Von Anfang an

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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overkott
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Von Anfang an

Beitrag von overkott »

Heute drehte sich die Predigt um die Zeitenwende. Ein emeritierter Alttestamentler erklärte Lukas zum Historiker unter den Theologen. Er gehört nicht zu den Augenzeugen, sondern beruft sich auf die Männer und Frauen der ersten Stunde und die Tradition. Später wird Johannes die erste Stunde als Mitte der Nacht beschreiben, in der das Licht erscheint. Hieronymus spricht vom Ordnen der Erzählung, von der Überlieferung von Anfang an, vom Dienst der Verkündigung. Sehen spielt dabei eine wichtige Rolle: Visum est et mihi adsecuto ab principio omnibus diligenter ex ordine tibi scribere optime Theophile. Lukas teilt also die Geschichte theologisch in zwei Teile mit Christus als Gottes Sohn im Zentrum. Der Sonntag wird dabei zum Inbegriff der Zeitenwende als erster und neuer Tag der Woche. Denn Lukas geht es um den Anfang und den Neuanfang der Schöpfung. Johannes wird später von Geburt und Wiedergeburt schreiben. Allen Evangelisten geht es um das Paradies und die Auferstehung. Paulus versteht die leibliche Auferstehung ganz real im Leib der Kirche. Das geht besonders aus dem ersten Brief des Apostels an die Korinther hervor. Für Paulus wird der Leib Christi zum Sakrament der Einheit in der Vielfalt. So hat Gott in der Kirche verschiedene Aufgaben verteilt, schreibt der Apostel: das Lehren und das caritative Engagement. Bonaventura und Elisabeth sind Vorbilder der geistlichen Gaben.

civilisation
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Re: Von Anfang an

Beitrag von civilisation »

Irgendwie muß der Weihrauch heute verdorben gewesen sein ... ;)

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Yeti
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Re: Von Anfang an

Beitrag von Yeti »

civilisation hat geschrieben:Irgendwie muß der Weihrauch heute verdorben gewesen sein ... ;)
Irgendwie bin ich mir ziemlich sicher, dass es da gar kein Weihrauch gab...
#gottmensch statt #gutmensch

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overkott
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Re: Von Anfang an

Beitrag von overkott »

Yeti hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Irgendwie muß der Weihrauch heute verdorben gewesen sein ... ;)
Irgendwie bin ich mir ziemlich sicher, dass es da gar kein Weihrauch gab...
Der emeritierte Alttestamentler war nicht in allen Sachen gut, aber auch nicht durchweg schlecht. Er sensiblisierte für zentrale Themen des Christentums inmitten der Gott gläubigen Weltreligionen. Er verbreitete in der Tat mehr Heiligen Geist als Olibanum.

civilisation
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Re: Von Anfang an

Beitrag von civilisation »

Wie verbreitet man "Heiligen Geist"? Läßt DAS der Hl. Geist mit sich machen? Braucht man dafür ein besonderes Gefäß oder reicht auch ein Weihrauchfass?

Pilgerer
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Re: Von Anfang an

Beitrag von Pilgerer »

civilisation hat geschrieben:Wie verbreitet man "Heiligen Geist"? Läßt DAS der Hl. Geist mit sich machen? Braucht man dafür ein besonderes Gefäß oder reicht auch ein Weihrauchfass?
Zum Beispiel indem man vom Geist druchdrungene Worte redet oder schreibt. Dazu ist entweder die mystische Nähe des Redners zu Gott nötig oder er übernimmt die Worte von Schriftstellern, die diese Nähe zum Heiligen Geist hatten: die Bibel, die Kirchenväter, tiefgläubige Theologen etc.
Eine andere Möglichkeit sind vom Geist mitgewirkte Werke wie Musik oder Ikonen.

Da das Wort "Christ" vom Wort "Christus" abgeleitet ist, ergibt es sich eigentlich zwangsläufig, dass Christen Gesalbte sind wie Jesus: sie sind vom Heiligen Geist gesalbt. Das unterscheidet sie wesentlich von "Christus"-Gläubigen, die ohne den Geist sind und damit keine Christen sind.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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overkott
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Re: Von Anfang an

Beitrag von overkott »

Pilgerer hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Wie verbreitet man "Heiligen Geist"? Läßt DAS der Hl. Geist mit sich machen? Braucht man dafür ein besonderes Gefäß oder reicht auch ein Weihrauchfass?
Zum Beispiel indem man vom Geist druchdrungene Worte redet oder schreibt. Dazu ist entweder die mystische Nähe des Redners zu Gott nötig oder er übernimmt die Worte von Schriftstellern, die diese Nähe zum Heiligen Geist hatten: die Bibel, die Kirchenväter, tiefgläubige Theologen etc.
Eine andere Möglichkeit sind vom Geist mitgewirkte Werke wie Musik oder Ikonen.

Da das Wort "Christ" vom Wort "Christus" abgeleitet ist, ergibt es sich eigentlich zwangsläufig, dass Christen Gesalbte sind wie Jesus: sie sind vom Heiligen Geist gesalbt. Das unterscheidet sie wesentlich von "Christus"-Gläubigen, die ohne den Geist sind und damit keine Christen sind.
invisibilia enim ipsius a creatura mundi per ea quae facta sunt intellecta conspiciuntur sempiterna quoque eius virtus et divinitas

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