Was sagt die Lehre der Katholischen Kirche

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Lupus
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Was sagt die Lehre der Katholischen Kirche

Beitrag von Lupus »

Zur Klärung der einschlägigen Begriffe wünsche ich mir im Kreuzgang einen, wie ich meine, schon längst notwendigen Klärungsprozess:
-Unfehlbarkeit des Papstes, wann, bei welchen Aussagen...
-Homosexualität nach der Darstellung des Katholischen Katechismus (Lehre der Kirche) (-Paulus!)
-Praktizierte Homosexualtät nach der Lehre der Kirche (Paulus)

-andere vor allem kirchliche Begriffe und Aussagen in den Kreuzgang-Diskussionen, die zu unnötige Streits und Missdeutungen führen.

Da ich nur ein alter pensionierter Priester bin und wir wahrlich genug Trophäen der rechtgläubigen katholischen Theologie, Kirchengeschichte,der Väterlehre (Patristik) Dogmatik und vor allem der Liturgie unter uns haben,müsste ein klärendes und weiterführendes doch wohl möglich sein, oder???
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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taddeo
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Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirch

Beitrag von taddeo »

Lupus hat geschrieben:
Freitag 11. Januar 2019, 22:34
Zur Klärung der einschlägigen Begriffe wünsche ich mir im Kreuzgang einen, wie ich meine, schon längst notwendigen Klärungsprozess:
-Unfehlbarkeit des Papstes, wann, bei welchen Aussagen...
-Homosexualität nach der Darstellung des Katholischen Katechismus (Lehre der Kirche) (-Paulus!)
-Praktizierte Homosexualtät nach der Lehre der Kirche (Paulus)

-andere vor allem kirchliche Begriffe und Aussagen in den Kreuzgang-Diskussionen, die zu unnötige Streits und Missdeutungen führen.

Da ich nur ein alter pensionierter Priester bin und wir wahrlich genug Trophäen der rechtgläubigen katholischen Theologie, Kirchengeschichte,der Väterlehre (Patristik) Dogmatik und vor allem der Liturgie unter uns haben,müsste ein klärendes und weiterführendes doch wohl möglich sein, oder???
Ok, zum ersten Punkt (Unfehlbarkeit des Papstes) ist das relativ einfach zu beantworten, wie es Pastor aeternus formuliert hat:
Wenn der Römische Papst in höchster Lehrgewalt (ex cathedra) spricht, das heißt: wenn er seines Amtes als Hirt und Lehrer aller Christen waltend in höchster apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er aufgrund des göttlichen Beistandes, der ihm im heiligen Petrus verheißen ist, jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenlehren ausgerüstet haben wollte. Diese endgültigen Entscheidungen des Römischen Papstes sind daher aus sich und nicht aufgrund der Zustimmung der Kirche unabänderlich.
"Es können jedoch nur solche Glaubensüberzeugungen als „festzuhalten“ zum Dogma erklärt werden, die nicht im Widerspruch zur Bibel und zur apostolischen Tradition stehen, wie sie in der katholischen Kirche geglaubt (sensus fidei) werden." So schreibt Wikipedia, und ausnahmsweise stimmt das auch vorbehaltlos.

Raphael

Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirch

Beitrag von Raphael »

Lupus hat geschrieben:
Freitag 11. Januar 2019, 22:34
Zur Klärung der einschlägigen Begriffe wünsche ich mir im Kreuzgang einen, wie ich meine, schon längst notwendigen Klärungsprozess:
-Unfehlbarkeit des Papstes, wann, bei welchen Aussagen...
-Homosexualität nach der Darstellung des Katholischen Katechismus (Lehre der Kirche) (-Paulus!)
-Praktizierte Homosexualtät nach der Lehre der Kirche (Paulus)

-andere vor allem kirchliche Begriffe und Aussagen in den Kreuzgang-Diskussionen, die zu unnötige Streits und Missdeutungen führen.

Da ich nur ein alter pensionierter Priester bin und wir wahrlich genug Trophäen der rechtgläubigen katholischen Theologie, Kirchengeschichte,der Väterlehre (Patristik) Dogmatik und vor allem der Liturgie unter uns haben,müsste ein klärendes und weiterführendes doch wohl möglich sein, oder???
Die Lehre der Kirche ist völlig intakt, Optimierungsbedarf besteht lediglich in der Praxis! :maske:

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Juergen
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Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirch

Beitrag von Juergen »

taddeo hat geschrieben:
Freitag 11. Januar 2019, 23:27
Lupus hat geschrieben:
Freitag 11. Januar 2019, 22:34
Zur Klärung der einschlägigen Begriffe wünsche ich mir im Kreuzgang einen, wie ich meine, schon längst notwendigen Klärungsprozess:
-Unfehlbarkeit des Papstes, wann, bei welchen Aussagen...
-Homosexualität nach der Darstellung des Katholischen Katechismus (Lehre der Kirche) (-Paulus!)
-Praktizierte Homosexualtät nach der Lehre der Kirche (Paulus)

-andere vor allem kirchliche Begriffe und Aussagen in den Kreuzgang-Diskussionen, die zu unnötige Streits und Missdeutungen führen.

Da ich nur ein alter pensionierter Priester bin und wir wahrlich genug Trophäen der rechtgläubigen katholischen Theologie, Kirchengeschichte,der Väterlehre (Patristik) Dogmatik und vor allem der Liturgie unter uns haben,müsste ein klärendes und weiterführendes doch wohl möglich sein, oder???
Ok, zum ersten Punkt (Unfehlbarkeit des Papstes) ist das relativ einfach zu beantworten, wie es Pastor aeternus formuliert hat:
Wenn der Römische Papst in höchster Lehrgewalt (ex cathedra) spricht, das heißt: wenn er seines Amtes als Hirt und Lehrer aller Christen waltend in höchster apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er aufgrund des göttlichen Beistandes, der ihm im heiligen Petrus verheißen ist, jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenlehren ausgerüstet haben wollte. Diese endgültigen Entscheidungen des Römischen Papstes sind daher aus sich und nicht aufgrund der Zustimmung der Kirche unabänderlich.
"Es können jedoch nur solche Glaubensüberzeugungen als „festzuhalten“ zum Dogma erklärt werden, die nicht im Widerspruch zur Bibel und zur apostolischen Tradition stehen, wie sie in der katholischen Kirche geglaubt (sensus fidei) werden." So schreibt Wikipedia, und ausnahmsweise stimmt das auch vorbehaltlos.
Zusätzlich gilt es, LG25 zu beachten:
Unter den hauptsächlichsten Ämtern der Bischöfe hat die Verkündigung des Evangeliums einen hervorragenden Platz (75). Denn die Bischöfe sind Glaubensboten, die Christus neue Jünger zuführen; sie sind authentische, das heißt mit der Autorität Christi ausgerüstete Lehrer. Sie verkündigen dem ihnen anvertrauten Volk die Botschaft zum Glauben und zur Anwendung auf das sittliche Leben und erklären sie im Licht des Heiligen Geistes, indem sie aus dem Schatz der Offenbarung Neues und Altes vorbringen (vgl. Mt 13,52). So lassen sie den Glauben fruchtbar werden und halten die ihrer Herde drohenden Irrtümer wachsam fern (vgl. 2 Tim 4,1-4). Die Bischöfe, die in Gemeinschaft mit dem römischen Bischof lehren, sind von allen als Zeugen der göttlichen und katholischen Wahrheit zu verehren. Die Gläubigen aber müssen mit einem im Namen Christi vorgetragenen Spruch ihres Bischofs in Glaubens- und Sittensachen übereinkommen und ihm mit religiös gegründetem Gehorsam anhangen. Dieser religiöse Gehorsam des Willens und Verstandes ist in besonderer Weise dem authentischen Lehramt des Bischofs von Rom, auch wenn er nicht kraft höchster Lehrautorität spricht, zu leisten; nämlich so, daß sein oberstes Lehramt ehrfürchtig anerkannt und den von ihm vorgetragenen Urteilen aufrichtige Anhänglichkeit gezollt wird, entsprechend der von ihm kundgetanen Auffassung und Absicht. Diese läßt sich vornehmlich erkennen aus der Art der Dokumente, der Häufigkeit der Vorlage ein und derselben Lehre, und der Sprechweise.

Die einzelnen Bischöfe besitzen zwar nicht den Vorzug der Unfehlbarkeit; wenn sie aber, in der Welt räumlich getrennt, jedoch in Wahrung des Gemeinschaftsbandes untereinander und mit dem Nachfolger Petri, authentisch in Glaubens- und Sittensachen lehren und eine bestimmte Lehre übereinstimmend als endgültig verpflichtend vortragen, so verkündigen sie auf unfehlbare Weise die Lehre Christi (76). Dies ist noch offenkundiger der Fall, wenn sie auf einem Ökumenischen Konzil vereint für die ganze Kirche Lehrer und Richter des Glaubens und der Sitten sind. Dann ist ihren Definitionen mit Glaubensgehorsam anzuhangen (77). Diese Unfehlbarkeit, mit welcher der göttliche Erlöser seine Kirche bei der Definierung einer Glaubens- und Sittenlehre ausgestattet sehen wollte, reicht so weit wie die Hinterlage der göttlichen Offenbarung, welche rein bewahrt und getreulich ausgelegt werden muß, es erfordert.

Dieser Unfehlbarkeit erfreut sich der Bischof von Rom, das Haupt des Bischofskollegiums, kraft seines Amtes, wenn er als oberster Hirt und Lehrer aller Christgläubigen, der seine Brüder im Glauben stärkt (vgl. Lk 22,32), eine Glaubens- oder Sittenlehre in einem endgültigen Akt verkündet (78). Daher heißen seine Definitionen mit Recht aus sich und nicht erst aufgrund der Zustimmung der Kirche unanfechtbar, da sie ja unter dem Beistand des Heiligen Geistes vorgebracht sind, der ihm im heiligen Petrus verheißen wurde. Sie bedürfen daher keiner Bestätigung durch andere und dulden keine Berufung an ein anderes Urteil. In diesem Falle trägt nämlich der Bischof von Rom seine Entscheidung nicht als Privatperson vor, sondern legt die katholische Glaubenslehre aus und schützt sie in seiner Eigenschaft als oberster Lehrer der Gesamtkirche, in dem als einzelnem das Charisma der Unfehlbarkeit der Kirche selbst gegeben ist (79). Die der Kirche verheißene Unfehlbarkeit ist auch in der Körperschaft der Bischöfe gegeben, wenn sie das oberste Lehramt zusammen mit dem Nachfolger Petri ausübt. Diesen Definitionen kann aber die Beistimmung der Kirche niemals fehlen vermöge der Wirksamkeit desselben Heiligen Geistes, kraft deren die gesamte Herde Christi in der Einheit des Glaubens bewahrt wird und voranschreitet (80).

Wenn aber der Bischof von Rom oder die Körperschaft der Bischöfe mit ihm einen Satz definieren, legen sie ihn vor gemäß der Offenbarung selbst, zu der zu stehen und nach der sich zu richten alle gehalten sind. In Schrift oder Überlieferung wird sie durch die rechtmäßige Nachfolge der Bischöfe und insbesondere auch durch die Sorge des Bischofs von Rom unversehrt weitergegeben und im Licht des Geistes der Wahrheit in der Kirche rein bewahrt und getreu ausgelegt (81). Um ihre rechte Erhellung und angemessene Darstellung mühen sich eifrig mit geeigneten Mitteln der Bischof von Rom und die Bischöfe, entsprechend ihrer Pflicht und dem Gewicht der Sache (82). Eine neue öffentliche Offenbarung als Teil der göttlichen Glaubenshinterlage empfangen sie jedoch nicht (83).
Hervorhebung von mir.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Raphael

Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirch

Beitrag von Raphael »

Juergen hat geschrieben:
Samstag 12. Januar 2019, 11:32
Zusätzlich gilt es, LG25 zu beachten:
......................

Die einzelnen Bischöfe besitzen zwar nicht den Vorzug der Unfehlbarkeit; wenn sie aber, in der Welt räumlich getrennt, jedoch in Wahrung des Gemeinschaftsbandes untereinander und mit dem Nachfolger Petri, authentisch in Glaubens- und Sittensachen lehren und eine bestimmte Lehre übereinstimmend als endgültig verpflichtend vortragen, so verkündigen sie auf unfehlbare Weise die Lehre Christi (76). Dies ist noch offenkundiger der Fall, wenn sie auf einem Ökumenischen Konzil vereint für die ganze Kirche Lehrer und Richter des Glaubens und der Sitten sind. Dann ist ihren Definitionen mit Glaubensgehorsam anzuhangen (77). Diese Unfehlbarkeit, mit welcher der göttliche Erlöser seine Kirche bei der Definierung einer Glaubens- und Sittenlehre ausgestattet sehen wollte, reicht so weit wie die Hinterlage der göttlichen Offenbarung, welche rein bewahrt und getreulich ausgelegt werden muß, es erfordert.....................
Hervorhebung von mir.
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die der Papst unter Inanspruchnahme der Infallibilität verkündet hat.

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taddeo
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Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirch

Beitrag von taddeo »

Raphael hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 14:23
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die der Papst unter Inanspruchnahme der Infallibilität verkündet hat.
So wär's richtig(er).

Raphael

Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirch

Beitrag von Raphael »

taddeo hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 14:33
Raphael hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 14:23
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die der Papst unter Inanspruchnahme der Infallibilität verkündet hat.
So wär's richtig(er).
Und so wäre es noch richtiger: :huhu:
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die von der Kirche auf ihren Konzilien zum depositum fidei erklärt worden sind. :huhu:

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Hubertus
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Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirch

Beitrag von Hubertus »

Raphael hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 15:30
taddeo hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 14:33
Raphael hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 14:23
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die der Papst unter Inanspruchnahme der Infallibilität verkündet hat.
So wär's richtig(er).
Und so wäre es noch richtiger: :huhu:
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die von der Kirche auf ihren Konzilien zum depositum fidei erklärt worden sind. :huhu:
Nein. Das ist nicht "richtiger", das sind einfach zwei paar Stiefel: Stichwort ordentliches vs. außerordentliches Lehramt. Unfehlbar ist in der Kirche ben nicht nur das, was auf Konzilien oder durch Kathedralentscheidungen der Päpste als verbindlich zu glauben vorgelegt wird. Ich zitiere der Einfachheit halber Ott (unsauber nach dieser Quelle; das Ott-Zitat selber hebe ich farblich hervor):
Viele sind mit der Unfehlbarkeit des Papstes in ex-cathedra-Erklärungen und der Dokumente eines ökumenischen Konzils vertraut. Nicht so bekannt ist dagegen die Unfehlbarkeit des „ordentlichen, allgemeinen Lehramtes der Kirche“.
Was ist das ordentliche, allgemeine Lehramt? In Grundriß der katholischen Dogmatik gibt Dr. Ludwig Ott eine klare Antwort: „Die Bischöfe üben ihre unfehlbare Lehrgewalt in ordentlicher Weise aus, wenn sie in ihrer Diözese, in moralischer Einheit mit dem Papst, einstimmig dieselben Lehren bezüglich Glauben und Moral verkünden. Das Vatikanische Konzil [...] erklärte ausdrücklich, dass auch an den Offenbarungswahrheiten, die als solche vom ordentlichen allgemeinen Lehramt der Kirche vorgestellt werden, kraft 'göttlichen und katholischen Glaubens' (Denzinger 1792) festgehalten werden muss. Die Inhaber des ordentlichen und allgemeinen Lehramtes der Kirche aber sind die Glieder des gesamten über die ganze Welt verbreiteten Episkopates. Was die gemeinsame Lehre der Bischöfe ist, kann aus den von ihnen herausgegebenen Katechismen, aus den Hirtenbriefen, aus den von ihnen approbierten Gebetsbüchern und aus den Beschlüssen örtlicher Synoden ersehen werden. Moralische Allgemeinheit der Übereinstimmung genügt, aber die ausdrückliche oder stillschweigende Zustimmung des Papstes als Oberhaupt des Episkopates ist wesentlich.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Juergen
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Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirch

Beitrag von Juergen »

Raphael hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 15:30
taddeo hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 14:33
Raphael hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 14:23
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die der Papst unter Inanspruchnahme der Infallibilität verkündet hat.
So wär's richtig(er).
Und so wäre es noch richtiger: :huhu:
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die von der Kirche auf ihren Konzilien zum depositum fidei erklärt worden sind. :huhu:
Gemeint ist damit, daß der Papst eben auch eine Umfrage unter den Bischöfen machen kann. Und wenn alle das gleiche antworten, dann kann er das getrost als Lehre der Kirche verbindlich verkünden.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Raphael

Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirch

Beitrag von Raphael »

Hubertus hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 16:14
Raphael hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 15:30
taddeo hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 14:33
Raphael hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 14:23
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die der Papst unter Inanspruchnahme der Infallibilität verkündet hat.
So wär's richtig(er).
Und so wäre es noch richtiger: :huhu:
Ein Abglanz der Unfehlbarkeit fällt eben auch auf die Mitglieder des Episkopats, solange sie in Einheit mit dem Bischof von Rom Dinge lehren, die von der Kirche auf ihren Konzilien zum depositum fidei erklärt worden sind. :huhu:
Nein. Das ist nicht "richtiger", das sind einfach zwei paar Stiefel: Stichwort ordentliches vs. außerordentliches Lehramt. Unfehlbar ist in der Kirche ben nicht nur das, was auf Konzilien oder durch Kathedralentscheidungen der Päpste als verbindlich zu glauben vorgelegt wird. Ich zitiere der Einfachheit halber Ott (unsauber nach dieser Quelle; das Ott-Zitat selber hebe ich farblich hervor):
Viele sind mit der Unfehlbarkeit des Papstes in ex-cathedra-Erklärungen und der Dokumente eines ökumenischen Konzils vertraut. Nicht so bekannt ist dagegen die Unfehlbarkeit des „ordentlichen, allgemeinen Lehramtes der Kirche“.
Was ist das ordentliche, allgemeine Lehramt? In Grundriß der katholischen Dogmatik gibt Dr. Ludwig Ott eine klare Antwort: „Die Bischöfe üben ihre unfehlbare Lehrgewalt in ordentlicher Weise aus, wenn sie in ihrer Diözese, in moralischer Einheit mit dem Papst, einstimmig dieselben Lehren bezüglich Glauben und Moral verkünden. Das Vatikanische Konzil [...] erklärte ausdrücklich, dass auch an den Offenbarungswahrheiten, die als solche vom ordentlichen allgemeinen Lehramt der Kirche vorgestellt werden, kraft 'göttlichen und katholischen Glaubens' (Denzinger 1792) festgehalten werden muss. Die Inhaber des ordentlichen und allgemeinen Lehramtes der Kirche aber sind die Glieder des gesamten über die ganze Welt verbreiteten Episkopates. Was die gemeinsame Lehre der Bischöfe ist, kann aus den von ihnen herausgegebenen Katechismen, aus den Hirtenbriefen, aus den von ihnen approbierten Gebetsbüchern und aus den Beschlüssen örtlicher Synoden ersehen werden. Moralische Allgemeinheit der Übereinstimmung genügt, aber die ausdrückliche oder stillschweigende Zustimmung des Papstes als Oberhaupt des Episkopates ist wesentlich.
Netter Versuch, das Durcheinander zu steigern! :emil:

Es gilt die Beziehungen der Begriffe unfehlbar, ordentliches Lehramt und außerordentliches Lehramt untereinander zu klären. Zusätzlich ist noch zu klären, wann der Papst unfehlbar spricht und wann er in Ausübung des ordentlichen Lehramtes und des außerordentlichen Lehramtes spricht.
Letzteres gilt ebenfalls für den Episkopat resp. einzelne Bischöfe.

Theologen an die Front! :maske:

Erster Versuch: Selbst ein einzelner Bischof kann unfehlbar lehren, wenn er eine vom Papst infallibel verkündete Lehre verbreitet. :doktor:

Raphael

Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirche

Beitrag von Raphael »

Nunja, Begriffsarchitekturen scheinen für die Foranten weniger von Interesse zu sein. :unbeteiligttu:
Dabei fördert die »Arbeit am Begriff« Erstaunliches zu Tage, wenn man denn tief genug gräbt! :doktor:

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taddeo
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Re: Was sagt die Lehre der Katholischen Kirche

Beitrag von taddeo »

Raphael hat geschrieben:
Donnerstag 17. Januar 2019, 07:42
Nunja, Begriffsarchitekturen scheinen für die Foranten weniger von Interesse zu sein. :unbeteiligttu:
Dabei fördert die »Arbeit am Begriff« Erstaunliches zu Tage, wenn man denn tief genug gräbt! :doktor:
Einem kleinen Kind, das im Sandkasten mit seinen Förmchen "Häuser" baut, erklärt man ja auch nicht die ästhetischen Grundlagen der Bauhaus-Architektur. :pfeif: :breitgrins:

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