Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

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Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Stefan hat geschrieben: Nicht nur der Bischof, sondern insbesondere der Verwaltungsrat, der offenkundig tatenlos war.
Diese Leute haben die Aufgabe und die Möglichkeit zu einer umfassenden Aufklärung, aber meistens nicht die Sachkompetenz.
Weiß jemand, wer im Verwaltungsrat sitzt?
So wie es sich darstellt, scheint es nicht um eine Unterfinanzierung zu gehen, sondern Versäumnisse in den Abläufen.
Wer im Verwaltungsrat sitzt, steht in dem oben verlinkten Artikel:
Das geht aus einer Erklärung des Vermögensverwaltungsrats hervor, der die Finanzen des Bischöflichen Stuhls beaufsichtigen soll.
(...)
Die Mitglieder sind der ehemalige Chef der Wiesbadener Staatskanzlei und Träger des Gregoriusordens Jochen Riebel, der Geschäftsführer der Josefs-Gesellschaft Theodor-Michael Lucas und der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Professor Carl-Friedrich Leuschner.
Also zumindest hinsichtlich des Mitglieds Prof. Leuschner gehe ich einmal davon aus, daß er die notwendige Sachkompetenz besitzt. Auch Herr Riebel dürfte als ehemaliger Bürgermeister, Landrat und Staatsminister wohl in der Lage sein, einen Haushaltsplan (so er denn vorgelegt wurde) zu lesen.

Im übrigen kann der Verwaltungsrat oder ein anderes Aufsichtsorgan nichts machen, wenn der Bischöfliche Stuhl mauert und die Zahlen nicht offenlegt. Bedenklich sind die Äußerungen der Mitglieder,
dass gemäß des Statutes des Bischöflichen Stuhles zu Limburg weder Haushaltspläne für die Jahre 2012 und 2013 vorgelegt noch dass entsprechende Einzelprojekte genehmigt worden sind.“
Da drängt sich nicht der Eindruck auf, daß der Verwaltungsrat "geschlafen" oder "Kaffee getrunken" hat. Der Bischof scheint selbstherrlich regiert zu haben, benutzte die Kontrollorgane nur als Zierde und bekommt jetzt die Quittung. Ich bin einmal gespannt, wie lange er sich noch halten kann.

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wo ich es her habe. Aber war das nicht einer der Vorwürfe des Frankfurter Stadtdekans zu Eltz, dass der Bischof in der Bauangelegenheit Kontrollinstanzen umgangen haben soll, bzw. durch andere ersetzt haben soll?

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Stefan hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Hallo Stefan, in Deiner Gemeinde wird jedes Jahr die Kirchenrechnung 2 wochen öffentlich ausgelegt... schau sie Dir an .....
Ich weiss, das Bistum Aachen ist hochgradig verschuldet.
Das wird zumindest immer behauptet. Seitdem mir die Existenz der sog. "Bischöflichen Stühle" bekannt wurde, bei denen wohl ein nicht geringes Vermögen verwaltet wird, möchte ich zunächst einmal die Zahlen sehen. Aber die werden nicht veröffentlicht.
Daher sind für die mich die ganzen Behauptungen über die angebliche Verschuldung nur leeres Geschwätz.
http://www.aachener-zeitung.de/lokales/ ... en-1.69655
Es sind Behauptungen mit unklaren Angaben. Was soll man damit anfangen, wenn in dem Artikel gesagt wird:
Die Rücklagen des Bistums seien auf 35 Millionen Euro geschmolzen,

Der Immobilienbestand des Bistums sei ohnehin eher klein.
Wann ist ein Immobilienbestand "eher klein"?
Was sind Rücklagen? Nur die Festgeldkonten oder auch nicht ausgeschüttete Gewinne von Gesellschaften, an denen der Bischöfliche Stuhl beteiligt ist?
Der Manipulation sind mit solchen Aussagen doch Tür und Tor geöffnet.

Ich erinnere an die Diskussion in diesem Strang über den Bischöflichen Stuhl des Bistums Limburg und dessen Beteiligung an der Gesellschaft "Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH Frankfurt“. Die Beteiligung umfaßte den gewerblich genutzten Grundbesitz des Bistums. Die Gewinne dieser GmbH wurden - nach den Angaben in ihren Jahresabschlüssen - nie ausgeschüttet, sondern weiter thesauriert. Hier noch einmal meine entsprechenden Ausführungen:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=687192#p687192 - Link zum Bundesanzeiger mit dem Jahresabschluß
und
Caviteño hat geschrieben: Die Gewinne der GmbH wurden bisher immer thesauriert und nicht ausgeschüttet. Das Eigenkapital (einschl. aller Gewinn- und sonstigen Rücklagen) ist von 26 bis 211 von 51,8 Mio auf 66,7 Mio € gestiegen.
Warum keine Ausschüttung erfolgte, obwohl es dem Bistum doch an Geld mangelte, kann man auch kritisch hinterfragen.
Das gilt mE für die gesamten Vermögensverhältnisse des Bischöflichen Stuhls. Während die Haushaltspläne des Bistums veröffentlicht werden sollten (beim Bistum Limburg sind sie nicht auf der homepage abrufbar!), gilt das für den Stuhl nicht. Hier können also - außerhalb der Öffentlichkeit - Vermögen angesammelt und verteilt werden. Außer wenigen Eingeweihten kann das niemand nachvollziehen. Es ist dem Bischof also möglich laut über Geldmangel zu klagen, ohne daß er andere Einnahmequellen (hier: (Teil-)Ausschüttung der Gewinne) zurückgreifen muß.
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=687266#p687266

Es kann natürlich im Bistum Aachen anders (gewesen) sein. Aber in diesem Fall ist mE die Frage erlaubt, warum nicht eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Aufarbeitung und Darstellung der Einnahmen- und Vermögenssituation im Bistum beauftragt und dieser Bericht veröffentlicht wurde. Dann hätte sich jeder Gläubige ein Bild machen können.

Es mag Menschen geben, die den Aussagen der Kirchenhirten in Geldangelegenheiten Glauben schenken - ich gehöre nicht dazu.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Die Aufgabe des Vermögensverwaltungsrat besteht darin, das Vermögen des Bischöflichen Stuhls zu kontrollieren, nicht den Bischof. Im Normalfall legt der Bischof das Vermögen nicht selbst an, noch kümmert er sich um die praktische Abwicklung der Angelegenheiten, wenn er ein Anliegen finanzieren will. Schließlich sind die wenigsten Bischöfe in Geldsachen besonders gebildet oder interessiert. Die Verwaltungsräte machen Vorschläge, und der Bischof sagt ja oder nein, je nachdem, ob man es ihm plausibel genug erklärt hat oder es sich damit stößt, dass er sich, nur als Beispiel, vorgenommen hat, nicht in Aktien von Rüstungskonzernen zu investieren oder er den Adveniatchef getroffen hat, der ihn zu einer gepa-Investition überedet hat. Bei dieser Mischfinanzierung Bistumsetat / bischöflicher Stuhl, wäre es normal gewesen, die Bauabteilung des Bistums, die ja wohl auch zunächst damit befaßt war, hätte die Bauleitung behalten, den Vermögensverwaltungsrat laufend informiert und von ihm seinen Anteil des Geldes nach Bedarf angefordert. Dabei hätte eigentlich kein Bischof direkt in die Schußlinie laufen können, egal wie hoch die Baukosten explodiert wären. Aus irgendeinem Grund ist in Limburg der Bischof selbst
Bauherr geworden und die praktische Abwicklung hatte keine Zuständigkeit.
Zuletzt geändert von Lilaimmerdieselbe am Dienstag 8. Oktober 2013, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

umusungu hat geschrieben:Das ist zehn Jahre alter Schnee!
Acht Jahre, und die Aufarbeitung hat weitere Jahre gebraucht. Immerhin hat man es getan,
aber es zeigt deutlich, dass die Schwierigkeiten im Finanzgebaren offenkundig quer durch alle Kircheninstanzen geht.
In der Spitze erkennt man die Unfähigkeit an der Naivität, mit der die Vatikanbank geführt wurde, aber niemand sollte sich zurücklehnen und mit dem Finger auf jemanden zeigen,
solange nicht flächendeckend und systematisch die Finanzen kontrolliert werden. Arme Kirche!

Es hat mich damals sehr gewundert, dass es damals in Aachen keine personellen Konsequenzen gegeben hat; eigentlich hätte Mussinghoff gehen müssen.
Geld, welches man gar nicht, sondern sich ausgeliehen hat, zu verschwenden, ist ein weitaus größeres Übel als Geld, welches man hat, auszugeben.
Eine Insolvenz ist eine Form des Diebstahls (zu der es ja bisher zum Glück nicht gekommen ist.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Schließlich sind die wenigsten Bischöfe in Geldsachen besonders gebildet oder interessiert. Die Verwaltungsräte machen Vorschläge, und der Bischof sagt ja oder nein
Wenn er das nicht kann oder sich nicht dafür interessiert, sollte er die Finger davon lassen, und sich um seine Aufgabe als Hirte kümmern.
Aber selbst in der Erstellung von Hirtenbriefen scheinen sie kaum mehr Interesse zu haben.

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Maurus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Apollonia hat geschrieben:Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wo ich es her habe. Aber war das nicht einer der Vorwürfe des Frankfurter Stadtdekans zu Eltz, dass der Bischof in der Bauangelegenheit Kontrollinstanzen umgangen haben soll, bzw. durch andere ersetzt haben soll?
Damit ist die Einsetzung der oben von Caviteno genannten Herren gemeint, denn ursprünglich lag die Aufgabe wohl beim Domkapitel. Wenn die drei Herren übergangen wurden, dann stellt sich die Frage, wer diese Stiftung überhaupt verwaltet. Der Bischof persönlich? Sein Generalvikar?

Des Weiteren frage ich mich, wieso es einen extra eingesetzten Vermögensverwaltungsrat gibt, der dann aber über die Zahlen nicht informiert wird. Dieser Rat wird doch zumindest - wie jeder andere Zeitungsleser auch - gewusst haben, dass der Bischöfliche Stuhl im Wesentlichen der Geldgeber für das Bauprojekt ist. Warum denn bloß haben die Mitglieder nicht darauf reagiert, dass ihnen keine Zahlen, Rechnungen und Planungen vorgelegt wurden? Da kann ich mir keinen Reim darauf machen.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Apollonia hat geschrieben:Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wo ich es her habe. Aber war das nicht einer der Vorwürfe des Frankfurter Stadtdekans zu Eltz, dass der Bischof in der Bauangelegenheit Kontrollinstanzen umgangen haben soll, bzw. durch andere ersetzt haben soll?
Hier:
Der Bischof hatte das Domkapitel dabei schon früh entmachtet, indem er ihm die kirchenrechtliche Aufsicht entzogen und einem Vermögensverwaltungsrat übertragen hat. Seither erfuhr das Domkapitel nahezu nichts mehr über das Projekt, das der Bischof massiv geprägt und erweitert hat.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 42191.html

Leider habe ich keine Informationen gefunden, wann diese Zuständigkeitsänderung vorgenommen wurde.

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

Apollonia hat geschrieben:Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wo ich es her habe. Aber war das nicht einer der Vorwürfe des Frankfurter Stadtdekans zu Eltz, dass der Bischof in der Bauangelegenheit Kontrollinstanzen umgangen haben soll, bzw. durch andere ersetzt haben soll?
WIMRE wurde dieser Vorwurf erhoben, weil die Finanzierung der Baumaßnahmen vom offziellen kirchensteuerfinanzierten Bistumshaushalt auf den Bischöflichen Stuhl verlagert worden war.

Inwieweit dem Vermögensverwaltungsrat dann tatsächlich Informationen, die er zu einer ordnungsgemäßen Wahrnehmung seiner Aufgaben hätte haben müssen, vorenthalten worden sind, entzieht sich meiner Kenntnis .........

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich habe den Normalfall der Vermögensverwaltung des bischöflichen Stuhls darstellen wollen, an den sich Limburg, warum auch immer, nicht gehalten hat.
Schon der Normalfall enthält das Problem, dass der Bischof für das Vermögen des bischöflichen Stuhls niemanden Rechenschaft schuldig ist. Wenn der Bischof auf die Idee kommen würde, Oldtimer wären unbedingt in großer Anzahl zu sammeln, kann ihn eigentlich niemand davon abhalten, außer er veranstaltet einen öffentlichen Skandal oder schreibt einen Brandbrief an den Papst.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Maurus hat geschrieben:[Warum denn bloß haben die Mitglieder nicht darauf reagiert, dass ihnen keine Zahlen, Rechnungen und Planungen vorgelegt wurden? Da kann ich mir keinen Reim darauf machen.
Was soll der Vermögensverwaltungsrat denn machen, wenn er keine Unterlagen erhält, obwohl er sie immer wieder anfordert? Wenn er immer mit Versprechungen vertröstet wird? (Ich kenne derartige Situationen) :achselzuck:

Wenn man kein Druckmittel (z.B. hier: Genehmigung des Haushalts, Testat über die ordnungsmäßige Haushaltsverwendung) hat, ist man machtlos - so etwas war vermutlich auch vom Bischof beabsichtigt, als er diesen "Vermögensverwaltungsrat" einsetzte. Die Mitglieder des Rates haben mit Sicherheit Verschwiegenheit über die Angelegenheit versprechen müssen, deswegen konnten sie auch nicht an die Öffentlichkeit gehen. Die Formulierung in der Stellungnahme:
Uns Mitgliedern des Vermögensverwaltungsrats waren bis zur Stunde die Gesamtkosten nicht bekannt. In Einzelheiten zu gehen verbietet sich.
(Hervorhebung der wichtigen Textstellen von mir)

zeigt mE ganz klar, daß man nicht bereit ist, seinen Namen und seine "berufliche Ehre" der Handlungsweise des Bischofs zu opfern. Gleichzeitig hält man sich aber mit Einzelheiten zurück, um sich nicht dem Bruch der Verschwiegenheitspflicht auszusetzen. Denn natürlich werden jetzt - hier im Strang ist es deutlich zu sehen - die Vorwürfe gegen die Vermögensverwaltungsrat erhoben (Laien, Kaffeetrinker, Tatenlosigkeit usw.). Davor will man sich schützen, denn der Bischof hat "nicht geliefert".

Es steht dem Bischof natürlich frei, den Vermögensverwaltungsrat der Lüge zu zeihen und die entsprechenden Protokolle und Genehmigungen vorzulegen. Aber solange das nicht der Fall ist......

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

So einfach ist das nicht.
Es muss jemanden geben, der Verträge rechtsgültig abschließen darf, in der Regel ist das nicht der Bischof, sondern der Vermögensverwaltungsrat.
Es gibt dazu klare Regelungen, da die Kirche diesbezüglich eine Anstalt des öffentlichen Rechts ist.
Entweder wusste der Verwaltungsrat mehr, oder es wurde unbefugt Verträge abgeschlossen.
Wenn im Verwaltungsrat wirklich Professoren oder Wirtschaftsprüfer sitzen, dann wissen sie sehr genau, was zu tun ist.

Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass wir noch lange nicht alles wissen!

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Caviteño hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:[Warum denn bloß haben die Mitglieder nicht darauf reagiert, dass ihnen keine Zahlen, Rechnungen und Planungen vorgelegt wurden? Da kann ich mir keinen Reim darauf machen.
Was soll der Vermögensverwaltungsrat denn machen, wenn er keine Unterlagen erhält, obwohl er sie immer wieder anfordert? Wenn er immer mit Versprechungen vertröstet wird? (Ich kenne derartige Situationen) :achselzuck:
Zurücktreten, was denn sonst. Wen mich jemand zum Verwalter eines Stiftungsvermögens bestellt, ohne dass ich Einblicke in die Finanzen erhalte, obwohl ich weiß, dass gerade erhebliche Mittel dieser Stiftung für ein Großprojekt aufgewendet werden, was verwalte ich dann eigentlich? Nichts! Folglich bin ich in dem Amt überflüssig und gehe einfach wieder. Finanziell wird das auch kaum ein Nachteil sein, da diese Leute vermutlich ohnehin nur Aufwandsentschädigungen erhalten.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

War das nicht der Generalvikar, der die Bauleitung hatte?

Ich krieg es jedenfalls nicht übereinander, wieso ein bescheidener, tief frommer Bischof Fenster braucht, die auf Knopfdruck undurchsichtig werden. Quadratmeterpreis mehrere tausend Euro.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Apollonia hat geschrieben:War das nicht der Generalvikar, der die Bauleitung hatte?

Ich krieg es jedenfalls nicht übereinander, wieso ein bescheidener, tief frommer Bischof Fenster braucht, die auf Knopfdruck undurchsichtig werden. Quadratmeterpreis mehrere tausend Euro.
In welchem Artikel steht das? (Muss ich überlesen haben)

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Maurus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:War das nicht der Generalvikar, der die Bauleitung hatte?

Ich krieg es jedenfalls nicht übereinander, wieso ein bescheidener, tief frommer Bischof Fenster braucht, die auf Knopfdruck undurchsichtig werden. Quadratmeterpreis mehrere tausend Euro.
In welchem Artikel steht das? (Muss ich überlesen haben)
Das über den Generalvikar war in einem Zeitungsartikel zu lesen (müsste ich raussuchen). Das mit den Fenstern hab ich vor einiger Zeit gehört und zunächst nicht glauben wollen. Aber angesichts der neuesten Zahlen...

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Apollonia hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:War das nicht der Generalvikar, der die Bauleitung hatte?

Ich krieg es jedenfalls nicht übereinander, wieso ein bescheidener, tief frommer Bischof Fenster braucht, die auf Knopfdruck undurchsichtig werden. Quadratmeterpreis mehrere tausend Euro.
In welchem Artikel steht das? (Muss ich überlesen haben)
Das über den Generalvikar war in einem Zeitungsartikel zu lesen (müsste ich raussuchen). Das mit den Fenstern hab ich vor einiger Zeit gehört und zunächst nicht glauben wollen. Aber angesichts der neuesten Zahlen...
Naja, bei Hörensagen wäre ich vorsichtig. Der Komplex hat einsehbare Fenster nur an der alten Vikarie, diese liegen im Steinsockel. Dahinter sind ja wohl die Büros.

Hier sieht man's: http://www.bistumlimburg.de/typo3temp/p ... 38c5d6.jpg

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Apollonia
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »

Da hast du natürlich recht, Maurus, es besteht auch die Möglicheit, dass es nicht stimmt. Ich habs auch nicht aus erster Hand, sondern nur aus zweiter (kann also den Weg noch zurückverfolgen). Nun werden solche Gerüchte aber auch nicht erst dadurch wahr, dass sie in der Zeitung stehen. Vieles von dem, was bisher kolportiert wurde, hat sich leider im Nachhinein als richtig rausgestellt. Und irgendwo muss doch das viele Geld bei dem doch ziemliche kleinen Komplex untergebracht worden sein.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Stefan hat geschrieben:So einfach ist das nicht.
Es muss jemanden geben, der Verträge rechtsgültig abschließen darf, in der Regel ist das nicht der Bischof, sondern der Vermögensverwaltungsrat.
Es gibt dazu klare Regelungen, da die Kirche diesbezüglich eine Anstalt des öffentlichen Rechts ist.
Entweder wusste der Verwaltungsrat mehr, oder es wurde unbefugt Verträge abgeschlossen.
Wenn im Verwaltungsrat wirklich Professoren oder Wirtschaftsprüfer sitzen, dann wissen sie sehr genau, was zu tun ist.

Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass wir noch lange nicht alles wissen!
Ich glaube kaum, daß der Vermögensverwaltungsrat jeden Vertrag über den Einbau einer Spüle abschließt. Er ist wohl - wie im Namen zum Ausdruck kommt - beratend tätig. Federführend für die Bauarbeiten dürfte der sog. "Diözesanbaumeister", hier ein Interview über die Arbeiten am Diözesanen Zentrum St. Nikolaus. Bemerkenswert ist, daß der Herr Diözesanbaumeister Anfang Juli 2013 von einem Zwischenstand der Kosten iHv 9,85 Mio € ausging - die Formulierung entspricht der bischöflichen Strategie, alles im unklaren zu lassen und trotzdem Zahlen in den Raum zu stellen:
Aktuell beläuft sich das Kostenvolumen für die in die historischer Substanz eingebundenen Teilprojekte "Alte Vikarie" aus dem 15. Jahrhundert mit angrenzenden Räumen für Verwaltung, die Teile der mittelalterlichen Stadtmauer und das ehemalige Küsterhaus von 1904 auf knapp unter 10 Millionen Euro. Der derzeitige Zwischenstand von 9,85 Millionen Euro ist eine Zwischensumme der Abschlagsrechnungen für diese Einzelprojekte. Doch vor dem endgültigen Abschluss der Rechnungsstellung der Einzelgewerke sind keine Kostenangaben möglich."
Gleiches gilt im übrigen auch für den Vermögensverwaltungsrat. Wann hat der Bischof ihn eingerichtet? Welche Befugnisse hat er? Wie oft hat er getagt? Welche Beschlüsse konnte er fassen?
Alles unklar - entsprechende Veröffentlichungen auf der Internet-Seite des Bistums - Fehlanzeige!
Und das, obwohl auch in der Kirche klare Regelungen gelten (sollten)!
Maurus hat geschrieben: Zurücktreten, was denn sonst. Wen mich jemand zum Verwalter eines Stiftungsvermögens bestellt, ohne dass ich Einblicke in die Finanzen erhalte, obwohl ich weiß, dass gerade erhebliche Mittel dieser Stiftung für ein Großprojekt aufgewendet werden, was verwalte ich dann eigentlich? Nichts! Folglich bin ich in dem Amt überflüssig und gehe einfach wieder.
Wenn ich mir die obige Stellungnahme des Herrn Diözesanbaumeisters durchlese, kann ich mir die Vertröstungen schon vorstellen:
"Die Rechnungen sind noch nicht vollständig." "Wir arbeiten an der Aufstellung." "Der Herr Bischof hat noch keine Zeit gehabt zu prüfen." usw. usf.

Natürlich ist der Rücktritt eine Option. Aber vermutlich wird der Bischof bei der Auswahl der Personen schon darauf geachtet haben, daß sie dieser Versuchung nicht zu leicht erliegen und wir wissen auch nicht, seit wann der Vermögensverwaltungsrat damit befaßt ist, wie oft er überhaupt zusammenkam, wer ihn einberufen konnte usw.
Vielleicht wurde er auch nur mit Behauptungen und Teilwahrheiten abgespeist - die Formulierung, daß man erst jetzt über die Höhe der Kosten informiert wurde und "durch den Bischof von Limburg hinter das Licht geführt worden“ ist, könnte man so auslegen. Die Wortwahl ist schon sehr bemerkenswert und wäre mE nicht so erfolgt, wenn im Vermögensverwaltungsrat nicht eine ganz große Enttäuschung über das bischöfliche Verhalten herrschen würde.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich drei - gesellschaftlich hoch angesehene - Personen so äußern würden, wenn ihre Aussagen einfach zu widerlegen wären. Es handelt sich ja nicht um "Kirchenkritiker" oder "Kirchenhasser" - wie man teilweise den Redakteuren der Presse unterstellt (hat).

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

Von der Homepage des Bistums Limburg:
Quelle hat geschrieben:4. "Wie wird der Bischöfliche Stuhl kontrolliert?"

Die Kontrolle wird durch ein Aufsichtsgremium aus externen und unabhängigen Wirtschaftsfachleuten und Juristen - die Zusammensetzung und die notwendige Qualifikation der Mitglieder dieses Gremiums ist kirchenrechtlich klar definiert - wahrgenommen. Dieses Aufsichtsgremium überwacht die Verwaltung und die ordnungsgemäße Verwendung der Erträge und der Vermögenswerte des Bischöflichen Stuhls. Bischof und Generalvikar gehören diesem Gremium zwar an, sie haben aber kein Stimmrecht.

Außerdem hat der Bischof von Limburg freiwillig angeordnet, dass der Bischöfliche Stuhl jährlich einer "handelsrechtlichen Vollprüfung" durch eine externe und unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unterzogen wird. Auch hier wird noch einmal die rechtmäßige und bestimmungsgemäße Verwendung der Vermögenswerte und der Erträge des Bischöflichen Stuhls bis ins Detail geprüft.

Beauftragt wird in der Regel eine der sogenannten "big four" der Wirtschaftsprüfung. Dabei ist es selbstverständlich, dass nach einer angemessenen Zeit ein Wechsel der Prüfungsgesellschaft vollzogen wird.
Es wird immer rätselhafter, denn das ist mit den den Aussagen der drei Mitglieder kaum in Übereinstimmung zu bringen ...........

San Marco
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von San Marco »

San Marco hat geschrieben:http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 25097.html

Ich gebe dem jetzt noch 90 Tage.
Knapp bis Weihnachten. Dann wird er beseitigt sein. Die Presse jubiliert.

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umusungu
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von umusungu »

Im Bereich des "Bischöflichen Stuhles" hat der Vermögenswaltungsrat im Normalfall keine Aufgaben.
Seine Aufgaben erstrecken sich auf den Haushalt des Bistums und der Kirchengemeinden.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

umusungu hat geschrieben:Im Bereich des "Bischöflichen Stuhles" hat der Vermögenswaltungsrat im Normalfall keine Aufgaben.
Seine Aufgaben erstrecken sich auf den Haushalt des Bistums und der Kirchengemeinden.
Dann ist die Pressemitteilung nicht nachvollziehbar.
Und die Struktur / das Finanzgebaren erst recht nicht.

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

umusungu hat geschrieben:Im Bereich des "Bischöflichen Stuhles" hat der Vermögenswaltungsrat im Normalfall keine Aufgaben.
Seine Aufgaben erstrecken sich auf den Haushalt des Bistums und der Kirchengemeinden.
Ich darf mich 'mal unbescheidenerweise selbst zitieren:
Raphael hat geschrieben:Da haben wir ja eine rechte Räterepublik: :roll:
- Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls
- Diözesanvermögensverwaltungsrat
- Kirchensteuerrat
- Domkapitel
- Dann auch noch der Genehmigungsvorbehalt, den die DBK freundlicherweise nach Rom delegiert hat.

Ja, wer soll denn da noch den Durchblick behalten? :zirkusdirektor:

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben:Von der Homepage des Bistums Limburg:
Quelle hat geschrieben:4. "Wie wird der Bischöfliche Stuhl kontrolliert?"

Die Kontrolle wird durch ein Aufsichtsgremium aus externen und unabhängigen Wirtschaftsfachleuten und Juristen - die Zusammensetzung und die notwendige Qualifikation der Mitglieder dieses Gremiums ist kirchenrechtlich klar definiert - wahrgenommen. Dieses Aufsichtsgremium überwacht die Verwaltung und die ordnungsgemäße Verwendung der Erträge und der Vermögenswerte des Bischöflichen Stuhls. Bischof und Generalvikar gehören diesem Gremium zwar an, sie haben aber kein Stimmrecht.
Es wird immer rätselhafter, denn das ist mit den den Aussagen der drei Mitglieder kaum in Übereinstimmung zu bringen ...........
Das sehe ich nicht so.
Die Aussagen des Bistums sind Absichtserklärungen - so sollte es sein, so ist es vorgesehen usw. Der tatsächliche Ablauf kann durchaus von diesen Vorgaben abweichen; der Bischof hätte sich in diesem Fall nicht an die eigenen Regeln gehalten. Wäre das so unwahrscheinlich? :pfeif:

Für diese Annahme spricht die heutige Stellungnahme des Vermögensverwaltungsausschusses. Was mir dabei besonders auffällt:
„In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass gemäß des Statuts des Bischöflichen Stuhles zu Limburg weder Haushaltspläne für die Jahre 212 und 213 vorlegt noch dass entsprechende Einzelpläne vorgelegt worden sind.“
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 8614.html

Das ganze Gerede von einer externen Prüfung usw. löst sich doch in Luft auf, wenn die Haushaltspläne überhaupt nicht vorgelegt werden.
Nimmt man einfach an, daß alles ordnungsgemäß abgewickelt wurde: Das Bistum hätte auf die Haushaltspläne und auf die - beanstandungsfreie - Überprüfung durch eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (mit dem entsprechenden) Testat verweisen können. Wenn dies nicht der Fall ist, sondern solche Nachrichten die Schlagzeilen bestimmen:
Der Vermögensverwaltungsrat, der im Jahr 21 von Bischof Tebartz-van Elst und dem Generalvikar Kaspar ins Leben gerufen worden war, um das Finanzgebaren des Bischöflichen Stuhles zu überwachen, wollte sich am Montag gleichfalls zu dem Sachverhalt äußern. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung untersagte Bischof Tebartz-van Elst am Montag jedoch die Veröffentlichung einer entsprechenden Erklärung.
Quelle: s.o.

kann jeder selbst entscheiden, welche Aussage glaubwürdig ist.
Ich halte es - angesichts der kirchlichen Bindung der Mitglieder des Vermögensverwaltungsausschusses - für extrem unwahrscheinlich, daß diese einen antikirchlichen Kreuzzug gestartet haben und mit Lügen/unwahren Aussagen versuchen, den Bischof zu diskreditieren.

PS:
Warum werden weder die Statuten des Bischöflichen Stuhl noch die der Einrichtung des Vermögensverwaltungsrates veröffentlicht? :achselzuck:

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben: Ich darf mich 'mal unbescheidenerweise selbst zitieren:
Raphael hat geschrieben: Ja, wer soll denn da noch den Durchblick behalten? :zirkusdirektor:
Diesem Zitat darf ich mich doch mit meiner damaligen Antwort anschließen, um erneut darauf hinweisen, daß dies wohl kaum als Entschuldigung gelten kann:
Caviteño hat geschrieben: Man kann - nein, man muß - vom Leiter eines Bistums erwarten, daß ihm die grundlegenden Rechtsvorschriften über die Verwaltung kirchlichen Vermögens bekannt sind. Wie will er sonst das Bistum verwalten?
Sollte das - wider Erwarten - nicht der Fall sein, hat er genügend Berater, die ihn darauf hinweisen müssen.
Entscheidet er dann doch anders, muß er auch die Folgen, also die Kritik, tragen.
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=688989#p688989

:doktor:

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Apollonia »


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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Maurus »

Ich gehe davon aus, dass der angesprochene Vermögensverwaltungsrat ein Organ des Bischöflichen Stuhl ist und nicht der in den cann. 492ff CIC genannte Rat. Einen solchen Rat gibt es in der Diözese Limburg gar nicht, seine Aufgaben werden gemäß des deutschen Sonderrechts vom Diözesankirchensteuerrat wahrgenommen.

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben: Ich darf mich 'mal unbescheidenerweise selbst zitieren:
Raphael hat geschrieben: Ja, wer soll denn da noch den Durchblick behalten? :zirkusdirektor:
Diesem Zitat darf ich mich doch mit meiner damaligen Antwort anschließen, um erneut darauf hinweisen, daß dies wohl kaum als Entschuldigung gelten kann:
Caviteño hat geschrieben: Man kann - nein, man muß - vom Leiter eines Bistums erwarten, daß ihm die grundlegenden Rechtsvorschriften über die Verwaltung kirchlichen Vermögens bekannt sind. Wie will er sonst das Bistum verwalten?
Sollte das - wider Erwarten - nicht der Fall sein, hat er genügend Berater, die ihn darauf hinweisen müssen.
Entscheidet er dann doch anders, muß er auch die Folgen, also die Kritik, tragen.
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=688989#p688989

:doktor:
Nun, Caviteño, dann 'mal raus mit der Sprache:
Gegen welchen Paragraphen hat wer wodurch und wann verstoßen?

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Raphael »

Maurus hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass der angesprochene Vermögensverwaltungsrat ein Organ des Bischöflichen Stuhl ist und nicht der in den cann. 492ff CIC genannte Rat. Einen solchen Rat gibt es in der Diözese Limburg gar nicht, seine Aufgaben werden gemäß des deutschen Sonderrechts vom Diözesankirchensteuerrat wahrgenommen.
Davon kann man wohl in der Tat ausgehen! :ja:

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Stefan »

Ich bin auch mal gespannt.

Was ich in der Kürze erkennen kann, scheint nicht der Bischof, sondern der Verwaltungsrat wegen Kompetenzüberschreitung und Verstoß gegen die Verschwiegenheitspflicht
gegen Paragraphen verstossen zu haben.
Solange keine Unterfinanzierung vorliegt, sind die 31 Mio wohl auch unproblematisch, da sie dem Vermögen des bischöfl. Stuhls (Anst. des pfftl. Rechts) entnommen worden zu sein.

Mal gucken, es wird sich aufklären.

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben: Nun, Caviteño, dann 'mal raus mit der Sprache:
Gegen welchen Paragraphen hat wer wodurch und wann verstoßen?
Wo habe ich das in der von Dir angeführten Unterhaltung geschrieben?
(Ich verzichte aus Übersichtlichkeitsgründen auf eine vollständigen Wiedergabe Deines Beitrags und verlinke nur)

Solltest Du dieses Vorposting
Die Aussagen des Bistums sind Absichtserklärungen - so sollte es sein, so ist es vorgesehen usw. Der tatsächliche Ablauf kann durchaus von diesen Vorgaben abweichen; der Bischof hätte sich in diesem Fall nicht an die eigenen Regeln gehalten. Wäre das so unwahrscheinlich? :pfeif:
gemeint haben, so habe ich keinen Regelverstoß behauptet, sondern dessen Möglichkeit aufgeführt. Es ist weder außergewöhnlich noch unüblich sondern im täglichen Leben häufig, daß Regeln (auch die eigenen) nicht eingehalten werden. Eine solche Variante sollte man immer berücksichtigen, insbesondere, wenn die - bei Einhaltung der Regeln - vorhandenen Nachweise nicht vorgelegt werden (können).

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