Ich stelle folgende Gedanken zur Diskussion:
In Ex 20, 4 heißt es:Du sollst dir kein Schnitzbild machen, kein Bild von dem, was oben im Himmel oder unten auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist! Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und sie nicht anbeten!
Ich meine auf das Fettgedruckte kommt es an, denn sonst leidet Gott an Alzheimer, weil er nur ein paar Kapitel weiter befiehlt :
Ex 25,18 Dazu mache zwei goldene Kerubfiguren!
Nun ist ein Kerub doch ein Bild von dem, was oben im Himmel ist, also was er in Ex 20,4 noch herzustellen verboten haben soll.
Und ähnliches gilt auch für die Schlange:
Num 21,8 Und der Herr antwortete Mose: "Fertige dir das Bild einer Giftschlange an und befestige sie an einer Stange! Wer gebissen wird und sie anschaut, soll am Leben bleiben."
Also Bilder anfertigen war nie verboten: Ich gehe nun ein Schritt weiter und behaupte, dass seit Jesus Christus gilt:
Du sollst dir von Gott ein Bild machen, und diese Bild ist Jesus Christus.
Die Bibel schreibt in: Joh 10, 30 Ich und der Vater sind eins."
Joh 14,8 Philippus sagte zu ihm: "Herr, zeige uns den Vater! Das genügt uns." Jesus erwiderte ihm: "Solange schon bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du nur sagen: Zeige uns den Vater?
Und Athanasius schreibt:
...Aber wie hätte das geschehen können, wenn nicht das Bild Gottes, unser Heiland Jesus Christus, selbst zu uns gekommen wäre? Denn es war nicht möglich mittels der Menschen, da sie selbst nach dem Bilde erschaffen worden sind; aber auch nicht mittels der Engel, denn sie sind selbst auch keine Bilder. Deshalb erschien das Wort Gottes mittels seiner selbst, damit es als das Bild des Vaters den nach dem Bilde erschaffenen Menschen wieder erschaffen konnte.
Du sollst Dir ein Bild machen..
Du sollst Dir ein Bild machen..
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!
- Nietenolaf
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"Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat [ihn] kundgemacht." (Joh. 1,18)max72 hat geschrieben:Gibt es nicht eine Textstelle von irgendeinem Bekannten (Kirchenvater?) der eben sagt, dies sei relativiert, weil nun eben Gott Mensch geworden ist und damit der unvorstellbare unsichtbare Gott sichtbar wurde?
- lancelot
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"Das zweite Konzil von NicäaNietenolaf hat geschrieben:"Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat [ihn] kundgemacht." (Joh. 1,18)max72 hat geschrieben:Gibt es nicht eine Textstelle von irgendeinem Bekannten (Kirchenvater?) der eben sagt, dies sei relativiert, weil nun eben Gott Mensch geworden ist und damit der unvorstellbare unsichtbare Gott sichtbar wurde?
Nach dem Tod Leos wurde Irene von Athen Regentin für ihren unmündigen Sohn Konstantin VI.. Sie beendete die erste ikonoklastische Periode durch Einberufung des zweiten Konzil von Nicäa 787, wobei die Ikonenverehrung als erlaubt galt, jedoch ihre Anbetung ausdrücklich verboten wurde. Man begründete dies mit der Lehre der Inkarnation: Weil Gott in seinem Sohn (Jesus Christus) Fleisch wurde, eine körperliche Gestalt annahm, ist eine körperliche Darstellung möglich. Vater, Sohn und die Heiligen können nun bildlich dargestellt werden - im Gegensatz zum zweiten Gebot, das vor der Inkarnation von Jesus Christus galt. Das zweite Konzil von Nicäa ist offiziell das siebte ökumenische Konzil
Die Ikonenverehrung war auch während der Regierung des Nachfolgers der Kaiserin Irene, Nicephorus I. (802-811) und zweier kurzer Regierungsperioden nach ihm gestattet." (Quelle: netlexikon)
Dort gibt es auch einen Link zu Johannes Damascenus(englischer Text)
Präfation von Weihnachten II
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Denn groß ist das Geheimnis seiner Geburt, heute ist er, der unsichtbare Gott, sichtbar als Mensch erschienen. Vor aller Zeit aus dir geboren, hat er sich den Gesetzen der Zeit unterworfen. In ihm ist alles neu geschaffen. Er heilt die Wunden der ganzen Schöpfung, richtet auf, was darniederliegt, und ruft den verlorenen Menschen ins Reich deines Friedens. Darum rühmen dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig ...
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Denn groß ist das Geheimnis seiner Geburt, heute ist er, der unsichtbare Gott, sichtbar als Mensch erschienen. Vor aller Zeit aus dir geboren, hat er sich den Gesetzen der Zeit unterworfen. In ihm ist alles neu geschaffen. Er heilt die Wunden der ganzen Schöpfung, richtet auf, was darniederliegt, und ruft den verlorenen Menschen ins Reich deines Friedens. Darum rühmen dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig ...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
- cathol01
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Re: Du sollst Dir ein Bild machen..
Das Verbot, sich von Gott ein Bild zu machen, ist natürlich im Zusammenhang zu sehen mit dem Verbot der Götzen bzw. der Götzenbilder (Du sollst keine anderen Götter neben mir haben), das eine Wiederversklavung verhindern und den Befreiungszustand aufrecht erhalten soll. Die Stelle meint in der Tat kein generelles Nein zu bildlichen Darstellungen Gottes. Mir der Aussage "Du sollst dir von Gott ein Bild machen, und dieses Bild ist Jesus Christus" muss man insofern vorsichtig sein, dass Jesus natürlich kein Bild ist, was wir uns von Gott machen, sondern ein Bild, was uns geschenkt worden ist.Erich hat geschrieben:Ich stelle folgende Gedanken zur Diskussion:
In Ex 20, 4 heißt es:Du sollst dir kein Schnitzbild machen, kein Bild von dem, was oben im Himmel oder unten auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist! Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und sie nicht anbeten!
Ich meine auf das Fettgedruckte kommt es an, denn sonst leidet Gott an Alzheimer, weil er nur ein paar Kapitel weiter befiehlt :
Ex 25,18 Dazu mache zwei goldene Kerubfiguren!
Nun ist ein Kerub doch ein Bild von dem, was oben im Himmel ist, also was er in Ex 20,4 noch herzustellen verboten haben soll.
Und ähnliches gilt auch für die Schlange:
Num 21,8 Und der Herr antwortete Mose: "Fertige dir das Bild einer Giftschlange an und befestige sie an einer Stange! Wer gebissen wird und sie anschaut, soll am Leben bleiben."
Also Bilder anfertigen war nie verboten: Ich gehe nun ein Schritt weiter und behaupte, dass seit Jesus Christus gilt:
Du sollst dir von Gott ein Bild machen, und diese Bild ist Jesus Christus.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
(Diogenes Laërcius)