Wobei ich mich schon seit Jaaahren (schon lange vor Cantus) frage, was es wirklich bringt, die Namen von so'n paar zusammengesetzten Neumen zu pauken, ohne wirklich zu wissen, wie sie gesungen werden sollen und warum die Töne gerade in dieser Weise zu Neumen zusammengefasst werden.anneke6 hat geschrieben:Der kleine Gregorianikkurs lief für mich immer viel zu schnell ab.
Allgemeine Fragen zur Gregorianik
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Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Diese Beiträge wurden aus dem Strang "Profilbilder II" im Gemüsegarten getrennt und hier auf die Orgelempore verschoben. Lifestylekatholik hat das Thema nicht eröffnet.
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»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
Damit man weiss, wovon die Rede ist, wenn man von den Quadratnoten aus in die Neumen einsteigt.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
Wor ihr grad beim Thema seid, warum ist Deutsch für den gregorianischen Choral angeblich ungeeignet?cantus planus hat geschrieben:Damit man weiss, wovon die Rede ist, wenn man von den Quadratnoten aus in die Neumen einsteigt.
Stimmt es, dass der römische Choral zur Zeit der Neumen schneller bzw. rythmisch gesungen wurde?
Inwiefern gibt/gab es auch melismatischen Gesang in der Gregorianik?
(Sorry für den Überfall.)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
Weil der Choral eine einzigartige Wort-Melodieakzent-Verbindung hat. Der deutsche Wortakzent liegt oft ganz woanders, als bei einem lateinischen Wort. Die Übersetzungsproblematik gar nicht zu erwähnen. Eine Übertragung ist natürlich möglich, aber wirklich nur als cantus planus, nicht aber als lebeniger Choral. Einer wissenschaftlichen Betrachtung hält die Sache nicht stand, obwohl gerade die Ergebnisse von Alpirsbach respektabel sind.ad-fontes hat geschrieben:Wor ihr grad beim Thema seid, warum ist Deutsch für den gregorianischen Choral angeblich ungeeignet?cantus planus hat geschrieben:Damit man weiss, wovon die Rede ist, wenn man von den Quadratnoten aus in die Neumen einsteigt.
Ja. Der Choral war rhythmisch unglaublich differenziert. Wenn es dich interessiert, empehle ich das neue Buch von Stefan Klöckner: "Handbuch Gregorianik". Da wird das sehr schön dargestellt - zumindest soweit, wie man das überhaupt in Buchform darstellen kann.ad-fontes hat geschrieben:Stimmt es, dass der römische Choral zur Zeit der Neumen schneller bzw. rythmisch gesungen wurde?
Was meinst du mit Melisma in diesem Zusammenhang?ad-fontes hat geschrieben:Inwiefern gibt/gab es auch melismatischen Gesang in der Gregorianik?
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
Ohne Anpassung bzw. Veränderung der Tonfolge geht es nicht; kann man dies so sagen?cantus planus hat geschrieben: Weil der Choral eine einzigartige Wort-Melodieakzent-Verbindung hat. Der deutsche Wortakzent liegt oft ganz woanders, als bei einem lateinischen Wort. Die Übersetzungsproblematik gar nicht zu erwähnen. Eine Übertragung ist natürlich möglich, aber wirklich nur als cantus planus, nicht aber als lebeniger Choral. Einer wissenschaftlichen Betrachtung hält die Sache nicht stand, obwohl gerade die Ergebnisse von Alpirsbach respektabel sind.
Danke für den Hinweis! Vielleicht sollte ich ersteinmal das Buch lesen; da ich an das Buch nicht ad hoc drankomme, schieße ich einfach aus der Hüfte heraus:cantus planus hat geschrieben:Ja. Der Choral war rhythmisch unglaublich differenziert. Wenn es dich interessiert, empehle ich das neue Buch von Stefan Klöckner: "Handbuch Gregorianik". Da wird das sehr schön dargestellt - zumindest soweit, wie man das überhaupt in Buchform darstellen kann.ad-fontes hat geschrieben:Stimmt es, dass der römische Choral zur Zeit der Neumen schneller bzw. rythmisch gesungen wurde?
- wie kann man sich die Unterschiede zwischen gallisch-fränkischem (z.B. Metz) und (stadt-)römischem Choral vorstellen? Läßt sich das in Worte fassen? Kann man das überhaupt hinreichend erschließen? Oder gibt es gute CDs dazu?
- Wie unterscheiden sich Antiphon, Responsorium (und Hymnus), in der Vortragsweise und in Bezug auf ihre Melodie?
- Finden sich die acht Psalmtöne in den Melodien des Messpropriums? Oder hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun?
Wikipedia bleibt da mindestens genauso kryptisch wie meine Äußerung:cantus planus hat geschrieben:Was meinst du mit Melisma in diesem Zusammenhang?ad-fontes hat geschrieben:Inwiefern gibt/gab es auch melismatischen Gesang in der Gregorianik?
http://de.wikipedia.org/wiki/MelismaDas Melisma (von griech.: melos Lied, Weise, Gesang) bezeichnet eine Tonfolge oder Melodie, die – im Gegensatz zur Syllabik – auf einer Silbe gesungen wird.
Die musikalische Gattung des melismatischen Gesangs, der im Früh- und Hochmittelalter beispielsweise im Gregorianischer Choral und im orthodoxen Kultgesang große Bedeutung hatte, wird Melismatik genannt.
Ich dachte dabei aber an Begleit- bzw. Hintergrundgesang, während der Kantor vorträgt.
Zu guter Letzt: Wie wird "Rezitation" definiert ?
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
Ja. Es geht nicht, ohne dem Choral Gewalt anzutun. Da müsste man komplett im gregorianischen Stil neue Sache komponieren. Ein gelungenes Beispiel ist ja die "Missa de Angelis". Aber das Graduale singbar 1:1 ins Deutsche zu übersetzen, ist nicht möglich.ad-fontes hat geschrieben:Ohne Anpassung bzw. Veränderung der Tonfolge geht es nicht; kann man dies so sagen?cantus planus hat geschrieben: Weil der Choral eine einzigartige Wort-Melodieakzent-Verbindung hat. Der deutsche Wortakzent liegt oft ganz woanders, als bei einem lateinischen Wort. Die Übersetzungsproblematik gar nicht zu erwähnen. Eine Übertragung ist natürlich möglich, aber wirklich nur als cantus planus, nicht aber als lebeniger Choral. Einer wissenschaftlichen Betrachtung hält die Sache nicht stand, obwohl gerade die Ergebnisse von Alpirsbach respektabel sind.
Der Austausch zwischen den einzelnen Choralschulen ist nach neueren Erkenntnissen wesentlich intensiver gewesen, als wir bisher dachten. Die melodischen und rhythmischen Abweichung zwischen weit entfernt liegenden Konventen anderer Regionen sind erstaunlich gering. Besonders, wenn man die damaligen Möglichkeiten der Übertragung bedenkt. Die Unterschiede zwischen dem Choral in den einzelnen Regionen ist gut bei Klöckner zusammengefasst. Es ist schwierig, dass jetzt mit einigen wenigen Worten darzustellen. Wenn ich heute Abend dazu komme, schreibe ich gerne noch ein bisschen mehr dazu. Das Thema ist nämlich interessant.ad-fontes hat geschrieben:Danke für den Hinweis! Vielleicht sollte ich ersteinmal das Buch lesen; da ich an das Buch nicht ad hoc drankomme, schieße ich einfach aus der Hüfte heraus:cantus planus hat geschrieben:Ja. Der Choral war rhythmisch unglaublich differenziert. Wenn es dich interessiert, empehle ich das neue Buch von Stefan Klöckner: "Handbuch Gregorianik". Da wird das sehr schön dargestellt - zumindest soweit, wie man das überhaupt in Buchform darstellen kann.ad-fontes hat geschrieben:Stimmt es, dass der römische Choral zur Zeit der Neumen schneller bzw. rythmisch gesungen wurde?
- wie kann man sich die Unterschiede zwischen gallisch-fränkischem (z.B. Metz) und (stadt-)römischem Choral vorstellen? Läßt sich das in Worte fassen? Kann man das überhaupt hinreichend erschließen? Oder gibt es gute CDs dazu?
- Wie unterscheiden sich Antiphon, Responsorium (und Hymnus), in der Vortragsweise und in Bezug auf ihre Melodie?
- Finden sich die acht Psalmtöne in den Melodien des Messpropriums? Oder hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun?
Also, von Melismen in dem Sinn, dass mehrere Töne auf eine Silbe kommen, lebt der Choral ja. Die Wikipedia-Definition ist übrigens unsauber. Wir sprechen von syllabischen Gesängen, wenn ein Ton auf eine Silbe kommt und von melismatischen Gesängen bei vielen Tönen auf jeder Silbe. Dazwischen gibt es die oligotonischen Gesänge. Was Hintergrundgesang oder z. B. Organumgesang angeht, ist die Quellenlage unübersichtlich. Vermutlich ist der Choral schon relativ früh nicht so rein gesungen worden, wie wir das heute gerne hätten, da früheren Überlieferungen prompt Dokumente gegenüberstehen, die Mißbrauch beklagen und das Unterlassen von Eigenmächtigkeiten fordern. Die Tropierung des Glorias z. B. mit marianischen Zwischenversen (sic!) scheint sehr früh sehr beliebt gewesen zu sein. Ob und wie es eine Technik gegeben hat, wie von dir gemeint, lässt sich nicht sicher beantworten. Später natürlich, aber zur Entstehungszeit der Gregorianik dürfte das eher unüblich gewesen sein.ad-fontes hat geschrieben:Wikipedia bleibt da mindestens genauso kryptisch wie meine Äußerung:cantus planus hat geschrieben:Was meinst du mit Melisma in diesem Zusammenhang?ad-fontes hat geschrieben:Inwiefern gibt/gab es auch melismatischen Gesang in der Gregorianik?http://de.wikipedia.org/wiki/MelismaDas Melisma (von griech.: melos Lied, Weise, Gesang) bezeichnet eine Tonfolge oder Melodie, die – im Gegensatz zur Syllabik – auf einer Silbe gesungen wird.
Die musikalische Gattung des melismatischen Gesangs, der im Früh- und Hochmittelalter beispielsweise im Gregorianischer Choral und im orthodoxen Kultgesang große Bedeutung hatte, wird Melismatik genannt.
Ich dachte dabei aber an Begleit- bzw. Hintergrundgesang, während der Kantor vorträgt.
Zu guter Letzt: Wie wird "Rezitation" definiert ?
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
1. Das wäre super!*cantus planus hat geschrieben: Wenn ich heute Abend dazu komme, schreibe ich gerne noch ein bisschen mehr dazu. Das Thema ist nämlich interessant.
2. Stimmt.
*Vielleicht auch mit einer paar basics für uns Laien, z.B. wie man sich die Vortragsweise von Introitus vs. Responsorium Graduale vorzustellen hat oder wie Antiphon zu verstehen ist: abwechselnd zwei Chöre je einen Psalmvers oder ob nur der Kehrvers gemeint ist.
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Sorry, noch zwei Fragen von einem Laien wie mir: Warum werden mit Ausnahme des Introitus die Propriumsgesänge ohne Gloria patri beschlossen? War das Graduale schon immer so kurz oder wurde auch hier der Psalm gekürzt?cantus planus hat geschrieben: Wenn ich heute Abend dazu komme, schreibe ich gerne noch ein bisschen mehr dazu. Das Thema ist nämlich interessant.
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
Zum Rest schreibe ich dann noch was. Heute komme ich nicht mehr dazu.ad-fontes hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben: Wenn ich heute Abend dazu komme, schreibe ich gerne noch ein bisschen mehr dazu. Das Thema ist nämlich interessant.
Das kann ich nicht begründen. Das ist offenbar gewachsene Tradition. Es handelt sich ja nicht um Psallieren im eigentlichen Sinne, sondern um die Umrahung der Antiphonen. Mit dem längeren oder kürzeren Psalm wurden die Gesänge wohl eher auf die "liturgisch passende Zeit gebracht".ad-fontes hat geschrieben:Sorry, noch zwei Fragen von einem Laien wie mir: Warum werden mit Ausnahme des Introitus die Propriumsgesänge ohne Gloria patri beschlossen?
Der wurde vermutlich gekürzt. Es ist aber durchaus möglich, den Psalm entsprechend zu verlängern, wenn die liturgische Notwendigkeit besteht (gilt auch bei anderen Gesängen).ad-fontes hat geschrieben:War das Graduale schon immer so kurz oder wurde auch hier der Psalm gekürzt?
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
Ich bin mir beim Graduale nicht sicher; ich denke, eher der Introitus-Psalm wurde gekürzt; wobei auch der den Umständen entsprechend länger oder kürzer ausfallen konnte und ähnlich wie beim Offertorium und bei der Communio auf auf einen entsprechenden Wink des Zelebranten oder des Diakons hin beendet wurde.
Vielleicht kann Bernado dazu auch was sagen?
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Wie? Wer? Wo? Waς? Daς will ich hören.Linus hat geschrieben:Ja aus unserer heutigen Perspektive ist es tatsächlich absurd - wobei gerade der gregorinische Choral für mich die "Umsetzung" eines permanenten Tones ist... (Wenn man es nicht rhythmisiert, wies Cantus mir mal vorgesungen hatte... Das klang erst lustig ungewohnt
Waς iσt daς für eine Vortragςweiσe?
Vulpiuς Herbipolenσiς
Domum superborum demolietur Dominus.
Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Ich habe das Problem mit dem Lateinischen, dass es für mich keinen Klang hat. In der Schule wurde es halt - mit Ausnahme eines Lehrers -eben als tote Sprache vermittelt- kaum laut gelesen oder gar gesprochen, sondern immer nur brav Übersetzung vom lat Prosatext ins Deutsche. Lateinische Dichtung blieb mit total fremd, weil ich den Eindruck hatte, dass die Worte ohne Rücksicht auf die normale Betonungsweise in die Versform gequetscht wurden.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Das ist eigentlich genau das Gegenteil von dem, was die Musiker so am Latein schätzen: daß es nämlich im Gegensatz zum Deutschen eine so klangvolle Sprache ist, u. a. deshalb, weil die viel mehr Vokale als Konsonanten verwendet.Lioba hat geschrieben:Ich habe das Problem mit dem Lateinischen, dass es für mich keinen Klang hat. In der Schule wurde es halt - mit Ausnahme eines Lehrers -eben als tote Sprache vermittelt- kaum laut gelesen oder gar gesprochen, sondern immer nur brav Übersetzung vom lat Prosatext ins Deutsche. Lateinische Dichtung blieb mit total fremd, weil ich den Eindruck hatte, dass die Worte ohne Rücksicht auf die normale Betonungsweise in die Versform gequetscht wurden.
Die Sache mit der "Betonung" beruht auch auf einem Mißverständnis, das uns Deutschen kaum auszutreiben ist. Im Deutschen hat ein Wort eine bestimmte Betonung, ohne die es einfach falsch ist. Im Lateinischen hingegen gibt es eigentlich keine "Betonung", sondern nur Längen und Kürzen, die sich nach ziemlich kniffligen Regeln richten. Deshalb muß sich auch die lateinische Poesie nicht nach "Betonungen" richten, sondern ausschließlich nach diesen Längen-/Kürzen-Regeln. Unsereiner freilich empfindet einen langen Vokal automatisch als "betont", was er aber nach den lateinischen Sprachregeln nicht unbedingt sein muß.
Die Gregorianik kann da in mancher Hinsicht tatsächlich Aufklärungsarbeit für das lateinische Sprachgefühl leisten, weil in ihr sehr oft Silben durch Melismen "betont" werden, die vom deutschen Sprachempfinden her eigentlich total unwichtig sind.
Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Da würde auch ein besserer Lateinuntericht helfen- ich hatte wie schon erwähnt kurzfristig einen Lateinlehrer, der wirklich mit Leib und Seele dabei war- bei dem klang sogar der Bellum Iugurthinum wie Musik. Der Stiesl, den wir danach hatten...Ein bisschen Gregorianik könnte schon helfen, aber wie kriegst du die in Schulen und die Kirchen eingeschmuggelt?
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Das Lateinproblem, bzw. die reine Wissensvermittlung, hat mich auch schon überrascht: viewtopic.php?p=269179#p269179
Wozu werden Sprachen unterrichtet, wenn man überhaupt keinen Wert auf Sprachgefühl legt?
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Mennooo, Cantus, Sprachgefühl ist eben nicht messbar. Wenn man die lieben Kleinen und Mittelgrossen Wortcluster entdecken und zerpflücken lässt ist das viel objektiver als so ein doofes Sprachgefühl. Lustig wird´s, wenn es zur Dichtkunst geht. Versmaß erkennen ohne Sprachgefühl geht halt nicht.
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
*Hust* gibts das endlich vom cantus planus? oder muß das erst - so wie die Pro multis-Frage - übersetzt werden?cantus planus hat geschrieben:"Handbuch Gregorianik"
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Re: Profilbilder II - Welche gefallen euch?
Linus hat geschrieben:*Hust* gibts das endlich vom cantus planus? oder muß das erst - so wie die Pro multis-Frage - übersetzt werden?cantus planus hat geschrieben:"Handbuch Gregorianik"
Es ist alles etwas aufwendiger, als ich erwartet hatte. Ich bin aber unverdrossen bei der Arbeit.
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Damit, dass Latein "für sie keinen Klang hat", meint Lioba ja nicht so sehr eine Eigenschaft des Lateinischen, als vielmehr die Tatsache, dass ihr dieser "Klang" nicht vermittelt wurde.taddeo hat geschrieben:Das ist eigentlich genau das Gegenteil von dem, was die Musiker so am Latein schätzen: daß es nämlich im Gegensatz zum Deutschen eine so klangvolle Sprache ist
Missverständnisse liegen im Bereich der lateinischen Betonung und Aussprache sicherlich viele vor - auch bei Lateinlehrern.taddeo hat geschrieben:Die Sache mit der "Betonung" beruht auch auf einem Mißverständnis, das uns Deutschen kaum auszutreiben ist.
Naja, auch im Lateinischen hat jedes Wort eine bestimmte Betonung - und wenn sie im Einzelfall in Tonlosigkeit besteht -, ohne die es einfach falsch ist. Die nächste Frage wäre natürlich die nach der Art dieses Akzentes. (Ich gehe für die gesamte literarische Zeit von einem eher exspiratorischen Akzent aus.) Unbestritten ist allerdings wohl, dass zur Zeit der Goldenen und Silbernen Latinität die Quantitäten der Silben im Verhältnis zum Wortakzent im System der lateinischen Aussprache eine ungleich höhere Bedeutung hatten als im Deutschen und damit auch für den Rhythmus in Prosa und eben auch Dichtung erheblich wichtiger sind/waren als die Betonungen. Der Römer empfand also die (geregelte) Abfolge von langen und kurzen Silben als Rhythmus, sodass kein Wort in eine Versform "gequetscht" werden muss (hinsichtlich seiner Akzentuierung; was die Quantitäten angeht, so wurde natürlich in Einzelfällen "gequetscht", wie heute bei den Betonungen auch. Wie der Römer das dann empfand, weiß ich nicht.)taddeo hat geschrieben:Im Deutschen hat ein Wort eine bestimmte Betonung, ohne die es einfach falsch ist. Im Lateinischen hingegen gibt es eigentlich keine "Betonung", sondern nur Längen und Kürzen, die sich nach ziemlich kniffligen Regeln richten.
Sagen wir vorsichthalber: fast ausschließlich.taddeo hat geschrieben:Deshalb muß sich auch die lateinische Poesie nicht nach "Betonungen" richten, sondern ausschließlich nach diesen Längen-/Kürzen-Regeln.
Ja - und auch umgekehrt: Eine betonte Silbe wird oft mit einer langen gleichgesetzt und deshalb, wenn sie offen ist, ihr Vokal gedehnt. Das ganze stellt auf jeden Fall ein Problem da. Siehe ['ma:nus], [ma'nu:s]taddeo hat geschrieben:Unsereiner freilich empfindet einen langen Vokal automatisch als "betont", was er aber nach den lateinischen Sprachregeln nicht unbedingt sein muß.
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Keine Frage, sondern ein Hinweis:
„Graduale novum“ – Band 1 des neuen Standardwerkes zur Kernsubstanz abendländischer Musik ist erschienen
„Graduale novum“ – Band 1 des neuen Standardwerkes zur Kernsubstanz abendländischer Musik ist erschienen
„Vorschläge zur Restitution von Melodien des Graduale Romanum“: Unter diesem Titel wurden seit 1996 in der Zeitschrift „Beiträge zur Gregorianik“ die Melodien der Sonn- und Feiertage in Form einer „kritischeren Ausgabe“ (SC 117) auf der Basis der ältesten (adiastematischen) Handschriften herausgegeben. Anlässlich des 50. Bandes erschien nun in der ConBrio Verlagsgesellschaft eine praktische Gesamtausgabe dieser Restitutionsvorschläge.
Im neuen „Graduale de Dominicis et Festis“ sind die Revisionen direkt in die Quadratnotation eingearbeitet. Über bzw. unter der Notenzeile sind die Neumen in Metzer und St. Galler Notation hinzugefügt.
Das Graduale enthält die Messgesänge für die Sonn- und Feiertage gemäß der Ordnung des Graduale Romanum bzw. des Ordo Cantus Missae. Es dient gleichermaßen der heutigen liturgischen Praxis wie der Wissenschaft.
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Ich habe vom theoretischen Hintergrund und der geſchichtlichen Entwicklung des Chorals,
wie mir aufgefallen iſt, ähm, praktiſch keine Ahnung und würde dieſen Zuſtand gerne
beenden. Kann mir jemand vielleicht eine Einführung empfehlen, die darüber und nach
Möglichkeit auch über die Erforſchung im 19./20. Jahrhundert einen Überblick gibt und
nicht allzu viele Vorkenntniſſe vorausſetzt?
Vulpius
wie mir aufgefallen iſt, ähm, praktiſch keine Ahnung und würde dieſen Zuſtand gerne
beenden. Kann mir jemand vielleicht eine Einführung empfehlen, die darüber und nach
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Cantus schreibt noch dran. Ich hoffe, es kommt noch vor dem neuen Gotteslob raus.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Ich habe vom theoretischen Hintergrund und der geſchichtlichen Entwicklung des Chorals,
wie mir aufgefallen iſt, ähm, praktiſch keine Ahnung und würde dieſen Zuſtand gerne
beenden. Kann mir jemand vielleicht eine Einführung empfehlen, die darüber und nach
Möglichkeit auch über die Erforſchung im 19./20. Jahrhundert einen Überblick gibt und
nicht allzu viele Vorkenntniſſe vorausſetzt?
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Ich empfehle das "Kyriale für das Volk" im Anhang des Schott (1962 und früher).
+L.
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Das Kyriale enthält ja nur die Texte und Melodien ſelbst, aber nicht das:
Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:... theoretischen Hintergrund ... geſchichtlichen Entwicklung des Chorals ... Einführung empfehlen, die darüber und nach
Möglichkeit auch über die Erforſchung im 19./20. Jahrhundert einen Überblick gibt und
nicht allzu viele Vorkenntniſſe vorausſetzt?
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Ich dachte das wär eigentlich fertig bis aufs Vorwort....holzi hat geschrieben:Cantus schreibt noch dran. Ich hoffe, es kommt noch vor dem neuen Gotteslob raus.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Ich habe vom theoretischen Hintergrund und der geſchichtlichen Entwicklung des Chorals,
wie mir aufgefallen iſt, ähm, praktiſch keine Ahnung und würde dieſen Zuſtand gerne
beenden. Kann mir jemand vielleicht eine Einführung empfehlen, die darüber und nach
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Oder war's vllt. doch umgekehrt ...Linus hat geschrieben:Ich dachte das wär eigentlich fertig bis aufs Vorwort....holzi hat geschrieben:Cantus schreibt noch dran. Ich hoffe, es kommt noch vor dem neuen Gotteslob raus.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Ich habe vom theoretischen Hintergrund und der geſchichtlichen Entwicklung des Chorals,
wie mir aufgefallen iſt, ähm, praktiſch keine Ahnung und würde dieſen Zuſtand gerne
beenden. Kann mir jemand vielleicht eine Einführung empfehlen, die darüber und nach
Möglichkeit auch über die Erforſchung im 19./20. Jahrhundert einen Überblick gibt und
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Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Cantus empfahl einſten das »Handbuch Gregorianik: Einführung in Geſchichte, Theorie und Praxis des Gregorianiſchen Chorals« (2009) von Stefan Klöckner. Das Buch iſt tatsächlich ganz gut geſchrieben, bietet etwas für die Praxis und einen einigermaßen guten Überblick über den Forſchungsſtand. Mein Exemplar iſt gerade verliehen, deshalb kann ich momentan keine Einzelheiten nennen. Mir iſt jedoch noch in Erinnerung, daß mir Klöckners Geringſchätzung der lebendigen Überlieferung und ſein Fetiſch einer archa(iſt)iſchen und doch notwendig chimärenhaften Urgeſtalt etwas merkwürdig aufſtießen.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Ich habe vom theoretischen Hintergrund und der geſchichtlichen Entwicklung des Chorals, wie mir aufgefallen iſt, ähm, praktiſch keine Ahnung und würde dieſen Zuſtand gerne beenden. Kann mir jemand vielleicht eine Einführung empfehlen, die darüber und nach Möglichkeit auch über die Erforſchung im 19./20. Jahrhundert einen Überblick gibt und nicht allzu viele Vorkenntniſſe vorausſetzt?
Dennoch wohl eine lohnende Lektüre und viel Inhalt um 30 Silberlinge.
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Google Books bietet ja auch etliches an älteren Werken in vollständiger Ansicht an:
http://www.google.de/search?hl=de&tbo=1 ... 0&aql=&oq=
http://www.google.de/search?hl=de&tbo=1 ... 0&aql=&oq=
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
@ Lifeſtylekatholik: Danke für den Hinweis; gerade hab ich nachgeſehen: Das Werk iſt in der UB Würzburg ausleihbar:
@ Raimund: Wenn ich viel Zeit hätte, ... Wenn ich mich aber ſchon beſchränken muß, dann doch eher auf was aktuelleres.
@ Raimund: Wenn ich viel Zeit hätte, ... Wenn ich mich aber ſchon beſchränken muß, dann doch eher auf was aktuelleres.
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Das Werk iſt in der UB Würzburg ausleihbar:
Das iſt wohl zunächſt ſinnvoll, ja.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Wenn ich mich aber ſchon beſchränken muß, dann doch eher auf was aktuelleres.
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Ich hab schon aufgehört zu nachzufragen.Linus hat geschrieben:Ich dachte das wär eigentlich fertig bis aufs Vorwort....holzi hat geschrieben:Cantus schreibt noch dran. Ich hoffe, es kommt noch vor dem neuen Gotteslob raus.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Ich habe vom theoretischen Hintergrund und der geſchichtlichen Entwicklung des Chorals,
wie mir aufgefallen iſt, ähm, praktiſch keine Ahnung und würde dieſen Zuſtand gerne
beenden. Kann mir jemand vielleicht eine Einführung empfehlen, die darüber und nach
Möglichkeit auch über die Erforſchung im 19./20. Jahrhundert einen Überblick gibt und
nicht allzu viele Vorkenntniſſe vorausſetzt?
Vulpius
Was anderes: Vulpius, lifestyle, ihr macht mich fertig mit dem langen ſ. Das stört den Lesefluss (zumindest meinen) doch sehr. Ich kann nicht anders, als mir das ſ, wohl durch die Ähnlichkeit zum f, gelispelt vorzustellen. Im Ernst, ich höre den Text vor dem inneren Ohr gelispelt (gelifpelt).
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)
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Re: Allgemeine Fragen zur Gregorianik
Zu obigen Frage kann ich das Buch von Stefan Klöckner sehr empfehlen: http://www.conbrio.de/musikbuch/kloeckner/kloeckner.phpLinus hat geschrieben:Ich dachte das wär eigentlich fertig bis aufs Vorwort....holzi hat geschrieben:Cantus schreibt noch dran. Ich hoffe, es kommt noch vor dem neuen Gotteslob raus.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Ich habe vom theoretischen Hintergrund und der geſchichtlichen Entwicklung des Chorals,
wie mir aufgefallen iſt, ähm, praktiſch keine Ahnung und würde dieſen Zuſtand gerne
beenden. Kann mir jemand vielleicht eine Einführung empfehlen, die darüber und nach
Möglichkeit auch über die Erforſchung im 19./2. Jahrhundert einen Überblick gibt und
nicht allzu viele Vorkenntniſſe vorausſetzt?
Vulpius
Zu meinem Buch: es ist auf bestem Weg. Aber das Thema ist komplex, muss sorgfältig recherchiert werden und vor allem die Graphiken nehmen Zeit in Anspruch. Daneben habe ich auch noch andere Dinge zu tun. Wenn mir jemand eine Schreibkraft bezahlte, ginge es besser voran...
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky