Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
http://www.rp-online.de/public/article/ ... ellen.html
Ich habe das Interview heute morgen beim Frühstück gelesen. Mit großen Augen musste ich zur Kenntnis nehmen, daß der Kurienkardinal die Piusbrüder mit Protestanten verglich (Die müssten jetzt eigentlich beleidigt sein, oder immer noch).
Dann meinte er, es könne nicht sein, daß einige Wenige meinten bestimmen zu dürfen, was Tradition sei und was nicht. Und sowas aus Rom (Ich würde sowas ja Eigentor nennen)
Ich habe das Interview heute morgen beim Frühstück gelesen. Mit großen Augen musste ich zur Kenntnis nehmen, daß der Kurienkardinal die Piusbrüder mit Protestanten verglich (Die müssten jetzt eigentlich beleidigt sein, oder immer noch).
Dann meinte er, es könne nicht sein, daß einige Wenige meinten bestimmen zu dürfen, was Tradition sei und was nicht. Und sowas aus Rom (Ich würde sowas ja Eigentor nennen)
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Lächerlich. Was interessiert die Meinung der dt. Bischöfe, die von Gehorsam keine Ahnung haben?julius echter hat geschrieben:Ich habe jetzt nicht alles verfolgen können was hier geschrieben wurde anlässlich der Priesterweihen, ich bin überzeugt dass heir die Bruderschaft sich höchst unprofessionel verhalten hat.
Es war doch klar dass nach Aufhebung der Exkommunikation genau das weitere Verhalten der Bruderschaft registriert wird.
Für mich ist völlig klar dass die Weihen unrechtmässig waren und in ungehorsam gegenüber Rom vollzogen wurden.
Gerade die Bruderschaft, die immer den Gehorsam propagiert, verhält sich höchst ungehorsam; den schwarzen Peter hat jetzt die Bruderschaft.
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
geht mir auch so.ar26 hat geschrieben:Das erste Mal, daß ich Kardinal Kasper zustimmen kann. Bin ein wenig beeindruckt.
Auch ich bin beeindruckt, dass Kardinal Kasper und die Piusbruderschaft eine gemeinsame Front bilden. Das ist bemerkenswert. Ich hatte in den letzten Jahren mehrmals den Eindruck, dass der Kardinal katholischer ist, als es die Tradis wahrhaben wollen.
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Ich würde sie sogar eher noch mit Freikirchlern vergleichen. Da gibt es tatsächlich große Parallelen.Kurt hat geschrieben:Mit großen Augen musste ich zur Kenntnis nehmen, daß der Kurienkardinal die Piusbrüder mit Protestanten verglich
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
in welcher hinsicht?
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
ein interessantes Interview mit Mgr Tissier
leider nicht deutsch
2 dinge halte ich für besonders interessant
1. er erklärt wie von seiten der Bruderschaft die Gespräche angegangen werden
1 Theologen unter der Aufsicht aller 4(!) Bischöfe also auch Williamson
2. was er als Hauptprobleme sieht plötzlich nicht mehr Ökumene und Religionsfreiheit sondern die Kollegialität der Bischöfe und die "Defizite der neuen Weiheriten"
http://www.lavie.fr/l-hebdo/une/article ... d9e54.html
leider nicht deutsch
2 dinge halte ich für besonders interessant
1. er erklärt wie von seiten der Bruderschaft die Gespräche angegangen werden
1 Theologen unter der Aufsicht aller 4(!) Bischöfe also auch Williamson
2. was er als Hauptprobleme sieht plötzlich nicht mehr Ökumene und Religionsfreiheit sondern die Kollegialität der Bischöfe und die "Defizite der neuen Weiheriten"
http://www.lavie.fr/l-hebdo/une/article ... d9e54.html
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Davon abgesehen, dass ich den Vergleich für sehr weit hergeholt halte, könnte man auf diesem Niveau auch noch einen ganz anderen Vergleich ziehen: Zu den Religionskriegen, als ganze Generationen unter dem Vorwand der Verteidigung des rechten Glaubens den Interessen von Machtpolitikern und Kirchenleuten geopfert wurden. Wenn Sex die Religion von heute ist, dann sollte der FSSPX auch den Vergleich zum dreißigjährigen Krieg ziehen. Das wäre weitaus glaubwürdiger.Kurt hat geschrieben:Das Problem ist nicht in erster Linie die Vergnügungssucht, sondern die völlige Verantwortungslosigkeit gegenüber der bestehenden und nachwachsenden Generation, die durch solche vehementen Einflussnahmen in die öffentliche Diskussion, sei es durch Love- und Fuckparaden oder auch durch Komasaufen um ihre Leben gebracht werden; so wie man eine ganze Generation in die Schützengräben gelockt hat, und durch ein Ideal der Volksgemeinschaft missbraucht hat, so missbraucht man die heutige Jugend durch die sexuellen Neurosen einiger Weniger.Lutheraner hat geschrieben:Gehen der FSSPX und andere Moralapostel auch mit derselben Schärfe gegen die Love Parade, die Eröffnung von Swinger-Clubs und ausufernden Karnevalsfeiern vor?
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
ottaviani hat geschrieben:ein interessantes Interview mit Mgr Tissier
leider nicht deutsch
2 dinge halte ich für besonders interessant
1. er erklärt wie von seiten der Bruderschaft die Gespräche angegangen werden
1 Theologen unter der Aufsicht aller 4(!) Bischöfe also auch Williamson
2. was er als Hauptprobleme sieht plötzlich nicht mehr Ökumene und Religionsfreiheit sondern die Kollegialität der Bischöfe und die "Defizite der neuen Weiheriten"
http://www.lavie.fr/l-hebdo/une/article ... d9e54.html
Hier eine deutsche Übersetzung auf EXSVLTET: http://exsultet.net/?p=547
Zuletzt geändert von Fridericus am Montag 6. Juli 2009, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
ah du warst schneller danke
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Ich bin ein wenig platt. Bischof Fellay sagte neulich gegenüber der Neuen Presse, dass es durchaus zu einer Einigung kommen kann, wenngleich auch noch nicht alle Probleme gelöst sind. Es bedarf aber einiger Klarstellungen - ich denke, er meinte damit die Hauptkritikpunkte der FSSPX am 2. Vatikanum. Nun sagt Bischof Tissier genau das Gegenteil.
Langsam bin ich wirklich davon überzeugt, dass die Gespräche auch Differenzen innerhalb der Bruderschaft zu Tage treten lassen werden, insbesondere unter den Bischöfen Fellay und Galaretta auf der einen Seite und den Bischöfen Tissier und Williamson auf der anderen Seite. Ich hoffe, Bischof Fellay wird sich durchsetzen.
Übrigens: Hier ein interessantes Interview mit Bischof Fellay, aufgenommen am 5. April in Winona, USA:
Teil 1:
http://gloria.tv/?media=27430
Teil 2:
http://gloria.tv/?media=27739
Langsam bin ich wirklich davon überzeugt, dass die Gespräche auch Differenzen innerhalb der Bruderschaft zu Tage treten lassen werden, insbesondere unter den Bischöfen Fellay und Galaretta auf der einen Seite und den Bischöfen Tissier und Williamson auf der anderen Seite. Ich hoffe, Bischof Fellay wird sich durchsetzen.
Übrigens: Hier ein interessantes Interview mit Bischof Fellay, aufgenommen am 5. April in Winona, USA:
Teil 1:
http://gloria.tv/?media=27430
Teil 2:
http://gloria.tv/?media=27739
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Ich habe schon länger den Eindruck, dass die öffentlichen Äußerungen und Interviews der vier bzw. drei Bischöfe (Williamson darf sich ja nicht mehr äußern) untereinander nicht abgestimmt sind, was immer wieder zu Verwirrung führt. Insbesondere Tissier lässt sich dabei zu unnötigen und kontraproduktiven Polemiken hinreißen. Und es bestehen Zweifel, ob das, was er sagt, tatsächlich die offizielle Linie der FSSPX ist. Hier müssten die Kompetenzen bruderschaftsintern klar definiert werden.Paul hat geschrieben:Ich bin ein wenig platt. Bischof Fellay sagte neulich gegenüber der Neuen Presse, dass es durchaus zu einer Einigung kommen kann, wenngleich auch noch nicht alle Probleme gelöst sind. Es bedarf aber einiger Klarstellungen - ich denke, er meinte damit die Hauptkritikpunkte der FSSPX am 2. Vatikanum. Nun sagt Bischof Tissier genau das Gegenteil.
Langsam bin ich wirklich davon überzeugt, dass die Gespräche auch Differenzen innerhalb der Bruderschaft zu Tage treten lassen werden, insbesondere unter den Bischöfen Fellay und Galaretta auf der einen Seite und den Bischöfen Tissier und Williamson auf der anderen Seite. Ich hoffe, Bischof Fellay wird sich durchsetzen.
Dann sollte der Kardinal die gleiche Dialogkultur, das gleiche ökumenische Miteinander und menschliche Aufeinanderzugehen mit den Piusbrüdern praktizieren, wie er es mit den Protestanten tut.Kurt hat geschrieben:Mit großen Augen musste ich zur Kenntnis nehmen, daß der Kurienkardinal die Piusbrüder mit Protestanten verglich (Die müssten jetzt eigentlich beleidigt sein, oder immer noch).
Dann meinte er, es könne nicht sein, daß einige Wenige meinten bestimmen zu dürfen, was Tradition sei und was nicht. Und sowas aus Rom (Ich würde sowas ja Eigentor nennen)
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Diese Beobachtungen sind richtig, wobei ich Bischof Williamson so einschätze, dass er vernünftigen Argumenten zugänglich ist. Ich hoffe, dass das auch für Bischof Tissier de Mallerais gilt, aus dessen Aussagen teilweise reiner Sedisvakantismus spricht. Man darf nicht vergessen, dass die Vorwürfe gegen Williamson rein politischer Natur sind.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
wichtig ist und bleibt daß alle 4 bischöfe die Gespräche "beaufsichtigen"
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Klar. Wegen der Kollegialität.
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
????????????
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Ist es ein "unhaltbarer Vorfurf", dass die Priesterbruderschaft St. Pius X. nach Kardinal Kasper einem „protestantischen Prinzip“ folgt? Heute nimmt die Bruderschaft dazu Stellung:
http://piusbruderschaft.de/component/co ... er-vorwurf
Dort heißt es u. a.:
Hier scheint die Bruderschaft tatsächlich eine "Hermeneutik des Bruchs" zu vertreten, mit der sie ironischerweise mit der liberalen Universitätstheologie und dem modernistischen Zeitgeist übereinstimmt.
Genau diese Fragen wären ja gerade in den theologischen Gesprächen mit dem Hl. Stuhl erst noch zu klären.
Irgendwie habe ich den Eindrück, dass sich die Piusbrüder nicht selten selbst ein Bein stellen und in jedes Fettnäpfchen treten, das auf ihrem Weg liegt.
http://piusbruderschaft.de/component/co ... er-vorwurf
Dort heißt es u. a.:
Aha, da haben wir wieder eine der von der Piusbruderschaft sattsam bekannten Pauschalisierungen und völlig unnötigen Polemiken, die so sicher nicht haltbar sind.Die Priesterbruderschaft macht sich nicht selbst zum Lehramt. Im Gegenteil: Sie stellt fest, dass die heutige Lehre nicht mehr mit dem Lehramt vor dem Konzil übereinstimmt.
Wer aber von der unfehlbaren Lehre der Kirche abweicht, für den gelten die Worte von Gertrud von Le Fort: „Ihr seid heute eurer Wahrheit Wiege, und morgen seid ihr auch ihr Grab!“ (Hymnen an die Kirche)
Hier scheint die Bruderschaft tatsächlich eine "Hermeneutik des Bruchs" zu vertreten, mit der sie ironischerweise mit der liberalen Universitätstheologie und dem modernistischen Zeitgeist übereinstimmt.
Genau diese Fragen wären ja gerade in den theologischen Gesprächen mit dem Hl. Stuhl erst noch zu klären.
Irgendwie habe ich den Eindrück, dass sich die Piusbrüder nicht selten selbst ein Bein stellen und in jedes Fettnäpfchen treten, das auf ihrem Weg liegt.
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Ist es ein "unhaltbarer Vorfurf", dass die Priesterbruderschaft St. Pius X. nach Kardinal Kasper einem „protestantischen Prinzip“ folgt? Heute nimmt die Bruderschaft dazu Stellung:
http://piusbruderschaft.de/component/co ... er-vorwurf
Dort heißt es u. a.:
Aha, da haben wir wieder eine der von der Piusbruderschaft sattsam bekannten Pauschalisierungen und völlig unnötigen Polemiken, die so sicher nicht haltbar sind.Die Priesterbruderschaft macht sich nicht selbst zum Lehramt. Im Gegenteil: Sie stellt fest, dass die heutige Lehre nicht mehr mit dem Lehramt vor dem Konzil übereinstimmt.
Wer aber von der unfehlbaren Lehre der Kirche abweicht, für den gelten die Worte von Gertrud von Le Fort: „Ihr seid heute eurer Wahrheit Wiege, und morgen seid ihr auch ihr Grab!“ (Hymnen an die Kirche)
Hier scheint die Bruderschaft tatsächlich eine "Hermeneutik des Bruchs" zu vertreten, mit der sie ironischerweise mit der liberalen Universitätstheologie und dem modernistischen Zeitgeist übereinstimmt.
Genau diese Fragen wären ja gerade in den theologischen Gesprächen mit dem Hl. Stuhl erst noch zu klären.
Irgendwie habe ich den Eindrück, dass sich die Piusbrüder nicht selten selbst ein Bein stellen und in jedes Fettnäpfchen treten, das auf ihrem Weg liegt.
Sie haben aber recht.
Das II. Vaticanum bricht nun mal in einigen Documenten mit der Tradition der Kirche.
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Gibts außer unserem Papst etwa wirklich noch irgendjemand der diesen Bruch nicht sieht?
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Diese Polemiken sind aus seiner Sicht nicht unnötig, sondern Strategie. Es ist doch offensichtlich, dass jedes Gespräch mit einem Typen wie Tissier de Mallerais völlig überflüssig ist. So ein Gespräch macht nur Sinn, wenn man ehrlich an einer wirklichen Einigung interessiert ist. Davon kann bei diesem Herrn keine Rede sein. Aus jeder seiner Äußerungen lässt sich nur schlussfolgern, dass er sich in seinem Winkel sehr bequem eingerichtet hat und gar nicht daran denkt, sich irgendwem unterzuordnen. Deswegen werden auch ständig neue Punkte erfunden, die auch noch diskutiert werden müssen. Und wenn dies ausgeräumt ist, dann kommt Tissier de Mallerais einfach mit neuen Forderungen und immer so weiter. So lässt sich die Einigung (und damit Unterordnung) auf den St. Nimmerleinstag verschieben und nebenbei noch der Eindruck aufrechterhalten, man sei an einer Einigung interessiert, man führe ja Gespräche. Was für eine Farce.Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Insbesondere Tissier lässt sich dabei zu unnötigen und kontraproduktiven Polemiken hinreißen.
Der Vatikan hat ja erklärt, er habe von den Äußerungen Williamsons nichts gewusst, auch von jenen in der Vergangenheit nicht. Ich frage mich, ob sie daraus gelernt haben und sich nun mal die frei verfügbaren Aussendungen der übrigen Bischöfe zu Gemüte führen. Das würde sie jedenfalls vor argen Enttäuschungen bewahren.
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Wieso sieht der Papst das nicht? Natürlich sieht er das. Es geht um die Frage, ob der Bruch die korrekte Lesart des Konzils ist oder nicht. Und der Papst sagt nein, es muss im Lichte der Tradition interpretiert werden, wie es üblich ist. Das bedeutet, dass andere Lesarten unzulässig sind, auch wenn sie zufällig von der Mehrzahl der Theologen und Bischöfe vertreten werden.noiram hat geschrieben:Gibts außer unserem Papst etwa wirklich noch irgendjemand der diesen Bruch nicht sieht?
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
@noriam Fridericusque:
Wenn Ihr jede Veränderung, die das Konzil gebracht hat, als Bruch definiert - bitte.
Dann müßt Ihr aber erklären, inwiefern das Erste Vaticanum kein Bruch war. Oder die Durchsetzung der Scholastik mit ihren Auswirkungen auf die mittelalterlichen Konzilien bis hin zum Tridentinum. Und wie steht's eigentlich mit den ersten Konzilien? Die archaischeren Christologien haben nun mal die Altorientalen bewahrt.
Nur um ein Beispiel herauszugreifen: Ich warte seit Jahr und Tag darauf, daß Ottaviani endlich mal erklärt, wieso die nachkonziliaren Veränderungen im Meßritus angeblich Zweifel an der Gültigkeit erlauben, während die viel stärkeren Veränderungen beim Bußsakrament in Spätantike und Mittelalter kein Problem sind.
Wenn Ihr jede Veränderung, die das Konzil gebracht hat, als Bruch definiert - bitte.
Dann müßt Ihr aber erklären, inwiefern das Erste Vaticanum kein Bruch war. Oder die Durchsetzung der Scholastik mit ihren Auswirkungen auf die mittelalterlichen Konzilien bis hin zum Tridentinum. Und wie steht's eigentlich mit den ersten Konzilien? Die archaischeren Christologien haben nun mal die Altorientalen bewahrt.
Nur um ein Beispiel herauszugreifen: Ich warte seit Jahr und Tag darauf, daß Ottaviani endlich mal erklärt, wieso die nachkonziliaren Veränderungen im Meßritus angeblich Zweifel an der Gültigkeit erlauben, während die viel stärkeren Veränderungen beim Bußsakrament in Spätantike und Mittelalter kein Problem sind.
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Hier. Ich.noiram hat geschrieben:Gibts außer unserem Papst etwa wirklich noch irgendjemand der diesen Bruch nicht sieht?
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Volltreffer!Maurus hat geschrieben:Es geht um die Frage, ob der Bruch die korrekte Lesart des Konzils ist oder nicht. Und der Papst sagt nein, es muss im Lichte der Tradition interpretiert werden, wie es üblich ist. Das bedeutet, dass andere Lesarten unzulässig sind, auch wenn sie zufällig von der Mehrzahl der Theologen und Bischöfe vertreten werden.
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Womit sich Hans Küng und Bischof Tissier de Mallerais einig wären. Jetzt wird es absurd.Fridericus hat geschrieben:Sie [die Piusbrüder] haben aber recht.
Das II. Vaticanum bricht nun mal in einigen Documenten mit der Tradition der Kirche.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Maurus hat geschrieben:Wieso sieht der Papst das nicht? Natürlich sieht er das. Es geht um die Frage, ob der Bruch die korrekte Lesart des Konzils ist oder nicht. Und der Papst sagt nein, es muss im Lichte der Tradition interpretiert werden, wie es üblich ist. Das bedeutet, dass andere Lesarten unzulässig sind, auch wenn sie zufällig von der Mehrzahl der Theologen und Bischöfe vertreten werden.noiram hat geschrieben:Gibts außer unserem Papst etwa wirklich noch irgendjemand der diesen Bruch nicht sieht?
Und der Papst sagt nicht nur, daß das Konzil im Lichte der Tradition interpretiert werden muß, sondern auch, daß es in diesem Lichte interpretiert werden kann.
Und genau deswegen sitzt er auf seiner Kathedra Petri zwischen allen Stühlen: Die "Mehrzahl der Theologen und Bischöfe" glaubt nicht, daß man das Konzil im Lichte der Tradition interpretieren muß, die FSSPX glaubt nicht, daß man dies kann. Diese Kluft zu überwinden, ist die derzeit wichtigste Aufgabe des Papstes - und es kann kaum einen besseren dafür geben. Es ist seine Lebensaufgabe, für die ihm hoffentlich noch genügend Jahre geschenkt werden.
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Dem ist absolut nichts hinzuzufügen!taddeo hat geschrieben:[...]der Papst sagt nicht nur, daß das Konzil im Lichte der Tradition interpretiert werden muß, sondern auch, daß es in diesem Lichte interpretiert werden kann.
[...]Die "Mehrzahl der Theologen und Bischöfe" glaubt nicht, daß man das Konzil im Lichte der Tradition interpretieren muß, die FSSPX glaubt nicht, daß man dies kann. Diese Kluft zu überwinden, ist die derzeit wichtigste Aufgabe des Papstes - und es kann kaum einen besseren dafür geben. Es ist seine Lebensaufgabe, für die ihm hoffentlich noch genügend Jahre geschenkt werden.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
taddeo hat geschrieben:Diese Kluft zu überwinden, ist die derzeit wichtigste Aufgabe des Papstes - und es kann kaum einen besseren dafür geben. Es ist seine Lebensaufgabe, für die ihm hoffentlich noch genügend Jahre geschenkt werden.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Sein Bruder sagte zum "frischen Papst", daß er nun die Suppe die er mit eingebrockt hat selber auslöffeln kanntaddeo hat geschrieben:Diese Kluft zu überwinden, ist die derzeit wichtigste Aufgabe des Papstes - und es kann kaum einen besseren dafür geben. Es ist seine Lebensaufgabe, für die ihm hoffentlich noch genügend Jahre geschenkt werden.
Vielleicht isses ja ne Lehre, daß in Zukunft einfach gleich eindeutig alles so aufgeschrieben wird wie es gemeint ist, sodaß kein mühevoller Beizettel erarbeitet werden muss damit verstanden wird was gemeint ist.
Ich glaube auch daran, daß unser Papst dieses Konzil wieder gradbiegt und jeglichen Bruch im nichts verschwinden lässt!
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Man kann nicht "einfach gleich" alles so aufschreiben, dass es nicht missverstanden werden kann. Wenn man es doch versucht, kommt so was wie deutsche Gesetzes- und Verordnungstexte raus. Wer unbedingt und auf Deibel komm raus missverstehen will, schafft das auch, egal wie eineindeutig ein Text sein mag. Im Übrigen bin ich der Auffassung, dass auch das ursprüngliche Dokument nur mit bösem Willen missverstanden werden kann.noiram hat geschrieben:Vielleicht isses ja ne Lehre, daß in Zukunft einfach gleich eindeutig alles so aufgeschrieben wird wie es gemeint ist, sodaß kein mühevoller Beizettel erarbeitet werden muss damit verstanden wird was gemeint ist.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Das meint Kardinal Kasper mit "protestantischem Prinzip". Statt dessen brauchen wir jedoch den "evangelischen Geist" eines hl. Franziskus oder eines hl. Bonaventuras. Denn Christus wollte keinen Neuen Bund, sondern den Bund Gottes mit der Menschheit erneuern. Wenn wir den hl. Paulus in rechter Weise verstehen, ist nicht nur Adam die Allegorie des Menschen, sondern auch Christus die Allegorie des bekehrten Menschen: des Menschen, der umkehrt zum ersten Gebot und diese Umkehr in Nächstenliebe bezeugt.Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Hier scheint die Bruderschaft tatsächlich eine "Hermeneutik des Bruchs" zu vertreten, mit der sie ironischerweise mit der liberalen Universitätstheologie und dem modernistischen Zeitgeist übereinstimmt.
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Warum heißt es dann in den Einsetzungsworten (Lk 22,20) "dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut" und nicht "der erneuerte Bund"?overkott hat geschrieben:Denn Christus wollte keinen Neuen Bund, sondern den Bund Gottes mit der Menschheit erneuern.
Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
Gut, man kann jetzt am Buchstaben kleben. Aber das dient nicht der Nächstenliebe. Prinzipiell gibt es zwischen neu und erneuert keinen Unterschied. Es geht um renovabis. Christus will nicht aufheben, sondern erfüllen. Tatsächlich geht es immer um die Schöpfungsgeschichte, um das Wiedergewinnen des verlorenen Paradieses, um die Wiederherstellung des Urzustandes, um die Umkehr des verlorenen Sohnes Adam. Christus denkt dabei Jesaja weiter: Eure Opfer sind mir ein Greuel, wenn ihr nicht umdenkt und den Armen ihr Recht verschafft. Glaubt nicht, ihr könntet Gott mit eurer Frömmelei täuschen und von der Nächstenliebe freikaufen. Und wenn ihr euch bekehrt habt, wird euch der Vater wieder aufnehmen in seine Gemeinschaft, ins Paradies der ewigen Jugend und ihr werdet Jünger sein. Denkt an das Glück des Anfangs und kehrt zum Anfang wieder zurück.taddeo hat geschrieben:Warum heißt es dann in den Einsetzungsworten (Lk 22,20) "dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut" und nicht "der erneuerte Bund"?overkott hat geschrieben:Denn Christus wollte keinen Neuen Bund, sondern den Bund Gottes mit der Menschheit erneuern.