Die Geistliche Familie “Das Werk”

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
CIC_Fan

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von CIC_Fan »

innerkirchlich scheint man der Auffassung zu sein daß etwas dran sein könnte die Glaubenskongregation ermittelt

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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Gibt es für den obskuren Text auf gloria.tv noch andere - seriöse - Quellen? Es ist ja dort auch gar nicht zu trennen, wo die angebliche Verlautbarung des WERK beginnt und endet und wo irgendwelche Meinungen anderer Personen einfließen.

Neue Erkenntnisse bringen die Zitate aus privaten Briefen ja auch nicht. Zumal ja wohl auch nur die Zeilen zitiert werden, die gerade die Aussageabsicht unterstreichen. Ich sehe keinen Widerspruch zur Schilderung von Frau Wagner in ihrem ersten Buch. Dass die Trennung von der Gemeinschaft ein Weg war, zu dem die Mißbrauchserfahrung einen wesentlichen Beitrag geleistet hat, das beschreibt sie selbst. Dass die Sichtweise der Betroffenen auf der einen Seite von der der Gemeinschaft abweicht kann doch niemanden wundern.

Dass es sich bei dem Geschlechtsverkehr nicht um "einvernehmliche Liebe" handelte kann doch nun wirklich nicht bestritten werden. Strittig mag allenfalls sein wo dies zwischen Missbrauch Schutzbefohlener und Vergewaltigung genau anzusiedeln ist.

Es hat ja in der Tat keine Gerichtsverhandlung gegeben. Die Staatsanwaltschaft hat die Vorwürfe geprüft und festgestellt, dass sie keine Aussicht sieht, den Sachverhalt (der damals ja schon vier bis sechs Jahre zurücklag und sich im Ausland ereignete) noch zweifelsfrei aufzuklären. Das ist bedauerlich, aber aus juristischer Sicht nachvollziehbar. Um einen Freispruch nach eingehender Untersuchung handelt es sich jedoch nicht.

Aber möglicherweise kann der beschuldigte Pater ja in den nächsten Tagen doch noch die Liebesbriefe veröffentlichen, die ihm Doris Wagner angeblich im Jahr 2008 schrieb. Bis dahin bleibt mein Eindruck - auch weil es ja weitere Berichte dieser Art aus dem WERK gibt - dass es in der Gemeinschaft einen dringenden Reformbedarf gibt. Ein Eindruck, den ja offenbar nicht einmal die Verantwortlichen des Werks bestreiten. Nur leider vermitteln sie in ihren Stellungnahmen zum Fall Doris Wagner alles Andere als den Eindruck von demütiger Bußfertigkeit.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

Benedikt

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Benedikt »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Freitag 8. Februar 2019, 11:40
Dass es sich bei dem Geschlechtsverkehr nicht um "einvernehmliche Liebe" handelte kann doch nun wirklich nicht bestritten werden.
Das bestreitet allerdings der andere Sexualpartner. Da steht nunmal Aussage gegen Aussage.
Strittig mag allenfalls sein wo dies zwischen Missbrauch Schutzbefohlener und Vergewaltigung genau anzusiedeln ist.
Schutzbefohlen im Sinne des Sexualstrafrechts sind nur Minderjährige, daher ist es völlig hanebüchen, dass Frau Reisinger sich als Missbrauchsopfer tituliert. (Auch andere Tatbestände des sexuellen Missbrauchs greifen in ihrem Fall nicht') Vergewaltigung wäre natürlich möglich, auch sexuelle Nötigung. Ich habe Reisingers Buch nicht gelesen, daher kenne ich ihre Vorwürfe nicht im Detail. Den Staatsanwaltschaften hat die Sachlage aber nicht gereicht, um überhaupt einen Prozess anzustreben.
Um einen Freispruch nach eingehender Untersuchung handelt es sich jedoch nicht.
Ein Freispruch bedeutet auch nichts anderes wie überhaupt kein Prozess. Er besagt nur, dass keine Schuld festgestellt wurde. Dass kein Prozess angestrebt wurde, ist ein Indiz dafür, dass die Staatsanwälte der Anklage keinerlei Aussicht auf Erfolg zumaßen.
der damals ja schon vier bis sechs Jahre zurücklag und sich im Ausland ereignete
Es steht Frau Reisinger frei, einen Prozess im Ausland zu beginnen. Verjährt ist das ganze noch nicht. Das tut sie aber nicht. Stattdessen tourt sie durch die Talkshows. Sie will nicht Gerechtigkeit, sie will Aufmerksamkeit. Das macht ihre Story extrem unglaubwürdig.

Vir Probatus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Freitag 8. Februar 2019, 11:40

Dass es sich bei dem Geschlechtsverkehr nicht um "einvernehmliche Liebe" handelte kann doch nun wirklich nicht bestritten werden. Strittig mag allenfalls sein wo dies zwischen Missbrauch Schutzbefohlener und Vergewaltigung genau anzusiedeln ist.
Wer sich mit dem Fall Kachelmann auseinander gesetzt hat, der weiß, daß es zu "Einvernehmlichem Sex" spätere Interpretationen geben kann, die von den Intentionen, die ganz konkret in der Situation im Bett gegeben waren, doch erheblich abweichen.
Herrn Kachelmann wurde das zum Verhängnis.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

@benedikt

Stimmt, der Begriff "Schutzbefohlener" trifft es nicht. Ich dachte an die im § 174 StGB festgelegten Missbrauchsdefinitionen, die mit den Schutzbefohlenen beginnen, aber dann einige weitere Fälle definieren. Insofern spricht Frau Wagner zutreffend davon, dass sie Opfer von Missbrauch geworden ist unter Ausnutzung eines Machtgefälles.

Die sexuellen Handlungen des P. B. an ihr spielen in dem Buch auch nicht unbedingt die Hauptrolle. Sie sind Teil eines größeren Geschehens, das sie als "geistlichen Missbrauch" beschreibt und so empfindet. Und es wird im Buch deutlich, wie die Art des Umgangs mit ihr, die ja ihr gesamtes Erwachsenenleben bis dahin im WERK verbracht hatte, auch diesen Missbrauch ermöglichte und ihn in dieser Form ermöglichte.

Die Suche nach einem Schuldigen trifft die Thematik daher leider nur sehr bedingt. Daher würde mich als Wortmeldung vom WERK auch eher interessieren, wie man dort die geschilderte Problematik sieht und ob man - auch durch die Visitation - auch die eigenen Schwächen erkannt hat und welche Konsequenzen man zieht. Da könnte man auch einen souveräneren Umgang mit den Vorwürfen an den Tag legen und im Zweifel auch die mediale Durchschlagskraft der Kritikerin bremsen.

Der Vorwurf "sie will Aufmerksamkeit" - sie will keine Gerechtigkeit... Wie wollen Sie das begründen? Wie kann man Gerechtigkeit bekommen ohne Aufmerksamkeit? Ich bin nach wie vor überzeugt, hätten die entsprechenden Autoritäten im WERK und in der Kirche zur rechten Zeit die notwendige Aufmerksamkeit aufgebracht hätte sie diese Aufmerksamkeit in der breiten medialen Öffentlichkeit heute nicht.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Was Kachelmann angeht, so reicht mir das, was ich über das Sexleben dieses Herren im Umfeld seiner Beschuldigung aus dessen eigenen Aussagen erfahren musste schon völlig aus. Jedenfalls reicht es mir bis heute, so dass ich bei Kachelmann grundsätzlich umschalte. Ich schaue schon kritisch auf manche Aspekte der katholischen Sexualmoral. Aber in der Tendenz stehe ich voll dahinter. Und es wir sehr wenig von dem bestraft, und es ist sehr wenig von dem strafwürdig, was wir als Katholiken (selbst als sehr gemäßigte Katholiken) für unmoralisch halten.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

https://religion.orf.at/stories/2963649/

Voarlberger Ordensgemeinschaft kritisiert Schönburn
Ordensgemeinschaft verlangt Aufklärung
Die Ordensgemeinschaft habe den Kardinal nun selbst kontaktiert. „Wir wollen wissen, was genau er nun Doris Wagner glaubt und was nicht“, hieß es seitens der Ordensgemeinschaft.
Aufklärung sollte und könnte diese Ordensgemeinschaft liefern.
Auf Gloria.tv werden Ausschnitte aus angeblichen Briefen der Frau Wagner zitiert, die sie nach den Vorfällen sowohl an den Täter als auch Ihre Oberin geschrieben haben soll.
Wenn diese tatsächlich von ihr stammen sollten, dann muß sie sich einer Gehirnwäsche unterzogen haben.
Wenn es diese Briefe tatsächlich gäbe, sollte man sie komplett offen legen und dann wäre der Spuk schnell vorbei.
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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Ist es mir entgangen oder hat das Werk an irgendeiner Stelle einmal so etwas wie Bedauern geäußert, dass ein Priester mehrfach Geschlechtsverkehr mit einer Schwester hatte? Diese ganzen Presseerklärungen klingen doch so, als hätten P. B. und P. G. sie selbst verfasst. Das Werk stellt sich zu 100 Prozent hinter die Schilderungen der beiden Patres und äußert sich in keiner Weise "neutral". Sie könnten ja wenigstens schreiben, dass sie über die "Beziehung" der beiden Gemeinschaftsmitglieder kein Urteil abgeben möchten. Ob das nach weltlichen Gesetzen strafwürdig ist spielt doch in diesem Kontext hier überhaupt keine Rolle. P. B. war zum Zeitpunkt des Missbrauchs (ich kann dafür keinen anderen Begriff finden) der Rektor des Hauses und 20 Jahre älter als Sr. Doris. Das ist doch alles nichts, was man mit dem Begriff "einvernehmliche Beziehung" beschreiben kann. Sie beschreibt in ihrem Buch, wie P. B. ihr nachstellt, ihre Nähe sucht, ihr (verbotenerweise) Briefe schreibt und sie dann um eine letzte persönliche Aussprache bittet. Dann geschieht der Missbrauch. Inwieweit sich P. B. der Illusion hingibt, dass sie es auch wollte, vermag ich nicht zu beurteilen. Mein Urteil über dieses Geschehen würde es aber auch nicht verändern, wenn die Schilderungen von Sr. Doris nicht völlig zutreffend wären.

Die Szene mit P. G. findet statt, als sie sich aus den Fängen von P. B. befreit hatte.
Im Beichtstuhl sagt P. G. zu ihr: "Ich mag Sie doch auch. Denken Sie, ich merke nicht, dass Sie mich mögen?" Sie wird panisch und hört die Worte: "Wir können zwar nicht heiraten, aber wir..." Sie will gehen und er ergreift ihre Hand, kommt an sie heran, drückt seine Wange an ihre... Sie reißt sich los und verläßt den Raum." Wer will diese Situation in irgendeiner Weise richtig deuten und beschreiben? Selbst wenn ich Ordensoberer und allerbester Freund von P. G. wäre ... Aber ich kann lebhaft nachvollziehen, dass Sr. Doris da in Panik verfällt. Und Angst hat, dass "es" wieder losgeht. Ich hatte ja an anderer Stelle schon geschrieben, dass P. G. einen zu hohen Preis für sein Verhalten zahlt. Ich halte es auch für undenkbar, dass er diese Variante von Sr. D. bestätigen wird. Ich halte es auch für denkbar, dass er wirklich nichts Böses wollte. Aber soweit ich das sehe, hat auch eine Aussprache über die persönliche Zuneigung zu einer Mitschwester in der Beichte nichts zu suchen. Ich habe übrigens auch nirgends gehört, dass Sr. Doris seinen Rücktritt forderte. Das haben Andere getan, als die Erfahrungen von Sr. Doris nach der Veröffentlichung des Buches im Kontext mit dem gesamten Missbrauchsskandals an Wucht und Gewicht zunahmen. Und sich zeigte wie das Werk mit den Erfahrungen der ehemaligen Mitschwester umging.

Ich halte die ganze Zuspitzung der Diskussion auch für eine Folge der Haltung und Kommunikation der Verantwortlichen von Das Werk in dieser Sache. Keinerlei Bedauern, keine spürbaren Konsequenzen für (den) Täter, Business as usual.

Nein, das Buch sagt nicht die Wahrheit über das Werk. Aber es schildert die (im Rückblick) niedergeschriebenen Erfahrungen einer Frau, die im Werk ihren Weg der Christusnachfolge gehen wollte. Und der erst nach und nach klar wurde, dass das Werk von ihr nicht weniger als die komplette Selbstaufgabe verlangte. Und dass sie zudem noch extrem schlechte Erfahrungen mit Mitbrüdern und auch mit einigen ihrer vorgesetzten Mitschwestern machen musste. Ich sehe keinen Grund ihr ihre Erfahrungen nicht zu glauben. Was aber nicht bedeutet, Das Werk und die handelnden Personen in Bausch und Bogen zu verurteilen oder sich dem Urteil von Sr. Doris über einzelne Personen anzuschließen.
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Vir Probatus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Samstag 9. Februar 2019, 20:27
Die Szene mit P. G. findet statt, als sie sich aus den Fängen von P. B. befreit hatte.
Im Beichtstuhl sagt P. G. zu ihr: "Ich mag Sie doch auch. Denken Sie, ich merke nicht, dass Sie mich mögen?" Sie wird panisch und hört die Worte: "Wir können zwar nicht heiraten, aber wir..." Sie will gehen und er ergreift ihre Hand, kommt an sie heran, drückt seine Wange an ihre... Sie reißt sich los und verläßt den Raum." Wer will diese Situation in irgendeiner Weise richtig deuten und beschreiben? Selbst wenn ich Ordensoberer und allerbester Freund von P. G. wäre ... Aber ich kann lebhaft nachvollziehen, dass Sr. Doris da in Panik verfällt. Und Angst hat, dass "es" wieder losgeht. Ich hatte ja an anderer Stelle schon geschrieben, dass P. G. einen zu hohen Preis für sein Verhalten zahlt. Ich halte es auch für undenkbar, dass er diese Variante von Sr. D. bestätigen wird. Ich halte es auch für denkbar, dass er wirklich nichts Böses wollte. Aber soweit ich das sehe, hat auch eine Aussprache über die persönliche Zuneigung zu einer Mitschwester in der Beichte nichts zu suchen. Ich habe übrigens auch nirgends gehört, dass Sr. Doris seinen Rücktritt forderte. Das haben Andere getan, als die Erfahrungen von Sr. Doris nach der Veröffentlichung des Buches im Kontext mit dem gesamten Missbrauchsskandals an Wucht und Gewicht zunahmen. Und sich zeigte wie das Werk mit den Erfahrungen der ehemaligen Mitschwester umging.

Ich halte die ganze Zuspitzung der Diskussion auch für eine Folge der Haltung und Kommunikation der Verantwortlichen von Das Werk in dieser Sache. Keinerlei Bedauern, keine spürbaren Konsequenzen für (den) Täter, Business as usual.
Eine total die Dinge verharmlosende Presseerklärung des FSO ist heute erschienen: Frei nach dem Motto: Ein Wangen streich (nicht streicheln) gehört zur Beichte einfach dazu.

http://www.daswerk-fso.org/blog/presseerklaerung


Läuft nicht diese gesamte Aufarbeitung mehr oder minder über Pressesprecher statt über Seelsorger ?
Ich habe mich massiv beim EB Paderborn über die Antwort eines stellv. Pressesprechers zu meinem Brief bzgl. Brief des Erzbischofs zum Jahreswechsel beschwert.
ich denke, da kommt noch was, was ich dann auch hier einstellen werde. Ein wirklicher Dialog wird nicht gewünscht, obwohl man genau das auf die Internetseite schreibt.
Sogenannte Pressesprecher verdienen Unsummen mit Schmarrn, mit dem sie nur die Leute ruhig stellen sollen.
Zuletzt geändert von Vir Probatus am Samstag 9. Februar 2019, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Da kann ich nicht widersprechen!
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CIC_Fan

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von CIC_Fan »

höre ich in der Ferne da schon einen päpstlichen Kommissar ? :D

Vir Probatus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

Ein Porträt von Doris Wagner ist am 17. Februar um 17.30 Uhr in der ARD in „Echtes Leben“ zu sehen.

Seit nunmehr 5 Jahren unterhalten uns Frau Wagner einerseits und "Das Werk" andererseits auf allen Kanälen mit dieser Story, zuletzt in einer Sendung des BR unter Mitwirkung von Kardinal Schönborn.

Trotz dieser 5 Jahre und 2 Büchern, weiss niemand genau, was da passiert ist, und das soll wohl auch niemand wissen.

"Das Werk" gibt eine Stellungnahme nach der anderen heraus und jede ist nichtssagender als alle anderen vorher.
Jetzt behält sich ein angeblicher Täter, der "freiwillig" von einem Amt im Vatikan zurück trat, "rechtliche Schritte" vor.
Man weiss nur nicht gegen wen, das wurde nicht gesagt. Vielleicht gegen Frau Wagner oder auch gegen seinen ehem. Arbeitgeber, den Vatikan ?
Wahrscheinlich wird dann in 4 oder 5 Jahren wieder ein Strafantrag in Österreich gestellt, wenn es nichts bringt dann eben in Deutschland.

Ist es nicht so, daß eine vergewaltigte Frau um Ihr Leben rennt und sich nicht schlafen legt, mehr oder minder auf das nächste Mal / den nächsten Täter / erneut den selben Täter wartend ? (Um nur mal eine Szene aus dem ersten Buch aufzugreifen)
Ist es normal, eine Strafanzeige Jahre später und nicht einmal am Tatort sondern im Ausland zu stellen ?

Wenn ich erwachsen bin und studieren möchte, stattdessen Jahre lang Kartoffeln schälen, putzen, das Aschenbrödel für die Herren Kleriker spielen muss, wenn mir alles verboten wird, was ich gerne in meinem Leben tun würde, wie Bücher lesen, reisen, mit meinen Eltern und Freunden in Kontakt bleiben usw. : Muß ich dann "als Abiturientin mit Einser Abitur" nicht mal handeln und sagen, so es reicht jetzt ?

Auf "gloria.tv" wurden Ausschnitte aus Briefen veröffentlicht, die Frau Wagner lange nach dem Austritt an ihre ehemalige Oberin und ihren "Vergewaltigungstäter" geschrieben haben soll: Voller Dankbarkeit und ohne einen Vorwurf an irgend jemanden.

Habe ich, wenn ich mich Jahre lang so ausnutzen lasse, überhaupt die "Reifeprüfung" bestanden ? Ist das nicht vielmehr schon ein "Mitmachen" (beim passiven Missbrauch) ?

Wenn ich doch das Gefühl habe, in der klösterlichen Gemeinschaft geistig, spirituell und körperlich missbraucht zu werden, dann gehe ich ausgerechnet bei einem Priester dieser Gemeinschaft auch noch beichten ? Wie krank ist das denn ?

Frau Wagner sollte sich auch mal an die eigene Nase fassen.

Ihr ehemaliger Orden sagt, es habe zur Vermeidung weiterer solcher Dinge "Bauliche Maßnahmen" gegeben.
Die von innen abschließbare Zimmertür als "Die Revolution des klösterlichen Miteinanders von Männlein und Weiblein" vielleicht ?
Oder getrennte Bäder für Damen und Herren ?
Vielleicht aber auch nur das Anbringen von Seifenschalen ?

Fragen über Fragen.
Ich habe keinen Zweifel, daß es Missbrauch von Nonnen tatsächlich gibt und daß etwas unternommen werden muss.
Inzwischen hat das Thema im Umfeld von Frau Wagner aber nur noch großen Unterhaltungswert, deshalb habe ich keine Zweifel, was uns in diesem allerneuesten Porträt wieder erwartet.
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HeGe
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von HeGe »

Noch vor wenigen Tagen hast du es noch als "Gülle ausgießen" bezeichnet, dass jemand vor einigen Jahren die Darstellungen von Frau Reisinger hinterfragt hat. Woher der Sinneswandel?
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Lauralarissa
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Lauralarissa »

Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 13. Februar 2019, 06:54
(...)
Trotz dieser 5 Jahre und 2 Büchern, weiss niemand genau, was da passiert ist, und das soll wohl auch niemand wissen.

Ist es nicht so, daß eine vergewaltigte Frau um Ihr Leben rennt und sich nicht schlafen legt, mehr oder minder auf das nächste Mal / den nächsten Täter / erneut den selben Täter wartend ? (....)
Ist es normal, eine Strafanzeige Jahre später und nicht einmal am Tatort sondern im Ausland zu stellen ?

Wenn ich erwachsen bin und studieren möchte, stattdessen Jahre lang Kartoffeln schälen, putzen, das Aschenbrödel für die Herren Kleriker spielen muss, wenn mir alles verboten wird, was ich gerne in meinem Leben tun würde, wie Bücher lesen, reisen, mit meinen Eltern und Freunden in Kontakt bleiben usw. : Muß ich dann "als Abiturientin mit Einser Abitur" nicht mal handeln und sagen, so es reicht jetzt ?

Auf "gloria.tv" wurden Ausschnitte aus Briefen veröffentlicht, die Frau Wagner lange nach dem Austritt an ihre ehemalige Oberin und ihren "Vergewaltigungstäter" geschrieben haben soll: Voller Dankbarkeit und ohne einen Vorwurf an irgend jemanden.

Habe ich, wenn ich mich Jahre lang so ausnutzen lasse, überhaupt die "Reifeprüfung" bestanden ? Ist das nicht vielmehr schon ein "Mitmachen" (beim passiven Missbrauch) ? (...)

Wenn ich doch das Gefühl habe, in der klösterlichen Gemeinschaft geistig, spirituell und körperlich missbraucht zu werden, dann gehe ich ausgerechnet bei einem Priester dieser Gemeinschaft auch noch beichten ? Wie krank ist das denn ? (...)

Frau Wagner sollte sich auch mal an die eigene Nase fassen. (...)

Fragen über Fragen.
Ich lese diesen Thread schon seit Wochen mit und möchte mich nun doch mal zu Wort melden ...
Die Fragen, die du stellst, wirken logisch, nachvollziehbar - aber nur auf den ersten Blick.
Natürlich, wenn ich hier aus der Distanz und psychisch stabil drauf schaue, scheinen viele der Verhaltensweisen von Doris Wagner erst einmal fragwürdig, kann man sie als Argument dafür nehmen, dass es sich überhaupt nich um eine Vergewaltigung, sondern bestenfalls für eine Sexaffaire unter Ordensleuten gehandelt hat ... Und das kommt ja bekanntlich nicht nur im "Werk" vor - Keuschheit hin oder her.

Ein Aspekt fehlt jedoch in deiner Argumentation: Doris Wagner trat als unsichere, unreife junge Frau in den Orden ein - sie hatte gerade Abitur gemacht, kam aus einer sehr frommen Familie. Damit fehlte ihr möglicherweise schlicht die Fähigkeit, Vorgaben des Ordens, die sie einengten als übergriffig zu erkennen und sich zu schützen. Woher sollte sie denn wissen, dass es nicht normal ist, sie jahrelang nur Kartoffeln schälen zu lassen? Sie glaubte, dass sie genau so Gott dienen würde.
Woher hätte sie wissen sollen, dass man sie auch in Ordensgemeinschaften nicht zwingen kann, bei einem bestimmten Priester zu beichten (nicht einmal überhaupt zur Beichte) ...

Es ist ja gerade das Merkmal des Missbrauchs, den sie in ihren hoch lesenswerten Büchern schildert, dass er sich in verschiedenen Etappen vollzogen hat und dass eine der ersten Etappen genau war, dass man sie ihrer geistigen Autonomie beraubt hat, dass sie eben so erzogen wurde, dass sie ihren eigenen Gedanken und Gefühlen nicht mehr traute.

Ich selbst habe das große Glück, noch nie sexuell oder geistig missbraucht worden zu sein. Aber ich habe es sowohl im privaten als auch im kirchlichen Bereich durchaus schon erlebt, wie schwer es ist, überhaupt mir selbst einzugestehen, dass eine Autoritätsperson, die ich sehr schätze, Fehler macht, auch mich nicht korrekt behandelt! Das ist nur menschlich!
Warum bitte schweigen Gemeinden über Jahre, wenn der Pfarrer besoffen zelebriert oder offen in einer Beziehung lebt? Warum bitte können Alkoholiker-Kinder nur schwer Distanz zu ihren Eltern aufbauen? Warum bitte haben Eltern ihren Kindern nicht geglaubt, als diese vom Missbrauch durch den Pfarrer erzählten? Warum bitte können Chefs mit Geldern der Firma durchbrennen, ohne dass die Buchhaltung es sehen will? Warum bitte fallen erwachsene Kinder aus allen Wolken, wenn sie nach dem Tod des Vaters Briefe finden, die beweisen, dass er die Mutter jahrzehntelang betrug?

Weil nicht nur Liebe, sondern auch Abhängigkeit, vielleicht auch Bewunderung erst mal blind macht. Gerade im religiösen Bereich! Gerade im Ordensleben. Gerade dann wenn der "Täter" eine vermeintliche religiöse Autorität ist.

Für mich beantwortet dieser Mechanismus die Fragen, die du stellst.

Lauralarissa
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”Hunde

Beitrag von Vir Probatus »

HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 13. Februar 2019, 11:37
Noch vor wenigen Tagen hast du es noch als "Gülle ausgießen" bezeichnet, dass jemand vor einigen Jahren die Darstellungen von Frau Reisinger hinterfragt hat. Woher der Sinneswandel?
Das kann ich genau sagen:
Seit ich diese Briefausschnitte kenne, denke ich, daß diese Frau uns schlicht und einfach für dumm verkaufen will.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”Hunde

Beitrag von Lauralarissa »

Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 13. Februar 2019, 12:07
HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 13. Februar 2019, 11:37
Noch vor wenigen Tagen hast du es noch als "Gülle ausgießen" bezeichnet, dass jemand vor einigen Jahren die Darstellungen von Frau Wagner-Reisinger hinterfragt hat. Woher der Sinneswandel?
Das kann ich genau sagen:
Seit ich diese Briefausschnitte kenne, denke ich, daß diese Frau uns schlicht und einfach für dumm verkaufen will.
Auch hier erlaube ich mir eine kritische Anmerkung:
Die Briefe zeigen doch nichts anderes, als dass sie Zeit gebraucht hat, um sich endgültig vom Werk zu lösen. Das ist doch ein normaler Prozess ...
Ich kenne mehrere ehemalige Ordensfrauen, die beim Verlassen des Ordens ganz sicher waren, dass sie bald woanders eintreten oder wiederkommen. Und erst mit der Zeit wuchs die Distanz - und damit die Offenheit für andere Wege.

Ich frage mich offen gestanden auch, warum das Werk diese Briefe veröffentlicht.
Frau Wagner selbst nennt in ihren Büchern ganz bewusst keine Namen. Im ersten Buch wurde nicht einmal "Das Werk" mit Namen genannt...

Jeder, der mal - wo auch immer - einen schmerzhaften Trennungsprozess überstanden hat, weiß, dass das mehrere herausfordernde Etappen sind und dass man eine solche Entscheidung nicht von jetzt auf gleich trifft.

Lauralarissa
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Lauralarissa, vielen Dank für diese sachlichen Worte.

Angebliche Briefe, die das WERK in entsprechend genau zur Täterargumentation passenden Ausschnitten ausgerechnet im katholischen Güllekanal "gloria.tv" veröffentlicht haben soll...

Ich bitte euch!

Wenn das tatsächlich aus dem WERK kommt, dann haben sie sich endgültig disqualifiziert mit ihren Stellungnahmen noch ernst genommen zu werden.
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Mittwoch 13. Februar 2019, 20:43
Lauralarissa, vielen Dank für diese sachlichen Worte.

Angebliche Briefe, die das WERK in entsprechend genau zur Täterargumentation passenden Ausschnitten ausgerechnet im katholischen Güllekanal "gloria.tv" veröffentlicht haben soll...

Ich bitte euch!

Wenn das tatsächlich aus dem WERK kommt, dann haben sie sich endgültig disqualifiziert mit ihren Stellungnahmen noch ernst genommen zu werden.
So sehe ich das auch.
Die Texte sollen zuerst in einem Rundschreiben an Freunde des Werks gestanden haben.
Es ist Wasser auf die Mühlen von Frau Wagner.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von HeGe »

Was da genau abgelaufen ist und wie freiwillig alles war, vermag ich nicht zu beurteilen. Hier steht in großen Teilen Aussage gegen Aussage. Unstreitig ist meiner Wahrnehmung nach allenfalls, dass es irgendwelche sexuellen Kontakte gegeben hat. Ob das nun einvernehmlich war oder nicht, ob es strafbar sein könnte oder nicht, weiß ich nicht.

Was mich bei der ganzen Sache aber etwas wundert, ist, mit welcher Selbstverständlichkeit die Medien hier durchweg die Feststellung veröffentlichen, Frau Reisinger sei sexuell missbraucht worden. Selbst der schlimmste Serienvergewaltiger bekommt bis zur rechtskräftigen Feststellung durch ein Gericht wenigstens noch ein alibihaftes "mutmaßlich" verpasst oder es wird darauf verwiesen, dass es sich nur um eine Beschuldigung handelt. Hier haben wir sogar die zweifache Einstellung von Ermittlungsverfahren durch zwei verschiedene Staaten, trotzdem scheut sich niemand hier vor der gegenteiligen Feststellung. :hmm:
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”Hunde

Beitrag von Vir Probatus »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 13. Februar 2019, 12:28
Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 13. Februar 2019, 12:07
HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 13. Februar 2019, 11:37
Noch vor wenigen Tagen hast du es noch als "Gülle ausgießen" bezeichnet, dass jemand vor einigen Jahren die Darstellungen von Frau Wagner-Reisinger hinterfragt hat. Woher der Sinneswandel?
Das kann ich genau sagen:
Seit ich diese Briefausschnitte kenne, denke ich, daß diese Frau uns schlicht und einfach für dumm verkaufen will.
Auch hier erlaube ich mir eine kritische Anmerkung:
Die Briefe zeigen doch nichts anderes, als dass sie Zeit gebraucht hat, um sich endgültig vom Werk zu lösen. Das ist doch ein normaler Prozess ...
Ich kenne mehrere ehemalige Ordensfrauen, die beim Verlassen des Ordens ganz sicher waren, dass sie bald woanders eintreten oder wiederkommen. Und erst mit der Zeit wuchs die Distanz - und damit die Offenheit für andere Wege.

Ich frage mich offen gestanden auch, warum das Werk diese Briefe veröffentlicht.
Frau Wagner selbst nennt in ihren Büchern ganz bewusst keine Namen. Im ersten Buch wurde nicht einmal "Das Werk" mit Namen genannt...

Jeder, der mal - wo auch immer - einen schmerzhaften Trennungsprozess überstanden hat, weiß, dass das mehrere herausfordernde Etappen sind und dass man eine solche Entscheidung nicht von jetzt auf gleich trifft.

Lauralarissa
Betreiben Sie diesen youtube-Kanal?
https://www.youtube.com/watch?v=y9jJXBkD3b8

Das finde ich sehr beeindruckend.
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Lauralarissa »

Danke für den Link! Das ist wirklich sehr interessant und schockierend!
Hier wird wirklich deutlich, wie sehr das eine Parallel-Welt ist!

Lauralarissa

PS. Nein, das bin ich nicht. Ich habe nicht die mindeste Ahnung, wie man einen Youtube-Kanal betreibt.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Maternus87
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Maternus87 »

Auch wenn von mir schon a.a.O. zitiert, aber sicher weiterführend:

Prälat Graulich SDB im Interview mit der Tagespost:

Den Blick weiten
https://www.die-tagespost.de/kirche-akt ... 312,195776

CIC_Fan

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von CIC_Fan »

das übliche um den heißen Brei rumreden was niemanden hilft und zur Freude vieler, vielleicht auch des zitierten Prälaten, nichts verändert

Konstanz
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Konstanz »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Mittwoch 6. Februar 2019, 16:34
Heute abend kommt ein Gespräch zwischen Doris Wagner und Kardinal Schönborn im Fernsehen. Bemerkenswert! https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... 3MW15RRt5E
Das war mutig, Herr Kardinal!
Wenn die recht Gläubigen und die Rechtgläubigen aus der Kirche vertrieben worden sind, wird der Herr wiederkommen und seiner Herrschaft wird kein Ende sein!

CIC_Fan

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von CIC_Fan »

Ich mag den Kardinal nicht besonders aber der Mann hat im Amt wirklich gelernt

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kreuzzeichen
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von kreuzzeichen »

Eine interessante Wortmeldung zu Schönborn / Wagner aus der Petrusbruderschaft: https://de.catholicnewsagency.com/artic ... t-hat-0500
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

Vir Probatus
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Mittwoch 20. Februar 2019, 20:02
Eine interessante Wortmeldung zu Schönborn / Wagner aus der Petrusbruderschaft: https://de.catholicnewsagency.com/artic ... t-hat-0500
Danke für den Link.

Kölner Stadt-Anzeiger

https://www.ksta.de/politik/missbraucht ... --32071982
Aufhören, so zu tun, als gäbe es höhere Instanzen, die „gottgewollt“ über das Leben der Menschen entscheiden dürfen. Mit solchen irrigen Vorstellungen Schluss zu machen, wäre ein Weg hin zur „Freiheit der Kinder Gottes“.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

https://www.youtube.com/watch?v=Q0a658QwrvA

Auch sehr interessant.
Für mich ist das die pure Heuchelei der "Üblichen Verdächtigen".
Die Kirche ist seit 2010 keinen Weg gegangen, auf dem sie sich auf die Seite der Opfer gestellt hätte, wie es da behauptet wird.
Sie hat nur eine Propaganda-Maschinerie installiert, die das behauptet.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

CIC_Fan

Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von CIC_Fan »

kreuzzeichen hat geschrieben:
Mittwoch 20. Februar 2019, 20:02
Eine interessante Wortmeldung zu Schönborn / Wagner aus der Petrusbruderschaft: https://de.catholicnewsagency.com/artic ... t-hat-0500
hätte ich Pater Recktenwald nicht zugetraut

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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

Ein ähnlicher Fall wie Doris Wagner geht in Frankreich durch die Medien:

https://www.youtube.com/watch?v=N0ex4vyP-5k

Eine klausurierte Karmelitin, Claire Maximova, wurde mehrfach missbraucht.

Wie kommt ein Mann an eine klausurierte Karmelitin?
Ich kann mich erinnern, früher mit meinem Vater gelegentlich in den Duisburger Karmel gefahren zu sein: Hostien Holen, die da gebacken wurden.
Da sah man selbst die Pfortenschwester nur hinter Gitterstäben, wie in einem Gefängnis.

Das heisst doch, diese kranken Täter machen vor keiner Kirche, keiner Sakristei, keinem Beichtstuhl und natürlich auch vor keiner Frau halt.
Wohin soll das noch führen ?

Heute sagte unser Sohn, er wolle aus der Kirche austreten, wolle das aber vermeiden, solange meine Frau noch kirchliche Angestellte ist.
Meine Frau sagte ihm, das kannst Du jederzeit machen.
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Libertas Ecclesiae
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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Aus einem Kommentar von Victor Clemes Oldendorf:
Wenn Ordensfrauen oder ehemalige Angehörige von Säkularinstituten berichten, von Priestern missbraucht und vergewaltigt worden zu sein, auch unter Missbrauch eines hierarchischen Gefälles oder Autoritätsverhältnisses, dann glaube ich ihnen, frage aber doch, wie weit die Manipulation reichen musste, dass man auch nur einen Moment lang glauben konnte, hier gehorchen oder schweigen zu müssen. Die Vergewaltigte hat nicht gesündigt – keine Frage. Doch sie wusste doch, dass auch der Priester an den Zölibat und die Tugend der Keuschheit gebunden ist. Ich kann mir das eigentlich nur psychologisch erklären, durch eine Art Paralyse und psychischer Schockstarre aufseiten des Opfers, zumal, wenn es ansonsten reflektiert und offensichtlich intelligent ist.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Re: Die Geistliche Familie “Das Werk”

Beitrag von Vir Probatus »

Programmhinweis:

Am 5.3. um 20:15 Uhr auf ARTE: Gottes missbrauchte Dienerinnen

https://www.arte.tv/de/videos/078749-00 ... enerinnen/
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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