„Seht das Lamm Gottes“
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„Seht das Lamm Gottes“
Bei meiner Frage geht es eigentlich nicht um den alten Ritus, aber ich glaube, es passt am Besten hierher (wenn nicht, dann Mod. bitte verschieben)
Es geht um folgendes:
In Kirchen, in denen der Altarraum nur klein ist, wird ja des öftren der Volksaltar abgebaut und wieder mit dem Rücken zum Volk zelebriet, allerdings auf Deutsch.
Vor dem Kommunionempfang hebt der Priester den Leib Christi und sagt dabei "Seht das Lamm Gottes"
Ich lege bei der Frage jetzt besonderen Wert auf das Wort SEHT. Wenn die Gläubigen aufgerufen sind, zu sehen, dann muss die Hostie auch hoch genug gehalten werden. Es gibt aber Priester, die machen sich erst gar nicht die Mühe. - Und hier meine ich nicht die alten Priester, die nicht mehr können. (Die drehen sich dann um, zum Volk), sondern junge Priester, die dies sehr wohl könnten.
Sollte der Leib Christi also nicht so hochgehoben werden, dass jeder Gläubige ihn sehen kann?
Es geht um folgendes:
In Kirchen, in denen der Altarraum nur klein ist, wird ja des öftren der Volksaltar abgebaut und wieder mit dem Rücken zum Volk zelebriet, allerdings auf Deutsch.
Vor dem Kommunionempfang hebt der Priester den Leib Christi und sagt dabei "Seht das Lamm Gottes"
Ich lege bei der Frage jetzt besonderen Wert auf das Wort SEHT. Wenn die Gläubigen aufgerufen sind, zu sehen, dann muss die Hostie auch hoch genug gehalten werden. Es gibt aber Priester, die machen sich erst gar nicht die Mühe. - Und hier meine ich nicht die alten Priester, die nicht mehr können. (Die drehen sich dann um, zum Volk), sondern junge Priester, die dies sehr wohl könnten.
Sollte der Leib Christi also nicht so hochgehoben werden, dass jeder Gläubige ihn sehen kann?
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Die Grundordnung des römischen Messbuches (GRM 2002) sieht folgendes vor:
Auch wenn also "ad orientem" am Hochaltar zelebriert wird, hat er das Ecce Agnus Dei zum Volk gewandt zu sprechen. Danach wendet er sich wieder zum Altar.157. Hat der Priester das Gebet beendet, macht er eine Kniebeuge, nimmt eine in derselben Messe konsekrierte Hostie, und indem er sie etwas über der Patene beziehungsweise Hostienschale oder über dem Kelch erhoben hält, spricht er zum Volk gewandt: Seht das Lamm Gottes (Ecce Agnus Dei), und gemeinsam mit dem Volk fügt er hinzu: Herr, ich bin nicht würdig (Domine, non sum dignus).
158. Darauf spricht der Priester, zum Altar gewandt, still: Der Leib Christi bewahre mich zum ewigen Leben (Corpus Christi custodiat me in vitam aeternam), und ehrfürchtig empfängt er den Leib Christi. Dann nimmt er den Kelch, wobei er still spricht: Das Blut Christi bewahre mich zum ewigen Leben (Sanguis Christi custodiat me in vitam aeternam), und ehrfürchtig emp-fängt er das Blut Christi.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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- cantus planus
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Ich sehe keinen Grund, warum das GRM 2002 hier einen liturgischen Eiertanz aufführen lässt. Eine deutliche Elevation der Gaben, wie von Raphaela beschrieben, wäre m. E. ein deutlich besseres Zeichen, als das Pirouettendrehen - schon wegen der gemeinsamen Gebetsrichtung.
Hier wird einmal mehr der Widersinn der Zelebration zum Volke hin deutlich.
Hier wird einmal mehr der Widersinn der Zelebration zum Volke hin deutlich.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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???cantus planus hat geschrieben:Ich sehe keinen Grund, warum das GRM 2002 hier einen liturgischen Eiertanz aufführen lässt. Eine deutliche Elevation der Gaben, wie von Raphaela beschrieben, wäre m. E. ein deutlich besseres Zeichen, als das Pirouettendrehen - schon wegen der gemeinsamen Gebetsrichtung.
Hier wird einmal mehr der Widersinn der Zelebration zum Volke hin deutlich.

Es geht doch hier gerade nicht um die Zelebration zum Volke hin. Als "liturgischen Eiertanz" würde ich das beim besten Willen nicht bezeichnen. Diese Formulierung finde ich sehr deplaziert.

Mit dem Forumsbereich der "Sakramentskapelle" hat dieser Thread eigentlich nichts zu tun. Hier wurde schon mal ein ähnliches Thema diskutiert.
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- cantus planus
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Es scheint mir hier aber das Verständnis zugrunde zu liegen, dass der Priester die Gaben zum Volk hin zeigen muss. Warum?
Was spricht dagegen, die Gaben einfach - gut sichtbar - in Zelebrationsrichtung zu erheben?
Ich habe dafür eben kein Verständnis. Mir scheint das ein weiteres Tribut an den Modernismus zu sein. Den Eiertanz nehme ich hiermit zurück. Die Bemerkung war unpassend. Pardon! Aber in der Sache bleibe ich clementinisch hart. 
Was spricht dagegen, die Gaben einfach - gut sichtbar - in Zelebrationsrichtung zu erheben?


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So grundsätzlich sympathisch mir die Zelebration "ad orientem" und die gemeinsame Gebetsrichtung ist, so finde ich doch, daß im Fall des "Ecce Agnus Dei" die Wendung zum Volk logisch und richtig ist.
"Nicht der Blick auf den Priester ist wichtig, sondern der
gemeinsame Blick auf den Herrn. Nicht um den Dialog geht es nun,
sondern um gemeinsame Anbetung, den Aufbruch zu Kommenden hin."
(J. Ratzinger: Der Geist der Liturgie)
Anders als bei der Elevation in der Wandlung, spricht nun der Priester zum anwesenden Volk "seht, das Lamm Gottes..." und das Volk schaut zusammen mit dem Priester auf den Leib des Herrn. Wie sollte der Priester bei einer Elevation mit hoch über dem Kopf erhobenen Leib und Blut Christi auch gleichzeitig darauf schauen können? Abgesehen davon erscheint mir es sicherer und würdiger, da er ja in dem Fall Kelch bzw. Hostienschale und konsekrierte Hostie gleichzeitig in den Händen halten muss.
Keine Angst, so eine kurzes Umdrehen artet schon nicht in einen liturgischen Tanz aus.
P.S. Bei "clementinisch hart" dachte ich erst an den Clemensbrief ("seit streitsüchtig wenn es um das Heil geht")
"Nicht der Blick auf den Priester ist wichtig, sondern der
gemeinsame Blick auf den Herrn. Nicht um den Dialog geht es nun,
sondern um gemeinsame Anbetung, den Aufbruch zu Kommenden hin."
(J. Ratzinger: Der Geist der Liturgie)
Anders als bei der Elevation in der Wandlung, spricht nun der Priester zum anwesenden Volk "seht, das Lamm Gottes..." und das Volk schaut zusammen mit dem Priester auf den Leib des Herrn. Wie sollte der Priester bei einer Elevation mit hoch über dem Kopf erhobenen Leib und Blut Christi auch gleichzeitig darauf schauen können? Abgesehen davon erscheint mir es sicherer und würdiger, da er ja in dem Fall Kelch bzw. Hostienschale und konsekrierte Hostie gleichzeitig in den Händen halten muss.
Keine Angst, so eine kurzes Umdrehen artet schon nicht in einen liturgischen Tanz aus.

P.S. Bei "clementinisch hart" dachte ich erst an den Clemensbrief ("seit streitsüchtig wenn es um das Heil geht")

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Klementine wußte schon immer, daß Ariel nicht nur sauber, sondern rein wäscht!cantus planus hat geschrieben:............ Aber in der Sache bleibe ich clementinisch hart.

Re: "Seht das Lamm Gottes"
Ich gehe in ziemlich viele "Rücken zum Volk Gesicht hin zum Herrn" Messen. Und da wird entweder rumgedreht oder gescheit hochgehoben.Raphaela hat geschrieben:Vor dem Kommunionempfang hebt der Priester den Leib Christi und sagt dabei "Seht das Lamm Gottes"
Ich lege bei der Frage jetzt besonderen Wert auf das Wort SEHT. Wenn die Gläubigen aufgerufen sind, zu sehen, dann muss die Hostie auch hoch genug gehalten werden. Es gibt aber Priester, die machen sich erst gar nicht die Mühe. - Und hier meine ich nicht die alten Priester, die nicht mehr können. (Die drehen sich dann um, zum Volk), sondern junge Priester, die dies sehr wohl könnten.
Sollte der Leib Christi also nicht so hochgehoben werden, dass jeder Gläubige ihn sehen kann?
Linus, manchmal Glaubend er sei mit Wien direkt im katholischen Schlaraffenland.
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Raphael hat geschrieben:Klementine wußte schon immer, daß Ariel nicht nur sauber, sondern rein wäscht!cantus planus hat geschrieben:............ Aber in der Sache bleibe ich clementinisch hart.

PS: Und "hart sein" kann ICH auch sehr gut...!
nein lieber was du hier als bild zeigst ist die kleine elevation zum omnis honor et gloriacantus planus hat geschrieben:Es scheint mir hier aber das Verständnis zugrunde zu liegen, dass der Priester die Gaben zum Volk hin zeigen muss. Warum?
Was spricht dagegen, die Gaben einfach - gut sichtbar - in Zelebrationsrichtung zu erheben?
Ich habe dafür eben kein Verständnis. Mir scheint das ein weiteres Tribut an den Modernismus zu sein. Den Eiertanz nehme ich hiermit zurück. Die Bemerkung war unpassend. Pardon! Aber in der Sache bleibe ich clementinisch hart.
das ecce agnus dei wird sowohl im NOM wie auch in der tridentinischen Messe versum populum gesprochen es währe günstig wenn Priester die den NOM amk hochaltar feiern die Rubriken lesen und sich entsprechend verhalten
- cantus planus
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Exakt so ist es !Beim "ecce" geht es eben um das Zeigen der konsekriertenRaimund Josef H. hat geschrieben:ottaviani hat geschrieben: das ecce agnus dei wird sowohl im NOM wie auch in der tridentinischen Messe versum populum gesprochenDanke für die Bestätigung!
Hostie,um das ehrfürchtige Schauen der Gemeinde auf den Herrn.Im Hochgebet
nach den Wandlungsworten sollte sich der Priester allerdings nicht drehen,wie das einige beim zum Hochaltar zu zelebrierten NOM leider tun--das wirkt für mich dann
als äusserst störend;dürfte den Priester ja auch selbst stören in seinem Gebet.!
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)
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Einige machen das in der Tat, habe ich auch schon gesehen — ist aber vollkommen sinnlos.incarnata hat geschrieben: nach den Wandlungsworten sollte sich der Priester allerdings nicht drehen,wie das einige beim zum Hochaltar zu zelebrierten NOM leider tun--das wirkt für mich dann
als äusserst störend;dürfte den Priester ja auch selbst stören in seinem Gebet.!
???
Re: „Seht das Lamm Gottes“
Ja, hoch und in Ehren, damit jeder weiß, dass es sich hier nicht einfach um Brot handelt, sondern wirklich um das "Lamm Gottes".Raphaela hat geschrieben:Bei meiner Frage geht es eigentlich nicht um den alten Ritus, aber ich glaube, es passt am Besten hierher (wenn nicht, dann Mod. bitte verschieben)
Es geht um folgendes:
In Kirchen, in denen der Altarraum nur klein ist, wird ja des öftren der Volksaltar abgebaut und wieder mit dem Rücken zum Volk zelebriet, allerdings auf Deutsch.
Vor dem Kommunionempfang hebt der Priester den Leib Christi und sagt dabei "Seht das Lamm Gottes"
Ich lege bei der Frage jetzt besonderen Wert auf das Wort SEHT. Wenn die Gläubigen aufgerufen sind, zu sehen, dann muss die Hostie auch hoch genug gehalten werden. Es gibt aber Priester, die machen sich erst gar nicht die Mühe. - Und hier meine ich nicht die alten Priester, die nicht mehr können. (Die drehen sich dann um, zum Volk), sondern junge Priester, die dies sehr wohl könnten.
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