Ich werde hier nicht mehr viel lesen.
Gerade vorhin hab ich die "missionsblätter" von St. Ottilien bekommen.
Ein Hauptthema Afrika.
Dort geht es bestimmt nicht um Fragen wie das Hymen von Maria und wie erklär ich das den Afrikanern.
Da geht es z.B. darum, AIDS Kranken zu helfen.
Da wird nicht gesagt: warum warst Du nicht enthaltsam - ich schüttle den Staub von meinen Schuhen und gehe.
Da wird geholfen und wenn es vielleicht auch keine Wunder gibt, werden sich doch manche dort wundern, warum Menschen so etwas machen.
Ich habe das Gefühl, bei uns geht es oft viel zu sehr um die Verpackung, während der Inhalt unbeachtet vermodert und verschimmelt.
Die Verpackung wird gepflegt und in Ordnung gehalten - kennt man den Inhalt noch?
Es vorsichtiger und freundlicher zu formulieren wäre für mich eine Lüge.
Verpackung
- Julia Wolf
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- Registriert: Dienstag 18. November 2003, 11:23
- Wohnort: München
Verpackung
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow
Ich persönlich halte gar nichts davon zu helfen um des Helfens willen, wenn dabei nicht auch eine Begründung aus dem Glauben mitgeliefert wird.
Um es mal in "unsere Breiten" zurückzuholen:
Der Oden der Vinzentinerinnen hat zur Zeit nur wenig Nachwuchs. Warum? Weil die (jungen) Frauen sagen: Wenn ich Kranken helfen will, dann kann ich das auch ohne gleichzeitig Nonne zu werden.
Das ist richtig.
Aber eine Odensfrau, die gleichzeitig als Krankenschwester tätig ist, die hilft nicht "einfach so", sondern sie gibt ein Zeugnis ihres und unseres Glaubens!
Da ist ein gewaltiger Unterschied - vor allem in der Motivation, warum jemand einem anderen hilft! Und dieser Grund muß m.E. auch deutlich und klar werden.
Um es mal in "unsere Breiten" zurückzuholen:
Der Oden der Vinzentinerinnen hat zur Zeit nur wenig Nachwuchs. Warum? Weil die (jungen) Frauen sagen: Wenn ich Kranken helfen will, dann kann ich das auch ohne gleichzeitig Nonne zu werden.
Das ist richtig.
Aber eine Odensfrau, die gleichzeitig als Krankenschwester tätig ist, die hilft nicht "einfach so", sondern sie gibt ein Zeugnis ihres und unseres Glaubens!
Da ist ein gewaltiger Unterschied - vor allem in der Motivation, warum jemand einem anderen hilft! Und dieser Grund muß m.E. auch deutlich und klar werden.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Grüß Dich Julia !
Ich kann Dich gut verstehen, anderswo, gibt es "wirkliche" Probleme und "wir hier" diskutieren über "anscheinend "unwichtige" Nebensachen ...
Aber ich war auch in Afrika und habe die Leute dort kennengelernt, habe AIDSaufklärung gemacht ... !
Es stimmt, dort gibt es viel zu tun, für die Leute dort und für uns auch, wenn wir helfen wollen!
Aber "Helfen" ist gar nicht so einfach - wie hilft man effizient ?
Macht man ihnen alles vor, leitet man sie an, wie lange bleibt man an einem Ort, bevor man "weiterzieht" ... sind sie danach selbsständig ?
Das sit alles - so habe ich es empfunden - nicht so einfach !
Außerdem meine ich tust Du hier einigen Unrecht, wenn Du "uns" quasi, als "Heuchler" darstellst, die sich um Dinge Gedanken machen, die eben der "Verpackung entsprechen, nicht aber dem Inhalt ... ich glaube das so nicht !
Ich denke viele Leute hier bedeutet der Glauben sehr viel und deswegen will man auch einiges wissen, weil man ja anderen gegenüber seinen Glauben auch erklären will ... und kommt der Kern unseres Glaubens nicht auch gut zum Ausdruck, wenn man Threads sieht, wie "Wie beten" oder ähnliches ?
Ich verstehe Dich, aber meine auch, dass ander sich auch wie Du, um den wirklichen Kern der Dinge bemühen, dann aber, wenn man den gefunden hat - oder zumindest ein wenig näher gekommen ist
- will man auch wissen wie die Verpackung aussieht ! 
Herzliche Grüße - bin gespannt auf Deine Antwort !
Mathias
Ich kann Dich gut verstehen, anderswo, gibt es "wirkliche" Probleme und "wir hier" diskutieren über "anscheinend "unwichtige" Nebensachen ...
Aber ich war auch in Afrika und habe die Leute dort kennengelernt, habe AIDSaufklärung gemacht ... !
Es stimmt, dort gibt es viel zu tun, für die Leute dort und für uns auch, wenn wir helfen wollen!
Aber "Helfen" ist gar nicht so einfach - wie hilft man effizient ?
Macht man ihnen alles vor, leitet man sie an, wie lange bleibt man an einem Ort, bevor man "weiterzieht" ... sind sie danach selbsständig ?
Das sit alles - so habe ich es empfunden - nicht so einfach !
Außerdem meine ich tust Du hier einigen Unrecht, wenn Du "uns" quasi, als "Heuchler" darstellst, die sich um Dinge Gedanken machen, die eben der "Verpackung entsprechen, nicht aber dem Inhalt ... ich glaube das so nicht !
Ich denke viele Leute hier bedeutet der Glauben sehr viel und deswegen will man auch einiges wissen, weil man ja anderen gegenüber seinen Glauben auch erklären will ... und kommt der Kern unseres Glaubens nicht auch gut zum Ausdruck, wenn man Threads sieht, wie "Wie beten" oder ähnliches ?
Ich verstehe Dich, aber meine auch, dass ander sich auch wie Du, um den wirklichen Kern der Dinge bemühen, dann aber, wenn man den gefunden hat - oder zumindest ein wenig näher gekommen ist


Herzliche Grüße - bin gespannt auf Deine Antwort !
Mathias
MPHCEV: Mater perfectam habebit curam et victoriam
Ich glaube auch, dass die grosse Gefahr ist, dass religioese Menschen nur als Sozialarbeiter angesehen werden. Das ist aber eben ein Teil dessen was sie vielleicht tun.
Verpackung und Inhalt kann man nicht trennen. ZB Liturgie, das ist eine aeussere Form, die das ausdrueckt was in unserem Inneren ist. Nun ist es sicherlich wahr, dass Verpackung und aeussere Form oft zu einer leeren Form ohne Inhalt verkuemmert ist.
Anselm Gruen hatte das mal schoen beschrieben, frueher war das Ziel der Aeusseren Form eine Atmosphaere zu schaffen, sodass ein spirituelles Erleben moeglich werden konnte. Heute geht es den Leuten oft ganz genau umgekehrt. Wir habe ein inneres religioeses spirituelles gefuehl, aber wir koennen es nicht mehr in einer aeusseren Form ausdruecken. Das waere so, wie wenn Du einen unheimlich gern hast, und Du kommst nicht drauf, dass du die Person umarmen koenntest.
Wir suchen eben heute nach geeigneten aeusseren Formen. Und, wie ein andere thread gerade andeutet, manche aeusseren Formen, wie Rockmusik, koennen nicht unser inneres religioeses gefuehl richtig ausdruecken (dafuer aber eben andere Gefuehle). Und mir scheint, dass die Leute die alten Formen des religioesen Ausdrucks wiederentdecken, feierliche messen, Gregorianischer Gesang etc etc..
Aber Du hast Recht; wenn sich das dann nicht konkret in Naechstenliebe zeigt, dann war es eine leere Form. Wenn aber nur soziale Aktionen uebrig bleiben, dann ist das keine Religion mehr.
Gruesse
Max
Verpackung und Inhalt kann man nicht trennen. ZB Liturgie, das ist eine aeussere Form, die das ausdrueckt was in unserem Inneren ist. Nun ist es sicherlich wahr, dass Verpackung und aeussere Form oft zu einer leeren Form ohne Inhalt verkuemmert ist.
Anselm Gruen hatte das mal schoen beschrieben, frueher war das Ziel der Aeusseren Form eine Atmosphaere zu schaffen, sodass ein spirituelles Erleben moeglich werden konnte. Heute geht es den Leuten oft ganz genau umgekehrt. Wir habe ein inneres religioeses spirituelles gefuehl, aber wir koennen es nicht mehr in einer aeusseren Form ausdruecken. Das waere so, wie wenn Du einen unheimlich gern hast, und Du kommst nicht drauf, dass du die Person umarmen koenntest.
Wir suchen eben heute nach geeigneten aeusseren Formen. Und, wie ein andere thread gerade andeutet, manche aeusseren Formen, wie Rockmusik, koennen nicht unser inneres religioeses gefuehl richtig ausdruecken (dafuer aber eben andere Gefuehle). Und mir scheint, dass die Leute die alten Formen des religioesen Ausdrucks wiederentdecken, feierliche messen, Gregorianischer Gesang etc etc..
Aber Du hast Recht; wenn sich das dann nicht konkret in Naechstenliebe zeigt, dann war es eine leere Form. Wenn aber nur soziale Aktionen uebrig bleiben, dann ist das keine Religion mehr.
Gruesse
Max
Grüß Dich Max72 !

Bei "uns" in Schönstatt sagt man, der "Geist prägt die Form" - da sich die Zeiten immer wieder ändern, müssen sich auch die Formen ändern; der Geist, der Inhalt, die Wahrheit bleibt immer die Gleiche ... - naja anderes Thema
Herzliche Grüße
Mathias
Ich meine auch, dass man Verpackung und Inhalt nicht trennen kann, entweder es ist beides authentisch oder weder noch, wenn also der Inhalt nicht stimmt, dann auch nicht die VerpackungVerpackung und Inhalt kann man nicht trennen. ZB Liturgie, das ist eine aeussere Form, die das ausdrueckt was in unserem Inneren ist. Nun ist es sicherlich wahr, dass Verpackung und aeussere Form oft zu einer leeren Form ohne Inhalt verkuemmert ist.

Bei "uns" in Schönstatt sagt man, der "Geist prägt die Form" - da sich die Zeiten immer wieder ändern, müssen sich auch die Formen ändern; der Geist, der Inhalt, die Wahrheit bleibt immer die Gleiche ... - naja anderes Thema

Herzliche Grüße
Mathias
MPHCEV: Mater perfectam habebit curam et victoriam
(Ja vielleicht ist aktives „handeln“ besser)Julia hat geschrieben:Ich werde hier nicht mehr viel lesen.
Ja Julia ich bin ganz Deiner Meinung, viele der hier losgetretenen Diskussionen beschäftigten sich kontinuierlich nur damit, ob die rk Kirche die Lehre nicht an den „Zeitgeist“ des westlich geprägten Denkens anpassen muss, und ob das wirklich so schlimm wäre…Julia hat geschrieben:Gerade vorhin hab ich die "missionsblätter" von St. Ottilien bekommen.
Ein Hauptthema Afrika.
Dort geht es bestimmt nicht um Fragen wie das Hymen von Maria und wie erklär ich das den Afrikanern.
Julia ich bin mit der Meinung diese Diskussionen sind sinnlos und zeugen wie ich denke von wenig Verständnis für die eigentliche Botschaft des Herrn.
Ja Julia wir müssen den Kranken helfen, auch wenn sie wider jede Vernunft handeln, ein Christ darf nicht denken den uneinsichtigen helfe ich nicht. Auch ich ärgere mich Maßlos wenn bei uns in Deutschland mehr Eigenverantwortung von den Armen eingefordert wird.Julia hat geschrieben:Da geht es z.B. darum, AIDS Kranken zu helfen.
Da wird nicht gesagt: warum warst Du nicht enthaltsam - ich schüttle den Staub von meinen Schuhen und gehe.
Da wird geholfen und wenn es vielleicht auch keine Wunder gibt, werden sich doch manche dort wundern, warum Menschen so etwas machen.
Da heißt es in einen „Sozialwort“ der dt. Bischöfe "Subsidiarität bedeutet die Förderung von Eigenverantwortung statt Fremdverantwortung, von Selbständigkeit statt Abhängigkeit".
Wie oft hört man bei uns in Deutschland, der oder die ist doch selber Schuld an seiner Armut oder Krankheit!
Ja Julia, diesen Eindruck möchte ich teilen, es wird zu oft gefragt ob es wirklich so schlimm ist, wenn wir in die „Verpackung“ neuen Inhalt füllen. Solange auf der Verpackung Christ steht, wäre es doch nicht so schlimm den „Zeitgeist“ einzufüllen.Julia hat geschrieben:Ich habe das Gefühl, bei uns geht es oft viel zu sehr um die Verpackung, während der Inhalt unbeachtet vermodert und verschimmelt.
Die Verpackung wird gepflegt und in Ordnung gehalten - kennt man den Inhalt noch?
Julia ich freue mich dass unsere Meinungen zu diesen Punkten so weit überein stimmen.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24
Re: Verpackung
Julia Wolf hat geschrieben:Ich werde hier nicht mehr viel lesen.
Ich habe das Gefühl, bei uns geht es oft viel zu sehr um die Verpackung, während der Inhalt unbeachtet vermodert und verschimmelt.
Die Verpackung wird gepflegt und in Ordnung gehalten - kennt man den Inhalt noch?
Ich würde es bedauerlich finden, wenn Du aus dem von Dir beschriebenen Grund nicht mehr mitmachen würdest.
Obwohl, einiges von dem, was Du ansprichst ist auch mir durch den Kopf gegeistert.
Wenn man die Threads in der Gesamtheit ansieht, dann kann der Eindruck entstehen, als sei dies hier eine Ansammlung von hauptsächlich formal interessierten Menschen.
Als "Neukatholik" profitiere ich allerdings auch von den Beiträgen der Bibel- und Liturgiegelehrten (oder von denen, bei denen es so erscheint, als wären sie darin äußerst belesen).
Ich weiß aus der Psychotherapie, dass Menschen auch Rituale brauchen, um inneres in eine Form zu fassen und dadurch Ausdruck zu verleihen.
Ich empfinde es (auch) als wichtig, mich damit zu beschäftigen.
Wo es mir zu viel wird, lese ich nicht weiter.
Wenn ich Verbindungen zum Handeln als Christ erörtern will, dann bringe ich mich genau damit ein.
Ein Kreis von ausschließlich Gleichgesinnten ist letztlich nicht besonders spannend und auch nicht hilfreich.
Wenn Dir die Praxis am Herzen liegt, bring sie doch ein, statt wegzugehen.
Heinrich
Zuletzt geändert von Bernd Heinrich Stein am Donnerstag 12. Februar 2004, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Hier lesen und schreiben ... und dann abseits des Forums als Christ leben und handeln: wo widerspräche sich das?
Selbst der Gutwilligste unter uns wird kaum 24 Stunden am Tag AIDS-Kranke pflegen oder sich sonst aktiv engagieren. Jeder wird daneben noch andere Verpflichtungen, aber auch Bedürfnisse und Interessen nachgehen (müssen). Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Ein Problem bestünde nur dann, wenn sich das christliche Leben auf's Forum begrenzte.
Selbst der Gutwilligste unter uns wird kaum 24 Stunden am Tag AIDS-Kranke pflegen oder sich sonst aktiv engagieren. Jeder wird daneben noch andere Verpflichtungen, aber auch Bedürfnisse und Interessen nachgehen (müssen). Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Ein Problem bestünde nur dann, wenn sich das christliche Leben auf's Forum begrenzte.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."