
Litteratur-Quiz (Beiträge aus 2005/06)
Was heißt jetzt das ":nein:"? Dass es nicht in Südtirol spielt - oder dass du traurig darüber bist, dass er es nicht weiß und nicht weiter kommt?Tatiana hat geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:O.k., spielt also in Südtirol. Hm. Komme noch nicht recht weiter.


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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Die Handlung spielt nicht in Südtirol.Beichtkind hat geschrieben:Was heißt jetzt das ":nein:"? Dass es nicht in Südtirol spielt - oder dass du traurig darüber bist, dass er es nicht weiß und nicht weiter kommt?
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Noch ein Zitat:
Der Name gibt einen deutlichen Hinweis auf den Ort der Handlung.Wer hat geschrieben:Großvater nahm seine Schürze und ging zur Großmutter in die Kammer, doch bevor er das Feld verließ, nahm er sein Messer und ritzte in alle Kürbisshäute: "Gestohlen bei Kulka."
Robert, das ist nicht sehr weit von euch...
- Robert Ketelhohn
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Ja ja, in der Lausitz. Klar, da paßt auch Welk nicht. Hm, weiß nicht weiter.Tatiana hat geschrieben:Im Süden Brandenburgs gehört zur TrachtRobert Ketelhohn hat geschrieben:O.k., blaue Schürzen gibt’ auch andernorts, wenn sie auch nirgends so politisch sind wie in Südtirol.![]()
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Hier ist die ganze Geschichte:
eine vvon zweihundert... (Das Buch besteht also aus zweihundert Kleingeschichten)Wer hat geschrieben:Jedes Jahr setzte Großvater vorgezogene Kürbispflanzen in Kompost und zog große gelbe Kürbisse für den Winter. Der Komposthaufen war auf dem Felde. Durch die Felder schlichen zuweilen redliche Menschen, wenn man den Worten der Bibel traun kann: Sie säten nicht, und sie ernteten doch, und deshalb nächtigte Großvater, wenn die Kürbisse reiften, draußen. Er breitete seine blaue Schürze aus, legte sich hin und schlief im Raingras, und da er beim Schlafen schnarchte, waren die Diebe gewarnt.
Eine Weile ging’s gut, aber Großmutter war noch eifersüchtiger. Sie wollte kein Mannsbild, das nachts "umherzigeunerte". „Denk an den Winter! Denk an dein Rheuma! Ich reib dich nicht ein, wenn es dich wieder quält. Im Grase liegen – bist doch kein Rehbock!“
Großvater nahm seine Schürze und ging zur Großmutter in die Kammer, doch bevor er das Feld verließ, nahm er sein Messer und ritzte in alle Kürbisshäute: „Gestohlen bei Kulka.“
Die Kürbisse wuchsen. Großvaters Schrift wuchs mit. "GESTOHLEN BEI KULKA." Die Diebe umschlichen den Komposthaufen und ließen die Kürbisse, wo sie waren. Großvaters Buchstaben wirkten wie Zauberrunen.
Erwin Strittmatter hatte ich gestern auch ergoogelt, weil du "Kleingeschichte" geschrieben hast. Meistens heißt es ja "Kurzgeschichte". Ich hatte aber bislang nie etwas von ihm gehört (schäm).Robert Ketelhohn hat geschrieben:Strittmatter?
Googeln nach "Großvater Großeltern Kleingeschichten" ergab dann "3/4hundert Kleingeschichten" aber immer nur eine Beschreibung von "Tinko", der auch bei den Großeltern lebte; aber das konnte es ja nicht sein, weil dies ein Roman ist und keine "Kleingeschichte".
Es ist aber eine sehr schöne Geschichte und ich bin schon gespannt auf die anderen 199!

- Robert Ketelhohn
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Ja, denn ich weiß ihn nicht. Ich muß auch gestehen, StrittmatterTatiana hat geschrieben:Darf ich den Titel nennen, Robert?
nie gelesen zu haben. Kann also nur raten. Da wären folgende
Titel, z. B.:
• Schulzenhofer Kramkalender
• Die blaue Nachtigall
• Die Nachtigall-Geschichten
• Wahre Geschichten aller Ard(t)
• Lebenszeit
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Ich habe extra "Kleingeschichte" gelassen - wollte zuerst sogar "Kalendergeschichte" schreiben, wie es auch beim Autor heißt, aber dann dachte ich mir: Es wird dann viel zu leichtWalter hat geschrieben:
Erwin Strittmatter hatte ich gestern auch ergoogelt, weil du "Kleingeschichte" geschrieben hast. Meistens heißt es ja "Kurzgeschichte". Ich hatte aber bislang nie etwas von ihm gehört (schäm).

Walter hat geschrieben: Es ist aber eine sehr schöne Geschichte und ich bin schon gespannt auf die anderen 199!

Hier sind noch weitere Kleingeschichten (Kalendergeschichten) aus diesem Buch:
Und wohl die bekannteste:Erwin Strittmatter hat geschrieben:-153-
Das Birkenblatt
Der Wind wehte ein Birkenblatt auf den Waldsee. Es schwamm dort und schwamm, dann drehte es sich und kreiselte, kreiselte und wusste nicht mehr, woher und wohin, und versank.
So erscheint mir in trüben Stunden mein Leben.
-185-
Krähengesang
Am Mittag war`s mild. Der Schnee wurde dünn, und der Frühling war nah. Ein Krähenmännchen sang aus dem Hochwald. Es war kein liebliches Lied, es war kein Gekrächz; es war ein rauhes Schluchzen und Klagen. Ein Krähenweibchen, das auf einem Erlbaum in den Wiesen saß, horchte auf, putzte sein Gefieder und flog näher. Und wieder klagte das Krähenmännchen, und es klang, wie wenn ein ungeschmiertes Wagenrad sich im Sand quält. Da hockte das Krähenweibchen sich hin.
Die Liebe hat tausend mal tausend Stimmen.
Erwin Strittmatter hat geschrieben:-198-
Die Brille
Großmutters Augen bekamen Mucken. Sie sahen die Stäubchen auf der Sonntagsbluse und die Nähnadellöcher nicht mehr. Wir Kinder fädelten ihr die Näh- und Stopfnadeln ein. "Ob ich mir eine Brille zulege?"
"Zum Schwatzen braucht man keine Brille!" sagte der Großvater.
Eines Tages würzte Großmutter die Kohlrübensuppe statt mit Pfeffer mit Schießpulver, das Großvater für das Osterschießen im Küchenschrank aufbewahrte. Großvater spie, und die Kohlrübenstückchen flogen in der Stube umher. "Das Weib vergiftet mir!" Der Suppentopf flog zum Fenster hinaus.
Großmutters Brille wurde fällig. Großvater gab ihr eine abgelegte von sich. Die Brille passte nicht für Großmutters Augen. "Mir wird schwindelig", sagte sie.
"Freilich, freilich," sagte Großvater, "durch die Brille sieht man auch den Schwindel größer."
Großmutter war beleidigt. Sie fuhr mit der Post zum Onkel in die Kreisstadt und blieb eine Woche dort, und Großvater, der gern prozessierte, schrieb ihr einen Brief:
"Hiermit fordere ich, der Endesunterfertigte, dir auf, sofort hierselbst zurückzukehren, anderenfalls ich Mir in den Fall der Anklage versetze! Matthäus Kulka, Kossät."
Und über das Briefblatt schrieb Großvater: "Letztmalige Aufforderung."
Großmutter kam mit einer Brille zurück. Große, runde Gläser saßen in einem vernickelten Gestell, rechts und links von Großmutters Punktnase. Großmutter sah aus wie ein Schleiereulchen und machte einen Rundgang durch das Dorf. Sie besuchte ihre Klatschkumpankas und besah sie sich durch die Brille. "Gott, Bertka, was bist du alt geworden, die Zeit, wo ich nicht hier war!"
Die Klatschbase besah sich Großmutter. "Der Herr steh mir bei, ein Zentner Brille und keine Nase! "
Großmutter kam recht unzufrieden von ihrem Rundgang zurück. "Wie alt und runzelig sie alle schon sind, und unsereins immer fidel und jung, fast eine Schande!“ Sie besah sich mit der neuen Brille im Spiegel und wurde still; sie drehte sich und besah sich von der Seite und wurde noch stiller.
"Amen!“ sagte Großvater.
Da tat Großmutter die Brille herunter und setzte sie fortan nur beim Strümpfestopfen und beim Essenzubereiten auf.



Zuletzt geändert von Tatiana am Donnerstag 2. März 2006, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
Ich hab's mir schon im Buchladen bestellt. Vielen Dank noch mal!Tatiana hat geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:• Schulzenhofer Kramkalender

Zuletzt geändert von Walter am Donnerstag 2. März 2006, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
- Robert Ketelhohn
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Gute Frage. Eigentlich könnte es formal eine abgeschlossene Erzählung
sein, aber diese, aus welcher der zitierte Ausruf stammt, ist, wie manch
weitere, in einen Rahmen von Erinnerungen eingeflochten. Nein, kein
Roman, auch keine Sammlung von Erzählungen, auch keine Memoiren
– etwas von allem und nichts davon.
sein, aber diese, aus welcher der zitierte Ausruf stammt, ist, wie manch
weitere, in einen Rahmen von Erinnerungen eingeflochten. Nein, kein
Roman, auch keine Sammlung von Erzählungen, auch keine Memoiren
– etwas von allem und nichts davon.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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- Robert Ketelhohn
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Na, ich bring mal noch den Beginn des Kapitels, aus dem ich vorhin zitierte:
Der gesuchte Autor hat geschrieben:Da taucht aus dem See um die Herrgottsinsel ein Geschöpf ins Licht, von dem wir Kinder annahmen, es sei Zeitlos und ohne jede Beziehung zu den Menschen, Tieren und Gott. Es war wohl ein Mensch, aber er hatte nicht, wie Menschen sonst, einen Vor- und Zunamen, er hieß allgemein nur der Unk; oder, wenn die Männer ihn anredeten: Petrus.
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Das könnte Ehm Welk sein...Robert Ketelhohn hat geschrieben:Na, ich bring mal noch den Beginn des Kapitels, aus dem ich vorhin zitierte:Der gesuchte Autor hat geschrieben:Da taucht aus dem See um die Herrgottsinsel ein Geschöpf ins Licht, von dem wir Kinder annahmen, es sei Zeitlos und ohne jede Beziehung zu den Menschen, Tieren und Gott. Es war wohl ein Mensch, aber er hatte nicht, wie Menschen sonst, einen Vor- und Zunamen, er hieß allgemein nur der Unk; oder, wenn die Männer ihn anredeten: Petrus.
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