Hl. Vater, ora pro nobis!

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overkott
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Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von overkott »

Was bringt uns die Fürbitte?

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Lieber overkott,

eine Fürbitte ist die Äußerung eines zutiefst empfundenen Mangels mit der Bitte um Behebung desjenigen. Gleichzeitig erfolgt die Anerkennung der Allmacht Gottes, die ein Indikator für die Frömmigkeit des Bittenden sein kann.

Leider mache ich in vielen katholischen Gemeinden eine Sattheit aus, die die Fürbitten ad absurdum führt.


Gruß
G.


PS: Ist das jetzt wieder eine Verwarnung wert?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

EinChrist
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von EinChrist »

overkott hat geschrieben:Was bringt uns die Fürbitte?
Sehr sehr viel.

Der hl. Bonaventura führt das sehr schön im 3. Kapitel des Breviloquium aus:
"Was dem Gericht vorausgeht: die Fürbitten der Kirche".



"Gottes Ehre erfordert Werke der Genugtuung und Buße für die Schuld. Das heißt, das fürbittende Eintreten geschieht durch solche Werke, durch die ganz besonders Genugtuung geleistet wird, das sind drei: Fasten, Beten und Almosengeben, und das Opfer des Altares."

Eine andere fürbittende Möglichkeit bietet sich hier:

Wer sich im Monat November auf die Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Mariens bezieht und ein Ave betet, befreit pro Gebet zehn Arme Seelen aus dem Fegfeuer.


"Durch die Große Verheißung Deiner Liebesflamme,
des Unbefleckten Herzens
erbarme Dich der Armen Seelen im Fegfeuer."
Ave Maria …

Es grüßt,
EinChrist
Ave Maria
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Warum müssen dann in den Messen immer wieder dieselben Fürbitten formuliert werden. Glauben wir nicht genug? Herr, schau auf den Glauben Deiner Kirche! Ist doch eigentlich auch eine Fürbitte, oder?

Wie siehst du das, overkott? Ich wäre dankbar, wenn Du Dich kurz zu diesem Text aus der Liturgie des NOM äußern würdest.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Seraph
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von Seraph »

EinChrist hat geschrieben:Eine andere fürbittende Möglichkeit bietet sich hier:

Wer sich im Monat November auf die Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Mariens bezieht und ein Ave betet, befreit pro Gebet zehn Arme Seelen aus dem Fegfeuer.


"Durch die Große Verheißung Deiner Liebesflamme,
des Unbefleckten Herzens
erbarme Dich der Armen Seelen im Fegfeuer."
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Ähm - gibts dazu eine offizielle Quelle? Ich lese das zum ersten Mal.
Danke,

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Ecce Homo
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von Ecce Homo »

Seraph hat geschrieben:
EinChrist hat geschrieben:Eine andere fürbittende Möglichkeit bietet sich hier:

Wer sich im Monat November auf die Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Mariens bezieht und ein Ave betet, befreit pro Gebet zehn Arme Seelen aus dem Fegfeuer.


"Durch die Große Verheißung Deiner Liebesflamme,
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Daraus:
Die Abschaffung so vieler Ablässe durch ein gefälschtes Dekret hat die Armen Seelen sehr schwer getroffen und fordert Wiedergutmachung! Das offenbarte der Himmel am 1. November 1983 einer Sühneseele.

Durch die Unterschriftenfälschung ist die Hölle zum großen Schlag gegen die Armen Seelen angetreten, indem sie durch einen Vertreter der Freimaurerloge im Vatikan die unschätzbare Ablaßhilfe reduzierte und aller Welt als vom Papst verordnet mitteilte.
*räusper*
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ich sage ja: No comment... :/
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Petra
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von Petra »

overkott hat geschrieben:Was bringt uns die Fürbitte?
Zumindest mal ein Hinsehen auf die Schwierigkeiten anderer Leute. Und teils auch ein stellvertretendes Vor-Gott-Bringen, wenn diese Leute es nicht selbst können. Und es ist für viele, die wissen, man betet für sie, eine Stärkung und Trost.

Ecce Homo
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von Ecce Homo »

Petra hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Was bringt uns die Fürbitte?
Zumindest mal ein Hinsehen auf die Schwierigkeiten anderer Leute. Und teils auch ein stellvertretendes Vor-Gott-Bringen, wenn diese Leute es nicht selbst können. Dazu ist es für viele, die wissen, man betet für sie, eine Stärkung und Trost.
Und das ist so wichtig!
Der Gedanke der Stellvertretung gibt mir immer sehr viel "Aufwind", das auch zu machen... Gerde die Leute, die dazu nicht in der Lage sind (aus welchen Gründen auch immer), bedürfen des Gebetes. Und ich bemühe mich, auch immer für die Leute zu beten, die Gott ablehnen.
DEIN Wille geschehe! :)
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Gerhard
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von Gerhard »

Petra hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Und teils auch ein stellvertretendes Vor-Gott-Bringen, wenn diese Leute es nicht selbst können.
Liebe Petra,

warum soll jemand nicht beten können? Dann sollte ich es ihn lehren und nicht schulmeisterlich den Guten geben.


Gruß
G.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Petra
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von Petra »

Gerhard hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Und teils auch ein stellvertretendes Vor-Gott-Bringen, wenn diese Leute es nicht selbst können.
Liebe Petra,

warum soll jemand nicht beten können? Dann sollte ich es ihn lehren und nicht schulmeisterlich den Guten geben.


Gruß
G.
Es gibt Leute, die können nicht an Gott glauben. Für diese z.B. kann man fürbitten. Ihnen zuerst das Beten zu lehren, wäre schlecht möglich.

Andere glauben zwar an Gott, sind aber nicht mit ihm in Kontakt, beten also nicht. Ihnen könnte man zwar das Beten beibringen, aber man kann trotzdem für sie beten.

Unabhängig davon kann man den Leuten raten, selbst mit Gott zu sprechen. Aber das hängt stark von der Situation, von unserer Beziehung zu den Leuten und z.B. von unserem Beruf ab. Eine Ordensfrau kann diesen Rat sicher häufig geben. Ein Arzt sollte sich da eher zurückhalten bei seinen Patienten.

Das hat alles nichts mit Schulmeisterlichkeit zu tun.

Gruß, Petra

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overkott
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von overkott »

EinChrist hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Was bringt uns die Fürbitte?
Sehr sehr viel.

Der hl. Bonaventura führt das sehr schön im 3. Kapitel des Breviloquium aus:
"Was dem Gericht vorausgeht: die Fürbitten der Kirche".



"Gottes Ehre erfordert Werke der Genugtuung und Buße für die Schuld. Das heißt, das fürbittende Eintreten geschieht durch solche Werke, durch die ganz besonders Genugtuung geleistet wird, das sind drei: Fasten, Beten und Almosengeben, und das Opfer des Altares."
Das Breviloquium gibt in der Tat einen vorzüglichen Einblick in die Heiligkeit und Freiheit des Kirchenlehrers.

Kapitel 2

"Mais la Trinité des personnes n’exclut pas de l’essence divine une unité, une simplicité, une immensité, une éternité, une immutabilité, une nécessité, et encore une primauté souveraine. Qui plus est, elle inclut au plus haut point, fécondité, charité, libéralité, égalité, parenté, conformité et inséparabilité. La foi saine comprend que tout ceci se trouve dans la bienheureuse Trinité."

Kapitle 10

"Bien que Dieu soit très libéral et plus prompt à donner que nous à recevoir, il veut cependant être prié par nous, afin d’avoir l’occasion de distribuer les dons de la grâce de l’Esprit Saint."

Clementine
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Beitrag von Clementine »

@ Petra, ich stimme Dir voll zu.

@ Gerhard: Etwas Schulmeisterliches ergibt sich doch erst, wenn ich dem anderen mitteile, dass ich für ihn bete. Oder noch schlimmer: anderen dies mitteile.
Und natürlich darf ich mir selbst das nicht irgendwie "anrechnen" und mich für einen tollen Hecht halten, wenn ich für andere bete.

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Idiota
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Beitrag von Idiota »

@ Petra, ich stimme Dir voll zu.
Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...

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Idiota
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von Idiota »

overkott hat geschrieben:Was bringt uns die Fürbitte?
Lieber Overkott,
da gibt es so schöne Beispiele aus den Anfängen der Christengemeinde:
Apo 12,5 / Eph 6.18-20 / Phl 1,19 / Kol 4.3 und 4,12 / 2 Tim 1,3 / 1.Joh. 5,16.
Du siehst, Fürbitte ist eine erfolgreiche Tradition in der Kirche.
Gruß Idiota
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monsieur moi
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von monsieur moi »

overkott hat geschrieben:Was bringt uns die Fürbitte?
Ganz deutlich praktizierte Nächstenliebe.
Wir beten oft für uns selbst, weil wir uns nah sind und unser Schicksal direkt erfahren. Wenn wir aber der Weisung "Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst" folgen, dann ist es nur ein logisches Werk der christlichen Nächstenliebe, für unsere Mitmenschen und deren Anliegen zu bitten.

EinChrist
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von EinChrist »

Ecce Homo hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:
EinChrist hat geschrieben:Eine andere fürbittende Möglichkeit bietet sich hier:

Wer sich im Monat November auf die Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Mariens bezieht und ein Ave betet, befreit pro Gebet zehn Arme Seelen aus dem Fegfeuer.


"Durch die Große Verheißung Deiner Liebesflamme,
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erbarme Dich der Armen Seelen im Fegfeuer."
Ave Maria …
Ähm - gibts dazu eine offizielle Quelle? Ich lese das zum ersten Mal.
Danke,

Seraph
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Danke für den Tipp, hab diesen Artikel woanders gelesen.

Die Link Seite finde ich nicht entsprechend.

Es grüßt,
EinChrist
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Clementine hat geschrieben:
@ Gerhard: Etwas Schulmeisterliches ergibt sich doch erst, wenn ich dem anderen mitteile, dass ich für ihn bete. Oder noch schlimmer: anderen dies mitteile.
Ich habe zwar Gerhards Beitrag nicht gelesen, sondern insgesamt nur die letzten paar, aber warum soll es schlimm sein, anderen zu sagen, dass man für sie betet?
Ich kenne durchaus Leute, die dafür dankbar sind. Und wenn mir dies jemand in bestimmten Situationen aufrichtig sagt und auch betet, bin ich auch dankbar dafür.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphaela hat geschrieben:
Clementine hat geschrieben:
@ Gerhard: Etwas Schulmeisterliches ergibt sich doch erst, wenn ich dem anderen mitteile, dass ich für ihn bete. Oder noch schlimmer: anderen dies mitteile.
Ich habe zwar Gerhards Beitrag nicht gelesen, sondern insgesamt nur die letzten paar, aber warum soll es schlimm sein, anderen zu sagen, dass man für sie betet?
Ich kenne durchaus Leute, die dafür dankbar sind. Und wenn mir dies jemand in bestimmten Situationen aufrichtig sagt und auch betet, bin ich auch dankbar dafür.
"Ich bete für dich", ist manchmal so eine priesterliche Redensart, die auch erfüllt wird durch die Bitte "für alle, denen ich es versprochen habe".

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Seraph
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Re: Hl. Vater, ora pro nobis!

Beitrag von Seraph »

Ecce Homo hat geschrieben:*Klick - no comment*
Ähm, ah ja, danke. <räusper>. Ich hatte noch die Möglichkeit in Betracht gezogen, daß es kirchlicherseits etwas dazu gäbe, was mir bis jetzt entgangen ist.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Schönes Beispiel dafür, daß es durchaus problematisch sein kann, wenn man verkündet, daß man für jemanden betet:
Der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. rief am Christkönigsfest in Lourdes die Pilgerschar zu einem Rosenkranz-Kreuzzug auf. Er bat die Gläubigen, bis Weihnachten eine Million Rosenkränze für den Papst zu beten, um von ihm die Aufhebung des schmählichen Exkommunikationsdekrets gegen Erzbischof Lefebvre zu erwirken.
Quelle: www.fsspx.info

Erinnert ein wenig an Fürbitten vom Typus: "Laß unseren Bruder Papst die Zeichen der Zeit erkennen...". Nur umgekehrt.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Kilianus hat geschrieben:Schönes Beispiel dafür, daß es durchaus problematisch sein kann, wenn man verkündet, daß man für jemanden betet:
Der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. rief am Christkönigsfest in Lourdes die Pilgerschar zu einem Rosenkranz-Kreuzzug auf. Er bat die Gläubigen, bis Weihnachten eine Million Rosenkränze für den Papst zu beten, um von ihm die Aufhebung des schmählichen Exkommunikationsdekrets gegen Erzbischof Lefebvre zu erwirken.
Quelle: www.fsspx.info

Erinnert ein wenig an Fürbitten vom Typus: "Laß unseren Bruder Papst die Zeichen der Zeit erkennen...". Nur umgekehrt.
Für den Papst zu bitten, kann gar nicht so schlecht sein, wenn es von Liebe getragen ist.

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