Gut beobachtet!Kirchenjahr hat geschrieben:PS Schwarz-Weiß-Denken gepaart mit kritikloser Glorifizierung des Thomismus stehen einer Einheit zwischen Piusbrüdern und dem römischen Bischof am meisten im Wege.

Gut beobachtet!Kirchenjahr hat geschrieben:PS Schwarz-Weiß-Denken gepaart mit kritikloser Glorifizierung des Thomismus stehen einer Einheit zwischen Piusbrüdern und dem römischen Bischof am meisten im Wege.
Wo und wann soll dies geschehen sein?cantus planus hat geschrieben:Wir übersehen wohl, dass die thomistische Methode dogmatisiert ist und auch vom II. Vaticanum bestätigt wurde?
Ja, wenn Du das sagst!cantus planus hat geschrieben:Die thomistische Methode ist verbindlich.
Sie ist es.Raphael hat geschrieben:Ja, wenn Du das sagst!cantus planus hat geschrieben:Die thomistische Methode ist verbindlich.
genau daher ist die thomistische Methode auch in den Semianren verpflichtend. Ob man sich derzeit daran hält kann ich jedoch nicht beurteilen.cantus planus hat geschrieben:Man lese "Aeterni Patris" von Leo XIII., sowie zahlreiche Dokumente seiner Nachfolger, einschließlich derer des II. Vaticanums.
Dieser Lesart folgend dürfte die Kirche überhaupt niemanden wegen nichts bestrafen. Sie müsste Weizen und Spreu gleichermaßen hegen und pflegen.Kirchenjahr hat geschrieben:Man lese Matthäus 13, 24-30! Sodann lese man Summa Theologiae des Aquinaten!
Matthäus:
1. Göttliches Nein
2. Begründung: Damit der Weizen nicht mit ausgerissen wird
Aquin
1. Göttliches Nein
2. Wenn der Weizen nicht mit ausgerissen wird, dann kann (soll / muss) auch das Unkraut entfernt werden.
Der Scholastiker quält sich solange herum, bis er endlich ein (vermeintliches) Schlupfloch gefunden hat, Gottes Anweisungen zu umschiffen, oder sie diametral entgegengesetzt auslegen zu können.
Matthäus 13, 24-30 gilt auch (oder gerade) für den Aquinaten! Wenn doch auch seine Jünger heutzutage (Piusbrüder) das endlich merken würden.
Die Stelle von der Sünderin so zu lesen, als sei sie nicht willens, ihre Sünde als Sünde zu erkennen und zu bereuen, scheint mir verwegen.Kirchenjahr hat geschrieben:Todesstrafe für Häretiker: Ich bin dabei. Der ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein! Jesus wirft diesen Stein nicht. Gott wartet auf die Umkehr des Häretikers, aber auch desjenigen, der sich auf die Stufe Gottes stellt, und meint, entscheiden zu können, wer als Unkraut auf dem Scheiterhaufen brennen muss, selbst oder auch gerade dann, wenn letzterer meint, eine Verwechselung des Unkrauts mit Weizen sei bei ihm als scholastisches Kind Gottes durch aristotelische Logik ausgeschlossen.
Danke für den Verweis auf die Ausführungen Gherardinis. Schön, wie der altgediente römische Dogmatiker die beiden unterschiedlichen Verständnisweisen von Tradition der Vertreter des hl. Stuhls und der Vertreter der FSSPX beurteilt:Berolinensis hat geschrieben:Msgr. Brunero Gherardini über die Gespräche zwischen Hl. Stuhl und Bruderschaft: http://fidesetforma.blogspot.com/21/ ... pio-x.html
Er rechnet nicht mit einem Erfolg; als Haupthindernis sieht er die Methodologie, da beide Seiten ein unterschiedliches Verständnis davon hätten, was Tradition ausmache, und folglich die einzelnen Punkte, die sie besprechen, nicht von einer gemeinsamen Basis aus betrachteten.
Mons. Gherardini hat geschrieben:Soprattutto se accettasse la tesi dei “contrasti apparenti” perché determinati non da dissensi di carattere dogmatico, ma dalle sempre nuove interpretazioni dei fatti storici, la Fraternità dichiarerebbe la sua fine, miseramente sostituendo la sua Tradizione, ch’è quella apostolica, con la vaporosa ed inconsistente e disomogenea Tradizione vivente dei neomodernisti.
Gott segne Mons. Gherardini.Übersetzung hat geschrieben:Akzeptierte man speziell die These der “offensichtlichen Gegensätze”, weil selbige nicht von Differenzen dogmatischen Charakters bestimmt seien, sondern von der immer neuen Interpretation der historischen Fakten abhingen, dann erklärte die Bruderschaft ihr eigenes Ende, dann ersetzte sie elenderweise ihre Idee von Tradition, die jene der Apostel ist, durch die nebulöse, inkonsistente und heterogene Idee der lebendigen Tradition der Neomodernisten.
In den genannten Dokumenten steht einiges drin, aber nichts was zu der theologischen Methode des Thomismus verpflichten würde!cantus planus hat geschrieben:Man lese "Aeterni Patris" von Leo XIII., sowie zahlreiche Dokumente seiner Nachfolger, einschließlich derer des II. Vaticanums, z. B. "Optatam totius", ebenso Johannes Paul II. in "Fides et Ratio" sowie der CIC 1983.
hast Du auch eine Quelle, aus der sich diese Behauptung speist?Deo iuvante hat geschrieben:genau daher ist die thomistische Methode auch in den Semianren verpflichtend.cantus planus hat geschrieben:Man lese "Aeterni Patris" von Leo XIII., sowie zahlreiche Dokumente seiner Nachfolger, einschließlich derer des II. Vaticanums.
Nicht nur, aber auch!Deo iuvante hat geschrieben:Ob man sich derzeit daran hält kann ich jedoch nicht beurteilen.
Die Kirche wußte schon vor Beginn der Lehrtätigkeit des Aquinaten, daß Gott mithilfe der natürlichen Vernunft erkennbar ist.Deo iuvante hat geschrieben:Des Aquinauten feststellung man könne Gott mit der Vernunft erkennen wurde sogar dogmatisiert.
Es geht hier nicht um die evtl. Leugnung der Erkennbarkeit Gottes, sondern darum, ob eine bestimmte theologische Methode dogmatisiert worden ist; oder eben nicht.Deo iuvante hat geschrieben:Auch wenn die Modernisten selbiges Leugnen. Aber Dogma ist Dogma.
Butter bei die Fische! Ich bitte um detaillierte Zitierung der Dogmatisierung. Ich lege entscheidenden Wert auf Begrifflichkeiten wie "ex cathedra", "anathema sit", "der sei ausgeschlossen" oder ähnlich. Mir will nicht in den Kopf gehen, das die thomistische Methode Glaubensgut sein soll, wo doch die Kirche lange genug auf diese Glaubenswahrheit hat verzichten können, da der Aquinat in die historische Realtität der Kirche Gottes erst hineingeboren worden ist.cantus planus hat geschrieben:Wir übersehen wohl, dass die thomistische Methode dogmatisiert ist und auch vom II. Vaticanum bestätigt wurde?
Vielleicht hast Du bemerkt, dass weder Matthäus noch ich in der von Dir verlinkten Zitierung etwas von Strafe geschrieben haben. Ich halte es für eine typisch scholastische Unart Folgen aus Texten zu ziehen, die dieser Text nicht hergibt.Sempre hat geschrieben:Dieser Lesart folgend dürfte die Kirche überhaupt niemanden wegen nichts bestrafen. Sie müsste Weizen und Spreu gleichermaßen hegen und pflegen.
Ich lese die Stelle nicht so. Vielmehr noch: Aus der Stelle geht nicht hervor, ob die Sünderin bereut hat, willens oder sonst etwas war. Jesus fordert sie lediglich zur Umkehr auf: "Geh hin und sündige fortan nicht mehr". Es ist gleich, ob die Frau bereut hat oder (noch) nicht. Die Aufforderung an den Sündlosen, den ersten Stein zu werfen, besteht fort.Sempre hat geschrieben:Die Stelle von der Sünderin so zu lesen, als sei sie nicht willens, ihre Sünde als Sünde zu erkennen und zu bereuen, scheint mir verwegen.
Die Dokumente sind alle online zu finden. Was dir in den Kopf geht, oder nicht, ist dabei vollkommen unerheblich. Es geht übrigens nicht jede Bevorzugung einer Methode sofort mit der Verdammnis einer anderen einher. Einige scheinen hier merkwürdige Vorstellungen zu haben...Kirchenjahr hat geschrieben:Butter bei die Fische! Ich bitte um detaillierte Zitierung der Dogmatisierung.cantus planus hat geschrieben:Wir übersehen wohl, dass die thomistische Methode dogmatisiert ist und auch vom II. Vaticanum bestätigt wurde?
Was für ein grober Unsinn. Der Aquinat stellt sich nicht über Gott, sondern versteht diese Stelle offenbar ganz im Sinne des kirchlichen Lehramts.Kirchenjahr hat geschrieben:Der Aquinat stellt sich über Gott, wenn er meint, besser wissen zu müssen, Gottes Anordnungen nicht befolgen zu brauchen.
.Exsurge Domine hat geschrieben:33. Haereticos comburi est contra voluntatem Spiritus.
Hier weiß ein "unscholastischer Knecht" es offenbar besser als alle anderen, einschließlich der Kirchenlehrer, des Magisteriums etc.Kirchenjahr hat geschrieben:Der scholastische Knecht weiß leider alles besser.
cantus hat geschrieben:Allmählich wittere ich Trollverhalten.
[/size]Methodus ist das "einer Sache Nachgehen", heißt also, ein nach Sache und Ziel planmäßiges Verfahren des wissenchaftlichen Vorgehens zum Erkenntnisgewinn (in diesem Sinne ist die Methode eine "Verfahrenslehre"). Dementsprechend ist jeglicher Wissenschaft eine Methodenlehre - Methodologie - beigestellt, die unter dem Schirm der allgemeinen logischen Methodenlehre den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Wissenschaftsdisziplin entspricht.
Im Text des II. Vaticanums kommt dieses Thema m. W. nur an einer Stelle ausdrücklich zur Sprache:Kirchenjahr hat geschrieben:@ Cantus Planus
Ich bitte aufrichtigen Herzens und guten Gewissens um DETAILLIERTE QUELLENANGABE und zwar HIER IM FORUM.
Ich habe niemals von einem DOGMA DER THOMISTISCHEN METHODE gehört. So strittig viele Dogmen und Lehraussagen im gesamten Kreuzgang sein mögen (Satisfaktionslehre, Jurisdiktionsprimat etc.). Das Dogma der thomistischen Methode ist mir noch nicht untergekommen, bis Du lieber Cantus es hier auf die Agenda gesetzt hast.
Unbeschadet eines mir unbekannten Dogmas der thomistischen Methode hast Du mitgeteilt, dass nicht alle Aussagen des hl. Thomas dogmatisiert worden seien. So laßt uns doch damit anfangen, zuallererst seine These der Todesstrafe des Häretikers zu verwerfen.
PS Was soll die thomistische Methode der Definition nach überhaupt sein? Ein Dogma müsste nicht nur die Wahrheit einfordern, sondern auch exakt definieren, was zu glauben ist. Ich bin ganz Ohr!
Eine wie auch immer geartete "Dogmatisierung" kann ich daran auch nicht erkennen, wenn ich ehrlich bin. Dafür bräuchte es also andere Quellen.Gravissimum educationis hat geschrieben:Die Hochschulen
10. Gleicherweise widmet die Kirche den Hochschulen, insbesondere den Universitäten und Fakultäten, ihre angelegentliche Sorge. In der Tat ist sie bei denen, die ihr unterstehen, naturgemäß bestrebt, daß die einzelnen Disziplinen mit den ihnen eigenen Prinzipien, mit ihrer eigenen Methode und mit einer der wissenschaftlichen Forschung eigenen Freiheit so gepflegt werden, daß sich in ihnen die Erkenntnisse mehr und mehr vertiefen, die neuen Fragen und Forschungsergebnisse der voranschreitenden Zeit sorgfältige Beachtung finden und so tiefer erfaßt wird, wie Glaube und Vernunft sich in der einen Wahrheit treffen. Dabei dienen die Kirchenlehrer, besonders der heilige Thomas von Aquin, als Vorbilder (31).
Anm. 31: Vgl. Paul VI., Ansprache vor dem Sechsten Internationalen Thomistischen Kongreß, 10. Sept. 1965: AAS 57 (1965) 788-792.
Soweit aus den wenigen Gerüchten bekannt, haken sie am Verständnis dessen, was Tradition ist. Man hatte sich darauf geeinigt, dass das Maß, an dem die Konzilstexte zu messen sind, die Tradition ist. Die römische Delegation versteht darunter nur leider nicht das, was die Kirche immer darunter verstanden hat, sondern sie meint damit eine neomodernistische "lebendige Tradition".taddeo hat geschrieben:NUR mit dem Thomismus auf den Lippen wird man schnell Gefahr laufen, unverstanden zu bleiben - siehe nur die Gespräche zwischen FSSPX und Rom, die ja scheinbar auch schon an derlei Dingen haken.
Nein. Da sitzen ja lauter Thomisten beieinander. Das Problem ist, dass sich die einen regelmäßig auf Positionen des II. Vaticanums berufen, wenn die thomistischen Argumente Unlogisches aufdecken.taddeo hat geschrieben:NUR mit dem Thomismus auf den Lippen wird man schnell Gefahr laufen, unverstanden zu bleiben - siehe nur die Gespräche zwischen FSSPX und Rom, die ja scheinbar auch schon an derlei Dingen haken.
Sit venia verbo, aber das ist absoluter Quatsch.obsculta hat geschrieben:Sie ist es.Raphael hat geschrieben:Ja, wenn Du das sagst!cantus planus hat geschrieben:Die thomistische Methode ist verbindlich.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mich überzeugt die Antwort nicht. Ich denke nicht, daß es möglich sei, eine theologische Methode vorzuschreiben oder höchstlehramtlich in solcher Weise auszuzeichnen. Auch nicht die Vätertheologie des 4. oder 5. Jht.s, obschon ich persönlich sie vorziehe.Gamaliel hat geschrieben:Papst Pius XII. beantwortet Deine Zwischenfrage so:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bloß mal ’ne Zwischenfrage: Weshalb eigentlich nicht weiter zurück: über Thomas zu Augustin, Basilius, Johannes Goldmund?Wohlgemerkt, die Betonung liegt auf Methode. Inhaltlich stützt sich der hl. Thomas ja bekanntlich häufig auf die Kirchenväter und selbiges tat auch die traditionelle Dogmatik. Daß "daneben", als Grundlage, Unterstützung, Ergänzung,... die Patristik eine entscheidende Rolle spielen muß, versteht sich von selbst.Die Kirche weiß ja nach einer Erfahrung von vielen Jahrhunderten gut, daß die Methode und die Denkart des heiligen Thomas von Aquin, sowohl im Unterricht für die Anfänger als auch in der Erforschung verborgener Wahrheiten einzigartig hervorragend sind
Die zitierte Passage aus Humani generis (oder entsprechendes aus Æterni Patris) möchte ich denn doch als achtenswerte Meinung des jeweiligen Verfassers betrachten, nicht aber als bindende Vorgabe, zumal der Aquinat insbesondere in seiner Abhängigkeit von Aristoteles überaus kritikwürdig ist.
Deo iuvante hat geschrieben:Des Aquinauten …
Das ist doch nicht erst Sti Thomæ Erkenntnis.Deo iuvante hat geschrieben:… Feststellung, man könne Gott mit der Vernunft erkennen, wurde sogar dogmatisiert. Auch wenn die Modernisten selbiges Leugnen.
Ja, wenn Du das sagst!Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sit venia verbo, aber das ist absoluter Quatsch.obsculta hat geschrieben:Sie ist es.Raphael hat geschrieben:Ja, wenn Du das sagst!cantus planus hat geschrieben:Die thomistische Methode ist verbindlich.![]()