Mißbrauchsanschuldigungen II

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CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

und der nächste Kardinal vor Gericht
https://www.domradio.de/themen/weltkirc ... -ezzati-ab

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Ich finde das hier äußerst befremdlich
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1 ... live-im-tv

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Amigo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 11. März 2019, 12:17
Ich finde das hier äußerst befremdlich
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1 ... live-im-tv
Ist es wohl auch. Öffentliches Interesse am „an den Pranger stellen“, Befriedigung der Sensationslüsternheit... mich wundert das nicht.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Was mich interessieren würde ob das üblich ist oder ungewöhnlich mir kommt es jedenfalls so vor

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von HeGe »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 11. März 2019, 12:17
Ich finde das hier äußerst befremdlich
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1 ... live-im-tv
Vor allem, wenn man bedenkt, was für ein Bohei um die Mediensperre während des Verfahrens um die Schuldfeststellung gemacht wurde, bis hin zu Geldstrafen für Journalisten. :hmm:
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Amigo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 11. März 2019, 13:47
Was mich interessieren würde ob das üblich ist oder ungewöhnlich mir kommt es jedenfalls so vor
Diese Art der Urteilsverkündung im öffentlichen Fernsehen ist unüblich und ungewöhnlich und mE nur durch das hohe öffentliche Interesse zu erklären.

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Pilger
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Pilger »

Bei der DBK-Frühjahrs-Vollversammlung geht es wieder einmal um die Frage des sexuellen Missbrauchs, aber auch der Missbrauch, wenn sich die Religion über andere erhebe. Möchte der Kardinal aus München eine "Eine Welt Religion" abgekoppelt von Christus, der nicht als Erlöser und Sohn Gottes akzeptiert wird abgekoppelt von der katholischen Kirche, die der moderne Mensch zwischen sich und Gott nicht anerkennt? Aktuelle Fragen, die viele Menschen bewegten, sind auf der Tagesordnung.

Also mich bewegt nur eine Frage, wie komme ich zu Gott. Aber zu dieser Frage darf ich vermutlich keine Antwort der DBK- Frühjahrs- Vollversammlung erwarten. Diese hat andere Probleme, auf der Agenda, "Probleme die viele Menschen bewegen", vor allem Menschen die Glauben das sie Kirche sind. Allerdings glaube ich das Kirchenvolk nicht Kirche ist, sondern in der Kirche ist die von Jesus gegründet wurde.

Ich frage mich warum, wurde das Problem des sexuellen Missbrauchs solange von den Verantwortlichen vertuscht?

Die vertuschten Fälle fanden ja vor allem in den 60ern und 70er der letzten Jahrhunderts statt, also kurz nach dem Abschluss des Konzils. Wären die Fälle des sexuellen Missbrauch so kurz nach dem Abschluss des Konzils einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, hätte dass vermutlich den „Aufbruch des Konzils“ gehemmt. Weil sich wahrscheinlich viele im Kirchenvolk sehr schnell gegen die Neuerungen des Konzils gewandt hätten.

Ich glaube aufgrund dessen, wurde das Problem des sexuellen Missbrauchs solange vertuscht. Niemand wollte „den Aufbruch des Konzils“ gefährden. Auch heute spricht kaum einer der Verantwortlichen in der Kirche das ursächliche Problem (Homosexualität) des sexuellen Missbrauchs an, weil das politisch nicht korrekt ist. So wurde falsches solange perfektioniert, bis es Perfekt falsch ist. Nun steht das Thema sexueller Missbrauchs auch 9 Jahren nach dessen Aufdeckungen des Jahres 2010 immer noch auf der Agenda. Der Grund des Übels ist nicht das Thema!
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »


HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von HeGe »

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CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Geht er bis zur Berufung frei oder bleib er inhaftiert

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von HeGe »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 13. März 2019, 10:21
Geht er bis zur Berufung frei oder bleib er inhaftiert
Ich gehe davon aus, dass er in Haft bleibt. :achselzuck:
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Benedikt

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Benedikt »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 13. März 2019, 09:05
die nächsten 2 zur Info:
https://www.katholisch.de/aktuelles/akt ... hr-ausuben
Wurde das Kirchenrecht etwa schon geändert, so dass ein Erzbischof seinem Suffragan die Ausübung seines Amtes verbieten kann?

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Wie kommst du darauf ?

Benedikt

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Benedikt »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 13. März 2019, 12:55
Wie kommst du darauf ?
Deswegen:
Der kürzlich von seinem Amt als Leiter der US-Diözese Wheeling-Charleston zurückgetretene Bischof Michael Bransfield (75) darf vorerst keine priesterlichen oder bischöflichen Dienste mehr ausüben. Das ordnete der Apostolische Administrator von Wheeling, Baltimores Erzbischof William Edward Lori, laut US-Medienberichten (Montag Ortszeit) an.
Dazu hat er meines Wissens kein Recht und auch die Rückversicherung aus Rom ändert daran nichts.

Nachtrag: Es war mal wieder falsch formuliert von der KNA. Die Ausübung der Dienste wurde ihm in seiner Diözese untersagt, wozu Lori als Administrator alles Recht hat.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Offenbar hat der Apostol. Administrator ein spezielles Mandat von Papst Franziskus
wie aus dem Text ja hervorgeht
Zitat
Der Vatikan hatte den Rückzug von Bischof Bransfield aus der Diözese Wheeling-Charleston im September bekanntgegeben. Papst Franziskus ernannte Erzbischof Lori zum Übergangsleiter - mit dem Auftrag, die Vorwürfe gegen den emeritierten Bischof zu untersuchen. Zitat Ende
das ist bei Apostolischen Delegaten und Administratoren ja oft der Fall

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Irmgard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Irmgard »

Pilger hat geschrieben:Ich glaube aufgrund dessen, wurde das Problem des sexuellen Missbrauchs solange vertuscht. Niemand wollte „den Aufbruch des Konzils“ gefährden. Auch heute spricht kaum einer der Verantwortlichen in der Kirche das ursächliche Problem (Homosexualität) des sexuellen Missbrauchs an, weil das politisch nicht korrekt ist. So wurde falsches solange perfektioniert, bis es Perfekt falsch ist. Nun steht das Thema sexueller Missbrauchs auch 9 Jahren nach dessen Aufdeckungen des Jahres 2010 immer noch auf der Agenda. Der Grund des Übels ist nicht das Thema!
Das sind ja schon ziemlich gewagte Thesen. Aus meiner sicht wird das der Problematik nicht gerecht. Aber nun gut...

Gruß
Irmgard

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Irmgard hat geschrieben:
Mittwoch 13. März 2019, 15:14
Pilger hat geschrieben:Ich glaube aufgrund dessen, wurde das Problem des sexuellen Missbrauchs solange vertuscht. Niemand wollte „den Aufbruch des Konzils“ gefährden. Auch heute spricht kaum einer der Verantwortlichen in der Kirche das ursächliche Problem (Homosexualität) des sexuellen Missbrauchs an, weil das politisch nicht korrekt ist. So wurde falsches solange perfektioniert, bis es Perfekt falsch ist. Nun steht das Thema sexueller Missbrauchs auch 9 Jahren nach dessen Aufdeckungen des Jahres 2010 immer noch auf der Agenda. Der Grund des Übels ist nicht das Thema!
Das sind ja schon ziemlich gewagte Thesen. Aus meiner sicht wird das der Problematik nicht gerecht. Aber nun gut...

Gruß
Irmgard
das ist schlicht blödsinn alle Zahlen belegen daß dieses Problem lange vor dem Konzil schon bestand und sich zieht bis in die Gegenwart

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 13. März 2019, 15:31
Irmgard hat geschrieben:
Mittwoch 13. März 2019, 15:14
Pilger hat geschrieben:Ich glaube aufgrund dessen, wurde das Problem des sexuellen Missbrauchs solange vertuscht. Niemand wollte „den Aufbruch des Konzils“ gefährden. Auch heute spricht kaum einer der Verantwortlichen in der Kirche das ursächliche Problem (Homosexualität) des sexuellen Missbrauchs an, weil das politisch nicht korrekt ist. So wurde falsches solange perfektioniert, bis es Perfekt falsch ist. Nun steht das Thema sexueller Missbrauchs auch 9 Jahren nach dessen Aufdeckungen des Jahres 2010 immer noch auf der Agenda. Der Grund des Übels ist nicht das Thema!
Das sind ja schon ziemlich gewagte Thesen. Aus meiner sicht wird das der Problematik nicht gerecht. Aber nun gut...

Gruß
Irmgard
das ist schlicht blödsinn alle Zahlen belegen daß dieses Problem lange vor dem Konzil schon bestand und sich zieht bis in die Gegenwart
Es wurde doch komplett gegensätzlich argumentiert, bspw. Bischof Müller Regensburg: "Dinge die mehr als 50 Jahre her sind, uralte Einzelfälle, 50er Jahre usw.".

Die Herren wissen nicht mehr wie sie argumentieren sollen.
Ich erinnere nur an den Neujahrsbrief des Paderborner Erzbischofs: "wir haben die MHG-Studie und dadurch wissen wir.. ". Völliger Quatsch.
Sie hätten Jahre vorher eine viel bessere Studie haben können, aber Betonköpfe im Episkopat wollten das nicht.
Sie wussten genau was los ist, denn von selbst haben sich die Täter nicht versetzt.

So eiern die Herren also immer weiter herum und machen sich eine Welt die ihnen gefällt. Und dem Laienvolk legen sie das wie ein Dogma vor und wir haben das zu glauben.
Ruhe wird es vielleicht geben, wenn in Europa auch mal einer eine Strafanstalt für einige Zeit von innen sieht. Das ist bedauerlich, aber der Klerikalismus lässt wohl nichts anderes zu.
Wenn man die Berichte über die Verurteilung in Melbourne genau liest, dann erfährt man, wie arrogant dieser Kardinal aufgetreten sein muss, auch vor Gericht.
Warum: Weil er es so gewohnt ist, daß die Leute um ihn herum spuren. Da hat er sich nur diesmal verrechnet.

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 86204.html
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Pilger
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Pilger »

Irmgard hat geschrieben:
Mittwoch 13. März 2019, 15:14
Pilger hat geschrieben:Ich glaube aufgrund dessen, wurde das Problem des sexuellen Missbrauchs solange vertuscht. Niemand wollte „den Aufbruch des Konzils“ gefährden. Auch heute spricht kaum einer der Verantwortlichen in der Kirche das ursächliche Problem (Homosexualität) des sexuellen Missbrauchs an, weil das politisch nicht korrekt ist. So wurde falsches solange perfektioniert, bis es Perfekt falsch ist. Nun steht das Thema sexueller Missbrauchs auch 9 Jahren nach dessen Aufdeckungen des Jahres 2010 immer noch auf der Agenda. Der Grund des Übels ist nicht das Thema!
Das sind ja schon ziemlich gewagte Thesen. Aus meiner sicht wird das der Problematik nicht gerecht. Aber nun gut...

Gruß
Irmgard
Ja diese These ist gewagt aber trotz gründlichen Nachdenkens die einzige die eine plausible Erklärung dafür ist, dass in den 1960ern und 1970ern fortdauernd der sexuelle Missbrauch durch Homosexuelle vertuscht wurde. Vor dem Konzil gab es tatsächlich nur sehr wenige Einzelfälle. Wenn in den 1960ern und 1970ern derartiges die breite Öffentlichkeit erreicht hätte, hätte das die gesamte Konzilstheologie erschüttert. Ja ich weiß hätte, hätte - Fehlerkette. Wer eine andere plausible Erklärung hat warum n den 1960ern und 1970ern fortdauernd der sexuelle Missbrauch durch Homosexuelle vertuscht wurde, kann diese gerne in die Diskussion einbringen.
Komm bald Herr Jesu
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und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Nochmals das ganze ist älter als das II Vatikanum natürlich kann man das ausblenden um so sein naives Weltbild aufrecht zu erhalten

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Amigo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

Pilger hat geschrieben:
Donnerstag 14. März 2019, 10:08
Wer eine andere plausible Erklärung hat warum n den 1960ern und 1970ern fortdauernd der sexuelle Missbrauch durch Homosexuelle vertuscht wurde, kann diese gerne in die Diskussion einbringen.
Meine diesbezügliche "Vermutungskette" - soweit sie in der Sphäre der menschlichen Schwäche und des menschlichen Versagens liegt - beginnt mit dem generellen Schwund der Universalität des Glaubens durch den aufstrebenden Positivismus rund um die Jahrhundertwende. Bedingt durch eine allgemeine Aufbruchs-Stimmung in der Bevölkerung des Westens verringert sich die Bindung an Autorität, und in Kombination mit langsam schwächer werdenden Familienstrukturen - wodurch frühkindliche Entwicklungsstörungen aller Art, auch Sexualneurosen wie Homosexualität, begünstigt werden - entwickelt sich diese giftige Kombination aus Klerikalismus ("wir müssen unsere Hoheit im immer weniger hoheitshörigen Kirchenvolk verteidigen") mit dem damit verbundenen "Sippenschutzreflex" einerseits, und einer insgesamt stärkeren Neigung zu sexuellem neurotischem Fehlverhalten andererseits. Dass die Kirche außerdem in ihrer Beichtpraxis die Sünden gegen das 6. Gebot nicht besonders hart betrachtet, was gegenüber Laien wohl auch zu rechtfertigen ist, hat leider auch im Klerus zu einer gewissen laissez-faire Einstellung diesbezüglich geführt.

Sprich, ich meine, dass da drei Trends zusammengekommen sind:
1. mehr sexuelle Neurosen in der Bevölkerung allgemein (aus der sich ja die Priesterschaft rekrutiert),
2. eine laxere Einstellung gegenüber Verfehlungen gegen das 6. Gebot auch im Klerus, und
3. mehr Notwendigkeit zur Betonung von "klerikaler Obrigkeit" und damit verbunden der Hang zur Vertuschung

Freilich betrifft 2+3 keineswegs nur Mißbrauch und nicht nur Homosexualität, sondern auch "Pfarrersköchinnen", mehr oder weniger heimliche Freundinnen und inoffizielle Ehefrauen. Aber das war wohl (vermute ich, habe keine Zahlen dazu) auch schon vor Beginn des 20. Jahrhunderts nicht ganz selten. Hingegen erst durch 1 wurde das Thema Mißbrauch so eklatant.

Einen konkreten Zusammenhang dieses Themas mit dem 2. Vatikanum oder bestimmten seiner Lehren kann ich hingegen nicht erkennen.

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Protasius
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Protasius »

CIC_Fan hat geschrieben:
Donnerstag 14. März 2019, 10:17
Nochmals das ganze ist älter als das II Vatikanum natürlich kann man das ausblenden um so sein naives Weltbild aufrecht zu erhalten
Das Problem des Mißbrauchs schon, aber die detaillierte Studie im Erzbistum München und Freising, die vor einigen Jahren vorgestellt wurde und auf die Petrus kürzlich noch verwies, zeigt recht konsistent, daß vor den 60ern die entsprechenden Leute in aller Regel nicht versetzt, sondern dem weltlichen Arm überstellt wurden. Es wurde in dieser Studie WIMRE einem mißverstandenen „pastoralen Ansatz“ zugeschrieben.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

Protasius hat geschrieben:
Donnerstag 14. März 2019, 15:37
die detaillierte Studie im Erzbistum München und Freising
bittschön:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mi ... -1.1036419

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Das Urteil gegen Kardinal Pell im Original:

https://content.countycourt.vic.gov.au/ ... zy3_KuCZjs

Das sollten sich auch die hier so beflissen tuenden Herren Bischöfe gut durchlesen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

Vir Probatus hat geschrieben:
Freitag 15. März 2019, 06:56
Das Urteil gegen Kardinal Pell im Original:

https://content.countycourt.vic.gov.au/ ... zy3_KuCZjs
Danke für den Link! Der Richter macht selbst schon ein Tor für die Berufung auf, indem er darauf hinweist, dass es außer dem einen Zeugen keine Hinweise auf Schuld gibt und es ausschließlich die Jury war, die diesen einen Zeugen für glaubwürdig befunden hat. Eine Berufung kann (und wird) sich also auf diesen Umstand beziehen können und hat damit einen deutlichen Angriffspunkt. (Der Richter hätte das Urteil mE zwar nicht grundsätzlich anders begründen, jedoch sein Urteil deutlich stärker auf „Fakten basierend“ formulieren können. Fakten sind schwerer zu bekämpfen - weil da ein Widerlegungsbeweis notwendig wäre - als eine Meinung, in diesem Fall jene der Jury. Mir deucht, der Richter teilt das Urteil der Jury überhaupt nicht.)


Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)


Hilarius
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Hilarius »

In einem Gespräch von Anselm Grün und Nikolaus Schneider las ich hilfreiche Worte zum Thema des sexuellen Missbrauchs:
Grün: Ich möchte zwar nicht jedem Beschuldigten mit Misstrauen begegnen, aber ich vertraue auch nicht mehr von vornherein jeder Aussage. Viele Täter verharmlosen die Tat gegenüber sich selbst. Und sexueller Missbrauch ist ja nicht nur eine moralische Verfehlung, sondern ein Straftatbestand. Die Tat zugeben hat Konsequenzen, also wird geleugnet. Ich bemühe mich deshalb, als Seelsorger nicht gleich zu richten und zu bewerten.

Schneider: Man muss aber aufpassen, dass eine vertrauliche Situation nicht ausgenutzt wird. Als Vorgesetzter, der dienstrechtlich einschreiten muss, darf ich mich nicht in die Rolle des Seelsorgers drängen lassen.

Grün: Wir unterscheiden in unserer Abtei Münsterschwarzach zwischen forum internum und forum externum. Das internum ist die streng vertrauliche Beichte. Das externum ist offizielles Gespräch. Wenn das Beichtgeheimnis von einem Straftäter ausgenutzt würde, würde ich darauf drängen, dass er sich auch extern offenbart. Oder ich würde ihn nicht mehr begleiten.

Schneider: Wie wird man eigentlich mit einem schweren Vertrauensbruch fertig?

Grün: Ich rate Menschen, die tief verletzt wurden, den Schmerz und die Wut darüber zuzulassen. Durch die Wut distanziere ich mich von dem, der mich verletzt hat, und verwandle den Schmerz in Ehrgeiz: Ich lasse mich nicht kaputtmachen und gebe dem anderen keine Macht über mein Leben. Vergebung funktioniert ähnlich: Das ist kein Nachgeben oder Entschuldigen, sondern ein Loslassen. Die Tat bleibt beim Täter. Was das Misstrauen betrifft, so schützt es mich vor weiteren Tätern. Aber man darf das Vertrauen auch wieder wachsen lassen. Ich habe oft erlebt, dass innerlich schwer verwundete Menschen doch noch jemanden fanden, dem sie ganz vertrauen – und der ihre Wunden geheilt hat.
Quelle: https://www.zeit.de/2018/04/vertrauen-a ... er/seite-2
LG
Hilarius

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »



HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von HeGe »

kath.net hat geschrieben: Kardinal Woelki beurlaubt den Düsseldorfer Stadtdechanten

Vorwurf der sexuellen Belästigung eines erwachsenen Praktikanten [...]
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