Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

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Kai
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Kai »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:27
Kann es nicht sein, dass ihr euch da zeitlich etwas vertan habt?
Ich denke, Lauralarissa hat jetzt nicht extra ihren Beitrag editiert um dich "blöd" dastehen zu lassen.
Natürlich kann das passieren. Nur, wenn mir das passiert, schreibe ich im Strang noch was dazu, um eben nicht den Verdacht aufkommen zu lassen.

Hat für meinen Geschmack was mit korrektem Stil in einer Diskussion zu tun. Aus einem anderen Forum kannte ich es so, dass man einen Beitrag nicht mehr editieren konnte, sobald dieser zitiert wurde. Das prägt die Diskussionskultur. Vielleicht kam von daher meine spontane Angefressenheit.

Egal, Schwamm drüber.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:25
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:24
Lycobates hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:02
Inwiefern soll denn das Bußsakrament "entwertet" werden, wenn man es dazu gebraucht, wozu es von unserem Herrn eingesetzt wurde?
Es wird dem Bußsakrament nicht gerecht, wenn man es nur im Zusammenhang eines anderen Sakraments sieht und nicht als eigenständiges Sakrament.
Bei der Beichte geht es um die Versöhnung mit Gott und um Umkehr.
Wenn man nur zur Beichte geht, um dann "reines Gewissen" die Kommunion zu empfangen, weil es sich halt so gehört, naja das "entwertet etwas" schon das Bußsakrament.
Das ist Unsinn.
In der Tat. Das war der ursprüngliche Sinn der Beichte, ist es im Osten immer noch.

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:14
Lycobates hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:25
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:24
Lycobates hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:02
Inwiefern soll denn das Bußsakrament "entwertet" werden, wenn man es dazu gebraucht, wozu es von unserem Herrn eingesetzt wurde?
Es wird dem Bußsakrament nicht gerecht, wenn man es nur im Zusammenhang eines anderen Sakraments sieht und nicht als eigenständiges Sakrament.
Bei der Beichte geht es um die Versöhnung mit Gott und um Umkehr.
Wenn man nur zur Beichte geht, um dann "reines Gewissen" die Kommunion zu empfangen, weil es sich halt so gehört, naja das "entwertet etwas" schon das Bußsakrament.
Das ist Unsinn.
In der Tat. Das war der ursprüngliche Sinn der Beichte, ist es im Osten immer noch.
Ich kann dir nichr folgen.
Bei den Orthodoxen ist die Beichte lediglich Zugangsberechtigung zur Kommunion?

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Ich kenne niemanden, der aus anderen Gründen berichtet.

Ohne Beichte gibt's allerdings keine Kommunion.
Zuletzt geändert von Ralf am Freitag 14. Februar 2020, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:20
Ich kenne niemanden, der aus anderen Gründen berichtet.
Das war nicht die Frage...

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:20
Ohne Beichte gibt's allerdings keine Kommunion.
Das ist (mir) klar, habe es ja auch so geschrieben.

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

In der Orthodoxie gibt es die Positionen des "Standes der Gnade" nicht. Ebensowenig die Ausdifferenzierung der Schwere von Sünden.

Trisagion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Trisagion »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 10:52
Ich mag dir da herzlich widersprechen. Angst war noch nie ein guter Ratgeber, erst recht nicht in Beziehungen. Und das Christentum darf sich zurecht als "Beziehungsreligion" verstehen, was sie ja gerade so einmalig macht. Man soll eine Beziehung zu Gott aufbauen, indem man zuallererst Angst vor ihm hat? Halte ich auf vielerleiweise für ungesund und theologisch unlogisch.
Ein Anfänger beim Autofahren hat Angst, und das ist im Normalfall auch gut so. Denn er versucht etwas Schwieriges, und die Konsequenzen von seinen Fehlern können sehr drastisch sein. Die Angst macht den Anfänger vorsichtig, erhöht die Aufmerksamkeit, und macht den Anfänger willens etwaige Anweisungen des Fahrlehrers sofort und so genau wie möglich zu befolgen. Die Angst ist nur dann nicht gut, wenn sie zur Schockstarre wird oder zu Überreaktionen führt. Dafür ist der Fahrlehrer da, der einen beruhigt und durch diese Anfänge leitet. Wenn man erstmal eine Weile geübt hat, legt sich die Angst. Autofahren kann sogar Spaß machen, und manch einer macht sogar einen Hochleistungssport daraus. Aber die Angst verschwindet nicht einfach. Sie verwandelt sich in Wachsamkeit. Ein guter Autofahrer ist immer wachsam, selbst wenn er komplett routiniert fährt. Mehr noch, sie wird zur Voraussicht. Ein wirklich guter Autofahrer meistert brenzliche Situation hauptsächlich durchs Vermeiden. Und all dies mindert nicht die Freude am Autofahren, in gewissen Sinne ist sogar das Meistern dieser Schwierigkeiten Teil der Freude.

Das irdische Leben ist etwas Schwieriges, viel schwieriger als Autofahren, und die Konsequenzen von Fehlern können drastisch sein, unendlich viel drastischer weil ewig. Wer da nicht mit Angst anfängt, hat schlicht nicht verstanden worum es geht.

Was die Beziehung zu Gott angeht, habe ich einfach zuviel Bibel gelesen um die übliche Sülze von meinem besten Kumpel Jesus und liebem Opa Gott zu glauben. Man muß ja sowieso Krypto-Markionist sein wenn nach der Lektüre des Alten Testaments immer noch alles Friede, Freude, Eierkuchen im Kopf ist. Aber ich empfinde den Jesus des Neuen Testaments auch als ... sehr fordernd, und wirklich nicht als besonders "nett". Es tut sicherlich gut zu wissen, daß er immer Willens ist zu vergeben. Aber eben nur zeitlich begrenzt und strikt an die Reue gebunden. Und der Rest des Neuen Testaments, was man da so von und über Paulus und Co. hört, ist auch nicht gerade Fahrstuhlmusik und warme Milch. Wenn ich also meine instinktive Beziehung zu Jesus schildern soll, in einem modern noch verständlichen Tropus, dann würde ich mich da bei der östlichen Kampfkunst bedienen: Sensei / Sifu Jesus.

"Darum, meine Geliebten, - ihr wart ja immer gehorsam, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern noch viel mehr jetzt in meiner Abwesenheit - : Wirkt mit Furcht und Zittern euer Heil!" (Philipper 2,12 nach EÜ)
Zuletzt geändert von Trisagion am Freitag 14. Februar 2020, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:23
In der Orthodoxie gibt es die Positionen des "Standes der Gnade" nicht. Ebensowenig die Ausdifferenzierung der Schwere von Sünden.
Lieber Ralf,

Es kann ja gut sein, dass du gerade keine Zeit hast, längere Beiträge zu verfassen und deine Meinung näher zu erläutern. Aber ich kann dir inhaltlich nicht folgen, was du sagen oder worauf du hinaus willst.

Ich kann nur sagen, dass Karl Christian Felmy meine Kritik teilt (naja, eigentlich Teile ich ja seine ^^). Bei Interesse (und wenn ich heute dazu die Zeit finde) kann ich ihn gerne hierzu näher zitieren.

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Kai
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Kai »

Trisagion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:24
Und der Rest des Neuen Testaments, was man da so von und über Paulus und Co. hört, ist auch nicht gerade Fahrstuhlmusik und warme Milch.
:D :D :D
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Trisagion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:24
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 10:52
Ich mag dir da herzlich widersprechen. Angst war noch nie ein guter Ratgeber, erst recht nicht in Beziehungen. Und das Christentum darf sich zurecht als "Beziehungsreligion" verstehen, was sie ja gerade so einmalig macht. Man soll eine Beziehung zu Gott aufbauen, indem man zuallererst Angst vor ihm hat? Halte ich auf vielerleiweise für ungesund und theologisch unlogisch.
Ein Anfänger beim Autofahren hat Angst, und das ist im Normalfall auch gut so. Denn er versucht etwas Schwieriges, und die Konsequenzen von seinen Fehlern können sehr drastisch sein. Die Angst macht den Anfänger vorsichtig, erhöht die Aufmerksamkeit, und macht den Anfänger willens etwaige Anweisungen des Fahrlehrers sofort und so genau wie möglich zu befolgen. Die Angst ist nur dann nicht gut, wenn sie zur Schockstarre wird oder zu Überreaktionen führt. Dafür ist der Fahrlehrer da, der einen beruhigt und durch diese Anfänge leitet. Wenn man erstmal eine Weile geübt hat, legt sich die Angst. Autofahren kann sogar Spaß machen, und manch einer macht sogar einen Hochleistungssport daraus. Aber die Angst verschwindet nicht einfach. Sie verwandelt sich in Wachsamkeit. Ein guter Autofahrer ist immer wachsam, selbst wenn er komplett routiniert fährt. Mehr noch, sie wird zur Voraussicht. Ein wirklich guter Autofahrer meistert brenzliche Situation hauptsächlich durchs Vermeiden. Und all dies mindert nicht die Freude am Autofahren, in gewissen Sinne ist sogar das Meistern dieser Schwierigkeiten Teil der Freude.

Das irdische Leben ist etwas Schwieriges, viel schwieriger als Autofahren, und die Konsequenzen von Fehlern können drastisch sein, unendlich viel drastischer weil ewig. Wer da nicht mit Angst anfängt, hat schlicht nicht verstanden worum es geht.

Was die Beziehung zu Gott angeht, habe ich einfach zuviel Bibel gelesen um die übliche Sülze von meinem besten Kumpel Jesus und liebem Opa Gott zu glauben. Man muß ja sowieso Krypto-Markionist sein wenn nach der Lektüre des Alten Testaments immer noch alles Friede, Freude, Eierkuchen im Kopf ist. Aber ich empfinde den Jesus des Neuen Testaments auch als ... sehr fordernd, und wirklich nicht als besonders "nett". Es tut sicherlich gut zu wissen, daß er immer Willens ist zu vergeben. Aber eben nur zeitlich begrenzt und strikt an die Reue gebunden. Und der Rest des Neuen Testaments, was man da so von und über Paulus und Co. hört, ist auch nicht gerade Fahrstuhlmusik und warme Milch. Wenn ich also meine instinktive Beziehung zu Jesus schildern soll, in einem modern noch verständlichen Tropus, dann würde ich mich da bei der östlichen Kampfkunst bedienen: Sensei / Sifu Jesus.

"Darum, meine Geliebten, - ihr wart ja immer gehorsam, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern noch viel mehr jetzt in meiner Abwesenheit - : Wirkt mit Furcht und Zittern euer Heil!" (Philipper 2,12 nach EÜ)
Kann sein, dass wir ein unterschiedliches Verständnis von Angst haben, denn für mich ist Angst schockstarre und Lähmung.
Auch würde ich KEINEM Fahranfänger zu Angst raten, ich würde auch niemanden ins Auto setzen, der Angst hat und ich würde nicht bei einem mit im Auto sitzen, der Angst hat.
Was du beschreibst ist in meinen Augen eine gesunde Portion Vorsicht, Respekt, Demut vor dem Verkehr, da man ja noch nicht so die Ahnung hat. Aber gut, du willst ja wahrscheinlich ja darauf hinaus, dass eben die Angst zu eben dieser gesunden Portion Vorsicht führt.
Sehe ich jetzt nicht so, belassen wir es dabei.

Ja "Sensei Jesu" klingt nach einem gesunden und vernünftigen Verständnis, dem ich mich gerne anschließe. :)

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:28
Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:23
In der Orthodoxie gibt es die Positionen des "Standes der Gnade" nicht. Ebensowenig die Ausdifferenzierung der Schwere von Sünden.
Lieber Ralf,

Es kann ja gut sein, dass du gerade keine Zeit hast, längere Beiträge zu verfassen und deine Meinung näher zu erläutern. Aber ich kann dir inhaltlich nicht folgen, was du sagen oder worauf du hinaus willst.

Ich kann nur sagen, dass Karl Christian Felmy meine Kritik teilt (naja, eigentlich Teile ich ja seine ^^). Bei Interesse (und wenn ich heute dazu die Zeit finde) kann ich ihn gerne hierzu näher zitieren.
Eben hing ich am Handy, da ging in der Tat nicht mehr. Felmy habe ich gelesen übrigens, hat mich nicht so beeindruckt, aber diesen teil habe ich nicht im Gedächtnis (habe das Buch nicht mehr).

Wer eine byzantinische Liturgie erlebt hat, kennt das, ständig "Herr erbarme Dich". Jeder, wirklich jeder hat das Heil NICHT sicher, auch nicht unmittelbar nach der Beichte (falls derjenige dann tot umfällt, klassische katholische Spekulation :-) ). Daher macht die Beichte keinen "gefühlten" großen Unterschied. Sie reinigt uns natürlich von den Sünden, und diese Reinheit ist Voraussetzung für den Empfang Jesu, aber eben nicht für das Heil. Dafür ist das Erbarmen Gottes Voraussetzung, im Moment des Todes im Gericht, sonst nichts.

So zumindest ist orthodoxe Lebenspraxis.

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:40
Trisagion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:24
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 10:52
Ich mag dir da herzlich widersprechen. Angst war noch nie ein guter Ratgeber, erst recht nicht in Beziehungen. Und das Christentum darf sich zurecht als "Beziehungsreligion" verstehen, was sie ja gerade so einmalig macht. Man soll eine Beziehung zu Gott aufbauen, indem man zuallererst Angst vor ihm hat? Halte ich auf vielerleiweise für ungesund und theologisch unlogisch.
Ein Anfänger beim Autofahren hat Angst, und das ist im Normalfall auch gut so. Denn er versucht etwas Schwieriges, und die Konsequenzen von seinen Fehlern können sehr drastisch sein. Die Angst macht den Anfänger vorsichtig, erhöht die Aufmerksamkeit, und macht den Anfänger willens etwaige Anweisungen des Fahrlehrers sofort und so genau wie möglich zu befolgen. Die Angst ist nur dann nicht gut, wenn sie zur Schockstarre wird oder zu Überreaktionen führt. Dafür ist der Fahrlehrer da, der einen beruhigt und durch diese Anfänge leitet. Wenn man erstmal eine Weile geübt hat, legt sich die Angst. Autofahren kann sogar Spaß machen, und manch einer macht sogar einen Hochleistungssport daraus. Aber die Angst verschwindet nicht einfach. Sie verwandelt sich in Wachsamkeit. Ein guter Autofahrer ist immer wachsam, selbst wenn er komplett routiniert fährt. Mehr noch, sie wird zur Voraussicht. Ein wirklich guter Autofahrer meistert brenzliche Situation hauptsächlich durchs Vermeiden. Und all dies mindert nicht die Freude am Autofahren, in gewissen Sinne ist sogar das Meistern dieser Schwierigkeiten Teil der Freude.

Das irdische Leben ist etwas Schwieriges, viel schwieriger als Autofahren, und die Konsequenzen von Fehlern können drastisch sein, unendlich viel drastischer weil ewig. Wer da nicht mit Angst anfängt, hat schlicht nicht verstanden worum es geht.

Was die Beziehung zu Gott angeht, habe ich einfach zuviel Bibel gelesen um die übliche Sülze von meinem besten Kumpel Jesus und liebem Opa Gott zu glauben. Man muß ja sowieso Krypto-Markionist sein wenn nach der Lektüre des Alten Testaments immer noch alles Friede, Freude, Eierkuchen im Kopf ist. Aber ich empfinde den Jesus des Neuen Testaments auch als ... sehr fordernd, und wirklich nicht als besonders "nett". Es tut sicherlich gut zu wissen, daß er immer Willens ist zu vergeben. Aber eben nur zeitlich begrenzt und strikt an die Reue gebunden. Und der Rest des Neuen Testaments, was man da so von und über Paulus und Co. hört, ist auch nicht gerade Fahrstuhlmusik und warme Milch. Wenn ich also meine instinktive Beziehung zu Jesus schildern soll, in einem modern noch verständlichen Tropus, dann würde ich mich da bei der östlichen Kampfkunst bedienen: Sensei / Sifu Jesus.

"Darum, meine Geliebten, - ihr wart ja immer gehorsam, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern noch viel mehr jetzt in meiner Abwesenheit - : Wirkt mit Furcht und Zittern euer Heil!" (Philipper 2,12 nach EÜ)
Kann sein, dass wir ein unterschiedliches Verständnis von Angst haben, denn für mich ist Angst schockstarre und Lähmung.
Auch würde ich KEINEM Fahranfänger zu Angst raten, ich würde auch niemanden ins Auto setzen, der Angst hat und ich würde nicht bei einem mit im Auto sitzen, der Angst hat.
Was du beschreibst ist in meinen Augen eine gesunde Portion Vorsicht, Respekt, Demut vor dem Verkehr, da man ja noch nicht so die Ahnung hat. Aber gut, du willst ja wahrscheinlich ja darauf hinaus, dass eben die Angst zu eben dieser gesunden Portion Vorsicht führt.
Sehe ich jetzt nicht so, belassen wir es dabei.

Ja "Sensei Jesu" klingt nach einem gesunden und vernünftigen Verständnis, dem ich mich gerne anschließe. :)
Ich kann Dreiheilig schon verstehen, denn nicht umsonst heißt es "Initium sapientiae timor Domini". Doch es gibt gute gründe, diesen Weg der Annäherung an Gott heutzutage zu meiden. nicht, weil das falsch wäre, keineswegs, sondern aus pädagogischen Gründen. Da ganze Thema Angst und Gott ist vermintes Gelände. Dann hat man vielleicht Recht gehabt, Glückwunsch, und bleibt dennoch allein.

Daß die Furcht Gottes strikt biblisch ist (allerdings eher eine Furcht des Kindes, nicht eine des Sklaven), ist auch unbetritten. Nur, wie gesagt, vermintes Gelände.

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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 14:28
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:40
Trisagion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:24
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 10:52
Ich mag dir da herzlich widersprechen. Angst war noch nie ein guter Ratgeber, erst recht nicht in Beziehungen. Und das Christentum darf sich zurecht als "Beziehungsreligion" verstehen, was sie ja gerade so einmalig macht. Man soll eine Beziehung zu Gott aufbauen, indem man zuallererst Angst vor ihm hat? Halte ich auf vielerleiweise für ungesund und theologisch unlogisch.
Ein Anfänger beim Autofahren hat Angst, und das ist im Normalfall auch gut so. Denn er versucht etwas Schwieriges, und die Konsequenzen von seinen Fehlern können sehr drastisch sein. Die Angst macht den Anfänger vorsichtig, erhöht die Aufmerksamkeit, und macht den Anfänger willens etwaige Anweisungen des Fahrlehrers sofort und so genau wie möglich zu befolgen. Die Angst ist nur dann nicht gut, wenn sie zur Schockstarre wird oder zu Überreaktionen führt. Dafür ist der Fahrlehrer da, der einen beruhigt und durch diese Anfänge leitet. Wenn man erstmal eine Weile geübt hat, legt sich die Angst. Autofahren kann sogar Spaß machen, und manch einer macht sogar einen Hochleistungssport daraus. Aber die Angst verschwindet nicht einfach. Sie verwandelt sich in Wachsamkeit. Ein guter Autofahrer ist immer wachsam, selbst wenn er komplett routiniert fährt. Mehr noch, sie wird zur Voraussicht. Ein wirklich guter Autofahrer meistert brenzliche Situation hauptsächlich durchs Vermeiden. Und all dies mindert nicht die Freude am Autofahren, in gewissen Sinne ist sogar das Meistern dieser Schwierigkeiten Teil der Freude.

Das irdische Leben ist etwas Schwieriges, viel schwieriger als Autofahren, und die Konsequenzen von Fehlern können drastisch sein, unendlich viel drastischer weil ewig. Wer da nicht mit Angst anfängt, hat schlicht nicht verstanden worum es geht.

Was die Beziehung zu Gott angeht, habe ich einfach zuviel Bibel gelesen um die übliche Sülze von meinem besten Kumpel Jesus und liebem Opa Gott zu glauben. Man muß ja sowieso Krypto-Markionist sein wenn nach der Lektüre des Alten Testaments immer noch alles Friede, Freude, Eierkuchen im Kopf ist. Aber ich empfinde den Jesus des Neuen Testaments auch als ... sehr fordernd, und wirklich nicht als besonders "nett". Es tut sicherlich gut zu wissen, daß er immer Willens ist zu vergeben. Aber eben nur zeitlich begrenzt und strikt an die Reue gebunden. Und der Rest des Neuen Testaments, was man da so von und über Paulus und Co. hört, ist auch nicht gerade Fahrstuhlmusik und warme Milch. Wenn ich also meine instinktive Beziehung zu Jesus schildern soll, in einem modern noch verständlichen Tropus, dann würde ich mich da bei der östlichen Kampfkunst bedienen: Sensei / Sifu Jesus.

"Darum, meine Geliebten, - ihr wart ja immer gehorsam, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern noch viel mehr jetzt in meiner Abwesenheit - : Wirkt mit Furcht und Zittern euer Heil!" (Philipper 2,12 nach EÜ)
Kann sein, dass wir ein unterschiedliches Verständnis von Angst haben, denn für mich ist Angst schockstarre und Lähmung.
Auch würde ich KEINEM Fahranfänger zu Angst raten, ich würde auch niemanden ins Auto setzen, der Angst hat und ich würde nicht bei einem mit im Auto sitzen, der Angst hat.
Was du beschreibst ist in meinen Augen eine gesunde Portion Vorsicht, Respekt, Demut vor dem Verkehr, da man ja noch nicht so die Ahnung hat. Aber gut, du willst ja wahrscheinlich ja darauf hinaus, dass eben die Angst zu eben dieser gesunden Portion Vorsicht führt.
Sehe ich jetzt nicht so, belassen wir es dabei.

Ja "Sensei Jesu" klingt nach einem gesunden und vernünftigen Verständnis, dem ich mich gerne anschließe. :)
Ich kann Dreiheilig schon verstehen, denn nicht umsonst heißt es "Initium sapientiae timor Domini". Doch es gibt gute gründe, diesen Weg der Annäherung an Gott heutzutage zu meiden. nicht, weil das falsch wäre, keineswegs, sondern aus pädagogischen Gründen. Da ganze Thema Angst und Gott ist vermintes Gelände. Dann hat man vielleicht Recht gehabt, Glückwunsch, und bleibt dennoch allein.

Daß die Furcht Gottes strikt biblisch ist (allerdings eher eine Furcht des Kindes, nicht eine des Sklaven), ist auch unbetritten. Nur, wie gesagt, vermintes Gelände.
Das kann aber kein Grund sein.
Die heutige Generation muß das Fürchten lernen. Zu ihrem Heil.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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Juergen
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Juergen »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:25
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:24
Lycobates hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:02
Inwiefern soll denn das Bußsakrament "entwertet" werden, wenn man es dazu gebraucht, wozu es von unserem Herrn eingesetzt wurde?
Es wird dem Bußsakrament nicht gerecht, wenn man es nur im Zusammenhang eines anderen Sakraments sieht und nicht als eigenständiges Sakrament.
Bei der Beichte geht es um die Versöhnung mit Gott und um Umkehr.
Wenn man nur zur Beichte geht, um dann "reines Gewissen" die Kommunion zu empfangen, weil es sich halt so gehört, naja das "entwertet etwas" schon das Bußsakrament.
Das ist Unsinn.
Knapp, aber treffend geantwortet.

Genaugenommen muß man ja sagen, daß ALLE Sakramente dem einen Sakrament, der Euchraristie, als Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens, hingeordnet sind. Christus selbst wird auch als „Ursakrament“ verstanden und er selbst ist es der in der Eucharistie gegenwärtig ist.
Sinnfällig wird die Hinordnung des Sakramente auf die Eucharistie, wenn auf dem Altar in der Mitte der Tabernakel steht und jeweils rechts und links drei Kerzen. Diese sechs Kerzen können als Zeichen für die übrigen sechs Sakramente gedeutet werden, die auf das Sakrament in der Mitte, also die Eucharistie im Tabernakel, hingeordnet sind.
Leider sind durch die Liturgiedeformation solche Zeichen oder Symbole abhanden gekommen.

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 14:28
nicht, weil das falsch wäre, keineswegs, sondern aus pädagogischen Gründen.
Interessant, dass du das erwähnst, denn ich halte Angst für pädagogisch nicht sinn- oder wertvoll. Hingegen halte ich Gott und die kath. Kirche für gute Pädagogen. Daher passt in meinen Augen das eine mit dem anderen nicht zusammen.

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 14:35
Knapp, aber treffend geantwortet.
Knapp ja, treffend nein, eher blödsinnig.

Wenn ich im Irrtum bin, könnt ihr mich ja mit guten Argumenten belehren. Ob ichs annehme, ist ja meine Sache, ihr habt euer bestes gegeben.

Aber wozu brauchts die Kraft der Argumente, wenn man ja allein mit "Autorität", weil man nun Lycobates ist oder ja eh als Kind in den Topf der Weisheit gefallen ist, über richtig oder falsch urteilen kann :roll:

Benedikt

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Benedikt »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 14:47
Juergen hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 14:35
Knapp, aber treffend geantwortet.
Knapp ja, treffend nein, eher blödsinnig.

Wenn ich im Irrtum bin, könnt ihr mich ja mit guten Argumenten belehren. Ob ichs annehme, ist ja meine Sache, ihr habt euer bestes gegeben.

Aber wozu brauchts die Kraft der Argumente, wenn man ja allein mit "Autorität", weil man nun Lycobates ist oder ja eh als Kind in den Topf der Weisheit gefallen ist, über richtig oder falsch urteilen kann :roll:
Was findet sich im Katechismus zu dem Thema Angst und Beichtsakrament?
1452 Wenn die Reue aus der Liebe zu Gott, der über alles geliebt wird, hervorgeht, wird sie „vollkommene" oder „Liebesreue" [contritio] genannt. Eine solche Reue läßt die läßlichen Sünden nach; sie erlangt auch die Vergebung der Todsünden, wenn sie mit dem festen Entschluß verbunden ist, sobald als möglich das sakramentale Bekenntnis nachzuholen [Vgl. K. v. Trient: DS 1677]



1453 Die sogenannte „unvollkommene Reue" [attritio] ist ebenfalls ein Geschenk Gottes, ein Anstoß des Heiligen Geistes. Sie erwächst aus der Betrachtung der Abscheulichkeit der Sünde oder aus der Furcht vor der ewigen Verdammnis und weiteren Strafen, die dem Sünder drohen [Furchtreue]. Eine solche Erschütterung des Gewissens kann eine innere Entwicklung einleiten, die unter dem Wirken der Gnade durch die sakramentale Lossprechung vollendet wird. Die unvollkommene Reue allein erlangt noch nicht die Vergebung der schweren Sünden; sie disponiert jedoch dazu, sie im Bußsakrament zu erlangen [Vgl. K. v. Trient: DS 1678; 1705].

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Juergen
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Juergen »

Etienne hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 07:57
Die katholische Realität ist, dass das Priesteramt nicht wesenhaft mit dem Zölibat verbunden ist!
Etwas anderes hat auch Papst Benedikt nicht sagen können.
Daß Weihe und Ehelosigkeit sehr wohl etwas miteinander zu tun haben, kann man daran erkennen, daß eine Eheschließung nach der Weihe nicht möglich ist.
Es gibt ja recht viele verheiratete, ständige Diakone und wenige verheiratete Priester in der Westkirche. In der Ostkirche gibt es mehr davon.
Wenn deren Frau stirbt, können sie, im Westen wie im Osten, nicht erneut heiraten.
Es gibt also einen Zusammenhang beider Sakramente miteinander oder besser gesagt gegeneinander.
Gruß Jürgen

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Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Benedikt hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 14:52
Was findet sich im Katechismus zu dem Thema Angst und Beichtsakrament?
Ist ja echt toll, die sog. "Unvollkommene Reue"
Da können wir ja von Glück sagen, dass wir einen so barmherzigen Gott haben, der uns trotz einer solch "minderwertigen" Reue die Gnade erweist. :roll:

Laut Pater Ramm ist Angst die niedrigste Stufe von wahrer Gottesliebe, aber immerhin.
Wie Trisagion richtig erwähnt hat, sollte man sich innerhalb seines Glaubenslebens aber weiterentwickeln.
Wenn man meint, "gläubig" zu sein nur aus purer Angst vor Hölle, Verdammnis und Strafe, ja mei, dann reichts fürs persönliche Heil ja offenbar noch aus, aber ob man auf diese Weise Gott die Ehre erweist und ein positives Zeugnis gibt, das wage ich stark zu bezweifeln. :roll:

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taddeo
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von taddeo »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:02
Daß Weihe und Ehelosigkeit sehr wohl etwas miteinander zu tun haben, kann man daran erkennen, daß eine Eheschließung nach der Weihe nicht möglich ist.
Es gibt ja recht viele verheiratete, ständige Diakone und wenige verheiratete Priester in der Westkirche. In der Ostkirche gibt es mehr davon.
Wenn deren Frau stirbt, können sie, im Westen wie im Osten, nicht erneut heiraten.
Es gibt also einen Zusammenhang beider Sakramente miteinander oder besser gesagt gegeneinander.[/font]
Zumindest im Westen ist es aber in bestimmten Ausnahmefällen möglich, daß verwitweten Diakonen eine zweite Heirat erlaubt wird, ohne daß sie ihr Amt aufgeben müssen.

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Das berühmte katholische "Prinzipiell nein, im Einzelfall mal sehen". Gibt es auch in anderen Situationen.

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Juergen
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Juergen »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:22
Das berühmte katholische "Prinzipiell nein, im Einzelfall mal sehen". Gibt es auch in anderen Situationen.
In vielen Fällen ist sowas der Anfang, wenn nicht gar der Kern von Problemen. :roll:
Gruß Jürgen

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Trisagion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Trisagion »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 14:28
Doch es gibt gute gründe, diesen Weg der Annäherung an Gott heutzutage zu meiden. nicht, weil das falsch wäre, keineswegs, sondern aus pädagogischen Gründen. Da ganze Thema Angst und Gott ist vermintes Gelände. Dann hat man vielleicht Recht gehabt, Glückwunsch, und bleibt dennoch allein.
Ja, denn wir sehen ja überall in der Kirche wie toll das ohne die Gottesfurcht klappt. Blühende Landschaften der Geistlichkeit, moralische Lebensweise allenthalben.

Interessanterweise ist selbst die "moderne Pädagogik" nicht so zögerlich, wenn es wirklich um etwas geht. Sagen wir mal beim Thema Drogensucht oder betrunken Auto fahren. Da darf dann doch wieder behutsam so ein klein bißchen Angst vor den Konsequenzen gemacht werden. (Oder auch nicht so behutsam... ich habe als Jugendlicher mal Unfallbilder zum Thema betrunken Autofahren gezeigt gekriegt, die ansonsten sicher erst "ab 18 Jahren" zugelassen wären. War allerdings in den USA.)

Aber wir glauben halt nicht mehr, daß es beim Glauben wirklich um etwas geht. Schließlich liebt Gott uns alle, so wie wir sind; und egal was wir tun, es ist vergeben noch bevor wir es vergessen haben. Denn Gott ist eine Ecstasy-Tablette mit Alzheimer und Kuschelecke.

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Marion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Marion »

Dessen ungeachtet sollen diejenigen, welche zu stehen (1 Kor 10,12), glauben zusehen, dass sie nicht fallen, und (Phil 2,12) mit Furcht und Zittern, durch Mühen, Wachen, Almosen, Gebet und Opfer, durch Fasten und Keuschheit, ihr Heil wirken. Denn sie wissen (1 Petr 1,3), dass sie nur zur Hoffnung der Herrlichkeit, und noch nicht zur Herrlichkeit wiedergeboren sind; so müssen sie sich fürchten, des noch übrigen Kampfes wegen mit dem Fleische, der Welt und dem Satan;
Quelle Trienter Konzil Cum hoc tempore
http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... oc_tempore
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Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Trisagion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:28
Ja, denn wir sehen ja überall in der Kirche wie toll das ohne die Gottesfurcht klappt. Blühende Landschaften der Geistlichkeit, moralische Lebensweise allenthalben.
Ohne echte Gottesfurcht/Demut/Respekt, kann auch nichts funktionieren.
Wenn du meinst, mit blanker Furcht/Angst würde alles besser klappen, dann sei dir das unbenommen, aber Teste dann bitte deine Thesen erst in einem Experiment an Ratten aus, ja? :breitgrins:
Ernsthaft: Du meinst, man könnte Menschen mit Angst zu etwas überzeugen?
Anstelle von "Stehlen ist schlecht, weil es die Eigentumsrechte eines anderen verletzt und man zudem ja auch nicht selbst bestohlen werden möchte" dann lieber "Stehlen ist schlecht, weil man sonst die Hände abgehackt bekommt"?

Ist doch toll, dass man dir Bilder von Unfallopfern gezeigt hat!
Hast du Bilder von den verlorenen Seelen, die in der Hölle schmoren, damit man die Leute mehr fürs jenseitige sensibelisieren kann?

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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:05
Benedikt hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 14:52
Was findet sich im Katechismus zu dem Thema Angst und Beichtsakrament?
Ist ja echt toll, die sog. "Unvollkommene Reue"
Da können wir ja von Glück sagen, dass wir einen so barmherzigen Gott haben, der uns trotz einer solch "minderwertigen" Reue die Gnade erweist. :roll:

Laut Pater Ramm ist Angst die niedrigste Stufe von wahrer Gottesliebe, aber immerhin.
Wie Trisagion richtig erwähnt hat, sollte man sich innerhalb seines Glaubenslebens aber weiterentwickeln.
Wenn man meint, "gläubig" zu sein nur aus purer Angst vor Hölle, Verdammnis und Strafe, ja mei, dann reichts fürs persönliche Heil ja offenbar noch aus, aber ob man auf diese Weise Gott die Ehre erweist und ein positives Zeugnis gibt, das wage ich stark zu bezweifeln. :roll:
Ich wage zu behaupten, daß ich in mehreren Jahrzehnten geistlicher Lebenspraxis, niemals, NIEMALS, mit absoluter Gewißheit eine absolut vollkommene Reue erweckt zu haben glaube, eine Reue also, die die Sünde bereut aus reiner Liebe zu Gott Allmächtig, dessen Liebe zu uns durch die Sünde, so klein sie auch ist, unendlich beleidigt wird, und ohne daß andere Empfindungen hinzutreten und überhandnehmen, wie Scham über das Getane, Angst vor der Strafe (zeitlich oder ewig), Ärgernis über einen verpaßten Vorteil, usw., welche die Reue schon zu einer weniger vollkommenen und u.U. zu einer unvollkommenen (im theologischen Sinne) werden lassen.
Ich freue mich aber, wenn unser Bruder Donald so ein toller Hirsch ist, daß er, mit der Selbstsicherheit der Jugend, ohne solch "minderwertige" Reuegefühle ganz auskommt.
Glückwunsch!
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Marion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Marion »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:05
Laut Pater Ramm ist Angst die niedrigste Stufe von wahrer Gottesliebe, aber immerhin.
Die Gottesfurcht ist eine der sieben Gaben des Heiligen Geistes. "Die Gottesfurcht ist der Weisheit Anfang". Das heißt aber nicht, daß man nur mal anfängt Gott zu fürchten und dann wieder aufhören soll, weil man ja nun auf den nächsten Stufen was besseres ist.
I. Wie viel sind Gaben des heiligen Geistes?

Sieben findet man bey Jesaias, (a) dem Propheten, und den Vätern der Kirche: Den Geist der Weisheit, des Verstandes, des Rathes, der Stärke, der Wissenschaft, der Gottseligkeit und endlich den Geist der Furcht des Herrn.
Katechismus vom Hl. Canisius http://herzmariae.blogspot.com/2013/10/ ... ligen.html
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Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:59
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:05
Benedikt hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 14:52
Was findet sich im Katechismus zu dem Thema Angst und Beichtsakrament?
Ist ja echt toll, die sog. "Unvollkommene Reue"
Da können wir ja von Glück sagen, dass wir einen so barmherzigen Gott haben, der uns trotz einer solch "minderwertigen" Reue die Gnade erweist. :roll:

Laut Pater Ramm ist Angst die niedrigste Stufe von wahrer Gottesliebe, aber immerhin.
Wie Trisagion richtig erwähnt hat, sollte man sich innerhalb seines Glaubenslebens aber weiterentwickeln.
Wenn man meint, "gläubig" zu sein nur aus purer Angst vor Hölle, Verdammnis und Strafe, ja mei, dann reichts fürs persönliche Heil ja offenbar noch aus, aber ob man auf diese Weise Gott die Ehre erweist und ein positives Zeugnis gibt, das wage ich stark zu bezweifeln. :roll:
Ich wage zu behaupten, daß ich in mehreren Jahrzehnten geistlicher Lebenspraxis, niemals, NIEMALS, mit absoluter Gewißheit eine absolut vollkommene Reue erweckt zu haben glaube, eine Reue also, die die Sünde bereut aus reiner Liebe zu Gott Allmächtig, dessen Liebe zu uns durch die Sünde, so klein sie auch ist, unendlich beleidigt wird, und ohne daß andere Empfindungen hinzutreten und überhandnehmen, wie Scham über das Getane, Angst vor der Strafe (zeitlich oder ewig), Ärgernis über einen verpaßten Vorteil, usw., welche die Reue schon zu einer weniger vollkommenen und u.U. zu einer unvollkommenen (im theologischen Sinne) werden lassen.
Ich freue mich aber, wenn unser Bruder Donald so ein toller Hirsch ist, daß er, mit der Selbstsicherheit der Jugend, ohne solch "minderwertige" Reuegefühle ganz auskommt.
Glückwunsch!
Danke!
Im Gegenzug möchte ich dir mein Beileid und Bedauern aussprechen, dass du ob deines langen und fortgeschrittenen (Glaubens)Lebens nicht gereift bist.

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Marion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:04
Die Gottesfurcht ist eine der sieben Gaben des Heiligen Geistes. "Die Gottesfurcht ist der Weisheit Anfang". Das heißt aber nicht, daß man nur mal anfängt Gott zu fürchten und dann wieder aufhören soll, weil man ja nun auf den nächsten Stufen was besseres ist.
Ich stimme dir hier grundsätzlich zu!
Nur, was versteht man denn genau unter "Gottesfurcht"?
Du magst magst wahrscheinlich darunter panische Todesangst verstehen, ich verstehe darunter eben Demut und Respekt.
Und Angst soll mehr eine göttliche Gabe sein, als Demut?

Trisagion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Trisagion »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:51
Wenn du meinst, mit blanker Furcht/Angst würde alles besser klappen, dann sei dir das unbenommen, aber Teste dann bitte deine Thesen erst in einem Experiment an Ratten aus, ja? :breitgrins:
Die sogenannte "negative Verstärkung" funktioniert prima bei Ratten, wohlbekannt spätestens seit Skinner in den 50ern. Abgesehen davon ist "blanke Furcht" eben gerade nicht wovon ich rede, auch wenn Dir das besser in den Kram passen würden.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:51
Ernsthaft: Du meinst, man könnte Menschen mit Angst zu etwas überzeugen? Anstelle von "Stehlen ist schlecht, weil es die Eigentumsrechte eines anderen verletzt und man zudem ja auch nicht selbst bestohlen werden möchte" dann lieber "Stehlen ist schlecht, weil man sonst die Hände abgehackt bekommt"?
Wir lehnen das Abhacken von Händen ab, weil wir - gut christlich - dem Dieb die Umkehr und Reintegration in die Gesellschaft so leicht wie möglich machen wollen. Das hindert uns nicht daran ein Strafgesetzbuch zu haben, daß für den Diebstahl andere Strafen androht. Und selbstverständlich funktioniert die Abschreckung durch Strafandrohung, sogar recht gut. Es wird oft so argumentiert, als ob Abschreckung nur dann wichtig wäre, wenn sie 100% aller Straftaten unterdrücken würde. Das ist aber grober Unsinn.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:51
Ist doch toll, dass man dir Bilder von Unfallopfern gezeigt hat! Hast du Bilder von den verlorenen Seelen, die in der Hölle schmoren, damit man die Leute mehr fürs jenseitige sensibelisieren kann?
Ich weiß nicht ob ich das "toll" nennen würde. Funktioniert jedenfalls hat es. Mir persönlich reichen eigentlich die Worte der Bibel zur Hölle, Markus 9,41-50 und viele andere. Wenn Du es mehr bildlich brauchst, dann vielleicht Dantes Inferno? Ist zwar nicht Lehramt, aber m.E. durchaus "nihil obstat" und halt wunderbar zu lesen.

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Marion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Marion »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:10
Marion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:04
Die Gottesfurcht ist eine der sieben Gaben des Heiligen Geistes. "Die Gottesfurcht ist der Weisheit Anfang". Das heißt aber nicht, daß man nur mal anfängt Gott zu fürchten und dann wieder aufhören soll, weil man ja nun auf den nächsten Stufen was besseres ist.
Ich stimme dir hier grundsätzlich zu!
Nur, was versteht man denn genau unter "Gottesfurcht"?
Du magst magst wahrscheinlich darunter panische Todesangst verstehen, ich verstehe darunter eben Demut und Respekt.
Und Angst soll mehr eine göttliche Gabe sein, als Demut?
Gottesfurcht ist das Gegenteil von sorglos.
Der hl Ambrosius schreibt
Denn wie man ein Standbild auf einen Sockel stellt und wie dieses dadurch, daß es auf den Sockel gehoben wird, an Schönheit und Festigkeit nur gewinnt, so kann auch das Wort Gottes auf der heiligen Furcht besser ruhen, und es schlägt kräftigere wurzeln in der Brust dessen, der den Herrn fürchtet. Und das Wort Gottes entfällt auch nicht dem Herzen eines solchen Mannes, und die Vögel kommen nicht, es wegzunehmen aus seinem Inneren, weil er sorglos und gleichgültig dahinlebt.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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