Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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16. Oktober: Hl. Gallus, Mönch, Einsiedler, Glaubensbote am Bodensee
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gallus, Abb. (16. Oct.) Dieser hl. Gallus – auch Gallunus, Gallianus, Gallo, Galloni, Gilliani, schottisch Kalech (Callelbe) genannt – stammte, wie die meisten Missionäre Deutschlands und der Schweiz, aus Irland. Er war dort um das J. 551 geboren als der Sohn einer angesehenen (nach Einigen sogar königlichen) Familie, in der nach Butler (XV. 234) sowohl die Tugend als auch der Adel erblich waren. Seine Eltern schickten den Knaben frühzeitig in das berühmte Kloster Benchor (Bangor), welchem damals die hhl. Comgallus und Columbanus vorstanden, und wo er große Fortschritte in den Wissenschaften des Heils machte. Als der hl. Columbanus um das J. 585 Irland verließ und nach Frankreich zog, war der hl. Gallus einer der 12 Jünger, die ihn begleiteten und seine Lebensschicksale theilten (vgl. S. Columbanus). Vom Könige Theodorich auf Anstiften der Königin Brunehilde aus Burgund vertrieben und vom Könige Theodobert von Austrasien freundlich aufgenommen, kamen sie um das J. 610 nach Metz, zogen bis nach Mainz, dann den Rhein hinauf bis an die Limat in der Schweiz und an den Züricher See, wo sie, nicht weit von der Mündung der Limat, zu Wangen bei Tuggeneinta einen Ort fanden, der ihren Wünschen entsprach. Da aber Columban's Jünger etwas zu rasch gegen den Götzendienst verfuhren, wurde der hl. Columban von den ergrimmten Abgötterern gestäupt, und der hl. Gallus mit dem Tode bedroht, worauf sie sich am Bodensee eine Fecistätte für ihre Frömmigkeit und einen Wirkungskreis für ihren Eifer aufsuchten. Sie erhielten das Gewünschte durch den gottseligen Pfarrer Willimar von Arbon, unweit Constanz, welcher ihnen eine Strecke Landes anbot. Da bauten sie sich nicht weit von Bregenz (Brigantum) einige Zellen um die wiederhergestellte Capelle der hl. Aurelia und legten so den Grund zu dem Kloster Mehrerau (Augia Major). Da König Ueodobert in einem Treffen wider Theodorich sein Leben verloren hatte, und somit Austrasien sammt Alemannien an diesen seinen Feind gekommen war, so zog der hl. Columban mit einigen Genossen nach Italien. Der hl. Gallus aber, von einem bösartigen Fieber ergriffen, blieb mit seinen Gefährten Magnoald (Nagnus) und Theodor zurück. Er ließ sich nach Arbon tragen zu dem Pfarrer Willimar, bei dem er auch bald von seiner Krankheit genas. Nun wollte er wieder einen Ort wählen, wo er seine gewohnte Lebensweise fortsetzen könnte, zu welchem Zwecke er dann mit Hildebold (Hiltibold), dem Diakon Willimars, die hinter Arbon liegenden Gebirge curbzog, welche dieser als Jäger und Fischer qui kannte. Nachdem sie fast einen ganzen Tag vergebens herumgegangen, kamen sie endlich an das Flüßchen Steinach (Petrosa), fingen darin Fische, und der Diakon begann sie zu backen. Der hl. Gallus ging seitwärts, um zu beten, blieb aber an einem Dorngesträuch hängen und fiel zur Erde. Dieß betrachtete er als einen Wink Gottes, hier seine künftige Wohnung aufzuschlagen; er machte daher aus zwei Hölzern ein Kreuz, steckte es in die Erde, hing dann einige Reliquien daran und betete sofort um Segen für sein Unternehmen. Hierauf genossen sie gemeinsam das Mahl, legten sich dann neben einem Feuer zur Erde und schliefen. Als der hl. Gallus während der Nacht zum Gebete aufstand, sah er einen Bären herbeikommen, welcher die noch übrigen Reste der Mahlzeit verzehren wollte, der aber dann auf Befehl des Heiligen ganz willig Holz zum Feuer herbeitrug. Seitdem wird der hl. Gallus gewöhnlich mit einem Bären abgebildet. Nun kehrte er nach Arbon zurück und ging dann mit Magnus und Theodor wieder an den ausgewählten (etwa drei Stunden südöstlich von Arbon gelegenen) Platz, um Bäume zu fällen und die Zelle zu bauen. Dieses geschah im Jahr 613 oder 614, und mit dem Bau dieser »Galluszelle« oder »St. Gallenzelle« (cella S. Galluni) legte er den Grund zu dem nachmals so berühmten Kloster St. Gallen; die Grabeskapelle des hl. Gallus bezeichnet noch jetzt den Platz, wo vor mehr als 1200 Jahren das aufgestellte hölzerne Kreuz der kleine Anfang großer und segensreicher Entwicklung war. – Hier arbeitete nun der Heilige mit seinen Gefährten vorzüglich an der Bekehrung der Heiden, die noch in der Umgegend wohnten, und kann so mit Recht als der Apostel jener Gegend angesehen werden. Um diese Zeit lag Friedeburga, die Tochter des alemannischen Herzogs Gunzo und Verlobte des austrasischen Königssohns Sigebert, zu Ueberlingen krank darnieder, und der hl. Gallus heilte sie durch sein Gebet (vgl. Frideburga). Da wollte Gunzo ihn auf den eben erledigten Bischofstuhl von Constanz erheben; aber der Heilige weigerte sich standhaft. Als dann später auch die Geistlichkeit und das Volk in ihn drang, empfahl er ihnen den Diakon Johannes von Grabs (Quaradaves), den er früher kennen gelernt und noch weiter in der Kenntniß der heil. Schriften unterrichtet hatte. Wirklich wurde auch Johannes gewählt und sogleich von den anwesenden Bischöfen consecrirt im J. 614 oder 615. Am Schlusse hielt der hl. Gallus eine erbauliche Predigt, die wir noch besitzen, und zwar in lateinischer Sprache, während der neue Bischof Johannes sie dem Volke in deutscher Sprache Satz für Satz vortrug. Dann kehrte der Heilige wieder in seine Zelle zurück, wo er mit seinen Jüngern die Wildniß, welche ihm von mehreren Besitzern zum Eigenthume gegeben worden war, urbar zu machen sich bestrebte und auch Wohnungen für seine stets sich vermehrenden Jünger baute etc. Als im J. 625 sein Mitschüler, der hl. Abt Eustasius von Luxeuil starb, wurde ihm von seinen ehemaligen Mitbrüdern die Abtswürde angetragen, die er aber ebenfalls ausschlug. Er blieb am liebsten in seiner Zelle, die er nur verließ, um den umliegenden Orten die Wahrheiten des Glaubens zu verkünden, wobei er sowohl die Heiden als die Christen diesseits und jenseits des Bodensees aufsuchte und ihnen Unterricht ertheilte. Bis in sein hohes Alter hörte er nicht auf, sich selbst und Andere auf den Weg des Heils zu leiten und deßhalb strenge Abtödtung mit eifriger Verkündung des göttlichen Wortes zu vereinigen. Er sammelte einen zahlreichen Kreis frommer Jünger um sich, die er nach der Regel des hl. Columbanus zur Vollkommenheit zu führen bemüht war. Am St. Michaelstage des Jahres 646 predigte er noch in Arbon; drei Tage später wurde er von einem Fieber ergriffen und starb nach weiteren 14 Tagen, nämlich am 16. October 646 (nicht 624, wie es bei Einigen heißt) in den Armen seines Freundes Willimar, als ein Greis von 95 Jahren. Seine irdische Hülle wurde in sein Kloster zurückgebracht und dort in Gegenwart des Bischofs Johannes und einer zahlreichen Volksmenge beigesetzt. Gleich darauf wallfahrtete man zu seinem Grabe von allen Seiten her, da auch viele Wunder an demselben geschahen. Seiner gedenkt auch das Mart. Rom. am 16. Oct. Auch in mehreren auswärtigen Diöcesen wird sein Fest am 16. Oct. gefeiert, wie z. B. in München, Augsburg, Regensburg, Eichstädt etc. In Augsburg ist eines der ältesten Kirchlein in der Nähe von St. Stephan seinem Namen geweiht. – Wie nun nach dem Hintritte des hl. Gallus seine Jünger unter dem hl. Magnus die Lebensweise des hl. Columbanus fortsetzten; wie dann, nachdem der hl. Magnus bald darauf nach Füßen und der hl. Theodor nach Kempten gezogen, zuerst der Diakon Stephan und dann der schottische Priester Magulph dem Kloster vorstand; wie um das J. 720 der hl. Othmar den Orden des hl. Benedictus einführte, und die Zelle nach und nach zu einer Abtei erwuchs, die weithin unendlich viel Gutes wirkte, bis sie endlich im J. 1798 durch die helvetische Revolution ihre Besitzungen verlor, und der letzte Abt Pankratius Forster flüchten mußte, während der ehrwürdige Decan und Pfarrer von Sargans, der hochw. Hr. Peter Mirer, im J. 1847 als erster Bischof von St. Gallen den neuerrichteten bischöflichen Stuhl bestieg etc. – alles dieses ist im Kirchenlexikon von Wetzer und Welte (IV. 277. 298) kurz und klar angegeben. (Oct. VII. 859.)

Allmächtiger Gott, du hast den heiligen Gallus berufen, als Mönch und Glaubensbote unter den Alemannen die Wahrheit des Evangeliums auszubreiten. Erhalte uns die Freude, die aus dem glauben kommt, und stärke unsere Treue zu Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
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HeGe
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16. Oktober: Hl. Margareta Maria Alacoque, Ordensfrau
Wikipedia hat geschrieben:Margareta Maria Alacoque (* 22. Juli 1647 in Verosvres, Burgund; † 17. Oktober 1690 in Paray-le-Monial) war Ordensschwester und Mystikerin und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.

Margareta Maria (franz.: Marguerite-Marie) Alacoque wurde am 22. Juli 1647 in Verosvres in Frankreich (Burgund) geboren. Sie war das fünfte von sieben Kindern des Notars Claude Alacoque und seiner Frau Philiberte, geborene Lamyn. Drei Tage nach ihrer Geburt, am 25. Juli 1647, wurde Margareta Maria getauft. Ihre Taufpatin war eine adelige Verwandte namens Marguerite de Saint-Amour. Die Familie Alacoque lebte Haus an Haus mit der Familie Laroche, in die Claude Alacoques Schwester Benoîte einheiratete. Das Verhältnis der beiden Familien war sehr schlecht, was die Kindheit Margareta Marias prägte. Von 1651 bis 1655 wurde Margareta Maria von ihrer Patin zu sich auf ihr Schloss Corecheval genommen. Als 1655 der Vater starb, kehrte das Kind zurück zur Mutter. Nach dem Tod des Vaters blieb den Alacoques aus finanziellen Gründen nichts anderes übrig, als sich mit den Laroches zu arrangieren. Die Laroches nutzten jetzt noch mehr als zuvor jede sich bietende Gelegenheit, um die Alacoques zu quälen.

1656 kam Margareta Maria in das Pensionat der Urbanistinnen nach Charolles. Dort empfing sie 1659 im Alter von zwölf Jahren die Erstkommunion. Kurze Zeit später erkrankte sie schwer. Sie wurde daher wieder zurück nach Verosvres geschickt und war dort etwa vier Jahre lang mehr oder weniger ans Krankenbett gefesselt. Ihre Gesundung erfolgte so überraschend, dass man von einer "wunderbaren Heilung" spricht. Nach der Heilung begann Margareta Maria das ganz normale Leben einer Sechzehnjährigen zu führen. Sie nahm gerne an Tanzveranstaltungen teil, zu denen sie ihre älteren Brüder mitnahmen. Eine schwere Erkrankung ihrer Mutter zwang sie jedoch, sich ganz der Pflege der Mutter zu widmen. Als man versuchte, Margareta Maria so rasch wie möglich zu verheiraten, wehrte sie sich dagegen, da sie in ein Kloster eintreten wollte.

Am 20. Juni 1671 trat Margareta Maria Alacoque in den Orden von der Heimsuchung Mariens (Salesianerinnen) (gegründet 1610 von den Heiligen Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal) in Paray-le-Monial ein. Am 25. August 1671 erfolgte ihre Einkleidung als Novizin und bereits ein Jahr später, am 25. August 1672, legte sie die feierliche Profess ab. Ihr Leben im Heimsuchungskloster war sehr schwierig. Bereits als Kind und Jugendliche hatte sie mehrere Visionen, die sich nach ihrem Eintritt ins Kloster häuften. Ihre Mitschwestern verspotteten und demütigten sie deswegen. Margareta Maria bekam zudem in ihren Visionen den Auftrag, auf Missstände hinzuweisen, die sich unter den Schwestern eingebürgert hatten. Margareta Marias Oberin, Marie-Françoise de Saumaise, spürte zwar hinter dieser "eigenartigen Schwester" irgendetwas Göttliches, fühlte sich jedoch nicht imstande, selbst ein Urteil darüber zu fällen. Sie befahl daher Margareta Maria, ihre Lebensgeschichte und ihre Visionen aufzuschreiben, damit zwei Priester sich ein Urteil darüber bilden könnten. Die Priester mahnten zu größter Vorsicht und gingen davon aus, Margareta Maria sei entweder besessen oder geisteskrank.

Am 27. Dezember 1673 hatte Margareta Maria eine Vision, in der sie Jesus Christus dazu beauftragte, sich für die Verehrung seines göttlichen Herzens einzusetzen. In den folgenden eineinhalb Jahren folgten weitere drei Visionen, in denen Jesus Christus Margareta Maria auftrug, sie möge sich dafür einsetzen, dass jeder erste Freitag im Monat und der zweite Freitag nach dem Fronleichnamsfest der besonderen Verehrung des Herzens Jesu gewidmet sein solle.

Besondere Unterstützung erhielt Margareta Maria durch den heiligen Jesuiten Claude de la Colombière. Dieser wurde 1675 Rektor des neu errichteten Jesuitenkollegs in Paray-le-Monial. Außerdem war er der Beichtvater der Salesianerinnen. Schon bei seiner ersten geistlichen Konferenz fiel ihm Margareta Maria auf. Sie selbst hörte die Stimme Gottes, dass dies der Priester sei, der sie in ihrer Mission zur Förderung der Herz-Jesu-Verehrung unterstützen werde. Es kam zu mehreren Gesprächen. Colombière erklärte Margareta Maria weder für besessen noch für geisteskrank, sondern ermutigte sie dazu, ihren Weg weiterzugehen. Er selbst wollte auf seine Weise alles zur Verehrung des Herzens Jesu unternehmen. Schon nach einem Jahr musste Colombière die Stadt wieder verlassen. Er blieb jedoch mit Margareta Maria brieflich weiterhin in Kontakt.

Mit der Abreise Colombières verlor Margareta Maria jedoch auch wieder ihren „Beschützer“. Die Mitschwestern ließen nun ihrem Unmut freien Lauf. Am Abend des 20. November 1677 erhielt Margareta Maria in einer Vision den Auftrag, öffentlich vor der gesamten Gemeinschaft zu sagen, Gott hätte sie als „Sühneopfer“ für die Sünden der Schwestern auserwählt, weil diese nicht bereit waren, sich zu ändern. Man beschimpfte Margareta Maria, schrie sie an, verspottete sie. Als sie später auf dem Weg zu ihrer Zelle war, wurde sie von einer Gruppe von Mitschwestern regelrecht überfallen. Sie rissen ihr den Schleier herunter und schlugen ungezügelt auf sie ein. Am nächsten Tag bereuten die Schwestern zutiefst ihr Verhalten und begannen mit Margareta Maria höflicher umzugehen, blieben aber trotzdem weiterhin reserviert.

Die Nachfolgerin der Oberin de Saumaise, Péronne-Rosalie Greyfié, war darum bemüht, den Frieden im Kloster aufrechtzuerhalten, unternahm jedoch nichts, damit Margareta Maria unter den Schwestern mehr Anerkennung fand. Daran änderte sich auch nichts, als Claude de la Colombière wieder nach Paray-le-Monial zurückkehrte. Die Oberin setzte sich weiterhin in der Gemeinschaft nicht für Margareta Maria ein, in ihren persönlichen Gesprächen jedoch sprach sie ihr Mut zu. Margareta Maria war in dieser Zeit oft monatelang krank, und dann plötzlich wieder gesund. In der Gemeinschaft regte sich dadurch verständlicherweise erneut Unmut. Margareta Maria wurde als Heuchlerin bezeichnet, die ihre Krankheit nur vortäusche, um keine Arbeiten in der Gemeinschaft übernehmen zu müssen.

Am 15. Februar 1682 starb Claude de la Colombière. 1684 wurde eine neue Oberin gewählt: Marie-Christina Melin. Diese ernannte Margareta Maria zu ihrer Assistentin, 1685 sogar zur Novizenmeisterin. Der Grund für diesen Gesinnungswandel lag wiederum an P. Colombière, dessen Schriften über die Herz-Jesu-Verehrung nach seinem Tod veröffentlicht und täglich während der Mahlzeiten im Refektorium vorgelesen wurden. Die Meinung über Margareta Maria änderte sich dadurch bei vielen ihrer Mitschwestern. Hinzu kam, dass ein weiterer Jesuit, P. François Rolin, Beichtvater des Klosters wurde und die Bedeutung Margareta Marias erkannte. Er trug ihr auf, dass sie ihre gesamte Lebensgeschichte aufschreiben sollte, die noch heute erhalten ist.

Als Novizenmeisterin entwickelte Margareta Maria ein völlig neues Selbstbewusstsein. Ihre eigenen leidvollen Erfahrungen als Klosterschwester machten sie geduldig, sanft und sehr weise im Umgang mit jenen, die neu ins Kloster eintraten und von ihr in die Spiritualität des Heimsuchungsordens eingeführt wurden. Zu einem besonderen Datum wurde dann der 22. Juli 1685, ihr Geburtstag. Die Novizinnen wollten ihr ein besonderes Geburtstagsfest gestalten, sie aber meinte, es wäre ihr eine viel größere Freude, wenn sie all die Ehrungen dem Herzen Jesu darbringen würden. So kam es, dass im Kloster von Paray-le-Monial das erste Mal das Herz Jesu von mehreren Schwestern in einer Andacht gemeinsam verehrt wurde, diese Form der Andacht behielt man bei.

Die beiden Brüder Margaretas, Jacques und Chrysostomus, ließen im Dorf Le-Bois-Sainte-Marie eine Kapelle zu Ehren des Herzens Jesu erbauen und setzten sich dafür ein, das ganze Dorf für die Herz-Jesu-Verehrung zu begeistern.

1687 wurde Margareta Maria von ihrem Amt als Novizenmeisterin wieder abgelöst. Sie wurde zunächst Gehilfin der Krankenwärterin, später dann Erzieherin jener Mädchen, die im Kloster in einer Art kleinem Internat aufgenommen wurden. Nach der Neuwahl der Oberin wurde sie wieder deren Assistentin.

In den Jahren 1688 und 1689 hatte sie weitere Visionen zur Herz-Jesu-Verehrung. In der Folge bat sie den französischen König, Ludwig XIV., ganz Frankreich dem Herzen Jesu zu weihen und in Paris eine Kirche zu Ehren des Herzens Jesu zu bauen. Erfüllt wurde dieser Auftrag erst rund zweihundert Jahre später durch den Bau der Basilika Sacré-Cœur auf dem Hügel von Montmartre in Paris. Im Kloster wurde eine eigene Kapelle zur Herz-Jesu-Verehrung errichtet. Die Gemeinschaft des Klosters war in ihrer Beziehung zu Margareta Maria völlig verändert. Man wollte sie sogar zur Oberin wählen, was Margareta Maria jedoch 1690 ablehnte. An ihrer Stelle wurde Catherine-Antoinette de Lévy Châteaumorand gewählt.

Zwei Jesuiten, Jean Croiset und Joseph-François Gallifet, begannen die Verehrung des Herzens Jesu auch außerhalb des Klosters der Heimsuchung zu verbreiten.

Im Spätsommer 1690 spürte Margareta Maria, dass sie bald sterben werde. Da sie immer wieder krank war, nahm die Gemeinschaft dies nicht besonders ernst. Am 8. Oktober jedoch war sie so schwach, dass sie das Bett nicht mehr verlassen konnte. Obwohl die Ärzte keinerlei besorgniserregende Krankheit feststellen konnten, sagte sie, dass sie sterben werde. Am 17. Oktober 1690 gegen 7 Uhr abends empfing sie im Beisein aller ihrer Mitschwestern die Krankensalbung. Eine Stunde später starb sie im Alter von 43 Jahren. Ihr letztes Wort war „Jesus“.

Bei ihrem Begräbnis kam es fast zu einem Tumult, da die Bevölkerung davon überzeugt war, dass Margareta Maria eine Heilige sei, und sie daher ein letztes Mal ihren Sarg berühren wollte. Sie ist im Kloster der Heimsuchung von Paray-le-Monial bestattet.

Margareta Maria Alacoque wurde am 18. September 1864 von Papst Pius IX. selig- und am 13. Mai 1920 von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen. [...]

Barmherziger Gott, du hast die heilige Margareta Maria Alacoque die Liebe deines Sohnes schauen lassen, die alles Begreifen übersteigt. Schenke auch uns deinen Geist, damit wir die Größe deines Erbarmens erkennen und am Reichtum deines göttlichen Lebens teilhaben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Dómine Iesu Christe, qui investigábiles divítias Cordis tui beátæ Margarítæ Maríæ Vírgini mirabíliter revelásti: da nobis eius méritis et imitatióne; ut, te in ómnibus et super ómnia diligéntes, iugem in eódem Corde tuo mansiónem habére mereámur:
Qui vivis et regnas cum Deo Patre, in unitate Spiritus Sancti, Deus, per omnia saecula saeculorum. .
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16. Oktober: Hl. Ambrosius, Bischof von Cahors
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ambrosius, Ep. (16. Oct.) Dieser hl. Ambrosius war Bischof von Cahors (Cadurcum) in Frankreich, und wurde um das Jahr 752 auf diesen Stuhl erhoben. Als er sein Bisthum antrat, fand er dasselbe in einem kläglichen Zustande. Umsonst wandte er alle Mittel an, die sein brennender Eifer für das Heil der Seelen ihm eingab; seine Reden und Ermahnungen verhallten spurlos in dem allgemeinen Verderben. Da er alle seine Bemühungen vereitelt sah, verbarg er sich in eine Grotte, die in einiger Entfernung von der Stadt lag, weihte sich da dem Gebete und der Abtödtung, und beweinte ohne Unterlaß die Verstocktheit seiner Heerde. Nachdem er lange Zeit hier verborgen gelebt hatte, wurde er auf göttliches Zuthun entdeckt und gebeten, zu seiner Heerde zurückzukehren; allein man konnte ihn nicht dazu bewegen. Um sich allen Zudringlichkeiten zu entziehen, unternahm er eine Wallfahrt nach Rom. Auf seiner Rückreise von da besuchte er die Grabstätte des hl. Martinus yon Tours und nahm seinen Aufenthalt im Gebiete von Berry, wo er im Marktflecken Seris (Sericiacum, jetzt Marats), an dem Flüßchen Arnon, etwa 4 Stunden von der Stadt Bourges (Bituricum), eine Einsiedelei errichtete. Hier beschloß er sein Leben um das Jahr 770 und wurde auch da begraben. In der Folge erhob sich an diesem Orte eine Abtei, die den Namen des Heiligen annahm. Um die Mitte des 16ten Jahrhunderts zertrümmerten die Hugenotten den Sarg des hl. Ambrosius; die Gläubigen aber sammelten seine Gebeine und legten sie in einen neuen schönen Sarg. Sein Name steht am 16. October im römischen Martyrologium.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Anastasius, Mönch, Einsiedler
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Anastasius Mon. et Erem. (16. Oct.) Der hl. Anastasius, Mönch und Einsiedler, war zu Venedig im J. 1020 geboren, in den Wissenschaften wohl bewandert, von Gott aber angetrieben worden, im Kloster Mont-Saint-Michel in Frankreich das Ordenskleid zu nehmen. Als sein Abt der Simonie überwiesen worden, zog er sich in eine benachbarte Meeresinsel zurück, aus welcher ihn jedoch die dringenden Bitten des Abtes Hugo nach Clugny beriefen. Papst Gregor VII. sandte ihn wegen seiner ausgezeichneten Einsicht und Beredsamkeit nach Spanien, den Muselmännern das Evangelium zu predigen. Mit Crlaubniß seines Abtes begab er sich in seinen alten Tagen in die Pyrenäen, um in der Einsamkeit des Umganges mit Gott sich zu erfreuen. Nach drei Jahren zurückberufen, starb er auf dem Wege zu Doydes (Devotum) im Bisthum Rieux (Rivium), woselbst er besonders verehrt wird. Sein Tod fällt in das Jahr 1085.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Balderich, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Baldericus, (16. Oct. al. 18. Aug.), Gründer und Abt des Klosters Montfaucon in der Champagne, stammte von vornehmen Eltern ab und wurde zwischen 560 und 566 geboren. Nach Migne soll er von königlichem Geblüte und ein naher Verwandter des Königs Dagobert I. gewesen seyn. Während er noch in der Welt lebte, stiftete er in einer Vorstadt von Rheims ein Frauenkloster, wo seine Schwester Bava (frz. Beuve) den Schleier nahm. Dann sammelte er einige Gefährten und lichtete einen mit wildem Gesträuch bewachsenen Berg, welcher deßwegen, weil ein Falke ihm den Weg dahin gezeigt haben soll, den Namen Montfaucon (Mons falconius = Falkenberg) erhalten haben soll. Auf diesem Berge stiftete er dann das Kloster Montfaucon, dem er als Abt vorstand. Nach Mabillon starb er im J. 640 und wurde anfänglich in dem von ihm gegründeten Frauenkloster zu Rheims begraben, später aber nach Montfaucon übertragen. Im Benedictiner-Orden wird sein Fest auch am 18. Aug. gefeiert, vielleicht weil es der Tag seiner Uebertragung war. Migne setzt den Tag seiner Verehrung auf den 8. Oct.
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Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Bercharius, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bercharius, (16. Oct.), erster Abt von Hautvilliers (Altumvillare) in der Champagne, stammte aus einer berühmten Familie Aquitaniens (Guienne) und kam etwa im J. 625 (nicht 636, wie Butler hat) zur Welt. Vom hl. Erzbischof Nivard in Rheims (1. Sept.) in den Wissenschaften und in der Frömmigkeit gründlich unterrichtet, faßte er entschiedenen Widerwillen gegen die Eitelkeiten der Welt, und trat als Mönch in die Abtei Luxeuil, welcher damals der hl. Walbert vorstand. Da er als Muster eines frommen Wandels unter den Uebrigen hervorleuchtete, stiftete der hl. Nivard mit seiner Beihilfe das Kloster Hautvillers, dessen Leitung der hl. Bercharius übernehmen mußte. Entflammt vom heiligen Eifer für die Ehre Gottes gründete Bercharius in dem Derwalde (Derva), Diöcese Chalons an der Marne, zwei Klöster, das erste, Puisyr oder Montier-en-Der genannt, für Männer, und das andere, mit Namen Pellemoutier (Puellare), für Frauen. Er ward das Opfer seines Eifers für das Heil der Seelen; denn als er den Mönch Daguin, den er aus der Taufe gehoben hatte, eines Fehlers wegen zurechtweisen mußte, überfiel ihn dieser zur Nachtzeit und durchbohrte ihn mit dem Messer. Der Heilige brachte noch zwei Tage in den heftigsten Schmerzen zu und verschied den 26. März 685. Andere nehmen den 27. oder 28. März als seinen Sterbtag an, was von der Verschiedenheit der Auffassung der frühern Art und Weise, die Zeit anzugeben, herrührt. Seine sterbliche Hülle wurde nach mehreren Erhebungen nach Montier-en-Der gebracht, wo man sie bis zur Aufhebung der Klöster in Frankreich am Ende des 18. Jahrh. aufbewahrte. Der hl. Bercharius kommt inden Martyrologien, und auch im römischen, wo er zudem den Titel Martyrer hat, am 16. Oct. vor, an welchem Tage eine Translation geschah.
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Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Bertrand, Bischof von Comminges
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bertrandus, (16. al. 15. Oct.). – soviel als Bernard – Bischof von Comminges in der franz. Landschaft Gascogne, wurde vor der Mitte des 11. Jahrhunderts geboren und war der Sohn des Grafen Otto Raymond von Isle und der Tochter des Grafen Wilhelm Taillefer von Toulouse, deren Namen nicht bekannt ist. Anfangs widmete er sich dem Kriegswesen, entsagte aber bald den Hoffnungen, welche ihm die Welt darbot, und widmete sich im geistlichen Stande dem Dienste des Herrn. Er wurde Domherr und Erzdiakon von Toulouse, und nach dem Tode des Bischofs Otger von Comminges im Jahre 1083 (nicht wie Butler 1073) zum Bischofe daselbst erwählt. In der Sorge für das Heil der Seelen baute er für die Kranken seiner Kirche ein Kloster und verband sie zu gemeinsamem Leben. Er starb am 15. oder 16. Oct. vor dem Jahre 1132 (nach Butler 1123) und wurde in seiner Kirche vor der Muttergotteskapelle begraben. Auf Betreiben seines Neffen, des Bischofs Wilhelm von Auch, wurde er von Alexander III. heilig gesprochen.
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Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Bolonia, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bolonia, (16. Oct. al. 17. Juli), eine Jungfrau und Martyrin zu Vignory (nach der Heiligen Bolonia genannt), im Arrondissement Chaumont, Departement Haut-Marne, stammte von vornehmen, aber heidnischen Eltern ab, und wurde von einer christlichen Frau im Glauben an Jesus Christus erzogen. Sie starb den Martyrtod um das Jahr 362, und werden ihre Gebeine noch zum Theil an dem oben angegebenen Orte aufbewahrt. Im J. 1417 am 17. Juli geschah eine Uebertragung ihrer Gebeine. Auf Gemälden wird sie abgebildet, wie sie ihr Haupt in Händen trägt, nicht als ob sie es wirklich nach dem Tode eine Strecke weit getragen hätte, sondern um ihre Todesart anzudeuten.
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16. Oktober: Hl. Bonita, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bonita, (16. Oct.), eine Jungfrau, wurde zu Alvier in der französischen Provinz Auvergne von gemeinen aber christlichen Eltern geboren und mußte der Armuth wegen die Gänse hüten. Sie trug eine besondere Verehrung zu dem hl. Martyrer Julian (28. Aug.), der zu Brioude (Brivate), einer Stadt nicht weit von ihrem Geburtsort, begraben lag, und oft verließ sie ihre Heerde, um an seinem Grabe zu beten. Einst trat der Fluß aus, über den der Weg dahin führte, und sie konnte ihrer Andacht nicht in gewohnter Weise nachkommen. Da erschien ein Engel und führte sie mitten durch die erzürnten Wogen. Zu welcher Zeit sie gelebt habe, kann nicht ermittelt werden; die Bollandisten aber glauben, sie falle zwischen das 9. und 11. Jahrhundert. Ein wenig vor dem J. 1654 wurden ihre Gebeine erhoben.
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Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Eliphius, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Eliphius (Eliphus), M. (frz. St-Elophe), (16. Oct.) Nach Constantin dem Großen waren alle römischen Kaiser Christen; nur Julian, der letzte Sprosse aus seiner Familie, fiel in seinem Hange zum Aberglauben, worin er im verstohlenen Umgang mit heidnischen Philosophen noch bestärkt worden war, wieder ins Heidenthum zurück (daher sein Beiname Apostata, d. i. »der Abtrünnige«), und eitel wie er war, hielt er sich sogar von den Göttern dazu bestimmt, dem Götzendienst wieder zu Ansehen zu verhelfen. In dieser Absicht zerstörte er mit frevelnder Hand alles Schöne und Gute, was Constantin zu Gunsten der Religion Jesu gestiftet hatte; suchte alle Tugenden und Vortheile des Christenthums, die Armenpflege, den öffentlichen Unterricht, die strengen Bußübungen dem Heidenthum zuzueignen, und arbeitete dagegen mit Bedacht und Vorsatz, die christliche Religion in ihrer tiefsten Grundlage zu zerstören. Er gab die Christen schnöder Verachtung Preis, schloß sie von öffentlichen Schulen aus, entfernte sie von allen Staatsämtern, und verurtheilte sie sogar zur Wiederherstellung der zerstörten heidnischen Tempel. In dieser für die Christen bedrängnißvollen Zeit nun lebte zu Toul in Frankreich der hl. Eliphius, ein angesehener gottesfürchtiger Mann, der sich mit seinem Bruder Eucharius und seinen drei Schwestern Menna (Manna, Mennia), Libaria und Susanna durch ein heil. Leben und durch Werke der christlichen Liebe auszeichnete. Deßwegen wurde er von den Götzendienern ergriffen und in einen finstern Kerker geworfen, in welchem schon 33 christliche Bekenner schmachteten. Die Heiligen verharrten im Gebet, und sangen freudig heil. Psalmen, als um Mitternacht der Engel Gottes die Fesseln der Gefangenen löste und die Thüre des Kerkers öffnete. Eliphius entfloh sammt seinen Gefährten, begab sich aber, glühend von Verlangen nach dem Märtyrertode, nach der Stadt Grandis, wo der Kaiser Julian sein Hoflager hatte. Da ermunterte er die Christen zur Standhaftigkeit und Ausdauer im Glauben, ging über den Fluß Vera in einen Götzentempel, wo er den versammelten Heiden das Evangelium predigte, 620 Männer mit ihren Familien bekehrte und an dem nämlichen Tage taufte. Dieß hinterbrachten die Götzendiener dem Kaiser, der wuthentbrannt alsogleich Befehl gab, den Eliphius zu ergreifen und vor ihn zu führen. Ohne alles Verhör zum Tode mit dem Schwerte verurtheilt, sollte das Urtheil sogleich vollzogen werden. Freudig warf sich der Heilige auf seine Kniee, empfahl Gott seine Seele, und flehte zu Jesus mit lauter Stimme für seine Mörder, daß er sie durch seine Gnade aus ihrer Verblendung zum wahren Lichte führen möchte. Dann erhob er sich, und sprach vor einer großen Volksmenge zum Kaiser: »Nur die einzige Bitte wage ich an dich, daß du meinem Leichname ein Grab gönnest!« Jener bewilligte ihm dieses, und Eliphius ermahnte alle Gegenwärtigen mit hoher Rührung, dem Götzendienst zu entsagen, und sich zu dem Glauben an Jesus zu bekennen. Endlich sprach er: »Nun wünsche ich aufgelöst und mit meinem Gott und Erlöser vereinigt zu werden!« Der Kaiser machte noch einen Versuch, diesen ansehnlichen Mann zum Abfalle zu bewegen, und redete ihm freundlichst zu: »Ich überhäufe dich mit den höchsten Würden und Ehrenämtern, und ich gebe dir Gold und Silber, wenn du mir Freundschaft gelobest und deine thörichten Ansichten aufgibst!« Der Heilige erinnerte sich bei diesen Worten an den Versucher in der Wüste und antwortete mit fester Stimme: »Kaiser! dich hat der böse Geist verführt, und nun willst du auch Andere in den Abgrund des Verderbens stürzen? Dein Geld und deine Versprechungen mögen mit dir ewig zu Grunde gehen; denn du bietest vergängliche zeitliche Dinge, um unschuldigen Seelen den Himmel zu rauben.« Nach diesen Worten sprach er mit gehobener Stimme gegen die Gottlosigkeit des Heidenthums, und legte noch einmal feierlich sein Glaubensbekenntniß ab, worüber aber Julian so in Wuth gerieth, daß er den Heiligen alsogleich enthaupten ließ, und spottend ausrief: »Wir wollen sehen, ob ihn sein Christus retten und ihm ein Grab verschaffen wird!« Aber zum Schrecken des schändlichen Gottesläugners zeigte sich die Macht Jesu offenbar; denn der Martyrer erhob sich nach dem Todesstreiche von der Erde, nahm das abgeschlagene Haupt in beide Hände, und ging, sichtbar von heil. Engeln begleitet, die Gottes Lob sangen, einem zwischen den Städten Grandis und Frumentosa gelegenen Berge zu, wo er sich auf einen weichen Stein niederließ, der sich sogleich in einen Sarg verwandelte und den Heiligen bedeckte. Dieß geschah im Angesicht einer ungeheuren Menge Volkes und des Kaisers Julian am 16. Oct. 362. Auf dieses Wunder begaben sich mehrere Bedrängte und Kranke auf die Anhöhe zum Grabe des hl. Martyrers, flehten ihn um seine Fürbitte bei Gott in ihren Röthen an, und sie wurden Alle plötzlich geheilt. Sie erhoben ein Freudengeschrei, und der Kaiser sandte Soldaten mit dem Auftrage, das Grab zu zerstören und die Christen gelangen zu nehmen. Allein diese vertheidigten die Ruhestätte des Heiligen, und schlugen die heidnischen Soldaten mit großem Verlust in die Flucht. Von nun an gaben sie dem Berge den Namen des Heiligen. Den Bollandisten will scheinen, Eliphius sei nicht von Julian zum Tode verurtheilt worden, sondern von einem seiner Günstlinge. Der größte Theil seiner Reliquien kam im J. 964 nach Köln in das St. Martinskloster, wo sie bis 1789 unter dem Hochaltar aufbewahrt wurden. Bei einer damals vorgenommenen allgemeinen Renovation der Kirche wurden sie im J. 1791 unter dem ersten Altar der Evangelienseite beigesetzt, was urkundlich erwiesen ist. War die Verehrung des Heiligen in alter Zeit auch allgemeiner, so besteht sie dennoch bis auf den heutigen Tag. Den hl. Eliphius hat auch das Mart. Rom. am 16. October. (VII. 799.)
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Re: Heilige des Tages

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16. Oktober: Hl. Florentinus, Bischof von Trier, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Florentinus (Florentius), Ep. (17. Oct.) Dieser Heilige war um die Mitte des dritten Jahrhunderts Bischof von Trier und Tongern, und ging sein Name auch in das Mart. Rom. über, das ihn aber am 16. Oct. gibt. Das Proprium von Trier nennt ihn einen Martyrer. (VIII. 16.)
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Re: Heilige des Tages

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16. Oktober: Hl. Gauderich
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gaudericus, (16. Oct.), ein heil. Landmann, welcher auch Gualdericus und Galdericus (Walderich) geschrieben wird. Er lebte nach Migne um das Ende des 9. Jahrhunderts. In der Languedoc wird er gegen anhaltende Nässe angerufen. Seine Reliquien befinden sich zum Theil in der alten Kathedrale von Mirepoix, zum Theil in Val-de-Grace (Gnadenthal) zu Paris. In der Diöcese Alby bestand ehedem eine Abteikirche, die seinen Namen trug. (VII. 1106.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Gerhard Majella
Wikipedia hat geschrieben:Bruder Gerhard Majella CSsR (* 6. April 1726 in Muro Lucano; † 16. Oktober 1755 in Caposele) ist ein römisch-katholischer Heiliger. Als Laienbruder gehörte er der Kongregation des Heiligsten Erlösers (Redemptoristen) an. Er gilt als Patron der geborenen und ungeborenen Kinder sowie der Mütter.

Gerhard Majella wurde 1726 in einem kleinen Dorf in Süditalien geboren. Schon von klein auf war er sehr fromm und gottesfürchtig. Als er 12 Jahre alt war, starb sein Vater. Er arbeitete hart und wurde als Schneiderlehrling von seinem Meister vielfach schlecht behandelt. Er war überzeugt, den Willen Gottes zu erfüllen und duldete daher auch alle Misshandlungen.

Weil er Gott ganz dienen wollte, bat er bei den Kapuzinern um Aufnahme in den Orden. Diese lehnten aufgrund Gerhards schwacher Gesundheit jedoch ab. Als die Redemptoristen 1749 nach Muro kamen, um dort Gemeindemission zu halten, wurde ihm sofort klar, dass er in einer solchen Gemeinschaft leben wollte. Der Leiter des Missionsteams wies ihn jedoch ab. Da der junge Gerhard ihnen bei der Abreise aber 20 km folgte, ließ er sich überreden, ihn als Bruder aufzunehmen. So diente er Gott fortan als Laienbruder. Im Kloster in Caposele arbeitete er fleißig als Gärtner, Schneider, Pförtner, Koch, Tischler.

Im Jahre 1754 musste er eine harte Prüfung bestehen: Es wurde ihm vorgeworfen, der Vater eines noch ungeborenen Kindes zu sein. Anstatt sich jedoch vor dem Hl. Alfons von Liguori, seinem Ordensoberen zu verteidigen, schwieg er. Er glaubte, dass in allem Gottes Wille geschehe. Unter der ihm daraufhin auferlegten Buße litt er schwer. Später gestand die Verleumderin Alfons ihre Lügen.

Sein Leben lang war Gerhard gesundheitlich sehr schwach gewesen. So starb er erst 29-jährig in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1755. Da viele Wunder, sowohl von vor als auch nach seinem Tode, bekannt sind, die ihm zugeschrieben werden, wurde er 1893 von Papst Leo XIII. selig und am 11. Dezember 1904 von Papst Pius X. heilig gesprochen. [...]
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16. Oktober: Hl. Gratus und hl. Ansutus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Gratus et Ansutus, MM. (16. Oct.) Das Andenken der hhl. Gratus und Ansutus86 ist ein sehr altes und in einem uralten Martyrologium der Benedictiner von S. Savinus de Levitania in den Pyrenäen, im Bezirke von Tarbes (in agro Tarblensi) aufbewahrt. Ihre Verehrung reicht bis ins anfangende 12. Jahrhundert. Die Bollandisten konnten tüchtige Quellen, die sie dem Namen nach kannten, nicht bekommen; sie beschränken sich daher nothgedrungen auf den Inhalt der Proprien von Rhodez (Ecclesise cathedralis et Dioecesis Ruthenensis), gedruckt im J. 1706 und 1824, wo es in den Lectionen heißt: »Gratus, ein Römer seiner Heimat nach, adeligen Stammes, verließ Welt und Eltern, zog nach Gallien und blieb daselbst. Und da er voll des heil. Geistes dort auf alle Weise Alles zur Frömmigkeit entzündete, diente er an einer ihm gewordenen einsamen Stätte unweit der Stadt nebst seinem Genossen Ansutus Tag und Nacht dem Herrn, wobei er sein Fleisch mit einer schweren eisernen Kette gehorsam hielt. Seine Heiligkeit und seine Wunderkraft wirkten so mächtig, daß er die zahlreich zu ihm Kommenden, welche ein körperliches Gebrechen plagte, durch Anrufung des Namens Christi gesund entließ. Der böse Geist, eifersüchtig darüber, waffnete seine Rotte wider den Streiter Christi; sie ergriffen ihn, schlugen ihn in Fesseln und hieben ihm das Haupt ab, und so erlangte er nebst seinem Gefährten Ansutus die Palme des Martyrthums.«Der Bollandist macht nun seine kritischen Bemerkungen zu diesen Lectionen. Ansutus dürfte nach diesen allerdings ein Eremit gewesen seyn. Er will aber aus mehreren Gründen diesen hl. Gratus mit dem nachfolgenden S. Gratus Oleronensis identificiren. Fest sei zu halten, daß der hl. Gratus bereits im 12. Jahrhunderte Verehrung genoß; daß er sogar dem Orte St-Grat den Namen gab. Capdinacum, wo nach Saussaius das Andenken beider Heiligen am 16. Oct. geehrt wird, liegt nach den Bollandisten bei Villafranca (wahrscheinlich Villefranche-de-Rovergue) über den Fluß le Lot hinaus, unter der alten Benedictiner-Abtei Figeac (Figiacum). Heutzutage, lautet es bei den Bollandisten weiter, ist der Ort ein Städtchen (oppidum). Bei Migne heißt dieses Städtchen Cadonac, in der Novergue, bei Ungewitter Cadenac oder Capdenac. In der ganzen Diöcese Rhodez feiert man das Fest dieser Heiligen sub ritu duplici mit einer eigenen Oration. Im Elenchus ist für diese Heiligen der 17. Oct. angegeben. (VIII. 180.)
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Re: Heilige des Tages

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16. Oktober: Hl. Junianus
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Junianus, (16. Oct.), von einem Hagiologen auch Ninianus oder Vivianus genannt, war ein Anachoret im franz. Gebiete von Limoges (Lemovicum), ein Schüler des hl. Amandus, mit dessen Leben das seinige so enge verknüpft ist, daß die Neo-Bollandisten beide Lebensgeschichten miteinander nach einem geschriebenen Codex von Cluny geben, nachdem sie vorher den Irrthum beseitigt haben, daß dieser hl. Amandus, dessen Fest übrigens eigentlich am 26. Aug. gefeiert wird, identisch sei mit S. Amandus (s. S. Junianus). Unser hl. Amandus soll der Sohn eines ungarischen Königs, oder, wie die Bollandisten verbessern, etwa der Sohn eines unter Attila, dem Verwüster Galliens, kämpfenden Feldherrn gewesen seyn und selbst unter dem Gothenkönig Alarich oder dem Frankenkönig Clodoväus gekämpft haben. Jedenfalls war er nach dem bezeichneten Codex von hoher Abkunft und lebte zur Zeit des Gothenkönigs Alarich II., der im J. 484 zu regieren begann. Um die Zeit nun, da der hl. Bischof von Rheims predigte, und der Frankenkönig Clodoväus (Chlodwig) die heil. Taufe empfing (496 n. Chr.), verließ unser hl. Amandus Alles, was er hatte, und begab sich, um ungestört Gott dienen zu können, an einen einsamen Ort, welcher dem hl. Bischofe Ruricius I. von Limoges gehörte und Commodoliacus (später St. Junian) hieß. Dort erbaute er eine Hütte am Abhange eines Berges, nicht fern von der Stadt Limoges, an der Gränze der Provinz Poitou, inder Nähe der Flüsse Vienne (Vigenna) und Glane (Glana), umgeben von wüsten Felsen. Während er nun dort einsam ein frommes, ganz Gott geweihtes Leben führte, wurde er von Hirten aufgefunden, durch die sein Ruf so verbreitet wurde, daß auch der hl. Ruricius (Roricius) davon Kenntniß erhielt, der ihm sofort eine kleine Zelle bauen ließ. Nachdem der hl. Amandus einige Zeit so gelebt und manche Kämpfe mit dem Feinde des Heils durchgekämpft hatte, kam ein frommer Knabe, Namens Junianus, zu ihm, klopfte an seine Zelle und bat um Aufnahme. Doch der Heilige, der einen Betrug des Feindes vermuthete, öffnete ihm nicht sogleich, sondern ließ ihn einen Tag und eine Nacht draußen stehen; da soll es nun die ganze Nacht geschneit haben, ohne daß Junianus dadurch naß geworden wäre, weßwegen man später in Limoges ein Fest feierte unter dem Titel S. Juniani a Nivibus, d.i. »St. Junianus vom Schnee« (St-Junien des Neiges). Nachdem, endlich, Amandus von der guten Absicht des Knaben sich überzeugt hatte, ließ er ihn mit Freunden zu sich kommen und zeigte ihm die Wege des Heils. Und der hl. Junianus, welcher ja deßwegen, um der höheren Vollkommenheit nachzustreben, seine Eltern und Alles verlassen und dem hl. Amandus sich angeschlossen hatte, machte auch in allen Tugenden, namentlich in der Demuth, solche Fortschritte, daß er seinem Lehrer nicht blos nachahmte, sondern von der göttlichen Liebe angeflammt, auch noch übertraf. Nachdem der hl. Amandus um das J. 500 gestorben und von seinem hl. Schüler Junianus in der Felsenhöhle, wo er früher gelebt, ehrenvoll bestattet war, führte dieser noch lange Zeit in seiner Zelle ein einsames Leben, ausgezeichnet durch alle christlichen Tugenden, so daß sein Ruf bald in der ganzen Umgegend sich verbreitete, und Viele zu ihm kamen, um seinem Gebete sich zu empfehlen. Besonders geschah dieses, da in der Nähe seiner Zelle eine große Schlange sich zeigte, welche die in ihrem Anliegen ihn besuchenden Bewohner der Gegend in Furcht und Schrecken versetzte, Einige derselben auch tödtete, dann aber auf sein Gebet durch das Zeichen des hl. Kreuzes unschädlich gemacht wurde. Nach der Sage floh sie nämlich auf seinen Befehl durch das Gebiet von Poitiers und begab sich bei Sables-d'Olonne (Arenae Olonenses) im Depart. Vendée ins Meer. Aber auch noch mehrere andere Wunder werden von ihm erzählt. Als nämlich an der Gränze von Poitiers eine Pestkrankheit viele Menschen dahinraffte, und der hl. Junianus in dieser Noth um Hilfe angegangen wurde, kam auf seine Fürbitte, wie dort bei Moyses aus dem Felsen, in seiner Zelle eine Quelle hervor, deren Wasser alle diejenigen heilte, welche gläubig davon tranken. Ein anderes Mal wurde auf sein Gebet ein Blinder, dann ein anderer Mensch, welcher lahm und taub war, ferner der jüngere Ruricius, auch Proculus genannt, welcher später als Ruricius II. Bischof von Limoges wurde und auch als »heilig« verehrt wird, von einer argen Krankheit vollkommen geheilt. Nachdem er noch mehrere andere Wunder gewirkt, von welchen auch der hl. Gregorius von Tours in seinem Werke De Gloria Confessorum (cap. 103) als Augenzeuge einige anführt, starb er endlich um das J. 535, in einem Alter von 55 Jahren, von welchen er 40 Jahre in der Einsamkeit zugebracht hatte. Somit würde er um das J. 480 geboren, und in einem Alter von 15 Jahren zum hl. Amandus gekommen seyn. Nach seinem Tode wollte der hl. Ruricius II. seinen heil. Leib, vor welchem ebenfalls viele wunderbare Heilungen stattfanden, nach Limoges bringen. Da aber dieses nicht möglich war, erbaute er nicht weit von seiner Zelle zu Ehren des hl. Andreas eine »Basilica«, wo er denselben ehrenvoll beisetzte, und zwar nicht weit von der Dornstaude, unter welcher der Heilige bei Lebzeiten seine Gebete zu verrichten pflegte. Das Grabmal selbst kam gerade auf diese Dornstaude, welche Ruricius zu diesem Zwecke hatte umhauen lassen, die aber, da die Wurzel in der Erde blieb, noch fort grünte, wie man später deutlich bemerkte. Durch das Almosen der frommen Wallfahrer entstand nach und nach ein Klösterlein, und im J. 848 war dort ein berühmtes Kloster unter dem Namen des hl. Junianus, welches zwar bald nach diesem Jahre von den Normannen zerstört, aber um das J. 880 wieder aufgebaut wurde. Um das J. 990 wurde sein heil. Leib unter dem Abte Itherius erhoben, und am 26. Januar mit großer Feierlichkeit auf den Hochaltar gesetzt. Um das J. 1014 wurde die Kirche von dem hl. Propst Israel (s.d.) restaurirt. Am 21. Oct. 1102 wurde sein hl. Leib neuerdings transferirt und zwar zugleich mit den Leibern des hl. Amandus, der auf Veranlassung des hl. Abtes Hugo von Cluny am 26. Aug. 1075 von dem Probste Amelius und dem Canonicus Ramnulphus von St. Junien aufgefunden, und des Ruricius II., welcher neben seinem Freunde Junianus begraben worden war, und es sind mehrere Wunder aufgezählt, welche der Fürbitte des hl. Junianus zugeschrieben werden. Selbst während der französischen Revolution sind seine Reliquien unversehrt geblieben, die dann im J. 1820 feierlich ausgestellt wurden. Um das Kloster hatte sich schon frühzeitig eine Stadt gebildet, welche von unserm Heiligen den Namen St. Junien (urbs S. Juniani) führt, im Dep. Haute-Vienne, rechts am Einflusse der Glan in die Vienne, liegt und gegenwärtig 7000 Einwohner zählt. Die Neo-Bollandisten geben pag. 845 ff. ein altes Officium des hl. Amandus, in welchem auch Vieles von dem Leben desselben und seines hl. Schülers Junianus vorkommt, namentlich viele Wunder erwähnt werden, die am Grabe des hl. Amandus bei und nach seiner am 26. Aug. 1075 stattgehabten Auffindung und Uebertragung in das Grab des hl. Junianus geschahen. In den neuesten Directorien von Limoges findet sich das Fest des hl. Junianus ebenfalls am 16. October, während das des hl. Amandus dort nicht enthalten ist. (VII. 835–851).
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Re: Heilige des Tages

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16. Oktober: Hl. Lullus, Erzbischof von Mainz
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Lullus, Archiep. Conf. (16. Oct. al. 1. Nov.) Der hl. Lullus (Lullon), Erzbischof von Mainz, und als solcher der Nachfolger des hl. Martyrers Bonifacius, war von Geburt ein Angelsachse. Seine Abstammung ist so ungewiß, als seine Verwandtschaft mit dem Apostel Deutschlands, obwohl dieselbe von der Tradition constant behauptet wird, den Neo-Boll. zweifelhaft scheint. Er trat noch in seinem Vaterlande in das Kloster Malmesbury (Maldubi) in Wiltshire, welchem damals Eaba als Abt vorstand. Weniger beglaubigten Nachrichten zufolge wäre er schon als Knabe von sieben Jahren daselbst eingetreten. Kaum aber läßt sich erhärten, daß Lullus später im Kloster zu Jarrow (monasterium Gerwiense) unter Beda dem Ehrw. seine Studien vollendet habe. Er hatte bereits die Diakonsweihe erhalten, als er im J. 725 nach Deutschland abreiste, um den hl. Bonifacius in seinen apostolischen Arbeiten zu unterstützen. Kurz vorher waren mehrere Klosterfrauen, unter ihnen seine Base (matertera) Chunihild, welche am 8. Dec. verehrt wird, mit ihrer ungenannten Tochter in derselben Absicht dahin abgegangen. Der hl. Bonifacius nahm ihn mit Freuden auf und ließ ihn nicht mehr von seiner Seite; er theilte mit ihm seine apostolischen Arbeiten und Leiden (S. Bonif. Ep. 70). Ungefähr im J. 730 oder etwas später wurde der hl. Lullus von ihm zum Priester geweiht. Auch als solcher blieb er stets an der Seite des hl. Bonifacius und begleitete ihn auf seinen Reisen. Wie vertraut der hl. Lullus mit dem hl. Bonifacius war, geht besonders aus der Sendung an den Papst Zacharias, ungefähr im J. 751, hervor, bei welcher er demselben Geheimnisse zu hinterbringen hatte, die er nur dem Papste sagen durfte. Ohne Zweifel war unter diesen Geheimnissen kaum die Absetzung der Merowinger, gegen welche sich der hl. Bonifacius erklärt haben soll (Rettberg, K.-G. Deutschl. I. 386), wohl aber der Herzenswunsch des hl. Bonifacius, daß Lullus sein Nachfolger werden möchte. Schon im I. 748 hatte er diese Angelegenheit dem hl. Fulrad, Abt von St. Denis, anvertraut, damit er beim Könige Pipin sich in diesem Sinne verwenden möge. »Ich hoffe,« schrieb er damals, »daß mit Gottes Hilfe die Priester an ihm einen geeigneten Lehrer, die Mönche einen Hüter in der Beobachtung der Regel und das christliche Volk einen treuen Prediger und Hirten finden werden.« (Ep. 82). In der That wurde Lullus, ehe der hl. Bonifacius nach Friesland abreiste, zu seinem Amtsnachfolger bestimmt. Seine Bischofsweihe erfolgte wahrscheinlich im I. 753, nachdem der sämmtliche Klerus, vielleicht auf einer Synode, zugestimmt hatte. Ueber seine Amtsführung schreibt Meginhard von Fulda (um das I. 880), daß er seine Heerde sorgsam geleitet und als eifriger Nachfolger seines Lehrers gelebt habe. Die Uebertragung der irdischen Reste des hl. Bonifacius nach Fulda, unter dem Widerspruch der Einwohnerschaft von Utrecht und Mainz, beweist seinen Muth und seine Pietät gegen die letztwillige Verfügung seines geistlichen Vaters und besten Freundes. Auch bei der Erhebung der Gebeine des hl. Goar und der Einweihung der Kirche daselbst war er, vielleicht auf Ansuchen des Trier'schen Klerus, gegenwärtig. (Die Boll. glauben, daß der Stuhl von Trier zeitweilig erledigt war.) Da ein sehr großer Theil der bekehrten Friesen, wahrscheinlich aus Furcht vor ihren heidnisch gebliebenen Landsleuten, sich in Mainz und Umgebung (parrochia) niederließ, so hatte er zunächst auf sie seine Sorgfalt zu verwenden. (S. Ludg. de S. Bonif. ap. Brow. Sid. pag. 8.) Insbesondere wird berichtet, daß er sein Bisthum durchreist und überall nachgesehen habe, wie es um das geistliche Leben stehe. Mit großer Strenge trat er gegen Widerspenstige auf und widerstand er den Anmaßungen der Vornehmen, so daß die Wunde, welche der Tod des hl. Bonifacius dem Erzbisthume geschlagen hatte, bald wieder vernarbte. Schon als Jüngling hatte er am liebsten von der Vergänglichkeit der irdischen Dinge und von dem glückseligen Zustande jener gesprochen, welche das Ziel ihres Daseyns, den Himmel, erreicht hätten. In dieser Gesinnung brachte er sein ganzes Leben zu, kämpfte er ohne Unterlaß mit sich selbst und mit dem Bösen um sich. Als er einmal hörte, daß in einem Frauenstift die klösterliche Zucht so sehr mißachtet würde, daß die Nonnen weite Reisen unternahmen, belegte er die Vorsteherin Osuitha (Suitana) und den Convent auf so lange mit dem Bann und legte ihnen strenge Fasten auf, bis sie Proben der Besserung gegeben hätten. Auch ein Hirtenschreiben ist von ihm vorhanden, währende Regenschauer anordnet, welche das Land überschwemmten. Aus demselben ist zu ersehen, daß für solche Nöthen schon in damaliger Zeit besondere Meßformularien bestanden. Die günstige Wendung der Witterung ersieht man aus einem Schreiben Pipins an den hl. Lullus, worin jener anordnet, daß wegen reicher Aernte, zur Danksagung dafür, von jedem Bischofe bestimmte Gebete, die mit Almosen und Zehententrichtung verbunden seyn sollen, abzuhalten seien. Die Verbindung mit England unterhielt der hl. Lullus durch fleißigen Briefwechsel mit den dortigen Bischöfen und Aebten. Gutbrecht, Erzbischof von Canterbury, sendet ihm ein Trostschreiben über den Tod des hl. Bonifacius; mit Cineheard, Bischof von Wessex, tauscht er die Namen ihrer Welt- und Klostergeistlichen aus, um sie zu gegenseitiger Fürbitte zu empfehlen; Bischof Aerdulf und König Aerdwulf von Kent senden ihm zu demselben Zwecke die Namen ihrer Verwandten; ein Presbyter Wigbert bietet Kleriker zur Bekehrung der Sachsen an (Rettberg, K.-G. Deutschl. I. 577). Ebenso bekömmt er von England Geschenke an Büchern und kirchlichen Gegenständen, einmal selbst eine Glocke, für seine Kirche. Wie sehr der hl. Lullus solche nothwendig hatte, ist leicht zu ermessen, wenn man erwägt, daß der hl. Bonifacius noch im I. 752 die Einäscherung von nicht weniger als 30 Kirchen, deren Wiederaufbau er beim Abschiede ihm empfahl, zu beklagen hatte. (Rettberg, K.-G. Deutschl. I. 405 u. II. 366.) Obwohl er selbst wissenschaftlich gebildet war, legte er darauf wenig Gewicht. Die Frömmigkeit und die Nächstenliebe lag ihm so sehr am Herzen, daß er wenigstens gegen das Ende seines Lebens sogar bei seinen Klerikern die Schulbildung etwas vernachlässigte und sich deßhalb einen sehr heftigen Tadel des Kaisers Karl d. Gr. zuzog. Er wohnte ims I. 765 der Synode zu Attigny und im I. 769 dem Concil zu Rom bei und war ohne Zweifel auch bei den fränkischen Reichssynoden thätig. Manche Verordnungen der Fürsten, welche sich mehr als nöthig in geistliche Angelegenheiten mischten, mißfielen ihm. In einem im I. 777 geschriebenen Briefe beklagt er sich, daß die Kirche von denselben tagtäglich gestossen, gedrückt und ermüdet werde. Der einzige Schatten, welcher auf sein Leben fällt, ist sein wenig erfreuliches Verhältniß zum hl. Sturmius (s.d.), Abt in Fulda. Dieser selbst beklagte sich nach dem etwas leidenschaftlichen Berichte Eigils noch auf seinem Todbette über die Verfolgungen, welche er sein ganzes Leben hindurch von Lullus habe ertragen müssen (qui mihi semper adversabatur). Ursache war, daß der hl. Lullus das Recht ansprach, über die Verwaltung der Güter von Fulda und was damit zusammenhing, vom Kloster Rechenschaft zu verlangen. Er mochte hiezu berechtigt seyn, weil der hl. Bonifacius das Kloster gestiftet und dotirt, er selbst aber das Werk vollendet und besonders den Kirchenbau nach dem ausdrücklichen Willen seines hl. Vorfahrers ausgeführt hatte. Der Streit wurde heftiger durch des hl. Sturmius Gemüthsart, welche von Natur aus hitzig und schnell aufflammend war. Ob der hl. Lullus wirklich betheiligt war, als Sturmius bei König Pipin angeklagt wurde, daß er über ihn Ehrenrühriges gesprochen hätte (was gewiß falsch war), weßhalb er für längere Zeit (vom I. 765–767) nach Kloster Jumieges bei Rouen ins Exil wandern mußte, bleibt dahingestellt. Sicher aber ist, daß die Mönche in Fulda den von Lullus bestimmten Stellvertreter Marcus nicht annahmen, und als ihnen die Wahl freigegeben wurde, einen Mann wählten, der sich alsbald um die Rückberufung des hl. Sturmius ernstlich annahm. Die Folge war, daß König Pipin die Abtei zu einer königlichen erklärte und unter seinen unmittelbaren Schutz stellte, im I. 765. Ein Jahr darauf setzte der hl. Lullus das Kloster Hersfeld an der Fulda, welches bis dahin nur in einzeln stehenden Häusern bestanden zu haben scheint und jetzt eine Stadt ist, so in Stand, daß er als Stifter desselben betrachtet wird. Er übertrug dahin von Fritzlar die Gebeine des hl. Wigbert. Auch das Kloster Bleidenstadt (locus laetantium) am rechten Rheinufer zu Ehren des hl. Ferrulius, dessen Reliquien dort beigesetzt wurden, verdankt ihm seine Entstehung. Im J. 774., nicht erst 785, übergab Lullus dem Kloster Fulda seine Besitzungen in Fargalaha an der Unstrut. In denselben Jahre am 14. Aug. vollzog er die Einweihung der Abtei und der Kirche von Lorsch (mon. Laureacense, Laurissense, Laurissa), in der Rheinebene an der Weschnitz gelegen. Daß hiedurch keine Versöhnung mit Sturmius zu Stande kam, wie die Boll. anzunehmen geneigt sind, beweisen dessen oben angeführte Worte kurz vor seinem im I. 777 erfolgten Tode. Noch ein Umstand im Leben des hl. Lullus ist nicht aufgeklärt; warum er nämlich erst zwanzig Jahre nach seiner Consecration von Rom das Pallium bekommen habe. Bevor er es erhielt, wurde ein förmlicher Proceß eingeleitet, welchen die Erzbischöfe Tilpin von Rheims und Weomod von Trier und ein Bischof, Namens Possessor, zu führen hatten. Er erreichte ein hohes Alter, obwohl in seinen Briefen öfter Klagen über körperliches Uebelbefinden und Beängstigungen des Gemüthes vorkommen und die Mönche von Fritzlar für ihn Psalmen sangen und Messen lasen. Im Vorgefühle seines nahen Todes begab er sich nach Hersfeld, um sich auf einen seligen Hintritt vorzubereiten. Er bestimmte deßhalb, daß sein Freund, der Regionar-Bischoff Alboin von Buraburg, ihm dort beistehe. Dieser starb aber plötzlich, nachdem er die heiligen Geheimnisse gefeiert hatte, noch vor seiner Abreise. Der Heilige ließ sich hiedurch von seinem Vorhaben nicht abhalten, sondern nahm die Leiche mit sich nach Hersfeld, wo er sie bestattete. Bald darauf starb er am 16. Dec. 786 oder 787, nachdem er 32 Jahre mit aller Sorgfalt den Hirtenstab geführt hatte. (Andere nennen den 1. Nov. als Todestag.) Als man im I. 852 sein Grab besichtigte, war der Leichnam noch unversehrt; nur den Schuh des linken Fußes hatte die Fäulniß angegriffen. Als bei dieser Gelegenheit der Leichenstein einem Bruder auf den Fuß fiel und ihn zerschmetterte, ereignete sich das Wunder, daß auf die Anrufung des hl. Lullus augenblickliche Heilung erfolgte. Im J. 1040 setzte man die Reliquien in der Krypta zu Hersfeld bei. Sein Name findet sich zum 16. Oct. auch im Mart. Rom. Im Mainzer Proprium wird seine Fürbitte vorzüglich gegen die Nachstellungen der Kirchenfeinde angerufen. (VII. 1050–1091).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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16. Oktober: Hl. Magnobodus, Bischof von Angers
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Magnobodus, Ep. Conf. (16. al. 14., 15. u. 17. Oct.) Der hl. Magnobodus, Bischof von Angers (Andegavum), welcher im El. Magnibodus, auch Magnebodus, Magnobonus, frz. Maimbeuf oder Maimbeu genannt wird, wird in den Martyrologien Frankreichs mit großen Lobsprüchen erwähnt. Was von seiner Lebensgeschichte auf uns gekommen ist, zeigt zur Genüge, daß er dieselben vollauf verdient. Er wurde am 6. Jan. d.J. 574, nach der wahrscheinlichsten Berechnung, zu Angers in der Lederergasse (rue des taneurs) geboren. Seine Eltern waren angesehene Leute von christlicher Gesinnung. Sie erzogen ihren Sohn in Frömmigkeit und Gottesfurcht. Da man frühzeitig die schönsten Eigenschaften des Geistes und Herzens an ihm wahrnahm, wurde er dem geistlichen Stande gewidmet. Der hl. Bischof Licinius (frz. Lezin) übernahm seine Bildung und ertheilte ihm stufenweise, nach kirchlicher Ordnung, die heiligen Weihen. Ungefähr im J. 603 feierte er zum ersten Mal die hl. Messe. Da sein Bischof vorhatte, ihm die höchsten Aemter zu übertragen und seiner Zeit die bischöflichen Verrichtungen als Coadjutor zu übergeben, behielt er ihn auch jetzt noch unter beständiger Aufsicht. Sein erstes größeres Amt war die Leitung des Stiftes Colonet (Catolonense coenobium), das nicht weit von Angers – an der Straße nach Nantes – entlegen war. Eine andere Sendung erhielt der Heilige, als sein Bischof für die St. Johanneskirche, welche er neu erbaut hatte, zu Rom Reliquien des hl. Vorläufers unsers Herrn zu erhalten wünschte. Der hl. Magnobodus kam in dieser Angelegenheit nach Rom, wo er längere Zeit sich aufhielt, worauf er, nachdem seine Sendung erfüllt war, wieder nach Angers zurückkehrte. Als der hl. Licinius im J. 606 starb, zog er sich zurück, obwohl Viele ihn zum Bischof begehrten. Cardulfus, welcher auch Radulfus genannt wird, bestieg den bischöflichen Stuhl. Aber schon im J. 609 oder 610 berief die göttliche Vorsehung den hl. Magnobodus zu seinem Nachfolger. (Wenn Andere, unter ihnen auch Butler, das Jahr der Bischofsweihe um drei Jahre früher bestimmen, so ist dieß ein Irrthum, welchen van Hecke gründlich widerlegt hat.) Wie er als Bischof gelebt habe, kann nicht zweifelhaft seyn, da er, wie sein Biograph bemerkt, »schon vor dem Namen dessen Inhalt (rem) vollkommen inne hatte.« Aber setzt strebte er noch mehr, das vollkommen zu werden was er hieß. Wir lassen hierüber die alte Lebensbeschreibung selbst reden: »Keinen Ort, keine Zeit der Unthätigkeit verstattend, wachte er ängstlich über die Heerde des Herrn, damit nicht etwa eines der ihm anvertrauten Schäflein in die Irre ginge und von den Zähnen des hinterlistigen Wolfs zerrissen würde. Allen spendete er zu den festgesetzten Zeiten die Nahrung des göttlichen Wortes, wie er dasselbe der Fassungskraft des Einzelnen angemessen erachtete, und wie ein guter Feldherr sich nicht begnügt, seine Soldaten nur mit Worten zur Tapferkeit zu ermuntern, so zeigte er auch alles, was er mit Worten als Pflicht auferlegte, wie es geschehen solle im Leben. Sein Inneres war so voll von Mitleid und Barmherzigkeit, daß er mit den Weinenden weinte, mit den Kranken darniederlag, mit den Geärgerten in Eifer erbrannte, mit den Unglücklichen sich unglücklich fühlte. Das Wohlergehen Anderer lag ihm eben so am Herzen, wie das seinige; er freute sich mit den Fröhlichen, richtete sich auf mit den Genesenden, zeigte sich aufgeheitert mit den Heitern, erquickt mit den Erquickten. Namentlich sorgte er für die Armen, denen er, oft selbst noch nüchtern, Speise und Trank reichte. Er schien kein Bedürfniß zu kennen, so sorgfältig war er auf die Bedürfnisse Anderer bedacht.« Außerdem wird noch erwähnt, wie er emsig die Klöster und geistlichen Häuser visitirte, ohne Furcht und Parteilichkeit überall anordnete und durchführte was nöthig schien, aber auch gerne verzieh, wo er Reue und Besserung bemerkte. Dabei vergaß er die ihm obliegende Pflicht des Gebetes nicht und verweilte ganze Nächte in heiliger Betrachtung im Hause Gottes. Im J. 625 wohnte er dem Concil von Rheims bei. (Bei Labbé ist irrthümlich das J. 630 angegeben.) Stets hatte er die Vorbilder großer Bischöfe vor Augen, um im Eifer nicht nachzulassen. In dieser Absicht schrieb er die Lebensgeschichte seines hl. Vorgängers Maurilius (s.d.). Die Kirche des hl. Saturnin, in welcher er seine Ruhestätte fand, erbaute er von Grund aus und schmückte sie mit kostbaren Gemälden. Der reiche Fond, welchen er ihr anwies, sollte auch zur Aufnahme und Verpflegung armer und hilfloser Personen und der Beherbergung der Fremdlinge dienen. Daß er sich selbst Alles, was nicht nothwendig und unentbehrlich schien, versagte; daß er mit größter Strenge die Neigungen des Fleisches beherrschte und vorzüglich in der Fastenzeit strenge Bußübungen an sich vollzog, wollen wir nur kurz andeuten. Täglich las er einen Abschnitt aus der heiligen Schrift, sowohl zu seiner eigenen Erbauung, als auch um stets taugliche Seelennahrung für seine Untergebenen bereit zu haben. Seine Fürbitte erwies sich schon bei Lebzeiten wunderbar und kräftig. Mehreren blinden Frauen gab er das Gesicht, einer andern, die zugleich taubstumm war, die Sprache und das Gehör zurück. Unter Dagoberts I. Regierung (seit dem J. 628) kam er nach Paris, wo er die Gefangenen, die schwere Zuchtarbeiten zu leisten hatten, besuchte. Als sie den heiligen Mann sahen, riefen sie seine Fürsprache an und begehrten unter vielen Thränen ihre Freilassung. Der Heilige bat für sie, aber vergebens. Da geschah es, daß die Ketten von ihnen fielen und die Gefängnißthore sich freiwillig öffneten. Dankbar eilten die Gefangenen in die Kirche, wo der Heilige betete. Sie erhielten auch, da der König ihnen verzieh, vollständige Freiheit. Andere Wunder wollen wir Kürze halber übergehen. Bei seinen Krankenheilungen wendete er gern geweihtes Oel an. Auch erzählt die Legende, daß er die Abgesandten eines Abts, die ihm unter dem Vorwand eines freundschaftlichen Besuches Gift reichen wollten, auf's freundlichste empfing, ausspeiste und mit dem Friedenskusse unter heilsamen Ermahnungen wieder entließ. So wirkte er viele Jahre mit Segen und gab seiner Heerde das Beispiel eines heiligen Wandels. Sein Tod erfolgte am 16. Oct., ungefähr im J. 660 (nach den Boll., während Butler und Baillet das J. 654 nennen). In mehreren Bisthümern Frankreichs feiert man seinen Festtag mit eigenem Officium, sonst am 15., setzt am 14. Oct. Bucelin hat ihn am 17. Oct. (Oct. VIII. 4.) Die von ihm erbaute schöne Saturninus-Kirche, die später seinen Namen erhielt (s.o.), wurde im J. 1793 niedergerissen. Der Leib des Heiligen, welcher bis dahin unter dem Hochaltare dieses Heiligthums geruht hatte, wurde den Flammen übergeben und die Asche in alle Winde zerstreut. Ob außer einer kleinen Partikel, die im J. 1840 in Silber gefaßt wurde, von seinen Reliquien noch etwas vorhanden sei, ist zu bezweifeln. (VII. 928–950).
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16. Oktober: Hl. Martinianus, hl. Saturianus, deren zwei ungenannte Brüder und hl. Maxima, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Martinianus, Saturianus, deren zwei ungenannte Brüder und S. Maxima, M. M. (16. Oct. al. 8. Apr.) Der hl. Martinianus, welcher manchmal auch Martianus (Marcianus) und Marturianus (statt Mauritanus, d.h. aus Mauritanien) geschrieben wird, litt zugleich mit 3 Brüdern, von welchen aber zwei dem Namen nach nicht bekannt sind, und der hl. Maxima. Den Saturianus nennen Einige Saturnianus, Satirianus und Satyrianus. Ihr glorreicher Kampf erfolgte während der Vandalischen Verfolgung in Afrika, und zwar nach dem J. 455, vielleicht bestimmt im J. 459, wie die Neo-Bollandisten wahrscheinlich zu machen versucht haben. Martinianus, seines Handwerkes ein Waffenschmied, diente als Sklave bei einem wohlhabenden und vornehmen Vandalen der Millenarius, d.h. über 1000 gesetzt, war und sollte nach dem Willen seines Herrn die an Geist und Körper gleich schöne Sklavin Maxima heirathen. Sie willigte, um den Herrn nicht bös zu machen, scheinbar ein, gestand aber ihrem Bräutigam, als er die Ehe vollziehen wollte, das abgelegte Gelübde beständiger Jungfrauschaft: »Mein Bruder Martinianus,« sprach sie, »ich habe die Glieder meines Leibes Christo geweiht, ich kann mit keinem Menschen eheliche Gemeinschaft pflegen (humanum sortiri conjugium), da ich bereits einen wahren Bräutigam im Himmel habe.« Darauf entflohen Martinianus und seine drei Brüder mit Maxima zur Nachtzeit in ein Kloster, welches in den Quellen Tabracenum genannt wird, also wahrscheinlich in der am Meere gelegenen Numidischen Stadt Tabraca zu suchen ist, wo sie aber der Vandalische Herr nach längerem Suchen wieder fand. Daß der Vorsteher des Klosters, »der edle Hirt Andreas« sie aufnahm, findet in der Gefahr des Abfalls vom Glauben, welchem sie ausgesetzt waren, seine Entschuldigung, ist aber sonst gegen die Kirchengesetze. Auch konnte die Rechtmäßigkeit des Sklavenverhältnisses nach den Römischen Gesetzen, welche Sklavendienste bei Häretikern untersagten, füglich angestritten werden. Die Augustiner-Eremiten zählen diese Martyrer, da sie wahrscheinlich Profeß gemacht hatten, zu ihren Ordensheiligen. Sie mußten schwere Martern erdulden. Mit von Dornen umwundenen Prügeln geschlagen, so daß ihnen die Beine zerquetscht wurden und ganze Fleischstücke auf dem Boden herumlagen, wurden sie durch übernatürliche Kraft wunderbar am Leben erhalten und über Nacht im Gefängnisse vollständig geheilt. Der Vandalische Herr starb eines plötzlichen Todes. Seine überlebende Wittwe, weniger grausam, schenkte sie einem Mauretanischen Häuptling Namens Capsur, in der Wüste Capra picta, deren Lage unbekannt ist, der hl. Maxima aber gab sie die Freiheit. Da in jenen Gegenden das Evangelium noch völlig unbekannt war, suchten sie demselben Anhänger zu erwerben. Sie machten eine große Anzahl eingeborner Heiden zu Christen. Bald kamen, auf die Nachricht hievon, Priester und Kirchendiener zur regelmäßigen Seelenleitung und Ausspendung der Sacramente. Als dieß der Vandalenkönig Geiserich erfuhr, ließ er die Bekenner Christi an einem von vier ungebändigten Pferden gezogenen Wagen zu todt schleifen. In dieser großen Marter bestärkte einer den andern durch den Zuruf: »Bruder, bitt' für mich! Gott hat unser Verlangen erfüllt. Dieß ist der Weg zum Himmelreich.« So gaben sie betend und singend ihren Geist auf. Eine blinde Frau wurde an ihrem Grabe sehend. Das Martyrologium der Augustiner zählt sie zu den Heiligen dieses Ordens, die fromme Ueberlieferung aber gibt dem heil. Martinianus das Handwerk eines Waffenschmiedes. Als solcher findet er sich auch bildlich dargestellt, jedoch stets mit den Attributen seines Martyriums. Die hl. Maxima lebte als Klosterfrau noch im Jahre 487. Sie heißt bei Victor (hist. Vandal. Pers. c. II.) »die Mutter vieler gottgeweihter Jungfrauen.« Daß sie in Africa blieb und nicht etwa nach Gallien übergesiedelt sei, steht den Neo-Bollandisten fest, und wird auch im Martyrologium der Augustiner vorausgesetzt, während Andere bestimmt Frejus (Forum Julii) als ihren letzten Aufenthaltsort bezeichnen. (VII. 825–835).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Mummolinus, Bischof von Noyon und Tournay
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Mummolinus, Ep. Conf. (16. Oct. al. 27. April u. 18. Mai). Der hl. Bischof Mummolinus, welcher von Andern auch Mommolenus oder Mommolinus, Nommolinus und Nummolenus, endlich sogar Mommolanus und (Gall. chr.) Mammolinus genannt wird, der Nachfolger des hl. Eligius auf dem bischöflichen Stuhle von Noyon (Noviomum, Noviodunum) und Tournay (Tornacum), war zu Goldthal bei Münsterlingen, damals Bisthums Constanz, gegen das Ende des 6. Jahrh. geboren. Wer seine Eltern gewesen seien, hat der Heilige stets sorgfältig verschwiegen. Als Jüngling begab er sich mit seinem Freunde Bertram (s.d.), denen sich ein dritter Namens Bertin anschloß, ins Kloster Luxeuil, dem seit dem J. 610 der hl. Eustasius († 625) vorstand. Von hier soll er an den Hof des Königs Lothar (Chlotar) II., der seit dem J. 613 das ganze Frankenreich beherrschte, gekommen sein. Es gelang ihm, seine Gunst in so hohem Grade zu erwerben, daß er ihn zum Kanzler seines Reichs erhob. Der hl. Mummolinus benutzte seinen Einfluß auf den König in der uneigennützigsten Weise. In der Schule zu Luxeuil hatte er die Welt, ihre Freuden und Schätze verachten gelernt, darum lenkte er die Gnade des Königs unablässig nicht auf sich, sondern auf die Bedrängten und Armen. Sein Biograph gibt ihm das seltene Lob: »Er liebte Alle und wurde von Allen geliebt.« Unausgesetzt oblag er seinem Dienste, rühmte sich nie der Freundschaft des Königs, kam aber Kirchen, Wittwen und Waisen jederzeit nach Kräften zu Hilfe. Nicht das Hofleben zog ihn an, sondern das Gute, was er am Hofe stiften konnte. Er lebte im Palaste des Königs so einfach und zurückgezogen wie in der Zelle seines Klosters. Sein Fasten war hier, wie der Biograph sagt, ein verdoppeltes, denn er hatte die Speisen vor sich, ohne daß er sie genoß. Wie lang er hier geblieben sei, ob bis zum Tode Lothars II., welcher im J. 628 erfolgte, oder noch länger, ist ungewiß. Mittlerweile hatte sein Ordensgenosse der hl. Audomar bei den Morinern (den Namen leiten die Boll. von Moor d.J. Sumpfgegend her) das Evangelium zu predigen angefangen. Zu ihm begab sich, »weil, wenn ein Bruder dem andern hilft, beide getröstet werden«, der hl. Mummolinus mit den hhl. Bertinus und Bertramus (Ebertramnus) (s.d. d.), um dem Worte Gottes Bahn zu brechen. Wie der hl. Mummolinus diesen Beruf übte, erkennen wir hinreichend aus der Schilderung seines Biographen: »Nachdem er von Morgens bis Abends gepredigt hatte, stärkte er sich einzig mit in Aschenwasser getauchtem Gerstenbrode. Dann nahm er etwas Wasser zu trinken. Eine dünne Rohrdecke diente ihm zum Bett. Was er predigte, that er selbst, damit er, der Andern den Weg der ewigen Vergeltung lehrte, davon auch das nachahmungswerthe Beispiel seines Wandels gebe.« Darüber war der hl. Audomar hoch erfreut, und dankte Gott, der ihm so eifrige Mitarbeiter in der Predigt des Evangeliums zugeführt hatte. Um eine beständige Pflanzschule eifriger Glaubensboten zu gründen, gedachte er ein Kloster zu stiften. So entstand »das alte Kloster« (vetus monasterium) bei St. Omer, welches im J. 1497 verbrannt wurde. Es lag (Ghesquiere l. c. 398) eine Stunde von St. Omer und heißt dermalen St. Mommolin. Das Volk nannte es »Aldemunster« (Altomünster). Ein neubekehrter, reich begüterter Mann, Namens Adrowaldus (Adroaldus), vermehrte dessen Liegenschaften und Einkünfte (ungefähr um d.J. 640). Einige Jahre später folgte die Gründung des Klosters Sithiu an der Aa (Monasterium Sithivense ad Agniona), das neue Kloster, dem der hl. Bertin als Abt vorgesetzt wurde, nachdem der hl. Mummolin zum Bischof von Noyon erhoben worden war. (Cf. Mabill. Annal. I. 401 ad a. 648.) Das »alte Kloster« glich eher einer Einsiedelei als einem Kloster, man lebte dort »gleichsam in der Einöde« (quasi in eremitorio). (Ueber die Zeit der Entstehung dieser Klöster stellen die Boll. weitläufige Untersuchungen an. Unter andern Urkunden citiren sie auch eine Bestätigungsurkunde Chlodwigs III. vom J. 691. in welcher es heißt: avus noster Chlotarius quondam rex omnes curticellas..... Mummolino... concessit. Zu dem Namen Chlotarius ist am Rande bemerkt: lege Chlodoveus. Wenn wir aber bei den Worten der Urkunde bleiben. – denn warum sollte Chlodwig III. nicht gewußt haben, wie seine Ahnherren hießen –, so fällt die Gründung des Klosters Aldomunster in die Zeit, in welcher der hl. Mummolinus, wie wir gesehen haben, sich der besondern Gunst Lothars II. erfreut und an seinem Hof gelebt haben soll. Dieses Hofleben, an sich schon unwahrscheinlich, wird hiedurch historisch unmöglich. Mit Recht spricht also Ghesquiere (l. c.) von dieser Erfindung unter der Bezeichnung: lacinia ista.) Auch im klösterlichen Leben war der hl. Mummolinus ein treffliches Vorbild aller Tugenden, so daß man ihn einen »Athleten Gottes« nannte. Für die Bedürfnisse der Armen oder der Fremdlinge außer dem Kloster sorgte er ängstlich (insudabat). Die von den Kirchengesetzen anbefohlene Gastfreundschaft übte er mit Freuden, auch die Kranken nahm er auf, machte Viele am Leib und an der Seele zugleich gesund, und richtete Bäder her für die verwundeten Körper der Aussätzigen, die er mitleidig pflegte (leprosorum saucia corpora balneis benigne refovebat). Um diese Zeit (im J. 657 oder 659259) starb der hl. Eligius, Bischof von Noyon. Lothar III. (656–670) berief den hl. Mummolinus zu seinem Nachfolger. Nicht bloß empfahl diese Wahl der ausgezeichnete Ruf des Heiligen, sondern auch der Umstand, daß er der lateinischen (romanischen) und deutschen (flämmischen) Sprache gleich mächtig war. Er wollte aber sein Kloster nicht verlassen, nur die strenge Erwägung, daß der Gehorsam über alle andern Rücksichten hinausgehe, konnte ihn zur Annahme bestimmen. Er verließ das Kloster nicht, sondern er gab nur dem Zwang des Gehorsams nach, der ihn aus demselben herauszog. Sicher war der Heilige nicht ohne menschliche Gebrechen. So erzählt der hl. Audoenus in der Lebensgeschichte des hl. Eligius, daß dessen Nachfolger sich sein Leibpferd zugeeignet habe, das er erst nach Jahresfrist dem Abte, welchem der hl. Eligius es geschenkt hatte, zurückgab. (Das Pferd war krank und störrisch geworden, die sorgsamste Pflege konnte es nicht heilen; erst nachdem es dem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben worden war, nahm es seine frühere Sanftmuth wieder an und wurde frisch und kräftig.) Die Erhebung seines Vorfahrers, des hl. Eligius, in ein schönes Mausoleum, die Ernennung seines Freundes Ebertramnus zum Abte von St. Quintin und die Consecration der neuerbauten Kirche zu Elnon sind die vorzüglicheren äußern Thaten des Heiligen, die auf uns gekommen sind. (Ghesquiere, l. c. 407 und 408.) Auch in mehreren Bestätigungsurkunden findet sich sein Name. Im bischöflichen Amte lebte er genau nach dem Inhalt der Regel, von welcher er nie oder selten abwich (regiam institutionis viam incedens, raro aut nunquam ab ea deflectebat). Seine Berufspflicht erfüllte er unverdrossen und heiter; sanft mit den Sanftmüthigen versäumte er doch nicht, gegen Böse und Widerspenstige die Zuchtruthe anzuwenden. Ohne Unterlaß stand ihm der Tag der Vergeltung, des strengen Gerichtes Gottes vor Augen; unter dem Eindrucke dieser mächtigen Triebfeder zu allem Guten wollte er sich selbst und seine Schäflein antreiben, die Gnade des himmlischen Lohnes sich anzueignen. So kam es, daß Viele, die an ihren Götze: hingen, dieselben verließen und sich aufrichtig bekehrten. Mit besonderer Liebe begünstigte er die Klöster, umfaßte er Arme und Hilfsbedürftige, nahm er Pilger und Fremdlinge in sein Haus auf. Allen Guten, die nach Wahrheit und Gerechtigkeit dürsteten, erschien er ein tröstender Engel, nur den Bösen und Lasterhaften war er furchtbar. Nachdem er 26 oder 27 Jahre lang gewirkt hatte, sah er sein Ende kommen, und übergab in feierlichen, zum Herzen dringenden Worten seine Seele dem Erlöser, dem zu Ehren er gelebt hatte. Ihm empfahl er sterbend auch sein Theuerstes, die Schaar der Gläubigen, welcher er so lange Vater und Tröster gewesen war. Dann nahm er als Wegzehrung den Leib und das Blut unsers Herrn, traf einige Anordnungen für sein Begräbniß, das so einfach als möglich sein sollte (extra moenia ante portam castri praeparate vasculum corpusculo meo, quo condatur non superfluo studio sed necessario usu) und schloß für diese Erde seine Augen im J. 683 (nach Andern 685). Seine Ruhestätte erhielt er bei oder in der Apostelkirche außerhalb der Stadt (nicht im gewöhnlichen Gottesacker, wie ein frz. Proprium irrthümlich angibt). Später wurde dieses Gotteshaus der hl. Godeberta geweiht. Am 27. April 1167 wurden seine heiligen Ueberreste zugleich mit denen anderer Heiligen feierlich erhoben und in die Kathedralkirche von Noyon übersetzt. Ein Theil seines Hauptes kam ins Kloster Sithiu. Zur Zeit der Revolution (im J. 1793) wurden die Reliquien des hl. Mummolinus ihres werthvollen Schmuckes beraubt, sie selbst aber durch den Sacristan, welcher sie mit den Reliquien anderer Heiligen (nämlich der hhl. Eligius, Medardus und Godeberta) im Kreuzgang vergrub, wo sie zwei Jahre später unter großen Feierlichkeiten wieder erhoben wurden, gerettet. Die Verehrung des Heiligen reicht, obwohl die ältern Martyrologien seinen Namen nicht kennen, mindestens bis ins zehnte Jahrhundert zurück, denn um diese Zeit bestand bereits eine Basilica, die seinen Namen trug. Der Heilige wird gegen das Stottern oder Schwersprechen angerufen und die Boll. bemerken, daß das flämmische Wort mommelen (deutsch: mummeln) daher komme. (Auct. in T. V. Oct. fol. 25.) Zu St. Omer kommt sein Name in der Litanei zwischen denen der hhl. Eligius und Erkenbod vor, als Patron der Sterbenden. Die Diözesan-Proprien von Ypern, Tournay und Noyon feiern sein Fest. Am 27. April wurde ehedem zu Noyon seine Erhebung gefeiert; andere, namentlich die Benedictiner-Martyrologien, nennen ihn zum 28. Mai. Sein Bildniß (Mabill. Annal. B. I. 529 und Ghesquiere l. c. 412) zeigt ihn im bischöflichen Gewande, in der rechten Hand trägt er den Hirtenstab, mit der linken hält er ein dem Beschauer zugewendetes offenes Buch. Sein Haupt umgibt der Heiligenschein. Die Tonsur scheint darauf hinzuweisen, daß er nicht die Regel des hl. Benedict, sondern die des hl. Columban befolgt habe. Die Chronologie seines Lebens ist wahrscheinlich folgende: Geburtsjahr: 600, Eintritt ins Kloster: 615, Reise zum hl. Audomar: 640 (Cointius nennt 639). Wahrscheinlich hatte ihn, nach Stilting (Sept. II. 558), der hl. Audomar zur Evangelisirung des pagus Morinensis gerufen, wohl also bald nach dem Antritte des Bisthums, zu welchem er etwa im J. 637, vielleicht schon etwas früher, erhoben wurde. Gründung des alten Klosters 640, des neuen Klosters 648, Bekanntschaft mit Lothar III. 658, Bischof: 659, Tod: 685. (VII. 953–985 u. Acta S. S. Belgii IV. 393–413.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Saturninus und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Saturninus et Soc. M. M. (16. Oct.). Die hhl. Martyrer Saturninus, Nereus, Mireus (Mareus, Mereus), Aufidus litten nach dem Mart. Rom. mit vielen (365) Andern im 3. oder 4. Jahrh. in Africa. (VII. 798.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. Oktober: Hl. Vitalis, Einsiedler
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Vitalis, Erem. Conf., (16. al. 23. Oct.) Dieser hl. Einsiedler im Retzgau (pagus Hätlatensis) der Diöcese Nantes in Frankreich starb um das J. 740. Er war aus England nach der Bretagne gezogen, wo er sich auf einem hohen Berge, Namens Scobrit, niederließ und ein überaus heiliges und abgetödtetes Leben führte. Ungeachtet seines Einsiedlerlebens unterließ er nicht, alle möglichen Werke geistlicher und leiblicher Barmherzigkeit zu üben. Als er das Bauholz zum Kirchenbau nach seiner Zelle führte, kamen die Holzhauer und Zugthiere an einen ganz wasserlosen Ort und litten schweren Durst, da eine furchtbare Hitze, und weit und breit keine menschliche Wohnung war. In dieser Noth betete der Heilige zu Gott, in dessen Dienst er ja arbeitete, um Wasser, und stieß dann vertrauensvoll seinen Stab in die Erde; sogleich entsprang eine Wasserquelle, die bis zur Stunde noch fließt, und Fontaine du St. Vial genannt wird. Jetzt noch wird in großer Trockenheit von den benachbarten Pfarreien dahin gewallfahrtet um von Gott den ersehnten Regen zu erflehen. Sein hl. Leib wurde in einem steinernen Sarge nahe bei seiner Zelle auf dem Berge Scobrit begraben. Bald nach seinem Tode ereigneten sich bei seinem Grabe viele Wunder; geistig und körperlich Kranke, die zu seiner Fürbitte ihre Zuflucht nahmen, wurden daselbst geheilt. Die Kirche des hl. Vitalis wurde in späterer Zeit den Mönchen von Noirmoutier (Nigri Monasterii) in der Vendée übergeben, wo der Heilige anfänglich eingetreten war. Nach einem Schankungsbrief Ludwig des Frommen vom J. 839 war damals schon auf dem Berge Scorbit, um die Kirche des heil. Einsiedlers her, ein Dorf s. N. entstanden. Bei ihrer Flucht vor den Normannen nahmen die Mönche von Noirmoutier neben andern heiligen Reliquien auch die des hl. Vitalis mit sich, und setzten dieselben zu Tournus (Trenochium) zwischen Macon und Chalon zur Verehrung bei. Dort blieben sie bis zum J. 1062, in welchem die Calvinisten in dieses Kloster eindrangen und alle Heiligthümer zerstörten. Ein Arm des Heiligen war nach St. Vital in der Bretagne gebracht worden und steht daselbst jetzt noch in Verehrung. Zu Nantes wird er am 23. Oct. verehrt. (VII. 1091.)
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taddeo
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von taddeo »

:panisch: Wieviele Heilige gräbst Du denn für heute noch aus??? :irritiert:

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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

taddeo hat geschrieben::panisch: Wieviele Heilige gräbst Du denn für heute noch aus??? :irritiert:
Habe fertig. ;D Heute waren es aber wirklich ziemlich viele, das gebe ich zu. :ikb_sweat:
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taddeo
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von taddeo »

HeGe hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben::panisch: Wieviele Heilige gräbst Du denn für heute noch aus??? :irritiert:
Habe fertig. ;D Heute waren es aber wirklich ziemlich viele, das gebe ich zu. :ikb_sweat:
Ein Glück, daß es in Rom angeblich noch unentdeckte Katakomben gibt. Stell Dir vor, da findet man nochmal ein paar tausend Märtyrer ... bis Du DIE alle in den Kalender eingearbeitet hast ... ;D

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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Ignatius von Antiochien, Bischof, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ignatius (Theophorus), Ep. Antioch. M. (1. Febr. al. 17. Oct. etc.). Die Bollandisten haben mehrere Lebensbeschreibungen dieses großen heil. Bischofs und Martyrers aufgenommen: einmal die von dem Metaphrasten Simeon, welche sie mit griechischen Handschriften verglichen; dann eine kürzere aus griechischen Menäen und von alten Martyrologien; endlich eine längere aus sehr alten lateinischen Handschriften. Wir folgen hier der Darstellung seines Lebens, wie sie von Dr. Hefele in W.W. (K.-L. V. 592 ff.) nach Ruinart sich findet und mit den alten lateinischen Handschriften bei den Bollandisten größtentheils übereinstimmt. Der hl. Ignatius ist einer der ältesten apostolischen Väter und stammte wahrscheinlich aus Syrien. Aus seinem syrischen Namen »Nurono« schlossen Einige, er sei zu Nora, sei es der sardinischen oder phrygischen Stadt dieses Namens, geboren worden. Allein dagegen wurde bemerkt, daß Nurono »der Feurige« heiße und wohl nur syrische Uebersetzung des lateinischen Wortes Ignatius (von ignis = Feuer) seyn solle. – Ignatius führte den Beinamen Theophorus Θεοφόρος). Er selbst nannte sich so in seinen Briefen und wurde auch von Andern so genannt. Theophorus (Deifer) aber bezeichnet »einen Mann, der Gott in seinem Herzen trägt«. Eine ausführliche Lebensgeschichte des Heiligen besitzen wir nicht. Der Metaphrast und die griechischen Menäen wollen behaupten, er sei jenes Kind gewesen, welches der Herr seinen über den Vorrang streitenden Aposteln mit den Worten vorstellte: »Wer sich demüthiget, wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreiche.« (Matth. 18,4). Daß Ignatius ein Schüler des hl. Evangelisten Johannes gewesen sei, sagen die Acten seines Marterthums und auch Eusebius; nach Gregorius dem Großen aber wäre er auch ein Schüler des hl. Apostels Petrus gewesen. Nach einigen Karmelitern wäre er gar ein Schüler des hl. Johannes des Täufers gewesen, was aber sicherlich unrichtig ist. Anna Katharina Emmerich sagt in ihren von Clemens Brentano aufgeschriebenen und bei Pustet in Regensburg im J. 1860 gedruckten Gesichten (III. 609–611) Folgendes über den hl. Ignatius: »Ich sah, wie Jesus in einem Städtchen (Kapharnaum) vor einem Hause mit seinen Jüngern unter einer Halle stand, und wie er einen von denselben in ein Haus gegenüber sandte, eine Frau mit ihrem Kinde zu rufen, welche das Jüngsken brachte; es konnte etwa drei bis vier Jahre alt seyn. Als das Kind vor den Herrn trat, schloß sich der Kreis der Apostel wieder um ihn herum, der sich geöffnet hatte, um das Kind zu empfangen. Jesus sprach von ihm, legte ihm die Hand auf, segnete es und drückte es an sich. Dieses Kind war Niemand anders, als der nachmalige hl. Ignatius. Er war ein gutes Kind und durch den Segen Jesu ganz verwandelt. Ich sah ihn oft heimlich auf die Stelle gehen, wo Jesus ihn gesegnet hatte und die Erde küssen und sagen: ›Hier hat der heilige Mann gestanden.‹ Ich sah ihn die andern Kinder auf der Stelle des Segens versammeln und ihnen erzählen, und sie mußten die Stelle auch küssen. Ich sah ihn er wachsen zu den Jüngern des Herrn sich gesellen, besonders zu Johannes, an den ich ihn ganz angeschlossen sah, und daß Johannes ihn zum Priester weihte. Als Johannes zum ersten Male im Elende war, begleitete ihn Ignatius und wollte ihn nicht verlassen. Er wurde nach Evodius, der dem hl. Petrus zu Antiochia folgte (s. S. Evodius), dort zum Bischof geweiht, ich glaube auch von Johannes und Petrus.« Von seinem Marterthum sagt Katharina: »Die Löwen stürzten ganz grimmig auf ihn, und er war gleich todt. Sie fraßen ihn schnell auf und leckten sein Blut; nichts blieb liegen, als einige große Gebeine und sein Herz. Ich sah die Löwen wegbringen und die Zuschauer den Ort verlassen; die Christen aber liefen herzu und rissen sich schier um seine Gebeine. Alle schauten sein Herz an, und es waren die Buchstaben des Namens Jesu wie auf dem Kreuztitel in dasselbe mit bläulicher Farbe, wie Sehnen oder Adern, hineingewachsen.« – Die apostolischen Constitutionen behaupten, Ignatius sei von Paulus zum Bischof von Antiochia eingesetzt worden; Chrysostomus dagegen und Andere geben an, er habe diese Würde vom hl. Petrus erhalten. Nach Eusebius war er der zweite Bischof von Antiochia und Nachfolger des hl. Evodius. Baronius und Alexander Natalis sind, auf die apostolischen Constitutionen gestützt, der Ansicht, Evodius und Ignatius seien zu gleicher Zeit Kirchenvorsteher in Antiochia gewesen, und zwar Evodius als Bischof der Judenchristen von Petrus, Ignatius als Bischof der Heidenchristen von Paulus bestellt. Weiterhin berichten die Martyracten: Als Kaiser Trajan im 9. Jahre seiner Regierung auf seinem Zuge gegen die Armenier und Parther nach Antiochia gekommen, habe sich Ignatius freiwillig zu ihm begeben, um ihn wo möglich von der Christenverfolgung abzubringen. Trajan aber habe ihn unfreundlich aufgenommen mit den Worten: »Was bist du für ein böser Geist, daß du nicht blos selbst meine Gebote übertrittst, sondern auch Andere verführst und ins Unglück bringst?« Ignatius antwortete: »Einen Theophorus nennt Niemand einen bösen Geist; denn die bösen Geister weichen vor den Dienern Gottes. Willst du mich aber, weil ich die Dämonen hasse, bös gegen diese Geister nennen, so stimme ich bei.« Trajan sprach: »Was ist denn ein Theophorus?« Ignatius erwiderte: »Der, welcher Christum in seinem Herzen trägt.« Darauf der Kaiser: »Glaubst du denn nicht, daß auch wir unsere Götter in unserm Herzen tragen, sie, die unsere Helfer gegen unsere Feinde sind?« Der Heilige antwortete: »Du irrst, wenn du die heidnischen Dämonen Götter nennst; denn es gibt nur einen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, und einen Christus Jesus, seinen eingebornen Sohn, an dessen Reich ich Antheil bekommen möchte.« Trajan sprach: »Du meinst den, der unter Pontius Pilatus gekreuzigt wurde.« Ignatius erwiderte: »Ja den, der meine Sünde sammt ihrem Urheber mit ans Kreuz genommen und alle List und Bosheit des Teufels gerichtet und denen unterworfen hat, die ihn im Herzen tragen.« Trajan fragte: »Also trägst du den Gekreuzigten im Herzen?« Ignatius antwortete: »Allerdings, denn es steht geschrieben: Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln.« Darauf sprach der erzürnte Kaiser: »Wir befehlen, daß Ignatius, der den Gekreuzigten in sich zu tragen behauptet, in Ketten geworfen und nach Rom gebracht werde, um eine Speise der wilden Thiere zu werden, dem Volk zum Ergötzen.« Ignatius aber, als er dieß Urtheil vernahm, rief freudig aus: »Ich danke dir, o Herr, daß du mir solche Liebe zu dir gegeben und Fesseln wie dem Apostel Paulus verliehen hast.« Nachdem er noch im Gebete die heil. Kirche Gott empfohlen hatte, wurde er zu Seleucia, dem Seehafen von Antiochia, unter Bedeckung von zehn Soldaten und unter Begleitung der hhl. Diakonen Philo und Agathopodes (die man auch für die Verfasser seiner Acten hält), in ein Schiff gebracht und zuerst nach Smyrna geführt. Seine Wache hinderte ihn nicht, hier aus dem Schiffe zu steigen, um den Bischof dieser Stadt, den hl. Polycarpus, zu besuchen und die Boten zu empfangen, welche mehrere umliegende Kirchen zu seiner Begrüßung dahin schickten. Als diese wieder abreisten, gab er ihnen Schreiben an ihre Gemeinden mit und zwar, so weit wir die Briefe noch haben, an die Gemeinden von Ephesus, Magnesia und Tralles. Außerdem schrieb er einen Brief an die Römer, von denen er vernommen, daß sie Versuche machen wollten, durch Bestechung u. dgl. ihn dem Tode zu entziehen. Er bat sie dringend, davon abzustehen und zu gestatten, »daß die Zähne der wilden Thiere ihn zerreiben, damit er als ein Brod Christi erfunden werden könne«. – Von Smyrna segelte das Schiff nach Troas, mußte aber auch hier einige Tage vor Anker liegen, und Ignatius benützte diese Gelegenheit, um drei weitere Briefe an die Gemeinden von Philadelphia in Lydien und Smyrna, sowie an den hl. Bischof Polycarp von Smyrna zu schreiben. – Von Troas ging der Weg zu Lande nach Neapolis in Macedonien. Nachdem er bis Epidamnus (Dyrrachium, Durazzo) in Dalmatien gekommen, bestiegen sie wieder ein Schiff und segelten durch das adriatische ins tyrrhenische Meer bis Porto (Portus Romanus) bei Ostia. Hier ward Ignatius von römischen Christen empfangen, betete noch einmal mit ihnen, Gott wolle sich der Kirche erbarmen, der Verfolgung ein Ende machen und unter den Gläubigen die Liebe erhalten. Dann wurde er sogleich nach Rom gebracht; denn die Thierkämpfe waren bereits ihrem Ende nahe. Er kam nach Rom am 20. December, welches der letzte Tag der öffentlichen Spiele war, und wurde, sobald der Präfect den von den Soldaten ihm überreichten Brief des Kaisers gelesen hatte, in das Amphitheater geführt. Kaum hatte der Heilige das Gebrüll der Löwen vernommen, als er ausrief: »Ich bin der Weizen des Herrn, ich muß durch der Thiere Zähne gemahlen werden, um ein reines Brod Jesu Christi zu werden.« Die wilden Thiere verzehrten seinen Leib gänzlich bis auf die härtern Knochen, und diese wurden von seinen Begleitern nach Antiochia zurückgebracht, hier in Leintüchern beigesetzt und als ein kostbarer Schatz angesehen. Dieser Translation gedenkt das Mart. Rom. am 17. Dec. Wie Chrysostomus in einer Lobrede auf Ignatius bezeugt, hat die antiochenische Kirche des Heiligen Todestag alle Jahre feierlich begangen. Die Griechen feiern ihn jetzt noch am 20. Dec., die Lateiner (Mart. Rom.) dagegen am 1. Febr., wahrscheinlich weil an diesem Tage die Ueberreste desselben in der St. Clemenskirche zu Rom beigesetzt wurden, wo sie noch sind, und wohin sie nach Baronius entweder Kaiser Justinian nach Eroberung Antiochiens durch den Perserkönig Chosroes (540 oder Kaiser Heraclius nach Eroberung) dieser Stadt durch die Saracenen (637) hatte bringen lassen. Kleinere Theile davon erhielten mehrere Kirchen Roms, Belgiens, die regulirten Chorherren von Arouaise bei Bapaume in Artois, die Benedictiner von Liessies im Hennegau etc. Als Todesjahr des heil. Bischofes bezeichnen Einige das Jahr 116, Andere mit mehr Wahrscheinlichkeit das Jahr 107, die Bollandisten das Jahr 108. Dr. Hefele (l. c. S. 594) spricht sich hierüber in folgender Weise aus: »Die Martyracten geben das neunte Jahr Trajans und die Consuln Sura und Senecio an, und in der That waren im J. 107 n. Chr., d.i. im neunten Jahre Trajans, Sura und Senecio mit einander, jener zum dritten-, dieser zum vierten Mal Consul«. Ein Bedenken gegen diese Zeitbestimmung erregt nur der Umstand, daß der parthische Krieg Trajans, von welchem Nachrichten auf uns gekommen sind, erst im J. 112 n. Chr. begann, und Trajan in Folge hievon im Winter 115 zu Antiochia verweilte, zur Zeit eines Erdbebens, das ihm beinahe das Leben gekostet hätte. Diesem Datum zufolge haben nun mehrere angesehene Chronologen die Verurtheilung des hl. Ignatius in den Anfang des J. 116 und seinen Tod in den December dieses Jahres verlegt, und man müßte ihnen selbst gegen das Zeugniß der Martyracten beipflichten, wenn es gewiß wäre, daß Trajan nur einmal gegen die Parther etc. Krieg geführt habe und nur einmal nach Antiochia gekommen sei. Allein gerade dieses kann nicht bewiesen werden; im Gegentheil hat sich eine Münze Trajans erhalten, welche ausdrücklich im 10. Jahre seiner Regierung geschlagen ist, und worauf er bereits den Beinamen »Parthicus« führt, woraus hervorgeht, daß er schon vor dem J. 108 (das 10. Jahr Trajans) einen Krieg gegen die Parther geführt haben muß. Dieß berechtigt uns aber auch, eine ebenso frühe Reise Trajans nach dem Morgenland anzunehmen und eben deßhalb der Angabe der Martyracten, Ignatius sei im 9. Jahre Trajans (107) verurtheilt worden, Glauben zu schenken. – Unter dem Namen des hl. Ignatius sind 15 Briefe auf uns gekommen, von denen aber nur 7 ächt sind (an die Ephesier, Magnesier, Trallianer, Römer, Philadelphier, Smyrnäer und an den hl. Polycarp). Die neueste Ausgabe veranstaltete Petermann, Leipzig 1849. Auf bildlichen Darstellungen sieht man einen Löwen neben dem Heiligen. Im römischen Breviere steht sein Fest, welches von Papst Pius IX. ebenso wie das der hhl. Timotheus und Polykarpus unterm 18. Mai 1854 zum duplex erhoben wurde, am 1. Febr. Auch die Bollandisten behandeln ihn am 1. Febr., wo sie auch von seinen Translationen sprechen. (I. 13–37.)
Allmächtiger, ewiger Gott, das Blutzeugnis deiner Märtyrer ist der Ruhm der ganzen Kirche. Gib, dass das glorreiche Leiden, das den heiligen Ignatius zur ewigen Herrlichkeit führte, uns deinen beständigen Schutz erwirke.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Infirmitátem nostram respice, omnípotens Deus: et, quia pondus própriæ actionis gravat, beáti Ignátii Martyris tui atque Pontificis intercéssio gloriosa nos prótegat.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Andreas, "der Kreter", Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Andreas Cretensis, M. (17. Oct.) Der hl. Andreas – gemeinhin der Calybite oder der Kreter genannt, wahrscheinlich, weil aus Kreta gebürtig – war ein durch seine Tugenden bewährter Mönch, und zeichnete sich vorzüglich durch seinen Eifer in der Vertheidigung der Bilderverehrung aus. Sein Kloster verlassend, um nach Konstantinopel zu gehen, verfocht er unerschrocken die Lehre der Kirche und hatte den Muth, dem Kaiser Konstantinus Kopronymus seine Anhänglichkeit an die Ikonoklasten und seine Ungerechtigkeit gegen die Katholiken vorzuwerfen. Anfangs heuchelte der Kaiser eine gewisse Nachsicht gegen ihn; da er aber sah, daß er seine Standhaftigkeit nicht zu beugen vermochte, ließ er ihn mit Ruthen streichen, und befahl endlich, nach verschiedenen Folterqualen, ihn zu tödten. Der Heilige vollendete sein Opfer am 17. Oct. 761. Sein Name steht sowohl im allgem. Mart. Rom. als in dem für die Basilianer am 17. Oct. Er ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem hl. Bischof Andreas Cretensis.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Dulcidius, Bischof von Agen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Dulcidius (Dulcitius), Ep. (17. al. 6. 16. Oct.). Der hl. Dulcidius – oder, wie sein Name mit größerer Wahrscheinlichkeit geschrieben wird, Dulcitius, auch Dulcius, Dulcedius, Dulcissimus, Dulcis (frz. St-Doucis, Doux, Doulcet) genannt – war Bischof von Agen (Agenum) in Aquitanien und stammte aus königlich fränkischem Geblüte ab. Der Leitung des hl. Bischofs Phäbadius (Fedarius), der von 347–392 regierte, übergeben, nahm er in Kenntniß und Weisheit so zu, daß er frühzeitig zum Diakon geweiht und bald darauf von Klerus und Volk einstimmig zum Nachfolger seines hl. Lehrers zu Agen gewählt wurde. Der Heilige rechtfertigte vollkommen das Vertrauen, das man in ihn gesetzt hatte. Nicht nur war er ein Vater der Armen, denen er nach Kräften beisprang, sondern auch ein eifriger Vertheidiger des katholischen Glaubens gegen die Arianer, welche in seiner Diöcese sich einschlichen und das Heil der Gläubigen bedrohten. Nach vielen Mühen und Leiden ging er, vorgerückten Alters, ein in die Ruhe des Herrn gegen das J. 430. In der Folge wurde sein Leib nach Chamberet (Cambaretum) in der Diöcese Limoges gebracht, wo unter andern Wundern häufige Heilungen an Herz- und Magenleiden geschahen (cardiaci sanantur). Nach Migne wird er auch zu Loury in der Diöcese Orleans als Patron verehrt.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Ethelbert und hl. Ethelred, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Ethelbertus (Ethelbrithus) et Ethelredus, MM. (17. Oct.) Diese beiden Heiligen waren Brüder, Söhne des Königs Ermenred von Kent und seiner Gemahlin Oslava, Enkel Edbald's und Emma's, der Tochter des Frankenkönigs Chlothar II., und Urenkel des hl. Ethelbert, des ersten christlichen Königs von Kent (vgl. S. Ethelbertus). Nach ihrer Eltern frühzeitigem Tode wurden die beiden Brüder dem Könige Egbert, der ein Sohn Ercomberts und der hl. Serburga war, zur Erziehung anvertraut, aber auf Anstiften des gottlosen Höflings Thunnur (Thunor) mit abgedrungener Einwilligung des Königs schon als 15jährige Jünglinge meuchelmörderisch um's Leben gebracht zwischen 668 und 670. Zur Sühne der argen That schenkte Egbert (nach Migne) der Schwester der gemeuchelten Prinzen, Namens Ermenburga, 48 Meilen Landes auf der Insel Thanet, welche sie zur Gründung und Begabung des Klosters Minstrey bestimmte. Die Leiber der zwei Brüder wurden im J. 741 auf die Insel Nomsey gebracht, wo man sie als Martyrer verehrt. – Der hl. Ethelbert heißt im Elenchus der Bollandisten Ethelbrithus, sonst auch Ethelbright. (VIII. 90.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Heron, Bischof von Antiochia, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Heron, Ep. M. (17. Oct.) Dieser hl. Heron, welcher auch Hero und Heros (ρως geschrieben wird, aber von seinem zweiten Nachfolger Heros oder Eros () wohl zu unterscheiden ist, war ein Schüler des hl. Martyrers Ignatius von Antiochia und Diakon an dieser Kirche. Es existirt ein Brief, den der hl. Ignatius an ihn geschrieben haben soll, welcher aber von den Gelehrten als unterschoben erklärt wird. Dagegen ist gewiß, daß er dem hl. Ignatius nachfolgte als der vierte Bischof von Antiochia, der dritte nach dem hl. Petrus, wie die Bollandisten in der Chronol. Geschichte der Patriarchen von Antiochia (Jul. IV. 10) darthun. Eben daselbst ist auch angegeben, daß er im J. 108 Bischof geworden und es bis zum J. 128 gewesen sei, da er unbestritten 20 Jahre lang die Kirche von Antiochia leitete. Dieses wird nun von dem Bollandisten Joseph van Hecke zum 17. Oct. (VIII. 8.) noch näher begründet, und namentlich nachgewiesen, daß der hl. Ignatius am 20. Dec. 107 den Martertod erlitten habe. Daß der hl. Heron ebenfalls gemartert wurde, wird nur von Wenigen in Zweifel gezogen. Nach Baronius fiele sein Martyrium in das J. 131. Aeltere Kalendarien kennen ihn nicht; aber schon Ado, dann Usuardus, nach welchem er vom hl. Polykarpus zum Bischof geweiht worden wäre, und das Mart. Rom haben ihn am 17. October. Von seinem Wuken und Leben wissen wir leider nichts Näheres. Genug, daß er von der Kirche zu den Heiligen gezählt wird. (VIII. 8)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Johannes, "der Zwerg", Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Johannes Colobus seu Parvus, Abb. (17. Oct.). Dieser hl. Johannes der Kurze oder Kleine, einer der ausgezeichnetsten Altväter der scetischen Wüste, welcher auch Jahnas heißt und den Beinamen Κολοβός, d.i. Mutilus, Curtus, Nanus, Exiguus (abgekürzt, kurz, Zwerg, klein) von seiner kleinen Statur hatte, wird von dem Neo-Bollandisten Eduard Carpentieram 17. Oct. (VIII. 39–48) ziemlich ausführlich behandelt, und zwar hat er zuerst Mehreres über die oft vorkommende Wüste Scete, wovon wir auch Einiges hier anführen wollen. Scete, auch Scitis, Scythis, bei Ptolemäus Sciathis und Scethiaca regio, ist eine Wüste zwischen Aegypten und Libyen. Der Name Scete, oder wie die Aegypter schreiben, Schihet, bedeutet »Wage des Herzens« (trutina cordis). Obwohl der Name Schihet eigentlich nur den Berg jener Einöde bezeichnet, wo das Kloster des hl. Makarius gebaut war, so wurde doch die ganze Umgegend im Koptischen Scythes oder Scythis genannt. Im 4. Jahrhundert und weiter wurden besonders drei von einander verschiedene Orte von den Anachoreten bewohnt, nämlich die Wüste Scete, der Berg von Nitria und Cellia oder Ort der Zellenbewohner (locus Celliorum). Die berühmtesten Anachoreten, welche dort wohnten, sind neben unserm hl. Johannes die hhl. Ammon, Arsenius, Makarius (15. Jan.), Pömen, Serapion etc. Von so vielen Klöstern, die dort bestanden, fanden die Franzosen im J. 1799 nur mehr vier mit zusammen 59 Mönchen. Das Kloster, in welchem der hl. Johannes lebte, war nach den Bollandisten nicht weit von dem des hl. Makarius. Die Zeit seiner Wirksamkeit ist nicht genau zu bestimmen; sicherlich lebte er vor dem J. 450, wahrscheinlich bald nach dem Anfange des 5. Jahrhunderts. Jedenfalls muß er unterschieden werden vom hl. Johannes, der zu Lykopolis in der Thebais war, und von dem Johannes, dem Oekonomus in Scete, welcher vor dem J. 400 starb. Unser hl. Johannes findet sich in vielen orientalischen Martyrologien und Meßbüchern; bei den Griechen wird er als der fünfte unter den großen Anachoreten (nach dem hl. Antonius, dem hl. Paulus und den beiden hhl. Makarius) angerufen; auch einige lateinische Martyrologien haben ihn, nur nicht das römische, wohl aber steht er in einem zu Rom gedruckten katholischen Meßbuche der Kopten, ein Beweis, daß auch die koptischen Katholiken ihn unter ihre vorzuglicheren Heiligen zählen, und das ist auch der Hauptgrund, warum die Bollandisten ihn aufgenommen haben. – Von seinem Leben ist weiter sonst nichts bekannt, als was in den Sinnsprüchen etc. steht, die von den alten Vätern auf uns gekommen sind, und von welchen die Bollandisten (VIII. 44–48) vorzüglich aus Cotelerius mehrere aufgenommen haben. Wir wollen auch einige davon hier anführen: Als er in die scetische Wüste sich zurückzog. wollte ihn sein Führer auf der geistlichen Laufbahn (wahrscheinlich der hl. Pömen) vor Allem in der Abtödtung und im Gehorsame üben. Er nahm daher einen dürren Stab, steckte ihn in die Erde und befahl ihm, daß er ihn jeden Tag begieße, bis er Früchte trage. Und unser hl. Johannes, der das Wasser hiezu weit herholen mußte, that es wirklich, und sieh da, nach drei Jahren trug der Stab wirklich Früchte, welche dann der alte Abt seinen Brüdern zeigte mit den Worten: »Nehmet und esset die Frucht des Gehorsams.« Dieser »Baum des Gehorsams« soll dann noch viele Jahre nachher gegrünt haben. – Einmal sagte Johannes zu seinem ältern Bruder, mit welchem er zusammenwohnte: »Ich möchte sorgenfrei seyn, wie die Engel sind, welche nichts arbeiten, sondern ohne Unterlaß Gott dienen.« Er warf daher seinen Mantel weg und ging in die Einsamkeit. Nach einer Woche kehrte er zu seinem Bruder zurück und klopfte an der Thüre. Dieser erkannte ihn gleich, öffnete aber nicht, sondern fragte nur, wer er sei. Der Andere antwortete: »Ich bin dein Bruder Johannes.« Doch der Bruder sagte: »Johannes ist ein Engel geworden und lebt nicht mehr unter den Menschen,« und er ließ ihn vor der Thüre stehen bis zum andern Morgen. Da öffnete er ihm endlich mit den Worten: »Du bist ein Mensch und mußt daher arbeiten, um dich zu ernähren,« worauf dann Johannes seinen Bruder um Verzeihung bat. – Ein anderes Mal sagte der Abt Johannes: »Wenn ein Feldherr eine feindliche Stadt erobern will, fängt er die Belagerung damit an, daß er ihr Wasser und Lebensmittel abschneidet. Ebenso ist es auch mit den Leidenschaften des Herzens. Wenn der Mensch durch Fasten seinen Körper bezähmt, werden die Feinde seiner Seele geschwächt« etc. – Wieder einmal sagte er: »Ich bin wie ein Mensch, der unter einem großen Baume sitzt und wilde Thiere auf sich zukommen sieht; wenn ich ihnen nicht widerstehen kann, flüchte ich mich auf den Baum, um mich zu retten. So mache ich es auch, wenn ich in meiner Zelle sitze, und böse Gedanken in mir aufsteigen fühle; ich flüchte mich zu Gott im Gebete und werde so vom Feinde befreit« etc. etc. (VIII. 39.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Leuthernus und hl. Levianus, Bischöfe, und hl. Scophilus, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Leuthernus et Levianus, Epp. Conff., atque Scophilus, Abb. (17. Oct.) Die Leiber dieser drei Heiligen wurden um das Jahr 965 wegen der Kriegsunruhen aus der Bretagne nach Paris geflüchtet. Ueber das Leben derselben ist übrigens nur sehr Weniges bekannt. Der hl. Bischof Leuthernus, der auch als Loutiernus, Luctigernus, Luchtigernus, Lencernus, frz. St-Louthiern, vorkommt, und den man eben wegen dieser Namens-Aehnlichkeit manchmal mit dem hl. Abte Luchtigernus (s.d.) verwechselt, wird in einer britannischen Litanei, welche dem 7. Jahrhunderte angehört, angerufen. Sein bischöflicher Sitz, so wie die Zeit seines Lebens und seines Todes ist unbekannt. Wahrscheinlich hat er jedoch in Großbritannien gelebt; denn in Cornwall (Cornubia) befand sich eine Pfarrei mit dem Namen ihres hl. Patrons Ludgran, der wohl mit unserm hl. Leuthernus identisch ist. Von dort mögen seine heil. Reliquien am Anfange des 6. Jahrhunderts, oder um das J. 586, wo so viele Bischöfe mit heiligen Ueberresten aus Furcht vor den Feinden sich nach der Bretagne flüchteten, in diese Gegend gebracht worden seyn. – Auch der hl. Bischof Levianus, der auch als Levanus und Levias vorkommt, scheint in Cornwall gelebt zu haben; denn in einem englischen Martyrologium liest man am 24. December: In Cornwall Gedächtniß des hl. Levanus und des hl. Mellinus, welche ihre Namen mit den Flecken gemein haben, in welchen ihre Leiber in Erwartung der glorreichen Auferstehung ruhen. In der Vorrede zu diesem Martyrologium heißt es: St. Levan gibt seinen Namen einer Kirche und Pfarrei in Cornwall; dieser Ort liegt am Meeresufer an der äußersten Gränze von Cornwall und wird auf größern Karten Britanniens leicht gefunden. Es unterliegt also wohl keinem Zweifel, daß an beiden Stellen unser hl. Levianus bezeichnet sei; deßhalb aber läßt sich nicht behaupten, daß sein Leib noch zu Cornwall sich befinde, mit Ausnahme einiger Partikel. Die Tradition der Bretagne berichtet nämlich von Levias oder Levianus: »Er habe von Jugend auf fromm gelebt, sich innerhalb der Klostermauern Gott gewidmet; sei bald seinen Brüdern als Abt vorgesetzt worden, und habe dieses Amt auf's Lobenswürdigste verwaltet; um seiner Wirksamkeit ein weiteres Feld zu öffnen, sei er zum Bischof geweiht worden und habe dann mit größtem Eifer als Regionarbischof in der Bretagne gearbeitet«. Bei Tréguier im Dorfe Trédarzec hat er noch eine Kapelle, und wird daselbst noch verehrt, vermuthlich, weil er in jener Gegend gewirkt hat. Man feiert jetzt daselbst sein Fest am 2. Sonntag im September, und ruft ihn vorzüglich um Hilfe an für mißgestaltete, schwächliche Kinder. – Was den hl. Scophilus oder Scofilus, frz. St-Escuiphle anbelangt, so weiß man von ihm nichts, als was mit seinem Titel Abt in der Translationsgeschichte seiner Reliquien zusammenhängt. Im allgemeinen Lexicon Frankreichs kommt ein Dorf vor mit dem Namen St. Escobile oder St. Escóbille (bei Etampes im Dep. Seine et Oise), welcher Name wohl mit keinem andern Heiligen besser als mit unserm hl. Scophilus übereinstimmt. Es dürfte also nicht zu zweifeln seyn, daß er daselbst verehrt wird. – Nun noch Einiges in Betreff der Translation dieser Heiligen. Der Normannen-Herzog Richard und Graf Theobald von Blois waren im J. 962 miteinander in Krieg gerathen und bis in die Bretagne vorgedrungen. Da sammelte der Bischof Salvator von Aleth (St. Malo) aus Furcht vor einer Niederlage die Reliquien der Heiligen seines Bisthums und nahm sie mit sich nach Paris. Auf dem Wege schlossen sich Geistliche von Dole und Bayeux an ihn an, die ebenfalls Reliquien mit sich trugen. Auf diese Weise nun wurden die Reliquien der hhl. Bischöfe Leuthernus und Levianus, so wie des hl. Abtes Scophilus nach Paris gebracht und durch Vermittlung des Herzogs und nachmaligen Königs Hugo Capet in der Kirche des hl. Bartholomäus, später St. Maglorius (St-Magloire) genannt, in der Nähe des kgl. Pallastes am 17. Oct. 965 beigesetzt. Nach Eintritt des Friedens zogen nun die Britannier mit ihren Reliquien wieder in ihre Heimath; nur ließen sie dem Herzoge auf sein Ansuchen einige Partikel zurück, so daß also in der St. Bartholomäuskirche bedeutende Reliquien von 18 damals nach Paris geflüchteten Heiligen verblieben. So kamen denn einige Reliquien solcher Heiligen nach Corbeil (Corboilum) und nach Beaumont-sur-Oise (Bellus-mons ad Aesiam), und damals sind denn auch ohne Zweifel die Reliquien des hl. Scophilus in das Dorf Escóbille, das nur einige Meilen westlich von Corbeil liegt, gekommen. Als die Mönche von St. Magloire im J. 1138 ihren bisherigen Sitz verließen, nahmen sie unter andern Kostbarkeiten auch die Reliquien der hl. Leuthernus und Scophilus mit sich; und als sie am 9. Juli 1318 die Gebeine des hl. Maglorius aus dem alten vergoldeten hölzernen Sarge in einen neuen legten, wurden die Reliquien der andern Heiligen, namentlich des hl. Leuthernus, in den alten Sarg gelegt. Noch im J. 1706 bewahrten die Väter des Oratoriums bei St. Magloire gedachten alten Schrank und darin die Reliquien der hhl. Leuthernus und Scophilus und von 11 andern Heiligen. Ob sich solche vom hl. Levianus auch darunter befanden, ist zweifelhaft. Im J. 1793 wurden diese sämmtliche Reliquien vergraben, im J. 1797 aber wieder ausgegraben und am 9. Sept. in der Kirche des hl. Jakob (du Haut-pas) beigesetzt. Im J. 1835 wurden sie neuerdings gefunden und am 13. Oct. vom Erzbischofe Hyacinth de Quélen von Paris als ächt anerkannt. Am 24. Oct. 1835 feierte er das Fest ihrer Auffindung und traf die Anordnung, daß der dem 24. Oct. nächste Sonntag als jährliches Erinnerungsfest gefeiert werde. Da die erste Transl ation am 17. Oct. 965 stattfand, und an diesem Tage auch ihr Fest gefeiert wurde, so haben die Bollandisten sie an diesem Tage behandelt, da ihr Todestag durchaus mcht ermittelt werden konnte. (VIII. 57–59).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. Oktober: Hl. Mamelta und hl. Mamlacha, Märtyrerinnen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Mamelta (Mamelchta) et Mamlacha (17. al. 5. Oct. u. 6. Juni), Martyrinnen in Persien. Assemani vermuthet die Identität beider. Die hl. Mamelta, deren Name sich auch im Mart. Rom. findet, war eben getauft, als sie bei einem Volksauflaufe mit Steinen getödtet und in einen See geworfen wurde. Vor ihrer Bekehrung soll sie eine Priesterin der Artemis (Diana) gewesen seyn. Ihre Schwester war Christin, und durch sie oder (nach der Legende) durch einen Engel kam sie zur Erkenntniß der Wahrheit. Bei den Griechen wird sie am 5. Oct. und 6. Juni verehrt. Die Zeit ihres Martyriums läßt sich nicht bestimmen. Die hl. Mamlacha litt mit den hhl. Jungfrauen Abiat und Hati um das J. 344 unter König Sapor II. Auf Abbildungen sieht man bald die angegebene Engelerscheinung, bald ihre Taufe durch einen Bischof, bald ihr Martyrium dargestellt. (VIII. 53–55).
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