(Papst Leo XIII., Brief Iampridem Nobis, an die Erzbischöfe und Bischöfe Preußens, vom 6.1.1886, ASS 18/1885, 387-394, 393).
Deutsch:Nec minus insuper validam utilemque operam sacri ordinis viri eo imbuti spiritu, quem Ecclesia ministris suis indit, navare possunt in iis regionibus longe dissitis et a civili cultu remotis, in quibus colonias statuere plures Europae principes hoc tempore instituerunt. — Ipsi rei germanicae Gubernatores non modo certatim curant colonias deducere, possessionesque ampliare, sed etiam novos aditus industriae et mercaturis faciendis patefacere. Iidemque de humanitate gentium hoc etiam nomine optime merebuntur, quod nitantur tribus immanes et feras urbanis moribus atque artibus expolire. — Magni autem refert ad rudium et incultarum gentium demerendos animos voluntatesque conciliandas, eas confestim salutaria religionis praecepta edocere, ad veram recti honestique speciem intuendam adducere, et dignitatis filiorum Dei conscias efficere, ad quam ipsae etiam, Sospitatoris nostri meritis vocatae sunt. Quas res maxime propositas animo habentes romani Pontifices, Evangelii praecones ad incultos populos mittere sedulo naviterque curarunt. Ac sane opus, de quo agitur, non exercituum, non civilium magistratuum, neque dominantium est, quamquam ipsi fructum ex eo uberrimum capiunt; sed illorum, uti testatur historia, est hominum, qui ex Ecclesiae castris prodeuntes, sacrarum expeditionum labores et pericula sibi suscipiunt, ac velut nuntii et interpretes Dei, inter barbaras gentes migrare non verentur, vitam et sanguinem fratrum saluti libenter largituri.
Nicht weniger wirksam und nützlich wäre aber ferner die Arbeit der katholischen Missionare, erfüllt von jenem Geist, den die Kirche ihren Dienern eingibt, in jenen weit entfernten und unzivilisierten Gebieten, in denen in unserer Zeit mehrere europäische Führer begonnen haben, Kolonien zu gründen. Auch die deutsche Regierung ist nicht nur bestrebt, um die Wette Kolonien zu errichten und ihren Besitzstand zu vergrößern, sondern auch sich neue Wege für Industrie und Handel zu eröffnen. Sicherlich wird sie sich für die Zivilisierung der Völker auch in diesem Punkt große Verdienste erwerben, wenn sie sich bemüht, wilde und ungehaltene Stämme zu Sittlichkeit und Kultur zu erziehen. Aber um sich den guten Willen dieser rohen und ungebildeten Nationen zu sichern und ihr Vertrauen zu gewinnen, müssen ihnen zu allererst unverzüglich die heilsamen Grundsätze der Religion beigebracht werden, müssen sie dazu geführt werden, die wahre Vorstellung davon zu beachten, was richtig und ehrlich ist, muß ihnen erklärt werden, was es bedeutet, Kinder Gottes zu sein, denn auch sie wurden dank der Verdienste unseres Erlösers zu dieser Würde berufen. Dies vor allem hatten die Päpste im Sinn, als sie Verkündiger des Evangeliums in die barbarischen Nationen zu schicken eifrig und nachhaltig bestrebt waren. Es ist dies aber keineswegs eine Angelegenheit der Armeen, der Verwalter oder der Eroberer, obwohl sie sicherlich reichlich Früchte davon ernten können. Es ist vielmehr, wie die Geschichte bezeugt, die Aufgabe solcher Männer, die, aus dem Lager der Kirche kommend, sich den Mühen und Gefahren von Missionsreisen stellen. Diese Männer haben keine Angst davor, als Boten und Dolmetscher Gottes unter den barbarischen Nationen zu reisen, bereit, ihr Blut und ihr Leben für die Errettung ihrer Brüder hinzugeben.