Achten auf sich selbst
Achten auf sich selbst
Hier steht ein Text aus der Nachfolge Christ:
Achten auf sich selbst
Wir dürfen uns selbst nicht viel trauen, da es uns oft an der Gnade gebricht und an der rechten Einsicht. Nur ein mattes Licht brennt in uns, und dieses winzige Licht brinen wir noch durch unsere Nachlässigkeit schnell zum Erlöschen. Oft nehmen wir es gar nicht einmal wahr, daß wir innerlich so blind sind. Oft handeln wir schlecht, und, was noch schlimmer, wir entschuldigen uns. Zuweilen treibt uns die Leidenschaft, und wir halten es für Eifer. Wir tadeln geringe Fehler an anderen, und über unsere eigenen größeren Fehler gehen wir hinweg. Sehr schnell empfinden wir, was andere uns zu ertragen geben, und legen es auf die Waage, was aber andere von uns hinzunehmen haben, das beachten wir nicht. Wer sein eigenes Verhalten recht und gut abwägt, hat keine Ursache, über andere hart zu urteilen.
(In der Reclam-Ausgabe steht es in zweites Buch, Nr. 5, Hervorhebung von mir)
>>Oft handeln wir schlecht, und, was noch schlimmer, wir entschuldigen uns.<<
Was ist an Entschuldigungen so schlecht? Oder ist nur das "vor Gott Ausflüchte suchen" gemeint?
Achten auf sich selbst
Wir dürfen uns selbst nicht viel trauen, da es uns oft an der Gnade gebricht und an der rechten Einsicht. Nur ein mattes Licht brennt in uns, und dieses winzige Licht brinen wir noch durch unsere Nachlässigkeit schnell zum Erlöschen. Oft nehmen wir es gar nicht einmal wahr, daß wir innerlich so blind sind. Oft handeln wir schlecht, und, was noch schlimmer, wir entschuldigen uns. Zuweilen treibt uns die Leidenschaft, und wir halten es für Eifer. Wir tadeln geringe Fehler an anderen, und über unsere eigenen größeren Fehler gehen wir hinweg. Sehr schnell empfinden wir, was andere uns zu ertragen geben, und legen es auf die Waage, was aber andere von uns hinzunehmen haben, das beachten wir nicht. Wer sein eigenes Verhalten recht und gut abwägt, hat keine Ursache, über andere hart zu urteilen.
(In der Reclam-Ausgabe steht es in zweites Buch, Nr. 5, Hervorhebung von mir)
>>Oft handeln wir schlecht, und, was noch schlimmer, wir entschuldigen uns.<<
Was ist an Entschuldigungen so schlecht? Oder ist nur das "vor Gott Ausflüchte suchen" gemeint?
Re: Achten auf sich selbst
Wäre ganz gut, zu wissen, was da im Lateinischen steht.Petra hat geschrieben:Oft handeln wir schlecht, und, was noch schlimmer, wir entschuldigen uns.
Wenn man sich das Wort ent-schuldigen genauer ansieht, dann erkennt man schon, dass da auch irgendwo die Komponente "sich von Schuld frei machen" drin steckt, letzten Endes also eine Rechtfertigung, genauer gesagt Selbstrechtfertigung.
Ich denke, es geht hier um einen Aspekt der Demut: Die Wahrheit über sich selbst erkennen und annehmen, auch dann, wenn wir "schlecht handeln".
- cathol01
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Re: Achten auf sich selbst
Wir sollten mehr Vertrauen in unsere Fähigkeiten haben.Wir dürfen uns selbst nicht viel trauen
.Nur ein mattes Licht brennt in uns, und dieses winzige Licht bringen wir noch durch unsere Nachlässigkeit schnell zum Erlöschen
In uns steckt mehr, als wir glauben.
Oft tun wir viel Gutes, und wir lassen es nicht zu, dass man uns dafür lobt.Oft handeln wir schlecht, und, was noch schlimmer, wir entschuldigen uns.
Zuweilen treibt uns die Leidenschaft, und wir halten es für Eifer.
Es ist gut, wenn man sich leidenschaftlich einer Sache hingeben kann.
Wir sollten die Schuld nicht immer nur bei uns selber suchen, sondern den anderen sagen, was uns an ihrem Verhalten stört.Wir tadeln geringe Fehler an anderen, und über unsere eigenen größeren Fehler gehen wir hinweg.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
(Diogenes Laërcius)
Re: Achten auf sich selbst
Vielleicht solltest du daran gehen, der "Nachfolge Jesu" eine "Nachfolge Cathol's" entgegen zu stellen. Du wirst bestimmt viel Erfolg haben! Ob's zur Heiligsprechung langt? Nun ja, Thomas von Kempen ist ja auch noch nicht heilig gesprochen...cathol01 hat geschrieben:Wir sollten mehr Vertrauen in unsere Fähigkeiten haben.Wir dürfen uns selbst nicht viel trauen
.Nur ein mattes Licht brennt in uns, und dieses winzige Licht bringen wir noch durch unsere Nachlässigkeit schnell zum Erlöschen
In uns steckt mehr, als wir glauben.
Oft tun wir viel Gutes, und wir lassen es nicht zu, dass man uns dafür lobt.Oft handeln wir schlecht, und, was noch schlimmer, wir entschuldigen uns.
Zuweilen treibt uns die Leidenschaft, und wir halten es für Eifer.
Es ist gut, wenn man sich leidenschaftlich einer Sache hingeben kann.
Wir sollten die Schuld nicht immer nur bei uns selber suchen, sondern den anderen sagen, was uns an ihrem Verhalten stört.Wir tadeln geringe Fehler an anderen, und über unsere eigenen größeren Fehler gehen wir hinweg.
LG
Biggi
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
Mich erinnert das an Durchsagen in der Bundesbahn: "Wir entschuldigen uns für die Verspätung der Regionalexpress ..."
Da krieg ich die Krise!
Die entschuldigen sich einfach, ohne sich rückzuversichern, ob ich die Entschuldigung überhaupt annehmene möchte, bzw. ich die Bahn ent-schuldige. Das wird einfach vorausgesetzt.
Besser wäre: "Wir bitten um Entschuldigung ..." dann kann ich ent-schuldigen oder es bleiben lassen.
So verstehe ich auch dein Zitat, Petra. Wir können uns nicht entschuldigen, aber um Entschuldigung bitten.
Da krieg ich die Krise!
Die entschuldigen sich einfach, ohne sich rückzuversichern, ob ich die Entschuldigung überhaupt annehmene möchte, bzw. ich die Bahn ent-schuldige. Das wird einfach vorausgesetzt.
Besser wäre: "Wir bitten um Entschuldigung ..." dann kann ich ent-schuldigen oder es bleiben lassen.
So verstehe ich auch dein Zitat, Petra. Wir können uns nicht entschuldigen, aber um Entschuldigung bitten.
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)
Ja, ich hab mir lange überlegt, ob und was ich aus der "Nachfolge Christi" nehmen soll ... eigentlich ist in dem Buch fast alles schwer zu schlucken ...
Mir hat einstmals mein Beichtvater dieses Buch zum Lesen geliehen ... als ich ihm sagte, ich wolle etwas frommer leben
Dann hab ich mirs gekauft, dann irgendwie verstaut, dann wieder rausgezerrt ...dann wieder ins hinterste Ecke gepfeffert. Momentan liegt es wieder auf dem Schreibtisch ...
Sehr schön finde ich die Kapitel über die Eucharistie ...
Geronimo
Mir hat einstmals mein Beichtvater dieses Buch zum Lesen geliehen ... als ich ihm sagte, ich wolle etwas frommer leben
Dann hab ich mirs gekauft, dann irgendwie verstaut, dann wieder rausgezerrt ...dann wieder ins hinterste Ecke gepfeffert. Momentan liegt es wieder auf dem Schreibtisch ...
Sehr schön finde ich die Kapitel über die Eucharistie ...
Geronimo
Das ist ja nun mal wieder alles eine Frage des rechten Maßes - und der realistischen Selbsteinschätzung. Man mache sich weder größer noch kleiner, als man ist; man bedenke, daß man unter dem einen Aspekt sehr groß, unter dem anderen sehr klein sein kann. Insofern stimmen beide Satz-Mengen eigentlich für jeden Menschen - sowohl die, die das eigene Unvermögen im Blick haben, als auch die, die das eigene Potential im Blick haben.
Es ist aber die Frage, was für wen wann gut ist. Wer sich eh schon aufbläht, muß nicht noch täglich Thierrys Sätze meditieren. Wer eh schon Minderwertigkeitsgefühle hat, muß sie sich nicht mit der Lektüre der Imitatio noch verstärken. Zumal man wohl, wenn man eh schon aus dem Gleichgewicht ist, noch dazu neigt, alles so zu verstehen, daß die Waage weiter kippt - auch wenn es weder die Intention der Imitatio ist, kleinzumachen, noch die der von Thierry angeführten Gedanken, sich aufzublasen.
Es ist aber die Frage, was für wen wann gut ist. Wer sich eh schon aufbläht, muß nicht noch täglich Thierrys Sätze meditieren. Wer eh schon Minderwertigkeitsgefühle hat, muß sie sich nicht mit der Lektüre der Imitatio noch verstärken. Zumal man wohl, wenn man eh schon aus dem Gleichgewicht ist, noch dazu neigt, alles so zu verstehen, daß die Waage weiter kippt - auch wenn es weder die Intention der Imitatio ist, kleinzumachen, noch die der von Thierry angeführten Gedanken, sich aufzublasen.
Das wird's wohl sein, Wise Guy.Wise Guy hat geschrieben:
So verstehe ich auch dein Zitat, Petra. Wir können uns nicht entschuldigen, aber um Entschuldigung bitten.
Übrigens kann man die Imitatio sehr gut lesen, wenn man daran denkt, dass sie nicht nur für einen selbst sondern für alle Nachfolger gilt. Da relativiert sich dann wieder vieles.
Ich habe mir angewöhnt, immer mal blind was aus dem Buch herauszusuchen und diesen Satz dann für eine Woche in mir wirken zu lassen - ohne dabei irgendwie gleich TOLL! Bin ich dafür! oder Betrifft mich nicht! oder Finsteres Mittelalter zu rufen. So ganz ohne sich selbst damit in Verbindung zu bringen ...und dann abwarten, was sich tut. Das ist eine sehr gute Methode, auf neue Gedanken zu kommen ...
Geronimo
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- Robert Ketelhohn
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Lateinisch: sæpe male agimus et pejus excusamus. Wörtlich übersetzt: „Oft handeln wir schlecht, und schlechter noch entschuldigen wir uns“. Die obige Übersetzung interpretiert, aber sicher richtig. Es ist noch schlechter, daß wir uns entschuldigen. Nicht vor Gott, sondern überhaupt, und erst mal vor den Menschen. Wir sollen uns nicht entschuldigen. Entschuldigt hat uns bloß Einer. Nicht wir selbst. Wir sollen uns nicht entschuldigen, sondern um Verzeihung, um Vergebung bitten.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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- Robert Ketelhohn
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Dann kann man die Lektüre gleich bleiben lassen.Petra hat geschrieben:»Übrigens kann man die Imitatio sehr gut lesen, wenn man daran denkt, dass sie nicht nur für einen selbst sondern für alle Nachfolger gilt. Da relativiert sich dann wieder vieles.«
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Nun, geschrieben hat er sie sicher, denn sein Autograph ist unbestritten überliefert. Ob verfaßt, ist eine offene Frage, die allerdings kaum im Sinne originaler Autorschaft zu beantworten sein dürfte. Endredaktor der schließlich überlieferten Fassung, so kann man ihn aber sicher mindestens nennen. – Was die Psychologie damit zu tun hat, verstehe ich zwar nicht, aber das brauche ich vielleicht auch nicht wirklich.Thierry hat geschrieben:»Biggi, ich glaube, die Psychologie ist heute schon ein wenig weiter als zur Zeit des Thomas a Kempis (der die Imitatio Christi ja im Übrigen überhaupt nicht geschrieben hat)...«
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Thierry hat geschrieben:»Wir sollten mehr Vertrauen in unsere Fähigkeiten haben.
In uns steckt mehr, als wir glauben.
Oft tun wir viel Gutes, und wir lassen es nicht zu, dass man uns dafür lobt.
Es ist gut, wenn man sich leidenschaftlich einer Sache hingeben kann.
Wir sollten die Schuld nicht immer nur bei uns selber suchen, sondern den anderen sagen, was uns an ihrem Verhalten stört.«
Die alte Schlange hat geschrieben:»Ihr werdet sein wie Gott.«
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Da hat man dir und mir offensichtlich Unterschiedliches erzählt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Dann kann man die Lektüre gleich bleiben lassen.Petra hat geschrieben:»Übrigens kann man die Imitatio sehr gut lesen, wenn man daran denkt, dass sie nicht nur für einen selbst sondern für alle Nachfolger gilt. Da relativiert sich dann wieder vieles.«
Musst du dir dein Aschekreuz auch in Einzelaudienz abholen?
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Re: Achten auf sich selbst
Auch wenn der Text von Thomas von Kempen verfaßt worden sein soll, halte ich nicht mit meiner Meinung hinter dem Berge. Ich find’ den Text absolut schrecklich, scheint in einem Anfall von schwerster Depression entstanden zu sein.Petra hat geschrieben:Hier steht ein Text aus der Nachfolge Christ:
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Wir dürfen uns selbst nicht viel trauen, da es uns oft an der Gnade gebricht und an der rechten Einsicht. Nur ein mattes Licht brennt in uns, und dieses winzige Licht brinen wir noch durch unsere Nachlässigkeit schnell zum Erlöschen. Oft nehmen wir es gar nicht einmal wahr, daß wir innerlich so blind sind. Oft handeln wir schlecht, und, was noch schlimmer, wir entschuldigen uns. Zuweilen treibt uns die Leidenschaft, und wir halten es für Eifer. Wir tadeln geringe Fehler an anderen, und über unsere eigenen größeren Fehler gehen wir hinweg. Sehr schnell empfinden wir, was andere uns zu ertragen geben, und legen es auf die Waage, was aber andere von uns hinzunehmen haben, das beachten wir nicht. Wer sein eigenes Verhalten recht und gut abwägt, hat keine Ursache, über andere hart zu urteilen.
(In der Reclam-Ausgabe steht es in zweites Buch, Nr. 5, Hervorhebung von mir)
>>Oft handeln wir schlecht, und, was noch schlimmer, wir entschuldigen uns.<<
Was ist an Entschuldigungen so schlecht? Oder ist nur das "vor Gott Ausflüchte suchen" gemeint?
Also schon mal gar nichts für Menschen die auch zu Deprizuständen neigen.
( mod on gelöscht - Grund an FiWi per PN mod off)
Den Text dürfte mir keiner "schenken", werde ich sofort rebellisch.
Gruß,
Elisabeth
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Nein, Petra, es geht um etas anderes. Wenn Jesus mir sagt: »Liebe deine Feinde«, und ich mir denke: »Ja, aber meinem Feinde gilt das auch, der hat mich gefälligst auch zu lieben« – dann ist meine Feindesliebe schon zum Teufel, bevor sie begonnen hat. Denn wenn der Feind mich liebt, ist er ja nicht mehr mein Feind.Petra hat geschrieben:»Da hat man dir und mir offensichtlich Unterschiedliches erzählt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:»Dann kann man die Lektüre gleich bleiben lassen.«Petra hat geschrieben:»Übrigens kann man die Imitatio sehr gut lesen, wenn man daran denkt, dass sie nicht nur für einen selbst sondern für alle Nachfolger gilt. Da relativiert sich dann wieder vieles.«
Mußt du dir dein Aschekreuz auch in Einzelaudienz abholen?«
Das Wort, das mir gesagt ist, anzunehmen: darum geht es. Auf die Gefahr hin, daß meine Hoffnung, darin nicht allein zu bleiben, trügt. Auf die Gefahr hin, daß der Feind, dem zu wehren ich aus Liebe verzichte, mich weiterhaßt und tötet.
Eine geistliche Weisung nehme ich entweder für mich selbst an, ohne Rücksicht darauf, was die andern tun, oder ich lasse es. Der Gedanke, die andern möchten es mir gleich tun, ist schon eine Bedingung, und die Bedingung hebt den Versuch einer Annahme auf, ja verkehrt ihn ins Gegenteil.
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- Robert Ketelhohn
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Daß diese Schrift einem zum Schaden gereichen könnte, bezweifle ich. Sie ist gewiß nicht für jeden das geeignete Wort der Weisung. Daß sie aber auf eine spezifische Weise in der ihr eigenen Spiritualität den Weg der Demut lehrt, das wird schwerlich bestreiten, wer einmal den Geschmack des Evangeliums gekostet und zu ahnen begonnen hat, wo das Heil zu finden ist.Petra hat geschrieben:»Eigentlich kann man dem was Anastasis hier geschrieben hat, nichts mehr hinzufügen. Für den einen ist die Imitatio eine Hilfe, für den anderen könnte es eher ein Schaden werden.«
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Ich sehe da keinen Zusammenhang, Robert. Gott, der ein Freund des Lebens ist (Weish), hat jeden einzelnen von uns beim Namen gerufen (Jes), und uns Jesus geschickt, damit wir das Leben in Fülle haben (Joh).Robert Ketelhohn hat geschrieben:Thierry hat geschrieben:»Wir sollten mehr Vertrauen in unsere Fähigkeiten haben.
In uns steckt mehr, als wir glauben.
Oft tun wir viel Gutes, und wir lassen es nicht zu, dass man uns dafür lobt.
Es ist gut, wenn man sich leidenschaftlich einer Sache hingeben kann.
Wir sollten die Schuld nicht immer nur bei uns selber suchen, sondern den anderen sagen, was uns an ihrem Verhalten stört.«Die alte Schlange hat geschrieben:»Ihr werdet sein wie Gott.«
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
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Robert... ich sage Dir: doch... das ist möglich. Es gibt Leute, die diese Schrift so interpretieren... dass mir beinahe meine Religion vergangen wäre.Robert Ketelhohn hat geschrieben: Daß diese Schrift einem zum Schaden gereichen könnte, bezweifle ich.
Aber... davon erzähle ich Dir mal persönlich... wenn ich mal in die BUndeshauptstadt komme....
Quelle: www.thomas-von-kempenDas Hauptwerk Thomas von Kempens, "De Imitatione Christi - Von der Nachfolge Christi" ist neben der Bibel das meistverbreitete Buch aller Zeiten. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts sind zahllose Ausgaben in nahezu allen Kultursprachen der Welt erschienen, und auch bis in die Gegenwart hinein wird es immer wieder neu aufgelegt, manchmal sogar von mehreren Verlagen gleichzeitig. Die Bedeutung dieses Buches liegt nicht nur in einer im Alltag lebbaren Mystik, sondern auch darin, dass selbst Menschen, die dem traditionell-kirchlichen Christentum eher fern oder kritisch gegenüber stehen, in ihr wertvollste Anregung finden.
Das wird wohl für jede Schrift gelten. Jedenfalls ist die Imitatio ein Muß für jeden Christen, der sich über die Bibel hinaus mit dem Christentum beschäftigen will - und sich dabei nicht nur auf die akute Theologie beschränken möchte.Edith hat geschrieben:Robert... ich sage Dir: doch... das ist möglich. Es gibt Leute, die diese Schrift so interpretieren... dass mir beinahe meine Religion vergangen wäre.
Daß manche mit dem einen oder anderen nicht klarkommen und auf den potentiellen eigenen Glaubensverlust hinweisen, ist für die Bewertung einer Schrift ziemlich unmaßgeblich. Sowas kommt in den besten Familien und in allen Varianten vor.
hm... naja... also.... ich kenne Heilige... die sie nicht gelesen habenStefan hat geschrieben:Jedenfalls ist die Imitatio ein Muß für jeden Christen, der sich über die Bibel hinaus mit dem Christentum beschäftigen will - und sich dabei nicht nur auf die akute Theologie beschränken möchte.Edith hat geschrieben:Robert... ich sage Dir: doch... das ist möglich. Es gibt Leute, die diese Schrift so interpretieren... dass mir beinahe meine Religion vergangen wäre.
also... ein "muss" kann man da ja dann nicht so wirklich sagen...
das Werk ist gute katholische aszetische Literatur, keine Frage... so wie auch viele andere Werke. Ich würd sagen, wems frommt, der möge sich von der Imitatio beschenken lassen... wems eher nicht liegt, möge was anderes nehmen.