Die christliche Taufe sollte den Beginn eines christlichen Lebens markieren. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn entweder ein nichtchristlicher Erwachsener sich zum christlichen Glauben bekehrt oder wenn ein Säugling Aussicht auf eine christliche Erziehung hat. Ein gläubiger Christ wird seine Kinder automatisch mehr oder weniger zum christlichen Glauben hinführen und kann darum mit einem guten Gewissen seine Kinder taufen lassen. Wenn bei der Taufe jedoch die Eltern und Tauf-Paten Christus nicht kennen, ist die Taufe ein unehrlicher Vorgang. Sie ist dann eher ein bürgerliches Initationsritual, bei der Gott nur Dekoration ist. Das ist allerdings nichts neues, sondern hat vermutlich seine Anfänge im römischen Staatschristentum.ziphen hat geschrieben:Pilgerer hat geschrieben:Eigentlich müsste im Umfeld der Taufe und der Konfirmation eine viel stärkere Kirchenzucht und Glaubensvertiefung stattfinden. Das ganze Bekehrungselement der Taufe, das in der Urkirche bestand, ist heute völlig in Vergessenheit geraten. Getauft werden dürfte ein Kind eigentlich nur dann, wenn eine klare christliche Erziehung gewährleistet ist, [...]Aber denen geht es mehr um's Geld, also dass nicht noch mehr Leute aus der Kirche austreten und nicht um die Glaubensförderung.Das halte ich nicht für richtig. Man darf dem Kind nicht die Taufe verweigern, nur weil die Eltern kirchenfern oder in christlichen Dingen ungebildet sind. (Die Eltern müssen, so glaube ich, nicht einmal Mitglied in der Kirche sein, damit das Kind - aus rechtlicher Sicht - getauft werden kann.) Manche Menschen sind gar nicht in der Lage ihren Kindern irgend etwas zu vermitteln.
Du solltest auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Familie nach der Berührung mit Kirche durch den Taufakt am Kind in eine Nähe zu Glauben oder wenigstens Kirche kommen kann.
Die trinitarische Taufe ist - wie die ökumenischen Beschlüsse zeigen - tatsächlich auch dann gültig, wenn die Eltern und Paten ungläubig sind. Doch wenn die Kirche(n) das so handhaben, müssten sie den Getauften ehrlicherweise beibringen, dass diese "wiedergeborene Christen" sind ...