Kirchensterben

Allgemein Katholisches.
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Hubertus
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Niels
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Niels »

Wie zu erwarten war, wird die nächste Runde des "Kirchensterbens" eingeläutet: http://www.derwesten.de/staedte/essen/w ... 89982.html
:heul: :daumen-runter:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Juergen
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Juergen »

Je öfter es so was gibt und je länger ich darüber nachdenken, umso mehr komme ich zu der Überzeugung, daß es gut so ist.
Viele Kirchengebäude und -gemeinden sind „jung“ und sie entstanden in Zeiten, als noch sehr viele Menschen in die Kirchen gingen. Bei der heutigen Zahl an Kirchgängern kann man auf 3/4 der Kirchengebäude und -gemeinden verzichten.
Damit wäre man in manchen Gegenden wieder auf dem Stand des 19. Jh.
Wenn man jetzt bedenkt, daß es heute auf dem gleichen Gebiet 10x so viele Menschen gibt (oder mehr), aber gleichzeitig auch nur noch 1/10 (oder weniger) in die Kirche geht, so wären nach der Ausdünnung der Kirchengebäude und -gemeinden die Kirchen so voll wie vor 150 Jahren.
Damals schafften es die Leute auch 10km bis zur nächsten Kirchen zu gehen. Da war es sogar möglich, daß ein Neugeborenes noch am Tag der Geburt in der 10km entfernten Kirche getauft wurde. Und damals hatte nicht jeder ein Auto…

:detektiv:
Gruß Jürgen

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Irmgard
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Irmgard »

Die Bochume Synphoniker haben eine neue Heimat (inkl. Marienkirche)
http://www1.wdr.de/kultur/musik/musikze ... m-18.html

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ziphen
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Re: Kirchensterben

Beitrag von ziphen »

ndr.de hat geschrieben:In Dissen (Landkreis Osnabrück) geht eine Ära zu Ende: Gerade einmal 50 Jahre ist die Sankt-Ansgar-Kirche alt, nun wird der marode gewordene Betonbau abgerissen.
[...]
Anstelle der Sankt-Ansgar-Kirche sollen Räume für zwei Kita-Gruppen, ein Gemeindezentrum und eine kleine Kapelle gebaut werden.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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ziphen
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Re: Kirchensterben

Beitrag von ziphen »

In der oben genannten escheder Kirche wird am 18. Oktober die letzte Messe gefeiert werden.
https://www.bistum-hildesheim.de/bistum ... sen-15036/
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Caviteño
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Caviteño »

Im Bistum Essen sind die Pfarreien aufgefordert, eine Entwicklungsplanung bis zum Jahr 2030 vorzulegen. Die kleinste Pfarrei in GE hat nun ihre Karten auf den Tisch gelegt:

Bis 2030 sollen drei der fünf Kirchen (immerhin 60%) geschlossen werden. Es verbleiben somit nur noch zwei kath. Kirchen, die im Osten und Westen der Stadt liegen. Grund ist ua die auf weniger als ein Zehntel gesunkene Zahl der Gottesdienstbesucher:
Drei Kirchen in der Pfarrei St. Joseph werden innerhalb der nächsten 13 Jahre aufgegeben: St. Franziskus in Bismarck bis 2020, St. Antonius in der Feldmark bis 2025 und St. Joseph in Schalke bis 2030.
(...)
In den 70er Jahren besuchten 6600 Gläubige die fünf Kirchen, heute werden durchschnittlich noch 516 gezählt.
Drei Kirchen in Gelsenkirchen schließen ihre Pforten

Die Anzahl der Gläubigen beträgt rund 15.500 - somit liegt der Gottesdienstbesuch bei etwas über 3%. :(

http://neuesruhrwort.de/2017/10/19/tief ... st-joseph/

Insofern sind die Kirchenschließungen nur konsequent.

Caviteño
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Caviteño »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 21. Oktober 2017, 05:52
Drei Kirchen in der Pfarrei St. Joseph werden innerhalb der nächsten 13 Jahre aufgegeben: St. Franziskus in Bismarck bis 2020, St. Antonius in der Feldmark bis 2025 und St. Joseph in Schalke bis 2030.
(...)
In den 70er Jahren besuchten 6600 Gläubige die fünf Kirchen, heute werden durchschnittlich noch 516 gezählt.
Drei Kirchen in Gelsenkirchen schließen ihre Pforten
Das war der Stand vor zwei Jahren, aber die Entwicklung hat sich beschleunigt. St. Joseph sollte 2030 und St. Antonius 2025 aufgegeben werden - jetzt ist es bereits zum Ende diesen Jahres der Fall. Dann wird der "Regelbetrieb" eingestellt - was danach kommt, überlegt eine "Projektgruppe". St. Franziskus wird - wie vorgesehen - im Februar 2020 ganz aufgegeben, eine weitere Nutzung ist nicht beabsichtigt.

https://www.joseph-schalke.de/images/do ... 202019.pdf

Bei uns wurden zum Ende des letzten Jahres zwei Vorabendmessen und die Mittagsmesse am Sonntag eingestellt. Daß der Zusammenbruch so schnell erfolgt, erstaunt mich dann doch.

Caviteño
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Caviteño »

Vor wenigen Monaten wurde die Kirche St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke geschlossen. Jetzt gibt es eine Neuerung, die wohl einmalig in der kath. Kirche sein dürfte.

Ca. 2 KM von St. Joseph entfernt liegt die Glückauf-Kampfbahn, bis zum Bau des Parkstadions (und dann der Veltins-Arena) die Heimat des FC Schalke 04. Dort sollen jetzt die Hl. Messen am Sonntag (und auch Fronleichnam) gefeiert werden.
Ohne Prozession, aber zumindest unter freiem Himmel, feiert die Pfarrei St. Joseph am 11. Juni 2020 um 11 Uhr die Hl. Messe in der Kampfbahn Glückauf. Es stehen 100 überdachte Sitzplätze zur Verfügung, darunter auch Plätze für Personen mit Rollatoren und Rollstühlen. Einlass ist ab 10:40 Uhr. Der Zugang zur Kampfbahn Glückauf ist über den Eingang an der Caubstraße und über den Parkplatz (gegenüber Hornbach) möglich.
(...)
Zugleich startet die Pfarrei damit wieder die regelmäßigen sonntäglichen Gottesdienste: Ab dem 14. Juni finden sonntags um 11 Uhr in der Kampfbahn Glückauf Eucharistiefeiern statt.
https://www.joseph-schalke.de/magazin/f ... -glueckauf

Erst die Kirche schließen und dann auf einem Fußballplatz die Sonntagsmesse feiern.... - darauf muß man erst einmal kommen.

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Siard
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Siard »

Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 10:10
Erst die Kirche schließen und dann auf einem Fußballplatz die Sonntagsmesse feiern.... - darauf muß man erst einmal kommen.
Wieso?
Ist doch der normale Weg des Neuen Pfingstens.

Petrus
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Petrus »

Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 10:10
Vor wenigen Monaten wurde die Kirche St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke geschlossen.
hallo Caviteño,

mit den örtlichen Gebenheiten kennst Du Dich vermutlich noch nicht so ganz aus - da möchte ich Dir gern helfen.

das heisst bitte:

"Auf Schalke".

dankeschön.

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Siard
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Siard »

Petrus hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 17:00
"Auf Schalke".
:daumen-rauf:

Raphael

Re: Kirchensterben

Beitrag von Raphael »

Petrus hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 17:00
Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 10:10
Vor wenigen Monaten wurde die Kirche St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke geschlossen.
hallo Caviteño,

mit den örtlichen Gebenheiten kennst Du Dich vermutlich noch nicht so ganz aus - da möchte ich Dir gern helfen.

das heisst bitte:

"Auf Schalke".

dankeschön.
Welche Kriterien müssen denn erfüllt sein, wenn der Gelsenkirchener "Auf Schalke" sagt? :detektiv:

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Juergen
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Juergen »

Petrus hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 17:00
Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 10:10
Vor wenigen Monaten wurde die Kirche St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke geschlossen.
hallo Caviteño,
mit den örtlichen Gebenheiten kennst Du Dich vermutlich noch nicht so ganz aus - da möchte ich Dir gern helfen.
das heisst bitte:
"Auf Schalke".
„Auf Schalke“ sagt man nur dann, wenn man ins Stadion geht.
Zudem benutzt man es dann, wenn man über den Verein spricht. z.B.
X spielt jetzt auf Schalke;
Y wird neuer Trainer auf Schalke;
Z steht auf Schalke im Tor
usw. usw.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Raphael

Re: Kirchensterben

Beitrag von Raphael »

Juergen hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 17:36
Petrus hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 17:00
Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 10:10
Vor wenigen Monaten wurde die Kirche St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke geschlossen.
hallo Caviteño,
mit den örtlichen Gebenheiten kennst Du Dich vermutlich noch nicht so ganz aus - da möchte ich Dir gern helfen.
das heisst bitte:
"Auf Schalke".
„Auf Schalke“ sagt man nur dann, wenn man ins Stadion geht.
Zudem benutzt man es dann, wenn man über den Verein spricht. z.B.
X spielt jetzt auf Schalke;
Y wird neuer Trainer auf Schalke;
Z steht auf Schalke im Tor
usw. usw.
Jetzt mach doch den Petrus nich' noch schlauer als er sowieso schon is'! :dudu:

:blinker:

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Siard
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Siard »

Juergen hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 17:36
„Auf Schalke“ sagt man nur dann, wenn man ins Stadion geht.
Dies habe ich von Schalkern anders erlebt. :achselzuck:
(Aber natürlich ist das der Hauptgebrauch.)

Caviteño
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Caviteño »

Juergen hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 17:36
Petrus hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 17:00
Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 9. Juni 2020, 10:10
Vor wenigen Monaten wurde die Kirche St. Joseph in Gelsenkirchen-Schalke geschlossen.
hallo Caviteño,
mit den örtlichen Gebenheiten kennst Du Dich vermutlich noch nicht so ganz aus - da möchte ich Dir gern helfen.
das heisst bitte:
"Auf Schalke".
„Auf Schalke“ sagt man nur dann, wenn man ins Stadion geht.
Zudem benutzt man es dann, wenn man über den Verein spricht. z.B.
X spielt jetzt auf Schalke;
Y wird neuer Trainer auf Schalke;
Z steht auf Schalke im Tor
usw. usw.
Genauso ist es. Die Präposition "auf" ist in Bezug auf Schalke dem Fußballverein vorbehalten.

Kein Gelsenkirchener sagt: "Ich wohne auf Schalke" - sondern: "in Schalke".

PS: Ich wohne zwar nicht in Schalke, aber nur 400 m entfernt.

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Siard
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Re: Kirchensterben

Beitrag von Siard »

Vielleicht waren die Schalker, bei denen ich diesen Gebrauch gehört habe entweder zugezugen, oder wollten mich verwirren. Solche Leute gibt es. :hae?: :achselzuck:

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