Das man ersetzt (m)ich
Das man ersetzt (m)ich
Beobachtet mal Interviews in den Medien! Insbesondere wenn Leute auf der Strasse befragt werden!
Ich stelle fest, daß dort ganz viele Leute mit "man" antworten; kaum einer antwortet mit "ich".
Genau dies stelle ich auch immer wieder bei Gruppenstunden mit Jugendlichen fest. Ich weise dann gerne darauf hin, daß sie den Satz oder die Aussage mal in Ich-Form formulieren sollen. Nicht selten kommt dann Schweigen.
Beim "man" bleibt die Aussage unverbindlich.
"Man" sind nicht selten die anderen.
Ein "Ich" kommt oft schwerlich über die Lippen.
Ich stelle fest, daß dort ganz viele Leute mit "man" antworten; kaum einer antwortet mit "ich".
Genau dies stelle ich auch immer wieder bei Gruppenstunden mit Jugendlichen fest. Ich weise dann gerne darauf hin, daß sie den Satz oder die Aussage mal in Ich-Form formulieren sollen. Nicht selten kommt dann Schweigen.
Beim "man" bleibt die Aussage unverbindlich.
"Man" sind nicht selten die anderen.
Ein "Ich" kommt oft schwerlich über die Lippen.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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- julius echter
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Ja das tut "man" doch in dem Augenblick und, wie ich meine, automatisch in dem "man" zwar von sich selbst redet aber es nicht direkt tut.
Etwas direkt von sich erzählen macht "man" nur im engsten Kreis und da hilft die Rede mit "man" ein wenig die Privatsphäre zuschützen.
Etwas direkt von sich erzählen macht "man" nur im engsten Kreis und da hilft die Rede mit "man" ein wenig die Privatsphäre zuschützen.
Honi soit qui mal y pense
Re: Das man ersetzt (m)ich
Das Phänomen kenne ich. Ich frage dann meist nach: Wer ist "man"?Juergen hat geschrieben:Beobachtet mal Interviews in den Medien! Insbesondere wenn Leute auf der Strasse befragt werden!
Ich stelle fest, daß dort ganz viele Leute mit "man" antworten; kaum einer antwortet mit "ich".
Genau dies stelle ich auch immer wieder bei Gruppenstunden mit Jugendlichen fest. Ich weise dann gerne darauf hin, daß sie den Satz oder die Aussage mal in Ich-Form formulieren sollen. Nicht selten kommt dann Schweigen.
Beim "man" bleibt die Aussage unverbindlich.
"Man" sind nicht selten die anderen.
Ein "Ich" kommt oft schwerlich über die Lippen.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Das man ersetzt (m)ich
Auch in PGR-Sitzungen beliebt: Man müsste mal...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Das man ersetzt (m)ich
A: "Man müsste mal..."Niels hat geschrieben:Auch in PGR-Sitzungen beliebt: Man müsste mal...
B: "Ach, Du willst...?"
A: "Nein, ich doch nicht!"
Gruß Jürgen
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Genau so ...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Das man ersetzt (m)ich
Das unpersönliche man hat durchaus seine Berechtigung, wenn man es genauso meint, nämlich keine konkrete Person.
In der Tat wird das man aber gerne verwendet, wenn man Schwierigkeiten hat, jemanden direkt um Hilfe zu bitten, oder wenn man keine Verantwortung übernehmen möchte.
Manchmal wird es auch bewußt offen gehalten, um eine nötige Entscheidung nicht wie einen Affront zu gestalten.
Es kommt wohl auf die konkrete Gesprächssituation an.
Ansonsten ist die Methode ja auch recht einfach:
Man sammelt im ersten Schritt alle "Man müßte mal"-Aktivitäten und verteilt anschließend die Aufgaben.
In der Tat wird das man aber gerne verwendet, wenn man Schwierigkeiten hat, jemanden direkt um Hilfe zu bitten, oder wenn man keine Verantwortung übernehmen möchte.
Manchmal wird es auch bewußt offen gehalten, um eine nötige Entscheidung nicht wie einen Affront zu gestalten.
Es kommt wohl auf die konkrete Gesprächssituation an.
Ansonsten ist die Methode ja auch recht einfach:
Man sammelt im ersten Schritt alle "Man müßte mal"-Aktivitäten und verteilt anschließend die Aufgaben.
Zuletzt geändert von Stefan am Dienstag 20. Januar 2009, 21:08, insgesamt 1-mal geändert.
- julius echter
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Eigentlich müsste, da ist es wieder, man sich mehr zur direkten Aussage bekennen; es macht einen aber dann auch Verletzbar - da dann viel über einen selbst preis gegeben wird.
Honi soit qui mal y pense
Re: Das man ersetzt (m)ich
Ja, ein anderes Problem entsteht beim Empfänger. Man überläßt ihm die Wahl, ob er sich vom Gesagten angesprochen fühlen soll oder nicht. Wenn man sowas nicht klärt, dann wirkt sich das u.U. störend auf die Gesprächsbeziehung aus; besonders wenn der Gesprächspartner dazu neigt, sich im Zweifel den Schuh anzuziehen, oder - noch schlimmer - nach solchen Vorlagen regelrecht sucht. Solche Gibs-Mir Typen sind nicht so selten, und können sich und anderen das Leben schwer machen.
- Robert Ketelhohn
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Man gönnt sich ja sonst nichts.Juergen hat geschrieben:Sprecht Ihr in man-Form?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Man gönnt sich ja auch sonst alles: Insgesamt sind 20 Besucher online: 12 registrierte, 3 unsichtbare und 5 GästeRobert Ketelhohn hat geschrieben:Man gönnt sich ja sonst nichts.Juergen hat geschrieben:Sprecht Ihr in man-Form?
- Robert Ketelhohn
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Den dritten verrate ich aber nicht …
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Das "man" ist nicht nur eine Sache der "Verletzbarkeit", sondern drückt auch eine Unverbindlichkeit aus und ist m.E. vergleichbar mit dem jesuitischen "eigentlich" --- Radio Eriwan läßt grüßen.julius echter hat geschrieben:Eigentlich müsste, da ist es wieder, man sich mehr zur direkten Aussage bekennen; es macht einen aber dann auch Verletzbar - da dann viel über einen selbst preis gegeben wird.
Achwas!?!Robert Ketelhohn hat geschrieben:Den dritten verrate ich aber nicht …
Gruß Jürgen
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Mein Chef ersetzt das "Sie" durch "Wir". Wenn er zu mir sagt: "Wir sollten dies und jenes machen", dann meint er bstimmt nicht, dass er selbst mehr dabei tun wird als allenfalls irgendwo seine Unterschrift draufzusetzen...
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Neulich wurde ich in der Beichte darauf hingewiesen, ich würde immer "man" sagen, statt "ich". Aber durch den Kontext war wohl klar, daß ich von mir gesprochen habe. Wenn man das ganze aber etwas entpersönlicht, geht's wohl leichter über die Lippen...
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
Nicolás Gómez Dávila
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- tantum ergo
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Interessant, mir ist das selbst mal bei einer Beichte aufgefallen, dass ich häufiger "man" sage ... wenn's mir dann auffällt, korrigier ich mich, was dann sogar noch einen verstärkenden Effekt hat, aber wie oft es mir nicht auffällt ...Johaennschen hat geschrieben:Neulich wurde ich in der Beichte darauf hingewiesen, ich würde immer "man" sagen, statt "ich". Aber durch den Kontext war wohl klar, daß ich von mir gesprochen habe. Wenn man das ganze aber etwas entpersönlicht, geht's wohl leichter über die Lippen...
Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)
Re: Das man ersetzt (m)ich
letztens meinte ein Beichtvater, ob ich auch wirklich vorhabe nicht mehr zu sündigen. Ich benutze zu oft die Gegenwartsform. !Ich solle doch bitte die Vergangenheitsform verwenden. Schließlich soll ich ja auch irgendwannmal vom sündigen loskommen.Johaennschen hat geschrieben:Neulich wurde ich in der Beichte darauf hingewiesen, ich würde immer "man" sagen, statt "ich". Aber durch den Kontext war wohl klar, daß ich von mir gesprochen habe. Wenn man das ganze aber etwas entpersönlicht, geht's wohl leichter über die Lippen...
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Ich finde, dass man den Leuten nicht den Mund verbieten darf. Stellt euch vor, alle müssten als Beweis für fundamental freiheitliches Denken ein schönes Wochenende wünschen. Bonaventura würde dem Novizen sagen: Sei doch nicht blöd.
Re: Das man ersetzt (m)ich
Wobei es ein Wort gibt, das MAN bestimmten Leuten durchaus zu verwenden verbieten sollte. Kann MAN denn dagegen nichts unternehmen. MAN sollte doch mal ... AAARGH!overkott hat geschrieben:Ich finde, dass man den Leuten nicht den Mund verbieten darf. Stellt euch vor, alle müssten als Beweis für fundamental freiheitliches Denken ein schönes Wochenende wünschen. Bonaventura würde dem Novizen sagen: Sei doch nicht blöd.
Re: Das man ersetzt (m)ich
Wie geht das denn? Ich bitte um ein Beispiel - ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie in der Beichte ein "man" plaziert werden kann.tantum ergo hat geschrieben:Interessant, mir ist das selbst mal bei einer Beichte aufgefallen, dass ich häufiger "man" sage ... wenn's mir dann auffällt, korrigier ich mich, was dann sogar noch einen verstärkenden Effekt hat, aber wie oft es mir nicht auffällt ...Johaennschen hat geschrieben:Neulich wurde ich in der Beichte darauf hingewiesen, ich würde immer "man" sagen, statt "ich". Aber durch den Kontext war wohl klar, daß ich von mir gesprochen habe. Wenn man das ganze aber etwas entpersönlicht, geht's wohl leichter über die Lippen...
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Sehr aufmerksamer Beichtvater.Linus hat geschrieben:letztens meinte ein Beichtvater, ob ich auch wirklich vorhabe nicht mehr zu sündigen. Ich benutze zu oft die Gegenwartsform. !Ich solle doch bitte die Vergangenheitsform verwenden. Schließlich soll ich ja auch irgendwannmal vom sündigen loskommen.Johaennschen hat geschrieben:Neulich wurde ich in der Beichte darauf hingewiesen, ich würde immer "man" sagen, statt "ich". Aber durch den Kontext war wohl klar, daß ich von mir gesprochen habe. Wenn man das ganze aber etwas entpersönlicht, geht's wohl leichter über die Lippen...
Re: Das man ersetzt (m)ich
ich machs. wo ist der Scheiterhaufen?holzi hat geschrieben:Wobei es ein Wort gibt, das MAN bestimmten Leuten durchaus zu verwenden verbieten sollte. Kann MAN denn dagegen nichts unternehmen. MAN sollte doch mal ... AAARGH!overkott hat geschrieben:Ich finde, dass man den Leuten nicht den Mund verbieten darf. Stellt euch vor, alle müssten als Beweis für fundamental freiheitliches Denken ein schönes Wochenende wünschen. Bonaventura würde dem Novizen sagen: Sei doch nicht blöd.
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Fiktives Beispiel:Aletheia hat geschrieben:Wie geht das denn? Ich bitte um ein Beispiel - ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie in der Beichte ein "man" plaziert werden kann.
"Hochwürden, Sie wissen ja wie das heutzutage so ist: man hat ein Tagesgeldkonto bei der Bank und bekommt Zinsen auf sein Geld und freut sich daran. Irgendwann stolpert man 'Über den Wucher' von Benedikt XIV. und gerät ins grübeln.
Ich habe meine Geldgeilheit als Sünde erkannt und bin davon umgekehrt, bitte lassen Sie es mir nach, es belastet mein Gewissen."
Falls man also sozusagen mit einer einleitenden Geschichte beginnt, kann es einem passieren, daß man dort eher allgemein formuliert, eigentlich aber konkret sich selbst meint.
Verstehste?
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
Nicolás Gómez Dávila
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Re: Das man ersetzt (m)ich
...gemeint im Sinne von "Wir müssten mal...", was konkreter und grammatikalisch richtiger wäre.Niels hat geschrieben:Auch in PGR-Sitzungen beliebt: Man müsste mal...
Übler finde ich machen Politiker:
Journalist(in): "Herr/Frau xyz, wie beurteilen Sie die momentane Lage?"
Politiker(in) : "Nun, meine/unsere Partei/Fraktion ist der Ansicht, daß..."
Hallo, eine eigene (!) Meinung sollte man sich leisten können, oder?
carpe diem - Nutze den Tag !
Re: Das man ersetzt (m)ich
Finde ich unnötig, denn gerade in der Beichte ist doch eindeutig, wer gemeint ist. Man beichtet ja schließlich nicht die Sünden anderer Leute...tantum ergo hat geschrieben:Interessant, mir ist das selbst mal bei einer Beichte aufgefallen, dass ich häufiger "man" sage ... wenn's mir dann auffällt, korrigier ich mich, was dann sogar noch einen verstärkenden Effekt hat, aber wie oft es mir nicht auffällt ...Johaennschen hat geschrieben:Neulich wurde ich in der Beichte darauf hingewiesen, ich würde immer "man" sagen, statt "ich". Aber durch den Kontext war wohl klar, daß ich von mir gesprochen habe. Wenn man das ganze aber etwas entpersönlicht, geht's wohl leichter über die Lippen...
Ich glaube auch, daß man in bestimmten Gegenden eher man als Du, Ihr oder Ich, Wir sagt.
Besonders schlimm finde ich es, wenn man hingegen "Na, wie geht's uns denn" sagt. Sowas geht nicht, das muß man beichten.
Re: Das man ersetzt (m)ich
Das "man" bleibt aber immer unbestimmt - und das soll es ja auch.
"Man sollte mal....", kann einerseits bedeuteten: "Wir sollten mal...", aber ebenso: "Die anderen sollten mal..."; nur selten bedeutet es konkret: "Ich sollte mal..."
Dabei ist das "man" oft ganz einfach zu vermeiden. Ich erinnere mich an meine Diplomarbeit, in der ich Schlussfolgerungen mit "man" formuliert hatte, da der Text naturgemäß "neutral" bleiben soll, das "Ich" verboten war, und mit "Wir" auch nicht zusagte. Ein Studienkollege, der die Arbeit las, meinte, daß die vielen Formulierungen mit "man" äußerst nervend zu lesen seien.
Heureka!
Ich habe dann das "man" fast komplett aus der Arbeit verbannt und alles als erweitertet Infinitive formuliert.
Also so:
Statt: Man kann das "man" leicht vermeiden, indem man erweitertet Infinitive nutzt.
Besser: Das "man" ist leicht zu vermeiden, indem erweiterte Infinitive genutzt werden.
Aber vielleicht ist in Deutschland die "Liebe zur Sprache" schon so vergessen, daß es schwerfällt, solche Sätze zu formulieren.
"Man sollte mal....", kann einerseits bedeuteten: "Wir sollten mal...", aber ebenso: "Die anderen sollten mal..."; nur selten bedeutet es konkret: "Ich sollte mal..."
Dabei ist das "man" oft ganz einfach zu vermeiden. Ich erinnere mich an meine Diplomarbeit, in der ich Schlussfolgerungen mit "man" formuliert hatte, da der Text naturgemäß "neutral" bleiben soll, das "Ich" verboten war, und mit "Wir" auch nicht zusagte. Ein Studienkollege, der die Arbeit las, meinte, daß die vielen Formulierungen mit "man" äußerst nervend zu lesen seien.
Heureka!
Ich habe dann das "man" fast komplett aus der Arbeit verbannt und alles als erweitertet Infinitive formuliert.
Also so:
Statt: Man kann das "man" leicht vermeiden, indem man erweitertet Infinitive nutzt.
Besser: Das "man" ist leicht zu vermeiden, indem erweiterte Infinitive genutzt werden.
Aber vielleicht ist in Deutschland die "Liebe zur Sprache" schon so vergessen, daß es schwerfällt, solche Sätze zu formulieren.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Das man ersetzt (m)ich
In der Beichte hört sich das dann etwa so an:
"Zu Lügen ist ein zu Vermeidendes."
"Zu Lügen ist ein zu Vermeidendes."
Re: Das man ersetzt (m)ich
Zu/Das Lügen ist zu vermeiden / Lügen sind zu vermeiden / ...Stefan hat geschrieben:"Zu Lügen ist ein zu Vermeidendes."
Der Beichtvater sollte aber doch eher sagen:
- Hör auf zu lügen!
- Hör mit den/dem Lügen auf!
- Du sollst nicht lügen!
- ...
Gruß Jürgen
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Ja - kapiert.Johaennschen hat geschrieben:Fiktives Beispiel:Aletheia hat geschrieben:Wie geht das denn? Ich bitte um ein Beispiel - ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie in der Beichte ein "man" plaziert werden kann.
"Hochwürden, Sie wissen ja wie das heutzutage so ist: man hat ein Tagesgeldkonto bei der Bank und bekommt Zinsen auf sein Geld und freut sich daran. Irgendwann stolpert man 'Über den Wucher' von Benedikt XIV. und gerät ins grübeln.
Ich habe meine Geldgeilheit als Sünde erkannt und bin davon umgekehrt, bitte lassen Sie es mir nach, es belastet mein Gewissen."
Falls man also sozusagen mit einer einleitenden Geschichte beginnt, kann es einem passieren, daß man dort eher allgemein formuliert, eigentlich aber konkret sich selbst meint.
Verstehste?
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Kein Grund sich an den Kopf zu klatschen.Aletheia hat geschrieben:Ja - kapiert.
Die einleitende Geschichte stellt den Beichtenden selbst in einen größeren Zusammenhang und könnte gar als Versuch einer Entschuldigung gewertet werden. Darum geht es ja aber in der hl. Beichte gerade nicht!
Leute, die richtig zu beichten gelernt haben, die haben solches wahrscheinlich nicht nötig. Ich schon! (Protestant bin – obendrein oft hochmütig )
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Re: Das man ersetzt (m)ich
(Verboten scheint auch das letzte Wort deines Beitrags zu sein, wenn man Google glaubt …)[/size]holzi hat geschrieben:Wobei es ein Wort gibt, das MAN bestimmten Leuten durchaus zu verwenden verbieten sollte. Kann MAN denn dagegen nichts unternehmen. MAN sollte doch mal ... AAARGH!overkott hat geschrieben:Ich finde, dass man den Leuten nicht den Mund verbieten darf. Stellt euch vor, alle müssten als Beweis für fundamental freiheitliches Denken ein schönes Wochenende wünschen. Bonaventura würde dem Novizen sagen: Sei doch nicht blöd.
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Re: Das man ersetzt (m)ich
Es freut mich, dass du offenbar wieder mehr Zeit hast.Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Verboten scheint auch das letzte Wort deines Beitrags zu sein, wenn man Google glaubt …)[/size]holzi hat geschrieben:Wobei es ein Wort gibt, das MAN bestimmten Leuten durchaus zu verwenden verbieten sollte. Kann MAN denn dagegen nichts unternehmen. MAN sollte doch mal ... AAARGH!overkott hat geschrieben:Ich finde, dass man den Leuten nicht den Mund verbieten darf. Stellt euch vor, alle müssten als Beweis für fundamental freiheitliches Denken ein schönes Wochenende wünschen. Bonaventura würde dem Novizen sagen: Sei doch nicht blöd.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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