Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Ostkirchliche Themen.
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ad-fontes
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von ad-fontes »

Sebastian hat geschrieben:Gut, gut. Siehst Du Deine eigentliche Frage denn als beantwortet?
Nicht wirklich. In der römischen Messliturgie wird ja auch auf die sündentilgende Wirkung der Worte des Evangeliums hingewiesen. (Per evangelicta dicta, deleatur nostra delicta).

Häresie ist es wohl nicht direkt, aber irgendwie seltsam ist diese PNCC-Lehre schon.
(Wohl historische Gründe, die RKK war um 1900 ja weit von Bibelkatechese etc. entfernt)
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Petur
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Petur »

ad-fontes hat geschrieben:Nein; siehe hier:
http://askthepncc.wordpress.com/29/7 ... n-germany/
In der Antwort geht es um 8-1. Mitglieder. Ich nehme an, dass das nur die Zahl der aktiven Mitglieder ist.

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Joseph
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Joseph »

ad-fontes hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Nein;
Wem denn, wenn ich mal neugierig sein darf? Aus Deinen Postings kann ich mir nichts zusammenreimen bezüglich Deiner Konfession...
Gruß
Joseph
Nach dem orthodoxen und katholischen Glauben gibt es keine Konfessionen.
Okay, das stimmt, aber Du must mir manchmal ein bißchen "leeway" ( http://en.wikipedia.org/wiki/Leeway ) geben. Ich übersetze manchmal direkt aus dem Englischen (meine Umgangssprache) und habe in diesem Falle das Wort confess=bekennen in diesem Sinne benutzt...
Also, kann ich annehmen, daß Du Dich zur Polish National Catholic Church bekennst ?

Nur nebenbei eine Bitte an ALLE, könnte wir uns nicht einigen, daß wenn Abkürzungen benutzt werden, wie OCA (Orthodox Church in America) die volle Schreibweise zumindest bei der Erstbenutzung derselben in Klammern dazuzugeben? Wie, on God's beautiful earth, sollte ich sonst herausfinden für was FO steht? Doch wohl hoffentlich nicht was es in Englisch [Punkt]

Gruß
Joseph
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Sebastian
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Sebastian »

ad-fontes hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Gut, gut. Siehst Du Deine eigentliche Frage denn als beantwortet?
Nicht wirklich. In der römischen Messliturgie wird ja auch auf die sündentilgende Wirkung der Worte des Evangeliums hingewiesen. (Per evangelicta dicta, deleatur nostra delicta).
Ich in meiner Antwort an Dich hatte ich einige Sätze wieder entfernt, da ich befürchtete sie könnten missverstanden werden (oder ich drücke mich trottelig aus). Nun poste ich sie doch. Aus den Leben unserer Heiligen ist bekannt, dass einige vormals Diebe, Ehebrecher etc. sich nach der Evangeliumslesung (während eines Gottesdienstes z.b.) bekehrten und ihr Leben Gott widmeten. In solchen Fällen kann man schon von einem Mysterium Gottes sprechen, da ihnen die Ohren geöffnet wurden und sie das Wort annahmen. Allerdings von Sünden tilgend hier zu reden halte ich ein wenig für bedenklich, denn dafür ist uns ein anderes Mysterium (Mittel) geschenkt.
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Nassos
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Nassos »

Joseph hat geschrieben:Nur nebenbei eine Bitte an ALLE, könnte wir uns nicht einigen, daß wenn Abkürzungen benutzt werden, wie OCA (Orthodox Church in America) die volle Schreibweise zumindest bei der Erstbenutzung derselben in Klammern dazuzugeben?

Gruß
Joseph
:klatsch: :klatsch: :klatsch: Sollte zur Forumsregel erhoben werden. Einen ersten Ansatz mit einem AKL gab es ja schon mal, aber direkt im Beitrag ist das effektiver. Ich unterstuetze das voll, mein Guetster.

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Joseph
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Joseph »

Nassos hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Nur nebenbei eine Bitte an ALLE, könnte wir uns nicht einigen, daß wenn Abkürzungen benutzt werden, wie OCA (Orthodox Church in America) die volle Schreibweise zumindest bei der Erstbenutzung derselben in Klammern dazuzugeben?

Gruß
Joseph
:klatsch: :klatsch: :klatsch: Sollte zur Forumsregel erhoben werden. Einen ersten Ansatz mit einem AKL gab es ja schon mal, aber direkt im Beitrag ist das effektiver. Ich unterstuetze das voll, mein Guetster.

naSOS
AKL....?
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Sebastian
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Sebastian »

a) Alkoholiker
b) Altkalendarier
c) Altkleidersammler

Du hast die Wahl!
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Joseph
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Joseph »

Sebastian hat geschrieben:a) Alkoholiker
b) Altkalendarier
c) Altkleidersammler

Du hast die Wahl!
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Clemens
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Clemens »

Abkürzungsliste! (Hier allerdings mit falschem Geschlecht dekliniert).

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Joseph
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Joseph »

Clemens hat geschrieben:Abkürzungsliste! (Hier allerdings mit falschem Geschlecht dekliniert).
Allerliebste Kleine Lollipupsinen...?
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Nassos
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Nassos »

"Abkürzungslexikon". http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=28996#p28996.
Die Deklination ist somit korrekt.
Zuletzt geändert von Nassos am Montag 24. August 2009, 01:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Nassos
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Nassos »

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?f=22&t=9724

Ich komme mir hier vor wie meiner Firma, aber bei denen ist das auch noch in Englisch: TDC, BDC, ET, BIP, PIC, LMAA....
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ad-fontes
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von ad-fontes »

Nassos hat geschrieben:http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?f=22&t=9724

Ich komme mir hier vor wie meiner Firma, aber bei denen ist das auch noch in Englisch: TDC, BDC, ET, BIP, PIC, LMAA....
Zum Glück kein TBC darunter, oder doch? ;D
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von ad-fontes »

Hätte man mal besser sich diese Worte zu eigen gemacht*:
Alfons Fischer, Unsere Kirche lebt!, in: AK Jb 72, 1973, S. 42-44, 44. hat geschrieben:Freilich von lebensentscheidender Bedeutung und von zukunftsbestimmender Wirkung bleibt die Gemeinschaft mit der Orthodoxie. Die kirchliche Gemeinschaft mit ihr würde den bisherigen Weg unserer Kirche bestätigen und sie stärken in ihrer Katholizität.

*Statt dem Druck der Frauenorganisationen nachzugeben.
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Nassos
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Nassos »

Hallo ad-fontes,

ich könnte ja die Abkürzung reinwerfen, vielleicht läßt sich das ganze patentieren. Halbe-halbe?
ad-fontes hat geschrieben:Alfons Fischer, Unsere Kirche lebt!, in: AK Jb 72, 1973, S. 42-44, 44. hat geschrieben:
Freilich von lebensentscheidender Bedeutung und von zukunftsbestimmender Wirkung bleibt die Gemeinschaft mit der Orthodoxie. Die kirchliche Gemeinschaft mit ihr würde den bisherigen Weg unserer Kirche bestätigen und sie stärken in ihrer Katholizität.
Wie stellt man sich die Gemeinschaft vor? Die Orthodoxie kommt zu "uns" oder "wir" gehen zur Orthodoxie oder...

Danke und Gruß,
Nassos
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ad-fontes
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von ad-fontes »

KOINONIA hat geschrieben:Folge und Ausdruck der gemeinsam erkannten Glaubensgemeinschaft ist die volle, liturgisch-kanonische Gemeinschaft der Kirchen, die Verwirklichung der organischen Einheit in dem einen Leib Christi. Die liturgischen und kanonischen Folgen, die sich aus der kirchlichen Gemeinschaft ergeben, werden von der Kirche auf Grund der Überlieferung der ungeteilten Kirche geklärt und geregelt.
Diese Gemeinschaft bedeutet keine Uniformität in der liturgischen Ordnung und in den kirchlichen Gebräuchen, sondern kommt darin zum Ausdruck, dass die beteiligten Kirchen die je geschichtlich gewordene legitime Entfaltung des einen Glaubens der alten und ungeteilten Kirche bewahren. Diese Gemeinschaft bedingt auch nicht die Unterwerfung der einen Kirche mit ihrer Tradition unter die andere, denn dies würde der Wirklichkeit der Gemeinschaft gerade widersprechen.
Die in der vollen kirchlichen Gemeinschaft vereinigten Kirchen erfüllen ihre Aufgaben in der Welt nicht isoliert voneinander, sondern grundsätzlich gemeinsam.
Ist quasi während der Drucklegung obsolet geworden :nein: Schade.
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Joseph
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Joseph »

ad-fontes hat geschrieben:"Alfons Fischer, Unsere Kirche lebt!, in: AK Jb 72, 1973, S. 42-44, 44." Freilich von lebensentscheidender Bedeutung und von zukunftsbestimmender Wirkung bleibt die Gemeinschaft mit der Orthodoxie. Die kirchliche Gemeinschaft mit ihr würde den bisherigen Weg unserer Kirche bestätigen und sie stärken in ihrer Katholizität.

*Statt dem Druck der Frauenorganisationen nachzugeben.
[/quote]
ad fontes, seit 1973 ist viel Wasser unter der Brücke geflossen.... es war eine andere Welt. Wenig ist da erhalten geblieben von der "Gemeinschaft mit der Orthodoxie"..... leider.

Hier besonders für Dich http://www.youtube.com/watch?v=BPcWGjZ6FA&NR=1

Gruß
Joseph
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Ilija
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Ilija »

Joseph hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:"Alfons Fischer, Unsere Kirche lebt!, in: AK Jb 72, 1973, S. 42-44, 44." Freilich von lebensentscheidender Bedeutung und von zukunftsbestimmender Wirkung bleibt die Gemeinschaft mit der Orthodoxie. Die kirchliche Gemeinschaft mit ihr würde den bisherigen Weg unserer Kirche bestätigen und sie stärken in ihrer Katholizität.

*Statt dem Druck der Frauenorganisationen nachzugeben.
ad fontes, seit 1973 ist viel Wasser unter der Brücke geflossen.... es war eine andere Welt. Wenig ist da erhalten geblieben von der "Gemeinschaft mit der Orthodoxie"..... leider.[/quote]

Stellt euch vor, dieses schöne hätte auch zu eurem Teil gehört, wenn sich eurer Kirchengemeinschaft sich nicht dem Druck der Feministen und Protestanten gebeugt hätte! Wenn ich mir das alles anschauen wie sich die "Kirchen" verhalten die ja unbedingt wieder die eine Kirche sein wollen bleibt mir nur der eine Umkehrschluss. Die Einheit geht nur indem man sich der Orthodoxen Kirche anschließt (Siehe Amerika wo sich ganze Gemeinden sich der Orthodoxie anschließen)

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Lioba
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Lioba »

Druck der... und Protestanten gebeugt hätte!
Darf ich fragen welchem- entscheidend ist doch in dem Fall die Beziehung zur Anglikanischen Kirche und zwar unter dem Aspekt, dass diese auch die "Low Church" umfasst. Die Beziehung zu den Ánglikanern hat sich aber von Anfang an abgezeichnet und ist keine radikale Neuorientierung.
Besteht darüber hinaus seit Neuestem eine Eucharistiegemeinschaft mit einer anderen protestantischen Gruppe?
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Sebastian
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Sebastian »

Entschuldige, Lioba, aber sprichst Du von den ALK ?

Höchstwahrscheinlich, daher kann ich Dir dahingehend zustimmen, dass entscheidend für das Scheitern des Orthodox - ALK Dialogs die Beziehung der ALK zum Anglikanizismus und eben der darin inbegriffenen "Low church" war.
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ad-fontes
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von ad-fontes »

Lioba hat geschrieben:
Druck der... und Protestanten gebeugt hätte!
Darf ich fragen welchem- entscheidend ist doch in dem Fall die Beziehung zur Anglikanischen Kirche und zwar unter dem Aspekt, dass diese auch die "Low Church" umfasst. Die Beziehung zu den Ánglikanern hat sich aber von Anfang an abgezeichnet und ist keine radikale Neuorientierung.
Besteht darüber hinaus seit Neuestem eine Eucharistiegemeinschaft mit einer anderen protestantischen Gruppe?
Beim Versuch Brückenkirche zu sein ist die AKK gescheitert; Kirchengem. mit Anglikanern und Orthodoxen zugleich war eine Illusion; man hätte sich vorher klar werden müssen was man will.

Der liberale Flügel in der AKK hat auf dem europäischen Kontinent den Sieg davon getragen; - durch kontinuierliche Lobbyarbeit, während die konservativen Kräfte in eine aussichtslose Defensivlage geraten waren bzw. wegstarben ("Steter Tropfen höhlt den Stein").

Der Fehler liegt aber m.E. nicht primär beim Bonn Agreement mit der AC, sondern schon früher, bei der Aufhebung des Zölibatzwanges:
Hätte die orthodoxe Praxis übernommen (Heirat vor der Weihe; unverheiratete oder verwitwete Bischöfe), wäre man besser gewappnet gewesen.

Denn dadurch dass unsere Bischöfe verheiratet waren, waren sie anfällig für die Einflüsterungen ihrer Frauen*, die ihrerseits durch ihre Mitarbeit in Frauenverbänden und sonstigen Kommissionen von der Forderung nach gleichen Rechten für Frauen in der Kirche angesteckt waren.

*Zumindest bei einem Bischof ist das zu vermuten.
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ad-fontes
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von ad-fontes »

Joseph hat geschrieben: ad fontes, seit 1973 ist viel Wasser unter der Brücke geflossen.... es war eine andere Welt. Wenig ist da erhalten geblieben von der "Gemeinschaft mit der Orthodoxie"..... leider.
Das von mir hier öfters zitierte KOINONIA-Dokument ist ja das Ergebnis des Dialogs von 1975 bis 1987 und 1989 in den Druck gegangen. Im gleichen Jahr beschlossen die deutsche alt-kath. Synode die Einführung der FO; also liefen zwei Entwicklungen parallel.

Aber die Bemühungen um Herstellung der Gemeinschaft mit der Orthodoxie ist nicht bis an die Basis als vordringliches Desiderat kommuniziert worden. Stattdessen braute sich die andere Gewitterwolke zusammen, die das Haus unterspült und somit seine Statik gefährdet, wenn nicht gar zum Einsturz bringt.

Vor Beginn des theologischen Dialogs auf offizieller Ebene liefen ja seit 1963 Vorverhandlungen, die im Glaubensbrief an den Ök. Patriarchen (Homologion) und in der Erklärung zum filioque ihren Ausdruck fanden (1969/70); nicht zu vergessen der Dialog mit der russischen Kirche bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges.

Vgl. auch:
Prof. Dr. J. Kalogirou (Saloniki), in: IKZ 60, 1970, S. 331 hat geschrieben:Mit dieser ältesten altkatholischen Kirche, also mit der orthodoxen Kirche des Ostens, hat sich vom ersten Augenblick ihrer endgültigen Entstehung an die altkatholische Kirche des Westens schon in München 1871, als im wesentlichen des Glaubens und der Kirchenverfassung übereinstimmend gefühlt und sich deshalb als erste Hoffnung und zum Ziel die Wiedervereinigung gesetzt.
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Sebastian
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Sebastian »

ad-fontes hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben: ad fontes, seit 1973 ist viel Wasser unter der Brücke geflossen.... es war eine andere Welt. Wenig ist da erhalten geblieben von der "Gemeinschaft mit der Orthodoxie"..... leider.
Das von mir hier öfters zitierte KOINONIA-Dokument ist ja das Ergebnis des Dialogs von 1975 bis 1987 und 1989 in den Druck gegangen. Im gleichen Jahr beschlossen die deutsche alt-kath. Synode die Einführung der FO; also liefen zwei Entwicklungen parallel.

Aber die Bemühungen um Herstellung der Gemeinschaft mit der Orthodoxie ist nicht bis an die Basis als vordringliches Desiderat kommuniziert worden. Stattdessen braute sich die andere Gewitterwolke zusammen, die das Haus unterspült und somit seine Statik gefährdet, wenn nicht gar zum Einsturz bringt.

Vor Beginn des theologischen Dialogs auf offizieller Ebene liefen ja seit 1963 Vorverhandlungen, die im Glaubensbrief an den Ök. Patriarchen (Homologion) und in der Erklärung zum filioque ihren Ausdruck fanden (1969/70); nicht zu vergessen der Dialog mit der russischen Kirche bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges.

Vgl. auch:
Prof. Dr. J. Kalogirou (Saloniki), in: IKZ 60, 1970, S. 331 hat geschrieben:Mit dieser ältesten altkatholischen Kirche, also mit der orthodoxen Kirche des Ostens, hat sich vom ersten Augenblick ihrer endgültigen Entstehung an die altkatholische Kirche des Westens schon in München 1871, als im wesentlichen des Glaubens und der Kirchenverfassung übereinstimmend gefühlt und sich deshalb als erste Hoffnung und zum Ziel die Wiedervereinigung gesetzt.
Die von Dir ins Treffen geführten orthodox - altkatholischen Dialoge sind uns bekannt. Die Entwicklung in der AKK innerhalb der letzten 25 Jahre ist aber halt in eine Andere. Der Grund, warum ganze Gemeinden heute zur Orthodoxie wechseln liegt anscheinend auch darin, dass die eigenen Bischöfe nicht den Irrwegen abschwören und den ehrlichen Dialog mit der Orthodoxen Kirche wieder aufnehmen. So gesehen hat Ilija recht.
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Florianklaus »

wo und welche alt-katholischen Gemeinden sind denn zur Orthodoxie übergetreten?

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Sebastian
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Sebastian »

In Hamburg z.B. allerdings löste sich die Gemeinde, die nach Übertritt weiterhin nach römischen Messritus feierte, nach dem Tod des Priesters (vor einigen Jahren) auf und schloss sich den "Byzantinern" des Moskauer Patriarchats an. Den Schutzpatron, oder das Fest welches die Gemeinde als Namen führte ist mir entfallen (ich kann aber meinen Priester dazu befragen, da er eine Zeit lang bei dem besagtem Priester diente).
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Sebastian
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Sebastian »

Ich gebe zu, dass man dies nicht vergleichen kann mit Nordamerika (NA), wo so einige protestantische und anglikanische Gemeinde übertraten. Frage: Hat die AKK in NA nicht auch einen Ableger (Ableger ist nicht negativ gemeint) ? Ich meinte mal sowas gelesen zu haben ...
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ad-fontes
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von ad-fontes »

Sebastian hat geschrieben:Ich gebe zu, dass man dies nicht vergleichen kann mit Nordamerika (NA), wo so einige protestantische und anglikanische Gemeinde übertraten. Frage: Hat die AKK in NA nicht auch einen Ableger (Ableger ist nicht negativ gemeint) ? Ich meinte mal sowas gelesen zu haben ...
Ja, das ist die PNCC, dessen Gründer ich als Avatar führe.

Eine Aufnahme als Western Rite Church in das Patriarchat Antiochia war in der Diskussion,
aber sie hat es vorgezogen, mit der RKK - die ihr mental nähersteht - ein Abkommen über begrenzte sakramentale Gemeinschaft zu schließen (als einzige westliche autonome katholische Kirche).
http://www.touchstonemag.com/archives/a ... 2-1-21-f
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von ad-fontes »

Ilija hat geschrieben: Stellt euch vor, dieses schöne hätte auch zu eurem Teil gehört, wenn sich eurer Kirchengemeinschaft sich nicht dem Druck der Feministen und Protestanten gebeugt hätte! Wenn ich mir das alles anschauen wie sich die "Kirchen" verhalten die ja unbedingt wieder die eine Kirche sein wollen bleibt mir nur der eine Umkehrschluss. Die Einheit geht nur indem man sich der Orthodoxen Kirche anschließt (Siehe Amerika wo sich ganze Gemeinden sich der Orthodoxie anschließen)
Dazu fällt mir folgender Ausspruch ein:
Werner Küppers, Prof. für alt-kath. Theologie, in: IKZ 66, 1976, S. 14 hat geschrieben:Einheit mit der Ostkirche auf dem Grund der Alten Kirche ist und bleibt Existenzgrund jedes Altkatholiken!
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Ilija »

ad-fontes hat geschrieben: Dazu fällt mir folgender Ausspruch ein:
Werner Küppers, Prof. für alt-kath. Theologie, in: IKZ 66, 1976, S. 14 hat geschrieben:Einheit mit der Ostkirche auf dem Grund der Alten Kirche ist und bleibt Existenzgrund jedes Altkatholiken!
Na wenn sie das auch machen würden wie er es gesagt hat lieber Freund

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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Joseph »

ad-fontes hat geschrieben: Dazu fällt mir folgender Ausspruch ein:
Werner Küppers, Prof. für alt-kath. Theologie, in: IKZ 66, 1976, S. 14 hat geschrieben:Einheit mit der Ostkirche auf dem Grund der Alten Kirche ist und bleibt Existenzgrund jedes Altkatholiken!
Wenn das stimmt, und das wäre schön und erstrebenswert, dann hätten sie sich die eigene Existenzgrundlage zerstört.... Schade
Gruß
Joseph
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von ad-fontes »

Joseph hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben: Dazu fällt mir folgender Ausspruch ein:
Werner Küppers, Prof. für alt-kath. Theologie, in: IKZ 66, 1976, S. 14 hat geschrieben:Einheit mit der Ostkirche auf dem Grund der Alten Kirche ist und bleibt Existenzgrund jedes Altkatholiken!
Wenn das stimmt, und das wäre schön und erstrebenswert, dann hätten sie sich die eigene Existenzgrundlage zerstört.... Schade
Gruß
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Dazu passt aber das Verständnis, ein Provisorium zu sein ("Notkirche"), das seine Erfüllung findet in der wiedervereinigten Kirche und wie das Zitat im Posting weiter oben zeigt, sahen einige die altkatholische Kirche als die orthodoxe Kirche des Westens und die orthodoxe Kirche als die altkatholische Kirche des Ostens, deren Vereinigung, nicht als eine Union unter umgekehrtem Vorzeichen, sondern als volle Kirchengemeinschaft bei Wahrung ihrer Selbstständigkeit, erstrebt wurde, aber eben nicht von allen.

Orthodox gewordene Westkirchler, wie J.J. Overbeck, standen solchen Plänen schon im 19. Jh. skeptisch oder ablehnend gegenüber. Und das bin ich auch: eine Eingliederung in die Orthodoxie - was es der Sache nach gewesen wäre - hätte den Altkatholizismus gespalten.

Der reform-katholische und der bewahrend-katholische Ansatz stehen sich in der gleichen kleinen Kirche fremd gegenüber: auf der einen Seite die, die es schon immer stärker zu den Kirchen der Reformation hinzog (bes. zu den Anglikanern), auf der anderen Seite diejenigen, die zusätzlich auch noch in sich gespalten ist: die einen sind so fest im katholisch-volkskirchlichen Frömmigkeitsstil verankert, dass ihnen die römische Kirche trotz ihrer Exkommunikation näher steht (Polen bzw. Polonia), während die anderen sich nach der Gemeinschaft mit der Orthodoxie sehn(t)en.
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Re: Sind Altkatholiken aus orthodoxer Sicht Ketzer?

Beitrag von Sebastian »

ad-fontes hat geschrieben:Orthodox gewordene Westkirchler, wie J.J. Overbeck, standen solchen Plänen schon im 19. Jh. skeptisch oder ablehnend gegenüber. Und das bin ich auch: eine Eingliederung in die Orthodoxie - was es der Sache nach gewesen wäre - hätte den Altkatholizismus gespalten.
Findest Du nicht, dass der Altkatholizismus heute gespaltener ist, denn je?
ad-fontes hat geschrieben:Eine Aufnahme als Western Rite Church in das Patriarchat Antiochia war in der Diskussion,
aber sie hat es vorgezogen, mit der RKK - die ihr mental nähersteht - ein Abkommen über begrenzte sakramentale Gemeinschaft zu schließen (als einzige westliche autonome katholische Kirche).
Was ist eine "begrenzte sakramentale Gemeinschaft" und auf welche Eurer Sakramente bezieht sich dies?
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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