"Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

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ziphen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von ziphen »

HeGe hat geschrieben:Nicht nur in Augsburg, auch in der Wiener Dompfarre dürfte Weihnachten ab sofort wohl ausfallen:
kath.net hat geschrieben:Pfarrblatt der Wiener Dompfarre: Menschwerdung Gottes als Häresie

Prof. Regina Polak meint im Wiener Dompfarre: "Die Vorstellung von der 'Menschwerdung' Gottes ist eine Häresie – ein anderer als der biblisch bezeugte Glaube. Weder im Alten noch im Neuen Testament ist davon die Rede, dass Gott Mensch geworden ist." [...]
Sauber! Das muss man erst einmal bringen, so etwas im offiziellen Mitteilungsblatt einer Pfarre zu veröffentlichen (und vermutlich unwidersprochen stehen zu lassen). :glubsch:

Dies müsste man eigentlich zum Anlass nehmen, um Heiligabend die eine oder andere Aktion am und im Dom zu starten. Wie wäre es, wenn sich ein oder anderthalb Stunden vor der Christvesper ein Gruppe mit großem Transparent vor dem Dom einfände, auf dem zu lesen stünde
»Menschwerdung Gottes ist Häresie
Hier gibt's nichts zu sehen
Gehen Sie nach Hause«
und jedem dieser Pfarrbrief in die Hand gedrückt würde. Man könnte dann auch kurz vor Beginn des Gottesdienstes an den Ambo treten und selbiges noch einmal verkündigen und die Leute verbal quasi aus der Kirche schmeißen. ;D
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Sempre
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Sempre »

ziphen hat geschrieben:Sauber! Das muss man erst einmal bringen, so etwas im offiziellen Mitteilungsblatt einer Pfarre zu veröffentlichen (und vermutlich unwidersprochen stehen zu lassen). :glubsch:
Seit dem Zweiten Vatikanum trieft solches bzw. so ähnliches überall heraus, ob aus Rom oder wo auch immer. Und vor lauter Kollegialität wird es überall geduldet.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

RomanesEuntDomus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Inzwischen gibt es auf kath.net in der Kommentarspalte unter dem Artikel eine Stellungnahme der Autorin zu ihrem o.g. Artikel.

Ich zitiere wörtlich (die Dame scheint gerade so unter Druck zu stehen, daß sie gelegentlich die Übersicht über ihre Tastatur verliert):
Bite ganu lesen
Liebe KritikerInnen, ich ersuche Sie, meinen Text genau zu lesen. ICh kritisere nicht die INkarnation - selbstverständlich ist die Fleischwerdung Gottes in Christus zutiefst das Herzstück unseres Glaubens. Wogegen ich mich wnede - und das steht sher klar im Text - dass Gott sich in einen Menschen "verwandelt" wie Zeus in einen Stier. Das ist heidnisch und unbiblisch. Und das Wort "Menschwerdung" legt diese Vorstellung nahe. Wenn jemand dieses Wort verwnedet, und damit jene relationen Prozesse beschreibt, die in der Trinität beschrieben werden, ist da natürlich nicht häretisch. Bitte genau lesen. Wer sich für näeher Ausführungen interessiert: Bitte mir ein Mail schreiben, ich kann auch im Detail noch antworten. Aber bitte vorher genau lesen, WAS ich da kritsiere. Und nicht gelich losschimpfen .... DANKE! Und gesegnete Weihnachten!

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taddeo
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von taddeo »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:Inzwischen gibt es auf kath.net in der Kommentarspalte unter dem Artikel eine Stellungnahme der Autorin zu ihrem o.g. Artikel.

Ich zitiere wörtlich (die Dame scheint gerade so unter Druck zu stehen, daß sie gelegentlich die Übersicht über ihre Tastatur verliert):
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Liebe KritikerInnen, ich ersuche Sie, meinen Text genau zu lesen. ICh kritisere nicht die INkarnation - selbstverständlich ist die Fleischwerdung Gottes in Christus zutiefst das Herzstück unseres Glaubens. Wogegen ich mich wnede - und das steht sher klar im Text - dass Gott sich in einen Menschen "verwandelt" wie Zeus in einen Stier. Das ist heidnisch und unbiblisch. Und das Wort "Menschwerdung" legt diese Vorstellung nahe. Wenn jemand dieses Wort verwnedet, und damit jene relationen Prozesse beschreibt, die in der Trinität beschrieben werden, ist da natürlich nicht häretisch. Bitte genau lesen. Wer sich für näeher Ausführungen interessiert: Bitte mir ein Mail schreiben, ich kann auch im Detail noch antworten. Aber bitte vorher genau lesen, WAS ich da kritsiere. Und nicht gelich losschimpfen .... DANKE! Und gesegnete Weihnachten!
Das ist doch auch nur Augenwischerei ... :roll:
Wie heißt es denn im Credo? "Et incarnatus est ... et homo factus est". "Menschwerdung" ist wohl die wörtlichste Übersetzung von "homo factus est", denke ich.

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ziphen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von ziphen »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:Inzwischen gibt es auf kath.net in der Kommentarspalte unter dem Artikel eine Stellungnahme der Autorin zu ihrem o.g. Artikel.

Ich zitiere wörtlich (die Dame scheint gerade so unter Druck zu stehen, daß sie gelegentlich die Übersicht über ihre Tastatur verliert):
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Liebe KritikerInnen, ich ersuche Sie, meinen Text genau zu lesen. ICh kritisere nicht die INkarnation - selbstverständlich ist die Fleischwerdung Gottes in Christus zutiefst das Herzstück unseres Glaubens. Wogegen ich mich wnede - und das steht sher klar im Text - dass Gott sich in einen Menschen "verwandelt" wie Zeus in einen Stier. Das ist heidnisch und unbiblisch. Und das Wort "Menschwerdung" legt diese Vorstellung nahe. Wenn jemand dieses Wort verwnedet, und damit jene relationen Prozesse beschreibt, die in der Trinität beschrieben werden, ist da natürlich nicht häretisch. Bitte genau lesen. Wer sich für näeher Ausführungen interessiert: Bitte mir ein Mail schreiben, ich kann auch im Detail noch antworten. Aber bitte vorher genau lesen, WAS ich da kritsiere. Und nicht gelich losschimpfen .... DANKE! Und gesegnete Weihnachten!
Sollte das wirklich so klar und deutlich in ihrem Text stehen, dann hat kath.net es in der Meldung an der nötigen journalistischen Sorgfalt mangeln lassen. Ein Geschmäckle bleibt. Ich fühle mich etwas an die Sache mit dem (Nicht-)Auferstehungsartikel von Landesbischof Ulrich in der EZ in diesem Jahr erinnert.
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RomanesEuntDomus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von RomanesEuntDomus »

ziphen hat geschrieben:Sollte das wirklich so klar und deutlich in ihrem Text stehen, dann hat kath.net es in der Meldung an der nötigen journalistischen Sorgfalt mangeln lassen. Ein Geschmäckle bleibt. Ich fühle mich etwas an die Sache mit der (Nicht-)Auferstehungspredigt von Landesbischof Ulrich in diesem Jahr erinnert.
Ich finde nicht, daß das deutlich in ihrem Text steht.

Hier das Original: http://www.dompfarre.info/client/downlo ... 2216.pdf , auf Seite 4.

jackson
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von jackson »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:Sollte das wirklich so klar und deutlich in ihrem Text stehen, dann hat kath.net es in der Meldung an der nötigen journalistischen Sorgfalt mangeln lassen. Ein Geschmäckle bleibt. Ich fühle mich etwas an die Sache mit der (Nicht-)Auferstehungspredigt von Landesbischof Ulrich in diesem Jahr erinnert.
Ich finde nicht, daß das deutlich in ihrem Text steht.

Hier das Original: http://www.dompfarre.info/client/downlo ... 2216.pdf , auf Seite 4.
Daraus:

"Das Bild der Jungfrauengeburt (...)"
"Jesus bleibt dabei immer ein Gegenüber zu dem einen und einzigen Gott."
"Insofern ist Jesus für Christen einzigartig und "göttlich"."
etc.

Ist schon unterhaltsam. Hat wohl bisher nur zur Aufarbeitung bis 45 gereicht.

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Irmgard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Irmgard »


Lilaimmerdieselbe
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

kath.net hat den Text tatsächlich einseitig interpretiert und skandalisiert. Über den Text selbst will ich noch mal nachdenken.
"Jesus bleibt dabei immer ein Gegenüber zu dem einen und einzigen Gott." ist richtig, zu wem soll Jesus sonst beten, wen bitten, dass der Kelch an ihm vorüber gehe, unter wessen Willen unterwirft er sich

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Siard »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:kath.net hat den Text tatsächlich einseitig interpretiert und skandalisiert. Über den Text selbst will ich noch mal nachdenken.
"Jesus bleibt dabei immer ein Gegenüber zu dem einen und einzigen Gott." ist richtig, zu wem soll Jesus sonst beten, wen bitten, dass der Kelch an ihm vorüber gehe, unter wessen Willen unterwirft er sich
Es ist falsch. Er betet nicht zum Gott, sondern zum Vater.

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Sempre
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Sempre »

kath.net erwähnt nur eine der offensichtlicheren Häresien.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Reinhard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Reinhard »

Siard hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:kath.net hat den Text tatsächlich einseitig interpretiert und skandalisiert. Über den Text selbst will ich noch mal nachdenken.
"Jesus bleibt dabei immer ein Gegenüber zu dem einen und einzigen Gott." ist richtig, zu wem soll Jesus sonst beten, wen bitten, dass der Kelch an ihm vorüber gehe, unter wessen Willen unterwirft er sich
Es ist falsch. Er betet nicht zum Gott, sondern zum Vater.
Uiuiui ...
"Mein Gott, warum hast Du mich verlassen ?"
Wenn man die Geschichte mit der Dreieinigkeit tatsächlich durchgründen will, wird es schon etwas komplizierter als simple Küchentheologie, fürchte ich.

jackson
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von jackson »

Reinhard hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:kath.net hat den Text tatsächlich einseitig interpretiert und skandalisiert. Über den Text selbst will ich noch mal nachdenken.
"Jesus bleibt dabei immer ein Gegenüber zu dem einen und einzigen Gott." ist richtig, zu wem soll Jesus sonst beten, wen bitten, dass der Kelch an ihm vorüber gehe, unter wessen Willen unterwirft er sich
Es ist falsch. Er betet nicht zum Gott, sondern zum Vater.
Uiuiui ...
"Mein Gott, warum hast Du mich verlassen ?"
Wenn man die Geschichte mit der Dreieinigkeit tatsächlich durchgründen will, wird es schon etwas komplizierter als simple Küchentheologie, fürchte ich.
Das Problem ist, das der Text an sich einfach nicht gut ist, da er einfach zu falschen Interpretationen verleiten kann. Die Begriffe sind halt zu unscharf genutzt. Trinität ist wohl eines der komplizierteren Fachgebiete. Von einer Professorin für Pastoraltheologie kann und muss man da mMn. einfach mehr verlangen in der Aufbereitung und Darstellung, insbesondere, wenn der Text für die Publikation in einem 0815 Pfarrbrief gedacht ist.
Da muss mann jetzt nicht zwingend böswilligkeit unterstellen und im üblichen kath.net Empörungs"journalismus" "[Punkt]" schreien, aber gut ist das einfach nicht.
Schade eigentlich, da dass gewählte Thema durchaus sinnvoll ist.

RomanesEuntDomus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:kath.net hat den Text tatsächlich einseitig interpretiert und skandalisiert. Über den Text selbst will ich noch mal nachdenken.
Das edle Motiv, das hinter dem Text steht, lässt sich leicht herauslesen. Es ist der Wunsch nach einem Ausgleich mit dem Judentum. Die Autorin versucht, gedanklich eine gewisse Kontinuität zwischen Juden und Christen herzustellen und die seit jeher im Raum stehenden jüdischen (und muslimischen) Vorwürfe auszuräumen, daß Christen eine Art Polytheismus betreiben.
... Dialog mit dem Judentum ... zentrale antijudaistische Kampfformel ... bis heute eine sublim antijudaistische Spitze ... die jüdische Vorstellung ... antijudaistisch ...
Es kommt aber m.E. nichts Gutes dabei heraus, denn sie versucht, wesentliche Unterschiede einfach "glattzubügeln". Der Versuch, eine möglichst bruchlose Kontinuität zwischen jüdischen und christlichen Glaubensinhalten herbeizudenken, muß zwangsläufig mißlingen, denn die gewünschte Kontinuität hat nie existiert. Nicht umsonst ist schon im NT die Rede nicht nur von einem "neuen Bund", sondern auch von einer "neuen Schöpfung" usw.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:"Jesus bleibt dabei immer ein Gegenüber zu dem einen und einzigen Gott." ist richtig, zu wem soll Jesus sonst beten, wen bitten, dass der Kelch an ihm vorüber gehe, unter wessen Willen unterwirft er sich
Ja, spätestens bei seinem Ausruf "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" wird es deutlich.

Das (dem einen und einzigen Gott ein Gegenüber sein) ist aber und war schon immer ein ganz wesentlicher Aspekt nicht nur von Menschwerdung, sondern überhaupt von Menschsein. Deshalb verstehe ich nicht ganz, in welchem Zusammenhang die obige Aussage zu der der reißerischen Überschrift des Artikels steht bzw. inwieweit sie die Grundaussagen des Artikels stützen soll.
jackson hat geschrieben:... im üblichen kath.net Empörungs"journalismus" "[Punkt]" schreien ...
Ich bin zwar nicht gerade der ganz große kath.net-Fan, erinnere aber trotzdem daran, daß die Dame selbst schon im ersten Satz ihres Artikels im Pfarrblatt die „Menschwerdung“ [sic. in Anführungszeichen] Gottes als Häresie bezeichnet. Im zweiten Satz wiederholt sie zur Sicherheit gleich noch einmal dieses Wort. Allein im ersten Absatz ihres Textes bringt sie außerdem die Begriffe "heidnisch-hellenistische Vorstellungen" und "heidnischer Glaube" unter. Im zweiten Absatz geht's dann gleich weiter mit "schlampig" und "gedankenlos" ...

Wer so gern wie diese Dame ziemlich dicke Geschütze (in einem Pfarrblättchen, auf insgesamt eineinviertel Seiten, schon das ist eine Dummheit) zu ziemlich dicken Themen auffährt, ... und jetzt kommt's: ... damit die Leser endlich ihren "heidnischen Glauben ent-lernen" können, der muß sich doch nicht wundern, wenn ihm dann selbst auch mal ein paar dicke Brocken um die Ohren pfeifen, oder?

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Hubertus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hubertus »

Reinhard hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:kath.net hat den Text tatsächlich einseitig interpretiert und skandalisiert. Über den Text selbst will ich noch mal nachdenken.
"Jesus bleibt dabei immer ein Gegenüber zu dem einen und einzigen Gott." ist richtig, zu wem soll Jesus sonst beten, wen bitten, dass der Kelch an ihm vorüber gehe, unter wessen Willen unterwirft er sich
Es ist falsch. Er betet nicht zum Gott, sondern zum Vater.
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"Mein Gott, warum hast Du mich verlassen ?"
Wenn man die Geschichte mit der Dreieinigkeit tatsächlich durchgründen will, wird es schon etwas komplizierter als simple Küchentheologie, fürchte ich.
Das ist aber dem Wortlaut nach Ps 22, nicht genuin die Redeweise des Sohnes, sondern König Davids, die er hier aufgreift.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Hubertus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hubertus »

taddeo hat geschrieben:
RomanesEuntDomus hat geschrieben:Inzwischen gibt es auf kath.net in der Kommentarspalte unter dem Artikel eine Stellungnahme der Autorin zu ihrem o.g. Artikel.

Ich zitiere wörtlich (die Dame scheint gerade so unter Druck zu stehen, daß sie gelegentlich die Übersicht über ihre Tastatur verliert):
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Liebe KritikerInnen, ich ersuche Sie, meinen Text genau zu lesen. ICh kritisere nicht die INkarnation - selbstverständlich ist die Fleischwerdung Gottes in Christus zutiefst das Herzstück unseres Glaubens. Wogegen ich mich wnede - und das steht sher klar im Text - dass Gott sich in einen Menschen "verwandelt" wie Zeus in einen Stier. Das ist heidnisch und unbiblisch. Und das Wort "Menschwerdung" legt diese Vorstellung nahe. Wenn jemand dieses Wort verwnedet, und damit jene relationen Prozesse beschreibt, die in der Trinität beschrieben werden, ist da natürlich nicht häretisch. Bitte genau lesen. Wer sich für näeher Ausführungen interessiert: Bitte mir ein Mail schreiben, ich kann auch im Detail noch antworten. Aber bitte vorher genau lesen, WAS ich da kritsiere. Und nicht gelich losschimpfen .... DANKE! Und gesegnete Weihnachten!
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Wie heißt es denn im Credo? "Et incarnatus est ... et homo factus est". "Menschwerdung" ist wohl die wörtlichste Übersetzung von "homo factus est", denke ich.
Ja sicher. Ihr Text widerspricht mehrfach dem Glaubensbekenntnis.

Auch hier:
Die „Selbsterniedrigung“ Gottes in der Geburt eines Kindes bezeugt ein weiteres Mal, dass Gott seine Macht mit seinen Geschöpfen teilt und sie an der Schöpfungsgeschichte beteiligt, wie bereits in der Genesis. Das Bild der Jungfrauengeburt bestätigt, dass Gott inmitten seiner „alten Schöpfung“ immer wieder „Neues“ erschafft."
In der Genesis werden Geschöpfe erschaffen (genitum, non factum).

Die Jungfrauengeburt ist freilich kein "Bild", sondern Tatsache (ex Maria virgine)

und weiter:
Jesus ist der Sohn des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs – der Gott Israels. „Sohn“ aber ist keine biologische Aussage, sondern beschreibt eine einzigartige Form inniger Beziehung zu Gott
genitum, non factum; Deum de Deo.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Juergen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Juergen »

taddeo hat geschrieben:
RomanesEuntDomus hat geschrieben:Inzwischen gibt es auf kath.net in der Kommentarspalte unter dem Artikel eine Stellungnahme der Autorin zu ihrem o.g. Artikel.

Ich zitiere wörtlich (die Dame scheint gerade so unter Druck zu stehen, daß sie gelegentlich die Übersicht über ihre Tastatur verliert):
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Liebe KritikerInnen, ich ersuche Sie, meinen Text genau zu lesen. ICh kritisere nicht die INkarnation - selbstverständlich ist die Fleischwerdung Gottes in Christus zutiefst das Herzstück unseres Glaubens. Wogegen ich mich wnede - und das steht sher klar im Text - dass Gott sich in einen Menschen "verwandelt" wie Zeus in einen Stier. Das ist heidnisch und unbiblisch. Und das Wort "Menschwerdung" legt diese Vorstellung nahe. Wenn jemand dieses Wort verwnedet, und damit jene relationen Prozesse beschreibt, die in der Trinität beschrieben werden, ist da natürlich nicht häretisch. Bitte genau lesen. Wer sich für näeher Ausführungen interessiert: Bitte mir ein Mail schreiben, ich kann auch im Detail noch antworten. Aber bitte vorher genau lesen, WAS ich da kritsiere. Und nicht gelich losschimpfen .... DANKE! Und gesegnete Weihnachten!
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Wie heißt es denn im Credo? "Et incarnatus est ... et homo factus est". "Menschwerdung" ist wohl die wörtlichste Übersetzung von "homo factus est", denke ich.
Der Kommentar und der Originaltext diese sog. Theologin macht es um keinen Deut besser.
Ich empfehle ihr einen Grundkurs Dogmatik, Schwerpunkt Christologie.
Sie macht fortwährend Fehler in der Idiomenkommunikation.
Gruß Jürgen

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Niels
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Niels »

Ein Studium der Schriften von Kard. Alois Grillmeier SJ hätte Abhilfe schaffen können.
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Sempre
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Sempre »

Polak spricht wohl vom Gott des Walter Kasper, der sich stets verändert. Wie das bei Modernisten so ist, muss entsprechend auch der Mensch beständig verändert werden. Konsequenterweise ist Polak Theologische Beraterin der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Niels »

Sempre hat geschrieben:Polak spricht wohl vom Gott des Walter Kasper, der sich stets verändert.
Wer? Kasper oder sein Gott? Oder beide?
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Sempre
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Sempre »

Niels hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Polak spricht wohl vom Gott des Walter Kasper, der sich stets verändert.
Wer? Kasper oder sein Gott? Oder beide?
Das geht aus dem Kontext eindeutig hervor. Ich überlasse die Antwort Dir als Hausaufgabe über die Weihnachtsferien.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Niels »

Kasper bleibt sich also treu.
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martin v. tours
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von martin v. tours »

Sempre hat geschrieben:Polak spricht wohl vom Gott des Walter Kasper, der sich stets verändert. Wie das bei Modernisten so ist, muss entsprechend auch der Mensch beständig verändert werden. Konsequenterweise ist Polak Theologische Beraterin der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz.
Theologische Beraterin der Migrationskommision der Deutschen Bischofskonferenz ??
So etwas gibt es? :hae?:
Dann stimme ich Vir Probatus (in einem anderen Strang) zu. Dieses übertünchte Grab ( Kirche in Deutschland) hat definitiv zu viel Geld.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Sempre »

martin v. tours hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Polak spricht wohl vom Gott des Walter Kasper, der sich stets verändert. Wie das bei Modernisten so ist, muss entsprechend auch der Mensch beständig verändert werden. Konsequenterweise ist Polak Theologische Beraterin der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz.
Theologische Beraterin der Migrationskommision der Deutschen Bischofskonferenz ??
So etwas gibt es? :hae?:
Dann stimme ich Vir Probatus (in einem anderen Strang) zu. Dieses übertünchte Grab ( Kirche in Deutschland) hat definitiv zu viel Geld.
https://www.google.com.br/search?q="The ... konferenz"

https://pt-ktf.univie.ac.at/ueber-uns/team/polak/
Forschungsschwerpunkte:
  • Religiöse Transformationsprozesse in Europa
  • Religion im Kontext von Migration
  • Werteforschung
  • Theologische Grundfragen einer Kirche im Umbruch
Aktuelles Forschungsprojekt:
  • Diversität und Convivenz: Zum Beitrag christlicher Migrationsgemeinden zum Zusammenleben in Vielfalt und Verschiedenheit
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martin v. tours
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von martin v. tours »

Gut, beknackte Vollpfosten gab es immer. Das wäre mir im Prinzip auch egal, aber das man so
eine :narr: mittels Kirchensteuer auch noch mitfinanzieren muss, macht mich wütend.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Sascha B.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Sascha B. »

martin v. tours hat geschrieben:Gut, beknackte Vollpfosten gab es immer. Das wäre mir im Prinzip auch egal, aber das man so
eine :narr: mittels Kirchensteuer auch noch mitfinanzieren muss, macht mich wütend.
Du könntest auch den Glauben deiner Frau annehmen ;)
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Sempre
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Sempre »

martin v. tours hat geschrieben:Gut, beknackte Vollpfosten gab es immer. Das wäre mir im Prinzip auch egal, aber das man so
eine :narr: mittels Kirchensteuer auch noch mitfinanzieren muss, macht mich wütend.
Geld ist Nebensache. Die Betätigungsfelder der Dame zeigen, wo die DBK hin will.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

HeGe
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von HeGe »

ziphen hat geschrieben:Sauber! Das muss man erst einmal bringen, so etwas im offiziellen Mitteilungsblatt einer Pfarre zu veröffentlichen (und vermutlich unwidersprochen stehen zu lassen). :glubsch:
Wieso Widerspruch? Ich bin sicher, Prof. Polak wird mit ernsthaften und schwerwiegenden Konsequenzen rechnen müssen. Beispielsweise die Berufung in irgendeine vatikanische Kommission oder so etwas in der Richtung.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von CIC_Fan »

So tut jeder was er kann

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Siard »

Hubertus hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:kath.net hat den Text tatsächlich einseitig interpretiert und skandalisiert. Über den Text selbst will ich noch mal nachdenken.
"Jesus bleibt dabei immer ein Gegenüber zu dem einen und einzigen Gott." ist richtig, zu wem soll Jesus sonst beten, wen bitten, dass der Kelch an ihm vorüber gehe, unter wessen Willen unterwirft er sich
Es ist falsch. Er betet nicht zum Gott, sondern zum Vater.
Uiuiui ...
"Mein Gott, warum hast Du mich verlassen ?"
Wenn man die Geschichte mit der Dreieinigkeit tatsächlich durchgründen will, wird es schon etwas komplizierter als simple Küchentheologie, fürchte ich.
Das ist aber dem Wortlaut nach Ps 22, nicht genuin die Redeweise des Sohnes, sondern König Davids, die er hier aufgreift.
Ich möchte meine Aussage noch einmal wiederholen und das Zitat aus Ps. 22 an dieser Stelle als irrelevant zurückweisen. Danke Hubertus.

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ad-fontes
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von ad-fontes »

Sascha B. hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:Gut, beknackte Vollpfosten gab es immer. Das wäre mir im Prinzip auch egal, aber das man so
eine :narr: mittels Kirchensteuer auch noch mitfinanzieren muss, macht mich wütend.
Du könntest auch den Glauben deiner Frau annehmen ;)
Und deines Namenspatrons! ;)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Sascha B.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Sascha B. »

ad-fontes hat geschrieben:
Sascha B. hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:Gut, beknackte Vollpfosten gab es immer. Das wäre mir im Prinzip auch egal, aber das man so
eine :narr: mittels Kirchensteuer auch noch mitfinanzieren muss, macht mich wütend.
Du könntest auch den Glauben deiner Frau annehmen ;)
Und deines Namenspatrons! ;)
Stimmt :daumen-rauf:

Der hl. Martin war ja auch Rechtgläubig.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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