Ostkirchliche Nachrichten
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Interessant, daß die Pantokrator-Darstellung in der Apsis dreidimensional, als Skulptur (oder wenigstens Relief), dargestellt ist (im Film zu sehen von 24:52 bis 24:55).
Ist das nicht ein "Bruch" mit der Ikonentradition, oder gibt es da weitere Beispiele?
Ist das nicht ein "Bruch" mit der Ikonentradition, oder gibt es da weitere Beispiele?
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Als ich letztes Jahr das Andrej-Rubljow-Museum für Altrussische Kunst und Kultur im Erlöser-Andronikow-Kloster besuchte, befanden sich dort eine ganze Reihe von figürlichen Darstellungen von Heiligen; hier etwa der hl. Nikolaus der Wundertäter, eine hölzerne Statue aus der Region Archangelsk, entstanden im späten 17. oder frühen 18. Jahrhundert.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Montag 15. Juni 2020, 12:55Ich gebe zu bedenken, daß es sich um historische Szenen aus der Geschichte der russischen Streitkräfte handelt, nicht um Heiligendarstellungen.
Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/ru ... _id=478567Die Auferstehungskirche wird die Hauptkirche der russischen Streitkräfte und steckt voller Symbolik.
Wer die Stufen zur Kirche hinauf geht, läuft über Waffen aus deutscher Produktion. Dort sind zum Beispiel unschädlich gemachte Pistolen der Wehrmacht eingebaut, die im Zweiten Weltkrieg in die Hände der Roten Armee gelangten. Auch die zweiflügelige, aus Metall gefertigte hohe Eingangstür folgt dieser Symbolik, erklärt im Staatsfernsehen der Chefarchitekt Dmitrij Smirnow:
„Das ist das Siegestor, auf dem zwei Erzengel dargestellt sind. Sie sehen hier Ereignisse schon am Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Zentrum sehen Sie ein Schwert, das im faschistischen Adler steckt. Und dieses Schwert stellt den Griff der Tür dar.“
[...]
Die Waffen der Wehrmacht sind längst nicht die einzigen symbolisch aufgeladenen Elemente dieser Kirche: Sie hat von außen ein olivgrünes Aussehen, der Durchmesser der Hauptkuppel beträgt 19,45 Meter, um an das Jahr des Kriegsendes zu erinnern. Das liegt 75 Jahre zurück, weshalb der Glockenturm 75 Meter hoch ist. Und die kleine der insgesamt sechs goldenen Kuppeln, für jede Teilstreitkraft des russischen Militärs eine, weist eine Höhe von 14,18 Metern auf. Der Krieg mit dem Deutschen Reich währte für die Sowjetunion 1418 Tage.
Du, Robert, was sagen wir eigentlich als deutsche Patrioten zu diesem Bau?
Ist der „antideutsch“?
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Du hast Robert gefragt, aber ich möchte auch etwas dazu sagen.Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Mittwoch 17. Juni 2020, 11:09Du, Robert, was sagen wir eigentlich als deutsche Patrioten zu diesem Bau?
Ist der „antideutsch“?
Das russische Gedenken ist in erster Linie antifaschistisch nicht antideutsch. Anders ist es bei den Freunden in der NATO, wie man schon an deren Gedenkfeiern sehen kann. Hollywoodfilme sind da auch verräterisch.
Ich hätte dazu noch eine erhellende familiäre Geschichte, aber die erspare ich euch (erstmal?).
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Nein, bitte erzähl sie...Siard hat geschrieben: ↑Mittwoch 17. Juni 2020, 12:47Du hast Robert gefragt, aber ich möchte auch etwas dazu sagen.Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Mittwoch 17. Juni 2020, 11:09Du, Robert, was sagen wir eigentlich als deutsche Patrioten zu diesem Bau?
Ist der „antideutsch“?
Das russische Gedenken ist in erster Linie antifaschistisch nicht antideutsch. Anders ist es bei den Freunden in der NATO, wie man schon an deren Gedenkfeiern sehen kann. Hollywoodfilme sind da auch verräterisch.
Ich hätte dazu noch eine erhellende familiäre Geschichte, aber die erspare ich euch (erstmal?).
"Heiliger Engel, Schützer meiner Seele und meines Leibes, verlaß mich Sünder nicht! Weiche nicht von mir wegen meiner Sünden! Umfasse meine schwache Hand und führe mich den Weg des Heiles!"
(Makarios der Ägypter)
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Vatican News hat geschrieben: Österreich: Grundstein für erstes orthodoxes Kloster im September
Im Burgenland unweit der Grenze zu Ungarn entsteht das erste orthodoxe Kloster Österreichs. Nach einer coronabedingten Verschiebung steht nun ein neuer Termin für die Grundsteinlegung fest: der 26. September. Dazu hat sich auch Patriarch Bartholomaios aus Istanbul angekündigt. [...]
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Ergänzend dazu die Website der Metropolis von AustriaHeGe hat geschrieben: ↑Freitag 3. Juli 2020, 13:48Vatican News hat geschrieben: Österreich: Grundstein für erstes orthodoxes Kloster im September
Im Burgenland unweit der Grenze zu Ungarn entsteht das erste orthodoxe Kloster Österreichs. Nach einer coronabedingten Verschiebung steht nun ein neuer Termin für die Grundsteinlegung fest: der 26. September. Dazu hat sich auch Patriarch Bartholomaios aus Istanbul angekündigt. [...]
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Eigentlich sollte das heißen: „Im Burgenland unweit der Grenze zu Österreich …“Siard hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Juli 2020, 01:10HeGe hat geschrieben: ↑Freitag 3. Juli 2020, 13:48Vatican News hat geschrieben:Im Burgenland unweit der Grenze zu Ungarn entsteht das erste orthodoxe Kloster Österreichs.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Und „Patriarch Bartholomaios aus Istanbul“ (es fehlt auch noch der Punkt auf dem i) ist auch eine zumindest saloppe Formulierung.
Katholiken wissen doch, daß Bischof Archondonis in seiner Obödienz Patriarch von Konstantinopel genannt wird, in sua oboedientia Patriarcha Constantinopolitanus nuncupatus.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
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Korrekt wäre ›in Ungarn, unweit der Grenze zu Österreich …‹, oder noch genauer: ›in Deutsch-Westungarn, unweit der Grenze zu Österreich …‹Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Juli 2020, 09:11Eigentlich sollte das heißen: „Im Burgenland unweit der Grenze zu Österreich …“
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Man ist eben auch hier ein Kind Bergolios, des Geisteszwillings der Merkel.Lycobates hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Juli 2020, 09:37Und „Patriarch Bartholomaios aus Istanbul“ (es fehlt auch noch der Punkt auf dem i) ist auch eine zumindest saloppe Formulierung.Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Juli 2020, 09:11Eigentlich sollte das heißen: „Im Burgenland unweit der Grenze zu Österreich …“
Katholiken wissen doch, daß Bischof Archondonis in seiner Obödienz Patriarch von Konstantinopel genannt wird, in sua oboedientia Patriarcha Constantinopolitanus nuncupatus.
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Ach, der eine im Grunde wohl so unbedarft wie die andere ...Siard hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Juli 2020, 14:03Man ist eben auch hier ein Kind Bergolios, des Geisteszwillings der Merkel.Lycobates hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Juli 2020, 09:37Und „Patriarch Bartholomaios aus Istanbul“ (es fehlt auch noch der Punkt auf dem i) ist auch eine zumindest saloppe Formulierung.Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Juli 2020, 09:11
Eigentlich sollte das heißen: „Im Burgenland unweit der Grenze zu Österreich …“
Katholiken wissen doch, daß Bischof Archondonis in seiner Obödienz Patriarch von Konstantinopel genannt wird, in sua oboedientia Patriarcha Constantinopolitanus nuncupatus.
(In meinem Λεξικὸν Τουρκο- ̔Ελληνικόν von Joannis Chloros, 1899-1900 im Fanar herausgegeben ( ̓Εν Κωνσταντινουπόλει : ̓Εκ τοῦ Πατριαρχικοῦ Τυπογραφείου) wird im 2. Bd, S. 2082, der Titel des Patriarchen osmanisch allerdings mit (ich transkribiere) Istânbûl rûm paṭrîqî = ̔Ο ̔Ρωμαῖος Πατριάρχης Κωνσταντινουπόλεως κτλ. angegeben.
Chloros war gemäß Titelblatt Lehrer des Osmanischen in der Oberschule der Griechen (dem Gymnasium, der Μεγάλη τοῦ Γένους Σχολή, die es noch gibt), und Chef (διευθυντής) des osmanischen Büros im Fanar (das es wohl nicht mehr gibt).
Es ist dies ein heute vollkommen unnützes Buch, ich liebe unnütze Bücher, das aus einer nicht mehr existierenden Sprache, dem Osmanischen (denn die letzten hochbetagten Damen, die es noch sprachen, sind vor ein paar Jahren in Nizza verstorben), in eine kaum noch existierende, das Gebildetengriechisch, übersetzt.)
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Maschallah!Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Donnerstag 9. Juli 2020, 22:54https://www.academia.edu/30999581/Metho ... k_Speakers
Daß das Buch zitierfähig (und zitierwürdig) wäre, wußte ich, daß es auch noch zitiert würde, nicht.
Danke für den interessanten Artikel.
Enteresan sagt der Türke heute
Dafür hat er das arabische Wort für ein französisches, dazu verballhorntes, eingetauscht.
Ist das unbedingt besser?
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Die Kirche der Heiligen Weisheit ist (defacto) wieder Moschee (und der in Rom schweigt.)
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Dafür beten, dass dort eines Tages die unterbrochene Liturgie fortgesetzt werden kann.
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Diese Zeit wird kommen!PascalBlaise hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Juli 2020, 11:08Dafür beten, dass dort eines Tages die unterbrochene Liturgie fortgesetzt werden kann.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Die antireligiöse Musealisierung durch den Freimaurer Kemal Pascha war gewiß nicht besser, also gibt es jetzt keinerlei Grund zu Geschrei. Daß Muslime wieder eine Moschee draus machen, ist aus ihrer Sicht verständlich.
Das Problem aus unserer Sicht ist die Profanierung der Kirche durch die Türken nach der Eroberung von Byzanz. Lange her, trotzdem natürlich nicht akzeptabel. Aktuell ändert sich jedoch nichts zum Schlimmeren.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Das sehe ich anders.Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Juli 2020, 23:45Aktuell ändert sich jedoch nichts zum Schlimmeren.
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Und was wird mit den Mosaiken und Fresken geschehen, die erst ab 1931 wieder freigelegt worden waren?Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Juli 2020, 23:45Die antireligiöse Musealisierung durch den Freimaurer Kemal Pascha war gewiß nicht besser, also gibt es jetzt keinerlei Grund zu Geschrei. Daß Muslime wieder eine Moschee draus machen, ist aus ihrer Sicht verständlich.
Das Problem aus unserer Sicht ist die Profanierung der Kirche durch die Türken nach der Eroberung von Byzanz. Lange her, trotzdem natürlich nicht akzeptabel. Aktuell ändert sich jedoch nichts zum Schlimmeren.
Werden sie wieder übertüncht, oder gar entfernt? vielleicht von Fanatikern zerstört?
Eine funktionierende Moschee mit Theotokos und Deesis ist wohl schlecht denkbar.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
IMHO ist nichts dagegen einzuwenden, wenn die Moslems vor dem Bild der Gottesmutter mit dem Jesuskind auf dem Schoß knien.Lycobates hat geschrieben: ↑Montag 13. Juli 2020, 07:43Und was wird mit den Mosaiken und Fresken geschehen, die erst ab 1931 wieder freigelegt worden waren?
Werden sie wieder übertüncht, oder gar entfernt? vielleicht von Fanatikern zerstört?
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Michael Charlier:
QuelleDie zweite Eroberung
Die wenige Stunden nach einem das ermöglichende Gerichtsurteil erfolgte Umwidmung der zur Zeit als Museum deklarierten Hagia Sophia zur Moschee kann den Christen des Westens die Augen für zwei einfache Sachverhalte öffnen: Der Islam ist Todfeind des Christentums seit seinem Beginn, und er führt seinen Kampf gegen die Offenbarung des dreifaltigen Gottes mit allen Mitteln. Raub, Umwidmung und Zerstörung von Kirchen sind nur eines und nicht das blutigste davon – seit der Hedschra (das Wort bezeichnet sowohl Flucht als auch Eroberung) nach Medina im Jahr 622 haben die Anhänger des Propheten Millionen von Christen (und Juden) getötet – allein für die letzten Jahre werden Zahlen von mehr als 100 000 Opfern jährlich angegeben. Erklärungen des Friedens wie die von Abu Dhabi sind aus moslemischer Sicht nur Papier, genauer gesagt Taqiyya – Täuschung als Mittel der Kriegführung. Seit der Eroberung Konstantinopels 1453 ist die Hagia Sophia im Bewußtsein vieler Mohammedaner, gerade auch im einfachen Volk, die wertvollste Trophäe aus einem über tausendjährigen Krieg. Das macht sich der Despot Erdogan auch politisch zunutze.
Die zweite Erkenntnis: Anders als die von falschen Aufklärern verbreiteten Mythen behaupten, ist die kultur- und zivilisationsbildende Kraft des Islam schwach entwickelt. Die Wirtschaft seiner Reiche beruhte in großem Umfang auf Sklavenhaltung, Tributerpressung und Kriegsbeute; ihre „Kulturleistungen“ bestehen wie auch an der großen Kathedrale von Konstantinopel zu sehen wesentlich auf der Aneignung von Eroberungen. Wo dies misslang oder als uninteressant angesehen wurde, ist die frühere reiche Landschaft der von Griechen und Römern teils ererbten, teils selbst errichteten Stadtkultur des Nahen Ostens mit der Islamisierung zur Wüste geworden. Die „zweite Eroberung“ der seit fast 600 Jahren entweihten Kirche der heiligen Weisheit aus der christlich-römischen Spätantike ist somit nicht nur Eingeständnis andauernder Aggressivität, sondern auch eines in eigenen kultureller und wissenschaftlicher Defiziten gründenden Minderwertigkeitskomplexes.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Leider setzt sich entsprechend des orwellschen Zeitgeistes heute die gegenteilige Überzeugung durch. Der Islam wird nicht mehr als Todfeind gesehen, sondern als aufstrebende Religion, die den eigenen Untergang hinaus zu zögern vermag, wenn sich nur eng genug an ihn klammert. Dass diese Einschätzung des Islams ausschließlich in jenen Ländern zu finden ist, in denen sich Islam (noch) in der Minderheit befindet, ist für jene, denen der Umgang des Islams mit Ungläubigen nicht völlig fremd ist, durchaus erklärbar. Diese Haltung bewirkt eben leider auch jene irritierende Attitüde, nach der man sich auch noch freundlich bedankt, wenn einem die "Religion des Friedens" mit schöner Regelmäßigkeit auf den Kopf ka...Libertas Ecclesiae hat geschrieben: ↑Montag 13. Juli 2020, 08:59Michael Charlier:
Die zweite Eroberung
Die wenige Stunden nach einem das ermöglichende Gerichtsurteil erfolgte Umwidmung der zur Zeit als Museum deklarierten Hagia Sophia zur Moschee kann den Christen des Westens die Augen für zwei einfache Sachverhalte öffnen: Der Islam ist Todfeind des Christentums seit seinem Beginn, und er führt seinen Kampf gegen die Offenbarung des dreifaltigen Gottes mit allen Mitteln. Raub, Umwidmung und Zerstörung von Kirchen sind nur eines und nicht das blutigste davon – seit der Hedschra (das Wort bezeichnet sowohl Flucht als auch Eroberung) nach Medina im Jahr 622 haben die Anhänger des Propheten Millionen von Christen (und Juden) getötet – allein für die letzten Jahre werden Zahlen von mehr als 100 000 Opfern jährlich angegeben.
Leider kämpft man eben nicht für die Dinge, die einem in letzter Konsequenz gar nicht mehr wichtig sind.
"Heiliger Engel, Schützer meiner Seele und meines Leibes, verlaß mich Sünder nicht! Weiche nicht von mir wegen meiner Sünden! Umfasse meine schwache Hand und führe mich den Weg des Heiles!"
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.Siard hat geschrieben: ↑Montag 13. Juli 2020, 00:31Das sehe ich anders.Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Juli 2020, 23:45Aktuell ändert sich jedoch nichts zum Schlimmeren.
Deren Bilderverbot hat schon was dagegen.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Des lieben Dr. Charlier Ausführungen – auf welche im einzelnen einzugehen ich aktuell keine Zeit habe, aber man mag Passendes aus der Vergangenheit aus meiner Tastatur finden – sind gefährlicher Unfug.
Unfug, weil sachlich vielfach falsch.
Gefährlich, weil damit auf einen Popanz eingedroschen und die wirkliche Bedrohung der Christenheit (oder dessen, was von ihr noch übrig ist) verhüllt und so geschützt wird.
Unfug, weil sachlich vielfach falsch.
Gefährlich, weil damit auf einen Popanz eingedroschen und die wirkliche Bedrohung der Christenheit (oder dessen, was von ihr noch übrig ist) verhüllt und so geschützt wird.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Zu diesem Schluss kann man nur kommen, wenn man die politische Dimension dieser Handlung völlig ausblendet.Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Juli 2020, 23:45Das Problem aus unserer Sicht ist die Profanierung der Kirche durch die Türken nach der Eroberung von Byzanz. Lange her, trotzdem natürlich nicht akzeptabel. Aktuell ändert sich jedoch nichts zum Schlimmeren.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Das wäre in der Tat traurig. Aber wir werden das abwarten müssen. (Ich halte durchaus für möglich – natürlich nicht sicher –, daß die aus Atatürkscher Zeit nach wie vor staatliche Religionsverwaltung in der Türkei mit Blick auf die internationale öffentliche Meinung Wege finden wird, die Mosaiken zu bewahren.)Lycobates hat geschrieben: ↑Montag 13. Juli 2020, 07:43Und was wird mit den Mosaiken und Fresken geschehen, die erst ab 1931 wieder freigelegt worden waren?
Werden sie wieder übertüncht, oder gar entfernt? vielleicht von Fanatikern zerstört?
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Bei weitem schwerer wiegt jedoch, daß im Phanar ein Pudel der Amis an deren Leine sitzt. Also lassen wir mal die Kirche im Dorf.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Politisch gesehen ist jeder Schlag der Tradition gegen säkulare Geschöpfe maurerischer Ideologie zu begrüßen.Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Montag 13. Juli 2020, 11:16Zu diesem Schluß kann man nur kommen, wenn man die politische Dimension dieser Handlung völlig ausblendet.
Wer tatsächlich meint, der Islam sei schuld am Untergang der europäischen Christenheit, der liegt nicht nur weit neben der Spur, sondern ist in Wahrheit selbst schuldig und Totengräber der Kirche.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Dass unsere Gesellschaft den Tod des Christentums schon ganz alleine hinkriegt, ist natürlich wahr. Der Islam wird von maßgeblichen Kräften dafür aber gerne als Vehikel benutzt. Dass in zumindest 50 der 54 islamischen Staaten weder Religionsfreiheit herrscht, noch Christen in Sicherheit existieren können, ist ja auch nicht gerade ein Indiz für die Christenfreundlichkeit des Islam, zumal sich ja auch der romantisierende Mythos des ach so toleranten osmanischen "Al-Andalus" durch die historische Forschung als das herausgestellt hat, was er ist: Veritabler Unsinn.Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Montag 13. Juli 2020, 11:26
Wer tatsächlich meint, der Islam sei schuld am Untergang der europäischen Christenheit, der liegt nicht nur weit neben der Spur, sondern ist in Wahrheit selbst schuldig und Totengräber der Kirche.[/color]
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