"Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Allgemein Katholisches.
Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:27
Ich habe viele Kontakte nach Frankreich, vor allem zu praktizierenden Katholiken. Ein Merkmal der Kirche in Frankreich ist, dass es erst seit wenigen Jahren überhaupt Laientheologen in nennenswertem Umfang gibt. Wenn wir dann über theologische und kirchenpolitische Themen diskutieren, sagen meine Freunde oft, dass sie eben keine theologischen Kenntnisse haben und daher oft in Konflikten z.B. in einer Gemeinde völlig ohne Argumente da stehen.

In Deutschland haben wir eben die vielen Theologen, die auch Entwicklungen vordenken können. Allein die Tatsache, dass eben ein Großteil der deutschen Theologieprofessoren keine Priester sind und damit in einem deutlich geringeren Abhängigkeitsverhältnis zum Ortsbischof stehen, ermöglicht einen ganz anderen theologischen Diskurs.

Viele progressive Kreise in Frankreich und auch in den USA sind sehr interessiert am Synodalen Weg z.B. ...
Theologisches Wissen kann man sich mit einigem Fleiß (manche behaupten, den bräuchte man für ein entsprechendes Studium auch) mittlerweile problemlos selbst aneignen. Bücher kann man kaufen oder ausleihen, das geht auch in Frankreich. Das Netz ist voll von allem was man wissen muß (inkl. kostenloser Sprachkurse). Man benötigt also keinen, der einen als dummen Schüler an die Hand nimmt. Und das für manche gefährliche ist, daß man sich alle Quellen selbst erschließen kann. So wie der theologische Mainstream von annudazumal jetzt nicht mehr liberale Quellen verstecken könnte, kann es derzeitige verbeamtete liberale Mainstream nicht mit den traditionstreuen.

Vordenker sind meisten Spinner.

Was wurde denn schon positives "vorgedacht" aus deutschen Theologenköpfen in den letzten 40 Jahren? Was davon hat die Kirche gestärkt, weil der Glaube an Christus zunahm?

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Hanspeter hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:32
jeder Laie kann seine theologischen Kenntnisse problemlos durch gründliche Lektüre des Katechismus erweitern. Dazu brauch man keine sich profilierenden Laientheologen.
Na ja, wenn man theologische Kenntnisse mit der Kenntnis des Katechismus gleichsetzt, in der Tat nicht.
Dann brauchen wir aber auch keine theologischen Fakultäten. Dann lernen die angehenden Priester einfach in einem Jahr den Katechismus auswendig und man kann sie weihen. Wäre eine echte Maßnahme...

Oder noch besser: Das müsste auch schon ein Achtklässler können. Weihe mit 14!
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:45
Was wurde denn schon positives "vorgedacht" aus deutschen Theologenköpfen in den letzten 40 Jahren? Was davon hat die Kirche gestärkt, weil der Glaube an Christus zunahm?
Karl Rahner???
Die deutsche Exegese ...

Und war da nicht auch mal ein deutscher Theologenpapst? :huhu:
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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Juergen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Juergen »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:47
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:45
Was wurde denn schon positives "vorgedacht" aus deutschen Theologenköpfen in den letzten 40 Jahren? Was davon hat die Kirche gestärkt, weil der Glaube an Christus zunahm?
Karl Rahner???
Die deutsche Exegese ...
Ralf frug nicht nach dem Trug und nicht nach Dingen, die den Glauben an Christus geschwächt haben, sondern nach dem, was den Glauben gestärkt hat.
Gruß Jürgen

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Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:47
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:45
Was wurde denn schon positives "vorgedacht" aus deutschen Theologenköpfen in den letzten 40 Jahren? Was davon hat die Kirche gestärkt, weil der Glaube an Christus zunahm?
Karl Rahner???
Die deutsche Exegese ...
Was hat denn Karl Rahner so an positiven Ergebnisse gebracht und welche Rolle spielt er in der Weltkirche (also außerhalb des dt. Sprachraumes)?

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 16:14
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:47
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:45
Was wurde denn schon positives "vorgedacht" aus deutschen Theologenköpfen in den letzten 40 Jahren? Was davon hat die Kirche gestärkt, weil der Glaube an Christus zunahm?
Karl Rahner???
Die deutsche Exegese ...
Was hat denn Karl Rahner so an positiven Ergebnisse gebracht und welche Rolle spielt er in der Weltkirche (also außerhalb des dt. Sprachraumes)?
Na ja, wenn das Zweite Vatikanische Konzil die Kirche nicht geprägt hat ...
Offensive Treue zum Zweiten Vatikanischen Konzil Karl Rahner
Karl Rahner wurde am 5. März 1904 in Freiburg geboren. Er war einer der einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts.
Karl Rahner war ein Kämpfer, nie laut und nie aufdringlich in seiner Gottesleidenschaft, eher scheu und immer nachdenklich im beharrlichen theologischen Ringen um das Gottesthema in einer vermeintlich geheimnisleeren moderaten Welt.
Für ihn war Gott ein Menschheitsthema
In seiner anthropologischen Wende der Gottesrede wollte er Theologie und Kirche in eine produktiv-kritische Auseinandersetzung mit dem Geist der Moderne führen, um so den Symptomen einer innerkirchlichen Verzweiflung an der Gottesbegabung des modernen Menschen entgegenzuwirken.
Jesuit und tief in seiner Kirche verwurzelt
In Rahners "Schriften zur Theologie" regiert nicht einfach ein klassischer theologischer Themenkanon.
Diese Theologie setzt sich durchaus dem Kanon von modernen Lebensfragen aus, nicht nur den vorsichtig ausgewählten, sondern den unbequemen, aufgedrängten. Er ließ sich von solchen Fragen bis zur Erschöpfung beanspruchen, weil er den Zweifelnden nicht unter dem Niveau ihrer Zweifel begegnen wollte.
Rahners Treue zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65)
Er leistete zur Theologie des Konzils einen kaum zu überschätzenden Beitrag.und hielt ihm offensiv die Treue, denn er sah in diesem Konzil den "Anfang eines Anfangs".
Karl Rahner steht bis heute für eine ebenso fundierte wie couragierte theologische Ausgestaltung dieses Anfangs - bis heute.
https://www.domradio.de/radio/sendungen ... hen-konzil
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Juergen »

Ich hatte am 5. März 2005 hier im Forum schonmal aus dem Artikel von D. Hattrup in der Zeitschrift "Theologie und Glaube" (ThGl 94 [2004]) mit dem Titel "Karl Rahner zum Hundertsten" zitiert. Exemplarisch geht es hier um die Schöpfungslehre:
7. In der Schöpfungs­leh­re lehrt Rah­ner: "Theo­lo­gie und Na­tur­wis­sen­schaft kön­nen grund­sätz­lich nicht in ei­nen Wi­der­spruch un­ter­ein­an­der ge­ra­ten, weil bei­de sich von vorn­he­r­ein in ih­rem Ge­gen­stands­be­reich und ih­rer Me­tho­de un­ter­schei­den." (Schrif­ten XV, 26). Auch hier müs­sen wir mit ei­nem Lob be­gin­nen. Der Streit mit den Na­tur- und Hu­man­wis­sen­schaf­ten in der Neu­zeit, mit Ga­li­lei, Dar­win und Freud, hat der Kir­che schwer ge­scha­det. Nach all­ge­mei­ner Auf­fas­sung ha­ben die Wis­sen­schaf­ten auf je­den Fall recht und die Re­li­gi­on höchs­t­ens dann, wenn sie mit den Wis­sen­schaf­ten nicht in Wi­der­spruch steht. Da ist Rah­ners grund­sätz­li­che Un­ter­schei­dung zwi­schen bei­den Be­rei­chen nütz­lich. Wenn wir nach sei­ner An­sicht ver­fah­ren, kann man Theo­lo­gie und Glau­be nicht mehr den Vor­wurf ma­chen, sie stün­d­en mit den Na­tur­wis­sen­schaf­ten in Kon­f­likt. Sie ha­ben nach Rah­ners Schieds­s­pruch ein­fach nichts mi­t­ein­an­der zu tun. Sie müs­sen sich nur im­mer wie­der ih­ren Un­ter­schied in In­halt und Me­tho­de vor Au­gen führ­en.
An die­ser Stel­le, glau­be ich, war es, als ich vor zwei Jahr­zehn­ten die We­ge Rah­ners ver­las­sen ha­ben. Aus der Won­ne wur­de das Stut­zen und aus dem Stut­zen das Un­be­ha­gen. Plötz­lich dran­gen an­de­re Stim­men an mein Ohr: "Und ich ha­be schon wor lan­ger Zeit ge­sagt, es führt ei­ne schnur­ge­ra­de Stra­ße von Ga­li­lei zur Atom­bom­be. Der Kar­di­nal Bel­lar­min, der Ga­li­lei da­r­an hin­dern woll­te, die Ko­per­ni­ka­ni­sche Leh­re zu ver­brei­ten, wußte wo­von er sprach." (Trag­wei­te der Wis­sen­schaft, 472) Das war ei­ne kri­ti­sche Stim­me ge­gen die Wis­sen­schaft mit­ten aus der Wis­sen­schaft. Soll­ten die­se doch nicht so au­ßer­halb al­len Zwei­fels ste­hen? Hat auch die Wis­sen­schaft ih­re Gren­zen? Vi­el­leicht, dach­te ich, soll­te ich mir lie­ber den kri­ti­schen C. F. von Weiz­sä­cker zum Leh­rer neh­men an­statt den welt­freu­di­gen und et­was nai­ven Rah­ner, der die Au­to­no­mie der Wis­sen­schaft für un­an­tast­bar er­klärt hat.
Nun plötz­lich sah ich, daß über­all die­se Au­to­no­mie bei ihm herrsch­te, nicht nur in der Schöp­fungs­leh­re. War nicht die An­thro­po­lo­gie, die Gna­den­leh­re, die Spi­ri­tua­li­tät au­to­nom auf­ge­baut? Von Got­tes Han­deln war ei­gent­lich im­mer we­ni­ger die Re­de, des­halb auch im­mer we­ni­ger von der Be­keh­rung des Men­schen. Das heißt, es war schon die Re­de da­von, denn Of­fen­ba­rung heißt bei Rah­ner die Selbst­mit­tei­lung Got­tes. Aber sie war aus­ge­gos­sen über die gan­ze Ge­schich­te, daß die spe­zi­el­le Of­fen­ba­rung, die ka­te­go­ria­le, wie es hieß, nichts be­son­ders Heil­brin­gen­des mehr an sich hat­te. Jetzt ver­stand ich: Der an­ony­me Christ war die lo­gi­sche Fol­ge. Je­der Mensch durf­te blei­ben wie er ist, da ihm die be­son­de­rer Of­fen­ba­rung in Chris­tus nichts Be­son­de­res mehr zu bie­ten hat­te.
Gruß Jürgen

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HeGe
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von HeGe »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:33
Die Aufgabe des ZDK ist die Interessenvertretung der katholischen Laien - auch derer, die sich sozial engagieren und/ oder in der Verkündigung.
Nichts anderes.
Ich bin katholischer Laie und meine Interessen vertreten die definitiv nicht.
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Juergen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Juergen »

HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 17:16
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:33
Die Aufgabe des ZDK ist die Interessenvertretung der katholischen Laien - auch derer, die sich sozial engagieren und/ oder in der Verkündigung.
Nichts anderes.
Ich bin katholischer Laie und meine Interessen vertreten die definitiv nicht.
Meine auch nicht.
Gruß Jürgen

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Benedikt

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Benedikt »

Das ZDK wurde auch nicht gegründet, die Interessen der Laien gegenüber den Bischöfen zu vertreten. Es wurde gegründet als Laienorganisation (->Piusvereine), welches die Interesse der Kirche gegenüber dem Staat vertreten sollte. Seit den 1970ern hat sich das aber umgedreht und heutzutage vertritt das ZDK die Interessen des Staates gegenüber der Kirche.

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 16:27
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 16:14
Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:47
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:45
Was wurde denn schon positives "vorgedacht" aus deutschen Theologenköpfen in den letzten 40 Jahren? Was davon hat die Kirche gestärkt, weil der Glaube an Christus zunahm?
Karl Rahner???
Die deutsche Exegese ...
Was hat denn Karl Rahner so an positiven Ergebnisse gebracht und welche Rolle spielt er in der Weltkirche (also außerhalb des dt. Sprachraumes)?
Na ja, wenn das Zweite Vatikanische Konzil die Kirche nicht geprägt hat ...
Offensive Treue zum Zweiten Vatikanischen Konzil Karl Rahner
Karl Rahner wurde am 5. März 1904 in Freiburg geboren. Er war einer der einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts.
Karl Rahner war ein Kämpfer, nie laut und nie aufdringlich in seiner Gottesleidenschaft, eher scheu und immer nachdenklich im beharrlichen theologischen Ringen um das Gottesthema in einer vermeintlich geheimnisleeren moderaten Welt.
Für ihn war Gott ein Menschheitsthema
In seiner anthropologischen Wende der Gottesrede wollte er Theologie und Kirche in eine produktiv-kritische Auseinandersetzung mit dem Geist der Moderne führen, um so den Symptomen einer innerkirchlichen Verzweiflung an der Gottesbegabung des modernen Menschen entgegenzuwirken.
Jesuit und tief in seiner Kirche verwurzelt
In Rahners "Schriften zur Theologie" regiert nicht einfach ein klassischer theologischer Themenkanon.
Diese Theologie setzt sich durchaus dem Kanon von modernen Lebensfragen aus, nicht nur den vorsichtig ausgewählten, sondern den unbequemen, aufgedrängten. Er ließ sich von solchen Fragen bis zur Erschöpfung beanspruchen, weil er den Zweifelnden nicht unter dem Niveau ihrer Zweifel begegnen wollte.
Rahners Treue zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65)
Er leistete zur Theologie des Konzils einen kaum zu überschätzenden Beitrag.und hielt ihm offensiv die Treue, denn er sah in diesem Konzil den "Anfang eines Anfangs".
Karl Rahner steht bis heute für eine ebenso fundierte wie couragierte theologische Ausgestaltung dieses Anfangs - bis heute.
https://www.domradio.de/radio/sendungen ... hen-konzil
Gibt es auch Belege für diese Behauptungen? Und wo hat sein Einfluß den Glauben an Christus gestärkt?

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taddeo
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von taddeo »

Benedikt hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 17:20
Das ZDK wurde auch nicht gegründet, die Interessen der Laien gegenüber den Bischöfen zu vertreten. Es wurde gegründet als Laienorganisation (->Piusvereine), welches die Interesse der Kirche gegenüber dem Staat vertreten sollte. Seit den 1970ern hat sich das aber umgedreht und heutzutage vertritt das ZDK die Interessen des Staates gegenüber der Kirche.
Das ZdK macht in erster Linie, was alle solche Verbände machen: es vertritt die Interessen seiner Funktionäre.
Das ZdK vertritt nicht "die" katholischen Laien, genauso wenig wie der BDKJ "die" katholische Jugend vertritt oder der KDFB "die" katholischen Frauen.

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 17:51
Das ZdK macht in erster Linie, was alle solche Verbände machen: es vertritt die Interessen seiner Funktionäre.
Das ZdK vertritt nicht "die" katholischen Laien, genauso wenig wie der BDKJ "die" katholische Jugend vertritt oder der KDFB "die" katholischen Frauen.
:daumen-rauf:

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 17:51
Benedikt hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 17:20
Das ZDK wurde auch nicht gegründet, die Interessen der Laien gegenüber den Bischöfen zu vertreten. Es wurde gegründet als Laienorganisation (->Piusvereine), welches die Interesse der Kirche gegenüber dem Staat vertreten sollte. Seit den 1970ern hat sich das aber umgedreht und heutzutage vertritt das ZDK die Interessen des Staates gegenüber der Kirche.
Das ZdK macht in erster Linie, was alle solche Verbände machen: es vertritt die Interessen seiner Funktionäre.
Das ZdK vertritt nicht "die" katholischen Laien, genauso wenig wie der BDKJ "die" katholische Jugend vertritt oder der KDFB "die" katholischen Frauen.
Könntest du deine Aussage bitte begründen?
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Ein Hinweis ist schon einmal, dass die Mehrheit des ZdK nicht demokratisch gewählt ist.

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von taddeo »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 19:24
taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 17:51
Benedikt hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 17:20
Das ZDK wurde auch nicht gegründet, die Interessen der Laien gegenüber den Bischöfen zu vertreten. Es wurde gegründet als Laienorganisation (->Piusvereine), welches die Interesse der Kirche gegenüber dem Staat vertreten sollte. Seit den 1970ern hat sich das aber umgedreht und heutzutage vertritt das ZDK die Interessen des Staates gegenüber der Kirche.
Das ZdK macht in erster Linie, was alle solche Verbände machen: es vertritt die Interessen seiner Funktionäre.
Das ZdK vertritt nicht "die" katholischen Laien, genauso wenig wie der BDKJ "die" katholische Jugend vertritt oder der KDFB "die" katholischen Frauen.
Könntest du deine Aussage bitte begründen?
Wenn ich in meiner Pfarrei die "Pfarrjugendlichen" fragen würde, ob sie schon mal was vom BDKJ gehört haben, oder die Pfarrgemeinderäte, ob ihnen das ZdK geläufig ist, dann würde mit ziemlicher Sicherheit die Mehrheit mit "nein" antworten. Das sind abgehobene Funktionärskasten, die vor Ort nicht die geringste Bedeutung haben, weil sie auch nur mit den episkopalen Funktionären zu tun haben.

Nur den Frauenbund würden alle Frauen kennen, auch die, die nicht dazugehören und sich dementsprechend auch nicht von ihm vertreten fühlen.

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Vir Probatus »

Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 19:00
taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 17:51
Das ZdK macht in erster Linie, was alle solche Verbände machen: es vertritt die Interessen seiner Funktionäre.
Das ZdK vertritt nicht "die" katholischen Laien, genauso wenig wie der BDKJ "die" katholische Jugend vertritt oder der KDFB "die" katholischen Frauen.
:daumen-rauf:
Und nicht zu vergessen: Die Verbände greifen einen guten Teil der Mitgliedsbeiträge für sich ab.
Was sie dafür liefern ist das Geld nicht wert.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:47
Hanspeter hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:32
jeder Laie kann seine theologischen Kenntnisse problemlos durch gründliche Lektüre des Katechismus erweitern. Dazu brauch man keine sich profilierenden Laientheologen.
Na ja, wenn man theologische Kenntnisse mit der Kenntnis des Katechismus gleichsetzt, in der Tat nicht.
Dann brauchen wir aber auch keine theologischen Fakultäten. Dann lernen die angehenden Priester einfach in einem Jahr den Katechismus auswendig und man kann sie weihen. Wäre eine echte Maßnahme...

Oder noch besser: Das müsste auch schon ein Achtklässler können. Weihe mit 14!
Du versuchst ständig, einem das Wort im Munde herumzudrehen. Natürlich ist die Kenntnis des Katechismus eine theologische. Damit ist aber nicht gesagt, daß diese Kenntnis für einen Priester ausreichend ist. Für einen gläubigen Laien m.E. allerdings mehr als das.

Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 15:33
Die Aufgabe des ZDK ist die Interessenvertretung der katholischen Laien - auch derer, die sich sozial engagieren und/ oder in der Verkündigung.
Nichts anderes.
Das sieht das ZDK selbst aber anders:

https://www.zdk.de/ueber-uns/unsere-aufgaben/
Zuletzt geändert von Hubertus am Donnerstag 12. Dezember 2019, 23:41, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert.

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von taddeo »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 21:46
Ralf hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 19:00
taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 12. Dezember 2019, 17:51
Das ZdK macht in erster Linie, was alle solche Verbände machen: es vertritt die Interessen seiner Funktionäre.
Das ZdK vertritt nicht "die" katholischen Laien, genauso wenig wie der BDKJ "die" katholische Jugend vertritt oder der KDFB "die" katholischen Frauen.
:daumen-rauf:
Und nicht zu vergessen: Die Verbände greifen einen guten Teil der Mitgliedsbeiträge für sich ab.
Was sie dafür liefern ist das Geld nicht wert.
Das ist ein weiterer Aspekt, das stimmt. Ich kenne Pfarreien, in denen sich der Frauenbund allein aus diesem Grund aufgelöst und als "unabhängige" Gruppierung neu gegründet hat, weil der allergrößte Teil der Mitgliedbeiträge an den Dachverband abgeführt werden muß und nichts dafür rüberkommt außer Kampagnen, die diese Frauen nicht unterstützen wollten.

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Wenn ich die Argumentation hier mal zusammenfasse, komme ich auf folgende Vorschläge für die Kirche 2050:
- Abschaffung der Laientheologen
- Beibehaltung des Zölibats
- Abschaffung der Kirchensteuer
- Abschaffung des RU in den staatlichen Schulen
- Keine Weiheämter für Frauen
- Abschaffung der Laiengremien wie ZDK, BDKJ - auch auf diözesaner und lokaler Ebene (Pfarrgemeinderat etc.)

Habe ich das richtig verstanden?

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Benedikt

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Benedikt »

Lauralarissa hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:33
Wenn ich die Argumentation hier mal zusammenfasse, komme ich auf folgende Vorschläge für die Kirche 2050:
- Abschaffung der Laientheologen
- Beibehaltung des Zölibats
- Abschaffung der Kirchensteuer
- Abschaffung des RU in den staatlichen Schulen
- Keine Weiheämter für Frauen
- Abschaffung der Laiengremien wie ZDK, BDKJ - auch auf diözesaner und lokaler Ebene (Pfarrgemeinderat etc.)

Habe ich das richtig verstanden?

Laura
Nein, hast du nicht.

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Juergen »

Lauralarissa hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:33
Wenn ich die Argumentation hier mal zusammenfasse, komme ich auf folgende Vorschläge für die Kirche 2050:
- Abschaffung der Laientheologen
- Beibehaltung des Zölibats
- Abschaffung der Kirchensteuer
- Abschaffung des RU in den staatlichen Schulen
- Keine Weiheämter für Frauen
- Abschaffung der Laiengremien wie ZDK, BDKJ - auch auf diözesaner und lokaler Ebene (Pfarrgemeinderat etc.)

Habe ich das richtig verstanden?
:ja:

Solange der RU in staatlichen Schulen glaubenskonform abgehalten wird, gibt es theoretisch keinen Grund in abzuschaffen. Da aber die meißten RU-Lehrer von der kath. Lehre so gut wie keine Ahnung haben und der RU-Unterricht inhaltlich eher aus religionsvergleichendem Blabla besteht in dem Toleranz gegenüber Irrlehren und Unglauben wichtiger ist als der katholische Glaube, gibt es praktisch gute Gründe ihn abzuschaffen.

Laiengremien (Pastoralrat) sollten gemäß dem CIC aufgestellt sein und und nur das tun, was dort zu tun steht.
Zuletzt geändert von Juergen am Freitag 13. Dezember 2019, 10:51, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Nein. Hier nur meine persönliche Meinung:

Ich habe nirgendwo gelesen, daß jemand Laien bzw. Nicht-PAK (die ja auch bis zur Diakonen-Weihe Laien sind) verbieten will, Theologie zu studieren.

Beibehaltung des Zölibat: ja

Abschaffung der Kirchensteuer in jetziger Form als Zwangsabgabe: ja

Abschaffung des RU in staatlichen Schulen: nein, aber doch Änderung des Auftrages. Es macht wenig Sinn, den Lehrern eine katholische Missio zu erteilen, wenn sie keine katholische Missio erfüllen wollen und sollen.

Kein Weiheamt für Frauen (als Vater von Töchtern): korrekt

Abschaffung der Laiengremien: nein, doch Aufgabe gemäß Apostolicam Actuositatem und Christifideles laici. Das wird bei den angeblich so katholischen Menschen mit Machtverlust einhergehen und daher nicht akzeptiert werden. Es wäre daher schon mal ein erster Schritt, wenn bspw. das ZdK zu 100% basisdemokratisch gewählte Vertreter hätte. Schließlich behauptet es die Basis zu vertreten. Derzeit sind es weniger als 50%, somit ist das ZdK genau das nicht was es von anderen fordert: demokratisch.

Doch ganz ehrlich: mir ist das ZdK so was von scheißegal ....

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Juergen »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:51
Ich habe nirgendwo gelesen, daß jemand Laien bzw. Nicht-PAK (die ja auch bis zur Diakonen-Weihe Laien sind) verbieten will, Theologie zu studieren.
Es geht doch nicht darum, daß jemand Theologie studiert, sondern daß die Laientheologen als bezahlte „klerikale Nichtkleriker“ (Pastoralreferenten o.ä.) eingesetzt werden.

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Kai
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Kai »

Ich finde mich in Ralfs Antworten gut wieder.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:54
Ralf hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:51
Ich habe nirgendwo gelesen, daß jemand Laien bzw. Nicht-PAK (die ja auch bis zur Diakonen-Weihe Laien sind) verbieten will, Theologie zu studieren.
Es geht doch nicht darum, daß jemand Theologie studiert, sondern daß die Laientheologen als bezahlte „klerikale Nichtkleriker“ (Pastoralreferenten o.ä.) eingesetzt werden.

Das ist mir ehrlich gesagt egal. Das sollen die entscheiden, zu deren Unterstützung sie eingesetzt werden. Wer allerdings die Kirche funktional und nicht sakramental versteht (sich also bspw. aufgrund einer in eigenen Augen besseren Ausbildung für besser als andere geeignet hält), der wird dann mit seiner Berufswahl nicht glücklich. Aber noch einmal: mir egal.

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Kai hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:55
Ich finde mich in Ralfs Antworten gut wieder.
Das hatte ich befürchtet. :D

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:45
Solange der RU in staatlichen Schulen glaubenskonform abgehalten wird, gibt es theoretisch keinen Grund in abzuschaffen. Da aber die meißten RU-Lehrer von der kath. Lehre so gut wie keine Ahnung haben und der RU-Unterricht inhaltlich eher aus religionsvergleichendem Blabla besteht in dem Toleranz gegenüber Irrlehren und Unglauben wichtiger ist als der katholische Glaube, gibt es praktisch gute Gründe ihn abzuschaffen.
Leider zeigt deine Äußerung eklante Unkenntnis der aktuellen DBK Dokumente zum RU sowie der Lehrpläne der einzelnen Bundesländer...
Vielleicht sollte man sich erst mal mit den Zielsetzungen des RU im staatlichen Schulsystem beschäftigen, bevor man solche Aussagen trifft ...
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:51
Abschaffung des RU in staatlichen Schulen: nein, aber doch Änderung des Auftrages. Es macht wenig Sinn, den Lehrern eine katholische Missio zu erteilen, wenn sie keine katholische Missio erfüllen wollen und sollen.
Das ist in der Tat diskussionswürdig.
Letztlich ist die Frage, was man als "katholisch" bezeichnet.
Wenn ich eine Liste zum Abhaken vorlege mit Items wie
-> besucht jeden Sonntag die Messe
-> geht mindestens 1x im Jahr beichten
-> glaubt alles, was im Katechismus steht
-> lebt nicht unverheiratet zusammen
-> hat keine schwule/ lesbische Partnerschaft
-> ist nicht geschieden/wiederverheiratet
-> verhütet nur natürlich
-> wählt - im Falle ungewollter Kinderlosigkeit - keine künstliche Befruchtung
...
dann wird wohl kaum irgendein Lehrer/in noch katholisch sein (und wahrscheinlich auch kaum ein Forumsnutzer hier)
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Lauralarissa hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 11:10
Ralf hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:51
Abschaffung des RU in staatlichen Schulen: nein, aber doch Änderung des Auftrages. Es macht wenig Sinn, den Lehrern eine katholische Missio zu erteilen, wenn sie keine katholische Missio erfüllen wollen und sollen.
Das ist in der Tat diskussionswürdig.
Letztlich ist die Frage, was man als "katholisch" bezeichnet.
Wenn ich eine Liste zum Abhaken vorlege mit Items wie
-> besucht jeden Sonntag die Messe
-> geht mindestens 1x im Jahr beichten
-> glaubt alles, was im Katechismus steht
-> lebt nicht unverheiratet zusammen
-> hat keine schwule/ lesbische Partnerschaft
-> ist nicht geschieden/wiederverheiratet
-> verhütet nur natürlich
-> wählt - im Falle ungewollter Kinderlosigkeit - keine künstliche Befruchtung
...
dann wird wohl kaum irgendein Lehrer/in noch katholisch sein (und wahrscheinlich auch kaum ein Forumsnutzer hier)
Diese Maximalforderungen hat hier niemand aufgestellt. Es ging lediglich darum, daß der Religionsunterricht sich im Rahmen der kirchlichen Vorgaben und der katholischen Lehre bewegt.
Deine negativen Spekulationen über das Glaubensleben der Forumsnutzer finde ich unangemessen.

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Juergen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Juergen »

Lauralarissa hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 11:07
Juergen hat geschrieben:
Freitag 13. Dezember 2019, 10:45
Solange der RU in staatlichen Schulen glaubenskonform abgehalten wird, gibt es theoretisch keinen Grund in abzuschaffen. Da aber die meißten RU-Lehrer von der kath. Lehre so gut wie keine Ahnung haben und der RU-Unterricht inhaltlich eher aus religionsvergleichendem Blabla besteht in dem Toleranz gegenüber Irrlehren und Unglauben wichtiger ist als der katholische Glaube, gibt es praktisch gute Gründe ihn abzuschaffen.
Leider zeigt deine Äußerung eklante Unkenntnis der aktuellen DBK Dokumente zum RU sowie der Lehrpläne der einzelnen Bundesländer...
Vielleicht sollte man sich erst mal mit den Zielsetzungen des RU im staatlichen Schulsystem beschäftigen, bevor man solche Aussagen trifft ...
Blicken wir doch mal in den Lehrplan NRW, Sekundarstufe (Realschule):
Inhaltsfeld 6: Weltreligionen und andere Wege der Sinn- und Heilssuche

Dieses Inhaltsfeld beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Weltreligionen bezüglich ihrer Entstehung, ihrer Inhalte und ihres Menschenbildes. Anhand ausgewählter Beispiele werden Elemente aus der Glaubenspraxis der Weltreligionen angesprochen. Ein Schwerpunkt ist die Bedeutung von gegenseitiger Achtung und Toleranz gegenüber Andersgläubigen für ein friedliches Zusammenleben. Darüber hinaus nimmt es andere zeitgenössische Sinn- und Heilsangebote in den Blick.
Für die unteren Klassen (5/6)
Inhaltsfeld 6: Weltreligionen und andere Wege der Sinn- und Heilssuche
Inhaltlicher Schwerpunkt:
-Abrahamitische Religionen

Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können

- die wichtigsten Stationen im Leben großer Gestalten der abrahamitischen Religionen beschreiben,
- grundlegende Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Glaube und Glaubenspraxis der abrahamitischen Religionen benennen,
- die gemeinsamen Wurzeln der abrahamitischen Religionen und deren Bedeutung für das Zusammenleben der Religionen anhand von ausgewählten Erzählungen erläutern,
- Merkmale jüdischen und muslimischen Lebens in ihrer Umgebung aufzeigen,
- erklären, dass der Glaube an „Jesus den Christus“ das entscheidende Merkmal für die Christen ist.

Urteilskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können

zu gegenwärtigen Vorurteilen zwischen den abrahamitischen Religionen Stellung nehmen.
Obere Klassen (7–10)
Inhaltsfeld 6: Weltreligionen und andere Wege der Sinn- und Heilssuche

Inhaltliche Schwerpunkte:
- Religionen als Wege der Heilssuche
- Zeitgenössische Sinn- und Heilsangebote

Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können

- religiöse Zeichen, Räume und Rituale unterschiedlicher Weltreligionen (u. a. Judentum, Islam) benennen,
- die historische Entstehung verschiedener Weltreligionen in Grundzügen darstellen,
- wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Weltreligionen (u. a. den abrahamitischen) benennen,
- ethische Leitlinien und religiöse Vorschriften einzelner Weltreligionen sachgemäß darlegen,
- außerkirchliche zeitgenössische Formen der Suche nach Sinn und Heil beschreiben.

Urteilskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können

- religiöse Vorurteile und fundamentalistische Positionen erörtern,
- die Chancen und Schwierigkeiten des interreligiösen Dialogs erörtern,
- beurteilen, inwieweit zeitgenössische Sinn- und Heilsangebote ihrem Leben Halt und Orientierung geben.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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