Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

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Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Marion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:46
Gottesfurcht ist das Gegenteil von sorglos.
Der hl Ambrosius schreibt
Ja, schön zitiert, hast du fein gemacht.
Nur, wo habe ich irgendetwas von "sorglos" geschrieben oder erwähnt? :hmm:
Was also soll ich jetzt mit deinem Beitrag anfangen?

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Juergen
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Juergen »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:05

Wenn man meint, "gläubig" zu sein nur aus purer Angst vor Hölle, Verdammnis und Strafe, ja mei, dann reichts fürs persönliche Heil ja offenbar noch aus, aber ob man auf diese Weise Gott die Ehre erweist und ein positives Zeugnis gibt, das wage ich stark zu bezweifeln. :roll:
Du sollst über diese Frage nicht streiten (DH2070):
Decr. S. Officii, 5 mai 1667, (sous Alexandre VII)
2070 1146 (Circa controversiam:) an illa attritio, quae concipitur ex metu gehennae, excludens voluntatem peccandi, cum spe veniae, ad impetrandam gratiam in sacramento paenitentiae requirat insuper aliquem actum dilectionis Dei, asserentibus quibusdam, negantibus aliis, et invicem adversam sententiam censurantibus: ... Sanctitas Sua ... praecipit ... ut, si deinceps de materia attritionis praefatae scribent vel libros aut scripturas edent vel docebunt vel praedicabunt vel alio quovis modo paenitentes aut scholares ceterosque erudient, non audeant alicuius theologicae censurae alteriusve iniuriae aut contumeliae nota taxare alterutram sententiam, sive negantem necessitatem aliqualis dilectionis Dei in praefata attritione ex metu gehennae concepta, quae hodie inter scholasticos communior videtur, sive asserentem dictae dilectionis necessitatem, donec ab hac Sancta Sede fuerit aliquid hac in re definitum.
Und wie immer in solchen Fragen, die von Rom vertagt werden: Wir warten noch heute auf eine abschließende Antwort. :)
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Marion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Marion »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:52
Marion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:46
Gottesfurcht ist das Gegenteil von sorglos.
Der hl Ambrosius schreibt
Ja, schön zitiert, hast du fein gemacht.
Nur, wo habe ich irgendetwas von "sorglos" geschrieben oder erwähnt? :hmm:
Was also soll ich jetzt mit deinem Beitrag anfangen?
Du hattest geschrieben
Nur, was versteht man denn genau unter "Gottesfurcht"?
Du magst magst wahrscheinlich darunter panische Todesangst verstehen, ich verstehe darunter eben Demut und Respekt.
Da du offensichtlich nicht weißt was man unter dem Begriff Gottesfurcht versteht, also was das Wort bedeutet. Du meintest ja es bedeutet Demut. Ich wollte dich nur aufklären, dass dem nicht so ist.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Marion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 17:34
Ich wollte dich nur aufklären,
Naja, schön blöd aber, wenn du meinst es erklären zu müssen, aber offensichtlich weder weißt was Gottesfurcht noch Demut bedeutet.
Weil ich weiß nicht, wie du auf den Trichter kommst, Demut/Respekt gleich sorglos ergo ungleich Gottesfurcht zu setzen. :achselzuck:
Tut mir leid, hast du auch was sinnvolles beizutragen?

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Juergen
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Juergen »

Gottesfurcht ist die Furcht, die Gott verspürt, wenn er manche Postings hier liest.

:umkuck:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 18:47
Gottesfurcht ist die Furcht, die Gott verspürt, wenn er manche Postings hier liest.

:umkuck:
:kugel: :klatsch: :D

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Trisagion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:37
Die sogenannte "negative Verstärkung" funktioniert prima bei Ratten, wohlbekannt spätestens seit Skinner in den 50ern. Abgesehen davon ist "blanke Furcht" eben gerade nicht wovon ich rede, auch wenn Dir das besser in den Kram passen würden.
Nö, passt nicht, warum auch? Ich denke, wir sehen das Ganze ähnlicher als der Anschein hat. Ich gebe dir recht, man sollte das ganze viel ernster nehmen und Vorsicht walten lassen. Aber ich würde das nur eben nicht unter "Angst" subsumieren. Zumal, wir ja keine Ratten sind, die durch Angst "motiviert" werden müssen, oder?
Trisagion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:37
Wir lehnen das Abhacken von Händen ab, weil wir - gut christlich - dem Dieb die Umkehr und Reintegration in die Gesellschaft so leicht wie möglich machen wollen. Das hindert uns nicht daran ein Strafgesetzbuch zu haben, daß für den Diebstahl andere Strafen androht. Und selbstverständlich funktioniert die Abschreckung durch Strafandrohung, sogar recht gut. Es wird oft so argumentiert, als ob Abschreckung nur dann wichtig wäre, wenn sie 100% aller Straftaten unterdrücken würde. Das ist aber grober Unsinn.
Also, ich bitte dich! Man kann ja wohl auch einhändige Diebe zur Umkehr bewegen und reintegrienen. Zudem haben sie dann immer ein klares Bild vor Augen, was bei Regelverstoßen einem droht.
Sag mal, bist du Vater? Möchtest du, dass deine Kinder schlechte Dinge nur aus dem Grund unterlassen, weil sie sonst Prügel von ihrem Vater zu befürchten haben, oder weil du ihnen eindeutig beigebracht hast, dass man gewisse Dinge eben nicht tut? Ja, du wirst wahrscheinlich sagen, es ist zumindest besser, sie unterlassen schlechte Taten aus Angst vor Strafe, als dass sie überhaupt eine schlechte Handlung begehen. Ich würde dir da ja auch sogar zustimmen! Aber, soll das Standard sein? Möchtest du, dass deine Kinder auf diese Weise denken/handeln? Nun wäre die Frage, ob nun Gott möchte, dass wir auch auf diese Weise denken/handeln. Ich persönlich denke eben: nein.
Ja, ich weiß, du hast es ja geschrieben, dass der Mensch auch nicht auf dieser "Stufe" stehen bleiben sollte, sondern sich ja weiterentwickeln soll.
Trisagion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:37
Ich weiß nicht ob ich das "toll" nennen würde. Funktioniert jedenfalls hat es. Mir persönlich reichen eigentlich die Worte der Bibel zur Hölle, Markus 9,41-50 und viele andere. Wenn Du es mehr bildlich brauchst, dann vielleicht Dantes Inferno? Ist zwar nicht Lehramt, aber m.E. durchaus "nihil obstat" und halt wunderbar zu lesen.
Es spricht jedenfalls nicht für uns Menschen, wenn wir erst zu etwas Richtigem und Gutem motiviert werden müssen, indem man uns erst die unschönen und drastischen Konsequenzen unserer schlechten Handlungen vorhalten muss.
Vielleicht bin ich schlicht zu naiv und gehe noch zu sehr vom Gutem im Menschen aus, der sowas im Grunde ja gar nicht nötig hat, sondern ja eben ein vernünftiges Wesen ist.
Aber aus Mangel an eindeutigen Höllen-Bildern, bezweifle ich, dass man Menschen davon überzeugen kann, die davon nicht besonders beeindruckt sind.

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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 17:11
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:05

Wenn man meint, "gläubig" zu sein nur aus purer Angst vor Hölle, Verdammnis und Strafe, ja mei, dann reichts fürs persönliche Heil ja offenbar noch aus, aber ob man auf diese Weise Gott die Ehre erweist und ein positives Zeugnis gibt, das wage ich stark zu bezweifeln. :roll:
Du sollst über diese Frage nicht streiten (DH2070):
Decr. S. Officii, 5 mai 1667, (sous Alexandre VII)
2070 1146 (Circa controversiam:) an illa attritio, quae concipitur ex metu gehennae, excludens voluntatem peccandi, cum spe veniae, ad impetrandam gratiam in sacramento paenitentiae requirat insuper aliquem actum dilectionis Dei, asserentibus quibusdam, negantibus aliis, et invicem adversam sententiam censurantibus: ... Sanctitas Sua ... praecipit ... ut, si deinceps de materia attritionis praefatae scribent vel libros aut scripturas edent vel docebunt vel praedicabunt vel alio quovis modo paenitentes aut scholares ceterosque erudient, non audeant alicuius theologicae censurae alteriusve iniuriae aut contumeliae nota taxare alterutram sententiam, sive negantem necessitatem aliqualis dilectionis Dei in praefata attritione ex metu gehennae concepta, quae hodie inter scholasticos communior videtur, sive asserentem dictae dilectionis necessitatem, donec ab hac Sancta Sede fuerit aliquid hac in re definitum.
Und wie immer in solchen Fragen, die von Rom vertagt werden: Wir warten noch heute auf eine abschließende Antwort. :)
Jawohl!
Näheres, sehr Interessantes, dazu bei Prümmer, im 3. Band seines Manuale Theologiae Moralis (Freiburg 1923 u.ö.), 235-239.
Ich belasse es mal dabei.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Marion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 17:34
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:52
Marion hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:46
Gottesfurcht ist das Gegenteil von sorglos.
Der hl Ambrosius schreibt
Ja, schön zitiert, hast du fein gemacht.
Nur, wo habe ich irgendetwas von "sorglos" geschrieben oder erwähnt? :hmm:
Was also soll ich jetzt mit deinem Beitrag anfangen?
Du hattest geschrieben
Nur, was versteht man denn genau unter "Gottesfurcht"?
Du magst magst wahrscheinlich darunter panische Todesangst verstehen, ich verstehe darunter eben Demut und Respekt.
Da du offensichtlich nicht weißt was man unter dem Begriff Gottesfurcht versteht, also was das Wort bedeutet. Du meintest ja es bedeutet Demut. Ich wollte dich nur aufklären, dass dem nicht so ist.
Ergänzend:
Der heilige Thomas unterscheidet, wie immer sauber, und das frommt der Diskussion, vier Arten des timor (der Furcht), in der II-IIae, q.19, art. 2 und ff.
(ich zitiere mal nicht in extenso, dann steht man so blöd da!)
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Sempre
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Sempre »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 16:52
wo habe ich irgendetwas von "sorglos" geschrieben oder erwähnt?
Du hast es vielleicht nicht geschrieben oder erwähnt, aber halt raushängen lassen. Was Lykobates geschrieben hatte, ist nicht nur seine Situation, über die sich lustig zu machen eine Sache ist, nein, es ist der von der Kirche empfohlene Umgang mit den Dingen, an den sich halten wird, wer Gott gefallen will. Jedenfalls, wenn er nicht glaubt, die Kirche sei in den 1960ern gegründet.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Lycobates
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lycobates »

Ralf hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:23
In der Orthodoxie gibt es die Positionen des "Standes der Gnade" nicht. Ebensowenig die Ausdifferenzierung der Schwere von Sünden.
Das stimmt so nicht ganz.
Die byzantinische Theologie kennt diese Unterschiede schon, nur werden sie z.T. anders gewichtet.
Gennadios Scholarios etwa (aber es gibt noch andere) schrieb eine Διδασκαλíα περὶ τῶν θανασίμων καὶ συγγνωστῶν ἁμαρτημάτων, eine Belehrung über die todbringenden (θανάσιμα) und die läßlichen Sünden (συγγνωστὰ ἢ ἀφέσιμα ἁμαρτήματα), wo also die Schwere von Sünden ausdifferenziert wird, ein Werk, das noch bis ins 19. Jh. aufgelegt wurde (Konstantinopel 1806, und vielleicht noch später).
Auch kennt die byzantinische Kirche ausführliche und differenzierte Beichtspiegel, wo die Sünden und ihre erschwerenden Umstände usw. ähnlich wie bei uns in den Moralbüchern genau beschrieben werden (sog. ἐξομολογητάρια, wo auch jeweils pro Sünde das betreffende ἐπιτίμιον, in etwa die zeitliche Sündenstrafe, genau vermerkt wird).

Was allerdings stimmt, ist, daß die sakramentale Praxis bei den Orientalen seit lange ziemloch locker ist (wie allgemein die sakramentale Theologie etwas unterentwickelt ist, wenn man die Traktate De Deo trino und die Christologie vergleicht, wo die orientalische Theologie Großartiges geleistet hat), und den meisten Gläubigen (ob Klerus oder Laien) Feinheiten überhaupt abgehen. Was auch stimmt, ist, daß viele Orientalen nicht nur unsere (was noch anginge), sondern auch ihre eigene Theologie schlecht kennen.
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Trisagion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Trisagion »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 19:22
Aber ich würde das nur eben nicht unter "Angst" subsumieren. Zumal, wir ja keine Ratten sind, die durch Angst "motiviert" werden müssen, oder?
Wir sind keine Ratten, wir sind aber auch keine Engel/Dämonen. Wir sind etwas dazwischen, und Angst als Gefühlszustand angesichts einer (möglichen) Bedrohung ist etwas Natürliches für das Vernunfttier Mensch, und in vielen Situationen angebracht und nützlich.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 19:22
Sag mal, bist du Vater? Möchtest du, dass deine Kinder schlechte Dinge nur aus dem Grund unterlassen, weil sie sonst Prügel von ihrem Vater zu befürchten haben, oder weil du ihnen eindeutig beigebracht hast, dass man gewisse Dinge eben nicht tut?
Ja, ich bin Vater. Ich habe nie geprügelt. Aber was meinst Du denn bitte mit "eindeutig beibringen"? Wie sorgst Du denn für diese "Eindeutigkeit"? Laute Worte? Strenge Miene und Geste? Mehrfache, klare und prägnante Wiederholung (vom Informationsgehalt eigentlich unnötig)? Ständiges "nerven" diesbzgl. im täglichen Umgang? Aufs Zimmer schicken? Verlust von Taschengeld? Oder meinetwegen auch lange und ausführlich "darüber reden" (sicher länger als natürliches Interesse vorhanden ist...)? Vielleicht sogar kalte Schulter zeigen, oder Entsetzen, oder Resignation, oder Enttäuschung?

Merkst Du was? Negative Verstärkung gibt es nicht nur beim Zuschlagen, und praktisch alles was man so macht um "Vermeiden" eindeutig ins Hirn zu kriegen hat mit der Angst vor negativen Konsequenzen zu tun. Jetzt nicht Todesangst oder Panik, Angst gibt es auch in klein aber wirksam. Aber wenn das Kind nach der heißen Herdplatte greift, dann kriegt es laut und deutlich Bescheid. Es ist dann die Angst vor unserer Reaktion, die das Kind beim nächsten Mal innehalten läßt, selbst wenn es "Verbrennung" als Konzept nicht wirklich versteht. Je älter, desto mehr hoffen wir auf eigene Einsicht. Aber es dauert schon ziemlich lange, bis alle negativen Kontrollen durch positiven Ansporn ersetzt werden.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 19:22
Ja, ich weiß, du hast es ja geschrieben, dass der Mensch auch nicht auf dieser "Stufe" stehen bleiben sollte, sondern sich ja weiterentwickeln soll.
Was Gott und den christlichen Glauben angeht, schaffen es m.E. die wenigsten Menschen bis ins Erwachsenenalter. Mein persönliches Ziel ist es wenigstens aus den Windeln rauszukommen, und mit Glück und Gnade noch aus der triebgebunden Kindheit bis in die beginnende Zurechnunsfähigkeit vorzudringen. Ein geistliches Alter von so 12 Jahren, das würde ich feiern wenn ich meine letzten Atemzug aushauche. Sicherlich, sich weiterentwickeln ist Pflicht. Aber mit scheint es oft so, daß ich hauptsächlich ein immer genaueres Bild meiner Fehler entwickle.
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 19:22
Aber aus Mangel an eindeutigen Höllen-Bildern, bezweifle ich, dass man Menschen davon überzeugen kann, die davon nicht besonders beeindruckt sind.
Nun ja, ich nehme an Du hast auch kein Selfie mit Jesus auf der Kamera, vom Vater und Heiligen Geist mal ganz zu schweigen. Und doch glaubst Du. Und doch versucht Du andere davon zu überzeugen. Warum bitte sollte das Vermitteln von Glauben nur im "Positiven" möglich sein?

Etienne
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Etienne »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:02
Etienne hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 07:57
Die katholische Realität ist, dass das Priesteramt nicht wesenhaft mit dem Zölibat verbunden ist!
Etwas anderes hat auch Papst Benedikt nicht sagen können.
Daß Weihe und Ehelosigkeit sehr wohl etwas miteinander zu tun haben, kann man daran erkennen, daß eine Eheschließung nach der Weihe nicht möglich ist.
Es gibt ja recht viele verheiratete, ständige Diakone und wenige verheiratete Priester in der Westkirche. In der Ostkirche gibt es mehr davon.
Wenn deren Frau stirbt, können sie, im Westen wie im Osten, nicht erneut heiraten.
Es gibt also einen Zusammenhang beider Sakramente miteinander oder besser gesagt gegeneinander.
Ich habe nur versucht zu sagen das in der katholischen Kirche das Priesterammt nicht wesenhaft mit dem Zölibat verbunden ist. Das heisst z.B. das es natürlich immer "echt katholische" Priester gab und geben wird die verheiratet sind. Das ist z.B. der Fall in der orthodoxen Kirche bei den Unierten, in der r. kath. Kirche vor der Einführung des Priesterzölibates…(und vielleicht wenn es in der Zukunft wieder verheiratete Priester geben sollte) Es wird sich dadurch nichts wesenhaftes an der Eucharistiefeier ändern. Darum finde ich die Aufregung bei der Dabatte irgendwie verdächtig…
Was die Forderung (mancher) der Frauenordination anbelangt liegt die Sachlage etwas "schwieriger."
Ich persönlich finde allerdings, dass es viele Realitäten in unserer Kirche gibt die sehr viel problematischer sind als die Disskusion und auch die Einführung von verheiratenten Priestern und selbst die von "Priesterinnen…"

Etienne
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Etienne »

Etienne hat geschrieben:
Samstag 15. Februar 2020, 08:19
Juergen hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 15:02
Etienne hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 07:57
Die katholische Realität ist, dass das Priesteramt nicht wesenhaft mit dem Zölibat verbunden ist!
Etwas anderes hat auch Papst Benedikt nicht sagen können.
Daß Weihe und Ehelosigkeit sehr wohl etwas miteinander zu tun haben, kann man daran erkennen, daß eine Eheschließung nach der Weihe nicht möglich ist.
Es gibt ja recht viele verheiratete, ständige Diakone und wenige verheiratete Priester in der Westkirche. In der Ostkirche gibt es mehr davon.
Wenn deren Frau stirbt, können sie, im Westen wie im Osten, nicht erneut heiraten.
Es gibt also einen Zusammenhang beider Sakramente miteinander oder besser gesagt gegeneinander.
Ich habe nur versucht zu sagen das in der katholischen Kirche das Priesterammt nicht wesenhaft mit dem Zölibat verbunden ist. Das heisst z.B. das es natürlich immer "echt katholische" Priester gab und geben wird die verheiratet sind. Das ist z.B. der Fall in der orthodoxen Kirche bei den Unierten, in der r. kath. Kirche vor der Einführung des Priesterzölibates…(und vielleicht wenn es in der Zukunft wieder verheiratete Priester geben sollte) Es wird sich dadurch nichts wesenhaftes an der Eucharistiefeier ändern. Darum finde ich die Aufregung bei der Dabatte irgendwie verdächtig…
Was die Forderung (mancher) der Frauenordination anbelangt liegt die Sachlage etwas "schwieriger."
Ich persönlich finde allerdings, dass es viele Realitäten in unserer Kirche gibt die sehr viel problematischer sind als die Disskusion und auch die Einführung von verheiratenten Priestern und "selbst die von Priesterinnen…"

Herr v. Liliencron
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Clemens V. Oldendorf zu Querida Amazonia:

https://www.kathnews.de/synedrion-und-e ... -differenz.

Lauralarissa
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lauralarissa »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:27
Kai hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 12:03
Oh, Laura.

Anstatt auf meinen Beitrag direkt zu antworten (zugegeben, ich antworte auch nicht immer auf deine Beiträge, die an mich gerichtet sind) editierst du einfach nachträglich deinen Beitrag, auf den ich mich beziehe und den ich zitiere, wodurch du mein Zitat selektiv und manipulativ erscheinen lässt.

Was ist denn das für ein Stil?

(Inhaltlich ändert sich für mich übrigens nix. Bruder Donalds letzter Beitrag entspricht ziemlich genau meinem Standpunkt.)
Kann es nicht sein, dass ihr euch da zeitlich etwas vertan habt?
Ich denke, Lauralarissa hat jetzt nicht extra ihren Beitrag editiert um dich "blöd" dastehen zu lassen.
Danke [Punkt]
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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Sempre
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Sempre »

Jorge Bergoglio hat geschrieben:Indirizzo questa Esortazione a tutto il mondo, per aiutare a risvegliare l’affetto e la preoccupazione per l’Amazzonia, che è anche “nostra”.
twitter.com

Jorge Bergoglio hat via Twitter Ansprüche auf Amazonien erhoben, was Jair Bolsonaro zurückweist:
Jair Bolsonaro hat geschrieben:"A Amazônia é nossa. Não é como o Papa tuitou ontem, não, tá?", acrescentou o presidente.
globo.com

"Amazonien gehört uns. Ist ja nicht so wie der Papst gestern getwittert hat, nicht wahr?"
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Lauralarissa
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lauralarissa »

Sempre hat geschrieben:
Samstag 15. Februar 2020, 12:31
Jorge Bergoglio hat geschrieben:Indirizzo questa Esortazione a tutto il mondo, per aiutare a risvegliare l’affetto e la preoccupazione per l’Amazzonia, che è anche “nostra”.
twitter.com

Jorge Bergoglio hat via Twitter Ansprüche auf Amazonien erhoben, was Jair Bolsonaro zurückweist:
Jair Bolsonaro hat geschrieben:"A Amazônia é nossa. Não é como o Papa tuitou ontem, não, tá?", acrescentou o presidente.
globo.com

"Amazonien gehört uns. Ist ja nicht so wie der Papst gestern getwittert hat, nicht wahr?"
Gute Idee! Lassen wir Bolsonaro doch das Amazonasgebiet. Er ist ja auch so engagiert für den Umweltschutz und die Rechte der Indigenen. Der Papst soll sich doch bitte nicht in die inneren Angelegenheiten von Brasilien einmischen und etwa für Menschenrechte kämpfen.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Sempre »

Lauralarissa hat geschrieben:
Samstag 15. Februar 2020, 12:51
Gute Idee! Lassen wir Bolsonaro doch das Amazonasgebiet. Er ist ja auch so engagiert für den Umweltschutz und die Rechte der Indigenen. Der Papst soll sich doch bitte nicht in die inneren Angelegenheiten von Brasilien einmischen und etwa für Menschenrechte kämpfen.
Achso: Die Internationahale erkämpft das Menschenrecht!

Kleinstkindermord ist in Brasilien weitgehend verboten. Sorge machen "katholische" "Missionare", die indianische Traditionen gutheißen und fördern, behinderte Neugeborene zu ermorden.

Schau mal hier, die Realität:

https://www.youtube.com/v/RMbxaaIWlUQ

Indianer kassieren Wegezoll. Sie wollen jeweils R$100 für Hinweg und Rückweg. Für R$100 arbeitet er zwei Tage lang, sagt der Beifahrer.

Die ganze Indio- und Amazonasnummer ist eine einzige Farce. Die Indios werden von den Linken für alle möglichen Zwecke mißbraucht und zu allerlei Schandtaten aufgehetzt.

Warum kümmert sich Bergoglio nicht darum, den Vatikanstaat rückzubauen und wiederaufzuforsten?
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Amazonia – die Analyse. Und die Frage: Wer ist eigentlich Papst?
Querida Amazonia sei ein „ungewöhnliches nachsynodales Schreiben“. Es meidet das Schlußdokument der Synode zu zitieren, wegen der es überhaupt entstanden ist. Gleichzeitig stellt es nicht weniger ungewöhnlich, so der chilenische Jurist, in Sozial- und Wirtschaftsfragen eine Beschleunigung des Tempos dar, während es zu religiösen Fragen auf die Bremse tritt, als wären sie zweitrangig.
Der „am meisten hinkende Teil“ des nachsynodalen Schreibens, so der Autor der Analyse, ist allerdings die „völlige Zustimmung zu den Postulaten und der Agenda der Befreiungstheologie in ihrer ökologischen Variante, wie sie von Leonardo Boff recycelt wurde, und die Eingang in die Synodendokumente gefunden haben“.
Zuletzt geändert von Bruder Donald am Sonntag 16. Februar 2020, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 14. Februar 2020, 13:28
Ich kann nur sagen, dass Karl Christian Felmy meine Kritik teilt (naja, eigentlich Teile ich ja seine ^^). Bei Interesse (und wenn ich heute dazu die Zeit finde) kann ich ihn gerne hierzu näher zitieren.
Ich muss gestehen, dass ich mich hierbei geirrt habe.
Felmy war meine Quelle jedenfalls nicht.
Die einzige orthodoxe Quelle, die ich dazu noch finde ist auf Orthopedia:
Damit die Beichte nicht zu einer bloßen Formalität vor dem Kommunionempfang wird, ist es notwendig, sich auf die Beichte entsprechend vorzubereiten.
Aber ich habe das wohl offenbar missverstanden und da zu viel hineininterpretiert :hmm:

Einen weiteren orthodexen Bezugspunkt habe ich wohl auch in den Beiträgen von Thomas Zmija v. Gojan gesehen, aber da finde ich auch keinen Satz, der meine Behauptung stützt.


Tatsächlich muss ich meine Ansicht aus Katholischer Quelle haben und es ist Pater Peter van Briel von der KLJ, den ich da im Sinn hatte:
Wer in der Beichte nur eine Vorrichtung (oder ein Ritual) sieht, das leider notwendig ist, um anschließend würdig das eigentliche Sakrament der Eucharestie zu empfangen, versteht es nicht nur - sondern bringt sich auch um die Früchte beider Sakramente.
(P. v. Briel, Weg der Liebe. Das Beichtbuch, 2010, S. 138)

Trisagion
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Trisagion »

Nun ja, ich sehe unseren Umgang mit Sakramenten (und anderen heiligen Dingen) grundsätzlich eher auf eine Skala. An einem Ende mag da das Unerträgliche oder gar Böse stehen, und am anderen das Ideale und Gottähnliche, aber dazwischen gibt es halt schon Abstufungen. Das Akzeptable ist dann sicher weniger gut als das Gute, aber eben halt ... ausreichend, gut genug.

Wenn jemand zur Beichte geht, nur weil er an der Kommunion teilhaben will, dann ist das sicher nicht ideal. Es ist aber m.E. noch akzeptabel. Unter anderem hat er da ja immer noch den starken Wunsch an der Kommunion teilzunehmen, und genug Verständnis dies nicht sündig tun zu wollen. Das ist ja schon mal was, und dementsprechend kann man wohl hoffen, daß er von der ausgeschütteten Gnade wenigstens etwas annehmen kann.

Insofern finde ich Dein Zitat von Pater Peter van Briel geht zu weit, wenn es das vielleicht auch nur tut um zum Besseren zu motivieren. Man bringt sich nicht gleich um alle Früchte der Sakramente, nur weil man ihnen nicht in idealer Weise begegnet. Selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. (Matthäus 15,27 nach EÜ) Bei unseren vorhergehenden Diskussion ist das auch so. Aus Angst vor der Hölle zu beichten ist nicht ideal, in der Tat, es ist egozentrisch. Aber es reicht eben gerade noch so: man hat es immerhin noch geschafft das Richtige zu tun, und man hat immerhin noch genug Glauben bewiesen um überhaupt Angst vor der Hölle zu haben.

Abgesehen davon gilt ja auch immer, daß die Kirche in ihrer Stärke als göttliche Gemeinschaft uns in unserer individuellen Schwäche unterstüzt. Darum reicht es im konkreten Fall nicht einfach nur Angst vor der Hölle zu haben, sondern man muß auch beichten wollen (und falls Gelegenheit gegeben, es dann auch tun). Wer Hilfe sucht, dem greift die Kirche unter die Arme, auch wenn er solcher Hilfe selbst menschlichem Ermessens nach nicht würdig ist.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

LifeSiteNews hat eine eher kritische Einschätzung von „Querida Amazonia“ veröffentlicht, die einen im deutschsprachigen Raum bislang kaum beachteten, allerdings entscheidenden Aspekt des Dokuments behandelt und – gestützt auf einige dahingehend auslegbare Aussagen – die Frage aufwirft: „Hat Papst Franziskus in seiner Exhortatio die götzendienerische Verehrung der Pachamama verteidigt?“

Quelle (englischsprachig)

Unter Nr. 74 der Exhortatio scheinen die Grenzen zu synkretistisch-pantheistischen Deutungen in der Tat zu verschwimmen, wenn es dort heißt, dass die Beziehung zu Jesus Christus „nicht in einem unversöhnlichen Widerspruch“ zur „ausgesprochen kosmischen Weltanschauung“ der indigenen Völker stehe, weil der Sohn Gottes „in seine Person einen Teil des materiellen Universums aufgenommen“ habe: „Er ist herrlich und geheimnisvoll gegenwärtig im Fluss, in den Bäumen, in den Fischen, im Wind, da er als Herr über die Schöpfung regiert, ohne je seine verklärten Wunden zu verlieren, und in der Eucharistie nimmt er die Elemente der Welt an und verleiht allem den Sinn einer österlichen Gabe.“

Für mich klingt das alles verwirrend fremd, um nicht zu sagen heterodox. Vieles ist möglich, nichts scheint verbindlich. Panta rhei. „Konservativ“ ist das Schreiben, bezogen auf die Lehre, jedenfalls nicht.
:hae?:


Seltsame Heilige und Rituale neuen Typs
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Sempre
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Sempre »

Ordenação de homens casados será rediscutida no Vaticano, afirma cardeal Hummes.
estadao.com.br

Die Tageszeitung "O Estado de São Paulo" berichtet, Kardinal Hummes, der Generalberichterstatter der Amazonas-Synode, habe gesagt, daß die Weihe verheirateter Männer im Vatikan neu diskutiert werden werde. Das Abschlußdokument der Synode werde nicht ins Regal wandern sondern angewendet werden.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Sempre
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Sempre »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Sonntag 16. Februar 2020, 20:10

Schorsch sieht irgendwie aus wie Karnevalsveranstaltung in Berlin. :D
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Gamaliel
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Gamaliel »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Sonntag 16. Februar 2020, 20:10
Unter Nr. 74 der Exhortatio scheinen die Grenzen zu synkretistisch-pantheistischen Deutungen in der Tat zu verschwimmen, wenn es dort heißt, dass die Beziehung zu Jesus Christus „nicht in einem unversöhnlichen Widerspruch“ zur „ausgesprochen kosmischen Weltanschauung“ der indigenen Völker stehe, weil der Sohn Gottes „in seine Person einen Teil des materiellen Universums aufgenommen“ habe: „Er ist herrlich und geheimnisvoll gegenwärtig im Fluss, in den Bäumen, in den Fischen, im Wind, da er als Herr über die Schöpfung regiert, ohne je seine verklärten Wunden zu verlieren, und in der Eucharistie nimmt er die Elemente der Welt an und verleiht allem den Sinn einer österlichen Gabe.“
Ich würde sagen, das ist aus theologischer Sicht die anstößigste Stelle im ganzen Schreiben. Es wird dort nicht nur wahrheitswidrig behauptet, daß der verklärte Christus in den Bäumen und Fischen,... gegenwärtig ist, sondern es wird auch die Transsubstantiation geleugnet. Im allerheiligsten Altarsakrament sind eben gerade nicht mehr die "Elemente der Welt" (Brot & Wein) gegenwärtig, sondern Christus selbst.

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Gamaliel
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Gamaliel »

Eine weitere, akatholische Lehre findet man in Nr. 68:
Auf der anderen Seite erlebt die Kirche dabei selbst einen Prozess des Empfangens, der sie mit dem bereichert, was der Geist bereits auf geheimnisvolle Weise in diese Kultur gesät hat. Auf solche Weise »verschönert der Heilige Geist die Kirche, indem er ihr neue Aspekte der Offenbarung zeigt und ihr ein neues Gesicht schenkt«
Hier wird entgegen der Lehre von der Abgeschlossenheit der Offenbarung mit dem Tod des Letzten Apostels behauptet, daß es darüber hinaus Offenbarungslehren im Heidentum gibt, die den Offenbarungsschatz der Kirche bereichern, also ergänzen.

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Sonntag 16. Februar 2020, 20:10
LifeSiteNews hat eine eher kritische Einschätzung von „Querida Amazonia“ veröffentlicht, die einen im deutschsprachigen Raum bislang kaum beachteten, allerdings entscheidenden Aspekt des Dokuments behandelt und – gestützt auf einige dahingehend auslegbare Aussagen – die Frage aufwirft: „Hat Papst Franziskus in seiner Exhortatio die götzendienerische Verehrung der Pachamama verteidigt?“

Quelle (englischsprachig)

Unter Nr. 74 der Exhortatio scheinen die Grenzen zu synkretistisch-pantheistischen Deutungen in der Tat zu verschwimmen, wenn es dort heißt, dass die Beziehung zu Jesus Christus „nicht in einem unversöhnlichen Widerspruch“ zur „ausgesprochen kosmischen Weltanschauung“ der indigenen Völker stehe, weil der Sohn Gottes „in seine Person einen Teil des materiellen Universums aufgenommen“ habe: „Er ist herrlich und geheimnisvoll gegenwärtig im Fluss, in den Bäumen, in den Fischen, im Wind, da er als Herr über die Schöpfung regiert, ohne je seine verklärten Wunden zu verlieren, und in der Eucharistie nimmt er die Elemente der Welt an und verleiht allem den Sinn einer österlichen Gabe.“

Für mich klingt das alles verwirrend fremd, um nicht zu sagen heterodox. Vieles ist möglich, nichts scheint verbindlich.
An der zitierten Aussage ist gar nichts heterodox.

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Gamaliel hat geschrieben:
Montag 17. Februar 2020, 10:23
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Sonntag 16. Februar 2020, 20:10
Unter Nr. 74 der Exhortatio scheinen die Grenzen zu synkretistisch-pantheistischen Deutungen in der Tat zu verschwimmen, wenn es dort heißt, dass die Beziehung zu Jesus Christus „nicht in einem unversöhnlichen Widerspruch“ zur „ausgesprochen kosmischen Weltanschauung“ der indigenen Völker stehe, weil der Sohn Gottes „in seine Person einen Teil des materiellen Universums aufgenommen“ habe: „Er ist herrlich und geheimnisvoll gegenwärtig im Fluss, in den Bäumen, in den Fischen, im Wind, da er als Herr über die Schöpfung regiert, ohne je seine verklärten Wunden zu verlieren, und in der Eucharistie nimmt er die Elemente der Welt an und verleiht allem den Sinn einer österlichen Gabe.“
Ich würde sagen, das ist aus theologischer Sicht die anstößigste Stelle im ganzen Schreiben. Es wird dort nicht nur wahrheitswidrig behauptet, daß der verklärte Christus in den Bäumen und Fischen,... gegenwärtig ist, sondern es wird auch die Transsubstantiation geleugnet. Im allerheiligsten Altarsakrament sind eben gerade nicht mehr die "Elemente der Welt" (Brot & Wein) gegenwärtig, sondern Christus selbst.
Du hast das nicht verstanden. Daran ist nichts anstößig.

Durch wen wurde und wird alles(!) geschaffen, na?

Die göttliche Natur Christi ist natürlich überall anwesend in der Schöpfung. In der Eucharistie ist dagegen genauso die menschliche anwesend, das macht sie so besonders.

Und elementar bleiben es natürlich Brot und Wein, allerdings ist das eben nicht die Substanz dessen, was dort ist - daher kann diese Substanz gewandelt werden.

Ralf

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Ralf »

Gamaliel hat geschrieben:
Montag 17. Februar 2020, 10:28
Eine weitere, akatholische Lehre findet man in Nr. 68:
Auf der anderen Seite erlebt die Kirche dabei selbst einen Prozess des Empfangens, der sie mit dem bereichert, was der Geist bereits auf geheimnisvolle Weise in diese Kultur gesät hat. Auf solche Weise »verschönert der Heilige Geist die Kirche, indem er ihr neue Aspekte der Offenbarung zeigt und ihr ein neues Gesicht schenkt«
Hier wird entgegen der Lehre von der Abgeschlossenheit der Offenbarung mit dem Tod des Letzten Apostels behauptet, daß es darüber hinaus Offenbarungslehren im Heidentum gibt, die den Offenbarungsschatz der Kirche bereichern, also ergänzen.
Nein, das wird da nicht behauptet. Du hast es doch selbst unterstrichen und lesen kannst Du auch. Was gibt es da nicht zu verstehen? Ein neuer Aspekt der Offenbarung ist genau das, ein neuer Aspekt. Keine Ergänzung, keine neue Offenbarung, sondern ein neuer Aspekt der Einen Offenbarung.

Glaub nicht denen, die Papst Franziskus unbedingt diskreditieren wollen und damit nur eigene theologische Unkenntnis offenbaren (die auch nicht neu ist ;) ).

Lauralarissa
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Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Lauralarissa »

Was mich persönlich amüsiert ... nach ein paar Tagens des Jubelns ("Hauptsache keine viri probati!"), fangen jetzt die ersten Franziskuskritiker an zu merken, was sonst noch so in dem Papier steht ...
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Bruder Donald

Re: Kirchenspaltung nach der Amazonas-Synode?

Beitrag von Bruder Donald »

Lauralarissa hat geschrieben:
Montag 17. Februar 2020, 10:48
Was mich persönlich amüsiert ... nach ein paar Tagens des Jubelns ("Hauptsache keine viri probati!"), fangen jetzt die ersten Franziskuskritiker an zu merken, was sonst noch so in dem Papier steht ...
Die Kritiker machen das gleiche, wie die Rebellkatholiken: Suchen nach Schlupflöchern um ihr Ding durchzuziehen. :D

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