Bundestagswahl 2017

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Welche Parteien werden die neue Regierung stellen?

Umfrage endete am Sonntag 17. September 2017, 09:02

Die CDU erreicht die absolute Mehrheit
0
Keine Stimmen
Es geht mit einer GroKo weiter
10
50%
Es reicht für schwarz-gelb
4
20%
Es wird Jamaika geben
2
10%
Es reich für eine R2G Regierung
0
Keine Stimmen
Schwarz-Grün
1
5%
"Ampel" (Rot-Gelb-Grün)
0
Keine Stimmen
Allparteienregierung (gegen die AfD)
3
15%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 20

Caviteño
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Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Welche Parteien werden die künftige Regierung stellen?

In der CDU haben sich einige wichtige Politiker für Jamaika ausgesprochen:

CDU-Politiker werben für Jamaika-Koalition im Bund

Dazu gehören der MP von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, und Jens Spahn.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Auf mich wirkt dieser Wahlkampf genauso lahm wie die NRW-Wahl. Da hängt alles davon ab, wer sich überhaupt bis zur Urne schleppt und es kann so gut wie jedes Ergebnis herauskommen außer einem, bei dem die FDP nicht reinkommt. Deren Anhänger scheinen es doch ernst zu meinen. Meinungsumfragen haben bei dieser Lage kaum Aussagewert.

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Dem stimme ich zu - dem Wahkampf fehlt das Feuer. Die Gesellschaft scheint wie sediert. Bei uns wurden jetzt die ersten kleinen Plakate aufgehängt.

Bei den Umfragen bin ich mir auch nicht sicher. Da praktisch jedes Ergebnis möglich ist, erscheint mir folgende Reihenfolge der Koalitionen wahrscheinlich:
wenn möglich: schwarz-gelb
falls nicht: Jamaika
falls es wieder Erwarten auch dazu nicht reichen sollte: GroKo

Im Grunde bleibt nur die Wahl, in welcher Koalition man Merkel als Kanzlerin wiederwählt.

Am interessantesten (und teuersten) dürfte sicherlich Jamaika werden. Allerdings ist die Frage, ob eine solche Koalition auch die volle Legislaturperiode halten würde.

HeGe
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von HeGe »

Caviteño hat geschrieben:
Montag 14. August 2017, 12:44
Dem stimme ich zu - dem Wahkampf fehlt das Feuer. Die Gesellschaft scheint wie sediert. Bei uns wurden jetzt die ersten kleinen Plakate aufgehängt.
Plakatieren ist bei uns aber auch erst sechs Wochen vor der Wahl erlaubt, deswegen wurde auch bei uns jetzt erst am Wochenende mit dem Plakatieren angefangen. Auch dürften die Sommerferien etwas für Ruhe gesorgt haben.

Grundsätzlich gebe ich dir aber recht, eigentlich rechnet glaube ich niemand ernsthaft damit, dass Frau Merkel nicht Siegerin wird, das einzig Spannende wird die dazugehörige Koalition werden.
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Gegen Jamaika würde ich wetten, da zicken die Grünen und Gelben zu sehr und wird auch die jeweilige Basis nicht mitmachen. Inhaltlich hat das sogar Gründe, Energiepolitik, Verkehrspolitik, Wirtschaftspolitik kann ich mir da gemeinsam überhaupt nicht vorstellen.

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Du hast bei den Gründen noch die Migrationspolitik vergessen - aber ich gebe Dir Recht: Die Zusammenarbeit zwischen gelb und grün dürfte schwierig werden. Das gilt auch für den Unionsteil der CSU und den Grünen. Hier sind die Übereinstimmungen in einigen Punkten noch geringer als zwischen Grün und Gelb.
Andererseits muß man auch berücksichtigen, daß beide Parteien nach Regierungsbeteiligung lechzen: Die FDP war vier Jahre draußen und die Grünen sind seit zwölf Jahren auf den Oppositionsbänken.

Erschwerend kommt mE hinzu, daß die SPD sich nicht noch einmal gern mit Merkel ins Koalitionsbett zu legen würde. Nicht umsonst wird Merkel auch als "Schwarze Witwe" bezeichnet - schließlich gibt es keine Koalition, bei dem der Koalitionspartner bei der folgenden Wahl nicht mit Verlusten für seine Koalitionstreue "belohnt" wurde.

Was ist, wenn sich die SPD zurücklehnt, für eine Koalition nicht zur Verfügung steht und die drei Parteien machen läßt? Sie könnte auf den sicherlich harten Oppositionsbänken den zu erwartenden Streitereien zwischen Gelben und Grünen genußvoll zuschauen und wenn es auseinanderfällt, die Bedingungen für einen Regierungseintritt (oder Neuwahlen) diktieren. Angesichts der in naher Zukunft anfallenden Probleme (vom Euro/Bankenunion über den Brexit und EU (Macron helfen) bis zur Migration - Familiennachzug) erscheint mir das nicht aus der Luft gegriffen.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Dass SPD und CDU Jamaika gut finden können, bestreite ich nicht. Für die Grünen wäre es Selbstmord und für die FDP höchst gefährlich, zusammen mit den inhaltlichen Problemes reicht es, um dagegen zu wetten.

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Schwierig würde es, das wird niemand bestreiten. Vielleicht hielte Jamaika auch nicht vier Jahre - aber dagegen wetten würde ich nicht. Dafür sind Grüne und Gelbe zu machtg..l und wollen endlich wieder regieren.

Da werden sie schon Kröten schlucken. Der Basis wird dann ein kleiner Erfolg groß verkauft werden. Der eine bekommt ein Integrationsministerium und der andere eins für Digitalisierung. :D

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ziphen
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von ziphen »

Caviteño hat geschrieben:
Montag 14. August 2017, 09:02
Welche Parteien werden die künftige Regierung stellen?
Schwierig, da ich bisher keine Aussagen der Parteien vernommen habe, wer mit wem gern würde. Nur das keiner mit der AFD würde, ist mir bekannt.

Ich halte eine absolute Mehrheit der CDU/CSU für unwahrscheinlich, ebenso wie eine Mehrheit für Rot-Rot-Grün, obwohl ich denke, dass die sich diesmal tatsächlich dazu zusammenraufen könnten, wenn es den tatsächlich reichen würde. Und sei es allein aus dem Grund, die Merkel abzusägen. Auch mit der Gefahr, die volle Wahlperiode nicht durchzustehen.

Ich schätze, wir werden einen Bundestag mit sechs Fraktionen erhalten. Auch dann könnte es tatsächlich für CDU/CSU und FDP reichen. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob die FDP auch bereitwillig in diese Koalition gehen würde.

Sollte es für CDU/CSU und FDP nicht reichen so rechne ich mit dem Versuch einer weiteren Runde der GroKo. Es wäre für die SPD vermutlich besser, sie täte es nicht, doch halte ich es für unwahrscheinlich, dass die SPD die Möglichkeit ausschlagen würde.

Eine Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen wäre aus den schon angeführten Gründen in meinen Augen nur ein absoluter Notnagel, der jedoch sehr wahrscheinlich schon in der Phase der Koalitionsverhandlungen scheitern würde. Sollte es für CDU/CSU und FDP nicht reichen und die SPD sich warum auch immer sträuben, so rechne ich damit, erneut zur Wahl aufgerufen zu werden.

Mein Tipp: Es wird diesmal knapp reichen für CDU/CSU und FDP — eine Mehrheit von drei Stimmen. :umkuck:
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Vor die Wahl gestellt, relativ bedeutungslos als Opposition im Bundestag zu sitzen oder in den bequemen Regierungsstühlen, werden sowohl Grüne als auch FDP ihre Wünsche zurücknehmen und sich in eine Koalition fügen. Was hätten sie auch - bei gescheiterten Koalitionsverhandlungen und einer Weigerung der SPD - bei Neuwahlen zu gewinnen? Eine Abstrafung durch den Wähler ist mE in einem solchen Fall wahrscheinlicher als ein besseres Ergebnis bei einer Neuwahl wenige Monate später.

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Pilgerer »

Spannender als die Regierungsbildung wird wohl sein, welche Wahlversprechen wohl gehalten oder gebrochen werden.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Romanus »

Die Kanzlerin wird man nicht an Wahlversprechen messen können, denn sie verspricht nicht. Sie erinnert daran, was bereits gut ist – auch wenn es nicht rund läuft. Und sie dankt denen, die tagtäglich Gutes tun. In Zeiten, wo das Böse in all seinen Schattierungen in der medialen Wirklichkeitskonstruktion dominiert, erscheint mir die Frage des Autors (Jasper von Altembockum) in der Unterzeile beinahe hintersinnig: Ja, auch das ist Wahlkampf. „Der etwas andere Stil“ der Kanzlerin, so Altembockum an anderer Stelle, könnte sich m. E. am Ende als kluge Wahlkampfstrategie erweisen, nämlich die für rechtspopulistische Aussagen anfällige Bevölkerung zu „beruhigen“. Denn schnelle Lösungen bei komplexen Themen gibt es keine. Wohin hass- und angstschürendes Polarisieren von Politikern führt, sieht man an Egozentrikern wie Donald Trump.
„Die Kirche ist ein Kind der Zeit, Gott aber nicht, und der Bischof von Rom, sein Stellvertreter, kann zeitlichen Mächten nicht dienlich sein.“ (Andreas Kilb)

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Mit dem Dilemma der SPD beschäftigt sich dieser Artikel im Cicero. Er empfiehlt der SPD eine klare Absage an jegliche Große Koalition unter Merkel:
Die acht Jahre an der Seite Merkels kann die SPD naturgemäß nicht ungeschehen machen. Was sie aber kann, und das würde ihr sofort etwas mehr Beinfreiheit in diesem bis hierher fußlahmen Wahlkampf verschaffen: Sie könnte klipp und klar sagen, „mit Merkel nicht mehr, keine Große Koalition mehr“.
(...)
Die SPD müsste sich aus den Fesseln der Großen Koalition befreien und einen Houdini-Wahlkampf führen. Von dem Moment an wäre sie für eine beträchtliche Zahl der Wähler schlagartig wählbarer. Denn es ist mitnichten so, dass die guten Umfragewerte von Merkel und der Union bedeuten, dass Deutschland sich kollektiv und durch die Bank auf eine vierte Amtszeit Merkels freut.
Es gibt ein beträchtliches Potenzial an Wählern, die finden, dass es Merkel nach mindestens zwei kostspieligen Fehlern, der abrupten Energiewende und der Politik der offenen Grenzen, nicht verdient hat, im Kanzleramt zu bleiben.
http://cicero.de/innenpolitik/spd-der-houdiniwahlkampf

Will man seine Stimme so abgeben, daß sie in keinem Fall Merkel nutzt und man die AfD nicht wählen will, hat man ein Problem. Selbst die SPD würde - falls sich keine andere Möglichkeit bietet - eine GroKo eingehen und dies als "Wahrnehmung der Verantwortung für das Land" darstellen.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob die Oppositionsaufgabe nicht auch verantwortungsvoll ist. An einer Opposition im Parlament hat es jedenfalls in den vergangenen vier Jahren in den wichtigen Fragen gefehlt.

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Eine Stimme aus der Schweiz:

Ein Wahlkampf, der keiner ist
In Deutschland ist es still geworden. Ein Land ohne Opposition, ohne Debattenkultur, ohne Kritiker. Beängstigend. Beklemmend. Was wäre Deutschland ohne den Untertan, der sich fügt, wenn man es von ihm verlangt?
Dabei würde es - wie der Artikel ausführt - an wichtigen Themen, über die es sich zu streiten lohnt, nicht mangeln. Knapper Wohnraum und die Einwanderung von zwei Millionen, überwiegend bildungsferner junger Männer. Europa, Euro-Krise und Brexit. Stellung des Islam in der Gesellschaft, Außenpolitik in Zeiten von Trump und Putin.

Stattdessen diskutiert man - worüber eigentlich? :achselzuck: :hmm:

Pilgerer
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Pilgerer »

Merkel regiert so präsidial, dass es kaum noch auffällt, dass wir noch einen Bundespräsidenten haben. Sie scheint über ihren Ministern zu schweben, und deshalb wählen die Leute sie, egal was die Minister für Unsinn anstellen. Die Deutschen wollen gerne Politiker, die sich nicht zu sehr am partei-politischen Streit beteiligen. Das schafft Merkel.
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Romanus
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Romanus »

„Der etwas andere Stil“ der Kanzlerin:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... legeberufe

https://cds.kna.de/dzNewsDaten/webnews/ ... 139-2.html

Laut Google-Ranking wurde das Thema Pflegekräfte (als Wahlkampfthema mit Bezug zu Merkel) zum letzten Mal am 17. Dezember 2016 in der Süddeutschen aufgegriffen.
Zuletzt geändert von Romanus am Donnerstag 17. August 2017, 08:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Dazu kommt, daß die Medien mit Trump eine Möglichkeit gefunden haben, von den deutschen Problemen abzulenken. Dem Rücktritt eines Beraters wird viel Platz eingeräumt, die Klage von Städten gegen Anweisungen des Weißen Hauses werden breit dargestellt - man hat den Eindruck, die us-amerikanische (Innen-)Politik sei plötzlich ungemein wichtig und hätte unmittelbare Auswirkungen in D..
Dagegen werden unangenehme Auswirkungen, z.B. der Eintritt des Bündnisfalles gem. Art. 5 bei einem Angriff von Nord-Korea auf Guam oder Alaska nach Möglichkeit kaum erwähnt bzw. diskutiert.

Trump ist weit weg und man kann ihn gut als Ablenkungsmanöver und Prügelknaben benutzen; dem Michel ist es recht.

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Pilgerer »

Die USA haben durch ihre überragende Macht gegenüber Deutschland durchaus eine sehr gewichtige Stellung. Was dort passiert, kann hier schnell Auswirkungen haben. Dazu kommen die Verflechtungen der "Atlantik-Brücke", die bewirken, dass viele der deutschen Elite in Politik, Wirtschaft und Medien mehr nach Washington schauen als auf die deutsche Identität und Souveränität.

Deutschland hat es nicht geschafft, sich ganz auf eigene Füße zu stellen. Es traut sich aus Furcht vor der eigenen Größe und aus Scham vor der Geschichte auch nicht.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Natürlich haben die Entwicklungen in den USA Auswirkungen auf D. - das wird niemand bestreiten. Allerdings ist es schon auffällig, in welchem Umfang Trump in diesem Wahlkampf die Schlagzeilen der Zeitungen dominiert. Da wird ein Anschlag in den USA und die Reaktion des Präsidenten hin und her diskutiert - wo war eigentlich die entsprechende Diskussion nach den Anschlägen in Würzburg und Berlin? Ein paar lauwarme Worte des Bedauerns der Kanzlerin reichten und man ging zur Tagesordnung, um das "friedliche Miteinander" nicht zu stören.
Über die Distanzierung des Apple-Chefs von Trump wird in vielen Medien berichtet. Wieviel Zeitungen bzw. Fernsehstation brachten denn die Überlegungen von Linde-Chef Reitzle zu einem Euro-Austritt?

Wenn Du auf die Atlantik-Brücke verweist, sollte man bemerken, daß die dort vertretenen "Eliten" mit Sicherheit nicht Trump favorisiert haben. Das spiegelt sich auch in der Berichterstattung wieder. Trump - der Gottseibeiuns dieser Tage.....
Gut, das es ihn gibt - sonst wären die Medien u.U. noch gezwungen, sich den Problemen dieses Landes zu widmen.

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Edi
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 17. August 2017, 19:50

Wenn Du auf die Atlantik-Brücke verweist, sollte man bemerken, daß die dort vertretenen "Eliten" mit Sicherheit nicht Trump favorisiert haben. Das spiegelt sich auch in der Berichterstattung wieder. Trump - der Gottseibeiuns dieser Tage.....
Gut, das es ihn gibt - sonst wären die Medien u.U. noch gezwungen, sich den Problemen dieses Landes zu widmen.
Die Medien würden das auch ohne Trump nicht machen. Es gibt ja sonst auch noch "wichtige" Dinge. Wenn man so etliche Überschriften in den Medien liest und dann mal den Inhalt, so ist sehr vieles, was geschrieben wird, reine Spekulation. Viele der sog. Journalisten unterscheiden nicht zwischen Nachricht und Kommentar, stellen den Politikern nur harmlose Fragen und haken bei unbefriedigenden Antworten nicht nach. Früher sagte man Schmierfinken zu denen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Während bisher nur internet-medien über die Buh-Rufe uä bei den Wahlkampfauftritten der Kanzlerin in Gelnhausen, Bremen und Heilbronn berichteten (hier), gibt es jetzt auch einen Bericht in der auflagenstarken BILD-Zeitung über ihren Auftritt in Sachsen:
Ein Krach-Kampf zwischen den Lautsprechern der Partei und Buh-Rufen, Trillerpfeifen und Deutschland-Sprechchören! Schon auf dem Weg in die Bergstatt hatten Gegner „Merkel muss weg“ auf ein Dach gepinselt, „Merkel hau ab“ auf die B 101 geschmiert.
MP Stanislaw Tillich (ebenfalls ausgepfiffen) schien die Veranstaltung abbrechen zu wollen, doch Merkel zog durch.
„Ich hoffe, Sie können mich verstehen“, rief sie – es war fast unmöglich. Wie auf Autopilot steuerte die Kanzlerin stoisch durch ihr Standardprogramm.
http://www.bild.de/regional/chemnitz/an ... um=twitter

Man darf gespannt sein, wann das Fernsehen berichtet. Aber im Augenblick ist es natürlich wichtiger, daß "Elitesoldaten" mit Schweinsköpfen geworfen haben....

Pilgerer
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Pilgerer »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 17. August 2017, 19:50
Allerdings ist es schon auffällig, in welchem Umfang Trump in diesem Wahlkampf die Schlagzeilen der Zeitungen dominiert.
Trump ist eine hochinteressante politische Persönlichkeit, gerade durch die Polarisierung, seine Polemik, seine Provokationen, seine klare "Mistgabel-Bauer"-Sprache.

In Deutschland hingegen die Schlaftablette im Kanzleramt, die für große Schlagzeilen oder Artikel nicht interessant ist, aber es trotzdem schafft, genug Wähler für sich zu gewinnen. Sie und ihre Opposition haben den politischen Biss verlernt, den Politiker wie Wehner und Strauß hatten. Die deutsche Politik ist langweiliger geworden, obwohl es eigentlich genug brennende Themen gibt.
Edi hat geschrieben:
Donnerstag 17. August 2017, 20:26
Viele der sog. Journalisten unterscheiden nicht zwischen Nachricht und Kommentar, stellen den Politikern nur harmlose Fragen und haken bei unbefriedigenden Antworten nicht nach. Früher sagte man Schmierfinken zu denen.
Durch die Medienkonzentration in den Händen weniger Konzerne ist auch die ideologische Kontrolle durch Chefredakteure stärker geworden. Dazu übernehmen sie häufig ohne wesentliche Änderungen die DPA-Meldungen, was man bei Betrachtung unterschiedlicher Zeitungen am selben Tag schnell sieht.
Es gibt noch einige freie, selbständige Medien, die sich diesem Sog etwas entziehen. Sie sind jedoch in der Minderheit.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Pilgerer hat geschrieben:
Donnerstag 17. August 2017, 20:47
Sie und ihre Opposition haben den politischen Biss verlernt, den Politiker wie Wehner und Strauß hatten. Die deutsche Politik ist langweiliger geworden, obwohl es eigentlich genug brennende Themen gibt.
Die Sache mit dem "politischem Biß" ist schwierig, wenn es in den brennenden Fragen (fast) keinen Unterschied zwischen den Parteien mehr gibt.

Wir können es einmal durchdeklinieren:
1. Energiewende
Wer wagt sich schon gegen die "Umwelt" zu stellen? Atomkraftwerke sind des Teufels - obwohl sie seinerzeit vom Staat mit viel Geld gefördert wurden. Übrigens einer der wenigen Bereiche, in dem die Politik ihre "Fehler" zwar nicht offiziell, aber zumindest durch eine Änderung eingestanden hat.

2. EU, Euro, Europa
Als Gewißheit überhöht - niemand der im Bundestag vertretenen Parteien würde hier eine andere Position vertreten. "Europa ist unsere Zukunft" - ein solcher Schwachsinn wird immer wiederholt - bis es auch der Letzte glaubt. Dabei würde ein Blick über die Landesgrenze bei Basel reichen....

3. Asyl
Abschaffung: undenkbar - "unsere" Vergangenheit! Dafür nimmt man auch in Kauf, daß Asyl als Hintertür für die Einwanderung mißbraucht wird. Es gibt in dieser Frage keine Opposition im Bundestag; ein Grund warum Merkel so agieren konnte/kann.

Woher sollte also "Biß" kommen, wenn alle die gleichen Interessen haben bzw. die Folgen ihrer Politik billigend in Kauf nehmen? Das war bei den Themen "Wiederbewaffnung" oder bei den Ostverträgen noch anders. Damals gab es Parteien, die dagegen mobil machten und demonstrierten. Spätestens seit dem NATO-Doppelbeschluß gehört das aber der Vergangenheit an. Es wird auch so bleiben, denn die "Hoffnungsträger" der Union träumen von Jamaika anstatt von einer Korrektur des gegenwärtigen Merkel-Kurses.

Das ist aber auch nicht verwunderlich, denn wer glaubt, daß heute z.B. ein Typ wie Herr Bosbach in einer Partei Karriere machen würde? Von der Schulbank (Schülerunion) über ein (hoffentlich abgeschlossenes) Studium (Junge Union) führt der Weg in die parlamentarischen Vertretungen. Berufserfahrung: Nix!

Wie willst Du von solchen Menschen, die ihr Fortkommen, ihr Einkommen und ihre Stellung der Partei verdanken, "Biß" erwarten? Der müßte innerhalb der eigenen Partei ansetzen, um zu einer Änderung zu führen. Wer will sich denn schon mit Herrn Kauder oder Herrn Altmayer anlegen und seine berufliche Existenz gefährden? :D

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Edi
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 17. August 2017, 21:29

Wie willst Du von solchen Menschen, die ihr Fortkommen, ihr Einkommen und ihre Stellung der Partei verdanken, "Biß" erwarten? Der müßte innerhalb der eigenen Partei ansetzen, um zu einer Änderung zu führen. Wer will sich denn schon mit Herrn Kauder oder Herrn Altmayer anlegen und seine berufliche Existenz gefährden? :D
Möglich wäre es, eine eigene Meinung zu haben, wenn jemand eben nicht nur sein Geld als MdB verdienen will, sondern auch ohne ein Mandat, seinem Beruf nachgehen kann. Nicht wenige Abgeordnete haben ja nebenbei auch noch gute bis sehr gute Einkünfte. Die sind nicht auf ein Mandat im Bundestag angewiesen. Gut man muss einräumen, daß etliche von denen ihr sonstiges Einkommen oft auch deswegen schaffen, weil sie als MdB bekannt sind und einen Einfluss haben.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Edi hat geschrieben:
Donnerstag 17. August 2017, 21:42
[qNicht wenige Abgeordnete haben ja nebenbei auch noch gute bis sehr gute Einkünfte. Die sind nicht auf ein Mandat im Bundestag angewiesen.
Ich bin jetzt mal ganz böse und glaube, daß Du bei dieser Bemerkung nicht an Herrn Gauweiler sondern mehr an Frau Twesten gedacht hast, die ja auch jederzeit wieder in ihren Beruf als Zollbeamtin zurückkehren kann. ;D

Aber im Ernst: Natürlich sind Personen, die einen Beruf haben und ihn jederzeit wieder ausüben können, unabhängig. Egal ob sie Gauweiler, Bosbach oder Merz heißen.

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Deshalb gibt es so viele Beamte im Bundestag.

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ziphen
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von ziphen »

Gibt es eigentlich einen Grund, warum du, Caviteño, Koalitionen aus etwa CDU/CSU und Grünen oder SPD, FDP und Grünen nicht in der Umfrage angeführt hast? CDU und Grüne regieren immerhin in Baden-Württemberg und in Hessen gemeinsam.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

ziphen hat geschrieben:
Freitag 18. August 2017, 12:24
Gibt es eigentlich einen Grund, warum du, Caviteño, Koalitionen aus etwa CDU/CSU und Grünen oder SPD, FDP und Grünen nicht in der Umfrage angeführt hast? CDU und Grüne regieren immerhin in Baden-Württemberg und in Hessen gemeinsam.
Daran hatte ich nicht gedacht und hatte sie deswegen auch nicht auf dem Radar. :tuete:

Vielleicht können durch den Moderator noch folgende Möglichkeiten ergänzt werden:

Schwarz-Grün
Ampel (Rot-gelb-grün)

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Protasius
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Protasius »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 18. August 2017, 12:28
ziphen hat geschrieben:
Freitag 18. August 2017, 12:24
Gibt es eigentlich einen Grund, warum du, Caviteño, Koalitionen aus etwa CDU/CSU und Grünen oder SPD, FDP und Grünen nicht in der Umfrage angeführt hast? CDU und Grüne regieren immerhin in Baden-Württemberg und in Hessen gemeinsam.
Daran hatte ich nicht gedacht und hatte sie deswegen auch nicht auf dem Radar. :tuete:

Vielleicht können durch den Moderator noch folgende Möglichkeiten ergänzt werden:

Schwarz-Grün
Ampel (Rot-gelb-grün)
Das ist zwar mW möglich, aber dadurch gehen die bereits getätigten Stimmen verloren.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Pilgerer »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 17. August 2017, 21:29
Wir können es einmal durchdeklinieren:
Danke für die Anregungen! Ergänzen könnten wir noch die Sozialpolitik, wo Gerhard Schröder 1998 die wortstarken Sozialpolitiker wie Rudolf Dressler kunstgerecht entsorgte und eine arbeitgebernahe Politik durchsetzte, die mehr zur CDU gepasst hätte.

Ich finde, die großen Parteien sollten sich schon so weit unterscheiden, dass sie unterscheidbar bleiben. Sie sollten sich nicht vom großen Geld treiben lassen, das viel Lobbyismus, "politische Beratung" etc. sich leisten kann. Denn dies führt dazu, dass die großen Parteien ihren ursprünglichen Charakter verlieren.

Die heutigen Politiker haben zudem die eigentliche Mentalität eines Politikers, wie sie Max Weber vor ca. 100 Jahren beschrieb, verloren. Eigentlich gehören dazu Charisma, Leidenschaft, Emotionalität - im Gegensatz zum Wesen der Beamten, die rational, kühl, unpersönlich handeln sollen.

Ein weiterer Punkt ist der kollektive gesellschaftliche Verlust des Bewusstseins für Ehre, das vor allem die männlichen Politiker daran hindert, ihre ganze rethorische Kraft und Wortgewalt auszuspielen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Protasius hat geschrieben:
Freitag 18. August 2017, 12:30
Das ist zwar mW möglich, aber dadurch gehen die bereits getätigten Stimmen verloren.
Evtl. ein neuer Start der Abstimmung? :hmm:

Die Wahlkampfempfehlung von Erdogan:
„Ich rufe alle meine Landsleute in Deutschland auf: die Christdemokraten, die SPD, die Grünen sind alle Feinde der Türkei“, sagte Erdogan am Freitag. „Unterstützt die politischen Parteien, die keine Feinde der Türkei sind.“ Welche das sind, sagte er nicht.
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... al=twitter

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phylax
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von phylax »

AfD zu wählen, das kann er ja nicht meinen; so wäre die gefährlichere VAriante, eine muslimische Partei auf den Weg zu bringen, wenn nicht jetzt, dann für 2021.
Der einzige Trost ist, dass die türkischen Verbände unter sich zerstritten sind...
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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