Raphael hat geschrieben: ↑Dienstag 16. Januar 2018, 06:57
RomanesEuntDomus hat geschrieben: ↑Montag 15. Januar 2018, 22:35
Die vier Evangelisten waren drei: Peter und Paul.
Eine solche Aussage paßt zur anarchokratischen Denkweise!
Nicht ausschließlich.
Sie ist, wenn wohl auch unbewußt, ein
Kōan .
Die Aussage eignet sich als Meditationsobjekt.
Warum?
Weil die Kirche an einem Punkt ist, an dem es weniger um das
Was als vielmehr um das
Wie geht.
Es ist nicht allein entscheidend, daß ich qua apostolischer Sukzession ein Amt bekleide.
Es ist entscheidend, wie ich das Amt ausfülle.
Es ist nicht entscheidend, daß ich die Rolle eines Priesters einnehme.
Entscheidend ist, wie authentisch ich in der Nachfolge bin.
Es ist nicht entscheidend, ob es tatsächlich vier Evangelisten waren oder derer zwei.
Entscheidend ist, wie ich mit dem Evangelium resoniere.
Es ist nicht entscheidend, daß ich 1. Korinther 13 verstanden habe.
Entscheidend ist, wie ich in meinem Leben der Liebe begegne.
Stoße ich ihr vor den Kopf?
Trete ich sie mit den Füßen?
Mißtraue ich ihr, wenn sie mir begegnet?
Verpaße ich sie, weil ich abgelenkt bin?
Es ist nicht entscheidend, die Lehre Jesu zu verändern.
Entscheidend ist, wie die Kirche sie beherzigt.
Wie die Kirche sie beherzigt, wirkt sich automatisch auf die Verkündigung aus.
Der jüdsichstämmige Kardinal Jean-Marie Lustiger (1926 bis 2007) hat recht: Die Kirche in Europa steckt noch in den Kinderschuhen.
Ob ihre große Zeit noch kommt, entscheidet sich im Umgang mit ihren „Kōans“.