Volkkommen richtig!Bernado hat geschrieben:Die Freitagsabstinenz war ein wichtiges Element der katholischen Identität und auch des Selbstbewußtseins, wenn man so will auch der Abgrenzung. Sie gab auch vielfach Gelegenheit zum Bekenntnis. Ihre abschaffung (denn etwas anderes ist die Fakultativstellung nicht) reiht sich ein in eine ganze Kette von Maßnahmen, die alle das Ziel hatten, jeden Anschein von katholischer "Eigenart" einzuebnen.Gamaliel hat geschrieben:3. Gute Gründe für eine Änderung mag es sicher gegeben haben (Bemühen um bewußtere Erfüllung des Freitagsfastens, Gegenmaßnahme gegen die Gefahr eines geistlosen Buchstabendienstes,...). Es stellt sich nur die Frage, ob das durch x-selbständige Wahlmöglichkeiten für das wöchentliche Freitagsopfer auch gelungen ist. Ich glaube nein, und daher spreche ich (vom Ergebnis her gesehen) von einem "Aufweichen" der traditionellen Fastenordnung.
Ich kann mir aber gut vorstellen, daß da auch eine gehörige Portion "Psycho-Pastoral" mitgespielt hat (Stichwort: mündiger Christ). Dem modernen Christen darf man ja nichts mehr vorschreiben! Er ist kein kleines Kind, sondern mündig. Daher weiß er auch selbst am Besten, welche Tat "für ihn" ein Opfer darstellt.
Außerdem muß die Kirche ja immer modernisieren. Was in früherer Zeit das Fasten war, ist für den modernen Menschen die Abstinenz von TV & PC,...
Alle diese Überlegungen sind nicht völlig falsch, sie setzen aber für eine rechte Anwendung beim Einzelnen ein (weit) entwickeltes geistliches Leben voraus und das dürfte bei der großen Masse nicht gegeben sein.