Mißbrauchsanschuldigungen II

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Torsten
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Torsten »

katholisch.de hat geschrieben:Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz startet
Handeln nach dem Kontrollverlust
Heute beginnt in Fulda die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Bei dem viertägigen Bischofstreffen wird die große Studie zu Missbrauch und dessen Vertuschung vorgestellt - und zu kirchenspezifischen Faktoren, die die Verbrechen begünstigt haben.
Von Thomas Jansen, 24.09.2018

[...]
Als eine der Hauptursachen machen die Autoren der Studie Klerikalismus aus. Unter Klerikalismus verstehen sie ein "hierarchisch-autoritäres System", das bei Priestern "zu einer Haltung führen kann, nicht geweihte Personen (…) zu dominieren, weil er qua Amt und Weihe eine übergeordnete Position inne hat". Klerikalismus begünstigt laut der Studie den Täterschutz.

Die Autoren schlagen deshalb eine "Änderung klerikaler Machtstrukturen" und eine "grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Weiheamt des Priesters und dessen Rollenverständnis gegenüber nicht geweihten Personen".
[...]
Das Priestertum aller Gläubigen als Lösung?

Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Torsten hat geschrieben:
Montag 24. September 2018, 10:49
Das Priestertum aller Gläubigen als Lösung?
Non sequitur! :hmm:

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Torsten
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Torsten »

Der Kölner Erzbischof Woelki kündigt eine umfassende und unabhängige Aufklärung des Umgangs mit sexuellem Missbrauch im Erzbistum Köln an - "ungeschönt und ohne falsche Rücksichten". Köln ist damit das erste deutsche Bistum, das diesen Schritt als Reaktion auf die neue Missbrauchsstudie macht.
"Ungeschönt und ohne falsche Rücksichten" = in aller Ehrlichkeit. Über den Mangel an Herrlichkeit. Bei dem ich plädiere auf einen Mangel an Fähigkeit, die zu erreichen. Unter den gegebenen Umständen.

Worum geht es bei Gott und im Evangelium im Grunde immer? Um die Liebe. Und die ist was? Grundlage zwischenmenschlicher Beziehung. Diese Rolle kann auch von Begierden eingenommen sein, oder besetzt gehalten von überholten Bildern des Glücks. Zwischen Mann und Frau. Zu dem sich immer weitere Bilder gesellen, in denen sich dieses Glück spiegelt. Und ich könnte hier immer so weiterschwurbeln, weil der Punkt, auf den es ankommt, ein vollkommenes Zerschlagen dieser Bilder ist, womit man nicht direkt und lautpolternd in's Haus fallen will.

Ihr fühlt euch irgendwie bestohlen angesichts der Skandale? Das ist gut, das sind Bilder, die zerbröseln. Und versucht um Himmels Willen nicht, die zurückzuholen, zu restaurieren.

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Torsten
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Torsten »

Was ist das größere Versagen? Das Versagen oder die nicht endende Auseinandersetzung mit diesem? Statt einmal den Mut zu haben und zu sagen: Wir haben es kapiert. So funktioniert es nicht. Wir brauchen etwas neues. Ein neues Herz, einen neuen Geist. Und wo kommt das alles her? Von einer neuen Liebe. Das ist die Grundlage. Die Tatsache, der den Boden zu bereiten Aufbruch fordert statt Überwindung zur Selbstgeißelung für den Stillstand der Skandale.

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

katholisch.de hat geschrieben:Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz startet
Handeln nach dem Kontrollverlust
Heute beginnt in Fulda die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Bei dem viertägigen Bischofstreffen wird die große Studie zu Missbrauch und dessen Vertuschung vorgestellt - und zu kirchenspezifischen Faktoren, die die Verbrechen begünstigt haben.
Von Thomas Jansen, 24.09.2018

[...]
Als eine der Hauptursachen machen die Autoren der Studie Klerikalismus aus. Unter Klerikalismus verstehen sie ein "hierarchisch-autoritäres System", das bei Priestern "zu einer Haltung führen kann, nicht geweihte Personen (…) zu dominieren, weil er qua Amt und Weihe eine übergeordnete Position inne hat". Klerikalismus begünstigt laut der Studie den Täterschutz.

Die Autoren schlagen deshalb eine "Änderung klerikaler Machtstrukturen" und eine "grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Weiheamt des Priesters und dessen Rollenverständnis gegenüber nicht geweihten Personen".
[...]
https://www.domradio.de/themen/bischofs ... ientierung

Deutschlands Bischöfe auf der Suche nach Orientierung

"Viele Menschen glauben uns nicht mehr"

Wie lange will man sich eigentlich noch orientieren bzw. was hat man seit 2010 eigentlich getan: Vertuscht vermutlich und sich eben nicht "orientiert".
Vielleicht hätte man dem Treiben eines Herrn Müller in Regensburg auch mal rechtzeitig Einhalt gebieten sollen: Aber nein, man ist ja "Kollegial".
Was man jetzt bedauert, hat man doch gemeinsam so gewollt, mit dem Versuch die Sache auszusitzen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Torsten
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Torsten »

kath.net hat geschrieben:In aller Klarheit sage ich: Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen
25 September 2018, 13:35

Kardinal Marx bei Pressekonferenz zur Vorstellung der Missbrauchsstudie: Allzulange ist in der Kirche Missbrauch geleugnet, weggeschaut und vertuscht worden. Für alles Versagen und für allen Schmerz bitte ich um Entschuldigung.
[...]
Wir lassen Machtstrukturen zu und haben meist einen Klerikalismus gefördert, der wiederum Gewalt und Missbrauch begünstigt hat.
[...]

Wer wäre oder wer ist in der Position, für alles Versagen und allen Schmerz um Entschuldigung zu bitten? Mir fällt da nur einer ein. Und das ist nicht der Papst. Es ist der Architekt der Machtstruktur, von der der Klerikalismus der Kirche nur eine Facette am Gesamtgebäude darstellt, das sein Fundament findet in der bestehenden Rollenverteilung der Geschlechter.

Zwei Dinge finde ich wichtig zu erwähnen. Erstens: Der Missbrauch findet nicht nur unter dem Dach der Kirche statt. Und zweitens: Die überwiegende Mehrheit sowohl in der Kirche als auch in den Familien verhält sich (zumindest in dieser Frage) anständig. Was aller Ehren wert ist, die Notwendigkeit tiefgreifender Veränderungen aber nicht berührt. Und diese Veränderungen entstehen durch Handeln, statt durch Warten auf Erleuchtung wie auf den Tod. Erleuchtung existiert, aber sie ist und bleibt die Ausnahme. Vielmehr geht es darum, einen neuen Vertrag zu schließen, ein neues Modell zu entwickeln, ein neues Regelwerk zu finden. Für die Geschlechterrollen.

Marcus, der mit dem C
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Torsten hat geschrieben:
Dienstag 25. September 2018, 15:38
kath.net hat geschrieben:In aller Klarheit sage ich: Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen
25 September 2018, 13:35

Kardinal Marx bei Pressekonferenz zur Vorstellung der Missbrauchsstudie: Allzulange ist in der Kirche Missbrauch geleugnet, weggeschaut und vertuscht worden. Für alles Versagen und für allen Schmerz bitte ich um Entschuldigung.
[...]
Wir lassen Machtstrukturen zu und haben meist einen Klerikalismus gefördert, der wiederum Gewalt und Missbrauch begünstigt hat.
[...]

Wer wäre oder wer ist in der Position, für alles Versagen und allen Schmerz um Entschuldigung zu bitten? Mir fällt da nur einer ein. Und das ist nicht der Papst. Es ist der Architekt der Machtstruktur, von der der Klerikalismus der Kirche nur eine Facette am Gesamtgebäude darstellt, das sein Fundament findet in der bestehenden Rollenverteilung der Geschlechter.

Zwei Dinge finde ich wichtig zu erwähnen. Erstens: Der Missbrauch findet nicht nur unter dem Dach der Kirche statt. Und zweitens: Die überwiegende Mehrheit sowohl in der Kirche als auch in den Familien verhält sich (zumindest in dieser Frage) anständig. Was aller Ehren wert ist, die Notwendigkeit tiefgreifender Veränderungen aber nicht berührt. Und diese Veränderungen entstehen durch Handeln, statt durch Warten auf Erleuchtung wie auf den Tod. Erleuchtung existiert, aber sie ist und bleibt die Ausnahme. Vielmehr geht es darum, einen neuen Vertrag zu schließen, ein neues Modell zu entwickeln, ein neues Regelwerk zu finden. Für die Geschlechterrollen.
Sorry, aber das ist doch völlig krank.

Die Herren Geistlichen haben

a) Ihren widerlichen Klerikalismus aufzugeben,
b) die Finger von Ihnen anvertrauten Minderjährigen zu lassen,
c) das Strafgesetzbuch zu beachten, daß für sie wie für jeden Anderen gleich gilt.

Das genau ist der Sumpf, der als ursächlich beschrieben wird, und nicht erst in dieser neuen Studie.

Und dann ist alles geregelt.

Wenn ich schon lese Herr Marx möchte die "Deutungshoheit behalten".
Die Herren haben eine Deutungshoheit über Gott und die Bibel. Aber Deutungshoheit über Ihre Verbrecher und Verbrechen haben sie eben nicht in einem Rechtsstaat.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Juergen »

https://www.erzbistum-paderborn.de/38-N ... riger.html


Durch die durch den Missbrauchsbeauftragten bearbeiteten Anträge auf „Leistungen in Anerkennung des Leids, das Opfern sexuellen Missbrauchs zugefügt worden ist“ und die 2.502 geprüften Personalakten seien zu 111 Personen Hinweise gefunden worden im Sinn der Studie: „Priester, die des Missbrauchs, einer Grenzüberschreitung, eines Übergriffs beschuldigt wurden. Diese 111 Beschuldigten bilden im Hinblick auf die untersuchten 2502 Personen-Akten einen Anteil von 4,44 Prozent“, erklärte Generalvikar Hardt.

Generalvikar Hardt erläuterte weiter, dass sich die Mehrzahl der in den Akten gefundenen Hinweise auf die Vergangenheit beziehen, dass von den 111 Beschuldigten 82 bereits verstorben seien.

456.500 Euro seien bis heute in Anerkennung des Leids, das Betroffenen sexuellen Missbrauchs zugeführt wurde, gezahlt worden, davon 301.000 Euro in Fällen, in denen ein Kleriker der Beschuldigte war.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Amigo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

Marcus, der mit dem C hat geschrieben:
Dienstag 25. September 2018, 16:11
Tagespost: Manfred Lütz: Missbrauchsstudie "mangelhaft und kontraproduktiv"

Solange offen verfügbar...
Eminent lesenswert und leider grausam ernüchternd, was die Relevanz und Nützlichkeit der deutschen Studie zu Mißbrauch in der katholischen Kirche betrifft.

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Petrus_Agellus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus_Agellus »

http://kath.net/news/65267
Tickende Zeitbombe für Papst Franziskus in Großbritannien - Journalistenvorwurf: Papst soll 2013 Untersuchungen der Glaubenskongregation gegen seinen Freund Kardinal Murphy-O'Connor gestoppt haben - Kardinal soll Frau missbraucht und Missbrauchsfälle vertuscht haben – Staatliche Untersuchungen starten

Detail: Der Papst habe wenige Monate nach Amstantritt Kardinal Müller mitten aus einer von diesem zelebrierten Messe in die Sakristei beordert, um ihm "schlecht gelaunt" zu befehlen, die Ermittlungen einzustellen... :achselzuck:

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Vir Probatus hat geschrieben:
Dienstag 25. September 2018, 16:14
Die Herren Geistlichen haben

a) Ihren widerlichen Klerikalismus aufzugeben,
Der Klerikalismus ist in dieser Einrichtung viel weniger ein Problem der Kleriker, als man glaubt.
Allerdings ist er auch dort ein Problem.

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Petrus_Agellus hat geschrieben:
Dienstag 25. September 2018, 19:22
http://kath.net/news/65267
Tickende Zeitbombe für Papst Franziskus in Großbritannien - Journalistenvorwurf: Papst soll 2013 Untersuchungen der Glaubenskongregation gegen seinen Freund Kardinal Murphy-O'Connor gestoppt haben - Kardinal soll Frau missbraucht und Missbrauchsfälle vertuscht haben – Staatliche Untersuchungen starten

Detail: Der Papst habe wenige Monate nach Amstantritt Kardinal Müller mitten aus einer von diesem zelebrierten Messe in die Sakristei beordert, um ihm "schlecht gelaunt" zu befehlen, die Ermittlungen einzustellen... :achselzuck:
Recht so. Der Fisch stinkt immer vom Kopf her zuerst.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Amigo hat geschrieben:
Dienstag 25. September 2018, 19:12
Marcus, der mit dem C hat geschrieben:
Dienstag 25. September 2018, 16:11
Tagespost: Manfred Lütz: Missbrauchsstudie "mangelhaft und kontraproduktiv"

Solange offen verfügbar...
Eminent lesenswert und leider grausam ernüchternd, was die Relevanz und Nützlichkeit der deutschen Studie zu Mißbrauch in der katholischen Kirche betrifft.
Natürlich gibt es Kreise, denen die Ergebnisse nicht passen. Aber die sollten jetzt mal den Ball flachhalten, sonst könnten sie selbst Untersuchungsgegenstand werden.
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Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 01:43
Amigo hat geschrieben:
Dienstag 25. September 2018, 19:12
Marcus, der mit dem C hat geschrieben:
Dienstag 25. September 2018, 16:11
Tagespost: Manfred Lütz: Missbrauchsstudie "mangelhaft und kontraproduktiv"

Solange offen verfügbar...
Eminent lesenswert und leider grausam ernüchternd, was die Relevanz und Nützlichkeit der deutschen Studie zu Mißbrauch in der katholischen Kirche betrifft.
Natürlich gibt es Kreise, denen die Ergebnisse nicht passen. Aber die sollten jetzt mal den Ball flachhalten, sonst könnten sie selbst Untersuchungsgegenstand werden.
Welche Kritik an der Lütz'schen Einschätzung der Studie hast Du konkret? :detektiv:

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Petrus_Agellus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus_Agellus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 01:39
Petrus_Agellus hat geschrieben:
Dienstag 25. September 2018, 19:22
http://kath.net/news/65267
Tickende Zeitbombe für Papst Franziskus in Großbritannien - Journalistenvorwurf: Papst soll 2013 Untersuchungen der Glaubenskongregation gegen seinen Freund Kardinal Murphy-O'Connor gestoppt haben - Kardinal soll Frau missbraucht und Missbrauchsfälle vertuscht haben – Staatliche Untersuchungen starten

Detail: Der Papst habe wenige Monate nach Amstantritt Kardinal Müller mitten aus einer von diesem zelebrierten Messe in die Sakristei beordert, um ihm "schlecht gelaunt" zu befehlen, die Ermittlungen einzustellen... :achselzuck:
Recht so. Der Fisch stinkt immer vom Kopf her zuerst.
Mir erscheint das ehrlich gesagt zu aufgesetzt. Es wirkt wie ein Stilmittel, um den Papst noch böser dastehen zu lassen.

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Lupus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lupus »

[/quote]
Natürlich gibt es Kreise, denen die Ergebnisse nicht passen. Aber die sollten jetzt mal den Ball flachhalten, sonst könnten sie selbst Untersuchungsgegenstand werden.
[/quote]
...........................................................................................................................

Muss ich nun also auch Dr. Manfred Lütz zu diesen "Kreisen" zählen, "denen die Ergebnisse nicht passen"?
Welchen "Ball" sollte er "jetzt mal flach halten", weshalb er "selbst Untersuchungsgegenstand werden" könnte?

Was kann man ihm (welchen "Ball") diesbezüglich vorwerfen?

+Lupus
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CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Die Studie zeigt eines klar es wurde vertuscht aus Angst um den Ruf der eigenen Institution alleine diese Motivation zeigt daß mit der Organisation wo so etwas möglich ist nicht stimmt und diese in einer freien Gesellschaft keine moralische Autorität zu kommen sollte
Bemerkenswert ist auch daß man dieser Organisation gestattet die Probleme selber aufzuarbeiten und sie nicht sofort aus der Jugend und Sozialarbeit entfernt ob das wohl auch bei irgendwelchen anderen privaten Organisationen möglich wäre?

Marcus, der mit dem C
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 09:24
Die Studie zeigt eines klar es wurde vertuscht aus Angst um den Ruf der eigenen Institution alleine diese Motivation zeigt daß mit der Organisation wo so etwas möglich ist nicht stimmt und diese in einer freien Gesellschaft keine moralische Autorität zu kommen sollte
Bemerkenswert ist auch daß man dieser Organisation gestattet die Probleme selber aufzuarbeiten und sie nicht sofort aus der Jugend und Sozialarbeit entfernt ob das wohl auch bei irgendwelchen anderen privaten Organisationen möglich wäre?
Wenn Du das als Maßstab anlegst, dann hätten Sportvereine mit Kinder- und Jugendabteilungen schon längst verboten gehört. Vergleiche den Aufarbeitungsdruck der Mainstreammedien bei Institutionen die direkt oder indirekt mit der Kirche zu tun haben, mit der Odenwaldschule (wirklicher Druck erst bei der Doktorarbeit, dieselbe Person hatte mW auch schon ihre Diplomarbeit über den Mißbrauch dort geschrieben) anderen humanistischen Einrichtungen, oder den in dem Umfeld der Partei Die Grünen entstandenen Kinderläden (Cohn-Bendit und die Fünfjährige etc.) und die Serienmißbräuche auf den alternativen Bauernhöfen, wo die linksgrün-ökologische Grundeinstellung sich mit dem libertär-pädophilen antibürgerlichen-antichristlichen vermengte.

Dort gibt es kaum Aufklärungsdruck der Medien, schau Dir die peinliche Posse bei der taz an, als einer der Gründer als Täter der Odenwaldschule entlarvt wurde, und der Journalist, seinen Artikel in einer anderen Zeitung veröffentlichen mußte, weil die taz-Redaktion ihn abgelehnt hatte. Und wenn versehentlich doch mal berichtet wird, dann ist in der Online-Ausgabe immer eine Linkrutsche zu Thema Mißbrauch bei, die oft überschrieben ist: "Die katholische Kirche und die Mißbrauchskrise".

Die Frankfurter Rundschau war ja aufgrund dieser permanent linksäugigen Blindheit und dem Glauben an die eigene Propaganda so blöd zu titeln: "Papst schweigt zu Odenwaldschule" bis sie nach ein paar Stunden an den Leserkommentaren merkten, daß die Odenwaldschule eine humanistische (antikirchliche) und keine kirchliche Einrichtung ist. Wie fleißig ist denn der Staat bei der Aufarbeitung bei den Mißbräuchen in den Heimen, die nicht von den beiden Konfessionen betrieben wurden? Bei dem Opferfond waren es die staatlichen Gelder auf die man warten mußte, bzw. möglicherweise immer noch wartet. Es wird hierzu kaum noch berichtet in der Presse, weil die Vorfälle in der Kirche vor 60-70 Jahren viel interessanter sind.
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Marcus, der mit dem C hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 09:57
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 09:24
Die Studie zeigt eines klar es wurde vertuscht aus Angst um den Ruf der eigenen Institution alleine diese Motivation zeigt daß mit der Organisation wo so etwas möglich ist nicht stimmt und diese in einer freien Gesellschaft keine moralische Autorität zu kommen sollte
Bemerkenswert ist auch daß man dieser Organisation gestattet die Probleme selber aufzuarbeiten und sie nicht sofort aus der Jugend und Sozialarbeit entfernt ob das wohl auch bei irgendwelchen anderen privaten Organisationen möglich wäre?
Wenn Du das als Maßstab anlegst, dann hätten Sportvereine mit Kinder- und Jugendabteilungen schon längst verboten gehört. Vergleiche den Aufarbeitungsdruck der Mainstreammedien bei Institutionen die direkt oder indirekt mit der Kirche zu tun haben, mit der Odenwaldschule (wirklicher Druck erst bei der Doktorarbeit, dieselbe Person hatte mW auch schon ihre Diplomarbeit über den Mißbrauch dort geschrieben) anderen humanistischen Einrichtungen, oder den in dem Umfeld der Partei Die Grünen entstandenen Kinderläden (Cohn-Bendit und die Fünfjährige etc.) und die Serienmißbräuche auf den alternativen Bauernhöfen, wo die linksgrün-ökologische Grundeinstellung sich mit dem libertär-pädophilen antibürgerlichen-antichristlichen vermengte.

Dort gibt es kaum Aufklärungsdruck der Medien, schau Dir die peinliche Posse bei der taz an, als einer der Gründer als Täter der Odenwaldschule entlarvt wurde, und der Journalist, seinen Artikel in einer anderen Zeitung veröffentlichen mußte, weil die taz-Redaktion ihn abgelehnt hatte. Und wenn versehentlich doch mal berichtet wird, dann ist in der Online-Ausgabe immer eine Linkrutsche zu Thema Mißbrauch bei, die oft überschrieben ist: "Die katholische Kirche und die Mißbrauchskrise".

Die Frankfurter Rundschau war ja aufgrund dieser permanent linksäugigen Blindheit und dem Glauben an die eigene Propaganda so blöd zu titeln: "Papst schweigt zu Odenwaldschule" bis sie nach ein paar Stunden an den Leserkommentaren merkten, daß die Odenwaldschule eine humanistische (antikirchliche) und keine kirchliche Einrichtung ist. Wie fleißig ist denn der Staat bei der Aufarbeitung bei den Mißbräuchen in den Heimen, die nicht von den beiden Konfessionen betrieben wurden? Bei dem Opferfond waren es die staatlichen Gelder auf die man warten mußte, bzw. möglicherweise immer noch wartet. Es wird hierzu kaum noch berichtet in der Presse, weil die Vorfälle in der Kirche vor 60-70 Jahren viel interessanter sind.
Auffällig ist auch, daß die Attacke des CIC_Fan vorgetragen wird, ohne daß von ihm eine (wie auch immer geartete) Moral vertreten wird. Es wird also versucht, die Amoralität höher zu gewichten als eine Moralität, wie sie bspw. von der Kirche vertreten wird und gegen die naturgemäß immer auch gehandelt werden kann; letzteres aber nicht notwendigerweise.

Diese Art der Kritik verweist auf eine nihilistische Grundhaltung des Kritisierenden. :hmm:

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Es geht mir nicht um die Medien sondern um die Reaktion der staatlichen Behörden als Aufsichtsorgane sozialer Einrichtungen und darum daß kirchliche Einrichtungen nicht anders behandelt werden als andere Trägervereine
Organisationen erhalten vom Staat auflagen wenn sie im staatlichen Auftrag etwas tun und es zu solchen Vorfällen kommt
behinderten Einrichtungen werden unter staatliche Aufsicht gestellt wenn so etwas vorfällt warum ist das bei Einrichtungen der kath Kirche nicht so

Marcus, der mit dem C
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 12:47
Es geht mir nicht um die Medien sondern um die Reaktion der staatlichen Behörden als Aufsichtsorgane sozialer Einrichtungen und darum daß kirchliche Einrichtungen nicht anders behandelt werden als andere Trägervereine
Organisationen erhalten vom Staat auflagen wenn sie im staatlichen Auftrag etwas tun und es zu solchen Vorfällen kommt
behinderten Einrichtungen werden unter staatliche Aufsicht gestellt wenn so etwas vorfällt warum ist das bei Einrichtungen der kath Kirche nicht so
Es waren die Länder als Beteiligte am Runden Tisch gegen Mißbrauch, die am längsten brauchten um ihren Anteil an dem Fond einzuzahlen. Da geht es um vom Staat betriebene Einrichtungen, in denen es zu Mißbrauch kam. Wie willst Du staatliche Einrichtungen dem Staat unterstellen? Im übrigen werden Einrichtungen anderer Träger nicht staatlicher Leitung unterstellt, sondern man kündigt die Leistungsverträge, d.h. der Staat erkennt den Träger nicht mehr als Anbieter der entsprechenden Leistungen an aufgrund von Qualitätsmängeln. Daher werden dann auch keine Vergütungen für die Leistung gezahlt.
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

wo bleiben die Konsequenzen für kirchliche Einrichtungen ? man stelle sich vor der Sozialverein XY erklärt "
"wir arbeiten daß selber auf und gebein eine Studien in Auftrag,tja und die Filiale XY ist autonom wir können nichts machen wenn diese unsere Maßnamen nicht umsetzt"

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Torsten
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Torsten »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 12:47
behinderten Einrichtungen werden unter staatliche Aufsicht gestellt wenn so etwas vorfällt warum ist das bei Einrichtungen der kath Kirche nicht so
Sehr wahrscheinlich aufgrund der rechtlichen Situation im Rahmen des Staatskirchenvertrages? (In solchen Fragen bin ich auch alles andere als ein Experte.) Ich stelle es mir so vor, dass soziale Einrichtungen der katholischen Kirche inkl. des Personals einer "diplomatischen Immunität" unterliegen. Das mag man in dieser Frage hier als Nachteil empfinden, aber: Stellen wir uns einmal vor, Daniel Cohn-Bendit und Co. hätten sich mit ihren damaligen Vorstellungen politisch durchgesetzt, deren "Kinderliebe" wäre jetzt nach Jahrzehnten der Indoktrination gesellschaftlicher Usus, und die Kirche und Glaube reine Privatangelegenheit. Aber nach wie vor gäbe es diesen Kirchenstaatsvertrag. Dann würden doch alle, die sich im Rahmen ihres Glaubens einen Rest Vernunft bewahrt haben, ihre Kinder in einen katholischen Kindergarten schicken. Egal ob es Christen, Juden, Moslems etc. wären, um sie vor den "Benditen" zu schützen.

?

Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 13:06
wo bleiben die Konsequenzen für kirchliche Einrichtungen ? man stelle sich vor der Sozialverein XY erklärt "
"wir arbeiten daß selber auf und gebein eine Studien in Auftrag,tja und die Filiale XY ist autonom wir können nichts machen wenn diese unsere Maßnamen nicht umsetzt"
Wird damit vorgeschlagen, daß in Zukunft die Kirche weder Kindergärten noch Schulen in eigener Trägerschaft betreibt? :detektiv:

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Juergen »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 13:06
…man stelle sich vor der Sozialverein XY erklärt "
"wir arbeiten daß selber auf und gebein eine Studien in Auftrag…
Derlei Sozialvereine können meist gar keinen größeren Zeiträume „aufarbeiten“, weil nach spätestens 10 Jahren die Personalakten (außer Daten zu Versorgungsansprüchen) vernichtet werden können. Manche Sachen können gar schon nach 3 Jahren aus den Akten genommen werden.

Daß die Kirche Personalakten (insbesondere von Geistlichen) gar nicht vernichtet, macht eine „Aufarbeitung“ überhaupt erst möglich.
Gruß Jürgen

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

nein es geht darum daß für die Kirche dieselben Kriterien gelten wie für alle Trägervereine mit denselben Konsequenzen bei solchen Vorfällen

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Juergen »

Der Erzbischof vom PB hat einen Brief geschrieben: https://www.erzbistum-paderborn.de/medi ... Studie.pdf



CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 13:43
nein es geht darum daß für die Kirche dieselben Kriterien gelten wie für alle Trägervereine mit denselben Konsequenzen bei solchen Vorfällen
Werden die gleichen Maßstäbe angesetzt?
Bei der Kirche wird in allen verfügbaren Akten der letzten 70 Jahre gewühlt.
Bei anderen Trägervereinen findet man nach 10 Jahren keine Akten mehr.
Gruß Jürgen

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CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Welcher andere Trägerverein hat,wie ja zugegeben wird Mitarbeiter bewußt versetzt und war vor allem auf den Schutz des eigenen Rufes bedacht und das über Jahrzehnte ?

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Laut Aussage eines pensionierten Lehrers, hat es das auch außerhalb des katholischen Bereichs gegeben.

Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Siard hat geschrieben:
Mittwoch 26. September 2018, 15:17
Laut Aussage eines pensionierten Lehrers, hat es das auch außerhalb des katholischen Bereichs gegeben.
Mir sind solche Versetzungsvorgänge in diesen Fällen auch an staatliche Schulen zu Ohren gekommen.
Beweise muß ich da allerdings schuldig bleiben. Es ist (nur) Hörensagen.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

wer wann wo?
und vom Unterrichtsministerium gedeckt bzw gefördert?

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