Alles zum Thema "Sonntag"
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Soll der Sonntag auch in Berlin stärker geschützt bleiben? Prinzipiell bin ich für den Schutz des Sonntags als Tag des Gebetes, der Erholung und der Kultur. Dennoch glaube ich, sollten die Menschen in der Region selbst überlegen, wie sie gemeinschaftliches Leben fördern und zu starke Unterschiede zwischen den Bundesländern vermeiden möchten.
- Robert Ketelhohn
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Im »Inforadio« mußte ich zum Thema „Sonntag“ heute hören, Constantin der
Große habe a. D. 321 den siebenten Tag der Woche zum Feiertag gemacht. Aua.
Große habe a. D. 321 den siebenten Tag der Woche zum Feiertag gemacht. Aua.
Wie wär’s mit: „Tag des Herrn“?overkott hat geschrieben:[Sonntag] als Tag des Gebetes, der Erholung und der Kultur.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Sonntag in Berlin
Das ist Geschichtsklitterung. Denn der dies solis war immer schon der erste Tag der Woche. Biblische Motive finden wir in der Schöpfungsgeschichte. Gott schuf am ersten Tag das Licht. Dem Prinzip nach kam die Sonne als größeres Licht vor dem Mond. Und dann fand sich schon im Gesetz eine besondere Würdigung des ersten Tages der Woche:
Ex 12,16 Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, dürft ihr zubereiten.
Lev 23,7 Am ersten Tag habt ihr heilige Versammlung; ihr dürft keine schwere Arbeit verrichten.
Lev 23,35 Am ersten Tag, einem Tag heiliger Versammlung, dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
Lev 23,40 Am ersten Tag nehmt schöne Baumfrüchte, Palmwedel, Zweige von dicht belaubten Bäumen und von Bachweiden, und seid sieben Tage lang vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich!
Num 7,12 So brachte am ersten Tag Nachschon, der Sohn Amminadabs, für den Stamm Juda seine Gabe herbei.
Num 28,18 Am ersten Tag findet eine heilige Versammlung statt; an ihm dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
2Chr 29,17 Am ersten Tag des ersten Monats begannen sie mit der Reinigung; am achten Tag des Monats kamen sie zur Vorhalle des Herrn; dann heiligten sie das Haus des Herrn innerhalb von acht Tagen.
Es verwundert also nicht, dass Konstantin sowie die hll. Augustinus und Bonaventura den Sonntag als den ersten und achten Tag der Woche verstanden. Warum sollten sie auch gegen die Struktur und den Text der Bibel glauben?
Weitere Anregungen finden sich hier.
Dan 10,12 Dann sagte er zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Schon vom ersten Tag an, als du dich um Verständnis bemühtest und dich deswegen vor deinem Gott beugtest, wurden deine Worte gehört, und wegen deiner Worte bin ich gekommen.
Ex 12,16 Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, dürft ihr zubereiten.
Lev 23,7 Am ersten Tag habt ihr heilige Versammlung; ihr dürft keine schwere Arbeit verrichten.
Lev 23,35 Am ersten Tag, einem Tag heiliger Versammlung, dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
Lev 23,40 Am ersten Tag nehmt schöne Baumfrüchte, Palmwedel, Zweige von dicht belaubten Bäumen und von Bachweiden, und seid sieben Tage lang vor dem Herrn, eurem Gott, fröhlich!
Num 7,12 So brachte am ersten Tag Nachschon, der Sohn Amminadabs, für den Stamm Juda seine Gabe herbei.
Num 28,18 Am ersten Tag findet eine heilige Versammlung statt; an ihm dürft ihr keine schwere Arbeit verrichten.
2Chr 29,17 Am ersten Tag des ersten Monats begannen sie mit der Reinigung; am achten Tag des Monats kamen sie zur Vorhalle des Herrn; dann heiligten sie das Haus des Herrn innerhalb von acht Tagen.
Es verwundert also nicht, dass Konstantin sowie die hll. Augustinus und Bonaventura den Sonntag als den ersten und achten Tag der Woche verstanden. Warum sollten sie auch gegen die Struktur und den Text der Bibel glauben?
Weitere Anregungen finden sich hier.
Dan 10,12 Dann sagte er zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Schon vom ersten Tag an, als du dich um Verständnis bemühtest und dich deswegen vor deinem Gott beugtest, wurden deine Worte gehört, und wegen deiner Worte bin ich gekommen.
Zuletzt geändert von overkott am Mittwoch 24. Juni 2009, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Sonntag in Berlin
Ich glaube, langfristig müssen wir uns um den Sonntag Sorgen machen. Von der zeitgeistigen Kirche wird er nicht mehr ernsthaft als erster Tag der Woche vertreten. Auch als Tag des Gebetes wird er nur noch von einer Minderheit der Öffentlichkeit wahrgenommen. Der schwindende Kirchenbesuch ist Ausdruck eines individualisierten Freizeitverhaltens und könnte durch den Priestermangel noch verstärkt werden. Anders als in überwiegend katholisch geprägten Bundesländern sind Kirchenbindung und Kirchengang in historisch protestantisch geprägten Regionen traditionell noch geringer. Glaube wird von der Kirche als liturgisch geprägter Konservatismus angeboten, Bibel und Verkündigung entsprechend umgeformt und angepasst. Ein Großteil bürgerlicher Menschen fühlt sich dadurch immer weniger angesprochen. Der Wunsch nach Angleichung an flexible Geschäftszeiten wie in den europäischen Nachbarländern steigt. Allenfalls Familienfreundlichkeit und Vereinsaktivitäten könnten die Erosion des Sonntags verlangsamen.
- cantus planus
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Re:
Das liegt natürlich an der Anglisierung unseres Kalenders. Noch bei meinen Eltern galt der Sonntag als Beginn der Woche. Ich erinnere mich an meine Kindheit in den 80er Jahren. Einige Kalender ließen die Woche mit dem Sonntag beginnen, viele mit dem Montag. In den letzten Jahren hat der Montag-Sonntag-Kalender den Sonntag-Samstag-Kalender vollkommen verdrängt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Im »Inforadio« mußte ich zum Thema „Sonntag“ heute hören, Constantin der
Große habe a. D. 321 den siebenten Tag der Woche zum Feiertag gemacht. Aua.
Die alte Zählung kennt ja fast niemand mehr, und sogar viele Pfarrbriefe und Gottesdienstpläne beginnen mit dem Montag. In meinem Gemeinden ist das noch anders.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Re:
Mit der Anglisierung stimmt das nicht ganz. Denn in den USA beginnt die Woche mit dem Sonntag. Kalenderänderungen in Deutschland folgen maßgeblich der Industrienorm eines eingetragenen Vereins aus den 70-er Jahren. Das sozialliberale Klima dürfte die Normänderung begünstigt haben. Die Kirche glaubt heute, sich diesem Normungsdruck nicht mehr entziehen zu können, um nicht mit einem Fundamentalismus-Vorwurf überzogen zu werden. Die Sinnhaftigkeit traditioneller Werthierarchien wird nicht mehr reflektiert. Die Autorität der Schrift verfällt. Die Schrift wird umgewertet.cantus planus hat geschrieben:Das liegt natürlich an der Anglisierung unseres Kalenders. Noch bei meinen Eltern galt der Sonntag als Beginn der Woche. Ich erinnere mich an meine Kindheit in den 80er Jahren. Einige Kalender ließen die Woche mit dem Sonntag beginnen, viele mit dem Montag. In den letzten Jahren hat der Montag-Sonntag-Kalender den Sonntag-Samstag-Kalender vollkommen verdrängt.
Die alte Zählung kennt ja fast niemand mehr, und sogar viele Pfarrbriefe und Gottesdienstpläne beginnen mit dem Montag. In meinem Gemeinden ist das noch anders.
Re: Re:
Nicht ganz richtig.overkott hat geschrieben:Mit der Anglisierung stimmt das nicht ganz. Denn in den USA beginnt die Woche mit dem Sonntag. Kalenderänderungen in Deutschland folgen maßgeblich der Industrienorm eines eingetragenen Vereins aus den 70-er Jahren.
1971 gab die ISO, also eine Unterorganisation der UN die Empfehlung R2015 heraus. Darin ging es um die Zählung von Tagen und Wochen im internatiolen Wirtschaftsverkehr.
1975 schloß sich das Deutsche Institut für Normung e.V. der Empfehlung an und gab die DIN1355 heraus.
Die Regelung wurde dann vom astromonischen Recheninstitut Heidelberg in die "Astronomischen Grundlagen für den Kalender 1976" aufgenommen. So rutschte der Sonntag in den Kalendern fast durchgehend auf den letzten Tag der Woche.
Es ist aber gar nicht so klar, ob auch aus christlicher Sicht, der Sonntag der Wochenbeginn ist. Jungmann (in: Beginnt die christliche Woche mit dem Sonntag?) vertrat da eine andere Position und auch das II. Vatikanische Konzil hat keine Aussage machen wollen.
Auch wenn die Bezeichnung "erster Tag" durch die Übernahme der jüdischen Wochenzählung sich schon in der patristischen Literatur findet, kann man doch fragen, ob der Sonntag wirklich als erster Tag erlebt wurde.Multum disputatum est in Ecclesia antique utrum dominica sit prima an ultima hebdomadae dies, et conveniens non videtur ut Concilium rem definiat.
Der christliche "Ur-Sonntag" ist sicher der Ostersonntag. Dieser stellt aber gerade nun das Ende des Triduum sacrum da.
So wurde der Sonntag in der alten Kirche auch teilweise der "achte Tag" genannt (z.B. Barnabas; Justin). Damit wurde er deutlich an das Ende der Woche gestellt.
Man kann auch mal auf die Zählweise bzw. die Wochennamen in anderen Sprachen gucken. Das Litauische zählt alle Wochentage von Montag bis Sonntag durch; in slawischen Sprachen, wo sich zumindest bei den Bezeichnungen mancher Wochentag die Zahlen als Wochennamen erhalten haben, stellt man auch eine mit Montag beginnende Zählung fest.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Sonntag in Berlin
Eine alte Tradition spricht auch vom Sonntag als dem achten Tag!
Diese Tradition führte z.B. zu den Taufkapellen als Oktogon und ebenso den Kirchtürmen in oktogonaler Bauweise!
+L.
Diese Tradition führte z.B. zu den Taufkapellen als Oktogon und ebenso den Kirchtürmen in oktogonaler Bauweise!
+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!
Re: Sonntag in Berlin
Das schrieb ich schon.Lupus hat geschrieben:Eine alte Tradition spricht auch vom Sonntag als dem achten Tag!

Gruß Jürgen
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Re: Re:
Tatsächlich gehen neuere Umwertungen auf Angehörige der Liturgischen Bewegung im 20. Jahrhundert zurück. Während der Ausdruck Triduum biblisch motiviert und begrifflich von Augustinus eingeführt wurde, ist die Feier desselben eine Innovation seit dem Konzil. Dennoch hat die konziliare Liturgie am Sonntag als erstem Tag der Woche festgehalten. Gerade als erster und achter Tag der Woche wurde er nicht an das Ende gestellt, sondern markiert den Neubeginn in Christus. Entgegen dem als siebten Tag interpretierten Tag der Totenruhe ist der achte Tag der Woche der Tag der Auferstehung und der neuen Schöpfung. Weitere theologische Argumente kommen dazu, werden jedoch im Sinne einer konservativen Umwertung dem Zeitgeist geopfert. Durch mangelnde Treue (fides) zu Text und Tradition der Bibel erodiert die Kirche die Kirchenbindung selbst.Juergen hat geschrieben:Es ist aber gar nicht so klar, ob auch aus christlicher Sicht, der Sonntag der Wochenbeginn ist. Jungmann (in: Beginnt die christliche Woche mit dem Sonntag?) vertrat da eine andere Position und auch das II. Vatikanische Konzil hat keine Aussage machen wollen.Auch wenn die Bezeichnung "erster Tag" durch die Übernahme der jüdischen Wochenzählung sich schon in der patristischen Literatur findet, kann man doch fragen, ob der Sonntag wirklich als erster Tag erlebt wurde.Multum disputatum est in Ecclesia antique utrum dominica sit prima an ultima hebdomadae dies, et conveniens non videtur ut Concilium rem definiat.
Der christliche "Ur-Sonntag" ist sicher der Ostersonntag. Dieser stellt aber gerade nun das Ende des Triduum sacrum da.
So wurde der Sonntag in der alten Kirche auch teilweise der "achte Tag" genannt (z.B. Barnabas; Justin). Damit wurde er deutlich an das Ende der Woche gestellt.
- lifestylekatholik
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Re: Re:
Bis Sonnabend. Sekmadienis kommt nicht von sieben. Unabhängig davon stammt der Name für Sonntag wie auch der für Montag, pirmadienis, usw. von Jonas Jablonskis, der von 1860 bis 1930 lebte und wohl einer der wichtigsten Normgeber der litauischen Sprach war. Wieweit man daraus auf eine alte Tradition schließen kann, weiß ich nicht.Juergen hat geschrieben:Man kann auch mal auf die Zählweise bzw. die Wochennamen in anderen Sprachen gucken. Das Litauische zählt alle Wochentage von Montag bis Sonntag durch;
Ja. Im Isländischen dagegen beginnt die Zählung mit dem Sonntag. Das entspricht dann auch -- und das finde ich wesentlich -- der Nomenklatur der Kirche, die den Sonntag als dominica und den Monntag als feria secunda, den Dienstag als feria tercia usw. bezeichnet.Juergen hat geschrieben:in slawischen Sprachen, wo sich zumindest bei den Bezeichnungen mancher Wochentag die Zahlen als Wochennamen erhalten haben, stellt man auch eine mit Montag beginnende Zählung fest.
Edit: typo
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
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Re: Sonntag in Berlin
Bei der slawischen Zählweise sind aber Werktage gemeint, der Sonntag ist auslifestylekatholik hat geschrieben:Ja. Im Isländischen dagegen beginnt die Zählung mit dem Sonntag. Das entspricht dann auch -- und das finde ich wesentlich -- der Nomenklatur der Kirche, die den Sonntag als dominica und den Monntag als feria secunda, den Dienstag als feria tercia usw. bezeichnet.Juergen hat geschrieben:in slawischen Sprachen, wo sich zumindest bei den Bezeichnungen mancher Wochentag die Zahlen als Wochennamen erhalten haben, stellt man auch eine mit Montag beginnende Zählung fest.
der Zählung ausgenommen. Er ist also keineswegs als letzter Tag verstanden,
sondern er bildet den Auftakt, dann folgen die durchgezählten Wochentage.
… die ich in keiner Weise nachvollziehbar finde.Juergen hat geschrieben:Es ist aber gar nicht so klar, ob auch aus christlicher Sicht, der Sonntag der Wochenbeginn ist. Jungmann (in: Beginnt die christliche Woche mit dem Sonntag?) vertrat da eine andere Position …
Nein. Der „achte Tag“ ist ja zugleich wieder der erste. Die Rede vom achtenJuergen hat geschrieben:Auch wenn die Bezeichnung "erster Tag" durch die Übernahme der jüdischen Wochenzählung sich schon in der patristischen Literatur findet, kann man doch fragen, ob der Sonntag wirklich als erster Tag erlebt wurde. Der christliche "Ur-Sonntag" ist sicher der Ostersonntag. Dieser stellt aber gerade nun das Ende des Triduum sacrum da.
So wurde der Sonntag in der alten Kirche auch teilweise der "achte Tag" genannt (z.B. Barnabas; Justin). Damit wurde er deutlich an das Ende der Woche gestellt.
Tag bei den Vätern ist allegorisch, oder genauer: anagogisch, sie verweist auf
die Parusie und gewissermaßen deren Übergang in den ewigen Sonntag (oder
Sabbat, wie es bei solcher Gelegenheit auch heißt).
Wenn der Ostersonntag als ein Abschluß empfunden wird, dann wird daran
eine moderne Fehlentwicklung kenntlich. Overkott hat dazu oben ganz rich-
tig das Nötige gesagt. Das Triduum sacrum ist, derart als abgeschlossene Fest-
folge verstanden, liturgiewidrig und zerstört den Sinn der Feiern. Erst kommt
die Vorbereitung, die Abstieg bedeutet, bis in den Tod, bis in die Tiefen der
Hölle. Dann, aus der Dunkelheit, steigt der neue Anfang empor: das Licht,
die Auferstehung, die neue Geburt, Brechen der Fasten, Freude, die eine gan-
ze Woche gefeiert wird. Auch liturgisch war und ist Ostern darum nicht der
Abschluß irgendeines Triduums, sondern der Beginn der Osteroktav
Das ist ja kein Konzilstext, sondern was aus den Akten irgendeiner Kommis-Juergen hat geschrieben:und auch das II. Vatikanische Konzil hat keine Aussage machen wollen.Multum disputatum est in Ecclesia antiqua utrum dominica sit prima an ultima hebdomadae dies, et conveniens non videtur ut Concilium rem definiat.
sion. Das Konzil hat keine Aussage gemacht, daß heißt: Es hat nichts geän-
dert (obgleich sicher entsprechender Druck da war). Die Behauptung des
Zitats, in der alten Kirche sei multum disputatum worden, ob der Sonntag
der erste oder letzte Tag der Woche sei, bestreite ich bis zum Beweis des Ge-
genteils rundweg. Der Sonntag als erster und achter (also wiederum erster)
Tag der Woche: so kannten es die Väter. Der achte ist der erste. Der letzte
wäre der siebente Tag! Zeig mir, wer das behauptet hat – und wo und von
wem darob auch noch viel disputiert worden sein soll.
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- lifestylekatholik
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Re: Sonntag in Berlin
Bist du dir da sicher? Ich hatte das nur vermutet; deshalb war es mir so wichtig, darauf hinzuweisen, das das Litauische eben nicht von Montag bis Sonntag, sondern nur bis Sonnabend durchzählt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bei der slawischen Zählweise sind aber Werktage gemeint, der Sonntag ist aus
der Zählung ausgenommen. Er ist also keineswegs als letzter Tag verstanden,
sondern er bildet den Auftakt, dann folgen die durchgezählten Wochentage.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
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Re: Sonntag in Berlin
Seit wann ist denn das Litauische eine slawische Sprache? 

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Re: Sonntag in Berlin
Čia niekas nepasakė, kad lietuvių kalba yra slaviška ...Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Seit wann ist denn das Litauische eine slawische Sprache?

»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
- Robert Ketelhohn
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Re: Sonntag in Berlin
lifestylekatholik hat geschrieben:Bist du dir da sicher? Ich hatte das nur vermutet; deshalb war es mir so wichtig, darauf hinzuweisen, das das Litauische eben nicht von Montag bis Sonntag, sondern nur bis Sonnabend durchzählt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bei der slawischen Zählweise sind aber Werktage gemeint, der Sonntag ist aus
der Zählung ausgenommen. Er ist also keineswegs als letzter Tag verstanden,
sondern er bildet den Auftakt, dann folgen die durchgezählten Wochentage.
Nehmen wir mal das Russische; die Tage heißen da (in moderner Schreibung):
воскресение, понедельник, вторник, среда, четверг, пятница, суббота (von
Sonntag bis Sonnabend). Der Dienstag (вторник) ist als Zweiter benannt, Don-
nerstag (четверг) als Vierter und Freitag (пятница) als Fünfter. In „понедель-
ник – Montag“ steckt der Erste semantisch nicht drin, obgleich das oft vermutet
wird (wegen der angenommenen Bedeutung „Wochenanfang“ aus по- und „не-
деля – Woche“).
Der Sonnabend setzt auf russisch wie in vielen Sprachen als суббота den Sabbat
fort (vgl. „Samstag“ in manchen dt. Dialekten) und fällt insofern aus der Zählung.
Der Sonntag ist im Russischen als „воскресение – Auferstehung(stag)“ ebenfalls
außerhalb der Zählung benannt. Auffällig ist aber vor allem der Mittwoch: Sein
russischer Name „среда“ weist ihn (ganz wie im Deutschen) als den mittleren Tag
aus. Das geht rechnerisch nicht auf, wenn die Woche von Montag bis Sonntag (oder
auch nur bis Sonnabend) gezählt wird.
Wie nun? – Betrachten wir noch einmal den „понедельник –Montag“. Die oben
angedeutete Ableitung von „неделя – Woche“ ist voreilig. Неделя (недђля) heißt
ursprünglich nicht „Woche“, sondern „Sonntag“, wörtlich eigentlich „(Tag der)
Arbeitsruhe“ (zu не-делать). Diese Bedeutung gilt auch heute noch im Kleinrussi-
schen, Bulgarischen und Polnischen. Der понедельник ist also als der beim Sonn-
tag liegende, auf diesen folgende Tag benannt und nicht als „Wochenauftakt“.
Trotz allem wäre es nun logischer, den nächsten Tag, den Dienstag, als dritten Tag
zu bezeichnen. Welche Vorstellung liegt der Benennung als вторник zugrunde?
Denn eine einheitliche Benennung liegt doch wohl vor, quer durch alle slawischen
Sprachen, so daß wir eine Überlagerung zweier verschiedener Wochentagsmodelle
unterschiedlicher Herkunft wohl ausschließen dürfen.
Ich versuche es einmal nach Art von Klein-Fritzchen. Am Sonntag feiern wir also
die Auferstehung und ruhen aus. Dann kommt der Montag, da geht die Arbeit
(wenn auch oft „Montagsarbeit“) wieder los, die Ruhe ist vorbei. Dienstag, da ha-
ben wir schon wieder einen Tag, an dem wir ackern müssen, den zweiten schon.
Mittwoch: oha, schon wieder Arbeit – aber zählen wir mal … ah, schon Mitte der
Woche, der Sonntag kommt allmählich in Sicht. Donnerstag: Gut, es hilft nichts,
noch müssen wir arbeiten. Vierter Tag. Freitag dasselbe, fünfter Tag. Und nun
kommt endlich der Sonntag in Reichweite. Na ja, erst mal noch der Sabbat. War mal
ein Ruhetag, da freuen wir uns schon auf die Ruhe morgen. Und dann endlich! wie-
der неделя. Von неделя zu неделя: wieder eine седмица („Woche“) rum.
воскресение, понедельник, вторник, среда, четверг, пятница, суббота (von
Sonntag bis Sonnabend). Der Dienstag (вторник) ist als Zweiter benannt, Don-
nerstag (четверг) als Vierter und Freitag (пятница) als Fünfter. In „понедель-
ник – Montag“ steckt der Erste semantisch nicht drin, obgleich das oft vermutet
wird (wegen der angenommenen Bedeutung „Wochenanfang“ aus по- und „не-
деля – Woche“).
Der Sonnabend setzt auf russisch wie in vielen Sprachen als суббота den Sabbat
fort (vgl. „Samstag“ in manchen dt. Dialekten) und fällt insofern aus der Zählung.
Der Sonntag ist im Russischen als „воскресение – Auferstehung(stag)“ ebenfalls
außerhalb der Zählung benannt. Auffällig ist aber vor allem der Mittwoch: Sein
russischer Name „среда“ weist ihn (ganz wie im Deutschen) als den mittleren Tag
aus. Das geht rechnerisch nicht auf, wenn die Woche von Montag bis Sonntag (oder
auch nur bis Sonnabend) gezählt wird.
Wie nun? – Betrachten wir noch einmal den „понедельник –Montag“. Die oben
angedeutete Ableitung von „неделя – Woche“ ist voreilig. Неделя (недђля) heißt
ursprünglich nicht „Woche“, sondern „Sonntag“, wörtlich eigentlich „(Tag der)
Arbeitsruhe“ (zu не-делать). Diese Bedeutung gilt auch heute noch im Kleinrussi-
schen, Bulgarischen und Polnischen. Der понедельник ist also als der beim Sonn-
tag liegende, auf diesen folgende Tag benannt und nicht als „Wochenauftakt“.
Trotz allem wäre es nun logischer, den nächsten Tag, den Dienstag, als dritten Tag
zu bezeichnen. Welche Vorstellung liegt der Benennung als вторник zugrunde?
Denn eine einheitliche Benennung liegt doch wohl vor, quer durch alle slawischen
Sprachen, so daß wir eine Überlagerung zweier verschiedener Wochentagsmodelle
unterschiedlicher Herkunft wohl ausschließen dürfen.
Ich versuche es einmal nach Art von Klein-Fritzchen. Am Sonntag feiern wir also
die Auferstehung und ruhen aus. Dann kommt der Montag, da geht die Arbeit
(wenn auch oft „Montagsarbeit“) wieder los, die Ruhe ist vorbei. Dienstag, da ha-
ben wir schon wieder einen Tag, an dem wir ackern müssen, den zweiten schon.
Mittwoch: oha, schon wieder Arbeit – aber zählen wir mal … ah, schon Mitte der
Woche, der Sonntag kommt allmählich in Sicht. Donnerstag: Gut, es hilft nichts,
noch müssen wir arbeiten. Vierter Tag. Freitag dasselbe, fünfter Tag. Und nun
kommt endlich der Sonntag in Reichweite. Na ja, erst mal noch der Sabbat. War mal
ein Ruhetag, da freuen wir uns schon auf die Ruhe morgen. Und dann endlich! wie-
der неделя. Von неделя zu неделя: wieder eine седмица („Woche“) rum.
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Re: Sonntag in Berlin
Alles wunderschön logisch und stimmig. Ich werde mich dann mal umsehen, ob ich anderswo Belege dafür finde.
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Re: Sonntag in Berlin
Sag dann Bescheid! 

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Re: Sonntag in Berlin
Da in germanischen und slawischen Sprachen der Mittwoch "Mitte der Woche" heißt, muss Sonntag dort der erste Tag der Woche sein. Mein russ. etym. Wörterbuch*) sagt, nedela habe ursprünglich auch im Russischen "Sonntag" bedeutet und der ponedel'nik sei "perwyj posle woskressen'ja den' nedeli", der erste Tag der Woche nach Sonntag. Die Namen der Wochentage bedeuten also: Montag - (Tag) nach Sonntag, Dienstag - zweiter (Tag nach Sonntag), Mittwoch - Mitte (der Woche), Donnerstag - vierter (Tag nach Sonntag), Freitag - fünfter (Tag nach Sonntag), Sonnabend - Sabbat.
*) G. L. Tsyganenko: Etimologitscheckij slowar' russkogo jasyka. Kijew 1970.
Wie kommt es zu den scheinbar abweichenden litauischen Wochentagsnamen?
Erstens. Man findet ab und an die Angabe, die litauischen (und lettischen) Wochentagsnamen seien von eins bis sieben durchgezählt. Das ist falsch. Nur Montag bis Sonnabend sind durchgezählt. Sonntag hat keine Nummer.
Zweitens. Die heute gültigen Wochentagsnamen stammen von Jonas Jablonskis, der um die Wende zum 20. Jhd. lebte. Er ersetzte die früheren Wochentagsnamen, die slawische Entlehnungen waren (z. B. "nedėlia" aus russ. "nedelja" und daraus "panedėlis" nach russ. Vorbild "ponedelnik" usw.), und führte dabei die defektive slawische Zählung konsequent durch. Da die slawische Zählung die "Tage nach dem Sonntag" zählt, zählt auch Litauisch die "Tage nach dem Sonntag. "Pirmadienis" heißt also nicht "erster Tag (der Woche)", sondern "erster Tag (nach Sonntag)".
*) G. L. Tsyganenko: Etimologitscheckij slowar' russkogo jasyka. Kijew 1970.
Wie kommt es zu den scheinbar abweichenden litauischen Wochentagsnamen?
Erstens. Man findet ab und an die Angabe, die litauischen (und lettischen) Wochentagsnamen seien von eins bis sieben durchgezählt. Das ist falsch. Nur Montag bis Sonnabend sind durchgezählt. Sonntag hat keine Nummer.
Zweitens. Die heute gültigen Wochentagsnamen stammen von Jonas Jablonskis, der um die Wende zum 20. Jhd. lebte. Er ersetzte die früheren Wochentagsnamen, die slawische Entlehnungen waren (z. B. "nedėlia" aus russ. "nedelja" und daraus "panedėlis" nach russ. Vorbild "ponedelnik" usw.), und führte dabei die defektive slawische Zählung konsequent durch. Da die slawische Zählung die "Tage nach dem Sonntag" zählt, zählt auch Litauisch die "Tage nach dem Sonntag. "Pirmadienis" heißt also nicht "erster Tag (der Woche)", sondern "erster Tag (nach Sonntag)".
Zuletzt geändert von lifestylekatholik am Dienstag 7. Juli 2009, 08:02, insgesamt 1-mal geändert.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Sonntag in Berlin
Von Moses über Augustinus bis Bonaventura hatten die Gläubigen kein Problem mit dem sechsten Tag, an dem Gott den Menschen als Krone der Schöpfung erschuf. Bonaventura hat die Tradition nicht verändert. Der Sabbat blieb der siebte Tag und symbolisierte den Tag der (Grabes-)Ruhe. Dass er alle Tage begleitet, findet sich in übertragenem Sinn auch in Luthers: Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen... Konsequent dachten Augustinus (frühe Kirche) und Bonaventura (hochmittelalterliche Kirche) den Sonntag als ersten und achten Tag der Woche weiter. Sie hoben die Tradition nicht auf, sondern erfüllten sie mit Sinn.
Sonntag & Tradition
Traditionell ist der Sonntag der erste und achte Tag der Woche. Das hängt mit der Bedeutung des Beginns und Neubeginns der Schöpfung zusammen. Tatsächlich findet sich dieser Gedanke von der Urkirche über das Mittelalter bis heute. Damit bringt die Kirche den Gedanken der Befreiung von Sünde zu einem neu geschenkten Leben im Geist Jesu Christi in besonderer Weise zum Ausdruck. Liturgisch hat die Frühmesse zum Sonnenaufgang diesen Gedanken weiter entwickelt: das Aufstehen zu einem neuen Tag und zu einem neuen Leben wurde für die Kirche zukunftsweisend. Ora & Labora bedeutete auch, dass nach dem Offizium die Arbeit begann. Diese Denkstruktur entspricht auch dem ersten und zweiten Gebot. Heute denken aber auch in der Kirche nicht wenige andersrum.
Re: Sonntag & Tradition
Ja, der Sonntag als Freizeit- und Erholungstag. Den sonntäglichen Messbesuch empfinde ich als tausendmal erholsamer als irgendwelchen Freizeitstress. Selbst wenn ich mal "nur" in die Abendmesse gehen, fehlt mir irgendetwas am Sonntag.overkott hat geschrieben:Traditionell ist der Sonntag der erste und achte Tag der Woche. Das hängt mit der Bedeutung des Beginns und Neubeginns der Schöpfung zusammen. Tatsächlich findet sich dieser Gedanke von der Urkirche über das Mittelalter bis heute. Damit bringt die Kirche den Gedanken der Befreiung von Sünde zu einem neu geschenkten Leben im Geist Jesu Christi in besonderer Weise zum Ausdruck. Liturgisch hat die Frühmesse zum Sonnenaufgang diesen Gedanken weiter entwickelt: das Aufstehen zu einem neuen Tag und zu einem neuen Leben wurde für die Kirche zukunftsweisend. Ora & Labora bedeutete auch, dass nach dem Offizium die Arbeit begann. Diese Denkstruktur entspricht auch dem ersten und zweiten Gebot. Heute denken aber auch in der Kirche nicht wenige andersrum.
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.
Re: Sonntag & Tradition
Ja, der Sonntagsgottesdienst kann ein schöner Start in die Freizeit sein. Manchmal ist er aber auch nur Anhängsel. Manchmal fällt er auch aus.Jacinta hat geschrieben:Ja, der Sonntag als Freizeit- und Erholungstag. Den sonntäglichen Messbesuch empfinde ich als tausendmal erholsamer als irgendwelchen Freizeitstress. Selbst wenn ich mal "nur" in die Abendmesse gehen, fehlt mir irgendetwas am Sonntag.overkott hat geschrieben:Traditionell ist der Sonntag der erste und achte Tag der Woche. Das hängt mit der Bedeutung des Beginns und Neubeginns der Schöpfung zusammen. Tatsächlich findet sich dieser Gedanke von der Urkirche über das Mittelalter bis heute. Damit bringt die Kirche den Gedanken der Befreiung von Sünde zu einem neu geschenkten Leben im Geist Jesu Christi in besonderer Weise zum Ausdruck. Liturgisch hat die Frühmesse zum Sonnenaufgang diesen Gedanken weiter entwickelt: das Aufstehen zu einem neuen Tag und zu einem neuen Leben wurde für die Kirche zukunftsweisend. Ora & Labora bedeutete auch, dass nach dem Offizium die Arbeit begann. Diese Denkstruktur entspricht auch dem ersten und zweiten Gebot. Heute denken aber auch in der Kirche nicht wenige andersrum.
Re: Sonntag & Tradition
Viele Priester scheinen das nicht mehr zu wissen oder trauen den Gläubigen nicht zu, es zu wissen. Sie sagen nicht »Darum feiern wir den ersten Tag der Woche«, sondern »Darum feiern wir den Sonntag«.overkott hat geschrieben:Traditionell ist der Sonntag der erste und achte Tag der Woche.
- cantus planus
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Re: Sonntag & Tradition
Ich glaube, das hat etwas mit der Tendenz zur Pädagogisierung der Messe zu tun. Man erlebt es an vielen anderen Stellen: "Gebt euch die Hand zum Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung" anstelle von "Gebt euch ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung". Im Hochgebet "mit unserem Papst Benedikt, dem Bischof von Rom,..." oder, besonders nett, die ellenlangen Einleitungen zum Vaterunser. Von ausgeschmückten Präfationen ganz zu schweigen.Galilei hat geschrieben:Viele Priester scheinen das nicht mehr zu wissen oder trauen den Gläubigen nicht zu, es zu wissen. Sie sagen nicht »Darum feiern wir den ersten Tag der Woche«, sondern »Darum feiern wir den Sonntag«.overkott hat geschrieben:Traditionell ist der Sonntag der erste und achte Tag der Woche.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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- Berolinensis
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Re: Sonntag & Tradition
Vielleicht auch. Hauptsächlich hat es mit der fatalen Umstellung im weltlichen Bereich 1976 vom Sonntag auf den Montag als ersten Tag der Woche zu tun. Die USA und viele andere Länder haben diesen Schritt glücklicherweise nie mitgemacht.cantus planus hat geschrieben:Ich glaube, das hat etwas mit der Tendenz zur Pädagogisierung der Messe zu tun. Man erlebt es an vielen anderen Stellen: "Gebt euch die Hand zum Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung" anstelle von "Gebt euch ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung". Im Hochgebet "mit unserem Papst Benedikt, dem Bischof von Rom,..." oder, besonders nett, die ellenlangen Einleitungen zum Vaterunser. Von ausgeschmückten Präfationen ganz zu schweigen.Galilei hat geschrieben:Viele Priester scheinen das nicht mehr zu wissen oder trauen den Gläubigen nicht zu, es zu wissen. Sie sagen nicht »Darum feiern wir den ersten Tag der Woche«, sondern »Darum feiern wir den Sonntag«.overkott hat geschrieben:Traditionell ist der Sonntag der erste und achte Tag der Woche.
- cantus planus
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Re: Sonntag & Tradition
Richtig. Wie kam es überhaupt zu diesem Beschluß? Wo liegen die Vorteile? Ich habe das nie verstanden. Man sollte es gleich mit der Uhrenumstellerei zur Sommerzeit zusammen abschaffen.Berolinensis hat geschrieben:Hauptsächlich hat es mit der fatalen Umstellung im weltlichen Bereich 1976 vom Sonntag auf den Montag als ersten Tag der Woche zu tun. Die USA und viele andere Länder haben diesen Schritt glücklicherweise nie mitgemacht.
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Re: Sonntag & Tradition
Es gibt in der Tat Gemeinden, deren Gottesdienstordnung mit dem Montag beginnt und mit dem Sonntag endet.Berolinensis hat geschrieben:Vielleicht auch. Hauptsächlich hat es mit der fatalen Umstellung im weltlichen Bereich 1976 vom Sonntag auf den Montag als ersten Tag der Woche zu tun. Die USA und viele andere Länder haben diesen Schritt glücklicherweise nie mitgemacht.cantus planus hat geschrieben:Ich glaube, das hat etwas mit der Tendenz zur Pädagogisierung der Messe zu tun. Man erlebt es an vielen anderen Stellen: "Gebt euch die Hand zum Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung" anstelle von "Gebt euch ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung". Im Hochgebet "mit unserem Papst Benedikt, dem Bischof von Rom,..." oder, besonders nett, die ellenlangen Einleitungen zum Vaterunser. Von ausgeschmückten Präfationen ganz zu schweigen.Galilei hat geschrieben:Viele Priester scheinen das nicht mehr zu wissen oder trauen den Gläubigen nicht zu, es zu wissen. Sie sagen nicht »Darum feiern wir den ersten Tag der Woche«, sondern »Darum feiern wir den Sonntag«.overkott hat geschrieben:Traditionell ist der Sonntag der erste und achte Tag der Woche.

Re: Sonntag & Tradition
Für manche beginnt heute schon am Sonntag die Arbeitswoche. Zum Beispiel in den USA. Tatsächlich beschäftigen sich eingetragene Vereine mit solchen Fragen.cantus planus hat geschrieben:Richtig. Wie kam es überhaupt zu diesem Beschluß? Wo liegen die Vorteile? Ich habe das nie verstanden. Man sollte es gleich mit der Uhrenumstellerei zur Sommerzeit zusammen abschaffen.Berolinensis hat geschrieben:Hauptsächlich hat es mit der fatalen Umstellung im weltlichen Bereich 1976 vom Sonntag auf den Montag als ersten Tag der Woche zu tun. Die USA und viele andere Länder haben diesen Schritt glücklicherweise nie mitgemacht.
Mit Kultur, Sprache und Vernunft hat das wenig zu tun.
In der Wirtschaft ist es sinnvoll, die Arbeitswoche von montags bis freitags zu rechnen.
Re: Sonntag & Tradition
Vor allem hat man vergessen, den Mittewoch in Odinstag oder Wotanstag umzubenennen. jetzt ist der Mittwoch vorgerutscht....cantus planus hat geschrieben:Richtig. Wie kam es überhaupt zu diesem Beschluß? Wo liegen die Vorteile? Ich habe das nie verstanden. Man sollte es gleich mit der Uhrenumstellerei zur Sommerzeit zusammen abschaffen.Berolinensis hat geschrieben:Hauptsächlich hat es mit der fatalen Umstellung im weltlichen Bereich 1976 vom Sonntag auf den Montag als ersten Tag der Woche zu tun. Die USA und viele andere Länder haben diesen Schritt glücklicherweise nie mitgemacht.
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Gerade gefunden:
Sonntagsgottesdienste machen glücklicher
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