Juergen hat geschrieben: ↑Samstag 13. Juli 2019, 15:05
Wenn die erste hysterische Empörungsphase vorbei ist, fragt sich so mancher: „Warum habe ich da eigentlich mitgeschrien?“
So eine Binsenwahrheit hilft hier nicht weiter! Auch wenn und obwohl sie ein Stück Wirklichkeit widerspiegelt. Dass ein empörter Mensch nicht immer eine klare Sicht des Geschehens (hier die Predigt) hat, sollte man zwar wissen, aber nicht als gegeben voraussetzen.
Ich sehe den Fall so:
Der Pfarrer hat ein Thema angesprochen, das an‘s Eingemachte geht.
Muss man einem Trieb-Täter vergeben? Seine Zuhörer würden gerne ein Ja oder ein Nein hören. Aber so einfach ist das (leider) nicht. Jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt, weiß das. Ein Beichtvater muss es wissen.
Mir stellt sich die einfache Frage, wie ein alter Pfarrer ein solches Thema bepredigt - ohne schriftliche Ausarbeitung der Predigt. Ist er von allen „guten Geistern“ verlassen? Klug war das sicherlich nicht. -
Ich vermute mal (aus Erlebnisse solcher Situation) dass die Zuhörer nicht schreiend die Kirche verlassen haben. Schimpfend vielleicht. Man kann sich im Nachhinein sogar fragen, warum man sich überhaupt Predigten anhört. Dann muss man sich auch nicht ärgern und diesem Ärger ab und an Luft machen. Der Pfarrer hat wohl auch völlig inakzeptable Dinge gesagt. Der Aufschrei war also berechtigt.
„Hut ab“ vor der Entscheidung von Bischof Felix Genn.
Gruß, Ottone