Militärputsch in der Türkei

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Juergen
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Juergen »

Kaum haben die Politiker begonnen, sich von ihrer gestrigen trumpinduzierten Schnappatmung zu erholen,
da kommt der nächste Aufreger.
Erdogan will an Größe des Osmanischen Reiches anknüpfen

Erdogan hat das Osmanische Reich erneut als Vorbild genannt. „Wir werden nicht Gefangene auf 780.000 Quadratkilometern sein“, sagte er. Der Einfluss der Türkei müsse über ihre Grenzen hinausgehen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will an die Größe des Osmanischen Reiches anknüpfen. „Wir werden nicht Gefangene auf 780.000 Quadratkilometern sein“, sagte er beim Gedenken zum 78. Todestag von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk mit Blick auf die aktuelle Größe der Türkei.
Allerdings ist die Sache nicht ganz neu.
SpOn vom 26.10.16
Erdogans Traum vom Osmanischen Reich

Eine Rückkehr zu altem Glanz verspricht der türkische Präsident Erdogan seinen Anhängern. Das Staatsfernsehen zeigt das Land schon in den Grenzen des Osmanischen Reichs - und das Militär greift in Nachbarstaaten ein.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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martin v. tours
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von martin v. tours »

Dünald Trümp
Der Irre von Bosporus :panisch:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Yeti
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Yeti »

„Kein Platz für Menschen, die anders sind“
Die einzige christliche Bürgermeisterin der Türkei, Februniye Akyol, wurde zwangsweise abgesetzt – wegen angeblicher Kontakte zur kurdischen PKK. Sie erzählt, was wirklich hinter den Vorwürfen steckt.
Februniye Akyol hat geschrieben:"Soweit wir gehört haben, lautet ein Vorwurf, wir hätten städtische Fahrzeuge für die Beerdigung von Guerilla-Kämpfern zur Verfügung gestellt."
Erinnert mich irgendwie an Antigone; so von wegen Beerdigungsverbot etc., aber das sagt dem Bildungsveganer vom Bosporus wahrscheinlich eh nix. Hat sich halt "von der Straße hochgearbeitet" - und das Niveau dabei mitgebracht. Da fällt mir grad ein - eigentlich für den Witze-thread - wie nennt man Anhänger von Erdogan? Sultaninen. :P
#gottmensch statt #gutmensch

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Niels
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Niels »

Nach dem Militärpunsch wird der saubere Herr Erdogan übermütig und fordert Grenzkorrekturen: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... poert.html

Prinzipiell bin ich da mit ihm einer Meinung. Es geht eigentlich nur um die konkrete Ausgestaltung. :pfeif:
Mein Vorschlag: alle ehemals oströmischen Gebiete der Türkei werden geräumt und übergeben. :nuckel:
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Robert Ketelhohn
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Verfassungsreferendum in der Türkei

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Heute wird allerhand über den türkischen Präsidenten berichtet, geschimpft, philosophiert und gefachsimpelt. Vorhin las ich folgende Bemerkung: »Den knappen Sieg verdankt er auch der überraschend deutlichen Mehrheit der Stimmberechtigten aus Deutschland: Fast zwei Drittel (63,6 Prozent) stimmten für Erdogan.«

Das bedarf, meine ich, einer Einordnung, damit nicht falsche Schlüsse daraus gezogen und schädliche Handlungen abgeleitet werden. – Erdogan vermittelt offenbar den hiesigen Türken, was man den Deutschen seit Jahrzehnten (und in den letzten Jahren mit wachsender Beschleunigung) nimmt: Ein Gefühl der eigenen Identität.

Das ist genau das, was man durch (a priori zum Scheitern verurteilten) Integrationsdruck auch den hier lebenden Türken zu nehmen versucht. Wir erleben also eine längst absehbare Gegenbewegung.

Dagegen hilft wenig einzuwenden, solche Identität stehe auf tönernen Füßen, Erdogans Melange aus halbkemalistischem Nationaltürkentum und pseudotraditioneller Sunna sei nicht tragfähig.

Nicht tragfähiger ist auch, wenn viele Deutsche sich jetzt mangels eigenen Fundaments eine Pseudidentität aus wildem Antimuselmanentum zurechtzimmern. Das Abendland ist nicht am Islam zugrunde gegangen, sondern an eigener Schwäche und inneren Feinden.

Wir erleben heute, was jeder Sehende als notwendig bevorstehend erkannte, daß Coudenhoves Programm der „eurasisch-negroiden Zukunftsrasse“ (Richard Coudenhove-Kalergi, Adel, Leipzig 1922, p. 17) eines globalen Mischlingsvolks krachend zusammenbricht.

Die supranationalen Herren des Geldes haben diese Vorlage Coudenhoves von Anfang an dankbar angenommen. Eine solche jeder Identität, ihrer Sprache, Geschichte, Kultur und Religion beraubte Mischrasse ergibt eine jederzeit manipulierbare Helotenklasse und Arbeitssklavenmasse, zumal wenn man ihr gleichzeitig den Erstträger jeder Vermittlung von Sprache, Geschichte, Kultur und Religion ausbricht: die Familie.

Die „schöne“ Version dieses Plans bricht also zusammen. Krachend. Das heißt aber noch nicht, daß der Plan an sich gescheitert sei. Der häßliche Teil beginnt. Der wachsenden Gegenbewegungen sind mehrere, und ihnen wohnt die Tendenz inne, sich nicht nur und nicht einmal zuerst gegen die Despoten zu wenden, die Herren des Geldes, sondern gegeneinander. Ja, eben darin lassen sie sich, gerade wo sie zur Massenbewegung werden, von jenen Herren steuern und fortgesetzt manipulieren.

Das liegt vor allem daran, daß sie sich Ersatz- und Pseudidentitäten suchen und unterschieben lassen, weil ihnen das Eigene, Eigentliche lang schon fehlt.

Wessen es nun bedarf, ist erstens die klare Diagnose. Dazu habe ich einige Hinweise zu geben versucht. Zweitens bedarf es der messerscharfen Erkenntnis des Feindes. Des wirklichen Feindes. Drittens des Zusammenstehens aller Gruppen auf diese oder jene Weise Entwurzelter gegen den gemeinsamen Feind. Und viertens der Wiedergewinnung echter Identität, was nur gelingen kann, wenn man die abgestorbenen, abgehauenen und ausgerissenen Wurzeln wiederbelebt, heilt, einpfropft und pflegt, daß sie wieder zu nähren vermögen und frische Triebe sprießen lassen, aus denen neue Blüten knospen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Fragesteller
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Fragesteller »

Haben die Weisen von Zion schön eingefädelt.

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Robert Ketelhohn
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Fragesteller hat geschrieben:
Dienstag 18. April 2017, 00:11
Haben die Weisen von Zion schön eingefädelt.
Kannst du deine Hypothese näher ausführen?
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Niels
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Niels »

"Donald Trump gratuliert Recep Tayyip Erdogan nach Türkei-Referendum": https://www.gmx.net/magazine/politik/tu ... n-32277798
Daraus:
US-Präsident Donald Trump hat dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan zum Ausgang des Verfassungsreferendums gratuliert.
Donald Trump habe dem türkischen Präsidenten am Montag telefonisch Glückwünsche überbracht, teilte das Weiße Haus mit.
:glubsch:
Trumps Sprecher Spicer hatte sich am Nachmittag noch zurückhaltend zum Ausgang des Referendums geäußert.
"Es gibt eine internationale Kommission, die das untersucht und in zehn bis zwölf Tagen ihren Bericht veröffentlichen wird. Wir werden warten und sie ihren Job machen lassen"
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ar26
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von ar26 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Montag 17. April 2017, 23:47
Heute wird allerhand über den türkischen Präsidenten berichtet, geschimpft, philosophiert und gefachsimpelt. Vorhin las ich folgende Bemerkung: »Den knappen Sieg verdankt er auch der überraschend deutlichen Mehrheit der Stimmberechtigten aus Deutschland: Fast zwei Drittel (63,6 Prozent) stimmten für Erdogan.«

Das bedarf, meine ich, einer Einordnung, damit nicht falsche Schlüsse daraus gezogen und schädliche Handlungen abgeleitet werden. – Erdogan vermittelt offenbar den hiesigen Türken, was man den Deutschen seit Jahrzehnten (und in den letzten Jahren mit wachsender Beschleunigung) nimmt: Ein Gefühl der eigenen Identität.

Das ist genau das, was man durch (a priori zum Scheitern verurteilten) Integrationsdruck auch den hier lebenden Türken zu nehmen versucht. Wir erleben also eine längst absehbare Gegenbewegung.

Dagegen hilft wenig einzuwenden, solche Identität stehe auf tönernen Füßen, Erdogans Melange aus halbkemalistischem Nationaltürkentum und pseudotraditioneller Sunna sei nicht tragfähig.

Nicht tragfähiger ist auch, wenn viele Deutsche sich jetzt mangels eigenen Fundaments eine Pseudidentität aus wildem Antimuselmanentum zurechtzimmern. Das Abendland ist nicht am Islam zugrunde gegangen, sondern an eigener Schwäche und inneren Feinden.

Wir erleben heute, was jeder Sehende als notwendig bevorstehend erkannte, daß Coudenhoves Programm der „eurasisch-negroiden Zukunftsrasse“ (Richard Coudenhove-Kalergi, Adel, Leipzig 1922, p. 17) eines globalen Mischlingsvolks krachend zusammenbricht.

Die supranationalen Herren des Geldes haben diese Vorlage Coudenhoves von Anfang an dankbar angenommen. Eine solche jeder Identität, ihrer Sprache, Geschichte, Kultur und Religion beraubte Mischrasse ergibt eine jederzeit manipulierbare Helotenklasse und Arbeitssklavenmasse, zumal wenn man ihr gleichzeitig den Erstträger jeder Vermittlung von Sprache, Geschichte, Kultur und Religion ausbricht: die Familie.

Die „schöne“ Version dieses Plans bricht also zusammen. Krachend. Das heißt aber noch nicht, daß der Plan an sich gescheitert sei. Der häßliche Teil beginnt. Der wachsenden Gegenbewegungen sind mehrere, und ihnen wohnt die Tendenz inne, sich nicht nur und nicht einmal zuerst gegen die Despoten zu wenden, die Herren des Geldes, sondern gegeneinander. Ja, eben darin lassen sie sich, gerade wo sie zur Massenbewegung werden, von jenen Herren steuern und fortgesetzt manipulieren.

Das liegt vor allem daran, daß sie sich Ersatz- und Pseudidentitäten suchen und unterschieben lassen, weil ihnen das Eigene, Eigentliche lang schon fehlt.

Wessen es nun bedarf, ist erstens die klare Diagnose. Dazu habe ich einige Hinweise zu geben versucht. Zweitens bedarf es der messerscharfen Erkenntnis des Feindes. Des wirklichen Feindes. Drittens des Zusammenstehens aller Gruppen auf diese oder jene Weise Entwurzelter gegen den gemeinsamen Feind. Und viertens der Wiedergewinnung echter Identität, was nur gelingen kann, wenn man die abgestorbenen, abgehauenen und ausgerissenen Wurzeln wiederbelebt, heilt, einpfropft und pflegt, daß sie wieder zu nähren vermögen und frische Triebe sprießen lassen, aus denen neue Blüten knospen.
Eine im Großen und Ganzen zutreffende Analyse. Keine Frage. Was aber ist die Alternative zum untauglichen Integrationsdruck? Remigration oder Mission. Beides erscheint undurchführbar. Gleichwohl ist durch die Migration kurzfristig ein gewisses Sicherheitsbedürfnis entstanden. Du selbst hattest kürzlich auf Twitter diesen Spiegel-Artikel aus den frühen 60igern über die Maghrebiens verlinkt. Als junger Familienvater bin ich trotz aller Sensibilität für das fundamentale Problem erstmal an kurzfristigen Notlösungen interessiert.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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ziphen
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von ziphen »

zeit.de hat geschrieben:In der Türkei ist die Website von Wikipedia nicht mehr erreichbar. Die Regierung wirft den Betreibern Terrorpropaganda vor.
:D Natürlich, was auch sonst.. :roll:
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Niels
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Niels »

Der lustige lupenreine Demokrat Erdogan kümmert sich offenbar nach dem Militärpunsch selbst oder persönlich um ziemlich wichtige Dinge: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... pf-an.html
:turban: :maske: :zirkusdirektor:
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Marion
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Marion »

Niels hat geschrieben:
Dienstag 2. Mai 2017, 13:18
Der lustige lupenreine Demokrat Erdogan kümmert sich offenbar nach dem Militärpunsch selbst oder persönlich um ziemlich wichtige Dinge: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... pf-an.html
:turban: :maske: :zirkusdirektor:
Daraus:
Erdogan hatte dieses Dekret Ende März bei einem Treffen mit Kosmetikerinnen unterzeichnet. Seither dürfen auch Schönheitssalons die Entfernung von Körperhaaren per Laser anbieten – das war bislang Krankenhäusern und Schönheitskliniken vorbehalten.
Das ist doch gut, darüber braucht sich doch keiner aufregen oder drüber lustig machen. :hae?:

Wenn ich mir überleg in was sich die EU alles einmischt. Vorschriften wie hoch die Schuhe von Friseusen sein müssen und so Zeugs. Das ist absurd. Wenn da einer anfängt mit diesem Quatsch aufzuräumen und die Leute selber entscheiden lässt, was sie tun und wo sie hingehen dürfen ist das doch positiv?! dieses Kindergärtnerinnengetue vom Staat müsste einem jeden doch langsam auf den Keks gehen.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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Niels
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Niels »

Die Militärpunschisten haben Humor: https://www.welt.de/politik/deutschland ... n-vor.html
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Niels
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Niels »

Versucht da jemand, auf Kosten des Sommerlochs seine Haut zu retten: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... ozess.html
:ikb_1eye:
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Nach einer internationalen Meinungsumfrage durch das Institut Pew Research mit Sitz in Washington D.C. fühlen sich inzwischen 72 Prozent der befragten Türken durch die USA bedroht. (2013 waren es noch 44 Prozent.)

Damit liegen die Türken aktuell vor den Südkoreanern, von denen sich 70 Prozent der Befragten durch die USA bedroht fühlen, und den Japanern, die zu 62 Prozent die USA als große Bedrohung ("major threat") ansehen.

In Deutschland sehen nur 35 Prozent der Befragten die USA als große Bedrohung an. (In Russland sind es nur geringfügig mehr, nämlich 37 Prozent.)

http://assets.pewresearch.org/wp-conten ... Report.pdf

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Niels
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Niels »

Der lustige Herr Erdogan hat sowas wie Humor: „Sie haben den Dollar, wir haben Allah“
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... Allah.html
:zirkusdirektor: :maske: :emil:
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Caviteño
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Caviteño »

und Trump legt noch nach:

Höhere Zölle - Trump verstärkt Druck auf Türkei

https://twitter.com/realDonaldTrump/sta ... 6586109955
I have just authorized a doubling of Tariffs on Steel and Aluminum with respect to Turkey as their currency, the Turkish Lira, slides rapidly downward against our very strong Dollar! Aluminum will now be 20% and Steel 50%. Our relations with Turkey are not good at this time!
Eine logische Folge, denn durch die Abwertung der Lira würden die bisherigen Zölle sonst unterlaufen...

Kann man sich ein derart konsequente Politik von Bundesregierung oder EU-Kommission vorstellen... :nein:

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Robert Ketelhohn
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Re: Militärputsch in der Türkei

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 10. August 2018, 19:44
Kann man sich ein derart konsequente Politik von Bundesregierung oder EU-Kommission vorstellen... :nein:
Doch, tun sie ja seit vielen Jahren unablässig: Sanktionen gegen den Irak, Persien, Syrien, Kuba, Venezuela, Südafrika, Rußland, Weißrußland …

Was wir aktuell gegen den Türken sehen, ist selbstverständlich ein offener Wirtschaftskrieg jenseits allen Völkerrechts, eine Fortsetzung des Putschs mit andern Mitteln – und zwar mit ähnlichen wie damals anno 92, als Soros den Sturz der italienischen Regierung und die Vernichtung des gesamten Parteiensystems einleitete.

Das ganze könnte sich aber als Rohrkrepierer für die Herren des Dollars erweisen, dessen Vormacht von immer mehr Staaten als überaus schädlich für die Weltwirtschaft angesehen wird. Der Aufbau von Alternativen wird so nur beschleunigt. Aus deutscher und europäischer Sicht kann ich nur sagen, daß die Rückkehr zu einem System à la Bretton Woods dringend geboten ist.

Auf der andern Seite wird der Türke immer mehr aus dem formal noch bestehenden Bündnis mit den VStvA und aus der NATO hinausgedrängt, nähert sich wirtschaftlich den BRICS-Staaten an und sucht regional die Übereinkunft mit Rußland und dem Iran, mit Syrien und Irak. In der ganzen Region setzt sich die Erkenntnis durch, daß verlassen und betrogen ist, wer sich auf die VStvA verläßt.
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