Jungfrauschaft Mariens und „Brüder Jesu“

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Robert Ketelhohn
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Re: Jesus Geschwister

Beitrag von Robert Ketelhohn »

philipp hat geschrieben:
Samstag 2. Januar 2021, 21:22
Robert konnte mich leider nicht überzeugen. Er stellt viele Behauptungen auf, die ich erst einmal überprüfen müsste.

Ohne Information ist diese Argumentation zum Beispiel gar nichts wert:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Dienstag 25. November 2003, 23:18
"Hier würde man erwarten", "Dort aber würde man erwarten"... Wieso?
Vielleicht noch mal eine Runde nachdenken. Das ist eigentlich selbsterklärend. – Ferner darf ich noch mal auf dies verweisen:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Dienstag 25. November 2003, 23:18
Vielleicht darf ich aber noch etwas anmerken. Daß die „Brüder Jesu“ nicht leibliche Brüder, sondern nahe Verwandte – mutmaßlich Vettern – waren, ist ja seit Jahrtausenden bekannt. Derselbe Sprachgebrauch ist auch heute noch nicht bloß im Orient, sondern auch im slawischen Sprachraum anzutreffen. Ich könnte da aus intimer Kenntnis manches Liedchen von einschlägigen Mißverständnissen singen.
Bei Russen ist es auch heute völlig normal, von Brüdern oder Schwestern zu reden, wenn sie Vettern und Basen meinen. Im Morgenlande ist es ebenso.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

philipp

Re: Jesus Geschwister

Beitrag von philipp »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sonntag 3. Januar 2021, 00:30
Vielleicht noch mal eine Runde nachdenken. Das ist eigentlich selbsterklärend.
Ich jedenfalls sehe keinen Grund, warum die Bibel die leiblichen Brüder erwähnen müsste, wenn sie davon spricht, dass Jesus den Jünger seiner Mutter anvertraut.

Vielleicht stehe ich ja auf der Leitung, aber ich kann mir noch nicht mal ausdenken, was du meinen könntest. Dass dein Grund sehr überzeugend und logisch zwingend ist, scheint mir demnach umso unwahrscheinlicher.

Vielleicht magst du mir auf die Sprünge helfen. Du deutest ja nicht mal an, was der Grund ist... mir schon klar, du hältst es ja für eindeutig, aber mir würde es helfen ;D

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Hubertus
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Re: Jesus Geschwister

Beitrag von Hubertus »

philipp hat geschrieben:
Sonntag 3. Januar 2021, 02:21
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sonntag 3. Januar 2021, 00:30
Vielleicht noch mal eine Runde nachdenken. Das ist eigentlich selbsterklärend.
Ich jedenfalls sehe keinen Grund, warum die Bibel die leiblichen Brüder erwähnen müsste, wenn sie davon spricht, dass Jesus den Jünger seiner Mutter anvertraut.

Vielleicht stehe ich ja auf der Leitung, aber ich kann mir noch nicht mal ausdenken, was du meinen könntest. Dass dein Grund sehr überzeugend und logisch zwingend ist, scheint mir demnach umso unwahrscheinlicher.

Vielleicht magst du mir auf die Sprünge helfen. Du deutest ja nicht mal an, was der Grund ist... mir schon klar, du hältst es ja für eindeutig, aber mir würde es helfen ;D
Es geht in diesem Zusammenhang um die materielle Absicherung und Versorgung im Alter, in einer Gesellschaft, die kein staatliches Renten- oder Pensionssystem kennt, sondern in der die Kinder dafür verantwortlich sind. Wären leibliche Brüder Jesu vorhanden, wäre es zunächst deren Aufgabe, für ihre Mutter zu sorgen. - Erst das Fehlen leiblicher Geschwister erklärt, daß der hl. Johannes damit beauftragt wird.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

philipp

Re: Jesus Geschwister

Beitrag von philipp »

Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 3. Januar 2021, 11:08
philipp hat geschrieben:
Sonntag 3. Januar 2021, 02:21
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sonntag 3. Januar 2021, 00:30
Vielleicht noch mal eine Runde nachdenken. Das ist eigentlich selbsterklärend.
Ich jedenfalls sehe keinen Grund, warum die Bibel die leiblichen Brüder erwähnen müsste, wenn sie davon spricht, dass Jesus den Jünger seiner Mutter anvertraut.

Vielleicht stehe ich ja auf der Leitung, aber ich kann mir noch nicht mal ausdenken, was du meinen könntest. Dass dein Grund sehr überzeugend und logisch zwingend ist, scheint mir demnach umso unwahrscheinlicher.

Vielleicht magst du mir auf die Sprünge helfen. Du deutest ja nicht mal an, was der Grund ist... mir schon klar, du hältst es ja für eindeutig, aber mir würde es helfen ;D
Es geht in diesem Zusammenhang um die materielle Absicherung und Versorgung im Alter, in einer Gesellschaft, die kein staatliches Renten- oder Pensionssystem kennt, sondern in der die Kinder dafür verantwortlich sind. Wären leibliche Brüder Jesu vorhanden, wäre es zunächst deren Aufgabe, für ihre Mutter zu sorgen. - Erst das Fehlen leiblicher Geschwister erklärt, daß der hl. Johannes damit beauftragt wird.
Falls es um materielle Absicherung geht, dann sehe ich es trotzdem nicht für unbedingt notwendig dass man hier die Geschwister nennt. Er könnte das natürlich sagen, um dann zum Beispiel Johannes eine besondere Rolle in der Fürsorge für die Mutter zuzuweisen. Aber das Fehlen einer Nennung der leiblichen Brüder ist nicht so komisch, dass man daraus direkt schließen muss es gäbe gar keine leiblichen Brüder

Raphaela
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Re: Jesus Geschwister

Beitrag von Raphaela »

philipp hat geschrieben:
Samstag 2. Januar 2021, 15:32
Was ist die derzeitige Haltung der KK bezüglich der Geschwister von Jesus Christus?

(Dass die "Geschwister" entfernetere Verwandte sind ist für mich schwer zu verstehen, da mehrmals geschrieben ist dass Maria die Mutter von Joses und Jakobus ist.)
Ich lese gerade ein Buch einer jungen Frau unserer Zeit. Sie ist in Pakistan aufgewachsen. Dort werden bis heute entferntere Verwandte wie Cousins und Cousinen ersten und zweiten Grades Geschwister genannt.
Es ist eben eine andere Kultur als unsere. -Aus solch einer Kultur kommt
Ganz abgesehen davon hilft es, richtig zu lesen! An keiner Stelle steht, dass Maria die Mutter von diesen sogenannten Brüdern sind. In der Einheitsübersetzung steht:
Heißt nicht seine Mutter Maria und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? - Da sehe ich nichts davon, dass Maria die Mutter dieser drei wäre.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

philipp

Re: Jesus Geschwister

Beitrag von philipp »

Raphaela hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 17:35
philipp hat geschrieben:
Samstag 2. Januar 2021, 15:32
Was ist die derzeitige Haltung der KK bezüglich der Geschwister von Jesus Christus?

(Dass die "Geschwister" entfernetere Verwandte sind ist für mich schwer zu verstehen, da mehrmals geschrieben ist dass Maria die Mutter von Joses und Jakobus ist.)
Ich lese gerade ein Buch einer jungen Frau unserer Zeit. Sie ist in Pakistan aufgewachsen. Dort werden bis heute entferntere Verwandte wie Cousins und Cousinen ersten und zweiten Grades Geschwister genannt.
Es ist eben eine andere Kultur als unsere. -Aus solch einer Kultur kommt
Ganz abgesehen davon hilft es, richtig zu lesen! An keiner Stelle steht, dass Maria die Mutter von diesen sogenannten Brüdern sind. In der Einheitsübersetzung steht:
Heißt nicht seine Mutter Maria und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? - Da sehe ich nichts davon, dass Maria die Mutter dieser drei wäre.
Es ist dann aber schon komisch, dass mehrmals von Maria und den "Brüdern" Josef und Jakobus geschrieben wird und es gleichzeitig bei Markus 15,40 heißt: Maria, die Mutter von Josef und Jakobus.

Selbst wenn hier verschiedene Marien gemeint sind -- was statistisch sehr unwahrscheinlich ist -- selbst dann wäre es ein absoluter Wahnsinn, dass die Evangelisten diese Missverständlichkeit nicht gesehen haben. Auch die alte Kirche hat laut Wiki nicht an die Geschwisterlosigkeit Jesu geglaubt:
Die altkirchliche Tradition redet zwar von Brüdern Jesu, lehrt aber daneben auch die Jungfräulichkeit von Maria.

Der Jakobusbrief und der Judasbrief werden bereits in der frühkirchlichen Tradition Jakobus und Judas, den Brüdern Jesu zugeschrieben.
Zuletzt geändert von Hubertus am Sonntag 10. Januar 2021, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitatformat an Forumsregel angepaßt.

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Hubertus
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Re: Jesus Geschwister

Beitrag von Hubertus »

philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 19:51
Raphaela hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 17:35
philipp hat geschrieben:
Samstag 2. Januar 2021, 15:32
Was ist die derzeitige Haltung der KK bezüglich der Geschwister von Jesus Christus?

(Dass die "Geschwister" entfernetere Verwandte sind ist für mich schwer zu verstehen, da mehrmals geschrieben ist dass Maria die Mutter von Joses und Jakobus ist.)
Ich lese gerade ein Buch einer jungen Frau unserer Zeit. Sie ist in Pakistan aufgewachsen. Dort werden bis heute entferntere Verwandte wie Cousins und Cousinen ersten und zweiten Grades Geschwister genannt.
Es ist eben eine andere Kultur als unsere. -Aus solch einer Kultur kommt
Ganz abgesehen davon hilft es, richtig zu lesen! An keiner Stelle steht, dass Maria die Mutter von diesen sogenannten Brüdern sind. In der Einheitsübersetzung steht:
Heißt nicht seine Mutter Maria und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? - Da sehe ich nichts davon, dass Maria die Mutter dieser drei wäre.
Es ist dann aber schon komisch, dass mehrmals von Maria und den "Brüdern" Josef und Jakobus geschrieben wird und es gleichzeitig bei Markus 15,40 heißt: Maria, die Mutter von Josef und Jakobus.
Im Gegenteil!
Wenn "Maria, die Mutter von Josef und Jakobus" gleichzeitig die Mutter Christi gewesen wäre, dann würde verwundern, warum sie
1. nicht an erster Stelle genannt wird und
2. solch eine unnatürliche (weil indirekte) Charakterisierung vorgenommen wird.

Stell Dir eine normale Szene wie z.B. eine Geburtstagsfeier vor, auf der Deine Mutter, eine gute Bekannte von Dir und noch ein paar andere Gäste anwesend waren. Würdest Du eine folgende Aufzählung als authentisch empfinden?
Also auf meiner Geburtstagsfeier waren anwesend: eine gute Bekannte, die Mutter meiner Geschwister und noch ein paar Gäste...?
:hmm:

Vgl. hierbei die Schilderung der (historisch vorangegangenen) Szene bei Johannes, Kap. 19:
Allioli hat geschrieben:25. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter, Maria, die Frau des Kleophas, und Maria Magdalena.
26. Da nun Jesus seine Mutter, und den Jünger, den er lieb hatte, stehen sah, sprach er zu seiner Mutter: Weib, siehe da, dein Sohn!
philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 19:51
Selbst wenn hier verschiedene Marien gemeint sind -- was statistisch sehr unwahrscheinlich ist --
Ah ja? Verfügst Du über gesicherte Kenntnisse zur statistischen Verteilung? Viele der biblischen Namen waren damals weitverbreitet; vgl. (für Maria, Josef und Jesus) diese Quelle (insbesondere letzter Abschnitt/Satz).
philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 19:51
selbst dann wäre es ein absoluter Wahnsinn, dass die Evangelisten diese Missverständlichkeit nicht gesehen haben. Auch die alte Kirche hat laut Wiki nicht an die Geschwisterlosigkeit Jesu geglaubt:
Die altkirchliche Tradition redet zwar von Brüdern Jesu, lehrt aber daneben auch die Jungfräulichkeit von Maria.

Der Jakobusbrief und der Judasbrief werden bereits in der frühkirchlichen Tradition Jakobus und Judas, den Brüdern Jesu zugeschrieben.
:hae?:
Woraus glaubst Du das herleiten zu können? Wie "Bruder" im semitischen Kontext zu verstehen ist, wurde Dir doch mittlerweile (mehrfach) dargelegt. Auf Grundlage dieser Definition ist insbesondere der erste zitierte Satz hieraus ("Die altkirchliche Tradition redet zwar von Brüdern Jesu, lehrt aber daneben auch die Jungfräulichkeit von Maria.") sogar eher als Verstärkung der kirchlichen Lehre zu verstehen, zumal es im Art. weiter heißt:
Hieronymus bezeichnete im 4. Jahrhundert die Auslegung, dass Maria noch andere Kinder gehabt habe, als „neu“ und als Beleidigung Gottes.
Zuletzt geändert von Hubertus am Sonntag 10. Januar 2021, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

philipp

Re: Jesus Geschwister

Beitrag von philipp »

Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 20:38
Im Gegenteil!
Wenn "Maria, die Mutter von Josef und Jakobus" gleichzeitig die Mutter Christi gewesen wäre, dann würde verwundern, warum sie
1. nicht an erster Stelle genannt wird und
2. solch eine unnatürliche (weil indirekte) Charakterisierung vorgenommen wird.

Stell Dir eine normale Szene wie z.B. eine Geburtstagsfeier vor, in der Deine Mutter, eine gute Bekannte von Dir und noch ein paar andere Gäste anwesend waren. Würdest Du eine folgende Aufzählung als authentisch empfinden?
Also auf meiner Geburtstagsfeier waren anwesend: eine gute Bekannte, die Mutter meiner Geschwister und noch ein paar Gäste...?
:hmm:

Vgl. hierbei die Schilderung der (historisch vorangegangenen) Szene bei Johannes, Kap. 19:
(...)
Das ist in der Tat ein gutes (für mich überzeugendes) Argument.
Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 20:38
philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 19:51
Selbst wenn hier verschiedene Marien gemeint sind -- was statistisch sehr unwahrscheinlich ist --
Ah ja? Verfügst Du über gesicherte Kenntnisse zur statistischen Verteilung? Viele der biblischen Namen waren damals weitverbreitet; vgl. (für Maria, Josef und Jesus) diese Quelle (insbesondere letzter Abschnitt/Satz).
Es kommt darauf an, was Allerweltsnamen genau heisst. Wenn damit sowas gemeint ist wie "Anna" oder "Alexander" in der heutigen Zeit, dann ist es trotzdem sehr unwahrscheinlich dass man auf zwei Marien, mit den Kindern Josef und Jakob stößt.
Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 20:38
philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 19:51
selbst dann wäre es ein absoluter Wahnsinn, dass die Evangelisten diese Missverständlichkeit nicht gesehen haben. Auch die alte Kirche hat laut Wiki nicht an die Geschwisterlosigkeit Jesu geglaubt:
Die altkirchliche Tradition redet zwar von Brüdern Jesu, lehrt aber daneben auch die Jungfräulichkeit von Maria.

Der Jakobusbrief und der Judasbrief werden bereits in der frühkirchlichen Tradition Jakobus und Judas, den Brüdern Jesu zugeschrieben.
Woraus glaubst Du das herleiten zu können? Wie "Bruder" im semitischen Kontext zu verstehen ist, wurde Dir doch mittlerweile (mehrfach) dargelegt.
Genau. "Brüder" heißt, dass es nicht sicher leibliche Brüder sind, aber trotzdem mit nicht niedriger Wahrscheinlichkeit leibliche Brüder sein können. Du kannst nicht ausschließen dass es leibliche Brüder sind, nur weil es auch Cousins oder ferner Verwandte sein können.
Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 20:38
Auf Grundlage dieser Definition ist insbesondere der erste zitierte Satz hieraus ("Die altkirchliche Tradition redet zwar von Brüdern Jesu, lehrt aber daneben auch die Jungfräulichkeit von Maria.") sogar eher als Verstärkung der kirchlichen Lehre zu verstehen, zumal es im Art. weiter heißt:
Hieronymus bezeichnete im 4. Jahrhundert die Auslegung, dass Maria noch andere Kinder gehabt habe, als „neu“ und als Beleidigung Gottes.
Ehrlichgesagt war es dumm hier von Wikipedia zu zitieren, da der Satz recht uneindeutig ist. Was meint Wiki wenn es von "Brüdern" spricht? Was meint Wiki, wenn es von Jungfräulichkeit spricht? Und stimmt das, was WIki schreibt... hätte ich weglassen können.

-------

Mal abgesehen davon wie überzeugend du das findest, was zu dieser Frage in der Bibel zu finden ist, so wirst du doch erkennen, dass es für einen äußeren Betrachter sehr verwirrend ist. Niemand der sich nicht damit beschäftigt, weiß was Bruder noch heißen kann usw.

Warum denkst du dass hier die Bibel nicht eindeutiger verfasst wurde. Was könnten die Gründe sein? Bei Jesus hat man ja auch gesagt er wurde ans Kreuz genagelt und er ist auferstanden und nicht "er wurde von finsteren Mächten verschlungen und nach 3, 4 oder vielleicht auch 5 Tagen wurde er aus seinem kleinen Schlaf geweckt"...

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Hubertus
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Re: Jesus Geschwister

Beitrag von Hubertus »

philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 20:52
Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 20:38
Woraus glaubst Du das herleiten zu können? Wie "Bruder" im semitischen Kontext zu verstehen ist, wurde Dir doch mittlerweile (mehrfach) dargelegt.
Genau. "Brüder" heißt, dass es nicht sicher leibliche Brüder sind, aber trotzdem mit nicht niedriger Wahrscheinlichkeit leibliche Brüder sein können. Du kannst nicht ausschließen dass es leibliche Brüder sind, nur weil es auch Cousins oder ferner Verwandte sein können.
Also ich finde, es sind Dir hier mittlerweile so viele Indizien vorgelegt worden, daß nicht ernsthaft die Möglichkeit einer 50:50-Wahrscheinlichkeit übrigbleibt. Allenfalls könnte man sagen, daß es vllt. noch eine geringe, nicht gänzlich auszuschließende Restwahrscheinlichkeit gibt, daß der Herr doch leibliche Brüder gehabt haben könnte.

Aus kath. Betrachtung kann dieser Restzweifel jedoch durch Verweis auf die sichere, beständige Lehre der Kirche zurückgewiesen werden.*


*Natürlich ist "aus kath. Betrachtung" genau das Gegenteil der Fall. Weil die Kirche die immerwährende Jungfernschaft Mariens sicher lehrt, ist kein Zweifel über die Folgen dieses Dogmas möglich. Die Schriftbeweise sind in diesem Sinne lediglich als unterstützende Argumente des Glaubenssatzes zu verstehen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

philipp

Re: Jesus Geschwister

Beitrag von philipp »

Ich meinte auch nur, dass das Argument "Brüder heißt ja noch mehr als Brüder" für sich alleine stehend, nicht überzeugen kann.

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Hubertus
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Re: Jesus Geschwister

Beitrag von Hubertus »

philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 21:15
Ich meinte auch nur, dass das Argument "Brüder heißt ja noch mehr als Brüder" für sich alleine stehend, nicht überzeugen kann.
Ja, aber über diesen Punkt sind wir längst hinaus.

Insbesondere die zahlreichen Nachweise aus der hl. Schrift selbst führen dieses Konstrukt letztlich praktisch selbstevident ad absurdum.
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philipp

Re: Jungfrauschaft Mariens und „Brüder Jesu“

Beitrag von philipp »

Und dennoch fand ich es wichtig zu erwähnen, dass das Bruder-Cousin-Argument alleine nicht ausreicht. Wieso? Aus Sturheit? Nö. Der Ausgangspunkt war, dass du den Eindruck erweckt hast, dass das Bruder-Cousin-Argument an sich schon überzeugt:
Hubertus hat geschrieben:Woraus glaubst Du das herleiten zu können? Wie "Bruder" im semitischen Kontext zu verstehen ist, wurde Dir doch mittlerweile (mehrfach) dargelegt.
Dann hast du das ganze noch verstärkt indem du das Bruder-Cousin-Argument genommen hast, um es als "Grundlage" für eine weitere Argumentation zu verwenden:
Hubertus hat geschrieben:Auf Grundlage dieser Definition ist insbesondere der erste zitierte Satz hieraus ("Die altkirchliche Tradition redet zwar von Brüdern Jesu, lehrt aber daneben auch die Jungfräulichkeit von Maria.") sogar eher als Verstärkung der kirchlichen Lehre zu verstehen

Dass man "Bruder" schlussendlich auf der Basis anderer Argumente auch anders lesen kann, tut hier nichts zur Sache.

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Hubertus
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Re: Jungfrauschaft Mariens und „Brüder Jesu“

Beitrag von Hubertus »

philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 21:32
Und dennoch fand ich es wichtig zu erwähnen, dass das Bruder-Cousin-Argument alleine nicht ausreicht. Wieso? Aus Sturheit? Nö. Der Ausgangspunkt war, dass du den Eindruck erweckt hast, dass das Bruder-Cousin-Argument an sich schon überzeugt:
Keineswegs. Ich glaubte nur auf weiteren substantiellen Beiträgen zum Thema (Robert Ketelhohn; Lycobates) aufbauen zu können.
philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 21:32
Dann hast du das ganze noch verstärkt indem du das Bruder-Cousin-Argument genommen hast, um es als "Grundlage" für eine weitere Argumentation zu verwenden:
Hubertus hat geschrieben:Auf Grundlage dieser Definition ist insbesondere der erste zitierte Satz hieraus ("Die altkirchliche Tradition redet zwar von Brüdern Jesu, lehrt aber daneben auch die Jungfräulichkeit von Maria.") sogar eher als Verstärkung der kirchlichen Lehre zu verstehen

Dass man "Bruder" schlussendlich auf der Basis anderer Argumente auch anders lesen kann, tut hier nichts zur Sache.
Doch, das tut es. Es bereitet den Verstehenshorizont für den Nachweis, daß die Kirche in diesem Punkte nicht als irrelehrend überführt werden kann, sondern im Gegenteil der kirchliche Glaube sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen (hier v.a. der Sprachwiss.) deckt. — Den sicheren Nachweis hierfür liefert freilich die Dogmatik, insbesondere die Lehre, daß die Kirche in den geoffenbarten Glaubensweisheiten nicht irren kann.

Aber ich glaube, in dem letztgenannten Glaubenssatz liegt Dein eigentliches Zugangsproblem zum Glauben.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

philipp

Re: Jungfrauschaft Mariens und „Brüder Jesu“

Beitrag von philipp »

Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 21:50
philipp hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 21:32
Dass man "Bruder" schlussendlich auf der Basis anderer Argumente auch anders lesen kann, tut hier nichts zur Sache.
Doch, das tut es.
Ob der Bruder tatsächlich der Cousin ist, hat keinen Einfluss auf die Frage ob das Bruder-Cousin-Argument hinreichend ist. Das entbehrt jeder Logik.

Dass du mich hier aus dem Kontext heraus falsch zitierst und damit meine Aussage verdrehst stört mich, aber wahrscheinlich war es keine Absicht.
Hubertus hat geschrieben:
Sonntag 10. Januar 2021, 21:50
Aber ich glaube, in dem letztgenannten Glaubenssatz liegt Dein eigentliches Zugangsproblem zum Glauben.
Was meinst du hiermit genau?

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