Edith hat geschrieben:
Ich scheine mich undeutlich auszudrücken...
.. ich fürchte fast ...
Was ich meine ist: wenn ich einen Patienten wasche, - was mache ich anders als der Krankenpfleger, der ebenfalls sorgfältig und liebevoll den Patienten nebenan wäscht?
Vermutlich nichts. Außer dass du innerlich vielleicht dabei betest.
Edith, wenn du gerade schlecht drauf bist, kannst du vorher gebeichtet haben und bei der Kommunion gewesen sein und dir innerlich hundertmal sagen, ich tu es auch um Christi willen, und du wirst womöglich trotzdem ungeduldiger und weniger liebevoll mit dem Patienten umgehen als ein ausgeruhter, gutgelaunter Atheist mit einer guten Portion Nächstenliebe ...
... oder jene muslimische Krankenschwester, die neulich im Sturm das Herz meines Mannes erobert hatte. Mein Mann sprach sie auf ihre aufmerksame und liebevolle Art an. Ihre Antwort: Ja, aber Allah will das doch.
So - und wenn du mich jetzt fragst, was z.B. mich, die auch noch an dem Wochenende einen Vortrag über RB 36 gehalten habe, von dieser Muslima im Umgang mit den Kranken unterscheidet - ich weiß es einfach nicht. Sie hat am Krankenbett Allah vor ihrem inneren Auge, und ich Christus.
Aber ich war gottfroh, dass ich gut drauf war und mich wenigstens nicht negativ von dieser Frau abgesetzt habe ...
Mein Christentum habe ich an dem Nachmittag einzig dadurch nach außen gebracht, dass ich besagter Muslima erklärt habe, warum Jesus Christus für mich kein Prophet, sondern der Sohn Gottes ist.
(Leuchtete ihr übrigens theoretisch sogar ein ...)
Kann es sein, dass du da einfach einen zu hohen Anspruch an dein Christ-Sein stellst? Oder vielleicht sogar Ehrgeiz an einer ganz falschen Stelle zeigst? Ich meine ... zum Werkzeug Gottes werden durch SEINEN Willen könnte mögicherweise was ganz anderes heißen, als zum seinem Werkzeug werden wollen aus EIGENWILLEN