Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
- Junia
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Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Hallo
gibt es in diesem Forum Leute, die in der Vorbereitung zur Erstkommunion oder Firmung stehen? Ich wäre an einen Erfahrungsaustausch interessiert.
Was mir auffällt ist, dass wir immer mehr Kinder bekommen, die nur wegen der Tradition zur Erstkommunion oder Firmung geschickt werden (auch wenn sich die Firmlinge inzwischen selbst anmelden müssen). Ist das Fest vorbei, sieht man die meisten nur mehr alle heiligen Zeiten und für manche unter den Firmlingen war die Firmung der letzte Gottesdienst.
Fehlt hier eigentlich nicht Wesentliches in der Sakramentenkatechese? Nein, ich möchte nicht zurück in meine Kinderzeit, wo die Vorbereitung nur ein Auswendiglernen von Katechismussätzen waren (alles andere als kindgerecht) und das Ganze ziemlich angsteinflössend aufgezogen wurde.
Aber muss es so bleiben, dass Kirche mehr und mehr zu einem "Lebensabschnittpartner" oder "Dienstleistungsbetrieb" wird, in dem sie zwar drauf besteht, alle Kinder möglichst früh zu taufen ..... in der Hoffnung, irgendwann wird ihnen ja der Knopf aufgehen, was ein Leben mit Gott und in und mit der Kirche bedeutet ..... und letztlich bleiben die Leute im Endeffekt Kirchenferne. Es mag durchaus manchmal vorkommen, dass manches Elternpaar bei der Vorbereitung zur Erstkommunion zu einem lebendigeren Glauben findet und das ist auch gut so. Trotzdem finde ich die Sakramentenkatechese in der derzeitigen Praxis eher unbefriedigend. Der Zuwachs in den Freikirchen müsste uns zu denken geben, wenn dort die Leute den Austritt aus der katholischen Kirche mit zu wenig konkrete lebendige Gottes-Erfahrungen begründen und die mangelnden Verbindlichkeiten kritisieren. Eine "Verbindlichkeit" wäre a schon die Gewährleistung einer christlichen Erziehung bei der Taufe und hier scheint mir schon der Schwachpunkt zu sein, der dann die Katechese zu Erstkommunion und Firmung erschwert.
Wie seht ihr das?
junia
gibt es in diesem Forum Leute, die in der Vorbereitung zur Erstkommunion oder Firmung stehen? Ich wäre an einen Erfahrungsaustausch interessiert.
Was mir auffällt ist, dass wir immer mehr Kinder bekommen, die nur wegen der Tradition zur Erstkommunion oder Firmung geschickt werden (auch wenn sich die Firmlinge inzwischen selbst anmelden müssen). Ist das Fest vorbei, sieht man die meisten nur mehr alle heiligen Zeiten und für manche unter den Firmlingen war die Firmung der letzte Gottesdienst.
Fehlt hier eigentlich nicht Wesentliches in der Sakramentenkatechese? Nein, ich möchte nicht zurück in meine Kinderzeit, wo die Vorbereitung nur ein Auswendiglernen von Katechismussätzen waren (alles andere als kindgerecht) und das Ganze ziemlich angsteinflössend aufgezogen wurde.
Aber muss es so bleiben, dass Kirche mehr und mehr zu einem "Lebensabschnittpartner" oder "Dienstleistungsbetrieb" wird, in dem sie zwar drauf besteht, alle Kinder möglichst früh zu taufen ..... in der Hoffnung, irgendwann wird ihnen ja der Knopf aufgehen, was ein Leben mit Gott und in und mit der Kirche bedeutet ..... und letztlich bleiben die Leute im Endeffekt Kirchenferne. Es mag durchaus manchmal vorkommen, dass manches Elternpaar bei der Vorbereitung zur Erstkommunion zu einem lebendigeren Glauben findet und das ist auch gut so. Trotzdem finde ich die Sakramentenkatechese in der derzeitigen Praxis eher unbefriedigend. Der Zuwachs in den Freikirchen müsste uns zu denken geben, wenn dort die Leute den Austritt aus der katholischen Kirche mit zu wenig konkrete lebendige Gottes-Erfahrungen begründen und die mangelnden Verbindlichkeiten kritisieren. Eine "Verbindlichkeit" wäre a schon die Gewährleistung einer christlichen Erziehung bei der Taufe und hier scheint mir schon der Schwachpunkt zu sein, der dann die Katechese zu Erstkommunion und Firmung erschwert.
Wie seht ihr das?
junia
Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Du hast den Finger auf eine offene Wunde gelegt.Junia hat geschrieben:Eine "Verbindlichkeit" wäre a schon die Gewährleistung einer christlichen Erziehung bei der Taufe und hier scheint mir schon der Schwachpunkt zu sein, der dann die Katechese zu Erstkommunion und Firmung erschwert.
Wie seht ihr das?
Wenn die Taufe eines Kindes nur noch aus romatischen Gründen erfolgt, kann ich nicht davon ausgehen, daß die Eltern ihr Kind im Glauben erziehen.
Dazu müßten sie selber sich erst einmal ihres Glaubens versichern.
Kinder, die im Kindergarten oder in der Schule (Erstkommunionkatechese) erstmals mit der Kirche und dem Glauben in Berührung kommen, können sicher nichts dafür, daß sie keine Ahnung und keine Motivation haben.
Vor allem wenn die Eltern das Beispiel nicht vorleben und statt dessen das Kind zum Familiengottesdienst abgeben. Die Zeit kann man ja gut nutzen, um eine Kaffee trinken zu gehen.
Bei der Firmung, wenn sie wie bei uns üblich im Jugendalter gespendet wird, potenziert sich das Problem noch, da sich zu mangelnder Kenntnis und Praxis noch die in der Jugend notwendige Rebellion hinzugesellt.
Da ist der Zug dann ganz abgefahren.
Das Problem der "Sakramentenspendung an Ungläubige" ist ein Problem, dem wir uns stellen müssen. Das Wort Ungläubige verstehe ich nicht als Wertung, sondern ich stelle nur eine Tatsache fest, die mir derjenige selber dokumentiert. Ist das überhaupt fair, jemanden der nicht daran glaubt zum Sakramentenempfang zu nötigen?
Denjenigen allerdings, die sich bewußt für den Glauben entscheiden schulden wir die Wahrheit und die erschließt sich nicht aus Mandalas oder Töpferkursen. Die vermitteln wir nur über Katechese. Und die muß bei den Eltern eines Säuglings, der getauft werden soll einsetzen. Ich denke, daß das in nächster Zeit verstärkt passieren wird.
- Junia
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.... also bei der Erstkommunion tun ja die meisten Eltern auch ja noch aktiv mit .... bei der Firmung schaut es so aus, dass mir Eltern sagen, wenn der Vorschlag kommt .... erst ab 15, lieber noch später: "Nein, lieber jetzt vor der Pubertät, nachher sind sie dazu nicht mehr bereit ..."
Ich finde allerdings, wir müssen mit einer verbindlichen Taufkatechese beginnen und unsere Taufpraxis durchleuchten. Ist es wirklich getan mit der Aufferderung im KKK, Kinder möglichst früh zu taufen?
Ich war mal PGR-Mitglied und wurde als solche ein paar Mal aufgefordert, zu Familien zu gehen, wo da ein Neugeborenes war und sie zu bitten, ihr Kind doch taufen zu lassen. Ich wusste allerdings, dass die das gar nicht wollten.
junia
Ich finde allerdings, wir müssen mit einer verbindlichen Taufkatechese beginnen und unsere Taufpraxis durchleuchten. Ist es wirklich getan mit der Aufferderung im KKK, Kinder möglichst früh zu taufen?
Ich war mal PGR-Mitglied und wurde als solche ein paar Mal aufgefordert, zu Familien zu gehen, wo da ein Neugeborenes war und sie zu bitten, ihr Kind doch taufen zu lassen. Ich wusste allerdings, dass die das gar nicht wollten.
junia
Da schimmert doch die Motivation schon durch:Junia hat geschrieben:.... also bei der Erstkommunion tun ja die meisten Eltern auch ja noch aktiv mit .... bei der Firmung schaut es so aus, dass mir Eltern sagen, wenn der Vorschlag kommt .... erst ab 15, lieber noch später: "Nein, lieber jetzt vor der Pubertät, nachher sind sie dazu nicht mehr bereit ..."
"Nicht, daß es wichtig wäre, aber es muß ja sein..."
Ich denke, daß das in den nächsten Jahren weniger wird.
So sehr ich die Aufforderung unterstütze, Kinder so früh wie möglich zu taufen, so wenig Sinn sehe ich zunächst darin, wenn das Versprechen der Eltern und Paten, das Kind im Glauben zu erziehen nur eine hohle Phrase ist. Der Andere, wichtigere Aspekt ist die Frage der Erbsünde, von dieser motivert, macht das Postulat einer möglichst frühen Kindstaufe einen Sinn.Junia hat geschrieben:Ich finde allerdings, wir müssen mit einer verbindlichen Taufkatechese beginnen und unsere Taufpraxis durchleuchten. Ist es wirklich getan mit der Aufferderung im KKK, Kinder möglichst früh zu taufen?
Das steht allerdings auf einem anderen Blatt und würde hier von unserer eigentlichen Frage zu weit weg führen.
Ein durchleuchten der Taufpraxis macht insbesondere Sinn, im Hinblick auf eine fundierte seriöse Taufkatechese für Eltern und Paten. Weh dem Pfarrer der das versucht durchzusetzen. Er wird von einer Koalition aus PGR, Nachbarpfarrern, Dechant und was weiß ich wem noch alles verbal gesteinigt werden.
Herzliches Beileid, ich bin es noch.Junia hat geschrieben:Ich war mal PGR-Mitglied
Ne, nicht wirklich, oder?Junia hat geschrieben:und wurde als solche ein paar Mal aufgefordert, zu Familien zu gehen, wo da ein Neugeborenes war und sie zu bitten, ihr Kind doch taufen zu lassen. Ich wusste allerdings, dass die das gar nicht wollten.
Das ist ja peinlich zum Quadrat.
Wer hat Dich denn dazu aufgefordert?
Stattdessen halte ich es für sinnvoll, einen Besuchsdienst der Gemeinde einzurichten, der sich bestimmter Gruppen annimmt und zweckfrei Besuche unternimmt. Meinetwegen auch bei Familien, die ein Neugeborenes haben, aber nicht, um expressis verbis für die Taufe zu werben. Die beste Werbung für die Taufe ist der authentisch praktizierte und bezeugte Glaube der Gemeinde. Das ist allerdings recht unbürgerlich und dürfte auf Widerstand stoßen. Warum eigentlich?
Vielleicht etwas OT - aber ich hatte bei der Taufe meines jüngeren Sohnes Probleme, in meinem Umfeld überhaupt einen katholischen Taufpaten zu finden. So gehts, wenn man der gesamte Rest der Verwandschaft evangelisch ist und man die Gemeinde, zu der man plötzlich durch Umzug gehört, nicht kennt ...
Konsequenterweise wurde er erst dann getauft, als wir eine Patin hatten. Die indes weder zur Gemeinde gehört noch Kirchgängerin ist.
Geronimo
Konsequenterweise wurde er erst dann getauft, als wir eine Patin hatten. Die indes weder zur Gemeinde gehört noch Kirchgängerin ist.
Geronimo
Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Ich denke mal, dass die allerwenigsten wirklich ungläubig sind, sondern dass sie ihren Glauben - bis auf Ausnahmefälle wie Taufe o.ä. - nur nicht praktizieren.Cicero hat geschrieben:Das Problem der "Sakramentenspendung an Ungläubige" ist ein Problem, dem wir uns stellen müssen. Das Wort Ungläubige verstehe ich nicht als Wertung, sondern ich stelle nur eine Tatsache fest, die mir derjenige selber dokumentiert. Ist das überhaupt fair, jemanden der nicht daran glaubt zum Sakramentenempfang zu nötigen?
Das finde ich auch sehr sinnvoll. Vor den Taufen meiner Kinder (vor 12 bzw. 17 Jahren) gab es zwar ein Vorgespräch mit dem Pfarrer bzw. Kaplan, aber viel bewirkt hat das nicht. Auch wenn mein Interesse am Glauben damals gering war, hätte ich eine ausgiebigere Katechese durchaus angenommen.Cicero hat geschrieben:Und die muß bei den Eltern eines Säuglings, der getauft werden soll einsetzen. Ich denke, daß das in nächster Zeit verstärkt passieren wird.
Die Erstkommunion-Vorbereitung meiner Tochter war zwar gut und brachte mich eine Zeitlang wieder näher zur Kirche, aber dann ebbte das Interesse wieder ab.
Erst beim Erstkommunion-Kurs meines Sohnes - inzwischen ein neuer Pfarrer und das große Glück, eine tiefgläubige und beeindruckende Katechetin zu haben - ist der Funken des Glaubens auf mich übergesprungen.
Gruß
Angelika
Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Nein, laß uns die Dinge ruhig beim Namen nennen.Angelika hat geschrieben:Ich denke mal, dass die allerwenigsten wirklich ungläubig sind, sondern dass sie ihren Glauben - bis auf Ausnahmefälle wie Taufe o.ä. - nur nicht praktizieren.Cicero hat geschrieben:Das Problem der "Sakramentenspendung an Ungläubige" ist ein Problem, dem wir uns stellen müssen. Das Wort Ungläubige verstehe ich nicht als Wertung, sondern ich stelle nur eine Tatsache fest, die mir derjenige selber dokumentiert. Ist das überhaupt fair, jemanden der nicht daran glaubt zum Sakramentenempfang zu nötigen?
Viele, die zur Erstkommunion gehen oder sich firmen lassen sind ungläubig.
Das ist keine Aussage, ob sie gute oder schlechte Menschen [Punkt]
Es gibt ganz wunderbare dennoch ungläubige Menschen.
Aber sie tun eines nicht: sie glauben nicht, daß in Jesus Christus Gott Mensch geworden ist, für uns gelitten hat, gestorben ist und auferstanden ist. Oder kurz gesagt sie teilen das Credo nicht mit uns.
Sie haben für sich selber Jesus Christus nicht als ihren, den einzig möglichen, Retter erkannt.
Es geht nichts über das persönliche Zeugnis.Angelika hat geschrieben:Das finde ich auch sehr sinnvoll. Vor den Taufen meiner Kinder (vor 12 bzw. 17 Jahren) gab es zwar ein Vorgespräch mit dem Pfarrer bzw. Kaplan, aber viel bewirkt hat das nicht. Auch wenn mein Interesse am Glauben damals gering war, hätte ich eine ausgiebigere Katechese durchaus angenommen.Cicero hat geschrieben:Und die muß bei den Eltern eines Säuglings, der getauft werden soll einsetzen. Ich denke, daß das in nächster Zeit verstärkt passieren wird.
Die Erstkommunion-Vorbereitung meiner Tochter war zwar gut und brachte mich eine Zeitlang wieder näher zur Kirche, aber dann ebbte das Interesse wieder ab.
Erst beim Erstkommunion-Kurs meines Sohnes - inzwischen ein neuer Pfarrer und das große Glück, eine tiefgläubige und beeindruckende Katechetin zu haben - ist der Funken des Glaubens auf mich übergesprungen.
Zuletzt geändert von Cicero am Mittwoch 15. Dezember 2004, 12:32, insgesamt 1-mal geändert.
Buchtipp:
Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn (Hrsg.): eingeladen. Eucharistie und Buße. Arbeitshilfe für die Seelsorgstunde 3./4. Schuljahr / Erarbeitet von: Gerhard Krombusch; Marlene Dickmeiß; Ägidium Engel
Paderborn : Bonifatius, 2002
ISBN: 3-89710-232-3
Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn (Hrsg.): eingeladen. Eucharistie und Buße. Arbeitshilfe für die Seelsorgstunde 3./4. Schuljahr / Erarbeitet von: Gerhard Krombusch; Marlene Dickmeiß; Ägidium Engel
Paderborn : Bonifatius, 2002
ISBN: 3-89710-232-3
Das Vorwort hat geschrieben:Liebe Mädchen, liebe Jungen!
Eure ersten Schuljahre habt ihr längst hinter euch. Ihr habt Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt; ihr bearbeitet wichtige Themen der Umwelt im Sachunterricht, ihr übt euch im künstlerichen Gestalten, und ihr lernt die Welt der Musik kennen. Ihr turnt und spielt im Sportunterricht - und habt bestimmt auch Freude am Religionsunterricht.
Nun kommt noch die "Seelsorgestunde" hinzu. Das hat seinen besonderen Grund: Ihr seid zur ersten Heiligen Kommunion eingeladen! Vorher dürft ihr zum ersten Mal zu Beichte gehen und das Bußsakrament empfangen. Das sind wichtige Schritte auf dem Weg eurer Freundschaft mit Gott.
In diesem Buch findet ihr viele Geschichten, Lieder, Gebete und Bilder von Gott und den Menschen. Ihr lernt Jesus Christus und seine Kirche noch besser kennen. Bestimmt merkt ihr dabei, wie gut es tun kann, von Gott geliebt zu werden.
...
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Hm ... ich hab nicht den Eindruck, dass es viele sind. Aber egal ...Cicero hat geschrieben:Viele, die zur Erstkommunion gehen oder sich firmen lassen sind ungläubig.
Ich kann nur für mich sprechen:
Ich habe auch früher geglaubt, dass in Jesus Christus Gott Mensch geworden ist, für uns gelitten hat, gestorben ist und auferstanden ist ... irgendwie eben ... nicht so wie jetzt, aber auch nicht nicht.
Da kannst du Recht haben. Das habe ich früher auch nicht.Cicero hat geschrieben:Sie haben für sich selber Jesus Christus nicht als ihren, den einzig möglichen, Retter erkannt.
Dieser Satz klingt für mich nach dem freikirchlichem "Dogma": gläubig ist, wer Jesus als seinen persönlichen Erlöser angenommen hat
Ich denke, man kann Glauben nicht nur daran festmachen.
Gruß
Angelika
Entschuldige, Angelika, ich gebe zu daß das unfair war. Ich war mir sicher, daß Du (oder jemand anders) mir auf den Leim gehen würdest.Angelika hat geschrieben: Dieser Satz klingt für mich nach dem freikirchlichem "Dogma": gläubig ist, wer Jesus als seinen persönlichen Erlöser angenommen hat
In Latein heißt der Satz ganz präzise und ganz und gar katholisches Dogma:Cicero hat geschrieben:Sie haben für sich selber Jesus Christus nicht als ihren, den einzig möglichen, Retter erkannt.
nulla salus sine ecclesia
Die Kirche ist der mystische Leib Christi. Christus als das Heil zu erkennen heißt nichts anderes als in Gemeinschaft mit ihm d.h. mit der Kirche zu sein.
Zu Deinem ersten Satz oben:
Ungläubig heißt nicht Nichtgläubig (*erbsenzähl*)
Aber in der Tat ist es erstaunlich was Menschen alles glauben, die glauben nichts zu glauben.
Die Probleme der Sakramentenkatechese, die ich in dem Eröffnungsbeitrag von Junia sehr zutreffend beschrieben finde, scheinen mir darin zu gründen, dass wir uns im Übergang von der "Volkskirche" zur "Minderheitenkirche" befinden. Die Praxis der Sakramentenspendung stammt noch aus volkskirchlichen Zeiten, passt längst nicht mehr und wird noch immer unpassender. Die Suche nach neuen Formen wird sicher noch viel Zeit und viele Auseinandersetzungen kosten. - Ich habe (logischerweise) dafür auch kein Rezept.
Ich denke aber, dass die von Junia angegebene Richtung - vertiefte Taufkatechese für Eltern und Paten - die richtige ist. Und davor eine anständige Ehevorbereitung, die ihren Namen verdient.... Sicher wird man nicht von allen Heiratswilligen so ein Marathonprogramm verlangen können, wie Piña Colada es zusammen mit ihrem Verlobten macht (in iiiiirgendeinem Thread in den Weiten des Kreuzgangs mal angedeutet), aber anspruchsvoller als das übliche Wochenende oder die 3-4 Abendtreffen sollte es schon sein.
Dass die Kommunion- und Firmvorbereitung - bei aller Rücksicht auf Kinder- bzw. Jugendlicheninteressen - inhaltlich fundiert sein sollte, hat Cicero ja schon erwähnt. Sakramentenempfang "weil es halt so üblich ist" halte ich langfristig für absolut kontraproduktiv. Lieber einige, die sich bewusst dagegen entscheiden, als viele, die irgendwie mitmachen, ohne sich überhaupt in irgendeiner Form entschieden zu haben.
Ich denke aber, dass die von Junia angegebene Richtung - vertiefte Taufkatechese für Eltern und Paten - die richtige ist. Und davor eine anständige Ehevorbereitung, die ihren Namen verdient.... Sicher wird man nicht von allen Heiratswilligen so ein Marathonprogramm verlangen können, wie Piña Colada es zusammen mit ihrem Verlobten macht (in iiiiirgendeinem Thread in den Weiten des Kreuzgangs mal angedeutet), aber anspruchsvoller als das übliche Wochenende oder die 3-4 Abendtreffen sollte es schon sein.
Dass die Kommunion- und Firmvorbereitung - bei aller Rücksicht auf Kinder- bzw. Jugendlicheninteressen - inhaltlich fundiert sein sollte, hat Cicero ja schon erwähnt. Sakramentenempfang "weil es halt so üblich ist" halte ich langfristig für absolut kontraproduktiv. Lieber einige, die sich bewusst dagegen entscheiden, als viele, die irgendwie mitmachen, ohne sich überhaupt in irgendeiner Form entschieden zu haben.
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
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Ich hab ja nicht gesagt, dass der Satz falsch sei.Cicero hat geschrieben:In Latein heißt der Satz ganz präzise und ganz und gar katholisches Dogma:
nulla salus sine ecclesia
Die Kirche ist der mystische Leib Christi. Christus als das Heil zu erkennen heißt nichts anderes als in Gemeinschaft mit ihm d.h. mit der Kirche zu sein.
Ich find's nur zu einfach und begrenzt, Glauben nur an solchen Aussagen festzumachen.
Manno ...Cicero hat geschrieben:Zu Deinem ersten Satz oben:
Ungläubig heißt nicht Nichtgläubig (*erbsenzähl*)
Aber in der Tat ist es erstaunlich was Menschen alles glauben, die glauben nichts zu glauben.
Ich meinte natürlich "nicht ungläubig" im Sinne des Christentums und nicht im Sinne von irgendwelchen selbstgebastelten Glaubensbekenntnissen. Deshalb ja auch das Beispiel meines früheren Glaubens.
Eine wichtige Frage für mich ist in diesem Zusammenhang: Wieviel Glauben erwarten wir von Eltern, die ihr Kind taufen lassen wollen ?
Reicht die Zustimmung zum Glaubensbekenntnis oder wird auch eine (gewisse) Glaubenspraxis erwartet ?
Gruß
Angelika
Und eine weitere Frage, die sich daran anschließt: Ein Kind hat ja nun mal zwei Eltern, die kurz nach der Geburt in den allermeisten Fällen auch (noch) zusammenleben . Wie viel Glaubenswissen und ggf. Glaubenspraxis wird von beiden verlangt? Reicht es, wenn eine(r) gläubig ist? Was ist, wenn der andere nicht bloß gleichgültig, sondern ablehnend ist?Angelika hat geschrieben:Eine wichtige Frage für mich ist in diesem Zusammenhang: Wieviel Glauben erwarten wir von Eltern, die ihr Kind taufen lassen wollen ?
Reicht die Zustimmung zum Glaubensbekenntnis oder wird auch eine (gewisse) Glaubenspraxis erwartet ?
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
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Das ist ein ganz heißes Eisen.Angelika hat geschrieben: Eine wichtige Frage für mich ist in diesem Zusammenhang: Wieviel Glauben erwarten wir von Eltern, die ihr Kind taufen lassen wollen ?
Reicht die Zustimmung zum Glaubensbekenntnis oder wird auch eine (gewisse) Glaubenspraxis erwartet ?
Vielleicht habe ich heute nachmittag noch Zeit *hoff* dazu ein paar Zeilen zu schreiben. Jetzt muß ich erstmal wech.
Nachtrag: Ich muß Dich auf morgen vertrösten. Zur Not tritt mir noch mal auf die Füße.
Zuletzt geändert von Cicero am Mittwoch 15. Dezember 2004, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
- Junia
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Hallo cicero,
in meiner Diözese ist empfohlen, nur zwei Perioden lang PGR-Mitgied zu sein. An diese Empfehlung habe ich mich gehalten. In diesen zwei Peroden habe ich vier Seelsorger erlebt. Spannung von "zeitgenössisch", gute Mitte und erzkonservativ. Im ganzen war es eine schöne Zeit. Nur diese Sakramentenkatechese ist mir damals schon auf den Wecker gegangen.
Meine Schwester wohnt im Bistum Passau. Die Erstkommunionvorbereitung von meiner Nichte war noch mit Gruppen und Tischmütter, bei meinem Neffen ging man einen neuen Weg: Familienkatechese, die Eltern mussten mitmachen. Schwierig war's bei Alleinerziehenden. Wer geht da mit? Eine Regel war: Während der Vorbereitung war verpflichtender Gottesdienstbesuch am Sonntag. Mein Schwager wurde durch diese Vorbereitungszeit ein "aktiver" Christ (heute PGR-Vorsitzender), bei ihm war dieser Weg goldrichtig .... bei anderen war auch dieser Weg ohne eine Veränderung. Aber es bildeten sich zwei Familiernrunden ..... die noch aktiv sind.
Allerdings wurden beide Kinder meiner Sc hwester im Rahmen eines öffentlichen Gottesdienstes getauft: Marina an einem Sonntag, Joachim in der Osternacht. Dazu hatten sie schon den Mut.
junia
in meiner Diözese ist empfohlen, nur zwei Perioden lang PGR-Mitgied zu sein. An diese Empfehlung habe ich mich gehalten. In diesen zwei Peroden habe ich vier Seelsorger erlebt. Spannung von "zeitgenössisch", gute Mitte und erzkonservativ. Im ganzen war es eine schöne Zeit. Nur diese Sakramentenkatechese ist mir damals schon auf den Wecker gegangen.
Meine Schwester wohnt im Bistum Passau. Die Erstkommunionvorbereitung von meiner Nichte war noch mit Gruppen und Tischmütter, bei meinem Neffen ging man einen neuen Weg: Familienkatechese, die Eltern mussten mitmachen. Schwierig war's bei Alleinerziehenden. Wer geht da mit? Eine Regel war: Während der Vorbereitung war verpflichtender Gottesdienstbesuch am Sonntag. Mein Schwager wurde durch diese Vorbereitungszeit ein "aktiver" Christ (heute PGR-Vorsitzender), bei ihm war dieser Weg goldrichtig .... bei anderen war auch dieser Weg ohne eine Veränderung. Aber es bildeten sich zwei Familiernrunden ..... die noch aktiv sind.
Allerdings wurden beide Kinder meiner Sc hwester im Rahmen eines öffentlichen Gottesdienstes getauft: Marina an einem Sonntag, Joachim in der Osternacht. Dazu hatten sie schon den Mut.
junia
Ich würde mal - so aus dem Bauch heraus - sagen, dass es reicht, wenn einer der beiden Elternteile gläubig ist und bereit ist, sein Kind im Glauben zu erziehen.Biggi hat geschrieben:Und eine weitere Frage, die sich daran anschließt: Ein Kind hat ja nun mal zwei Eltern, die kurz nach der Geburt in den allermeisten Fällen auch (noch) zusammenleben . Wie viel Glaubenswissen und ggf. Glaubenspraxis wird von beiden verlangt? Reicht es, wenn eine(r) gläubig ist? Was ist, wenn der andere nicht bloß gleichgültig, sondern ablehnend ist?
Wenn der andere Elternteil nicht nur gleichgültig, sondern ablehnend ist, dann wird's schwierig ... nicht nur bei der Erziehung der Kinder, sondern in der Ehe allgemein.
Ich bin aber auch in einem solchen Fall nicht gegen eine Taufe. Da ist dann wohl aber auch pastorale Begleitung für den gläubigen Elternteil angebracht.
Gruß
Angelika
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Hallo Cicero,Cicero hat geschrieben:Ne, nicht wirklich, oder?Junia hat geschrieben:und wurde als solche ein paar Mal aufgefordert, zu Familien zu gehen, wo da ein Neugeborenes war und sie zu bitten, ihr Kind doch taufen zu lassen. Ich wusste allerdings, dass die das gar nicht wollten.
Das ist ja peinlich zum Quadrat.
Wer hat Dich denn dazu aufgefordert?
ich wohne in einer ländlichen Gegend, wo noch jeder jeden kennt. Es war üblich, wenn der Seelsorger (der damals drei Pfarren leiten musste) erfahren hat, da ist ein taufunwilliges Elternpaar, versuchte er herauszufinden, wer diesen näher stand - naja - und da warst du dran. Das war so in der Zeit von 1982 - 1990 - wo auch auf dem Land die Taufen zurückgingen. Dasselbe spielte sich ab, wenn er erfahren hat, da ist einer aus der Kirche ausgetreten, da sollten auch die PGR-Mitglieder mit denen "im Guten reden" (obwohl es bei uns üblich ist, wenn einer wirklich in finanzieller Not ist und das nachweist, wird der Kirchenbeitrag nicht eingezogen). Heute glaube ich, machen die PGR-Leute das auch nicht mehr ... aber damals war das Usus.
Aber nun folgendes (und wahrscheinlich werde ich mir damit keine Freunde machen): In bezug auf die Taufe bin ich dafür, die Taufpraxis grundlegend zu überlegen und an die Wurzeln zurückzukehren. Gab es in der Kirchengeschichte nicht eine Zeit, wo der Taufe ein Katechumat voranging? Da hat man doch das mit der Erbsünde doch auch nicht so eng gesehen wie das heute der Fall ist bzgl. der Empfehlung, Kinder bald zu taufen. In der Praxis ist es doch so, dass ein großer Teil taufwilliger Eltern nicht kirchlich verheiratet sind. Ihnen ist die Taufe trotzdem wichtig. Hier könnte ein Gespräch über die Beweggründe durchaus Sinn machen. Ich weiß, man bemüht sich wirklich, jede Taufe ganz persönlich zu gestalten - und sieht das Kind oft erst im Kindergarten oder beim Erstkommunionuntericht wieder. Was wir jetzt anbieten, ist: die Kirche ist zu einem großen Teil Lebensabschnittpartner. Darin kann durchaus eine Chance liegen .... aber die Regel ist eine andere. Ich bin in der theologischen Erwachsenenbildung und mich frustriert das kirchliche Analphabetentum vieler Leute. Gerade als Erwachsenenbildnerin ist mir eine lebens-bejahende Katechese ein Anliegen - aber ich stosse in der gängigen Praxis an meine Grenzen.
junia
Das sehe ich ganz genauso, Angelika. Und bei der "pastoralen Begleitung für den gläubigen Elternteil" sind wir ja auch mitten im Thema. Wenn mich mein Eindruck nicht täuscht, sieht es damit nämlich in den meisten Gemeinden ziemlich mies aus. Was für Modelle könnten da entwickelt werden, um Menschen im Glauben zu begleiten? Oft sind ja die Sakramente (Heirat, Taufe, Erstkommunion, Firmung...) die Berührungspunkte mit "Kirche", mit der Chance, dass da wirklich der Funke überspringt, wie es bei dir wohl bei der Erstkommunionkatechese deines Sohnes war. Natürlich können wir Menschen da relativ wenig "machen", aber wir können Bedingungen schaffen, damit Gott was "macht".Angelika hat geschrieben:Ich würde mal - so aus dem Bauch heraus - sagen, dass es reicht, wenn einer der beiden Elternteile gläubig ist und bereit ist, sein Kind im Glauben zu erziehen.Biggi hat geschrieben:Und eine weitere Frage, die sich daran anschließt: Ein Kind hat ja nun mal zwei Eltern, die kurz nach der Geburt in den allermeisten Fällen auch (noch) zusammenleben . Wie viel Glaubenswissen und ggf. Glaubenspraxis wird von beiden verlangt? Reicht es, wenn eine(r) gläubig ist? Was ist, wenn der andere nicht bloß gleichgültig, sondern ablehnend ist?
Wenn der andere Elternteil nicht nur gleichgültig, sondern ablehnend ist, dann wird's schwierig ... nicht nur bei der Erziehung der Kinder, sondern in der Ehe allgemein.
Ich bin aber auch in einem solchen Fall nicht gegen eine Taufe. Da ist dann wohl aber auch pastorale Begleitung für den gläubigen Elternteil angebracht.
Gruß
Angelika
Und da scheinen mir persönliche Begegnungen, Gesprächsangebote in Kleingruppen, längerfristige Begleitung eine zentrale Rolle zu spielen. Dass die Bedingungen in den einzelnen Gemeinden unterschiedlich sind und auch auf recht verschiedenen Wegen dasselbe Ziel angepeilt werden kann, steht für mich fest. Daher finde ich auch den Druck zur Anpassung, der auf viele Pfarrer von ihren Mitbrüdern ausgeübt wird, so kontraproduktiv. Warum nicht Verschiedenes ausprobieren? Dass es da mal Wanderungsbewegungen von einer Gemeinde zur anderen gibt - so what? Die Pfarrer sind schließlich nicht "Eigentümer" ihrer Gemeindemitglieder, sondern deren Diener...
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
Ein Modell, das ich für bedenkenswert halte, besteht darin, solchen fernstehenden Eltern, die dennoch die Taufe wünschen - oft aus dem diffusen Wunsch heraus, "irgendwie" dem Kind göttlichen Beistand zu sichern, oder auch aus Tradition oder der Rücksicht auf die gläubige Verwandtschaft -, eine "Segnung" des Kindes anzubieten und dann (möglichst) eine längerfristige Begleitung - so eine Art Katechumenat der Eltern, das der Taufe ihres Kindes vorausgeht. - Das würde die derzeitig oft praktizierte Verlogenheit beenden, dass die Eltern eine Erziehung im Glauben versprechen müssen, damit die Taufe überhaupt gespendet werden darf, dieses Versprechen aber gar nicht einlösen können.Junia hat geschrieben: In bezug auf die Taufe bin ich dafür, die Taufpraxis grundlegend zu überlegen und an die Wurzeln zurückzukehren. Gab es in der Kirchengeschichte nicht eine Zeit, wo der Taufe ein Katechumat voranging? Da hat man doch das mit der Erbsünde doch auch nicht so eng gesehen wie das heute der Fall ist bzgl. der Empfehlung, Kinder bald zu taufen. In der Praxis ist es doch so, dass ein großer Teil taufwilliger Eltern nicht kirchlich verheiratet sind. Ihnen ist die Taufe trotzdem wichtig. Hier könnte ein Gespräch über die Beweggründe durchaus Sinn machen.
Natürlich dürfte ein solches Modell nicht verhindern, dass bei gläubigen Eltern das Kind sobald wie möglich und ohne großen Vorlauf getauft wird.
Ob dies das Ei des Kolumbus ist (oder nur das "Rührei des Kolumbus", wie gestern ein Politiker in ganz anderem Zusammenhang sagte ), weiß ich nicht. Aber es ist halt einer der Ansätze, die ich für überlegenswert halte bei unserem schmerzlichen Übergang von der Volkskirche zur Minderheitenkirche.
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
Hallo Biggi,
Bei mir war es möglicherweise die Kombination aus Theorie und Praxis, aber bei anderen kann es ganz anders aussehen.
Bei uns hat's im letzten Jahr zwei Jugendliche bei einer Jugendreise "erwischt". Sie wurden in der Osternacht getauft.
Gruß
Angelika
Ich muss noch dazu sagen, dass es nicht nur die Erstkommunion-Katechese war. Die spielte eine große Rolle, sie war aber auch Anlass, relativ regelmäßig in die Heilige Messe zu gehen. Die lebendigen Gottesdienste haben mich sehr angesprochen und ich hab gläubige Katholiken kennengelernt. Hinzu kam auch, dass ich nahezu gleichzeitig einen Bibelkurs an der Volkshochschule gemacht habe.Biggi hat geschrieben:Oft sind ja die Sakramente (Heirat, Taufe, Erstkommunion, Firmung...) die Berührungspunkte mit "Kirche", mit der Chance, dass da wirklich der Funke überspringt, wie es bei dir wohl bei der Erstkommunionkatechese deines Sohnes war.
Bei mir war es möglicherweise die Kombination aus Theorie und Praxis, aber bei anderen kann es ganz anders aussehen.
Ja, denn nicht nur in den einzelnen Gemeinden sind die Bedingungen unterschiedlich, sondern auch innerhalb einer Gemeinde gibt es unterschiedliche Voraussetzungen.Biggi hat geschrieben:Dass die Bedingungen in den einzelnen Gemeinden unterschiedlich sind und auch auf recht verschiedenen Wegen dasselbe Ziel angepeilt werden kann, steht für mich fest.
(...)
Warum nicht Verschiedenes ausprobieren?
Bei uns hat's im letzten Jahr zwei Jugendliche bei einer Jugendreise "erwischt". Sie wurden in der Osternacht getauft.
Gruß
Angelika
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Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Bei uns ist das so ähnlich wie bei der Erstkommunion: Die Bewerber werden an einem Einführungsabend mit den Begleitern bekannt gemacht, unter denen sie wählen können. In Folge gibt es dann mehrere Gruppen zu etwa 6 bis 10 Jugendlichen, die sich regelmäßig (meist in der Pfarre, gelegentlich aber auch in der Wohnung des Betreuers) treffen und das Vorbereitungsprogramm durcharbeiten. Auch die Betreuer treffen sich regelmäßig, besprechen, was ihnen begegnet ist, springen einander bei und akkordieren ihre Arbeit halbwegs. Gegen Ende der Vorbereitungszeit gibt es eine Wochenendveranstaltung, bei der der praktische Ablauf eingeübt wird, und ein Treffen mit dem Firmspender.Junia hat geschrieben:Hallo
gibt es in diesem Forum Leute, die in der Vorbereitung zur Erstkommunion oder Firmung stehen? Ich wäre an einen Erfahrungsaustausch interessiert.
Was mir auffällt ist, dass wir immer mehr Kinder bekommen, die nur wegen der Tradition zur Erstkommunion oder Firmung geschickt werden (auch wenn sich die Firmlinge inzwischen selbst anmelden müssen). Ist das Fest vorbei, sieht man die meisten nur mehr alle heiligen Zeiten und für manche unter den Firmlingen war die Firmung der letzte Gottesdienst.
(...)
junia
Meine persönliche Erfahrung mit den Jugendlichen, die bei mir zuhause saßen (Ist schon ein paar Jährchen her): Erst mal war's eine bunte Mischung: AHS-Schüler, mit allen rhetorischen Wässerchen gewaschen, und Hauptschüler, die kaum des Lesens und Schreibens kundig waren, und alle Abstufungen dazwischen. Reifegrad ebenso unterschiedlich - sich ungeheuer erwachsend dünkend, und noch total kindlich. Religiöses Wissen kaum vorhanden.
Immerhin: Sie hatten sich eigenhändig und persönlich angemeldet, und sie hatten uns als Begleiter gewählt.
Zu Beginn warfen wir die Frage auf, warum sie überhaupt gefirmt werden wollten. Und daran konnten dann die ersten Gespräche anknüpfen: Was verspricht man sich persönlich davon? Warum legt die Großmama so großen Wert darauf? Und warum ist es wichtig, sie nicht durch Verweigerung zu kränken? Was ist das überhaupt, der Heilige Geist? Was ist denn überhaupt ein Sakrament? Ist denn das alles zum Glauben? Und schließlich: Will ich das alles wirklich? (Sie wollten alle. Sind alles keine feurigen Bekenner geworden, und dass sie alle regelmäßig in der Kirche erscheinen, wäre auch gelogen. Immerhin haben sie ausdrücklich verstanden, dass sie zu nichts genötigt werden, wenigstens von der Kirche nicht, und sich freiwillig zu konstruktiver Mitarbeit während der Vorbereitungszeit verpflichtet. Ist ja schon was!)
In weiterer Folge gab's dann Gespräche darüber, wie ein christliches Leben in der Praxis ausschauen kann, was es in der Pfarre alles zu tun gibt, was mit dem Kirchenbeitrag alles bezahlt wird, was man über Orden weiß usw.
Als mitten in dieser Zeit meine Frau einen Herzinfarkt erlitt (nicht deswegen!) und die Gruppe geschlossen und unaufgefordert mit Blumen im Krankenhaus aufmarschierte, waren wir beide endgültig hingerissen von ihnen.
So denk ich mir: Wir verrichten Zuarbeit. Das Eigentliche macht der Heilige Geist, wenn und wann er will. Die Jugendlichen kommen zur Kirche und wollen was von ihr. Das ist schon mal ein Anfang. Sie wissen vielleicht nicht so genau, was sie da wollen, aber dass sie's nicht beim Sportverein kriegen, das wissen sie schon. Klären wir sie also auf! Und wenn sie's dann noch immer wollen, dann sollen sie's auch kriegen.
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)
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Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
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- Junia
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Lieber Reinhard,
danke für deinen Erfahrungsbericht.
Mit der Firmvorbereitung habe ich mehr Erfahrungen als zur Erstkommunion. Aber am liebsten ist es mir - ganz offen gesagt - Erwachsene auf diesen Weg zu begleiten. Bin ja eher für die Erwachsenenbildung ausgerüstet ....
Und ich finde: Das wäre auch eine Chance. Zum Beispiel wenn es in den katholischen Bildungwerken und -häusern Angebote gibt zum Thema: Sakramente als "Berührungspunkte" im menschlichen Dasein in und mit der Kirche. Es wird ja im Bildungsbereich alles Mögliche angeboten - aber das Thema Sakramente ist eher was verstecktes. Und da denke ich mir, könnte auch eine Pfarrgemeinde auch mal der Ort sein, wo dieses Thema meinetwegen als Seminar angeboten werden kann. Mir geht es vor allem um die Frage: Wie soll Katechese, Erwachsenenbildung stattfinden, dass das Gehörte mehr ist als Information? Gibt es auf diesem Gebiet bereits Empfehlenswertes? Oder muss man das Rad neu erfinden? Wir werden in Zukunft keine Pastoral mit Kindern machen können, wenn die erwachsenen Bezugspersonen selbst nicht mit einbezogen sind, weil sie die Sprache der Prediger nicht mehr verstehen. Aber: Wir müssen die Menschen dort abholen, wo sie stehen .....
junia
danke für deinen Erfahrungsbericht.
Mit der Firmvorbereitung habe ich mehr Erfahrungen als zur Erstkommunion. Aber am liebsten ist es mir - ganz offen gesagt - Erwachsene auf diesen Weg zu begleiten. Bin ja eher für die Erwachsenenbildung ausgerüstet ....
Und ich finde: Das wäre auch eine Chance. Zum Beispiel wenn es in den katholischen Bildungwerken und -häusern Angebote gibt zum Thema: Sakramente als "Berührungspunkte" im menschlichen Dasein in und mit der Kirche. Es wird ja im Bildungsbereich alles Mögliche angeboten - aber das Thema Sakramente ist eher was verstecktes. Und da denke ich mir, könnte auch eine Pfarrgemeinde auch mal der Ort sein, wo dieses Thema meinetwegen als Seminar angeboten werden kann. Mir geht es vor allem um die Frage: Wie soll Katechese, Erwachsenenbildung stattfinden, dass das Gehörte mehr ist als Information? Gibt es auf diesem Gebiet bereits Empfehlenswertes? Oder muss man das Rad neu erfinden? Wir werden in Zukunft keine Pastoral mit Kindern machen können, wenn die erwachsenen Bezugspersonen selbst nicht mit einbezogen sind, weil sie die Sprache der Prediger nicht mehr verstehen. Aber: Wir müssen die Menschen dort abholen, wo sie stehen .....
junia
Ich auchCicero hat geschrieben:Ja, Freunde wirst Du Dir damit keine machen.Junia hat geschrieben:Aber nun folgendes (und wahrscheinlich werde ich mir damit keine Freunde machen): In bezug auf die Taufe bin ich dafür, die Taufpraxis grundlegend zu überlegen und an die Wurzeln zurückzukehren. Gab es in der Kirchengeschichte nicht eine Zeit, wo der Taufe ein Katechumat voranging?
Beulen holen wirst Du Dir, wenn Du versuchst es umzusetzen.
Ich weiß wovon ich rede. Mach trotzdem weiter.
Ein Elternkatechumenat vor der Taufe, fände ich gut.
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
Ich möchte mich mit einigen kleinen erfahrungen aus der Firmvorbereitung – und, – wenn es zählt – aus Kinder- und Familienkursen mit Kindern, die gerade die Erstkommuion hinter sich haben, zu Wort melden.
Zuerst will ich das Wort vom Elternkatechumenat aufgreifen und anmerken: Jawohl, aber wir brauchen sogar ein Katechetenkatechumenat! Meine Frau hat als Hauptamtliche in der Pastoral einiges auf die Beine gestellt, um die Katecheten des ersten Firmkurses, den ich begleitete, ihrerseits zu begleiten.
Unser persönlichertGlaubenszugang ist sehr stark von der Bibel geprägt; und so waren die Katechetenrunden nur auf das Nötigste von den fälligen organisatorischen Absprachen bestimmt: die eigentliche Mitte der Abende bildete die Beschäftigung mit einem biblischen Text durch kreative Zugangsweisen, in der Form des Bibelteilens oder einfach im offenen Geistlichen Gespräch.
Von den Firmlingen wurde einiges erwartet. Besonderes Stöhnen verursachte das Praktikum, bei dem die Firmlinge sich in geringem Umfang an den vielfältigen Diensten in einer Pfarrgemeinde beteiligen sollten.
Dennoch konnte es nicht ganz ausbleiben, daß ich mich manchmal wie ins kalte Wasser geworfen fühlte. Ich erinnere mich noch gut daran, wie kalt undabweisend mir die Gesichter der Jugendlichen in der ersten Stunde vorkamen. Am Ende der Vorbereitungszeit sah das dann ganz anders aus: mittlerweile war ich – ein Stück weit – auch ihr Peter geworden. In dieser ersten Stunde gab es die Aufgabe, etwas zu zeichnen – was genau, weiß ich nicht mehr. Eine der jungen Damen wollte provozieren und malte – einen nackten Kerl. «Tuscheltuschel, kicherkicher»
Für mich war es selbstverständlich, ihr aus der Erfahrung zahlreicher Aktzeichenstunden eine anatomische Korrektur aufs Blatt zu malen und sie zu ermutigen, mit dem Zeichnen weiterzumachen. Sie hatte nämlich Talent. (War für mich ein innerer Festtag!)
Nur sie hatte wohl mit einer anderen Reaktion von einem Firmkatecheten gerechnet. Sie kam dann nicht mehr wieder. Schade.
Aber ehrlich: So arm und unfähig wie als Katechet habe ich mich nie wieder gefühlt. Und dennoch werde ich nun zum dritten Mal die Firmvorbereitung mitgestalten.
Zuerst will ich das Wort vom Elternkatechumenat aufgreifen und anmerken: Jawohl, aber wir brauchen sogar ein Katechetenkatechumenat! Meine Frau hat als Hauptamtliche in der Pastoral einiges auf die Beine gestellt, um die Katecheten des ersten Firmkurses, den ich begleitete, ihrerseits zu begleiten.
Unser persönlichertGlaubenszugang ist sehr stark von der Bibel geprägt; und so waren die Katechetenrunden nur auf das Nötigste von den fälligen organisatorischen Absprachen bestimmt: die eigentliche Mitte der Abende bildete die Beschäftigung mit einem biblischen Text durch kreative Zugangsweisen, in der Form des Bibelteilens oder einfach im offenen Geistlichen Gespräch.
Von den Firmlingen wurde einiges erwartet. Besonderes Stöhnen verursachte das Praktikum, bei dem die Firmlinge sich in geringem Umfang an den vielfältigen Diensten in einer Pfarrgemeinde beteiligen sollten.
Dennoch konnte es nicht ganz ausbleiben, daß ich mich manchmal wie ins kalte Wasser geworfen fühlte. Ich erinnere mich noch gut daran, wie kalt undabweisend mir die Gesichter der Jugendlichen in der ersten Stunde vorkamen. Am Ende der Vorbereitungszeit sah das dann ganz anders aus: mittlerweile war ich – ein Stück weit – auch ihr Peter geworden. In dieser ersten Stunde gab es die Aufgabe, etwas zu zeichnen – was genau, weiß ich nicht mehr. Eine der jungen Damen wollte provozieren und malte – einen nackten Kerl. «Tuscheltuschel, kicherkicher»
Für mich war es selbstverständlich, ihr aus der Erfahrung zahlreicher Aktzeichenstunden eine anatomische Korrektur aufs Blatt zu malen und sie zu ermutigen, mit dem Zeichnen weiterzumachen. Sie hatte nämlich Talent. (War für mich ein innerer Festtag!)
Nur sie hatte wohl mit einer anderen Reaktion von einem Firmkatecheten gerechnet. Sie kam dann nicht mehr wieder. Schade.
Aber ehrlich: So arm und unfähig wie als Katechet habe ich mich nie wieder gefühlt. Und dennoch werde ich nun zum dritten Mal die Firmvorbereitung mitgestalten.
GLAUBE
Neu anfangen
Christen entdecken in der Begegnung wieder die tragende Kraft ihres Lebens. Andere Menschen sind auf der Suche und finden den Weg zur Taufe.
http://www.merkur.de/aktuell/cw/chrwelt.html
Unter diesem Link sind einige interessante Artikel - u.a. über den Glaubenskurs der Pallotiner und die Tatsache, dass die Kinder heutzutage nicht mehr automatisch in die Glaubenswelt hineinwachsen.
Passt zum Thema ... Interessant sind auch die demoskopischen Aussagen.
Geronimo
Neu anfangen
Christen entdecken in der Begegnung wieder die tragende Kraft ihres Lebens. Andere Menschen sind auf der Suche und finden den Weg zur Taufe.
http://www.merkur.de/aktuell/cw/chrwelt.html
Unter diesem Link sind einige interessante Artikel - u.a. über den Glaubenskurs der Pallotiner und die Tatsache, dass die Kinder heutzutage nicht mehr automatisch in die Glaubenswelt hineinwachsen.
Passt zum Thema ... Interessant sind auch die demoskopischen Aussagen.
Geronimo
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Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Das bedeutet lt. unserer Tageszeitung (Sonderbeilage Kommunion) die Erstkommunion:
So, so, symbolisiert ... Ich hoffe doch dieser Text wurde nicht aus einem Vorbereitungsbuch für die Erstkommunion entnommen.Was die Erskommunion im katholischen Glauben bedeutet
... In Deutschland sind sie normalerweise in der dritten Klasse, also etwa acht oder neun Jahre alt. In diesem Alter
gelten sie als vernünftig genug, dass sie verstehen, was der Ritus der Kommunion bedeutet: Dass die Hostie den
Leib Christi symbolisiert, dass der Gläubige also bereit ist, Jesus in sein Herz zu lassen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore
Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Nein, im Vorbereitungsbuch für die Erstkommunion heißt es "Der Pfarrer gibt allen das heilige Brot, damit wir uns an das Abendmahl von Jesus erinnern".
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie
Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Unwahrscheinlich, recherchieren ist bei Journalisten ziemlich aus der Mode gekommen.Raimund Josef H. hat geschrieben:So, so, symbolisiert ... Ich hoffe doch dieser Text wurde nicht aus einem Vorbereitungsbuch für die Erstkommunion entnommen.Dass die Hostie den
Leib Christi symbolisiert, dass der Gläubige also bereit ist, Jesus in sein Herz zu lassen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
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Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Bei der Erstkommunionfeier eines Neffen wurde meine Schwester (die Mutter) von einer Freundin, die (wenn ich das richtig verstanden habe) selbst wohl Kinder auf die Erstkommunion vorbereitet, gefragt unter welchem Motto die Vorbereitung denn gestanden hätte.
Meine Schwester konnte mit der Frage nicht viel anfangen, worauf die Freundin Beispiele gab: Wind, Sonne, Getreide (keine Ahnung was noch alles kam). Meine Schwester meinte daraufhin nur, dass der Kurs unter dem Motto stand "Meine erste heilige Kommunion".
Die Frage fand ich ziemlich erschütternd.
Meine Schwester konnte mit der Frage nicht viel anfangen, worauf die Freundin Beispiele gab: Wind, Sonne, Getreide (keine Ahnung was noch alles kam). Meine Schwester meinte daraufhin nur, dass der Kurs unter dem Motto stand "Meine erste heilige Kommunion".
Die Frage fand ich ziemlich erschütternd.
Es gibt drei Arten von Menschen: Haie, Haifischfutter und Menschen, die es gelernt haben mit den Haien zu schwimmen ohne gefressen zu werden.
Halte Deine Stadt sauber! Iß täglich eine Taube!
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Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Wenn Kinder/Jugendliche Wattebäuschchen über den Tisch pusten sollen, um was vom Wehen des Hl. Geistes zu verstehen, dann ist sowas ebenso unterste Schublade.
Ja, ja, ... man will die Leute dort abholen, wo sie stehen, doch leider bleibt man dann selbst dort stehen.
Der Freiburger Pastoraltheologe Hubert Windisch findet hierzu deutliche Worte. In seinem Buch von 1998 Laien – Priester, welches eine Auseinandersetzung mit der Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester darstellt, schreibt er in Bezug auf die Situation, daß sich die Kirche in der Gesellschaft einem starken Selbstrechtfertigungdruck ausgesetzt sieht: „Der angesprochene Selbstrechtfertigungdruck wirkt sich in der Pastoral und insbesondere in der Liturgie als eine Pastoral der Gags aus. Die Menschen müssen bei Laune gehalten werden, mit Tricks versucht man die Kirchenbindung (wieder-)herzustellen bzw. zu intensivieren. Aktive Reizüberflutung soll zur Christlichkeit beitragen. Bis in die Wortwahl der Predigten hinein läßt sich diese Pastoral der Gags belegen. Man verfremdet das Evangelium und nimmt ihm dabei seine Fremdheit. Fulbert Steffensky spricht von der »Verhaustierung des Evangeliums«.“
Windisch, vergleicht diese Pastoral der Gags mit dem Verhalten von Werbestrategen in Kaufhäusern und kommt zu dem Schluß „Gags sättigen die Seele nicht. Wer auf Reize setzt, befindet sich schon auf der schiefen Ebene der Werbung: Ich muß so tun als ob; ich muß betrügen, um ans Produkt zu führen; ich betreibe Verkündigung im Selbstwiderspruch. Der gesellschaftlichen »Verhaustierung des Evangeliums« entspricht eine innerkirchliche »Verlaunung« seiner Wahrheit."
Ja, ja, ... man will die Leute dort abholen, wo sie stehen, doch leider bleibt man dann selbst dort stehen.
Der Freiburger Pastoraltheologe Hubert Windisch findet hierzu deutliche Worte. In seinem Buch von 1998 Laien – Priester, welches eine Auseinandersetzung mit der Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester darstellt, schreibt er in Bezug auf die Situation, daß sich die Kirche in der Gesellschaft einem starken Selbstrechtfertigungdruck ausgesetzt sieht: „Der angesprochene Selbstrechtfertigungdruck wirkt sich in der Pastoral und insbesondere in der Liturgie als eine Pastoral der Gags aus. Die Menschen müssen bei Laune gehalten werden, mit Tricks versucht man die Kirchenbindung (wieder-)herzustellen bzw. zu intensivieren. Aktive Reizüberflutung soll zur Christlichkeit beitragen. Bis in die Wortwahl der Predigten hinein läßt sich diese Pastoral der Gags belegen. Man verfremdet das Evangelium und nimmt ihm dabei seine Fremdheit. Fulbert Steffensky spricht von der »Verhaustierung des Evangeliums«.“
Windisch, vergleicht diese Pastoral der Gags mit dem Verhalten von Werbestrategen in Kaufhäusern und kommt zu dem Schluß „Gags sättigen die Seele nicht. Wer auf Reize setzt, befindet sich schon auf der schiefen Ebene der Werbung: Ich muß so tun als ob; ich muß betrügen, um ans Produkt zu führen; ich betreibe Verkündigung im Selbstwiderspruch. Der gesellschaftlichen »Verhaustierung des Evangeliums« entspricht eine innerkirchliche »Verlaunung« seiner Wahrheit."
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Vorbereitung zur Erstkommunion, Firmung ......
Aber es gibt auch Hoffnung: In einer mir bekannten Kommuniongruppe erhalten die Kinder von der Katechetin als Geschenk zu Erstkommunion diesen "Kleinen Katechismus" und das "Beichtbüchlein für Kinder" :
http://www.introibo.net/publikationen.htm
Zur Nachahmung empfohlen!
http://www.introibo.net/publikationen.htm
Zur Nachahmung empfohlen!