Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

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Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

CIC_Fan hat geschrieben:
Donnerstag 18. Oktober 2018, 06:21
der Verfassungsschutz beobachtet in Bayern

https://www.orf.at/#/stories/3067702/
Ja und? :achselzuck:

Du bist doch sonst immer so "rechtsstaatlich" orientiert und fragst, ob Urteile oder andere Entscheidungen vorliegen.
Der Verfassungsschutz kann beobachten oder auch nicht - solange er will und es für richtig hält. Entscheidend ist, ob das BVerfG die AfD verbietet. Aber offensichtlich haben die bisherigen Materialsammlungen noch keinen Anlaß gegeben, hier entsprechend vorzugehen. Es steht der Bundesregierung, den Fraktionen des Bundestages oder dem Bundesrat frei, beim BVerfG eine entsprechende Klage einzureichen und die AfD verbieten zu lassen. Aber ich kann zumindest im Augenblick noch nicht erkennen, daß eine Kritik an der Migrations- und Euro"rettungs"politik der Altparteien gegen das GG verstößt. :D
Man kann auch sagen: Da wird mal wieder viel heiße Luft produziert.

Im übrigen wurde auch die Linke seit ihrer Gründung in 2007 bis zum März 2014 vom Verfassungsschutz auf Bundesebene "beobachtet". Auf Landesebene wird in einigen Ländern noch immer "beobachtet", in anderen nicht. Einzelne Abgeordnete wurden und werden ebenfalls "beobachtet", wobei deren Anzahl höher ist als die der "beobachteten" AfD-Abgeordneten.

Beobachtung der Partei Die Linke durch den Verfassungsschutz

Sag mal, findest Du nicht auch, daß hier in der Berichterstattung der Medien mit zweierlei Maß gemessen wird?

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 18. Oktober 2018, 09:19
...............
Sag mal, findest Du nicht auch, daß hier in der Berichterstattung der Medien mit zweierlei Maß gemessen wird?
Ideologen agieren bewußt assymetrisch! 8)

Man könnte auch sagen, sie agieren mit doppelter Moral. Gut ist, was der Ideologie nützt. :roll:

Den Nachweis dafür zu erbringen, daß ein Ideologe tatsächlich ein Ideologe ist, ist naturgemäß schwer, weil Ideologien unsichtbar sind ................

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Lupus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Lupus »

Was ist eigentlich das Resultat der langen und ausführlichen Diskussion, ob die AfD "für Christen wählbar" sei?
Kürzlich war ein junger katholischer Familienvater zu einem Gespräch bei mir.
Er sagte mir frei heraus: "Wählen halte ich für eine Verpflichtung eines jeden Christen, aber wen kann ich heute noch wählen? Ich wähle AfD, weil ich z.B. die CDU garantiert nicht mehr wählen kann, da sie nach links abgerutscht ist! Wahlrecht ist für mich Wahlpflicht!"

+Lupus
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Sempre
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Sempre »

Wer wählt, ist mitschuldig am Ausgang der Wahl. Indem er freiwillig wählt, akzeptiert er das demokratische System und stimmt jedem Wahlergebnis zu.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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ar26
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Lupus hat geschrieben:
Donnerstag 18. Oktober 2018, 11:52
Was ist eigentlich das Resultat der langen und ausführlichen Diskussion, ob die AfD "für Christen wählbar" sei?
Kürzlich war ein junger katholischer Familienvater zu einem Gespräch bei mir.
Er sagte mir frei heraus: "Wählen halte ich für eine Verpflichtung eines jeden Christen, aber wen kann ich heute noch wählen? Ich wähle AfD, weil ich z.B. die CDU garantiert nicht mehr wählen kann, da sie nach links abgerutscht ist! Wahlrecht ist für mich Wahlpflicht!"

+Lupus
Es ist nicht die Zentrumspartei aber es gilt ja nach wie vor die alte Regel: Der Einäugige ist unter den Blinden König. Aus aktuellem Anlass: https://www.youtube.com/watch?v=ASszs5JfX9I
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

ar26 hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 00:14
Lupus hat geschrieben:
Donnerstag 18. Oktober 2018, 11:52
Was ist eigentlich das Resultat der langen und ausführlichen Diskussion, ob die AfD "für Christen wählbar" sei?
Kürzlich war ein junger katholischer Familienvater zu einem Gespräch bei mir.
Er sagte mir frei heraus: "Wählen halte ich für eine Verpflichtung eines jeden Christen, aber wen kann ich heute noch wählen? Ich wähle AfD, weil ich z.B. die CDU garantiert nicht mehr wählen kann, da sie nach links abgerutscht ist! Wahlrecht ist für mich Wahlpflicht!"

+Lupus
Es ist nicht die Zentrumspartei aber es gilt ja nach wie vor die alte Regel: Der Einäugige ist unter den Blinden König. Aus aktuellem Anlass: https://www.youtube.com/watch?v=ASszs5JfX9I
Jetzt tritt klar und deutlich zutage, warum Jens Maier als Rechtsaußen, rechtsradikal, rechtsextrem oder gar als Nazi diffamiert wird. :unbeteiligttu:

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Sempre hat geschrieben:
Donnerstag 18. Oktober 2018, 23:28
Wer wählt, ist mitschuldig am Ausgang der Wahl. Indem er freiwillig wählt, akzeptiert er das demokratische System und stimmt jedem Wahlergebnis zu.
Die Kirche verpflichtet keines ihrer Mitglieder zur Fundamentalopposition gegenüber demokratisch organisierten Systemen.

Petrus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Petrus »

Für mich persönlich ist die AfD nicht wählbar, weil sie eine Rattenfängerpartei ist. Rechtspopulistische Demagogen gehen auf Stimmenfang (die AfD hat die Zeichen der Zeit erkannt, anders würde das auch nicht funktionieren - ein Rechtsruck geht durch die Welt, nicht nur durch Europa). Und mir sind einfach außerdem die Verbindungen zur Neonazi-Szene zu viel.

Davon unterscheide ich die Wähler der AfD: "Denen da oben", die ganz weit weg vom Volk sind, mal zeigen, dass dieses herrscherliche Gehabe von denen, die sich für die Herrscher halten, mal so richtig zeigen, dass das so nicht geht. Ich habe mir angehört und gelesen Stimmen von langjährigen (ehemaligen) CSU-Wählern, die zusammengefasst sagten: "Die da oben haben schon immer gemacht, was sie wollten. Aber jetzt hören sie uns nicht mal mehr zu. Wenn ich mit einem CSU-Funktionär rede, hört der mir gar nicht mehr zu, sondern spult einfach seine eingelernten Sprüche ab."

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Petrus hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 07:22
Für mich persönlich ist die AfD nicht wählbar, weil sie eine Rattenfängerpartei ist. Rechtspopulistische Demagogen gehen auf Stimmenfang (die AfD hat die Zeichen der Zeit erkannt, anders würde das auch nicht funktionieren - ein Rechtsruck geht durch die Welt, nicht nur durch Europa). Und mir sind einfach außerdem die Verbindungen zur Neonazi-Szene zu viel.
Welche Partei durch wen gewählt wird, kann jeder selbst entscheiden. :roll:
Die Gründe dafür sind unterschiedlich, manche treffen zu, manche nicht .............

Der Terminus " Rattenfängerpartei" in Deiner Begründung verweist auf eine gehörige Portion Demagogie bei Deinen politischen Gedankenspielen. 8)
Petrus hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 07:22
Davon unterscheide ich die Wähler der AfD: "Denen da oben", die ganz weit weg vom Volk sind, mal zeigen, dass dieses herrscherliche Gehabe von denen, die sich für die Herrscher halten, mal so richtig zeigen, dass das so nicht geht. Ich habe mir angehört und gelesen Stimmen von langjährigen (ehemaligen) CSU-Wählern, die zusammengefasst sagten: "Die da oben haben schon immer gemacht, was sie wollten. Aber jetzt hören sie uns nicht mal mehr zu. Wenn ich mit einem CSU-Funktionär rede, hört der mir gar nicht mehr zu, sondern spult einfach seine eingelernten Sprüche ab."
Protest kann eines der Motive sein, eine bestimmte Partei zu wählen.
In den 80-Jahren des letzten Jahrhunderts wählten Protestler zumeist die Grünen ...........

CIC_Fan

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von CIC_Fan »

Sempre hat geschrieben:
Donnerstag 18. Oktober 2018, 23:28
Wer wählt, ist mitschuldig am Ausgang der Wahl. Indem er freiwillig wählt, akzeptiert er das demokratische System und stimmt jedem Wahlergebnis zu.
also nicht wählen ?
lieber schimpfen und nix tun weil es sind ja alles ganz pöse Freimaurer?

CIC_Fan

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von CIC_Fan »

Petrus hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 07:22
Für mich persönlich ist die AfD nicht wählbar, weil sie eine Rattenfängerpartei ist. Rechtspopulistische Demagogen gehen auf Stimmenfang (die AfD hat die Zeichen der Zeit erkannt, anders würde das auch nicht funktionieren - ein Rechtsruck geht durch die Welt, nicht nur durch Europa). Und mir sind einfach außerdem die Verbindungen zur Neonazi-Szene zu viel.

Davon unterscheide ich die Wähler der AfD: "Denen da oben", die ganz weit weg vom Volk sind, mal zeigen, dass dieses herrscherliche Gehabe von denen, die sich für die Herrscher halten, mal so richtig zeigen, dass das so nicht geht. Ich habe mir angehört und gelesen Stimmen von langjährigen (ehemaligen) CSU-Wählern, die zusammengefasst sagten: "Die da oben haben schon immer gemacht, was sie wollten. Aber jetzt hören sie uns nicht mal mehr zu. Wenn ich mit einem CSU-Funktionär rede, hört der mir gar nicht mehr zu, sondern spult einfach seine eingelernten Sprüche ab."
der österr Bundeskanzler zeigt wie man eine Wechsel herbei führt mit den Rattenfängern (FPÖ) als Pudel an der Leine der wenn er brav ist einen Wurst Zipfel kriegt wenn er brav ist

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Peti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peti »

Meiner Meinung nach fasst der katholischer Publizist Püttmann
das Strangthema gut zusammen:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ka ... _id=377585

"Es fehlt glaube ich da bei den Schwestern und Brüdern,
die sich nun völlig überworfen haben mit der CDU,
der Sinn für die Kompromissnotwendigkeiten von Politik
und auch in gewisser Weise der demokratische Sinn,
als natürlich keine Politik absolut gegen Wertvorstellungen
der Bevölkerung gemacht werden kann.
Also, ein totales Abtreibungsverbot kann man einfach
in der heutigen Gesellschaft nicht mehr durchsetzen. "

Christliche Begründung eines Abtreibungsverbotes findet man in der AfD
auch kaum.
Man sorgt sich eher aus völkischen Gründen um die "Fruchtbarkeitsraten" der Frauen.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Petrus hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 07:22
Für mich persönlich ist die AfD nicht wählbar, weil sie eine Rattenfängerpartei ist. Rechtspopulistische Demagogen gehen auf Stimmenfang (die AfD hat die Zeichen der Zeit erkannt, anders würde das auch nicht funktionieren - ein Rechtsruck geht durch die Welt, nicht nur durch Europa). Und mir sind einfach außerdem die Verbindungen zur Neonazi-Szene zu viel.
Wer

- den Euro für ein Fehlkonstrukt hält, welches nicht - wie früher gehofft - die Einheit der in der EU zusammengeschlossenen Länder stärkt, sondern der zu Mißtrauen, Unverständnis und tlw. offener Herabsetzung anderer "Partner"länder ("Pleite-Griechen", "Nazi-Merkel") führt und weiter führen wird (s. Diskussion um eine europ. Arbeitslosenversicherung, damit der Euro stabilisiert werden kann);

- die durch die unkontrollierte Einwanderung von Menschen aus vielen der europ. Kultur fernen Ländern nicht als Bereicherung, sondern als Gefahr für die künftige Stabilität des eigenen Landes und auch der EU (Streitigkeiten wg. "Flüchtlings"verteilung, mgl. Ursache des Brexits) sieht;

- sich die Zukunft des Kontinents nicht in einem Zentralstaat sondern in freundschaftlich und locker verbundenen Nationalstaaten vorstellt (EFTA-Modell)

und für diese Auffassung auf der politischen Bühne im Rahmen der bestehenden Gesetze wirbt - der ist also in Deinen Augen ein "Demagoge", der das herumirrende "Ungeziefer" (Ratten) einsammelt (wäre ja eigentlich eine begrüßenswerte Tätigkeit :breitgrins: ).

Hast Du wahrscheinlich noch nie so gesehen, ebenso wie Du Dir vermutlich kaum vorstellen kannst, das EU und Euro (in der Politik: "Europa") kaum oder keine der immer wieder beschworenen Vorteile bringen und "Solidarität" (ob mit den "Partner"ländern oder der ganzen Welt) in D. als Einbahnstraße verkauft wird.

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 08:38
"Es fehlt glaube ich da bei den Schwestern und Brüdern,
die sich nun völlig überworfen haben mit der CDU,
der Sinn für die Kompromissnotwendigkeiten von Politik
und auch in gewisser Weise der demokratische Sinn,
als natürlich keine Politik absolut gegen Wertvorstellungen
der Bevölkerung gemacht werden kann.
Also, ein totales Abtreibungsverbot kann man einfach
in der heutigen Gesellschaft nicht mehr durchsetzen. "
Kompromisse kann man, wenn man (angeblich) in der Mitte des Parteienspektrums ist, nach beiden Seiten eingehen.
Die Koalitionsverhandlungen bzgl. Jamaika sollten doch eigentlich jedem (egal ob Herrn Püttmann oder Dir) vor Augen geführt haben, daß die Merkel-CDU Kompromisse nur in eine Richtung schließen will - oder warum hat Herr Lindner die Verhandlungen platzen lassen?

Im übrigen hat es nichts mit "Kompromiß" zu tun, wenn bestehende verfassungsrechtliche oder EU-gemeinschaftsrechtliche Vorschriften kurzer Hand außer Kraft gesetzt werden, statt sich daran zu halten. Kann man überhaupt durch einen "Kompromiß" solche Regeln außer Kraft setzen oder müßte das nicht - zumindest anschließend - entsprechend kodifiziert (also Vertrags- bzw. GG-Änderung) werden?

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 08:38
Meiner Meinung nach fasst der katholischer Publizist Püttmann
das Strangthema gut zusammen:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ka ... _id=377585

"Es fehlt glaube ich da bei den Schwestern und Brüdern,
die sich nun völlig überworfen haben mit der CDU,
der Sinn für die Kompromissnotwendigkeiten von Politik
und auch in gewisser Weise der demokratische Sinn,
als natürlich keine Politik absolut gegen Wertvorstellungen
der Bevölkerung gemacht werden kann.
Also, ein totales Abtreibungsverbot kann man einfach
in der heutigen Gesellschaft nicht mehr durchsetzen. "
Wenn dem Herrn Püttmann der Wind des Mainstreams ins Gesicht weht, dann wandelt er seine Gesinnung anstatt an dem von Gott Gebotenen festzuhalten? :hmm:
Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 08:38
Christliche Begründung eines Abtreibungsverbotes findet man in der AfD
auch kaum.
Man sorgt sich eher aus völkischen Gründen um die "Fruchtbarkeitsraten" der Frauen.
Belege? :detektiv:

Die Rede von Jens Maier, die weiter oben verlinkt wurde, beweist genau das Gegrnteil:
Es wird in der Sache strikt juristisch argumentiert und mit einem Nebensatz auf die christliche Grundüberzeugung rekurriert ...........

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Peti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peti »

Was für mich schwerer wiegt:
" Wie wir auch aus Umfragen wissen, unter den AfD-Anhängern
haben wir etwa dreimal so oft wie in der Bevölkerung Ausländerfeindlichkeit, Chauvinismus, Sozialdarwinismus, Nationalsozialismus, Verharmlosung oder Diktaturneigung.
Und da fehlt es schon an christlicher Ethik."

In unserem kleinen Ort kennt man natürlich die meisten aktiven AfD Fans.
In den Sonntagsgottesdiensten trifft man sie nicht.
In caritativen Einrichtungen wie z.B. der Nachbarschaftshilfe auch nicht.
Bei aktiven CSU Leuten schaut das schon anders aus.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

CIC_Fan

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von CIC_Fan »

interessant daß das für viele "gute Katholiken" heute kein Problem zu sein scheint

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Juergen
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 09:54
Was für mich schwerer wiegt:
" Wie wir auch aus Umfragen wissen, unter den AfD-Anhängern
haben wir etwa dreimal so oft wie in der Bevölkerung Ausländerfeindlichkeit, Chauvinismus, Sozialdarwinismus, Nationalsozialismus, Verharmlosung oder Diktaturneigung.
Und da fehlt es schon an christlicher Ethik."
Was ist denn mit „Verharmlosung“ gemeint?
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Niels
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Niels »

Peti hat geschrieben:In unserem kleinen Ort kennt man natürlich die meisten aktiven AfD Fans.
In den Sonntagsgottesdiensten trifft man sie nicht.
Nur mal aus Interesse: Wer ist "man"? Du sprichst also für alle? :detektiv:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Peti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peti »

Die 6% AfD Wähler in unserem Ort kenn ich natürlich nicht alle.
Da ich aber zu allen Bürgerversammlungen gehe,
örtliche Wahlkampfveranstaltungen besucht habe
und in den örtlichen Facebookforen lese und schreibe
kenn ich schon die meisten aktiven Anhänger.
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Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 10:09
Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 09:54
Was für mich schwerer wiegt:
" Wie wir auch aus Umfragen wissen, unter den AfD-Anhängern
haben wir etwa dreimal so oft wie in der Bevölkerung Ausländerfeindlichkeit, Chauvinismus, Sozialdarwinismus, Nationalsozialismus, Verharmlosung oder Diktaturneigung.
Und da fehlt es schon an christlicher Ethik."
Was ist denn mit „Verharmlosung“ gemeint?
Das Gedankengebäude des modernen Totalilitarismus hat sich seit der Nazi-Diktatur fortentwickelt. Eine seiner Waffen ist das, was in der öffentlichen Debatte mit dem Begriff political correctness bezeichnet wird.

Politisch korrekt hat ausnahmslos Jeder zu sein. Ob jemand politisch korrekt ist, kann man am Besten daran erkennen, daß die politisch korrekten Begriffe verwendet werden. Werden derlei politisch korrekte Begriffe nicht verwendet oder gar falsch verwendet, ist derjenige aus dem politischen Debatte auszuschließen. Dies geschieht in der Mediendemokratie durch das öffentliche Anprangern angeblicher Hassrede. Der mediale Mord stellt sich als genauso effektiv dar wie ein tatsächlicher Mord, weil die Rede desjenigen, der sich nicht mehr öffentlich äußern kann, auch keine Wirkungen mehr erzielen kann, die den Interessen der selbsternannten Sprachpolizei zuwiderläuft.

Theoretische Grundlage für diese (mittlerweile allgemein akzeptierte) Verhaltensweisen ist der sogenannte "herrschaftsfreie Diskurs", der lt. Habermas in Demokratien stattzufinden hat, damit die Demokratie in richtiger Weise funktioniert bzw. funktionieren kann.

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ar26
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 08:38
Meiner Meinung nach fasst der katholischer Publizist Püttmann
das Strangthema gut zusammen:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ka ... _id=377585

"Es fehlt glaube ich da bei den Schwestern und Brüdern,
die sich nun völlig überworfen haben mit der CDU,
der Sinn für die Kompromissnotwendigkeiten von Politik
und auch in gewisser Weise der demokratische Sinn,
als natürlich keine Politik absolut gegen Wertvorstellungen
der Bevölkerung gemacht werden kann.
Also, ein totales Abtreibungsverbot kann man einfach
in der heutigen Gesellschaft nicht mehr durchsetzen. "

Christliche Begründung eines Abtreibungsverbotes findet man in der AfD
auch kaum.
Man sorgt sich eher aus völkischen Gründen um die "Fruchtbarkeitsraten" der Frauen.
Püttmann? Dieser Mensch ist absolut diskursunfähig und blockt auf Twitter jeden, der nicht seine Auffassungen teilt. Er hat eine Obszession für die Spätphase der Weimarer Republik und teilt die Welt danach ein. Was das Thema Abtreibung angeht, habe ich entsprechendes verlinkt. Da mag sich jeder ein Bild machen. Ich wage zu behaupten, dass ohne die AfD die Union beim Par. 219 StGB längst umgefallen wäre, weil sie sich dem von Püttmann gepriesenen bundesrepublikanischen Kompromisszwang unterworfen hätte. Dieser Kompromisszwang teibt die Republik seit Jahrzehnten permanent nach links und ist daher abzulehnen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 09:54
Was für mich schwerer wiegt:
" Wie wir auch aus Umfragen wissen, unter den AfD-Anhängern
haben wir etwa dreimal so oft wie in der Bevölkerung Ausländerfeindlichkeit, Chauvinismus, Sozialdarwinismus, Nationalsozialismus, Verharmlosung oder Diktaturneigung.
Und da fehlt es schon an christlicher Ethik."

In unserem kleinen Ort kennt man natürlich die meisten aktiven AfD Fans.
In den Sonntagsgottesdiensten trifft man sie nicht.
In caritativen Einrichtungen wie z.B. der Nachbarschaftshilfe auch nicht.
Bei aktiven CSU Leuten schaut das schon anders aus.
Diesen durch Unschärfe geprägten Wortschwall am Anfang lasse ich mal beiseite stehen. Der Verweis auf christliche Ethik ist aber wichtig, keine Frage. Da bin ich ganz bei Dir. Nur woher soll die in der Politik kommen, wenn das Christentum im Volke auf dem Rückzug ist? Von allen Seiten wird eine säkulare Ethik propagiert, die sich an Nützlichkeitserwägungen orientiert. Hier kann man nur mit der Schablone des Naturrechts arbeiten und muss verwerfen, was dem entgegen steht.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Püttmans Beitrag ist vom 29.01.2017. :roll:
Gruß Jürgen

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peti »

Ja, und seitdem ist die Partei eher noch weiter nach rechts abgedriftet.
https://www.zeit.de/2018/05/religion-po ... mus-kirche
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 10:50
Ja, und seitdem ist die Partei eher noch weiter nach rechts abgedriftet.
https://www.zeit.de/2018/05/religion-po ... mus-kirche
Der neuere Beitrag ist auch nicht besser.
Gruß Jürgen

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peti »

Dich kann er ja sowieso nicht überzeugen. Das kann man akzeptieren.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 11:01
Dich kann er ja sowieso nicht überzeugen. Das kann man akzeptieren.
Es geht nicht darum mich von irgendwas überzeugen zu wollen, sondern darum, daß sich Püttman permanent in Allgemeinplätzen ergeht. Er bringt lediglich seine Abneigung zur AfD zum Ausruck. Das ganze kommt so rüber, als beschreibe er seine Gefühle gegenüber der Partei. Eine Erklärung, wie er zu dem Gefühl kommt, bleibt er weitgehend schuldig. – Das war im ersten Beitrag so und ist jetzt nicht besser.

Zudem halte ich manche Redweise in Parallele für ziemlich demagogisch:
Wenn die AfD in Anspielung auf die Flüchtlingshilfe eine "Willkommenskultur für Ungeborene" fordert, mag das wie Musik in christlichen Ohren klingen. Wesentliche Änderungen der Abtreibungsregelung schlägt sie aber nicht vor. Aus der Geschichte wissen wir, dass auch menschenfeindliche, faschistische Kräfte Abtreibung oder Homosexualität bekämpften. Fraternisieren ist da fehl am Platz.
Das Argumentationsschema ist etwa so:
a) Die AfD ist gegen Abtreibung
b) Dabei ist sie aber unkonkret
c) Faschisten waren auch gegen Abtreibung.

Damit wird eine Parallele von AfD und Faschisten gezogen – wobei unausgesprochen hier eine Gleichsetzung gemeint sein könnte. Gleichzeitig werden damit alle Abtreibungsgegner in die gleiche Ecke gestellt.

Man stelle sich mal vor ein Publizist stellt sich hin und sagt in einer Zeitung:
Die CDU befürwortet den Ausbau der Autobahn X.
Hitler hat auch Autobahnen gebaut.


:roll:
Gruß Jürgen

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Peti hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 09:54
Was für mich schwerer wiegt:
" Wie wir auch aus Umfragen wissen, unter den AfD-Anhängern
haben wir etwa dreimal so oft wie in der Bevölkerung Ausländerfeindlichkeit, Chauvinismus, Sozialdarwinismus, Nationalsozialismus, Verharmlosung oder Diktaturneigung.
Und da fehlt es schon an christlicher Ethik."
Wobei das alles eine Frage der Definition ist.
Ist jemand ausländerfeindlich, der fordert, daß statt Mrden für ausreisepflichtige Illegale auszugeben diese Beträge besser im Gesundheits- und Bildungssystem, in der Infrastruktur oder zur Sicherung der Renten bzw. für Steuerminderungen eingesetzt werden? :hmm:

Sorry, aber "Ausländerfeindlichkeit etc pp" sind doch alles Platitüden - im konkreten Fall stellen sich die Fragen und die Abgrenzungsmerkmale - aber darauf gibt es natürlich immer keine Antwort - schwadronieren ist ja viel schöner.

Petrus
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Petrus »

Raphael hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 07:32

Welche Partei durch wen gewählt wird, kann jeder selbst entscheiden.
da hast überhaupt voll total recht, Raphael. :daumen-rauf:

ich habe diesmal die Grünen gewählt (na, net die Greana - die sinn wos ganz wos anders).

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Petrus hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 11:52
ich habe diesmal die Grünen gewählt (na, net die Greana - die sinn wos ganz wos anders).
Womit 'mal wieder der Aphorismus "Errare humanum est!" seine Bestätigung gefunden hat! 8)

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Peti
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peti »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 19. Oktober 2018, 11:51
Sorry, aber "Ausländerfeindlichkeit etc pp" sind doch alles Platitüden - im konkreten Fall stellen sich die Fragen und die Abgrenzungsmerkmale - aber darauf gibt es natürlich immer keine Antwort - schwadronieren ist ja viel schöner.
Am 2. Oktober war bei uns im Ort eine Veranstaltung mit dem Bürgermeister der Gemeinde Reinsdorf im Landkreis Zwickau mit dem Thema:" Sachsen-wohin ?"
Und gerade die größere Ausländerfeindlichkeit, gefördert auch durch die AfD, war eine seiner Thesen.
Dass die bei uns wesentlich geringer ist, darüber brauchte man nicht zu diskutieren.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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