Caviteño hat geschrieben: ↑Mittwoch 27. Juli 2022, 21:27
Einen ähnlichen Traum träumte man vor einigen Jahren mit Sonnenstrom aus der Sahara. Es nannte sich Desertec. Dann stellte man fest, daß man bei den Stromlieferungen von Potentaten abhängig gewesen wäre, die nur den Schalter umdrehen müssen und Europa steht im Dunkeln.
das war nicht der einzige Grund, um so ein Projekt nicht realisieren zu wollen/können.
In der Sahara scheint die Sonne am Tag zwar länger als bei uns in Europa, aber die Wärme der Umgebungsluft wirkt sich auf den Wirkungsgrad der Solarmodulen negativ aus - je wärmer die Umgebungsluft, desto kleiner der Wirkungsgrad eines Solarmoduls. Dazu kommt noch Saharastaub, der die Leistung der Solarmodulen verringert. Und da es in der Sahara sehr selten regnet, hätte man mehrere Solarpaneelenputzer einstellen müssen, um diese zu reinigen - aber woher sollte dafür das Wasser kommen? Der beste Ort für Solarmodule ist tatsächlich (noch) Europa.
Caviteño hat geschrieben: ↑Mittwoch 27. Juli 2022, 21:27
Ein Hauptproblem sind wohl die hohen Verluste, die bei der Stromübertragung auftreten. Jetzt träumt man von "grünem Wasserstoff" - der ließe sich zumindest lagern und transportieren.
Deshalb hat man z.B. in Russland seit der 80/90-ger Jahren bei langen Stromnetzen Wechselstrom in Gleichstrom gewandelt, um die Verluste (Ladungsflucht bei Wechselstrom) bei großen Entfernungen zu minimieren. Da Solarzellen Gleichstrom erzeugen, entfällt dieses "Problem" und die Umwandlung in Wechselstrom könnte dann durch Wechselrichter in Europa stattfinden.