Predigtverbot

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FidesVeritas
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Biedermann und die Branstifter

Beitrag von FidesVeritas »

Pit hat geschrieben:Mir sind zwei Abschnitte aus der Rede aufgefallen und ich schreibe,was ich dazu denke (farblich gekennzeichnet).

„Wenn ich mich nicht irre, haben die Christen Europas schon fast 1.400 Jahre gegen den Islam kämpfen müssen, weil er in Europa eingefallen ist.
Und jetzt, seit etwa 20, 30 Jahren, sollen wir das nicht mehr tun?"
Was möchte er damit sagen?
Gegen wen hätten wir Christen Europas in diesen 20,30 Jahren kämpfen (!) sollen,gegen den Islam,gegen die in Europa lebenden Muslime,also auch die in Deutschland lebenden?

"Was hat der Mann (der "Kaplan" meint Miguel de Cervantes) auf sich genommen, damit die Türken von Europa ferngehalten wurden!"
Was soll die Aussage?
Damals kämpfen die Truppen gegen die Armee des Osmanischen Reiches-nicht gegen die Türken (im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst,Herr "Kaplan"?) - und der Vergleich hinkt,weil heute keineswegs "die Türken vor den Toren stehen",denn die meisten Zuwanderer,die zu uns kommen- ich nehme jetzt nur die Bundesrepublik - sind Polen,Rumänen,Bulgaren,Spanier und Angehörige anderer Nationen und somit Christen.
Möchte er,dass wir alle in der Bundesrepublik lebenden Bürger türkischer Herkunft
rausschmeissen oder besser gleich alle Deutsche muslimischen Glaubens?
[/quote]

Ich hab mir die Rede von Pfarrer Spätling nicht angehört, aber zu dem hier Zitierten und Kommentierten antworte ich Folgendes:

Wenn man wie ich aus Österreich kommt und einen Sinn für Geschichte hat, versteht man unter "Türkenkriegen" und "Türkenbelagerung" etwas Bedrohlicheres und nicht so weit Hergeholtes, wie Deutsche vielleicht meinen. Wenn man dann noch sieht, wie z.B. die Oststeiermark, die das Einfallsgebiet der Türken (=Bewohner des Osmanischen Reiches, das tut hier ja nichts zur Sache) über mehrere Jahrhunderte war, bis heute in der Entwicklung zurückgeblieben und gewissermaßen niedergedrückt ist - auch wenn das in der heutigen entwickelten Zeit einen gewissen pittoresken Reiz hat, aber z.B. vor 100 Jahren - als die Türkenkriege längst vorbei waren - waren die Lebensumstände der einfachen Leute dort erschreckend - , befürwortet man zumindest schon ein vertieftes Nachdenken über unseren Umgang mit der expansiven muslimischen Kultur.

Ich schätze und respektiere alle Muslime, die friedlich nach ihrer Religion leben, weil Religion etwas sehr Gutes und Notwendiges für den Menschen ist und ich persönlich vom Zeugnis frommer Muslime sehr beeindruckt bin.

Etwas anderes ist unser POLITISCH(er) (verordneter) Umgang mit dem muslimischen Expansionismus (der heute anders ist als vor 400 Jahren, aber nichtsdestotrotz existiert): Wachsweich und - vor historischem Hintergrund - unrealistisch und kulturell selbstmörderisch.
Ich sehe zum Beispiel nicht ein, warum Moscheen hierzulande Minarette haben und als Moschee erkennbar sein dürfen, solange sich in Saudi-Arabien - das ist jetzt nicht irgendein obskurer "Schurkenstaat" sondern ein von der internationalen Diplomatie anerkanntes Mitglied der Völkergemeinschaft - nicht einmal christliche Hauskreise (!) treffen dürfen, ohne dass die Mitglieder verhaftet werden.

Das man das politisch nicht miteinander verknüpfen dürfte, wie sicher einige gleich protestieren werden, stimmt nicht: Man sehe sich nur an, was innenpolitisch wie außenpolitisch alles miteinander verknüpft wird im politischen Geschäft. Das ist ganz normales "Tit for Tat".
Ich meine, Samuel Huntigton hatte mit dem "Kampf der Kulturen" nur zu recht. Das heißt nicht, dass man feindselig sein muss oder darf. Aber PEGIDA demonstriert - und mit ihr ein Pfarrer - weil unsere politische Klasse allen beunruhigenden Entwicklungen zusieht wie im Theaterstück "Biedermann und die Brandstifter".

Die Maßregelung des Pfarrers durch den Bischof finde ich vorauseilend politisch korrekt gehorsam. "Man" ist gegen PEGIDA.
Es sollten sich alle mal zu Herzen nehmen, was Papst Franziskus über ideologischen Kolonialismus gesagt hat. Die ganze politische Correctness haben wir von den amerikanischen Elitehochschulen Harvard, Yale etc. angenommen - ich lebte 1996 in USA und war Zeuge, wie das dort alles aufkam und in den Jahren danach von uns übernommen wurde.

Mich stört an der Maßregelung das Demonstrative. Es wurde nicht sosehr der Pfarrer getadelt als die Öffentlichkeit informiert, dass dieser-böse-Pfarrer-aber-wirklich-zu-tadeln-war.

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martin v. tours
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Re: Predigtverbot

Beitrag von martin v. tours »

Stimme Dir in allen Punkten zu !
:daumen-rauf:

wenn jemand die "Predigt" im Original hören möchte:
http://www.gloria.tv/media/FLs7mmuQuEN
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Toribio
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Re: Biedermann und die Branstifter

Beitrag von Toribio »

FidesVeritas hat geschrieben:Etwas anderes ist unser POLITISCH verordneter Umgang mit dem muslimischen Expansionismus, der heute anders ist als vor 400 Jahren, aber nichtsdestotrotz existiert: Wachsweich und - vor historischem Hintergrund - unrealistisch und kulturell selbstmörderisch.
@ FidesVeritas: Ein sehr guter Kommentar, insbesondere der vorhin extra herausgehobene Abschnitt!
Ich versuche stets, das heutige Weltgeschehen vom christlichen Standpunkt aus zu verstehen und zu interpretieren. Man sagt heute gern, die Sozialisten und Grünen usw. wollen unbedingt MultiKulti. Das ist schon richtig, aber sie sind auch nur Erfüllungsgehilfen des Establishment, der Weltelite, und diese strebt ganz im Sinne der Freimaurerei eine offene Gesellschaft sozialistischer Prägung an. Um das zu erreichen, ist eines der vordringlichsten Ziele des Establishments die Zerstörung der ethnischen Homogenität der Völker Europas. Dieses Ziel – also die Umwandlung der europäischen Nationen in "multikulturelle", multiethnische "Gesellschaften" – darf nicht in Frage gestellt werden... denn dies ist das große "alternativlose" politische Projekt, an dem Generalkritik zu üben streng verboten ist.
'FidesVeritas', Sie haben Samuel Huntington und sein Buch "Kampf der Kulturen" erwähnt. Früher glaubte ich, dass Huntington das geschrieben hat, um aus seiner Sicht aufzuzeigen, wie sich die Menschheit in Zukunft entwickeln wird, und erst heute begreife ich, das er damit ganz was anderes bezwecken wollte... heute stelle ich das Buch auf die gleiche Stufe wie Hitlers "Mein Kampf"! Huntington ist also nicht der große Prophet, sondern einer der großen Strategen des Establishments.
Mit welcher geradezu satanischen Doppelzüngigkeit und Heuchelei heute gearbeitet wird, hat der Anschlag auf 'Charlie Hebdo' gezeigt. Um die Massen zu manipulieren, ist dieser Terroranschlag vom Establishment in einer Weise instrumentalisiert worden, die aufschrecken lässt. Dieser Aufmarsch in Paris müsste eigentlich jedem zu Verstehen gegeben haben, um was es jetzt geht: um den offenen Kampf zwischen konservativem Bürgertum und freimaurerischen Weltsozialismus. Diesen Weltsozialisten geht es um die angestrebte vollkommen offene Gesellschaft! Und jeder, der damit nicht einverstanden ist, muss bekämpft werden... das ist dann der von den Weltsozialisten so titulierte "Kampf gegen Rechts"! Kritikern werden ethische Defekte und politischer Extremismus unterstellt... man sei fremdenfeindlich, extremistisch, rassistisch - oder ganz allgemein: rechtspopulistisch! Damit versucht man alle Kritiker mundtot zu machen!
Erschreckend dabei ist, dass nicht nur Politik und Medien die Vorstellungen des Establishments umsetzen, sondern auf weiten Strecken auch die Kirche. Die Kirche rsp. die Ordinariate in den deutschsprachigen Ländern haben aus der Geschichte nichts gelernt und stolpern heute in die noch größere Katastrophe hinein als damals mit Hitler, obwohl man vorgibt, genau das vermeiden zu wollen. Nicht Pegida ist der Feind, nicht mal der Islam ist es, sondern der freimaurerische Weltsozialismus wie in Fatima vorhergesagt. Und wehe, es erhebt einer seine Stimme dagegen. Wie ist bei Pfarrer Spätling versucht worden, ihn in ein schlechtes Licht zu rücken, nur um diese völlig indiskutable und in merkwürdiger Lichtgeschwindigkeit getroffene Entscheidung von Bischof Genn als gerechtfertigt erscheinen zu lassen.
Und ich bin schon gespannt, wie es in den nächsten Tagen Pfarrer Norbert Zawilak ergehen wird.

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martin v. tours
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Re: Predigtverbot

Beitrag von martin v. tours »

Toribio :daumen-rauf:
Sehe ich genau so !

p.s.
nur die Lichtgeschwindigkeit ist keine Zeit- sondern eine Entfernungsangabe.
(Klugscheissermodus aus)
;D
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Niels
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Niels »

Predigtverbote finde ich cool! 8) Ganz mutig! :koenig: Besonders für eine sog. Kirche, die "an die Ränder geht"... :patsch:
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Protasius
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Protasius »

martin v. tours hat geschrieben:Toribio :daumen-rauf:
Sehe ich genau so !

p.s.
nur die Lichtgeschwindigkeit ist keine Zeit- sondern eine Entfernungsangabe.
(Klugscheissermodus aus)
;D
(Physikermodus an) Die Lichtgeschwindigkeit ist keine Entfernungs-, sondern eine Geschwindigkeitsangabe. Die Entfernungsangabe ist das Lichtjahr. (Physikermodus aus)
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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martin v. tours
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Re: Predigtverbot

Beitrag von martin v. tours »

Hattu recht !
( Blamiertenmodus an)
:ikb_shy: ;D
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Pit
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Re: Biedermann und die Branstifter

Beitrag von Pit »

FidesVeritas hat geschrieben: Wenn man wie ich aus Österreich kommt...versteht man unter "Türkenkriegen" und "Türkenbelagerung" etwas Bedrohlicheres ...Wenn man dann noch sieht, wie z.B. die Oststeiermark, die das Einfallsgebiet der Türken (=Bewohner des Osmanischen Reiches, das tut hier ja nichts zur Sache) über mehrere Jahrhunderte war, bis heute in der Entwicklung zurückgeblieben und gewissermaßen niedergedrückt ist...z.B. vor 100 Jahren - als die Türkenkriege längst vorbei waren - waren die Lebensumstände der einfachen Leute dort erschreckend - , befürwortet man zumindest schon ein vertieftes Nachdenken über unseren Umgang mit der expansiven muslimischen Kultur.

....
Wenn ich Dich richtig verstehe,dann ist die Tatsache,dass die Osmanen im 16. oder 17.Jahrhundert die Steiermark als Einfallsgebiet nach Österreich nutzten,daran schuld,dass die Oststeiermark 300 Jahre später (!) eine relativ arme Region Österreichs war.
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Siard
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Re: Biedermann und die Branstifter

Beitrag von Siard »

FidesVeritas hat geschrieben:Wenn man wie ich aus Österreich kommt und einen Sinn für Geschichte hat, versteht man unter "Türkenkriegen" und "Türkenbelagerung" etwas Bedrohlicheres und nicht so weit Hergeholtes, wie Deutsche vielleicht meinen.
:ja:

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Athanasius0570
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Re: Biedermann und die Branstifter

Beitrag von Athanasius0570 »

Siard hat geschrieben:
FidesVeritas hat geschrieben:Wenn man wie ich aus Österreich kommt und einen Sinn für Geschichte hat, versteht man unter "Türkenkriegen" und "Türkenbelagerung" etwas Bedrohlicheres und nicht so weit Hergeholtes, wie Deutsche vielleicht meinen.
:ja:
Aber es ist doch absurd, die Türkenkriege in erster Linie als Religionskriege zu sehen.
Natürlich wäre es wie am Balkan zu einer teilweisen Islamisierung gekommen, aber das war doch nicht die Motivation der Osmanischen Herrscher. Offiziell vielleicht, um Widerstände gegen eine entsprechende Politik zum Schweigen zu bringen.
Schaut euch doch nur die Bündnispolitik in diesen Konflikten an, die meist nichts mit Religion und Konfession zu tun hat, sondern mit wirtschaftlichem und politischem Vormachtstreben. Selbst der hochgejubelte Befreier Wiens, Jan Sobieski ist doch vor allem durch finanzielle Mittel motiviert worden!
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Pit
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Pit »

So ist es und in den sogenannten "Türkenkriegen" rein religiösbedingte Kriege zu sehen zeugt allenfalls von mangelnden Geschichtskenntnissen.
Und ich finde es gut und richtig,dass "Pfarrer" Spätling ein Predigtverbot auferlegt wurde.
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Siard
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Re: Biedermann und die Branstifter

Beitrag von Siard »

Athanasius0570 hat geschrieben:Aber es ist doch absurd, die Türkenkriege in erster Linie als Religionskriege zu sehen.
Das habe ich zwar nicht behauptet, aber die Religion war ein wichtiger Beweggrund.
Athanasius0570 hat geschrieben:Natürlich wäre es wie am Balkan zu einer teilweisen Islamisierung gekommen, ….
Ganz sicher sogar – und nicht nur dort, weil man ja nicht nach Wien Schluß gemacht hätte.
Athanasius0570 hat geschrieben:Schaut euch doch nur die Bündnispolitik in diesen Konflikten an, …
Dann hat es freilich nicht einen einzigen Religionskrieg gegeben.

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Athanasius0570
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Re: Biedermann und die Branstifter

Beitrag von Athanasius0570 »

Siard hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Aber es ist doch absurd, die Türkenkriege in erster Linie als Religionskriege zu sehen.
Das habe ich zwar nicht behauptet, aber die Religion war ein wichtiger Beweggrund.
Wie auch bei den Expansionsbestrebungen christlicher Länder in dieser Zeit.
Siard hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Natürlich wäre es wie am Balkan zu einer teilweisen Islamisierung gekommen, ….
Ganz sicher sogar – und nicht nur dort, weil man ja nicht nach Wien Schluß gemacht hätte.
Nun ist aber der Balkan bis heute mit Ausnahme von Teilen Bosnien-Herzegowinas und Albaniens und bis zur "Umsiedlung" aus Griechenland weitestgehend christlich geblieben.
Siard hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Schaut euch doch nur die Bündnispolitik in diesen Konflikten an, …
Dann hat es freilich nicht einen einzigen Religionskrieg gegeben.
Meinst du die Franzosen haben die Türken aus religiösen Gründen unterstützt oder weil die praktischerweise den Venezianern den Garaus gemacht haben?
Es hat meiner Meinung nach in der Tat keinen einzigen Krieg gegeben, der in erster Linie aus religiösen Gründen geführt worden wäre, und selbst dort, wo Religion scheinbar eine wichtige Motivation darstellt, handelt es sich meiner Ansicht nach zum Großteil um eine Instrumentalisierung der Religionen, die nicht ihnen selbst entspringt.
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overkott
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Re: Biedermann und die Branstifter

Beitrag von overkott »

Siard hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Aber es ist doch absurd, die Türkenkriege in erster Linie als Religionskriege zu sehen.
Das habe ich zwar nicht behauptet, aber die Religion war ein wichtiger Beweggrund.
Es geht dabei um die Expansion des Hauses Osman ( 1288 - 1922 ) aus Anatolien und deren politischer Ideologie.

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Pit
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Re: Biedermann und die Branstifter

Beitrag von Pit »

overkott hat geschrieben: Es geht dabei um die Expansion des Hauses Osman ....und deren politischer Ideologie.
und somit in erster Linie um ein politisches Vorgehen,nämlich die Ausbreitung des Einflussbereiches der Familie.
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Siard
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Re: Biedermann und die Branstifter

Beitrag von Siard »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Natürlich wäre es wie am Balkan zu einer teilweisen Islamisierung gekommen, ….
Ganz sicher sogar – und nicht nur dort, weil man ja nicht nach Wien Schluß gemacht hätte.
Nun ist aber der Balkan bis heute mit Ausnahme von Teilen Bosnien-Herzegowinas und Albaniens und bis zur "Umsiedlung" aus Griechenland weitestgehend christlich geblieben.
Du meinst ›wieder christlich geworden‹.

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Athanasius0570
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Athanasius0570 »

Das Christentum war in osmanischer Zeit am Balkan ausgelöscht?
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Siard
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Siard »

Athanasius0570 hat geschrieben:Das Christentum war in osmanischer Zeit am Balkan ausgelöscht?
Hab ich nicht gesagt.

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Athanasius0570
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Athanasius0570 »

Dann sind wir ja wieder einmal einer Meinung ... :P
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overkott
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Re: Predigtverbot

Beitrag von overkott »

Wenn wir hier den einen oder anderen Mitdiskutanten lesen, der zwischen Christentum und Islam keine Kompatibilität erkennen will, sollten wir uns Gedanken über den dichotomischen Charakter von Ideologien und Missbrauch von Gottesglauben machen:

Ideologien zeichnen sich als Rechtfertigungslehren für Herrschaft aus, die unterschiedliche Gruppen, etwa unterschiedliche Religionsgemeinschaften, nicht integrieren wollen und können. Ideologen vertreten damit ein klares Feindbild. Friede ist dabei nicht möglich, sondern nur Unterdrückung und Ausgrenzung.

In der theologischen Debatte können wir mit dieser Definition erkennen, wer Gottesglaube ideologisch interpretiert. Das gilt etwa für die Vertreter eines exklusiven Alleinvertretungsanspruchs, wie wir dies in Teilen der Kirche, etwa bei Päpsten in der Vergangenheit oder bei Protestanten auf der einen Seite oder bei Islamisten auf der anderen Seite, erkennen. Diese Ideologie ist aber den Religionen nicht unbedingt inhärent, nicht jeder Gläubige Katholik, Protestant, Sunnit, Schiit oder Sufi ist Katholist, Protestist oder Islamist. Ideologien unterscheiden sich darüber hinaus in radikal und extrem. Extreme Ideologien propagieren Gewalt. Selbst ohne rechtsstaatliche Mäßigung wird überbordende Demokratie etwa durch die öffentliche Hinrichtung eines Terroristen, bei der sich ein Polizist zum Scharfrichter aufschwingt, extrem.

Raphael

Re: Predigtverbot

Beitrag von Raphael »

Mensch, ovi, hier im Thread herrscht ein strenges Predigtverbot! 8)

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Gamaliel
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Gamaliel »

Mangels besserer Alternative verlinke ich nachstehenden Beitrag, der auf das Verhältnis von Katholischer Kirche und Pegida Bezug nimmt, mal hier:

Pegida Wien holt Ewald Stadler als Rechtsbeistand

Daraus:
[i]Auszug aus einem Interview[/i] hat geschrieben:Stadler: Von der Kirchen können Sie nichts erwarten. Es gibt nur einen, der etwas tut: Das ist ein Pater in Mariazell. Die Kirche spielt leider die erbärmlichste Rolle. Dort sind Leute tätig, die sich um die Affenarten im Amazonas mehr Sorgen machen als um die Christen in islamischen Ländern.

Pegida Wien: Ich habe nicht verstanden, warum die röm-kath. Kirche nicht die Stimme erhebt.

Stadler: Das sind keine Hirten mehr, das sind Funktionäre. Sie handeln und sehen sich auch selber so; die auf Kosten der Kirchenbeitragszahler gut leben, die aber nicht den heilsgeschichtlichen Auftrag erfüllen. Daher muss man sich auf die konzentrieren, die etwas tun und den Islam in- und auswendig kennen. Wir haben keine Zeit mehr um enttäuscht zu sein, sondern müssen etwas tun. Der Funktionärskatholizismus hat noch nie etwas zusammengebracht.

CIC_Fan

Re: Predigtverbot

Beitrag von CIC_Fan »

dann hat sich das thema erledigt alles wo der Herr Mag die Finger drin hatte ich schief gegangen und die FSSPX hat ihn nicht an die Finanzen gelassen ui da wurde er aber böse

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Niels
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Niels »

Wie wär's mit Dr. Berger? Das ist offenbar ein Stück weit "seine" Thematik, wenn ich seine letzten Beiträge beim amerikanischen Onlinemagazin richtig überflogen habe, und mir scheint, dass er wohl nicht so mehr ganz jung ist, aber das Geld gerade nicht undringend brauchen könnte...
:turban: :anton:

CIC_Fan

Re: Predigtverbot

Beitrag von CIC_Fan »

das ist kein jurist

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Niels
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Niels »

Nö, aber ist es nicht möglich, dass da ggf. ein neues Betätigungsfeld gesucht wird/gesucht werden muss/gesucht werden könnte...
:achselzuck:

Ich stecke Gott sei Dank in der Materie nicht drin...

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Juergen
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Juergen »

https://charismatismus.wordpress.com/20 ... tling-auf/

Vatikan hebt Predigtverbot für islamkritischen Pfarrer Paul Spätling auf

Kleruskongregation korrigiert Dekret von Bischof Felix Genn

Pressemitteilung des Christoferuswerks in Münster:

Am 20. Januar 2015 informierte der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, die Medien in einer öffentlichen Stellungnahme darüber, daß er Pfarrer Paul Spätling aus Emmerich die Predigtvollmacht entzogen habe, weil der Geistliche sich am Abend zuvor bei einer Ansprache auf einer Pegida-Kundgebung in Duisburg islamkritisch geäußert hatte.

Der Präfekt gab der Beschwerde des Geistlichen in seinem amtlichen Dekret vom 27. Juni 2015 (Prot-N. 20152101) hinsichtlich des vom Bischof verfügten Predigtverbotes recht und bezeichnet diese Maßnahme als “unverhältnismäßig”.

“Nachdem diese Kongregation ihre Kompetenz festgestellt hat, antwortet sie im Sinne der oben angeführten Punkte des H.H. Paul Spätling mit Dekret und verfügt, dass das bischöfliche Dekret vom 20. Januar 2015 gemäß c. 1739 CIC korrigiert wird; das heißt, der Entzug der Predigtvollmacht wird aufgehoben, das Verbot, öffentlich im Namen der Kirche innerhalb und außerhalb von Kirchen zu sprechen, wird hingegen bestätigt.”
Also er darf zwar predigen aber nicht innerhalb oder außerhalb von Kirchen im Namen der Kirche sprechen – HÄ‽ :hae?:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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ziphen
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Re: Predigtverbot

Beitrag von ziphen »

Man will wohl verhindern, dass er außerhalb von Gottesdiensten erneut auf irgendwelchen öffentlichen Veranstaltungen das Wort ergreift.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben

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Juergen
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Juergen »

ziphen hat geschrieben:Man will wohl verhindern, dass er außerhalb von Gottesdiensten erneut auf irgendwelchen öffentlichen Veranstaltungen das Wort ergreift.
Da steht aber nicht "innerhalb und außerhalb von Gottesdiensten", sondern "innerhalb und außerhalb von Kirchen".
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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ziphen
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Re: Predigtverbot

Beitrag von ziphen »

Juergen hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:Man will wohl verhindern, dass er außerhalb von Gottesdiensten erneut auf irgendwelchen öffentlichen Veranstaltungen das Wort ergreift.
Da steht aber nicht "innerhalb und außerhalb von Gottesdiensten", sondern "innerhalb und außerhalb von Kirchen".
Dort steht aber auch "zu sprechen". Ich habe vorausgestzt, dass zwischen sprechen und predigen ein entscheidender Unterschied gesehen wird, und die Kleruskongregation darauf abhebt. Mag sein, dass ich damit falsch liege.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Niels
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Niels »

Eine Pantomime "im Namen der Kirche" etwa ist also indoormäßig und auch outdoormäßig durch das Dekret gedeckt - oder wie? ... :hmm:

(Etwa so: http://www.katholisch.de/video/1177-kr ... -pantomime :panisch: :narr: )
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Protasius
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Re: Predigtverbot

Beitrag von Protasius »

Vielleicht wäre es sinnvoll, mal einen Blick in das lateinische Original des Dekrets der Kleruskongregation zu werfen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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