Der jährliche Weihnachtsgruß des Heiligen Vaters an die Kurie:
http://www.zenit.org/article-24215?l=german
Neben viel Gutem und Selbstverständlichem gibt es auch ein paar Sätze, die mir spontan Übelkeit verursachen:
Die große Thematik dieses Jahres wie der kommenden Jahre heißt in der Tat: Wie verkündigen wir heute das Evangelium? Wie kann Glaube als lebendige Kraft heute Wirklichkeit werden? [...] Und da ist schließlich der wichtige Tag der Begegnung der Religionen und der überhaupt nach Wahrheit und Friede suchenden Menschen in Assisi als neuer Aufbruch in der Pilgerschaft nach Wahrheit und Frieden.
Wahrheit und Friede entdecke ich gerade in den Weihnachtsperikopen der Evangelien, aber nicht in Assisi. Dass der Papst seinen eigenen Besuch dort nicht niedermacht, ist ja verständlich. Aber kurz vor Weihnachtsen drängten sich mir andere Gedanken auf...
Immerhin bremst er sich am Schlusse selbst:
Es würde zu weit führen, jetzt noch ausführlich über die Begegnung in Assisi zu sprechen, wie es der Bedeutung des Ereignisses entspräche. Danken wir einfach Gott, dass wir – die Vertreter der Weltreligionen und auch die Vertreter des nach der Wahrheit suchenden Denkens – uns an diesem Tag in einem Klima der Freundschaft und des gegenseitigen Respekts in der Liebe zur Wahrheit und in der gemeinsamen Verantwortung für den Frieden begegnen durften. So dürfen wir hoffen, dass aus dieser Begegnung eine neue Bereitschaft gewachsen ist, dem Frieden, der Versöhnung und der Gerechtigkeit zu dienen.
Dazu wäre manches zu sagen, aber wir haben es bereits im Assisi-Thread getan, und ich bin der Sache überdrüssig.
Hören wir nicht auf den Unsinn der "Wahrheitssuche"! Die Wahrheit muss nicht gefunden werden, sie hat uns gefunden. Gott selbst, der die Wahrheit ist, suchte uns persönlich heim, damit alle die Wahrheit erfahren, weiterverbreiten und durch sie gerettet werden können. Die weihnachtliche Wahrheit ist eine einfache, und ich zitiere mein Lieblingslied:
1. Menschen, die ihr wart verloren,
lebet auf, erfreuet euch!
Heut ist Gottes Sohn geboren,
heut ward er den Menschen gleich.
- Laßt uns vor ihm niederfallen,
ihm soll Preis und Dank erschallen:
Ehre sei Gott, Ehre sei Gott,
Ehre sei Gott in der Höhe!
2. Welches Wunder reich an Segen
stellt uns dies Geheimnis dar.
Seht, er kann sich selbst nicht regen,
durch den alles ist und war.
3. Menschen liebt, o liebt ihn wieder
und vergeßt der Liebe nie!
Singt mit Andacht Dankeslieder
und vertraut, er höret sie!