„Wir fallen in Gottes Arme – und wir werden leben!“

Allgemein Katholisches.
Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

sagt mal... gefällt Euch das? Ich meine... weil Ihr es so betont?

Ich betone immer das, was mir wichtig ist, was mein Ziel ist.
Nicht so sehr die Stationen auf dem Weg... zum Ziel....

Und ich betone: in Ihm... ist Friede.
In mir... ist... ein Abgrund.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Biggi hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:
Meine Arbeit hat mit meinem spirituellen Dasein nur gering zu tun und ich habe auch nicht vor, da eine Abhängigkeit herzustellen.
Ich kenne eine Menge Kollegen, die nicht christlich sind, und unglaublich gute positive Arbeit leisten - in der Krankenpflege, im sozialen Bereich allgemein. Um mit diesen Problemen umzugehen, kann Glaube hilfreich sein - er ist aber nicht notwendig. Und vielleicht ist er manchem sogar ein Hindernis, nämlich wenn die verschiedenen Ebenen nicht mehr auseinandergehalten werden können.
Hmmm, ich weiß nicht so recht... Ich versuch eigentlich, dass die Arbeit mit meinem spirituellen Dasein so viel wie möglich zu tun hat... aber dafür müsste man vielleicht mal einen neuen Strang aufmachen.

Ich sehe das jedenfalls anders (auch wenn ich nicht abstreiten will, dass deine Sicht ebenfalls legitim ist!).
Sicher, Biggi - natürlich bin ich auch bei der Arbeit Christ ... und schöpfe auch aus meinem Glaubensleben dabei (ich mach ja auch das Tischgebet im Speisesaal und alle möglichen anderen schönen Sachen) ... den Alltag heiligen ist für mich immer eine Aufgabe und eine Sichtweise, der ich nacheile ...

Ich seh bloß nicht, inwieweit irgendwelche schrecklichen Erlebnisse im Altenheim meinen Glauben beeinflussen sollten. Ich meine ... soll ich irgendeinen Dekubitus bei einem alten Menschen jetzt zum Anlass nehmen, eine bestimmte spirituelle Ebene wie "in Gottes Arme fallen lassen" oder "Liebesgeflüster mit Gott" nicht mehr wahrzunehmen ... oder sie gar madig zu machen, wenn andere darüber sprechen?

Es würde mir sehr zu denken geben, wenn ich so reagierte ...

Ich würde mal so sagen - mein Glaube verändert sicher hin und wieder meine Arbeitshaltung oder -weise und meinen Zugang zu den Menschen, mit denen ich zu tun habe ... aber meine Arbeit und gewisse Erfahrungen, die ich dort mache, verändert nicht meinen Glauben oder meine Spiritualität. Wenn es so wäre, wäre es nicht richtig ...

Schlichtweg - die Leute kommen zu uns, um kurz über lang in unserem Heim zu sterben. Es ist die letzte Station ihres Lebens. Ein Haus des Abschieds. Und da gibt es sehr schlimme und auch sehr schöne Begegnungen für mich. Was aber hat das mit dem zu tun, wie ich hier im Kreuzgang den Menschen begegne? Die haben diese Erlebnisse nicht, die wissen nicht,wie es mir tagsüber ging, die wissen nicht, wer in meiner Nähe gestorben ist und wie ... die haben andere Sachen erlebt, von denen ich auch nichts weiß.

Ich erlebe keinen Bruch in meiner Spiritualität ... ich bin eigentlich spirituell immer gleich "drauf", egal ob ich bei der Arbeit bin oder hier im Kreuzgang.

Allerdings ... finde ich es eine alberne und hanebüchene Vorstellung, ich würde im Altenheim die Leute mit solchen Themen wie mein Gottesflüstern bombardieren ... :D - das gehört da nicht hin. Verlangt ja auch keiner von mir.

Ich lasse mich also einfach weiter in die Arme Gottes fallen ... ein bißchen was ganz Privates braucht man ja auch... ;)

Geronimo

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