Nachrichten zum Thema Lebensschutz

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Hubertus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Hubertus »

Protasius hat geschrieben:
Sperling hat geschrieben:Ehrlicherweise finde ich es trotzdem ein schon sehr wenig einfühlsames Verhalten, die Frau einfach abzuweisen :daumen-runter:

Schließlich hätte man die medizinische Untersuchung machen können (und die Notärztin hat zweifellos gehofft, dass man in einem kath. Krankenhaus diese notwendige und für die Frau ohnehin sehr schlimme Untersuchung besonders einfühlsam machen würde) und die Frau nur für den Rest wegschicken können, oder nicht? Das wäre besser gewesen, als einfach alles zu verweigern.
Das ist ja auch das, was der Orden, der dieses Krankenhaus betreibt, in seiner Stellungnahme darlegt. Es habe sich um ein Mißverständnis bei den Ärzten gehandelt, selbstverständlich könne diese Untersuchung in einem katholischen Krankenhaus erfolgen, aber die Pille danach müsse man sich von einem anderen Arzt verschreiben lassen.
Richtig. Im November gab es erst neue Leitlinien zum Umgang mit solchen Fragestellungen. Siehe auch da:
F.A.Z. hat geschrieben:Christoph Leiden, Sprecher der Cellitinnen, bestätigt, dass der „Klinische Ethikrat“ im November eine Stellungnahme verabschiedet hat, die „den behandelnden Ärzten Sicherheit bei ethischen Fragestellungen“ gebe. Doch sei es im aktuellen Fall „vermutlich zu einem Missverständnis“ gekommen. Denn in dem Dokument sei zwar die Behandlung mit der „Pille danach“ ausgeschlossen. Aber alle anderen medizinischen Maßnahmen würden sofort angeboten.
(Quelle)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Sperling
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Sperling »

naja, jetzt sagen das die Chefs so "Missverständnis"...

Trotzdem frage ich mich, auf welche Art und Weise die Verordnung den Ärzten weitergegeben wurde, dass sie so reagiert haben und Angst vor Entlassung/Repressalien hatten...statt einfach den gesunden Menschenverstand und das natürliche Mitgefühl(von christlicher Nächstenliebe ganz zu schweigen) mit einer missbrauchten Frau walten zu lassen...

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Torsten
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Torsten »

Sperling hat geschrieben:Trotzdem frage ich mich, auf welche Art und Weise die Verordnung den Ärzten weitergegeben wurde, dass sie so reagiert haben und Angst vor Entlassung/Repressalien hatten...statt einfach den gesunden Menschenverstand und das natürliche Mitgefühl(von christlicher Nächstenliebe ganz zu schweigen) mit einer missbrauchten Frau walten zu lassen...
Das kannst du dich in Sachen Ärzten anderswo aber auch fragen, wo statt gesundem Menschenverstand und natürlichem Mitgefühl nur das Bare zählt, was auf dem Tisch liegt.
Vielleicht war das auch der erste solche Fall, seit dem Inkrafttreten der neuen Richtlinien, und die Verantwortlichen in den beiden Krankenhäusern haben sich weniger von der Art und Weise beeindrucken lassen, wie die Verordnung an sie weitergegeben wurde, als vielmehr von ihren eigenen Sympathien und Vorstellungen in dieser Sache, um einen Skandal zu provozieren? Vielleicht war es eine Mischung aus beiden?

Und sage mir nicht, ich würde das damals verantwortliche Personal dort beleidigen, denn was DU ihnen unterstellst, ist Feigheit.

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Torsten
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Torsten »

In den katholischen Kliniken in Köln gibt es die „Pille danach“

Was bleibt ist das werben um Verständnis für die katholische Position. Gerade bei den Ärzten. Mit welcher freundlichen Unterstützung?

HeGe
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von HeGe »

Das Problem ist nur: hätten es die Ärzte so gemacht, dass sie die Beweissicherung durchgeführt hätten, wäre hundertprozentig auch die Frage der Abtreibung aufgekommen. Die Ärzte hätten dann, ihren arbeitsvertraglichen Pflichten folgend, die katholische Position vertreten müssen. Um dem aus dem Weg zu gehen und vielleicht auch mit der Absicht, den jetzt entstandenen "Skandal" heraufzubeschwören, hat man vermutlich gesagt, sie solle gleich woanders hingehen.
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Sperling
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Sperling »

Ich wollte das Personal nicht beleidigen, wirklich nicht...

Mein Vorwurf war mehr an die Oberen/Chefs gerichtet...

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Lupus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Lupus »

Torsten hat geschrieben:In den katholischen Kliniken in Köln gibt es die „Pille danach“

Was bleibt ist das werben um Verständnis für die katholische Position. Gerade bei den Ärzten. Mit welcher freundlichen Unterstützung?
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Wenn ich es richtig sehe, ist die Nachricht, die da Eva Doppelbauer verbreitet, bereits Schnee von gestern. Schaut mal aufs Datum des betreffenden Tages! (03.02.[Punkt])

Auch wenn wir hier in Oberschwaben im Schnee versinken, denn es hört den ganzen Tag nicht auf, sollten wir , natürlich im übertragenen Sinne, klare Unterscheidungen treffen.

1. Wann wurde die Frau abgewiesen?
2. Bis wann galt obige Nachricht?
3. Was ist inzwischen geschehen?
4. Warum wird das jetzt erst aus der Schublade geholt?
5. Gibts vor lauter Schneeverwehungen allenthalben so etwas wie ein "Winterloch" bei den Medien?

Heute abend überbieten sich die einzelnen Fernsehkanäle in ihren Mitteilungen und antikirchlichen Kommentaren.

+L
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Torsten
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Torsten »

Lupus hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:In den katholischen Kliniken in Köln gibt es die „Pille danach“

Was bleibt ist das werben um Verständnis für die katholische Position. Gerade bei den Ärzten. Mit welcher freundlichen Unterstützung?
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Wenn ich es richtig sehe, ist die Nachricht, die da Eva Doppelbauer verbreitet, bereits Schnee von gestern. Schaut mal aufs Datum des betreffenden Tages! (03.02.[Punkt])
In nicht einmal einem Jahr wird sich da weder personell noch von der Einstellung her grundsätzlich viel verändert haben. Denke ich zumindest.

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Lupus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Lupus »

Hat sich aber! Denn die Cellitinnen haben Direktiven herausgegeben, die nur von den Ärzten nicht verinnerlicht wurden. Pille danach darf weiterhin nicht verabreicht werden, alles andere o.k.
+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Benedikt

Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Benedikt »

Torsten hat geschrieben:In den katholischen Kliniken in Köln gibt es die „Pille danach“

Was bleibt ist das werben um Verständnis für die katholische Position. Gerade bei den Ärzten. Mit welcher freundlichen Unterstützung?
In Deutschland unterstehen alle Notfallambulanzen der kassenärztlichen Vereinigung. Das ist in allen Krankenhäusern so. Krankenhäuser dürfen nämlich nur stationär behandeln. Daher ist die Argumentation von Gloria.tv reichlich einseitig.

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Protasius
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Protasius »

Lupus hat geschrieben:Hat sich aber! Denn die Cellitinnen haben Direktiven herausgegeben, die nur von den Ärzten nicht verinnerlicht wurden. Pille danach darf weiterhin nicht verabreicht werden, alles andere o.k.
+L.
Ich habe heute in der Tagesschau gesehen, daß das Vergewaltigungsopfer in eine Notfallambulanz gegangen ist, dort ein Rezept für die "Pille danach" bekommen und sollte nur für die Untersuchung in ein Krankenhaus. Die Ärztin dieser Ambulanz hat dann in den katholischen Krankenhäusern angerufen, die wohl nicht verstanden haben, daß die entsprechende Frau schon ein Rezept für das Kontrazeptivum hatte; angeblich haben sie abgelehnt, weil in einem ähnlichen Fall jemand deswegen gefeuert wurde.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Lilaimmerdieselbe
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich habe die Entschuldigung und Erklärung der Krankenhausleitung in den Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten für durchaus glaubwürdig empfunden und deshalb die Berichterstattung für ziemlich fair.
Das darunter liegende Problem scheint mir zu sein, dass die katholischen Träger sehr viele nicht praktizierende Katholiken oder anders Gläubige als Ärzte einstellen, denen sie die Richtlinien der katholischen Kirche als Dienstanweisung geben, was alles richtig und rechtlich in Ordnung ist, aber zu solchen Fehlern führt, wenn man nicht wenigstens die Wertehaltung hinter den Dienstanweisungen verständlich erklärt. So hat man dann Ärzte, die tun, was sie glauben, dass ihr Arbeitgeber von ihnen verlangt, dessen Haltung sie sowieso, wie sie meinen, nicht nachvollziehen können. Da ist Verbesserung nicht nur nötig, sondern auch möglich.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Ich stelle das einmal hier herein:

http://www.watchmi.tv/tv-detail/Api//c ... dailypicks

Daraus:
Mit "Jagd auf einen Mörder" präsentiert das ZDF-Montagskino ein Polizeidrama, in dem mehrere Kinder in die Hände von fanatischen Abtreibungsgegnern fallen. Hugh Bonneville und Janet McTeer verkörpern ein unerschrockenes Ermittler-Duo, das die skrupellosen Täter in einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit stellen muss, bevor es für die Entführungsopfer zu spät ist. [...] Der Verdacht liegt nahe, dass es sich bei den Entführern um religiöse Fanatiker handelt. Kaum werden die Untersuchungen in diese Richtung vertieft, erhält die Polizei eine Film-Botschaft der Kidnapper, die sie als extremistische Abtreibungsgegner ausweist. Ohne Umschweife fordern sie die Veröffentlichung ihres Videos in den Nachrichten, andernfalls müsse man mit dem Tod der Kinder rechnen. Die Ermittler kommen in ihren Recherchen einen großen Schritt voran, als klar wird, dass die beiden entführten Jungen aus Familien stammen, in denen abgetrieben wurde.
:angewidert:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Melody
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Melody »

@LE

Ich hab gar keine Worte dafür, wie wütend mich sowas macht.

"Extremistische" Abtreibungsgegner würden also sogar selbst Kinder töten? Soll das jetzt die Botschaft sein, die dem Fernsehpublikum vermittelt werden soll? :vogel: :kotz:

Ein etwas älterer Kommentar: http://www.felixed.de/weltformel/texte/ ... stand.html

Pssst, das ist offenbar eine kommunistische Seite, aber ich finde es positiv, dass also selbst Kommunisten auffällt, dass "Allein der Ansatz ist schwachsinnig, Abtreibungsgegner würden lebenden Kindern das Lebensrecht absprechen, weil es anderen Kindern abgesprochen wird."...

Ich hoffe, dem sonstigen TV-Publikum ist das auch klar... :/
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Juergen
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Juergen »

Hier ein SPON-Artikel: http://www.spiegel.de/panorama/katholis ... 7986.html


Daraus (vorletzter Absatz):
…Die Entwicklung ist auch Ausdruck eines Generationenwechsels innerhalb des Klerus: Eine Reihe furchtloser Priester und Bischöfe, die geprägt waren durch das Zweite Vatikanische Konzil, verabschiedete sich in den Ruhestand…
Mir scheint, die früher – aber auch da schon fälschlich – als "furchtlos" angesehenen Priester und Bischöfe, sind jene die heute eben furchtsam sind.
Das "furchtlos" muß man allerdings differenziert betrachten:
Sie waren als Revolutionäre furchtlos gegenüber Rom und damals auch noch teilweise gegen den Mainstream der Katholiken. Vor Rom brauchen sie sich heute aber kaum noch zu fürchten, da es teilweise zahnlos geworden ist.
Die Macht – zumindest die Macht Meinung zu machen – liegt heute bei den Medien. Da sind diese Leute heute überhaupt nicht furchtlos, sondern haben die Hosen voll. Sie folgen sie nur noch dem Mainstream, was sie im Gegenzug zu gefeierten Personen bei SPON & Co macht.

Gut, daß es wieder furchtlose Priester gibt… furchtlos gegenüber den Medien und furchtlos gegenüber dem Mainstream;
aber gottesfürchtig und gehorsam gegenüber Kirche und Papst.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Maurus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maurus »

Der Kern des Problems ist, dass immer weniger Menschen in Deutschland kirchlich gebunden sind, und noch weniger mit der kirchlichen Lehre konform gehen. Diese Menschen verstehen die von der kirchlichen Lehre getragenen Handlungsweisen nicht oder lehnen sie ab. Durch die Präsenz der Kirche im Kranken-, Pflege und Betreuungswesen kommen sie aber ständig mit der Kirche in Kontakt oder sind von ihr abhängig. Daraus ergeben sich dann entsprechende Konflikte, bei der die Kirche wegen ihrer Minderheitsmeinung immer das Nachsehen hat und haben wird. Das wird in den nächsten Jahren noch erheblich zunehmen, denn mit den schrumpfenden Mitgliederzahlen schrumpft auch der politische Einfluss. Irgendwann wird man von den kirchlichen Krankenhäusern verlangen, dieses Zeugs zu verschreiben oder die Zulassung abzugeben. Es ist kaum realistisch, dass eine in vielleicht 50 Jahren hauptsächlich noch aus ihrem institutionellen Apparat bestehende Kirche weiterhin der Gesellschaft aufgeben kann, sich nach ihren moralischen Vorgaben zu richten.

Dann wird man letztlich verstehen, dass Moral einer Begründung bedarf, in diesem Fall einer Begründung aus dem Glauben, dass also für das Befolgen einer Moral ein entsprechender Glaube Voraussetzung ist. Im Augenblick glaubt man dagegen, dass der Glaube verschwinden kann, die Leute aber dennoch noch nach der Moral leben sollen. Das ist ein Nonsense zum Quadrat. Was hilft es denn bitteschön, wenn ein Pärchen bis zur Ehe abstinent bleibt, aber nichts glaubt und auch nichts praktiziert? Nichts!
Was bringt ein Abtreibungsverbot? Irgendein Land wird es weiterhin machen und Flüge kosten heutzutage nichts. Ein solches Verbot ist mE reine Symbolpolitik. Die Leute müssen zu der moralischen Erkenntnis gelangen, dass Abtreibung falsch ist. So wird ein Schuh draus. Verbote funktionieren nur, wenn sie sich letztlich nur gegen ein paar Querköpfe richten, bei denen man mit Überzeugung nichts ausrichten kann. Verbote gegen die Auffassung der Mehrheitsgesellschaft lassen sich nicht durchsetzen. Nicht in einer Demokratie, nicht in einer Monarchie. Das muss einem nicht gefallen, es lässt sich aber nicht ändern.

Zur Lenkung eines gesellschaftlichen Diskurses und Einflussnahme auf die Mehrheit fehlt der Kirchen in Deutschland (und nicht nur da) längst die Kraft. Man sollte sich also darauf einstellen, dass die Bastionen fallen werden. Wer dann als Christ übrig bleibt, der treibt aus Überzeugung nicht ab. Und nicht, weil die angefragte Klinik das entsprechende Präparat nicht verschreibt.

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Maria Magdalena
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Maria Magdalena »

Maurus hat geschrieben:Der Kern des Problems ist, dass immer weniger Menschen in Deutschland kirchlich gebunden sind, und noch weniger mit der kirchlichen Lehre konform gehen. Diese Menschen verstehen die von der kirchlichen Lehre getragenen Handlungsweisen nicht oder lehnen sie ab. Durch die Präsenz der Kirche im Kranken-, Pflege und Betreuungswesen kommen sie aber ständig mit der Kirche in Kontakt oder sind von ihr abhängig. Daraus ergeben sich dann entsprechende Konflikte, bei der die Kirche wegen ihrer Minderheitsmeinung immer das Nachsehen hat und haben wird. Das wird in den nächsten Jahren noch erheblich zunehmen, denn mit den schrumpfenden Mitgliederzahlen schrumpft auch der politische Einfluss. Irgendwann wird man von den kirchlichen Krankenhäusern verlangen, dieses Zeugs zu verschreiben oder die Zulassung abzugeben. Es ist kaum realistisch, dass eine in vielleicht 50 Jahren hauptsächlich noch aus ihrem institutionellen Apparat bestehende Kirche weiterhin der Gesellschaft aufgeben kann, sich nach ihren moralischen Vorgaben zu richten.

Dann wird man letztlich verstehen, dass Moral einer Begründung bedarf, in diesem Fall einer Begründung aus dem Glauben, dass also für das Befolgen einer Moral ein entsprechender Glaube Voraussetzung ist. Im Augenblick glaubt man dagegen, dass der Glaube verschwinden kann, die Leute aber dennoch noch nach der Moral leben sollen. Das ist ein Nonsense zum Quadrat. Was hilft es denn bitteschön, wenn ein Pärchen bis zur Ehe abstinent bleibt, aber nichts glaubt und auch nichts praktiziert? Nichts!
Was bringt ein Abtreibungsverbot? Irgendein Land wird es weiterhin machen und Flüge kosten heutzutage nichts. Ein solches Verbot ist mE reine Symbolpolitik. Die Leute müssen zu der moralischen Erkenntnis gelangen, dass Abtreibung falsch ist. So wird ein Schuh draus. Verbote funktionieren nur, wenn sie sich letztlich nur gegen ein paar Querköpfe richten, bei denen man mit Überzeugung nichts ausrichten kann. Verbote gegen die Auffassung der Mehrheitsgesellschaft lassen sich nicht durchsetzen. Nicht in einer Demokratie, nicht in einer Monarchie. Das muss einem nicht gefallen, es lässt sich aber nicht ändern.

Zur Lenkung eines gesellschaftlichen Diskurses und Einflussnahme auf die Mehrheit fehlt der Kirchen in Deutschland (und nicht nur da) längst die Kraft. Man sollte sich also darauf einstellen, dass die Bastionen fallen werden. Wer dann als Christ übrig bleibt, der treibt aus Überzeugung nicht ab. Und nicht, weil die angefragte Klinik das entsprechende Präparat nicht verschreibt.

Hier denke ich, hast Du völlig Recht !
Doch ist die Gesellschaft ,durch Politik und Medien gesteuert , schon längst in ihrem Streben nach weiterer Selektion möglichen unnützen Lebens ein Stück weiter. Denn was damit begann, dass das beginnende Leben ein Feind für das eigene Leben und der eigenen " Selbstverwirklichung" darstellt, wird nun aus den angeblich gleichen "humanistischen Gründen" auf das Leben alter und behinderter Menschen, etwas abgeändert angewandt.

Ob der Kirche wirklich die Möglichkeit zur Einflussnahme fehlt, würde ich als nicht ganz so selbstverständlich betrachten. Denn immerhin ist es eher eine kleine, aber sehr mächtige Minderheit, die der Gesellschaft auf vielfälltige Weise sagt, wie sie zu leben, zu denken und zu handeln haben. So könnte es vielleicht eher möglich sein, dass in der Mehrheit der Gesellschaft heute 1 + 1 = 1 anstatt 2 macht, heißt, dass sie kaum noch in der Lage sind , sich im übertragenen Sinne,eine Medaille von beiden Seiten anzuschauen; da sie davon überzeugt sind , sie hat von eh her nur eine Seite.
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

iustus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von iustus »

„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Kirchenjahr
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Kirchenjahr »

http://www.gloria.tv/?media=388761

Leider nicht im Spiegel zu lesen oder in der Tagesschau zu sehen.

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Protasius
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Protasius »

Ein interessanter Artikel bei kath.net: Was kaum jemanden verstört: k.o.-Tropfen und eine Vergewaltigung
Im Juli 2011 wurde die anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftaten (ASS) eingerichtet. Fünf Kölner Krankenhäuser beteiligen sich derzeit an diesem Projekt. Die beiden betroffenen Kliniken der Cellitinnen sind schon vor Monaten aus der ASS ausgestiegen und wurden auch nicht mit Untersuchungs-Sets versorgt. („Nur eine Kommunikationspanne?“ vom 17.01.2012 KStA)

Der Pressemitteilung der Cellitinnen vom 21.01.2013 ist folgende Stellungnahme zu entnehmen: „Wir haben mit den diensthabenden Ärztinnen gesprochen und können uns nun ein genaueres Bild der Ereignisse vom 15. Dezember 2012 machen“, erläutert Christoph Leiden, Leiter der Unternehmenskommunikation. Demnach hat sich die mutmaßlich vergewaltigte Frau nie bei einem Arzt aus dem St. Vinzenz-Hospital und Heilig Geist-Krankenhaus vorgestellt. Es ging ausschließlich um eine telefonische Beratung zwischen der Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung, in deren verantwortlicher Behandlung sich die junge Frau bereits befand, und den diensthabenden Ärztinnen der beiden Krankenhäuser. Im vorliegenden Fall stellte sich für beide Klinikärzte die Frage nach einer vollumfänglichen Weiterbehandlung. Da sich die Patientin bereits in ärztlicher Obhut befand und katholische Krankenhäuser keine Notfallkontrazeption ausstellen und ausgeben dürfen, empfahlen die beiden Krankenhausärztinnen unabhängig voneinander, alle Maßnahmen im Sinne der Patientin aus einer Hand z. B. im Krankenhaus Hofweide oder in der Uniklinik durchzuführen.“
Nach dieser Sammlung der verschiedenen Fakten stellen sich mir Fragen: Warum hat sich die behandelnde Ärztin der Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung nicht an eine der fünf Kölner Krankenhäuser gewendet, die sich am Projekt der ASS beteiligen und warum ruft sie nach der Auskunft des ersten katholischen Krankenhauses ausgerechnet noch ein katholisches Krankenhaus an? Wer hat die Krankenhäuser und die Ärzte denunziert? Der Aufschrei der Medien, der Politiker und der zahlreichen Kommentatoren ist schon fast als hysterisch zu bezeichnen. Aufgrund ihrer Achtung vor dem Leben steht die Kirche nun wieder am medialen Pranger. Die eigentliche Straftat, die k.o.-Tropfen und die Vergewaltigung verstören die Bevölkerung kaum
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Peregrin
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Peregrin »

Meine Rede.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Pelikan
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Pelikan »

Die zahlreichen Lügen der Testerin scheinen auch kaum jemanden zu verstören.

HeGe
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von HeGe »

Der Chefarzt der Klinik hat dem WDR ein Interview gegeben, über das kathnews berichtet:

Kölner St.-Vinzenz-Hospital stellt klar: Kirchenfeindliche Medienkampagne gegen Klinik fällt in sich zusammen!

Leider werden die Fakten die grölende Meute in den Leserbrief- und Kommentarspalten wie üblich nicht interessieren.
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JosefBordat
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von JosefBordat »

Der Einsatz für den Lebensschutz kann Hausverbot nach sich ziehen. - http://jobo72.wordpress.com/213/1/28/ ... n-bleiben/

JoBo
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civilisation
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von civilisation »

Gerade in einem Artikel folgendes gefunden:
Wenn es nach einer Vergewaltigung zu einer Schwangerschaft komme, entstehe neues Leben, das respektiert werden müsse, so Sgreccia. Zwischen dem Akt der Vergewaltigung und dem neu entstandenen Lebewesen müsse ein Unterschied gemacht werden. Auch ein durch Vergewaltigung gezeugtes Kind habe Anspruch auf Liebe und Respekt.
Quelle: http://gloria.tv/?media=39348

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Linus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Linus »

"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Fridericus
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"

Beitrag von Fridericus »

Cardinal [Raymond Card. Burke, Prefect of the Apostolic Signatura] says no communion for Irish politicians who support abortion

As the Irish parliament considers legalizing some abortions, Cardinal Raymond Burke says that local Catholic politicians who support the procedure should be refused Holy Communion in hopes of inspiring their conversion.
http://wdtprs.com/blog/213/2/card-bur ... f-can-915/

:klatsch: :klatsch: :klatsch:

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JosefBordat
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von JosefBordat »

Menschenverachtend? Frauenfeindlich? - Die katholische Position zum Lebensrecht. - http://jobo72.wordpress.com/213/2/13/ ... -position/

JoBo
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Pilgerer
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Pilgerer »

Pelikan hat geschrieben:Die zahlreichen Lügen der Testerin scheinen auch kaum jemanden zu verstören.
Eine ernsthaft betroffene Frau würde sich erstmal um ihre Erholung und Gesundung kümmern statt in der Presse Krawall zu machen. Es ging darum (wie im Fall Brüderle), ein bestimmtes Thema lautstark in die Öffentlichkeit zu bringen, um eine ideologische Agenda durchzusetzen. Inhalt der Agenda war: Frauenrechte stehen über dem Lebensrecht.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Hubertus
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Hubertus »

"'Pille danach': Auch Barmherzige Brüder lenken ein"

Der SPD-Ortsratsvorsitzende Peter Sturm hält es für "bedauerlich, dass man in Regensburg immer noch daran erinnern muss, dass Familienplanung ein Menschenrecht ist". Am Klinikum der Barmherzigen Brüder wird es ab sofort auf Wunsch die "Pille danach" für "Opfer sexualisierter Gewalt" geben.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

HeGe
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von HeGe »

Hubertus hat geschrieben:"'Pille danach': Auch Barmherzige Brüder lenken ein"

Der SPD-Ortsratsvorsitzende Peter Sturm hält es für "bedauerlich, dass man in Regensburg immer noch daran erinnern muss, dass Familienplanung ein Menschenrecht ist". Am Klinikum der Barmherzigen Brüder wird es ab sofort auf Wunsch die "Pille danach" für "Opfer sexualisierter Gewalt" geben.
Falls dies so einschränkungslos gemeint ist, wie es in dem Artikel steht, also für jegliche Form der "Pille danach", sind zwingende Konsequenzen seitens des Bischofs oder der Ordenskongregation zu ziehen. Notfalls muss dem Krankenhaus der kirchliche Status entzogen werden, wie es in den USA schon einmal praktiziert wurde.
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Juergen
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Re: Nachrichten zum Thema Lebensschutz

Beitrag von Juergen »

In der jetzigen Situation denke ich bei der jetzigen Entscheidung an den Satz: Ist die Katze aus dem Haus…
Gruß Jürgen

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