"Transkonfessionelle Spiritualität"

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Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Linus hat geschrieben:
...

Zen ist tödlich. Für die Seele. Da reicht ein Buch drüber.
Sehr richtig!

Völlige Aufgabe des Selbst und das Loslösen von jeglichem Wollen und damit auch Suchen ist diametral entgegengesetzt zu dem, was Gott will:

- Gott spricht: "Ich bin der Herr, Dein Gott..."
- Gottes Sohn, Jesus, spricht: "Suchet zuerst das Reich Gottes..."
- Gottes Sohn, Jesus, spricht: "Keiner kommt zum Vater, ausser durch mich!"
Ubi spiritus domini ibi libertas!

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Einen ähnlichen Eindruck wie Willigis Jäger, bei dem man meint, das er noch zu den Benediktinern gehört macht die homepage von einer Kollegin von mir, mit der ich zusammen studiert habe.
Sie hat mehere esoterische "Ausbildungen" gemacht und arbeitet jetzt mit diesen, verkauft dies aber als christlich.
www.himmelsleiter.info :ikb_spam:
:hmm:

Ich schäme mich ja schon, dass ich mit ihr zusammen (im gleichen Jahr, im gleichen Kurs...) studiert habe :roll: :kratz:

Vielleicht sollten alle Theologen mal anfangen mit ihr zu diskutieren.......

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Raphaela hat geschrieben:Vielleicht sollten alle Theologen mal anfangen mit ihr zu diskutieren.......
Wenn man sich die Website so anschaut, dann dürfte jeglicher theologische Diskurs ziemlich zwecklos sein. Wenn man was vom Hacken verstünde, könnte man höchstens ihren Eintrag bei DENIC löschen, damit die Dame ihre Ergüsse nicht mehr auf einer eigenen Homepage verbreiten kann. - Bis dahin könnte man sie allenfalls wegen unvollständigen Impressums drankriegen (da sie offenbar mit ihrem Schund Geld verdient, müßte sie auch ihre UStID oder Steuernummer auf der Homepage angeben, soweit ich weiß). Wo sind unsere abmahnungsgeübten Juristen?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Wo sind unsere abmahnungsgeübten Juristen?
HIER :D

Guter Mann das :D , was der aber an der Schnupftabakdose kann, geht echt auf keine Kuhaut
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Schnupftabaksdose? :hmm: War das ein Juristen-Insiderwitz?

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Linus
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Beitrag von Linus »

anneke6 hat geschrieben:Schnupftabaksdose? :hmm: War das ein Juristen-Insiderwitz?
Nein, Gravenreuth, so schräg er als Anwalt ist, ist ein durchaus origineller Schnupftabak konsumierender Couleurstudent,(Mitglied in der seperatistischen KBStV Bavaria) der fast schon den Weltrekord (der liegt mW bei 4,995g) fürs Schupftabaken bricht.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Na so etwas… :D
Ich dachte mal wieder, das wäre so ein Ausdruck wie was "auf dem Kasten zu haben".
Ich habe bis dato nur einmal eine Prise genommen. :)

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Linus
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Beitrag von Linus »

anneke6 hat geschrieben:Na so etwas… :D
Ich dachte mal wieder, das wäre so ein Ausdruck wie was "auf dem Kasten zu haben".
Ich habe bis dato nur einmal eine Prise genommen. :)
Auf dem Kasten hat der Couleurstudent was, wenn er was am Glase (Minimum einen halben Kasten Ötti) kann :D Aber das führt zu Weit....


Linus, Gletscherprise in der Nase.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

......Gletscherprise in der Nase.
Seit vergangenen Mai bin ich frei, bis Jahresende. Ab Januar habe ich mir zumindest eine Option freigehalten.
;)
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

:ikb_whistling:
Euch ist scho klar, dass ihr hier klingt wie a weng bekifft, oder? :ikb_smoke: :ikb_wine: :ikb_whistling:

*Duck und wech.... * :mrgreen: :kiss:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Linus
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Beitrag von Linus »

ad_hoc hat geschrieben:
......Gletscherprise in der Nase.
Seit vergangenen Mai bin ich frei, bis Jahresende. Ab Januar habe ich mir zumindest eine Option freigehalten.
;)
Gruß, ad_hoc
Frei wovon? Vom Schnupfen? :hmm: Ach ich hab meiner Frau auch versprochen aufzuhören (in der kalten (wo?) Jahreszeit zieht der richtig gut, eine Dose Ozona hab ich verschenkt (einem Sandler, der sich drüber freute, wie wenn Weihnachten und Ostern gleichzeitig wär) jetzt mach ich nur mehr die Tabbatiere leer.

Und nein Ecce, das klingt nicht bekifft, erst mit weißem pulver wirds zur "spirituellen Erfahrung" - lies ich mir sagen.
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Hört, hört!



(Der Thread wird langsam interessant.)
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Linus
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Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:Hört, hört!



(Der Thread wird langsam interessant.)
Ach Cantus, als jemand, dessen Sitznachbar in der Schule die letzten 2einhalb Jahre vor der Matura, nur bekifft in die Schule kam (wenn überhaupt er hatte im Maturajahrgang gut 200 Fehlstunden, schaffte sie aber trotzdem), hatte ich direktes "Anschauungsmaterial" was das Kiffen und weißes durch die Nase ziehen bewirkt, schade um den eigentlich netten Kerl - der hängt heut mW am Karlsplatz (für Nordlichter: zu vergleichen mit Bahnhof Zoo, Berlin) ab (wobei Alexanderplatz dürfts ähnlich sein, oder?) :/
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

oblatum hat geschrieben:Ich finde es unlauter die Zenmeditation an einem Menschen so abzutun. Immerhin wurde sie von Zenmönchen in unseren Klöstern gelehrt.
Wer sie kennt weiß auch dass sie nichts mit Esoterik zu tun hat.
Die Art der Meditation ist auch in unserer Kirche uralt.
Wer das bestreitet sollte einmal dieSchriften der Heiligen Teresia von Avila lesen.
Diese Meditation ist ein Schiff das uns zu anderen Ufern bringen kann.
Echte Spritualität wird nur von ungläubigen als Esoterik bezeichnet.
VG oblatum
Danke, entspricht meiner Meinung.

Pierre
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pierre hat geschrieben:
oblatum hat geschrieben:Ich finde es unlauter die Zenmeditation an einem Menschen so abzutun. Immerhin wurde sie von Zenmönchen in unseren Klöstern gelehrt.
Wer sie kennt weiß auch dass sie nichts mit Esoterik zu tun hat.
Die Art der Meditation ist auch in unserer Kirche uralt.
Wer das bestreitet sollte einmal dieSchriften der Heiligen Teresia von Avila lesen.
Diese Meditation ist ein Schiff das uns zu anderen Ufern bringen kann.
Echte Spritualität wird nur von ungläubigen als Esoterik bezeichnet.
VG oblatum
Danke, entspricht meiner Meinung.
Christentum und christliche Meditation ist personal, alle andere Meditation ist es nicht und wenn jemand wie Oblatum behauptet, christliche Meditation sei dasselbe wie Zen, dann täuscht er sich und andere gewaltig. Die Mönche in manchen orden haben immer die Betrachtung gehabt, das ist das Nachsinnen und Meditieren über die Liebe und damit auch das Leiden des Heilands und das ist nicht dasselbe wie beim Zen. Wie soll der Mensch ohne Christus sich selber aus seinem Sumpf herausziehen können, quasi am eigenen Schopf. das ist unmöglich, wenn nicht Gott uns dabei zuhilfe kommt. Von Gott ist bei Zen keine Rede, das ist eine rein irdische Sache und wenn Jäger und seine Freunde und Genossen behaupten sie seien damit auf dem Wege der christlichen Meditation wie die hlg. Theresa oder Johannes vom Kreuz oder sonstige grosse Heilige, dann ist das Lug und Trug, denn diese Heiligen haben diesen Unfug nicht gemacht oder gelehrt.

Dass Pierre, der immer nur an der Oberfläche kratzt und nie tiefer dringt, keinerlei Unterscheidungsgabe hat, ist hier im Forum genug bekannt.

Übrigens erwähnt die hier vor kurzem auch wieder genannte Sekte "Universelles Leben" die christlichen Mystiker auch immer und meint, sie könne sich geistlicherweise an diese anlehnen. Auch das ist ein großer Betrug, denn die chrislichen Mystiker haben ein völlig anderes Verständnis von Jesus Christus gehabt, als diese Sekte es hat. Die Sekte behauptet etwa, Jesu habe eine Erlösung am Kreuz für alle Menschen geschaffen und daher müsse man sich nur noch anstrengen, ein guter Mensch zu sein. Deren Schlagwort war immer: Disziplinierung. Das ist aber nichts anderes als der Versuch der Selbsterlösung und der Werkgerechtigkeit, der scheitern muss.

Im Christentum ist der Name des Herrn etwas sehr, sehr Großes, denn in ihm ist das Heil zu finden und in seinem Namen werden sich alle beugen müssen, Freunde und Feinde, ob sie wollen oder nicht. Die Freunde beugen sich freiwillig und zu seiner Ehre wie es auch in der Offenbarung bei der Anbetung der Heiligen zum Ausdruck kommt, die Feinde werden am Ende zerschlagen.

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Edi hat geschrieben:Von Gott ist bei Zen keine Rede, das ist eine rein irdische Sache und wenn Jäger und seine Freunde und Genossen behaupten sie seien damit auf dem Wege der christlichen Meditation wie die hlg. Theresa oder Johannes vom Kreuz oder sonstige grosse Heilige, dann ist das Lug und Trug, denn diese Heiligen haben diesen Unfug nicht gemacht oder gelehrt.
Neulich sagte mir ein katholischer Priester, dem gegenüber ich mich kritisch über Zen-Meditation bei einem "Geistlichen Tag" in seiner Pfarrei äußerte, dass man das durchaus christlich füllen könne und dann der Mystik von TvA oder JvK ähnele, was ich mangels Sachkenntnis nicht kommentiert habe.
Edi wiederum bestreitet nun genau dies. Wer hat nun recht?
Kann man das irgendwie an Quellen prüfen und belegen?

Liebe Grüße,
Clemens

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Edi
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Beitrag von Edi »

Clemens hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Von Gott ist bei Zen keine Rede, das ist eine rein irdische Sache und wenn Jäger und seine Freunde und Genossen behaupten sie seien damit auf dem Wege der christlichen Meditation wie die hlg. Theresa oder Johannes vom Kreuz oder sonstige grosse Heilige, dann ist das Lug und Trug, denn diese Heiligen haben diesen Unfug nicht gemacht oder gelehrt.
Neulich sagte mir ein katholischer Priester, dem gegenüber ich mich kritisch über Zen-Meditation bei einem "Geistlichen Tag" in seiner Pfarrei äußerte, dass man das durchaus christlich füllen könne und dann der Mystik von TvA oder JvK ähnele, was ich mangels Sachkenntnis nicht kommentiert habe.
Edi wiederum bestreitet nun genau dies. Wer hat nun recht?
Kann man das irgendwie an Quellen prüfen und belegen?
Ich habe mir mal den Jäger im Internet angehört. (Inzwischen scheint er seine Ansprache hierzu wieder gelöscht zu haben). Das Ganze war ähnlich dem Autogenen Training. Jäger wollte sich und andere physisch entspannt und entleert sehen und meinte dann etwa käme Gott automatisch in Herz, ein grosser Irrtum. Der Weg geht nämlich ganz anders: Die Konzentration auf Christus leert den Menschen von seinen irdischen Gedanken und Sünden und dann erst kann der Herr auch im Menschenherz durch den heiligen Geist Wohnung nehmen.

Was hat das Jägertum mit den innigen Gebeten und der Mystik eines Johannes vom Kreuz zu tun? Gar nichts. Von Mystikern zu reden oder über sie etwas zu lesen, macht einen noch lange nicht zu einem solchen, nicht einmal halbwegs. Der ev. Tersteegen hat das ja mal in einem Brief, der in einem Tersteegenbuch zu finden ist, erklärt und gesagt, man könne einen Mystiker im Grunde nur dann richtig verstehen, wenn man selber zu einem solchen geworden sei.
Als Christen haben wir es mit einem persönlichen Gott zu tun, den man ansprechen kann und der auch antwortet und nicht wie die östlichen Religionen mit einem unbekannten Gott. Warum soll man da fremde Weltanschauungen christlich "füllen". Man kann doch gleich versuchen, Leben und Leiden Jesu zu betrachten wie das früher in manchen Klöstern auch geschah (nannte man Betrachtung).
Zum einem echten Mystiker bringen es ohnehin nur seltene Exemplare der Christen, weil das ein geistliches Geheimnis ist und ganz besondere Gnaden voraussetzt.
Zuletzt geändert von Edi am Sonntag 10. Februar 2008, 21:53, insgesamt 4-mal geändert.

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Sarrha
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Beitrag von Sarrha »

Eine zentrale Rolle im Spiel christliche Kontemplation - Zazen spielt die "Wolke des Nichtwissens" :
bei Wikipedia
Wenn man das Buch liest, fallen die Parallelen zu den Übungsanleitungen im Zen ins Auge.

Vor 12 Jahren war ich auf dem besten Wege Buddhistin zu werden, als ich eine Zen-Einführung besuchte, die zufällig von Schülern von Willigis Jäger gehalten wurde. Ich bin dann nach Würzburg ins Haus St. Benedikt gefahren und habe eine Woche da in der Stille gesessen - und geheult. Am Ende des Kurses bin ich durch die Kirchen in Würzburg gewandert, habe Frieden geschlossen mit der Kirche und mir die Glaubensinformationen vom kgi zuschicken lassen. Inzwischen bin ich wieder heimgekehrt in die Kirche und praktizierende und überzeugt Katholikin - und ich bin Willigis Jäger dankbar dafür, dass er mir den Raum und die Übungsanleitung geboten hat, mein Ego zur Ruhe zu bringen und mich öffnen zu können hin zur Erfahrung der Gegenwart Gottes.



Magdalena

sofaklecks
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Oberflächlichkeit

Beitrag von sofaklecks »

ad_hoc hat eine Diskussion alio loco als oberflächlich beanstandet, die von Pierre angestossen wurde. Edi hat denselben Vorwurf gegen Pierre erhoben.

Ad_hoc hat mit einem gewissen Bedauern dort festgestellt, dass man eben als Mensch mit Überzeugungen anecke. So weit, so gut.

Nur denke ich, das Tragens geistiger Scheuklappen verbunden mit einem ständigen Treten nach anderen ist noch nicht einmal einem Pferde nützlich.

Was Willigis Jäger angeht, so mag ich ihn als Person nicht. Davon ganz unabhängig habe ich seine Bücher mit Interesse gelesen. Ich teile nicht seine Auffassungen, aber ich kann nicht erkennen, dass man sich Gott nicht auch auf diesem Weg sollte nähern können, wenn man entsprechend geführt wird.

Die Verachtung für diesen Weg der Gottsuche hat eine Parallele im Islam. Auch Rumi wurde verfolgt, ja wohl ermordet wegen seiner Form der Gottsuche. Und zwar von den Hardlinern, die sich im Besitze der alleinigen Wahrheit wähnen.

Ich bin weder das eine noch das andere, weder Mystiker noch Hardliner.

Ich bin oberflächlich.

Wie Pierre.

Gott sei Dank.

Wir Oberflächlichen bleiben von der Versuchung verschont, anderen wegen ihrer unrichtigen Überzeugungen den Kopf einzuschlagen. Oder sie verächtlich zu machen.

Obwohl ich mich manchmal wundere, wie etwa Theologen über Energien, die von Gott ausgehen, in oben geschilderter Weise pferdeartig miteinander diskutieren, ohne sich um diesen in der Physik geklärten Begriff (Einstein, ein Jude, lässt mit seiner Formel grüssen) Gedanken zu machen. Dazu haben sie schliesslich die Bibel, die Väter und die Tradition. Was brauchen sie da Heisenbergs Unschärfen oder Schrödingers Katze.

Täten sie sich umsehen, dann wüssten sie, dass man in der Physik längst weiss, dass die Natur des Sonnenlichts, in der Diskussion dort herangezogen, als vom Betrachter abhängig erklärt werden muss (Welle oder Teilchen). Zu Ende gedacht, dass das Universum nur durch den Betrachter ins Dasein gerufen wird.

Durch Gott?

Aber darüber denken nur oberflächliche Geister nach.

sofaklecks

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ich will kurz noch auf das zurückommen, was Sarrha schrieb:

Sie sagt aus, dass sie durch Schüler von Jäger beinahe Buddhistin geworden wäre. Aber dann doch in die Kirche gefunden habe. Jäger habe ihr ermöglicht, dass sie sich für Gott geöffnet habe.

Man kann das zwar subjektiv so sehen, aber das Sich-Öffnen für Christus ist der entscheidende Vorgang und ein Sich-Öffnen findet auch tausendfach ohne irgendwelche Jägers statt. Wie sich zeigt und wie es Sarrha auch erwähnt, bleiben Leute durch Jäger beim Buddhismus hängen oder gelangen zu ihm, was gewiss nicht in einem christlichen Sinne sein kann. Jäger wurde ja nicht ohne Grund auch von der Kirche diszipliniert und wenn er meint man müsse einen Weg der "Mystik" gehen, dann findet man den doch eher bei Christen als bei östlichen Religionen, die keinen personalen Gott und nur Götzen kennen.

Ich habe Gott auch über längere Zeit gesucht u.a. auch über Bücher zu östlichen Religionen. Geholfen hat mir das aber letztlich nicht, wenn man auch sagen kann, dass die eine oder andere Aussage, die hier zu finden war, richtige Ansätze hatte, aber letztlich genügt das dann doch nicht, weil es nur ein Selbsterlösungsversuch ist, der nie funktionieren kann.
Besser wäre es gewesen, direkt den Zugang zu Jesus Christus zu suchen, alles andere sind nur Umwege und da besteht die Gefahr bei denen hängen zu bleiben.
Deswegen muss man auch davor warnen. Das bedeutet aber nicht, das der eine oder andere nicht auch über solche Umwege letztlich doch den Weg zu Christus findet. Nur weil das im Einzelfall so sein KANN, kann man diesen Umweg trotzdem nicht anraten.
Leute, die keine Übersicht und keinen klaren Standpunkt haben, begreifen das nur nicht. Bei denen ist alles gleich gültig und alles wird dann am Ende auch gleichgültig.
Zuletzt geändert von Edi am Montag 11. Februar 2008, 10:23, insgesamt 4-mal geändert.

Raphael

Re: Oberflächlichkeit

Beitrag von Raphael »

sofaklecks hat geschrieben:Täten sie sich umsehen, dann wüssten sie, dass man in der Physik längst weiss, dass die Natur des Sonnenlichts, in der Diskussion dort herangezogen, als vom Betrachter abhängig erklärt werden muss (Welle oder Teilchen). Zu Ende gedacht, dass das Universum nur durch den Betrachter ins Dasein gerufen wird.
In der Tat ist das die physikalistische Sicht der Dinge, die - logisch stringent fortgesetzt - zu dem Ergebnis führt: Jeder Mensch [=Betrachter] lebt in seinem eigenen Universum!

Es lebe der Solipsismus! :hmm:

Überflüssig darauf hinzuweisen, daß die christliche Sicht der Dinge [und hiermit meine ich explizit nicht nur die katholische Sicht] eine völlig andere ist .................

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overkott
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Re: Oberflächlichkeit

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:Täten sie sich umsehen, dann wüssten sie, dass man in der Physik längst weiss, dass die Natur des Sonnenlichts, in der Diskussion dort herangezogen, als vom Betrachter abhängig erklärt werden muss (Welle oder Teilchen). Zu Ende gedacht, dass das Universum nur durch den Betrachter ins Dasein gerufen wird.
In der Tat ist das die physikalistische Sicht der Dinge, die - logisch stringent fortgesetzt - zu dem Ergebnis führt: Jeder Mensch [=Betrachter] lebt in seinem eigenen Universum!

Es lebe der Solipsismus! :hmm:

Überflüssig darauf hinzuweisen, daß die christliche Sicht der Dinge [und hiermit meine ich explizit nicht nur die katholische Sicht] eine völlig andere ist .................
Warum sollte das denn "die" physikalistische Sicht der Dinge sein.

In den Wissenschaften gibt es grundsätzlich drei Betrachtungsmöglichkeiten:

Sachen als Einheit, als Einzelheiten oder als Einheit in Vielfalt zu betrachten.

Im vorliegenden Beispiel haben wir eine Betrachtung als Einzelheiten mit starkem Subjektivismus und Individualismus.

Die These lautet zugespitzt:

Das Universum ist eine Idee des Individuums.

Physik als Metaphysik.

Verkauft wird dieser Glaube als Wissen.

Es handelt sich jedoch nur um ein erkenntnistheoretisches Modell.

Richtig ist jedoch, dass es keine Physik ohne Philosophie gibt.

Der philosophischen Diskussion aber weichen auch Theologen nicht aus.

Theologen bestätigen:

Das Universum ist eine göttliche Idee.

Die göttlichste Idee darin ist der Mensch.

Katholische Theologen neigen zu einer Betrachtung der Dinge als Einheit in Vielfalt, zu einer Objektivität in subjektiver Wahrnehmung.

In diesem Denken ist der Schöpfer ebenso objektiv wie die Schöpfung, die beide durch die Geschöpfe subjektiv wahrgenommen werden.

Die Objektivität Gottes muss subjektiv vom Gläubigen durch Glaube und Vernunft angenommen werden.

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pierre10
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Re: Oberflächlichkeit

Beitrag von pierre10 »

overkott hat geschrieben: Die göttlichste Idee darin ist der Mensch.
Gib mir die Adresse von diesem (göttlichen) Menschen, ich will ihn kennen lernen.

Pierre :freude:
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overkott
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Re: Oberflächlichkeit

Beitrag von overkott »

Pierre hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Die göttlichste Idee darin ist der Mensch.
Gib mir die Adresse von diesem (göttlichen) Menschen, ich will ihn kennen lernen.

Pierre :freude:
Sein Name ist Christus.

Aber du kannst auch in einen Teich, in die Bibel oder in einen Spiegel schauen.

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pierre10
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Es gibt da eine ganz besondere Technik.

Beitrag von pierre10 »

Es gibt da eine ganz besondere Technik die Menschen anwenden, die mit ihrer Mitwelt in Frieden leben wollen-

Es ist die A.H.S.O. Technik.











Immer wenn ich einer Auffassung begegne, die meinen Gedanken absolut nicht entspricht, ja oft diametral gegensätzlich ist, dann denke ich:

Ah so.

ganz einfach: Ah so.
So ist das also für den anderen. Dann kommen keine bösen Gedanken auf, ich kann mit meinem weisen (weißen) Haupt nicken und die/den andere/n so lassen wir sie/er es möchte.

Pierre, aus dem Clan der Oberflächlichen
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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Linus
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Re: Es gibt da eine ganz besondere Technik.

Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:Es gibt da eine ganz besondere Technik die Menschen anwenden, die mit ihrer Mitwelt in Frieden leben wollen-

Es ist die A.H.S.O. Technik.











Immer wenn ich einer Auffassung begegne, die meinen Gedanken absolut nicht entspricht, ja oft diametral gegensätzlich ist, dann denke ich:

Ah so.

ganz einfach: Ah so.
So ist das also für den anderen. Dann kommen keine bösen Gedanken auf, ich kann mit meinem weisen (weißen) Haupt nicken und die/den andere/n so lassen wir sie/er es möchte.

Pierre, aus dem Clan der Oberflächlichen
Wie war das nochmal mit den Grenzen im Kopf? Hinderlich? Aber du hast sie ja selbst: "Dem seine Meinung ist mir wurscht, und aus. Ah so."
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Edi hat geschrieben:Ich will kurz noch auf das zurückommen, was Sarrha schrieb:

Sie sagt aus, dass sie durch Schüler von Jäger beinahe Buddhistin geworden wäre. Aber dann doch in die Kirche gefunden habe. Jäger habe ihr ermöglicht, dass sie sich für Gott geöffnet habe.
Les mal richtig, was Sarrha geschrieben hat, du bringst was durcheinander.
Sie war schon auf dem Weg zur Buddhistin, als sie die Schüler von Willigis Jäger kennenlernte. Es waren nicht die Schüler von Jäger, die sie fast zum Buddhismus brachten!

Ich denke, Sarrha wird dies nochmals bestätigen.

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Sarrha
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Beitrag von Sarrha »

Raphaela hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Ich will kurz noch auf das zurückommen, was Sarrha schrieb:

Sie sagt aus, dass sie durch Schüler von Jäger beinahe Buddhistin geworden wäre. Aber dann doch in die Kirche gefunden habe. Jäger habe ihr ermöglicht, dass sie sich für Gott geöffnet habe.
Les mal richtig, was Sarrha geschrieben hat, du bringst was durcheinander.
Sie war schon auf dem Weg zur Buddhistin, als sie die Schüler von Willigis Jäger kennenlernte. Es waren nicht die Schüler von Jäger, die sie fast zum Buddhismus brachten!

Ich denke, Sarrha wird dies nochmals bestätigen.

So ist es.

Ich war auf einem völlig anderen Weg - Theravada Buddhismus - als ich diese Schüler von Willigis Jäger kennenlernte.
Durch sie lernte ich die christliche Kontemplation kennen. Ich kam als Zen-Interessierte und blieb als Schülerin der christlichen Kontemplation.

Magdalena

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Danke für das "Aufklären" des kleines Missverstehens... :ja:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

sofaklecks
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Tschuang Tse

Beitrag von sofaklecks »

Ich denke eher, Pierre meint in etwa den Kahn des Tschuang Tse.

Man fährt mit seinem Kahn ein schmales Gewässer entlang, als ein anderer Kahn sich nähert. Heftig wedelt man mit den Armen, schreit, der andere solle gefälligst ausweichen und regt sich auf, bis man sieht, der andere Kahn treibt führerlos. Also weicht man ihm aus.

Man erleichtert sich Vieles im Leben, wenn man nicht darauf beharrt, der zu sein, nach dem sich alle zu richten haben. Wenn sie merken, dass man die besseren Argumente hat, richten sie sich von alleine nach einem. Man nennt das natürliche Autorität. Wenn nicht, gilt möglicherweise der Satz des Talmud: Mit dem Unbelehrbaren habe kein Mitleid. Zugegeben, der letzte Satz ist nicht christlich. Das Ggenteil zu fordern macht die Überlegenheit der christlichen Religion aus.

Das ist indes ein wenig anders als das Wurschtseinlassen des anderen.

sofaklecks

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Edi
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Beitrag von Edi »

Sarrha hat geschrieben:So ist es.
Ich war auf einem völlig anderen Weg - Theravada Buddhismus - als ich diese Schüler von Willigis Jäger kennenlernte.
Durch sie lernte ich die christliche Kontemplation kennen. Ich kam als Zen-Interessierte und blieb als Schülerin der christlichen Kontemplation.
Dann frage ich mich trotzdem, warum die Kirche Jäger verboten hat seine Veranstaltungen in kirchlichen Räumen durchzuführen. Gegen eine christliche Kontemplation wird ja niemand in der Kirche etwas einzuwenden haben.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:Dann frage ich mich trotzdem, warum die Kirche Jäger verboten hat seine Veranstaltungen in kirchlichen Räumen durchzuführen. Gegen eine christliche Kontemplation wird ja niemand in der Kirche etwas einzuwenden haben.
In der Kirche werden ja auch keine theologischen Vorlesungen gehalten.

Die Kirche ist in erster Linie ein eucharistisches Haus und kein Meditationsraum.

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