Wie Du immer betonst, wissen wir zu wenig über das Virus. Es kommen immer neue „Erkenntnisse“ hinzu. Erkenntnisse habe ich bewußt in Anführungsstriche gesetzt, weil derzeit die Zahl der neuen Studien sehr hoch ist und man nicht immer weiß, was man von jeder einzelnen halten soll und damit nicht jede neue Erkenntnis tatsächlich eine ist.Irmgard hat geschrieben: ↑Sonntag 2. August 2020, 17:06Die Corona-Fallzahlen steigen wieder. Mich würde da interessieren, was ihr denn vorschlagt, wie Deutschland den Herbst und Winter konkret verbringen soll. Mich stört ein wenig, dass sehr deutlich ist, was nicht gewollt wird. Aber was wäre denn statt dessen angemessen?
Aber gehen wir erst einmal von dem aus, was wir sicher wissen:
a) wir haben keinen Impfstoff und wissen nicht (ob und) wann es einen gibt
b) wir haben relativ geringe bekannte Infektionszahlen, die sich maximal bei 1000 Neuinfizierten pro Tag bewegen. Sollte sich das zu durchziehen, gibt es pro Jahr in dem wir keinen Impfstoff haben 365.000 Infizierte. Mit dieser Zahl wir niemals eine Herdenimmunität erreicht. Das würde 200 Jahre dauern.
c) wenn es so keine Herdenimmunität gibt, bleibt als einzige Perspektive, die Einschränkungen solange aufrecht zu erhalten, bis ein Impfstoff da ist. In der Zwischenzeit muß man einfach hoffen, daß die Impfstoffentwicklung schneller geht als bei HIV…
Was wäre eine Alternative?
Es hört sich brutal an, aber die einzige Alternative, die ich sehe ist die, die Maßnahmen so zu steuern, daß wir mit unseren Beatmungsplätzen über die Runden kommen. Daß dabei eine Menge Menschen sterben werden, ist klar. Auf der anderen Seite werden auch nicht weniger sterben, wenn sich das ganze Szenario länger hinzieht. Sie werden nur nicht in so kurzer Zeit sterben, sondern sich auf einen längeren Zeitraum verteilen. Am Ende bleibt es sich gleich. Klingt zynisch. Ist es auch. Aber ist es verkehrt?
In etwa weiß man inzwischen wie hoch der Anteil an den Infitzierten ist, die einen schweren Verlauf nehmen und beatmet werden müssen (ca. 5%). Davon ausgehend und von der Zahl der zur Verfügung stehenden Beantmungsplätzen kann man versuchen es so zu steuern, daß die Infektionsraten am oberen Limit liegen dürfen.
Wenn man also z.B. 10.000 Beatmungsplätze hat, dann düfen in der Zeit der Beatmung die Gesamtzahl der aktuell Infizierten 200.000 nicht überschreiten. Das sollte mal wer hochrechnen, mit wie vielen Coronainfizierten pro Jahr man dann rechnen kann.