iustus hat geschrieben:
Ich bin überzeugt, er ist geeignet, Leute, die noch keinen Glauben haben, dahin zu führen. Bei anderen, die ihn hatten und haben, können gewisse Aspekte vielleicht den Glauben gefährden - ob das nur der Fall ist, wenn man diese Aspekte misversteht (z.B. dahingehend, dass die Neue Messe kein Opfer mehr wäre, sondern eine Mahlfeier), darüber können wir uns wahrscheinlich streiten.
Die Frage, ob wirklich die Messe in die Kirche führt oder ob es nicht eher die Menschen sind, die einem auf dem Weg begegnen. Ich glaube, wenn jemand seinen Glauben an die Messe hängt, ist etwas grundlegend anderes verkehrt. Verstehen kann ich, wenn durch die Veränderung der Form etwas liebgewonnenes, was auch Heimat bietet, verloren geht. Wenn damit aber sofort der Glaube einbricht, kann er nicht sehr fest gewesen sein. Wo ist denn auch die nachhaltige Wirkung des alten Ritus, wenn die Leute sofort bei Veränderung des Ritus den Glauben verlieren? Da gibt es Gegenden in der Welt, da überlebte der Glaube ohne Priester und Messen. Im Grunde sind es unsere Erwartungen und Vorstellungen, die wir uns von der Korrektheit einer Sache machen, die uns bei Veränderung frustrieren und uns vielleicht zu Hause bleiben lassen. Wir versuchen dann irgendwelche Gründe - frommer, theologischer oder anderer Natur - zu finden, um unseren persönlichen Frust auf eine andere Ebene heben zu können. Menschen machen sich einfach immer gerne groß, und ganz schnell wird aus dem persönlichen Frust, dass der Pfarrer einmal zu viel gehustet hätte, eine große Debatte über Liturgiereformen. Ich denke, der neue Ritus hält bestimmte (!) Variationen (freilich nicht alle) aus, da ist er anders als der alte Ritus.