azs hat geschrieben:Merken Menschen eigentlich auch, dass sie durch irgendwelche Anschuldigungen suchende Menschen abschrecken? Lieber einmal mehr einen Troll füttern als einmal fälschlicherweise einen wirklich Suchenden abzustoßen.

azs hat geschrieben:Merken Menschen eigentlich auch, dass sie durch irgendwelche Anschuldigungen suchende Menschen abschrecken? Lieber einmal mehr einen Troll füttern als einmal fälschlicherweise einen wirklich Suchenden abzustoßen.
keusch, Adj., »keusch, rein«, mhd. kiusche,
kiusch, Adj., »keusch«, ahd. kuski (765),
kusci, Adj., »keusch, tugendhaft, ehrbar,
sittsam«, as. *kuski, Adj., y»eusch«, germ.
*kuskeis, Adj., »keusch«?, Lw. lat. conscius,
Adj., »bewußt, beherrscht, tugendhaft«
So leitet es auch der Etymologie-Duden her. Lautgesetzlich ist das ohneJuergen hat geschrieben:Köbler: Etymologisches Wörterbuchkeusch, Adj., »keusch, rein«, mhd. kiusche,
kiusch, Adj., »keusch«, ahd. kuski (765),
kusci, Adj., »keusch, tugendhaft, ehrbar,
sittsam«, as. *kuski, Adj., y»eusch«, germ.
*kuskeis, Adj., »keusch«?, Lw. lat. conscius,
Adj., »bewußt, beherrscht, tugendhaft«
Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache, von Joh.Bapt.Mayer, Kempten 1837:Keusch -- er -- este, vergl. Hebr. koscher, rein, unverfälscht ...
(Hervorhebungen von mir.)Keusch, welches bei Notker chiusch und bei den schwäbischen Dichtern kuisch lautete, bedeutete ursprünglich soviel als rein, überhaupt; wie denn noch jetzt in der gemeinen Volkssprache kauscher oder koscher für: rein, unverfälscht gebraucht wird. ...
Ja, geh, schau, die Bayern, deutschtümeln nicht so herum, sondern kommen direkt zur Sache.Tritonus hat geschrieben:Grammatisches Wörterbuch der deutschen Sprache, "vom Professor Oertel in Ansbach", München 1837:Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache, von Joh.Bapt.Mayer, Kempten 1837:Keusch -- er -- este, vergl. Hebr. koscher, rein, unverfälscht ...(Hervorhebungen von mir.)Keusch, welches bei Notker chiusch und bei den schwäbischen Dichtern kuisch lautete, bedeutete ursprünglich soviel als rein, überhaupt; wie denn noch jetzt in der gemeinen Volkssprache kauscher oder koscher für: rein, unverfälscht gebraucht wird. ...
Des paßt scho!Tritonus hat geschrieben:Grammatisches Wörterbuch der deutschen Sprache, "vom Professor Oertel in Ansbach", München 1837:Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache, von Joh.Bapt.Mayer, Kempten 1837:Keusch -- er -- este, vergl. Hebr. koscher, rein, unverfälscht ...(Hervorhebungen von mir.)Keusch, welches bei Notker chiusch und bei den schwäbischen Dichtern kuisch lautete, bedeutete ursprünglich soviel als rein, überhaupt; wie denn noch jetzt in der gemeinen Volkssprache kauscher oder koscher für: rein, unverfälscht gebraucht wird. ...
In einem Wörterbuch fand ich, daß bei dem Wort kuskeis auf das Burgundische verwiesen wird. Wenn man auf sowas verweist, müßte es doch von dort eine Quelle geben.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Insofern muß die Herleitung aus der Lateinischen übers Gotische zwar als
möglich angesehen werden, jedoch keineswegs als zwingend oder gar er-
wiesen. Der Stamm ahd. kusk- kann ebenso eine Entlehnung aus anderer,
unbekannter Quelle oder auch urgermanischer Herkunft sein.[/color]
Einerseits wird auf's Lateinische verwiesen, andererseits findet man da Kysk-, was dem o.g. kusk- doch sehr nahe kommt.http://nn.wikipedia.org/wiki/Kyskleik
Kyskleik (av kysk, som kjem gjennom lågtysk frå latin castus, 'rein') viser til det å vera seksuelt urørt, avhaldande, eller strengt følgja normene for seksuell oppførsel i eit visst samfunn.
Tritonus hat geschrieben:Grammatisches Wörterbuch der deutschen Sprache, "vom Professor Oertel in Ansbach", München 1837:Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache, von Joh.Bapt.Mayer, Kempten 1837:Keusch -- er -- este, vergl. Hebr. koscher, rein, unverfälscht ...(Hervorhebungen von mir.)Keusch, welches bei Notker chiusch und bei den schwäbischen Dichtern kuisch lautete, bedeutete ursprünglich soviel als rein, überhaupt; wie denn noch jetzt in der gemeinen Volkssprache kauscher oder koscher für: rein, unverfälscht gebraucht wird. ...
Raphael hat geschrieben:Des paßt scho!![]()
Das ist lautgesetzlich und sprachhistorisch ganz unmöglich. Und Notker sprach noch lang kein Mittelhochdeutsch.Juergen hat geschrieben:Daß es von Koscher kommt, wäre natürlich denkbar.
Wieso?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Tritonus hat geschrieben:Grammatisches Wörterbuch der deutschen Sprache, "vom Professor Oertel in Ansbach", München 1837:Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache, von Joh.Bapt.Mayer, Kempten 1837:Keusch -- er -- este, vergl. Hebr. koscher, rein, unverfälscht ...(Hervorhebungen von mir.)Keusch, welches bei Notker chiusch und bei den schwäbischen Dichtern kuisch lautete, bedeutete ursprünglich soviel als rein, überhaupt; wie denn noch jetzt in der gemeinen Volkssprache kauscher oder koscher für: rein, unverfälscht gebraucht wird. ...Raphael hat geschrieben:Des paßt scho!
Das ist lautgesetzlich und sprachhistorisch ganz unmöglich. Und Notker sprach noch lang kein Mittelhochdeutsch.Juergen hat geschrieben:Daß es von Koscher kommt, wäre natürlich denkbar.
(Hervorhebung von mir)http://www.staff.ncl.ac.uk/henrike.laeh ... logie.html
Lisa-Maria Raff, Lotte Mundt
Unkiusche
Un-kiusche: stF, Adjektivabstraktum mit -î, ahd. kiusk-î; in Anlehnung an andere Tugend-/Lasterbildungen auch mit -heit un-kiuschecheit (stF); dafür ist ein adj. kiuschec vorauszusetzen.
Etymologie
keusch: lat. conscius, got. *kûskeis, ahd. chûsci (adv. chûsko), ags. cûsc, altfries. kûsk, kûs, nl. kiusch, kuis; entlehnt schwed. kysk, dän. kydsk. Ältere oberd. Form künsch, alem. chiunsch, älter schwäb. könsch. asächs. kûsko, mnd. küsch(e), kusch, kû, aengl. cûsc, mnl. cuusc, nl. kuis. Spätere Verbableitung: keuscheln: "Keuschheit heucheln" (wie "frömmeln").
Die Ableitung des sustantivierten Gegenteils zeigt im Ahd. noch verschiedene Formen: unkûski, unchûskida, nist chûski.
Bedeutungsspektrum
: Das lateinische conscius ("mitwissend, eingeweiht, bewusst") steht am Anfang der Bedeutungsentwicklung. Mit der Übernahme in die gotische Kirchensprache wurden der säkulare Tugendbegriff "tugendhaft, rein, um das Rechte und Gute bewusst" spezifisch christlich geprägt: "der christlichen Lehre bewusst, das Geziemende". Das ahd. kûskî/kiuskî wurde im Rahmen der frühmittelalterlichen Christianisierung aus dem gotischen kirchensprachlichen *kuskeis übernommen: Aus der allgemeinen ahd. Bedeutung "geziemend, sittlich, mäßig, enthaltsam (in Bezug auf Nahrungs- und Sexualtrieb)" entwickelte sich "maßvoll, enthaltsam in sinnlicher Beziehung" und entspricht dann lat. castus, purus bzw. kiusche wird mit lat. castitas, modestia gleichgesetzt. Die Mundarten entwickelten die Bedeutungen: bayr.-österr. "schlank, leicht, fein, verletzbar"; hess. und mnl. im konkreten Sinne "sauber". Das Bedeutungsspektrum von "keusch" beeinflußt dann auch das Verständnis des Worts "koscher" (jiddisch kauscher aus hebräisch kâsêr: "tauglich", vermittelt durch die oberd. Form kausch) als "rituell rein". Bei den Römern entstanden Sünde (nefas) und Schändliches/Gottloses (profanum) durch Unreinheit (Unkeuschheit, Unnüchternheit, gewisse Krankheiten, rohe Reden, Feindschaft, Hass). Es wurde derjenige als unrein befunden, der keine‚castitas aufwies…
Das ist eine neuzeitliche Entlehnung aus dem Französischen und gehört hier überhaupt nicht her.overkott hat geschrieben:Neben dem Wort keusch gibt es auch das Wort prüde.
Keineswegs „allzu groß“, sondern lautlich paßt das genau. Das Problem an dieser Hypothese ist ein anderes, nämlich – wie ich oben schon geschrieben habe, man hätte das lesen können – daß die Bedeutungsverschiebung nicht recht plausibel ist und daß zum andern das notwendig als Zwischenstufe anzusetzende gotische *kuskeis nicht belegt ist.overkott hat geschrieben:Diese wegen der allzu großen Lautverschiebung schwer verständliche und in alten Büchern nicht auffindbare Ableitung von conscire scheint übertrieben
Entlehnungen folgen bestimmten Lautgesetzen, da werden nicht einfach mal so eben aus Spaß Wörter „verfremdet“. – Jenes »bei Notker chiusch« ist schon mal völliger Blödsinn. Wahrscheinlich heißt es bei Notker Labeo „chuski“ oder so, das schlage ich jetzt nicht nach. Jedenfalls -sk-, nicht -sch-. Wir befinden uns mit Notker im Ahd.Raphael hat geschrieben:Wieso?Nach der Zerstörung des Tempels wurden die Juden in die ganze Welt zerstreut.
Ihr ureigenes Vokabular wurde teilweise in den Sprachgebrauch von anderen Völkern übernommen und in leicht verfremdeter Form weiterverwandt ..........
Juergen hat geschrieben:In einem Wörterbuch fand ich, daß bei dem Wort kuskeis auf das Burgundische verwiesen wird. Wenn man auf sowas verweist, müßte es doch von dort eine Quelle geben.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Insofern muß die Herleitung aus der Lateinischen übers Gotische zwar als
möglich angesehen werden, jedoch keineswegs als zwingend oder gar er-
wiesen. Der Stamm ahd. kusk- kann ebenso eine Entlehnung aus anderer,
unbekannter Quelle oder auch urgermanischer Herkunft sein.![]()
*kuskis, burg., Adj.: nhd. keusch, sanftmütig; ne. chaste, mild; I.: Lw. lat. conscius
Die Damen schreiben aus dem Etymologie-Duden o. ä. ab und spinnen dazu Märchen.Juergen hat geschrieben:Hier noch was(Hervorhebung von mir)http://www.staff.ncl.ac.uk/henrike.laeh ... logie.html
Lisa-Maria Raff, Lotte Mundt
Unkiusche
Un-kiusche: stF, Adjektivabstraktum mit -î, ahd. kiusk-î; in Anlehnung an andere Tugend-/Lasterbildungen auch mit -heit un-kiuschecheit (stF); dafür ist ein adj. kiuschec vorauszusetzen.
Etymologie
keusch: lat. conscius, got. *kûskeis, ahd. chûsci (adv. chûsko), ags. cûsc, altfries. kûsk, kûs, nl. kiusch, kuis; entlehnt schwed. kysk, dän. kydsk. Ältere oberd. Form künsch, alem. chiunsch, älter schwäb. könsch. asächs. kûsko, mnd. küsch(e), kusch, kû, aengl. cûsc, mnl. cuusc, nl. kuis. Spätere Verbableitung: keuscheln: "Keuschheit heucheln" (wie "frömmeln").
Die Ableitung des sustantivierten Gegenteils zeigt im Ahd. noch verschiedene Formen: unkûski, unchûskida, nist chûski.
Bedeutungsspektrum
: Das lateinische conscius ("mitwissend, eingeweiht, bewusst") steht am Anfang der Bedeutungsentwicklung. Mit der Übernahme in die gotische Kirchensprache wurden der säkulare Tugendbegriff "tugendhaft, rein, um das Rechte und Gute bewusst" spezifisch christlich geprägt: "der christlichen Lehre bewusst, das Geziemende". Das ahd. kûskî/kiuskî wurde im Rahmen der frühmittelalterlichen Christianisierung aus dem gotischen kirchensprachlichen *kuskeis übernommen: Aus der allgemeinen ahd. Bedeutung "geziemend, sittlich, mäßig, enthaltsam (in Bezug auf Nahrungs- und Sexualtrieb)" entwickelte sich "maßvoll, enthaltsam in sinnlicher Beziehung" und entspricht dann lat. castus, purus bzw. kiusche wird mit lat. castitas, modestia gleichgesetzt. Die Mundarten entwickelten die Bedeutungen: bayr.-österr. "schlank, leicht, fein, verletzbar"; hess. und mnl. im konkreten Sinne "sauber". Das Bedeutungsspektrum von "keusch" beeinflußt dann auch das Verständnis des Worts "koscher" (jiddisch kauscher aus hebräisch kâsêr: "tauglich", vermittelt durch die oberd. Form kausch) als "rituell rein". Bei den Römern entstanden Sünde (nefas) und Schändliches/Gottloses (profanum) durch Unreinheit (Unkeuschheit, Unnüchternheit, gewisse Krankheiten, rohe Reden, Feindschaft, Hass). Es wurde derjenige als unrein befunden, der keine‚castitas aufwies…
Juergen hat geschrieben:In einem Wörterbuch fand ich, daß bei dem Wort kuskeis auf das Burgundische verwiesen wird. Wenn man auf sowas verweist, müßte es doch von dort eine Quelle geben.![]()
Das ist ja wieder Köbler mit seinem gotischen Wörterbuch, hier im Anhang fürs Burgundische. Offenkundig überträgt er einfach das Gotische ins Burgundische, also die Schreibweise kuskeis (in gotischer Schrift) in lautlich gleichwertiges kuskis (in lateinischer Schrift). Beides kennzeichnet er durch * als erschlossene, nicht belegte Wörter. Anders gesagt, der liebe Herr Köbler mit seinen gigantischen Wörterbüchern ist vor allem ein Kompilator, der gern seine Wörterlisten und seit Herausgabe der gedruckten Ausgaben deren Seitenzahl so weit als möglich steigert.*kuskis, burg., Adj.: nhd. keusch, sanftmütig; ne. chaste, mild; I.: Lw. lat. conscius
In keusch fehlt zum Beispiel das r.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Keineswegs „allzu groß“, sondern lautlich paßt das genau. Das Problem an dieser Hypothese ist ein anderes, nämlich – wie ich oben schon geschrieben habe, man hätte das lesen können – daß die Bedeutungsverschiebung nicht recht plausibel ist und daß zum andern das notwendig als Zwischenstufe anzusetzende gotische *kuskeis nicht belegt ist.overkott hat geschrieben:Diese wegen der allzu großen Lautverschiebung schwer verständliche und in alten Büchern nicht auffindbare Ableitung von conscire scheint übertrieben