Hilfsaktionen und private Hilfe in kleinerem Ausmaß sollen einander ergänzen - nicht miteinander konkurrieren.
Das ist ein gutes Wort!
Ich darf vielleicht ergänzen: obwohl Adveniat ein "großes Hilfswerk" ist, hat es ungeheuer gute (persönliche) Verbindungen in alle lateinamerikanischen Länder und ist seit seiner Gründung (informell 1961) offiziell 1969 eine wichtige Hilfe für die Bischöfe und Orden dort. Die Kontakte sind so vielfältig und langjährig, daß selbst Kleinstprojekte gut geprüft eine gute Chance haben, durch das "große" Adveniat unterstützt zu werden.
Die Hilfsaktion ist aus dem jungen Bistum Essen hervorgewachsen und Franz Hengsbach hat quasi "per Schulterklopfen" die ersten Mitarbeiter (anfangs gab es nur eine handvoll) rekrutiert "Du könntest doch bei Adveniat mitmachen"...man hat regelrecht bei Null angefangen.
In 50 Jahren ist so ein Netz der Hilfe und des Vertrauens gewachsen, das man nur als erstaunlich bezeichnen kann.
In Wikipedia heißt es:
"Laut Aussagen des Hilfswerkes fließen mehr als 90 Prozent der Spenden direkt in die Projekte vor Ort, und 6,2 Prozent[1] werden für Verwaltungsaufgaben eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen in Berlin, vergibt regelmäßig seine Spendensiegel an Adveniat. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zählte Adveniat 2005/2006 zu den drei transparentesten gemeinnützigen Organisationen Deutschlands."
Und darum wurde aus Glaubensgründen gerungen seit Existenz des Werkes und nicht erst seit Skandale (z.B. Unicef) die Spendenwilligkeit erschütterten.
Was mich als Augenzeuge sehr beeindruckt hat, ist, wie nachhaltig die Begleitung der Projekte ist und daß es ein "Hand in Hand" Arbeiten mit Misereor gibt. Da wird dauerhafte "Infrastruktur" aufgebaut UND erhalten.
So sieht aus, was die Menschen aus eigener Kraft schaffen (und sie geben dafür wirklich vom Allernötigsten!): Das hat er mit den Männern seiner Gemeinde eigenhändig gebaut!
Als genug Geld zusammen war, haben sie ein Stück Land nebenan gekauft und den Kirchturm drauf gestellt:
So sehen die "Beratungen" vor Ort mit der Adveniat - Beauftragten aus:
Daß sie hier umringt ist von anderen "Europäerinnen" war dem Umstand geschuldet, daß sie von Teilnehmerinnen der Internationalen Konferenz Katholischer Frauen begleitet wurde nach Ende der Konferenz.
Der Priester in speckiger Soutane, mit Zähnen, die nicht repariert werden mangels Geld, ich nannte ihn "Don Camillo" hat diesen Acker inmitten einer Satellitensiedlung von Guadalajara (die Stadt wuchs in den letzten 20 Jahren "explosionsartig") gekauft, einen Kirchturm draufgestellt und damit "markiert", daß das jetzt seine Gemeinde ist. Zu unserem Entsetzen erzählte er, wie sie mit evangelikalen Sekten zu kämpfen haben, die mit viel Geld aus den USA kommen und die Gemeinden spalten (das haben wir nachher noch oft gehört...). In der Ferne zeigte er uns den gewaltigen Sektentempel, der ganz Guadalajara überragte. Unterm Kirchturm pflanzt er seinen Mais, den er zum Leben braucht.
Hier sollte also Adveniat zum Bau der "richtigen" Kirche helfen: und hat es getan.
ADVENIAT REGNUM TUUM
Heute wird "Evangelisierung" gerufen: und wer weiß noch, daß die Deutsche Kirche schon so lange eine so erfolgreiche Aktion zur "Evangelisierung Lateinamerikas" unterhält?
Möge Adveniat die Jungfrau von Guadalupe weiterhin beistehen und neue engagierte Menschen [Punkt]
Und möge man gewissenhaft bedenken, wie schnell ein Wort des unbegründeten Zweifels "ansteckend" und für das Werk schädigend wirkt!