Nun gut, Tamira. Es ist allerdings nicht „meine“ Kirchengemeinde, es ist mir bestens bekannte katholische Region.Tamira hat geschrieben: Übrigens Spectator ich warte immer noch auf Deine Statistik!
Liebe Grüße
Tamira
In einer Kleinstadt/Region mit 25000 Einwohnern leben 23000 registrierte Katholiken. Um die katholische Gemeinde-Einheiten zu betreuen, gibt es dort einen Pfarrer und drei Kapläne. Die Zahl der Kirchgänger beträgt ca. 50-60% - das heißt also: 3160 Kirchgänger auf einen Priester. Bis vor 15 Jahren gab es dort eine Große Pfarrkirche, eine große Kapelle und eine kleine Friedhofskirche.
Am Sonntag und an Feiertagen werden dort im Sommer 12 und im Winter 11 hl. Messen gefeiert - 3 Messen für Kinder im entsprechenden Alter, 2 Messen für Jugendliche und die anderen Gottesdienste für Erwachsene (es ist möglich, weil jeder Priester darf bis zu 3 Messen am Feiertag feiern). Während der hl. Messe für Erwachsenen sitzt immer ein andere Priester bis zum Credo im Beichtstuhl.
Für alle Schulen in dieser Stadt/Region erteilen die Priester während der Woche Religionsunterricht und es gibt 3 hl. Messen täglich in der großen Pfarrkirche (2 morgens, 1 abends), wo auch jeden Tag ein Priester im Beichtstuhl anwesend ist.
Es gibt dort keinen Gemeindereferenten und auch keinen Pastoralreferenten. Die einzige, vom Bistum bezahlte Person (mit festgelegtem Gehalt), ist die Haushälterin/Köchin der Priester. In den Pfarrgebäuden wohnt auch eine kleine Schwesterngemeinschaft (4-6 Schwestern), die für die Ausstattung (Blumenschmuck etc.) der Kirche und der Pfarrei sorgt, indem sie den Blumen-, Gemüse- und Obstgarten bestellt. Zwei ehrenamtliche Organisten und eine Schwester sorgen für die musikalische Begleitung in den Gottesdiensten.
Obwohl nicht alle registrierten Katholiken Kirchgänger sind und obwohl es dort keine Kirchensteuer gibt, reichen die Spenden der Gläubigen für die Sozialprojekte dieser Gemeinde-Einheit und für die Gehälter der Priester, die an das durchschnittliche Lohnniveau der Facharbeiter dieser Region angepasst sind
Außer der o.g. Aufgaben der Priester müssen sie noch die Krankenhäuser und mindestens 1 mal im Monat die älteren Menschen, die nicht mehr in die Kirche kommen können, besuchen.
Innerhalb der letzten 15 Jahren hat man dort zwei neue, großen Kirchen dazugebaut – die Entfernung zwischen den Kirchen beträgt ca. 3 km. Die Zahl der Gottesdienste ich gleich geblieben, hat sich aber auf die drei Kirchen verteilt.
Der Tag eines Priesters: Nach einer von ihm gefeierten hl. Messe (täglich) und nach dem Frühstück, um ca. 7.30 Uhr geht der Priester aus dem Hause und kommt zum Mittagsessen. Nach dem Mittagsessen geht er wieder aus dem Hause und kommt zum Abendessen. Nach dem Abendessen (18:00 – 19:00) hat er Feierabend. Seine Aufgaben in der Zeit sind: Religionsunterricht, Katechese, Krankenhausbesuche, Beichten, Besuche im Gefängnis und in Altersheimen. Ein Tag in der Woche hat der Priester frei. Sein Gehalt beträgt nicht mehr als ein Gehalt eines gut verdienenden Facharbeiters.
Zufrieden, liebe Tamira?