Sempre hat geschrieben:@Romanes
Bist Du sicher, dass "die Barbaren Asiens" (bei Solowjew) keine Moslems waren? Der Islam hat im Laufe der Geschichte immer neue Barbaren Asiens rekrutiert.
Die Idee ist mir jedenfalls bisher beim Lesen nie gekommen. Erst recht nicht beim wiederholten und aufmerksamen Lesen (aus aktuellem Anlaß). Sie taucht auch in der Sekundärliteratur und in Buchbesprechungen nicht auf, mit Ausnahme eines einzigen Artikels auf Kath.net, den ich gerade gefunden habe, und aus dem Klonovsky möglicherweise einfach abgeschrieben hat.
Ein Beispiel für die traditionelle Zusammenfassung und Interpretation der fraglichen Stelle findet sich im Vatican-Magazin:
http://www.vatican-magazin.de/index.php ... puta-4214
Die Erzählung beginnt wie ein Paukenschlag mit dem Ausruf „Panmongolismus“! Die letzte Phase der Weltgeschichte wird mit einem Sturm der asiatischen Völker auf den Westen eingeleitet. Die ostasiatischen Völker unter Führung der Japaner sehen den Westen im Ausgang des zwanzigsten Jahrhunderts in tiefe Auseinandersetzungen mit dem Islam verstrickt und schicken sich an, die Welt zu erobern. Sie unterwerfen Europa und zerstören das abendländische Wertesystem. Hier herrscht nun ein totaler Synkretismus aus Westlichem und Östlichem. Nach fünfzig Jahren werfen die Europäer das asiatische Joch ab. Die vereinigten europäischen Kräfte übernehmen wieder die Kontrolle, ...
Nichts Neues. Ungefähr so wird die Stelle seit mehr als 1 Jahren interpretiert.
In einem Artikel auf Kath.net aus dem Jahr 27 liest sich die Sache mit dem Panmongolismus und den Japanern, die sich erst Asien und dann Europa unter den Nagel reißen (während die Europäer die wahre Gefahr übersehen, weil sie sich mit den Moslems auseinandersetzen!), hingegen plötzlich so:
http://www.kath.net/news/1781
Es ist das Jahr 277; Europa hat gerade eine fünfzigjährige islamische Vorherrschaft überwunden, in der sich auch die religiösen Auffassungen durchmischten. ...
Vergleiche den Wortlaut bei Kath.net und bei Klonovsky ...
Im Grunde ist das ja nur eine unwichtige Nebensache in Solowjews "Kurzer Erzählung vom Antichristen" (die ich im übrigen sehr schätze), aber die Kath.net-/Klonovsky-Version halte ich im besten Fall für ein Mißverständnis.