Janet1983 hat geschrieben:Edi hat geschrieben:
Ich bin auch dieser Ansicht, betrachte aber die Bibel nicht nur aus Sicht von irgendwelchen Predigern, die selber das Ziel der Heiligung nicht erreichen oder erreicht haben.
Moment... du betrachtest die Bibel natürlich nicht aus der Sicht von irgendwelchen Predigern, sondern aus der Sicht von katholischen Predigern. Ich betrachte die Bibel so wie ich sie lese.
Da du mich nicht kennst, kannst du nicht wissen, dass ich bereits in der Zeit, wo ich noch in einer Freikirche war, das so wie hier geschildert gesehen habe. Damals wusste ich noch gar nicht was ein Fegfeuer ist und wusste auch nicht, dass die kath. Kirche für Verstorbene betet. Auch das habe ich aus eigenen Stücken mal bei einer Gelegenheut getan, ganz spontan für eine Person. Ich habe das aus dem Lesen der Bibel entnommen, dass es eine Renigung in der andern Welt geben muss, egal wie diese nun im Einzelnen geschieht und das ist auch ganz und gar logisch. Übrigens schildern das auch wenige evangelische Leute wie der dir sicher nicht bekannte ev. Gottesmann Johannes Gommel.
Nebenbei: Diese Heiligen haben ihr Heil gewiss nicht erarbeitet, so wenig wie jeder andere Mensch das kann. Warum eigentlich immer diese Vorurteile?
Ansonsten habe ich den Eindruck, dass du nicht verstehst oder verstehen willst. Ein Mensch wird nicht schlagartig vollkommen und das was man Heiligung nennt, braucht Zeit, auch Zeit für das Erkennen der Sünden, die auch der Gläubige noch hat. Wo das Erkennen fehlt, kann man auch die Gnade nicht annehmen. Ich hatte ja oben bei der Antwort an Asderrix ein Beispiel genannt, wie es auch in christlichen Gemeinden sein kann. Gottes Vergebung nützt nichts, wenn wir uns gar nicht als Sünder sehen und meinen mit einer einmaligen Bekehrung sei es getan. Die Sünde steckt in jedem Menschen, auch im Gläubigen, ob man es wahrhaben will oder nicht und die Bibel beschreibt das auch bei Gläubigen. Paulus hat seine Briefe nicht an die Ungläubigen geschrieben, sondern an christliche Gemeinden.
Die Kirche lehrt und das ist wahr, weil es wahr ist und jeder kann es selber erkennen kann, auch wenn er nicht katholisch ist. Die Sünde verdirbt den Menschen. Nimmt er aber Gottes Vergebung an, dann bleiben noch Folgen der Sünde in ihm. Wie man das nennt ist jedem seine Sache. Die Sündenfolgen müssen auch noch ausgereinigt werden. Eigentlich sollte das jeder Christ aus seinem eigenen Leben wissen, dass er nach der Sündenvergebung durch Jesus, noch genug Macken aus seinem früheren Leben hat, die es zu ändern gilt. Auch dafür kann man Gottes Vergebung bekommen, aber der alte Mensch steht immer wieder auf. Manche merken das nicht einmal. Ich hatte immer wieder, weil ich gewise Dinge an Menschen nicht leiden konnte, dumme Gedanken über manche , die ich aber für mich behalten habe. Es hat einige Zeit gedauert bis ich diese los hatte. Obwohl ich mit dem Verstand wusste, dass diese Gedanken unsinnig sind, kamen sie immer wieder hoch. Nur Gebete konnten das ändern und wer will von sich sagen, dass er keine Anfechtungen mehr hat, egal auf welchem Gebiet es sei?
In den USA ist vor nicht langer Zeit ein grosser oder jedenfalls einflussreicher evangelikaler Prediger erkannt worden, der, obwohl verheiratet und Kinder habend, immer auch gegen den Homosex gepredigt hat, einen Homoboy besucht hat. Er wurde aus seinem Amt entfernt und musste derart Gedanken eingestehen. Andern hat der (vielleicht sogar viel Richtiges, wer weiss es) gepredigt, aber innerlich sah es anders in ihm aus. Jeder von uns hat andere Anfechtungen und wer das nicht wahrhaben will, der ist einfach nicht ehrlich oder überschätzt sich gewaltig. Oft merken auch andere Menschen die Fehler eher, die man sich selber nicht eingestehen will. Es geht also nicht schwuppdiwupp: einfach die Gnade annehmen und schon ist man perfekt. Es ist ein Prozeß durchzulaufen bis amn so langsam anders wird. Manche Christen gestehen das ja wenigstens ein, meinen aber nach dem Tode ginge die Änderung auf einen Schlag.
Übrigens kannte ich einen Freikirchler, der immer sagte (offiziell durfte der das in seiner Freikirche nicht): "Es geht nicht so schnell ins Perlentor ein nach unserem Tode wie manche meinen. Der Mann hatte mit dem kath. Glauben gar nichts am Hut und ist aus eigenem Nachdenken drauf gekommen wie ich auch.