Trappistenabtei Mariawald

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Fridericus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Fridericus »

HeGe hat geschrieben:Ich denke, die Frage wird sich ohnehin nicht so bald stellen. Die beiden neuen Novizen sind beide Priester. Zusammen mit den in der Abtei bereits vorhandenen Priestern reicht das für die Seelsorge dieser kleinen Gemeinschaft erstmal aus, würde ich behaupten. Die Priesterweihe soll ja eigentlich eher die Ausnahme sein. Solange kein Bedarf besteht, wird es wohl erstmal keine neuen Priester geben.
Nein, nur einer der Novizen ist Priester.
Mariawald hat geschrieben:In diesem Jahr haben wir zwei Postulanten aufgenommen, darunter ein Priester. Beide haben einen guten Anfang im klösterlichen Leben gemacht und können bald eingekleidet werden.

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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Bernado »

HeGe hat geschrieben:Ich denke, die Frage wird sich ohnehin nicht so bald stellen. Die beiden neuen Novizen sind beide Priester. Zusammen mit den in der Abtei bereits vorhandenen Priestern reicht das für die Seelsorge dieser kleinen Gemeinschaft erstmal aus, würde ich behaupten. Die Priesterweihe soll ja eigentlich eher die Ausnahme sein. Solange kein Bedarf besteht, wird es wohl erstmal keine neuen Priester geben.
Das ist ein weiterer sehr interessanter Gesichtspunkt.

Andererseits waren die Klöster traditionell auch Orte der Wissenschaft. Neben Laienbrüdern gab es immer auch wissenschaftlich gebildete Mönche, die keine oder nur nebenbei Theologen waren, sondern sich hauptsächlich anderen Wissensgebieten widmeten. Wahrscheinlich wird man diese heute aber weniger selbst ausbilden, sondern eher bereitwillig aufnehmen, wenn sie als Spätberufene mit einer entsprechenden Ausbiildung (und vielleicht sogar schon Karriere!) an die Pforte klopfen.

Unsere Dikussion führt uns offenbar dahin, daß es heute kaum noch verbindliche oder verbindende Vorstellungen davon gibt, was der Ordensstand ist, was er leisten kann und soll, wozu er und seine Angehörigen berufen sind. Im Fall der streng kontemplativen Orden läßt sich das vielleicht sogar noch am leichtesten beantworten.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von HeGe »

Fridericus hat geschrieben:Nein, nur einer der Novizen ist Priester.
Mariawald hat geschrieben:In diesem Jahr haben wir zwei Postulanten aufgenommen, darunter ein Priester. Beide haben einen guten Anfang im klösterlichen Leben gemacht und können bald eingekleidet werden.
Hast recht, hatte ich falsch in Erinnerung. Danke für den Hinweis.
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HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von HeGe »

@Bernardo: Es ist denke ich keine Frage, dass ein Priester, der gerne in den Orden eintreten möchte, nicht abgewiesen werden wird, wenn er die Berufung dazu hat.

Aber wenn ich mir manche Benediktiner-Abteien ansehe, wo 90 % der Mönche Priester sind, verträgt sich das m.E. nicht mit dem trappistischen Ideal der manuellen Arbeit.

Ich weiß ja nicht, wo die Planungen der Abtei hingehen, aber wenn die Absicht besteht, je nach Nachwuchs, in den nächsten Jahren eventuell auch die Landwirtschaft wieder auszuweiten, wird man glaube ich um jeden Mönch froh sein, der etwas anderes gelernt hat.
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Germanus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Germanus »

Bei den Zisterziensern aller couleur, mit Ausnahme der Österreicher und Ungarn, ist die Weihe kein Vorwand, die (Hand-)Arbeit ruhen zu lassen. Selbst die Äbte sind (zumindest in ihrem Selbstverständnis, das mir so mal tradiert wurde) dazu vor sich selbst verpflichtet und haben die Handarbeit mit dem Konvent sehr gepflegt, bis es immer weniger klostereigene Felder und Wiesen gab...
Die Weihe ist also kein Hindernis für irgendetwas. Allerdings gab es noch mehr hochqualifizierte Konversen, die die Leitung übernehmen konnten, da die Mönche meistens nur studiert hatten und als "Hilfsarbeiter" zu den entsprechnden Stunden eingesetzt wurden.
Gruß G.
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HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von HeGe »

Germanus hat geschrieben:Die Weihe ist also kein Hindernis für irgendetwas. Allerdings gab es noch mehr hochqualifizierte Konversen, die die Leitung übernehmen konnten, da die Mönche meistens nur studiert hatten und als "Hilfsarbeiter" zu den entsprechnden Stunden eingesetzt wurden.
Das war das, was ich meinte. Natürlich können auch die Priestermönche handwerkliche Arbeiten verrichten, aber es braucht schon einige Leute, die auch eine vernünftige Ausbildung und ein gewisses Talent haben.
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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Bernado »

HeGe hat geschrieben:Ich weiß ja nicht, wo die Planungen der Abtei hingehen, aber wenn die Absicht besteht, je nach Nachwuchs, in den nächsten Jahren eventuell auch die Landwirtschaft wieder auszuweiten, wird man glaube ich um jeden Mönch froh sein, der etwas anderes gelernt hat.
Ich weiß ebenfalls nicht, wo die Planungen hingehen, und viel schlimmer: Ich habe noch nicht einmal eine Idee davon, wo sie hingehen sollten.

Ist das Ideal der Arbeit in der Landwirtschaft überhaupt noch zu halten? In den USA scheint da einiges noch zu gehen - aber in der überregulierten und freiheitsfeindlichen EU kann man ja nichts mehr verkaufen, was nicht den idiotischsten Richtlinien enspricht. Was passiert, wenn die Quoten verlagert, die Anbaugebiete umdefiniert, die Umwelts-Belastungsquotienten verschärft usw. werden? Da stehen uns noch spannende Überlegungen und vermutlich auch noch heftige Kämpfe bevor, bis es auf solche Fragen tragfähige Antworten gibt.

Einige französische und auch amerikanische Klöster sind auf Computerdienstleistungen (Desktop-publishing, Tonerverkauf usw.) ausgewichen - nicht unbedingt kontemplationsfördernd, aber wohl existenznotwendig.

Die Idee des kontemplativen Klosters ist der Anachronimus, die Absage an die durchkapitalisierte Gesellschaft schlechthin - gerade deshalb ist es so wichtig, daran festzuhalten bzw. sie nach fast völligem Verlust wiederzugewinnen. Aber die Gesellschaft wird die Kampfansage, die darin liegt, sicher nicht ohne Antwort lassen. Und diese Antwort wird nicht so ausfallen, wie sich das die Optimisten von Lumen Gentium erträumt haaben.
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michaelis
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von michaelis »

HeGe hat geschrieben:Natürlich können auch die Priestermönche handwerkliche Arbeiten verrichten, aber es braucht schon einige Leute, die auch eine vernünftige Ausbildung und ein gewisses Talent haben.
Ich erinnere mich da gerade an einen holländischen Karmeliter, der in meiner Jugendzeit zusammen mit einem Mitbruder die Pfarrseelsorge in unserer Gemeinde übernommen hatte:
Eines Tages bekam ein Freund (und "Mit-Messdiener") einen Anruf von ihm, in dem er um unsere Hilfe im Pfarrhaus bat. Als wir beide dort eintrafen, berichtete er uns davon, daß in einem Kellerraum Wasser stand. Dieses wollte er durch ein Loch in der Wand in den Nachbarraum mit Bodenablauf ableiten. Allerdings käme er, trotz Meißel, mit dem Loch nicht weiter.
Alls wir in den Keller kamen, fanden wir dort den ca. 25 cm langen Meißel vor: Er war in voller Länge in die Wand getrieben worden. :panisch:
Wir haben dann über eine Stunde gebraucht, um das Loch rund um den festgekloppten Meißel herum herzustellen.

Fazit: Priestermönche (zumindest dieser Karmeliter) sind vielleicht handwerklich unbedarft, aber sehr willensstark! :breitgrins: :D

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cantus planus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von cantus planus »

Gut, dass der keine Firmwatschen erteilt hat... :panisch:
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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Bernado »

michaelis hat geschrieben:Fazit: Priestermönche (zumindest dieser Karmeliter) sind vielleicht handwerklich unbedarft, aber sehr willensstark! :breitgrins: :D
Und in die Hände dieses Exemplars, wenn er mal einen Don-Camillo-mäßigen Wutanfall hat, möchte ich auch nicht fallen. Mann, muß der Pratzen haben!
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HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von HeGe »

Bernado hat geschrieben:Ich weiß ebenfalls nicht, wo die Planungen hingehen, und viel schlimmer: Ich habe noch nicht einmal eine Idee davon, wo sie hingehen sollten.

Ist das Ideal der Arbeit in der Landwirtschaft überhaupt noch zu halten? In den USA scheint da einiges noch zu gehen - aber in der überregulierten und freiheitsfeindlichen EU kann man ja nichts mehr verkaufen, was nicht den idiotischsten Richtlinien enspricht. Was passiert, wenn die Quoten verlagert, die Anbaugebiete umdefiniert, die Umwelts-Belastungsquotienten verschärft usw. werden? Da stehen uns noch spannende Überlegungen und vermutlich auch noch heftige Kämpfe bevor, bis es auf solche Fragen tragfähige Antworten gibt.
Trotz aller Hoffnungen, die man sich aufgrund der Reformen für die Zahl der Berufungen machen kann, wäre es glaube ich utopisch anzunehmen, dass jetzt bald wieder großflächig Landwirtschaft auch für den Verkauf betrieben werden könnte, selbst wenn man das aufgrund aller von dir bereits genannter Schwierigkeiten überhaupt wollte. Das Kloster liegt mittlerweile mitten im Nationalpark Eifel und hat große Flächen an diesen verpachtet. Die Einnahmen aus der Verpachtung dürften so hoch sein, dass sich eigene Landwirtschaft in großem Umfang demgegenüber vermutlich überhaupt nicht mehr rechnen kann. Es würde wohl eher Landwirtschaft im geringem Umfang, nur für den Eigenbedarf in Betracht kommen.

Aber auf die daraus mögliche Eigenversorgung ganz zu verzichten, wäre auch nicht gut, meine ich. Das Kloster soll ja idealerweise möglichst autark sein. Und die eigene Landwirtschaft ist eine Arbeit, die einfach zum trappistischen Leben dazu gehört.
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michaelis
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von michaelis »

Bernado hat geschrieben:Mann, muß der Pratzen haben!
Er hatte schon einen Hammer zuhilfe genommen.
Aber auch damit dürfte er ganz schön zu tun gehabt haben.

Fridericus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Fridericus »

Weiß jemand eigentlich, ob die Rückkehr zur Tradition schon abgeschlossen ist.

Auf den Bildern zu Allerheiligen ist jedenfalls noch keine Tonsur zu sehen.
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cantus planus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von cantus planus »

Fridericus hat geschrieben:Weiß jemand eigentlich, ob die Rückkehr zur Tradition schon abgeschlossen ist.
Nein. Wie denn? Das fängt doch gerade erst richtig an. Man kann ein Kloster nicht innerhalb eines Jahres vollkommen umstellen. Der Prozeß wird wohl zwei/drei Jahre brauchen.
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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Bernado »

HeGe hat geschrieben:Das Kloster liegt mittlerweile mitten im Nationalpark Eifel und hat große Flächen an diesen verpachtet. Die Einnahmen aus der Verpachtung dürften so hoch sein, dass sich eigene Landwirtschaft in großem Umfang demgegenüber vermutlich überhaupt nicht mehr rechnen kann. Es würde wohl eher Landwirtschaft im geringem Umfang, nur für den Eigenbedarf in Betracht kommen.

Aber auf die daraus mögliche Eigenversorgung ganz zu verzichten, wäre auch nicht gut, meine ich. Das Kloster soll ja idealerweise möglichst autark sein. Und die eigene Landwirtschaft ist eine Arbeit, die einfach zum trappistischen Leben dazu gehört.
Ah ja - das mit den Pachteinnahmen wußte ich nicht.Wenn sie nicht für den Verkauf produzieren müssen, ist das natürlich eine starke Entlastung.

Trotzdem stellt sich für mich weiter die Frage, welche Art von Arbeit heute für die Mönche sinnvoll und zum Heil förderlich ist. Die Arbeit soll ja mehr als nur ein "Ausgleichssport" zum vielen Stehen und Sitzen im Chor bedeuten, sie soll auch für die Mönche selbst und für die Gesellschaft einen über die unmittelbare Existenzsicherung hinausgehenden Nutzen erbringen.

Aber Du hast wohl recht: Bis diese Frage wirklich akut wird, wird wohl noch einige Zeit vergehen.
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Germanus
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Germanus »

Der einzige Nutzen zisterziensischen Mönchtums (und nicht nur dieses) ist aus christlicher Perspektive wohl die Verherrlichung Gottes. Die unbeabsichtigten Nebeneffekte sind allerdings meistens hängengeblieben im großen Gedächtnis der Geschichte - sprich: Ostkolonisierung, Kunstschaffen, Kulturträgerarbeit etc. Wenn man die Nebeneffekte an die erste Stelle rückt, wird es wohl auch kaum "funktionieren".
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maliems
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von maliems »

gallus_cantans hat geschrieben:Vater Abt hat in Heiligenkreuz studiert, also wird die Reise wohl dorthin gehen...
iiiih, beim Wallner? da muss der sich aber mal n bißchen zurückhalten.

maliems
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von maliems »

ich fände es gut, wenn sich auch Berufungen zum Bruder ohne Weihe einfänden.

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Niels
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Niels »

maliems hat geschrieben:ich fände es gut, wenn sich auch Berufungen zum Bruder ohne Weihe einfänden.
Ich bin sicher, dass sich auch Brüder einfinden werden...
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gallus_cantans
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von gallus_cantans »

Wigratzbad: Da haben Einige der Vorredner völlig recht - das wäre die feinere Option.

HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von HeGe »

Bernado hat geschrieben:Ah ja - das mit den Pachteinnahmen wußte ich nicht.Wenn sie nicht für den Verkauf produzieren müssen, ist das natürlich eine starke Entlastung.

Trotzdem stellt sich für mich weiter die Frage, welche Art von Arbeit heute für die Mönche sinnvoll und zum Heil förderlich ist. Die Arbeit soll ja mehr als nur ein "Ausgleichssport" zum vielen Stehen und Sitzen im Chor bedeuten, sie soll auch für die Mönche selbst und für die Gesellschaft einen über die unmittelbare Existenzsicherung hinausgehenden Nutzen erbringen.
Na ja, dass sie nichts für den Verkauf produzieren "müssen", ist leider nicht richtig. Weder die Pachteinnahmen noch Landwirtschaft reichen wohl aus, um genügend Einnahmen zu erwirtschaften. Die zahlreichen Spendenaufrufe der Abtei belegen das. Nur sind die Pachteinnahmen, die ja ohne Arbeitseinsatz entstehen, auch ein Faktor, den man einer Wiederaufnahme größerer landwirtschaftlicher Nutzung entgegenstellen muss. Wenn man in dieser Zeit andere Arbeiten verrichtet, kann man ja letztlich doppelt verdienen.

Zudem ist die Frage, ob man angesichts des Nationalparks rechtlich überhaupt noch Landwirtschaft in großem Umfang betreiben dürfte. Die Abtei hatte ja beispielsweise auf ihren eigenen Wiesen die Ansiedlung von einigen Büffeln beabsichtigt (ich glaube jedenfalls, dass es Büffel waren) und zwar mehr zum Zweck der Touristenattraktion, glaube ich. Der Widerstand der "Naturschützer" war riesig, weil diese Tierrasse angeblich in dieser Gegend nicht heimisch sei. :roll:

Früher hatte die Abtei eine Pferdezucht. Ich meine, das wäre vielleicht etwas, was man wieder aufgreifen könnte, da jetzt die entsprechenden Kenntnisse noch in der Abtei vorhanden sind und dies mit den eher wenigen Tieren auch nicht so viel Arbeit macht, wie die Versorgung von Massen an rohmilchproduzierenden Großvieheinheiten (ich liebe diese Bezeichnung :D ). Ob man damit viel Geld verdienen kann, weiß ich aber nicht. Ansonsten gibt es noch mehrere Bienenvölker, auch das wäre vielleicht noch ausbaufähig. Man muss den Begriff Landwirtschaft vielleicht in heutiger Zeit etwas über den Kartoffelacker hinausdenken.

Ansonsten gibt es natürlich viele Handarbeiten, die gut zum klösterlichen Leben passen. Herstellung von Paramenten, Buchdruck und -malerei, Herstellung religiöser Devotonalien, das Backen von Hostien, etc. Aber da ist die "Konkurrenz" (insbesondere aus anderen Klöstern) sicher nicht gerade gering.

Bei einem Blick in die Vergangenheit sollte man aber nicht vergessen, dass die meisten Klöster auch früher letztendlich nicht ohne Spenden und Stiftungen überleben konnten. Den Stein der Weisen wird man daher wohl nicht so schnell finden.
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civilisation
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von civilisation »

Man sollte auch die Einnahmequelle "Likör" nicht ganz vernachlässigen.

Das ist auch - vermutlich immer noch - die "Werkstatt" eines Mönches.

Ob ausbaufähig? - Vermutlich nicht, IMHO.

michaelis
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von michaelis »

HeGe hat geschrieben:Die Abtei hatte ja beispielsweise auf ihren eigenen Wiesen die Ansiedlung von einigen Büffeln beabsichtigt (ich glaube jedenfalls, dass es Büffel waren) und zwar mehr zum Zweck der Touristenattraktion, glaube ich. Der Widerstand der "Naturschützer" war riesig, weil diese Tierrasse angeblich in dieser Gegend nicht heimisch sei. :roll:
Wenn ich mir manchen Eifeler "Stiernacken" so betrachte, wage ich diese Behauptung zu bezweifeln! :breitgrins:

HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von HeGe »

civilisation hat geschrieben:Man sollte auch die Einnahmequelle "Likör" nicht ganz vernachlässigen.

Das ist auch - vermutlich immer noch - die "Werkstatt" eines Mönches.

Ob ausbaufähig? - Vermutlich nicht, IMHO.
Das ist klar, dass die bestehenden Einnahmequellen fortgeführt werden müssen. Aber ob Likörproduktion auf Dauer zukunftsfähig ist, halte ich noch für zweifelhaft. Noch gibt es die Generation 60+, die gelegentlich mal einen Kräuterschnaps trinkt, einfach so oder auch bei Magenschmerzen. In den jüngeren Generationen ist Kräuterlikör kaum noch als Getränk gefragt, mal abgesehen von Modegetränken wie Jägermeister. Man könnte höchstens versuchen, auf den Wellness-Wahn zu setzen, aber wer weiß, wie lange dieser Zeitgeist noch lebt.

Und wie man im Fall des Kloster Andechs gesehen hat, sollte man bei allen Geldsorgen auch nicht die Prioritäten vergessen.
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HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von HeGe »

michaelis hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Die Abtei hatte ja beispielsweise auf ihren eigenen Wiesen die Ansiedlung von einigen Büffeln beabsichtigt (ich glaube jedenfalls, dass es Büffel waren) und zwar mehr zum Zweck der Touristenattraktion, glaube ich. Der Widerstand der "Naturschützer" war riesig, weil diese Tierrasse angeblich in dieser Gegend nicht heimisch sei. :roll:
Wenn ich mir manchen Eifeler "Stiernacken" so betrachte, wage ich diese Behauptung zu bezweifeln! :breitgrins:
:D

Ich habe nochmal gegoogelt, es waren Wisente. Siehe beispielsweise hier.
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Niels
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Niels »

Interessanter Artikel über die Sanierung der Klostermauer: http://www.rundschau-online.de/html/art ... 7183.shtml
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Berolinensis
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Berolinensis »

Wir hatten uns ja schon nach der künftigen Ausbildung der Neueintritte gefragt. Heute nun die Antwort von der Seite der Abtei:
Beginn des Studienjahres in der Abtei Mariawald

Hochrangige Gelehrte sagen Lehrtätigkeit zu

Wie der Abt von Mariawald, Dom Josef Vollberg OCSO, erklärt, hat die Abtei Mariawald sich entschlossen, unter der Organisation und Leitung von Dr. Dr. F. Erich Zehles (als beauftragter Rektor der Studien) ein Hausstudium durchzuführen, um Priestermönche heranzubilden. Grund für das Hausstudium ist, daß die Mönche in der klösterlichen Gemeinschaft verbleiben und in der ganz hervorragend ausgestatteten Bibliothek des Klosters ihre Studien in angemessener Ruhe betreiben können.

Am Fest Mariä Lichtmeß, dem 2. Februar 2010, beginnt das Sommersemester des Studienjahres 2010 / 2011. Die Abtei ist mit päpstlichem Privileg wieder zu den alten Gebräuchen des Trappistenordens nach den Usus von Monte Cistello aus dem Jahre 1964 zurückgekehrt und verzeichnet seither Zulauf von Postulanten, die inzwischen zum Teil auch Novizen sind.

Die Festvorlesung zur Eröffnung hält Prof. Dr. Klaus Berger vor dem Konvent und geladenen Gästen. Er wird in Mariawald Exegese lehren.

Auch der bekannte Philosoph Prof. Dr. Robert Spaemann hat eine Lehrtätigkeit zugesagt.

Die Studienordnung richtet sich nach den Weisungen und Anregungen, die von den Päpsten seit Leo XIII. bis Johannes Paul II. gegeben worden sind. Maßgebend sind die entsprechenden Canones des allgemeinen Kirchenrechts und die Konstitutionen, die Ratio institutionis, die Bestimmungen der Generalkapitel und die Traditionen des Ordens.

Das Studium soll in aller Regel zehn Semester umfassen, die Prüfungszeiten sind darin enthalten. In Seminaren, Vorlesungen, Tutorien und Repetitorien wird eine solide philosophische, theologische, historische und sprachliche Ausbildung zur heiligen Priesterweihe führen.

Wenn ihre Oberen es genehmigen, können auch Mönche anderer Klöster bzw. Kleriker von Instituten geweihten Lebens am Hausstudium in der Abtei Mariawald teilnehmen.

Unsere Kräfte sind schwach und mit der Durchführung der Reform unseres Klosters und der Studien völlig ausgelastet. Haben Sie bitte deshalb Verständnis, daß wir uns gänzlich außerstande sehen, Interviews zu geben oder auf telefonische Anfragen zu reagieren.
:daumen-rauf:

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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Niels »

Berolinensis hat geschrieben:Wir hatten uns ja schon nach der künftigen Ausbildung der Neueintritte gefragt. Heute nun die Antwort von der Seite der Abtei:
Beginn des Studienjahres in der Abtei Mariawald

Hochrangige Gelehrte sagen Lehrtätigkeit zu

Wie der Abt von Mariawald, Dom Josef Vollberg OCSO, erklärt, hat die Abtei Mariawald sich entschlossen, unter der Organisation und Leitung von Dr. Dr. F. Erich Zehles (als beauftragter Rektor der Studien) ein Hausstudium durchzuführen, um Priestermönche heranzubilden. Grund für das Hausstudium ist, daß die Mönche in der klösterlichen Gemeinschaft verbleiben und in der ganz hervorragend ausgestatteten Bibliothek des Klosters ihre Studien in angemessener Ruhe betreiben können.

Am Fest Mariä Lichtmeß, dem 2. Februar 2010, beginnt das Sommersemester des Studienjahres 2010 / 2011. Die Abtei ist mit päpstlichem Privileg wieder zu den alten Gebräuchen des Trappistenordens nach den Usus von Monte Cistello aus dem Jahre 1964 zurückgekehrt und verzeichnet seither Zulauf von Postulanten, die inzwischen zum Teil auch Novizen sind.

Die Festvorlesung zur Eröffnung hält Prof. Dr. Klaus Berger vor dem Konvent und geladenen Gästen. Er wird in Mariawald Exegese lehren.

Auch der bekannte Philosoph Prof. Dr. Robert Spaemann hat eine Lehrtätigkeit zugesagt.

Die Studienordnung richtet sich nach den Weisungen und Anregungen, die von den Päpsten seit Leo XIII. bis Johannes Paul II. gegeben worden sind. Maßgebend sind die entsprechenden Canones des allgemeinen Kirchenrechts und die Konstitutionen, die Ratio institutionis, die Bestimmungen der Generalkapitel und die Traditionen des Ordens.

Das Studium soll in aller Regel zehn Semester umfassen, die Prüfungszeiten sind darin enthalten. In Seminaren, Vorlesungen, Tutorien und Repetitorien wird eine solide philosophische, theologische, historische und sprachliche Ausbildung zur heiligen Priesterweihe führen.

Wenn ihre Oberen es genehmigen, können auch Mönche anderer Klöster bzw. Kleriker von Instituten geweihten Lebens am Hausstudium in der Abtei Mariawald teilnehmen.

Unsere Kräfte sind schwach und mit der Durchführung der Reform unseres Klosters und der Studien völlig ausgelastet. Haben Sie bitte deshalb Verständnis, daß wir uns gänzlich außerstande sehen, Interviews zu geben oder auf telefonische Anfragen zu reagieren.
:daumen-rauf:
:daumen-rauf:
Berolinensis, danke für den Hinweis!
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Linus »

maliems hat geschrieben:
gallus_cantans hat geschrieben:Vater Abt hat in Heiligenkreuz studiert, also wird die Reise wohl dorthin gehen...
iiiih, beim Wallner? da muss der sich aber mal n bißchen zurückhalten.
du soo schlimm ist der PKW nicht. Abgesehen von seiner Ablehnung des überkommenen Ritusformulars.
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von ottaviani »

eine sehr gute Lösung so ähnlich hatte ich das auch vermutet

HeGe
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von HeGe »

Berolinensis hat geschrieben:Wir hatten uns ja schon nach der künftigen Ausbildung der Neueintritte gefragt. Heute nun die Antwort von der Seite der Abtei:
Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, jedenfalls nicht so schnell. Für die Zukunft, wenn wieder ein entsprechender Grundstock an Mönchen vorhanden gewesen wäre, vielleicht, aber nicht jetzt schon. Sehr überraschend! :glubsch:

Das wirft bei mir aber schon ein paar Fragen auf: :hmm:

Ist es überhaupt zulässig, in Deutschland Priester außerhalb von anerkannten Hochschulen auszubilden? Sagt das Konkordat da was zu?

Was für einen Abschluss machen die da? Wer kontrolliert die Inhalte der Ausbildung? Wo wird die Prüfung abgelegt?

Kann da jeder lehren oder müssen diejenigen die Venia legendi und die kirchliche Lehrerlaubnis haben?

Ist Prof. Berger nicht Protestant? Darf der katholische Priester ausbilden?

Könnte man mit der Ausbildung dort theoretisch auch Pfarrer in irgendeiner Gemeinde werden?

Ansonsten ist die Entscheidung im Hinblick auf das klösterliche Leben und die weitere Ausbildung der Mönche sicherlich eine gute Variante.
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Bernado
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Re: Trappistenabtei Mariawald kehrt zu alter Liturgie zurück

Beitrag von Bernado »

HeGe hat geschrieben:Das wirft bei mir aber schon ein paar Fragen auf: :hmm:
Ein paar dieser Fragen kann ich ansatzweise beantworten.

Die Kirche kann Priester ausbilden und weihen, wo und wie sie will. Sie bestimmt die Anforderungen, das Urteil liegt letztlich (im Rahmen des Kirchenrechtes) beim weihenden Bischof. Wenn Priester allerdings in Konkordatspositionen (z.B. als Pfarrer) eingesetzt werden sollen, müssen sie den im Konkordat festgelegten Anforderungen genügen oder eine als gleichwertig anerkannte Ausbildung haben. Da gibt es Verhandlungsspielräume.

Damit ein Bischof weihen kann, wird Mariawald eine Studienordnung ausarbeiten müssen, die den kirchenrechtlichen Anforderungen entspricht. Ggf. kann ein Kloster auch versuchen, sich von einzelnen besonders auf den Weltklerus zugeschnittenen Bedingungen dispensieren zu lassen. Der "Einbau" qualifizierter nicht-katholischer Professoren in diese Studienordnung ist m. E. kein Problem, wenn die Studienordnung insgesamt stimmt.

Ein Kloster, das seine Patres nicht als Gemeindepfarrer "verleihen" (und besoldet haben) will, hat hier also große Freiheit. Diese Freiheit verringert sich natürlich in dem Maß, in dem an dieser "Haus-Hochschule" auch Studenten ausgebildet werden sollen, die später nicht als Mönchspriester leben wollen. Andererseits geben viele dem Kirchensteuersystem ja ohnehin keine großen Chancen mehr. Wenn die Zahl der Konkordatsstellen abnimmt oder es diese eines Tages überhaupt nicht mehr gibt, wird auch niemand mehr fragen (können), ob der Priester am Altar oder im Beichtstuhl die statlichen Bachelor- und Master-Grade erworben hat.

Im übrigen habe ich große Hochachtung vor dem Mut der Mariawalder, sich auf diesen Weg zu begeben. Es wird nicht leicht sein, geeignete Dozenten in ausreichendem Maße nach Mariawald zu holen, aber der damit beauftragte Dr. Zehles verfügt über einiges an Erfahrungen und Kontakten im "Kultur- und Wissenschaftsmanagement", dem kann man schon einige zutrauen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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